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Die Pfalz D III war ein Jagdeinsitzer der deutschen Fliegertruppe im Ersten Weltkrieg welches hauptsachlich von Jagdstaffeln der Koniglich Bayerischen Fliegertruppe verwendet wurde Pfalz D IIITyp JagdflugzeugEntwurfsland Deutsches Reich Deutsches ReichHersteller Pfalz Flugzeugwerke GmbHErstflug April 1917Indienststellung August 1917 Oktober 1918Produktionszeit April 1917 Mai 1918Stuckzahl 1010 Inhaltsverzeichnis 1 Entwicklung 1 1 Pfalz D III 1 2 Pfalz D IIIa 2 Einsatz 2 1 Leistungsvergleich 3 Heute 4 Technische Daten 5 Bilder 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 Einzelnachweise AnmerkungenEntwicklung BearbeitenAb 1913 stellten die Pfalz Flugzeugwerke GmbH in Speyer Maschinen der Typen Morane und Otto in Lizenz her Im Verlaufe des Ersten Weltkrieges wurden hauptsachlich die Pfalz A I und Kampfeindecker gebaut Nachdem erfolglosen Versuch einen eigenen Doppeldecker D 4 zu entwickeln hatte Pfalz Flugzeuge vom Typ Roland D II und D IIa in Lizenz gefertigt Als nach etwa 200 gelieferten Maschinen die Produktion auslief waren erneut Kapazitaten fur eigene Entwicklungen frei Die Pfalzwerke hatten wie andere Hersteller auch eine erbeutete Nieuport 11 erhalten und nun versuchten Chefkonstrukteur Rudolph Gehringer und seine Ingenieure Paulus und Goldmacher den Entwurf fur ein neues Flugzeug moglichst stark anzupassen ohne die Schwachen der Nieuport Maschinen mit zu ubernehmen Vor allem wurde der Rumpf in der fur die Roland Flugzeuge typischen Wickelrumpfbauweise gefertigt die allerdings arbeitsintensiv und teuer war Dabei wurden dunne Sperrholzplatten uber Kreuz auf das Rumpfgerust geleimt was zu grosser Stabilitat und guten aerodynamischen Eigenschaften fuhrte Auf Basis dieser Erfahrungen entstand die D III als die erste wirklich erfolgreiche Eigenkonstruktion der Pfalz Flugzeugwerke Die Maschine im April 1917 entworfen kam mit einem 160 PS starken Mercedes D III Motor im Juni in die Erprobung Im April hatte Pfalz eine erneute Order uber 100 weitere Roland D III erhalten diese wurde nach Lieferung von 30 Flugzeugen gestoppt und durch eine Order uber 70 Pfalz D III ersetzt die die Inspektion der Fliegertruppen IdFlieg nach der offiziellen Typenprufung in Berlin Adlershof um weitere 300 auf 370 erhohte Allerdings verlangte die IdFlieg verschiedenen Modifikationen so die Erweiterung des Ruders und ausbalancierte Querruder Pfalz D III Bearbeiten Die Pfalz D III war ein konventionelles Modell Der Rumpf wurde in Schalenbauweise gefertigt und war stromlinienformig mit Sperrholz umwickelt Bemerkenswert war der durch einen doppelten Holm sehr stabile Unterflugel der auch massgeblich die guten Leistungen der Maschine im Sturzflug beeinflusste In grossen Hohen konnte die Pfalz D III sogar streckenweise die Leistungen der etwas instabileren Albatros Flugzeuge ubertreffen Das Fahrwerk war wie zur damaligen Zeit ublich ein Starrfahrwerk Der von Mercedes gelieferte Motor erreichte eine passable Leistung und war mit einem Teeves and Braun Flachenkuhler verbunden Die Standardbewaffnung bestand aus zwei starren vorwarts gerichteten Maschinengewehren vom Typ MG 08 15 mit Kaliber 7 92 mm Diese waren in den Rumpf integriert was die Bedienung insbesondere die Beseitigung von Ladehemmungen wahrend des Fluges erschwerte Die von Franz Schneider entwickelte Synchronisationstechnik die bei der Fokker E III erstmals Verwendung fand wurde auch hier eingebaut Nach Lieferung von 260 D III wurde die Produktion stattdessen auf die D IIIa umgestellt Pfalz D IIIa Bearbeiten Die D IIIa unterschied sich durch abgerundete Flugelenden und grossere ebenfalls abgerundete Leitwerksflachen Die Maschinengewehre waren in die obere Rumpfabdeckung verlegt worden so dass sie fur den Piloten und die Mechaniker leichter erreichbar waren Der verbesserte 6 Zylinder Motor Mercedes D IIIa erzielte eine hohere Leistung Einsatz BearbeitenDie werkseitig silbergrau gestrichenen Pfalz D III erschien ab August 1917 an der Front zunachst bei der Jasta 10 dann bei der Jasta 4 und bei den seit Juli in bayerische Einheiten umgewandelten Jastas 16 23 32 34 und 35 Sie erwies sich der Albatros D III uberlegen erreichte aber nicht die Geschwindigkeit der schnelleren Albatros D V und die Steigfahigkeit der wendigeren Fokker Dreidecker Ausserdem drohte sie im Kurvenflug bei niedriger Flughohe abzuschmieren was einen Luftkampf in geringer Hohe gefahrlich machte Vor allem die neuesten Jagdflugzeuge der Alliierten wie die Royal Aircraft Factory S E 5a die Sopwith Camel oder die SPAD S XII waren ihr uberlegen Dennoch war sie bei den Piloten beliebt denn sie galt als zuverlassig und insbesondere als robuster als die bei Sturzflugen zu Flugelbruchen neigende Albatros D V oder die ebenfalls zur Tragflachenbruchen neigende Fokker Dr I Die Pfalz D III war sehr beschussfest und daher besonders fur den Sturzflugangriff auf feindliche Fesselballons geeignet wenn sie auch durch ihre Bauweise schneller als andere Flugzeuge in Brand geschossen werden konnte Erfolgreiche Kampfflieger wie Julius Buckler und Heinrich Gontermann erzielten mit ihr zahlreiche Abschusse von Fesselballons Die Alliierten hatten die Moglichkeit eine am 26 Februar 1918 auf britischer Seite notgelandete Maschine zu untersuchen und bestatigten ihre grosse Stabilitat eine ausgezeichnete Sicht aus dem Cockpit ihre Wendigkeit und ihre Manovrierfahigkeit 1 Vornehmlich bayerische Jagdstaffeln wurden mit dieser aus der im damals bayerischen Speyer gefertigten Maschine ausgerustet Ende Oktober 1917 waren bereits 145 Flugzeuge im Fronteinsatz am 31 Dezember 1917 standen 276 D III und 114 D IIIa an der Front Auch die neu aufgestellten Jastas 76 80 und die Marine Feld Jastas erhielten Pfalz D III D IIIa Es kam jedoch zu Reklamationen uber Flugelzittern und als die Techniker der Jasta 24 am Querruder einer Maschine tatsachlich einen Bruchschaden entdeckten musste Pfalz alle Querruder austauschen und verstarken Nach langerem Einsatz zeigten sich weitere Schwachen Der Sperrholzrumpf wurde anfallig gegen Verdrehen oder Verziehen sei es dadurch dass unzureichend abgelagertes Holz beim Bau verwendet worden war oder die witterungsbedingte Feuchtigkeit den Flugzeuge zusetzte da diese meist auf einfachen Feldflugplatzen abgestellt ungeschutzt Sonne Regen und Wind ausgesetzt wurden Wahrend die D III allmahlich zuruckging wuchs die Zahl der D IIIa auf 433 im April 1918 46 Jastas hatten Pfalz Jager in ihrem Bestand Selbst nach Zulauf der Fokker D VII waren im Juni 1918 noch 430 im August 1918 immer noch 166 Maschinen im Einsatz das letzte Flugzeug wurde erst im Oktober 1918 aus dem Fronteinsatz abgezogen und zur Pilotenausbildung abgegeben Insgesamt wurden etwa 260 Pfalz D III und 750 D IIIa gefertigt Die letzte zwischen Mitte April und 15 Mai 1918 gefertigte Serie wurde mit einem zweiten Kuhler ausgestattet und an die turkische Fliegertruppe geliefert Leistungsvergleich Bearbeiten Leistungsvergleich von Jagdeinsitzern im Fronteinsatz zum Ende des Ersten Weltkriegs Name Staat Erstflug Indienst stellung Motor leistung max Ge schwin digkeit Start masse Be waff nung MG Gipfel hohe Stuck zahlAlbatros D III Deutsches Reich nbsp Deutsches Reich 1916 08 01 1917 01 15 170 PS 165 km h 886 kg 2 5 500 m 1352S E 5a Vereinigtes Konigreich 1801 nbsp Vereinigtes Konigreich 1916 11 22 1917 03 15 200 PS 222 km h 880 kg 2 5 185 m 5205Sopwith Camel Vereinigtes Konigreich 1801 nbsp Vereinigtes Konigreich 1916 12 31 1917 06 15 130 PS 185 km h 659 kg 2 5 791 m 5490Sopwith Dolphin Vereinigtes Konigreich 1801 nbsp Vereinigtes Konigreich 1917 03 23 1918 02 15 200 PS 211 km h 890 kg 2 6 100 m 2072Albatros D Va Deutsches Reich nbsp Deutsches Reich 1917 04 15 1917 07 15 185 PS 187 km h 937 kg 2 6 250 m 2562Pfalz D IIIa Deutsches Reich nbsp Deutsches Reich 1917 04 15 1917 08 15 180 PS 181 km h 834 kg 2 6 000 m 750SPAD S XIII Dritte Franzosische Republik nbsp Frankreich 1917 04 30 1917 05 31 220 PS 222 km h 820 kg 2 6 650 m 8472Nieuport 28 Dritte Franzosische Republik nbsp Frankreich 1917 06 14 1918 03 15 160 PS 195 km h 740 kg 2 5 200 m 300Fokker Dr I Deutsches Reich nbsp Deutsches Reich 1917 07 05 1917 09 01 130 PS 160 km h 585 kg 2 6 500 m 420Sopwith Snipe Vereinigtes Konigreich 1801 nbsp Vereinigtes Konigreich 1917 10 31 1918 08 30 230 PS 195 km h 955 kg 2 6 100 m 497L F G Roland D VIa Deutsches Reich nbsp Deutsches Reich 1917 11 30 1918 05 15 160 PS 190 km h 820 kg 2 5 500 m 353Siemens Schuckert D IV Deutsches Reich nbsp Deutsches Reich 1917 12 31 1918 08 15 160 PS 190 km h 735 kg 2 8 000 m 123Fokker D VII Deutsches Reich nbsp Deutsches Reich 1918 01 24 1918 04 15 180 PS 189 km h 910 kg 2 6 000 m 800Fokker D VIIF Deutsches Reich nbsp Deutsches Reich 1918 01 24 1918 04 15 226 PS 205 km h 910 kg 2 7 000 m 200Pfalz D VIII Deutsches Reich nbsp Deutsches Reich 1918 01 24 1918 09 15 160 PS 190 km h 740 kg 2 7 500 m 120Pfalz D XII Deutsches Reich nbsp Deutsches Reich 1918 03 31 1918 07 15 160 PS 180 km h 902 kg 2 5 640 m 750Fokker D VIII Deutsches Reich nbsp Deutsches Reich 1918 05 31 1918 07 31 110 PS 204 km h 605 kg 2 6 300 m 289Heute BearbeitenEine Originalmaschine ist im Australian War Memorial Museum erhalten Zudem wurden zwei Nachbauten fur den 1965 gedrehten Spielfilm Der blaue Max angefertigt die sich in Neuseeland befinden 2 Auszubildende der PFW Aerospace die die Tradition der Pfalz Flugzeugwerke fortfuhrt fertigten eine originalgetreue Kopie einer Pfalz D III an die im Technik Museum Speyer ausgestellt ist 3 Technische Daten BearbeitenKenngrosse D III D IIIaBaujahr 1917 1918Einsatzzweck JagdflugzeugBesatzung 1Lange 6 95 mSpannweite 9 40 mHohe 2 67 mFlugelflache 22 17 m Leermasse 695 kg 697 kgStartmasse 932 kg 834 kgHochstgeschwindigkeit 169 km h in NN 181 km h in NNSteigzeit auf 1000 m 3 17 minSteigzeit auf 1500 m 7 minSteigzeit auf 3000 m 11 45 min 5 33 minDienstgipfelhohe 5500 m 6000 mReichweite 400 kmFlugdauer 2 30 h 2 hTriebwerk wassergekuhlter Reihenmotor Mercedes D III 160 PS 118 kW wassergekuhlter Reihenmotor Mercedes D IIIa 180 PS 132 kW Bewaffnung 2 MG 08 15 Kaliber 7 92 mm mit je 500 SchussBilder Bearbeiten nbsp Replik der Pfalz D III im Technik Museum Speyer nbsp Replik der Pfalz D III im Technik Museum Speyer nbsp Pfalz D III Prototyp nbsp Pfalz D III der Marine Jasta 2 nbsp Diese Beutemaschine wurde von den Briten ausgiebig getestet nbsp Pfalz D IIIa Vizefeldwebel Max Holtzem Jasta 16 nbsp Pfalz D IIIa Jasta 5 nbsp Nachbau aus dem Film Der blaue Max Siehe auch BearbeitenListe von FlugzeugtypenLiteratur BearbeitenEnzo Angelucci Paolo Matricardi Die Flugzeuge Von den Anfangen bis zum Ersten Weltkrieg Falken Verlag Wiesbaden 1976 ISBN 3 8068 0391 9 Falken Handbuch in Farbe John F Connors Albatros Fighters in Action Squadron Signal Publications Carrollton TX 1981 ISBN 0 89747 115 6 Aircraft 46 Norman Franks Albatros Aces of World War 1 Part 1 Osprey Publishing Botley Oxford 2000 ISBN 1 85532 960 3 Osprey aircraft of the aces 32 Peter L Gray Owen Thetford German Aircraft of the First World War Putnam London 1962 3rd Edition reprinted ebenda 1987 ISBN 0 85177 809 7 S 49 52 Peter M Grosz Pfalz D IIIa Albatros Productions Berkhamsted 1990 ISBN 0 948414 25 1 Wind sock datafiles 21 Karlheinz Kens Hanns Muller Die Flugzeuge des Ersten Weltkriegs 1914 1918 Heyne Munchen 1973 ISBN 3 453 00404 3 Peter Kilduff Germany s First Air Force 1914 1918 Arms and Armour Press London 1991 ISBN 1 85409 053 4 Gunter Kroschel Helmut Stutzer Die deutschen Militarflugzeuge 1910 1918 Lohse Eissing Wilhelmshaven 1977 ISBN 3 920602 18 8 W M Lamberton Fighter Aircraft of the 1914 1918 War Edited by E F Cheesman Drawings by J D Carrick and F Yeoman Produced by D A Russell Harleyford Publ Ltd Letchworth 1960 S 112 113 Kenneth Munson Kampfflugzeuge Jagd und Schulflugzeuge 1914 1919 2 neu bearbeitete Auflage Orell Fussli Verlag Zurich 1976 ISBN 3 280 00824 7 Flugzeuge der Welt in Farben S 24 121 122 Heinz Nowarra Die Entwicklung der Flugzeuge 1914 1918 Lehmanns Munchen 1959 Karl R Pawlas Deutsche Flugzeuge 1914 1918 Pawlas Nurnberg 1976 ISBN 3 88088 209 6 Luftfahrt Dokumente 20 S 63 65 Ray Rimell Peter M Grosz Pfalz D III Albatros Productions Berkhamsted 1988 ISBN 0 948414 11 1 Wind sock datafiles 7 Michael Sharpe Doppeldecker Dreifachdecker amp Wasserflugzeuge Gondromverlag Bindlach 2001 ISBN 3 8112 1872 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pfalz D III Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kurzbeschreibung und Foto Kurzbeschreibung engl und Foto Kurzbeschreibung engl und Foto Farbprofile Farbprofile Kurzbeschreibung engl und Grafik Bericht uber Nachbauten engl Kurzbeschreibung engl Memento vom 16 Juni 2008 im Internet Archive Einzelnachweise Anmerkungen Bearbeiten PFALZ D III D IIIa aufgerufen am 13 Januar 2013 Las aguilas azules The Blue Max 1966 Filmausschnitt auf Youtube Nachbau einer Pfalz D III Memento vom 25 Januar 2013 im Internet Archive aufgerufen am 13 Januar 2013 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pfalz D III amp oldid 236254189