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Die Sopwith 5F 1 Dolphin war ein einsitziges Doppeldecker Jagdflugzeug des britischen Herstellers Sopwith im Ersten Weltkrieg Sopwith DolphinSopwith 5F 1 Dolphin Typ JagdflugzeugEntwurfsland Vereinigtes Konigreich Vereinigtes KonigreichHersteller Sopwith Aviation CompanyErstflug 23 Mai 1917Indienststellung Februar 1918Stuckzahl 2072 1 Inhaltsverzeichnis 1 Entwicklung 2 Varianten 3 Einsatz 3 1 Leistungsvergleich 3 2 Nachkriegseinsatz 4 Bilder 5 Technische Daten 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseEntwicklung BearbeitenAnfang 1917 begann Herbert Smith Chefingenieur bei der Sopwith Aviation Co unter der Bezeichnung 5F 1 einen einsitzigen Kampfdoppeldecker mit dem 200 PS Hispano Suiza 8B 2 zu entwickeln Da die obere Tragflache geteilt ausgefuhrt war und die beiden Teile seitlich an einer Stahlverstrebung aufgehangt waren bekam der Pilot eine ausgezeichnete Sicht nach oben Um den Schwerpunkt auszubalancieren waren die Tragflachen ruckwarts gestaffelt Die Rohrleitungen zum Motorkuhler verliefen seitlich am Piloten vorbei und beheizten dadurch das Cockpit Der Prototyp erhielt einen 150 PS Hispano Suiza 8V Motor mit Untersetzungsgetriebe und einen automobilahnlichen Kuhler Er absolvierte am 23 Mai 1917 den Erstflug 3 4 Anfang Juni wurde das Flugzeug zur offiziellen Erprobung nach Martlesham Heath uberfuhrt und flog von dort am 13 Juni nach St Omer Piloten der No 60 Squadron flogen den Prototyp und gaben ihm ein gutes Zeugnis Darauf bestellte das Kriegsministerium 500 Flugzeuge bei Sopwith und weitere 200 bei der Darracq Motor Engineering Co 5 Beim zweiten Prototyp wurde ein Tragflachenkuhler angebracht und die untere Tragflache erhielt lange Ausschnitte um die Sicht des Piloten auch nach unten zu verbessern Bei den spateren Serienflugzeugen wurden diese Modifikationen wieder weggelassen Dafur wurden zahlreiche kleinere Anderungen an den beiden nachsten Prototypen vorgenommen sie betrafen den Kuhler die Rumpfabdeckung die Stabilisierung der Tragflachen und das Seitenruder 6 7 Der vierte Prototyp wurde das Muster fur die im Oktober 1917 begonnene Serienproduktion 7 8 Ende des Jahres waren bereits 121 Dolphins geliefert 1 9 Probleme bereiteten die von der franzosischen Firma Brasier gelieferten unzuverlassigen Hispano Suiza 8B Motoren mit Untersetzungsgetriebe 10 Hinzu verzogerten Lieferengpasse die Fertigstellung der Dolphins was sich erst Anfang 1918 besserte als der franzosische Lieferant Emile Mayen hinzugezogen wurde Sopwith Darracq und Hooper amp Co lieferten 2 072 Dolphin Mk I 1 500 Zellen wurden nach Eintreten des Waffenstillstands verschrottet 11 Varianten BearbeitenDie franzosische Firma SACA Societe Anonyme des Constructions Aeronautiques nahm die Lizenzproduktion der Dolphin Mk II mit 300 PS 224 kW Hispano Suiza 8F Motor 1918 auf es wurden jedoch vor Kriegsende nur wenige Exemplare ausgeliefert Der Prototyp der Dolphin Mk III mit 200 PS 149 kW Hispano Suiza 8B ohne Umsetzungsgetriebe flog erstmals im Oktober 1918 und ging kurz vor Kriegsende in Produktion 12 Einsatz BearbeitenDie ersten Dolphins wurden an die No 19 und No 79 Squadrons der Royal Air Force geliefert im Marz folgten No 87 und No 23 Das Flugzeug zog wegen seines ungewohnlichen Aussehens ofters eigenes Abwehrfeuer auf sich und wurde sogar einige Male irrtumlich von britischen und belgischen Kampffliegern angegriffen 13 Das Flugzeug war fur Anfanger wenig geeignet Es bereitete Schwierigkeiten das Flugzeug zu steuern da man vom Cockpit aus die Flugzeugnase nicht einsehen konnte Einige Piloten fassten kein Vertrauen in die Anbringung der Tragflachen und sahen die Gefahr schwerer Kopfverletzungen bei Bruchlandungen 14 Einige der ersten Maschinen erhielten behelfsmassige Uberrollbugel uber dem Cockpit die aber bald wieder entfielen nachdem sich die Besorgnisse im Einsatz gelegt hatten und die Maschine immer grossere Beliebtheit bei den Piloten gewann Sie war schnell wendig leicht zu fliegen und blieb auch in grosser Hohe manovrierfahig so dass sie es auch mit dem hervorragenden deutschen Hohenaufklarer Rumpler C VII aufnehmen konnte Die Piloten der Squadron 87 experimentierten dazu mit dem Einsatz von Sauerstoffmasken gaben den Versuch jedoch bald wieder auf da diese bei Beschuss zu explodieren drohten 14 Ausserdem bauten sie zusatzliche Lewis MGs ein die uber den Propeller nach oben schossen Deren Handhabung war jedoch problematisch und ein Nachladen unmoglich so dass diese Bewaffnung sich nicht durchsetzte Neben den Squadrons 19 23 56 79 85 87 90 91 und 141 der Royal Air Force und der No 1 Fighter Squadron der Canadian Air Force flogen auch die 19 Eskadra Mysliwska der polnischen Fliegertruppe die 1 Zaporoska Eskadra Ukrainska der ukrainischen Armee und der US Army Air Service Sopwith Dolphins Dieser kaufte im Oktober 1918 funf Dolphin Mk I und uberfuhrte sie zur Erprobung in die USA 15 Leistungsvergleich Bearbeiten Leistungsvergleich von Jagdeinsitzern im Fronteinsatz zum Ende des Ersten Weltkriegs Name Staat Erstflug Indienst stellung Motor leistung max Ge schwin digkeit Start masse Be waff nung MG Gipfel hohe Stuck zahlAlbatros D III Deutsches Reich nbsp Deutsches Reich 1916 08 01 1917 01 15 170 PS 165 km h 886 kg 2 5 500 m 1352S E 5a Vereinigtes Konigreich 1801 nbsp Vereinigtes Konigreich 1916 11 22 1917 03 15 200 PS 222 km h 880 kg 2 5 185 m 5205Sopwith Camel Vereinigtes Konigreich 1801 nbsp Vereinigtes Konigreich 1916 12 31 1917 06 15 130 PS 185 km h 659 kg 2 5 791 m 5490Sopwith Dolphin Vereinigtes Konigreich 1801 nbsp Vereinigtes Konigreich 1917 03 23 1918 02 15 200 PS 211 km h 890 kg 2 6 100 m 2072Albatros D Va Deutsches Reich nbsp Deutsches Reich 1917 04 15 1917 07 15 185 PS 187 km h 937 kg 2 6 250 m 2562Pfalz D IIIa Deutsches Reich nbsp Deutsches Reich 1917 04 15 1917 08 15 180 PS 181 km h 834 kg 2 6 000 m 750SPAD S XIII Dritte Franzosische Republik nbsp Frankreich 1917 04 30 1917 05 31 220 PS 222 km h 820 kg 2 6 650 m 8472Nieuport 28 Dritte Franzosische Republik nbsp Frankreich 1917 06 14 1918 03 15 160 PS 195 km h 740 kg 2 5 200 m 300Fokker Dr I Deutsches Reich nbsp Deutsches Reich 1917 07 05 1917 09 01 130 PS 160 km h 585 kg 2 6 500 m 420Sopwith Snipe Vereinigtes Konigreich 1801 nbsp Vereinigtes Konigreich 1917 10 31 1918 08 30 230 PS 195 km h 955 kg 2 6 100 m 497L F G Roland D VIa Deutsches Reich nbsp Deutsches Reich 1917 11 30 1918 05 15 160 PS 190 km h 820 kg 2 5 500 m 353Siemens Schuckert D IV Deutsches Reich nbsp Deutsches Reich 1917 12 31 1918 08 15 160 PS 190 km h 735 kg 2 8 000 m 123Fokker D VII Deutsches Reich nbsp Deutsches Reich 1918 01 24 1918 04 15 180 PS 189 km h 910 kg 2 6 000 m 800Fokker D VIIF Deutsches Reich nbsp Deutsches Reich 1918 01 24 1918 04 15 226 PS 205 km h 910 kg 2 7 000 m 200Pfalz D VIII Deutsches Reich nbsp Deutsches Reich 1918 01 24 1918 09 15 160 PS 190 km h 740 kg 2 7 500 m 120Pfalz D XII Deutsches Reich nbsp Deutsches Reich 1918 03 31 1918 07 15 160 PS 180 km h 902 kg 2 5 640 m 750Fokker D VIII Deutsches Reich nbsp Deutsches Reich 1918 05 31 1918 07 31 110 PS 204 km h 605 kg 2 6 300 m 289Nachkriegseinsatz Bearbeiten Nach dem Waffenstillstand wurden die Dolphins rasch ausgemustert Die kanadische 1 Fighter Squadron flog Dolphins zusammen mit S E 5as Sopwith Snipes und erbeuteten Fokker D VIIs 16 bis 1920 17 Einige Dolphins wurden noch nach Kanada uberfuhrt 18 Nur eine Dolphin D5369 wurde fur den zivilen Einsatz umgebaut nachdem Handley Page sie 1920 erworben und unter der Zulassungsnummer G EATC 15 18 bis zu ihrem Verkauf 1923 fur Schaufluge einsetze 10 Dolphins wurden von der polnischen Fliegertruppe im Polnisch Russischen Krieg eingesetzt Sie flogen unter anderem Tiefangriffe bei der Schlacht um Warschau im August 1920 mussten aber aufgrund Ersatzteilmangel bald stillgelegt werden 19 Zwei dieser Flugzeuge wurden von Oktober 1920 bis Februar 1921 an die 1 Zaporoska Eskadra Ukrainska der ukrainischen Armee ausgeliehen 20 Bilder Bearbeiten nbsp Dritter Prototyp nbsp Dritter Prototyp Flugplatz Brooklands nbsp Cockpit nbsp Dolphin mit zwei nach oben feuernden Lewis MGs und Norman Zielfernrohr nbsp Dolphins der kanadischen No 1 Fighter Squadron in Upper Heyford Dezember 1918Technische Daten Bearbeiten nbsp DreiseitenansichtKenngrosse DatenLange 6 78 mSpannweite 9 91 mHohe 2 59 mFlugelflache 24 4 m Leermasse 641 kgStartmasse 890 kgMotor Hispano Suiza 8B V8 MotorLeistung 200 PS 149 kW Hochstgeschwindigkeit 211 km h in NNSteigleistung 12 05 min auf 3 048 m HoheDienstgipfelhohe 6 100 mReichweite 315 kmTragflachenbelastung 36 5 kg m Leistung Masse 0 232 kW kgBewaffnung 2 Vickers MGs Kal 7 7 mm nach vorne feuernd synchronisiert 1 2 0 303 in 7 7 mm Lewis MGs 4 12 kg BombenSiehe auch BearbeitenListe von Flugzeugtypen nbsp Commons Sopwith Dolphin Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienLiteratur BearbeitenEnzo Antolucci Paolo Matricardi Flugzeuge von den Anfangen bis zum 1 Weltkrieg Falken Verlag Wiesbaden 1975 ISBN 3 8068 0391 9 J M Bruce The Sopwith Dolphin In Aircraft in Profile Volume 8 Doubleday amp Company New York 1970 ISBN 0 85383 016 9 J M Bruce The Sopwith 5F 1 Dolphin In Air Pictorial Vol 23 No 5 Mai 1961 J M Bruce War Planes of the First World War Volume 3 Fighters Macdonald London 1969 ISBN 0 356 01490 8 John F Connors The 11th Hour Sopwiths In Wings Volume 6 No 1 Februar 1976 Peter Cooksley Sopwith Fighters in Action Aircraft No 110 Squadron Signal Publications Carrollton Texas 1991 ISBN 0 89747 256 X Mick Davis Sopwith Aircraft Crowood Press Ramsbury Marlborough Wiltshire 1999 ISBN 1 86126 217 5 Norman Franks Dolphin and Snipe Aces of World War I Aircraft of the Aces No 48 Osprey Publishing Oxford 2002 ISBN 1 84176 317 9 William Green Gordon Swanborough The Complete Book of Fighters Salamander Books London 1994 ISBN 0 8317 3939 8 Tomasz Jan Kopanski Samoloty brytyjskie w lotnictwie polskim 1918 1930 British Aircraft in the Polish Air Force 1918 1930 Bellona Warsaw 2001 ISBN 83 11 09315 6 polnisch W M Lamberton E F Cheesman Fighter Aircraft of the 1914 1918 War Harleyford Letchworth UK 1960 ISBN 0 900435 01 1 Francis K Mason The British Fighter Since 1912 Naval Institute Press Annapolis Maryland 1992 ISBN 1 55750 082 7 Larry Milberry Aviation in Canada The Pioneer Decades CANAV Books Toronto 2008 ISBN 978 0 921022 19 0 Larry Milberry Sixty Years The RCAF and Air Command 1924 1984 CANAV Books Toronto 1984 ISBN 0 9690703 4 9 Kenneth Munson Kampfflugzeuge 1914 1919 Orell Fussli Verlag Zurich 1968 Heinz Nowarra Die Entwicklung der Flugzeuge 1914 1918 Munchen 1958 Stephen Payne Hrsg Canadian Wings A Remarkable Century of Flight Douglas amp McIntyre Vancouver 2006 ISBN 1 55365 167 7 Bruce Robertson Sopwith The Man and His Aircraft Harleyford London 1970 ISBN 0 900435 15 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sopwith Dolphin Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Old Rhinebeck Aerodrome Sopwith Dolphin Sopwith Dolphin bei rcaf comEinzelnachweise Bearbeiten a b Francis K Mason The British Fighter Since 1912 Naval Institute Press Annapolis Maryland 1992 S 105 Norman Franks Dolphin and Snipe Aces of World War I Aircraft of the Aces No 48 Osprey Publishing Oxford 2002 S 7 Norman Franks Dolphin and Snipe Aces of World War I Aircraft of the Aces No 48 Osprey Publishing Oxford 2002 S 8 Bruce Robertson Sopwith The Man and His Aircraft Harleyford London 1970 S 102 Mick Davis Sopwith Aircraft Crowood Press Ramsbury Marlborough Wiltshire 1999 S 127 Norman Franks Dolphin and Snipe Aces of World War I Aircraft of the Aces No 48 Osprey Publishing Oxford 2002 S 8 a b Mick Davis Sopwith Aircraft Crowood Press Ramsbury Marlborough Wiltshire 1999 S 128 J M Bruce The Sopwith 5F 1 Dolphin In Air Pictorial Vol 23 No 5 Mai 1961 S 134 J M Bruce War Planes of the First World War Volume 3 Fighters Macdonald London 1969 S 15 Francis K Mason The British Fighter Since 1912 Naval Institute Press Annapolis Maryland 1992 S 105 125 129 Francis K Mason The British Fighter Since 1912 Naval Institute Press Annapolis Maryland 1992 S 106 Peter Cooksley Sopwith Fighters in 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