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Die SPAD S VII war ein einsitziges Doppeldecker Jagdflugzeug des franzosischen Herstellers Societe de Production des Aeroplanes Deperdussin SPAD S VIITyp JagdflugzeugEntwurfsland Frankreich FrankreichHersteller SPADErstflug April 1916Indienststellung August 1916Stuckzahl 6500 Inhaltsverzeichnis 1 Entwicklung 2 Einsatz 3 Mit SPAD S VII ausgerustete Einheiten 4 Verbleib 5 Technische Daten 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseEntwicklung BearbeitenNach den insgesamt eher schlechten Erfahrungen mit dem unkonventionellen Antriebskonzept der Typen A 1 bis A 5 entwickelte der schweizerische Chefingenieur Marc Birkigt bei SPAD zunachst einen Prototyp mit einem Zugpropeller unter der Bezeichnung SPAD S V Rumpf und Tragflachen des zweistieligen Doppeldeckers waren stoffbespannte Holzkonstruktionen mit Aluminiumblechen im vorderen Rumpfbereich Obere und untere Tragflachen waren gleich lang und ohne Staffelung ausgefuhrt Querruder an den oberen Tragflachen Die Maschine hatte ein zweiradriges Fahrwerk sowie einen Hecksporn Dieses Flugzeug diente als Basis fur die S VII die sich als erstes wirklich erfolgreiches Jagdflugzeug der SPAD Werke erweisen sollte Motorisiert war die Maschine deren Erstflug im April 1916 stattfand zunachst mit einem neuentwickelten wassergekuhlten 8 Zylinder V Motor Hispano Suiza 8Aa mit 112 kW 150 PS das eingebaute MG war mit einer von Birkigt entwickelten Synchronisationssteuerung versehen Der Abnahmeflug fand im April 1916 noch mit einem 140 PS Motor in Villacoublay statt wobei die Maschine eine Spitzengeschwindigkeit von 196 km h erzielte und in 15 Minuten auf 3000 m Hohe stieg Nach diesem Leistungsbeweis wurde im Mai 1916 eine erste Serie mit einer Stuckzahl von 268 geordert die bis Anfang 1917 geliefert wurden Neben SPAD wurden die Firmen Gremont Janoir Kellner et Fils de Marcay Societe d Etudes Aeronautiques Regy und Sommer mit der Produktion in Lizenz beauftragt Zusatzlich produzierten die britischen Firmen Bleriot amp SPAD Aircraft Works und Mann Egerton amp Co Ltd S VII fur die britische Heeres und Marinefliegertruppe die zum Teil die Feuerkraft ihrer Flugzeuge mit einem zusatzlichen MG auf der oberen Tragflache verstarkte Nach weiteren Modifikationen erwiesen sich die britischen Flugzeuge jedoch als weniger leistungsfahig die Produktion wurde nach 220 gelieferten Flugzeugen eingestellt In Russland produzierten die Duks Werke in Moskau in Lizenz etwa 100 weitere Flugzeuge blieben dabei aber auf franzosische Motorlieferungen angewiesen Geringere Motorenqualitat und schwachere Rahmenkonstruktion bei hoherem Einsatzgewicht fuhrten jedoch auch hier zu Leistungsverlusten gegenuber dem franzosischen Vorbild Die zweite Serienversion erhielt neben einer geringfugig vergrosserten Spannweite den Hispano Suiza 8Ac mit 200 PS Insgesamt wurden etwa 500 der ersten und uber 6000 Maschinen der zweiten Serie von SPAD und deren Lizenznehmern produziert Einsatz BearbeitenDie ersten SPAD S VII c 1 gelangten ab August 1916 in die Fronteinheiten und zeigten sich allen anderen Baumustern wie der britischen Airco D H 2 der franzosischen Nieuport 11 und den deutschen Fokker Eindeckern deutlich uberlegen Der Jagdflieger Armand Pinsard erzielte am 26 August 1916 den ersten Luftsieg auf einer SPAD S VII Allerdings verzogerte die Beseitigung von Anfangsproblemen die laufende Produktion wie die drohende Uberhitzung des Motors oder das zu Ladehemmungen fuhrende Munitionszufuhrungssystem 1 Die verbesserte Version der SPAD S VII erschien Anfang 1917 an der Front und loste nun auch die veralteten Nieuport 17 ab Die SPAD S VII genoss den Ruf eines der besten alliierten Jagdflugzeuge des Ersten Weltkriegs zu sein Eingesetzt wurde die SPAD S VII mit grossem Erfolg bei den Luftstreitkraften Frankreichs Belgiens Italiens Grossbritanniens Russlands und der USA Mitte 1917 waren etwa 500 im Fronteinsatz Die belgische Aviation Militaire setzte S VII in seinen Escadrilles 5 und 10 ein Das britische Fliegerkorps stattete die Squadrons 19 und 23 mit den Flugzeugen aus und ersetzte sie erst 1918 durch die Sopwith Dolphin nachdem die Marine S VII an die Heeresflieger abgetreten und sie durch Bestellung der inzwischen verfugbaren Sopwith Dreidecker ersetzt hatte Die italienische Fliegertruppe erhielt 214 SPAD S VII und auch die US Luftstreitkrafte erhielt SPAD S VII zum Teil als Trainer zum Teil fur den Fronteinsatz Die robusten und schnellen Flugzeuge erwiesen sich vor allem im Luftkampf den feindlichen Jagdflugzeugen zumindest als ebenburtig obwohl sie im Gegensatz zu diesen nur mit einem MG ausgerustet waren Die Maschine erzielte im Sturzflug Geschwindigkeiten bis zu 400 km h was ihre geringere Wendigkeit im Luftkampf ausglich und die Taktik der franzosischen Jagdflieger revolutionierte Besonders bekannt wurde die S VII Vieux Charles des erfolgreichen Jagdfliegers Hauptmann Georges Guynemer Auch andere Jagdflieger wie die Italiener Francesco Baracca und Fulco Ruffo di Calabria die Amerikaner Eddie Rickenbacker und Frank Luke sowie der Russe Alexander Kasakow errangen zahlreiche ihrer Luftsiege mit der SPAD S VII Der erfolgreichste franzosische Jagdflieger Rene Fonck betonte das Flugzeug habe den Luftkampf revolutioniert 2 Einzelne Beuteflugzeuge wurden von deutschen osterreichischen und turkischen Kampffliegern geflogen Die SPAD VII wurde durch die SPAD S XIII ersetzt blieb aber zum Teil bis Kriegsende im Einsatz Mit SPAD S VII ausgerustete Einheiten BearbeitenFrankreich nbsp FrankreichEscadrille 3 Escadrille 12 Escadrille 15 Escadrille 23 Escadrille 23 Escadrille 26 Escadrille 31 Escadrille 37 Escadrille 38 Escadrille 48 Escadrille 49 Escadrille 57 Escadrille 62 Escadrille 65 Escadrille 67 Escadrille 68 Escadrille 69 Escadrille 73 1914 Escadrille 75 Escadrille 76 Escadrille 77 Escadrille 78 Escadrille 79 Escadrille 80 Escadrille 81 Escadrille 82 Escadrille 83 Escadrille 84 Esdrille 85 Escadrille 86 Escadrille 87 Escadrille 88 Escadrille 89 Escadrille 92 Escadrille 94 Escadrille 95 Escadrille 96 Escadrille 97 Escadrille 98 Escadrille 99 Escadrille 100 Escadrille 102 Escadrille 103 Escadrille 112 Escadrille 124 Escadrille 150 Escadrille 151 Escadrille 152 Escadrille 153 Escadrille 154 Escadrille 155 Escadrille 156 Escadrille 157 Escadrille 158 Escadrille 159 Escadrille 160 Escadrille 161 Escadrille 162 Escadrille 163 Escadrille 315 Escadrille 392 Escadrille 531 Escadrille 561 Escadrille 581Vereinigtes Konigreich nbsp Vereinigtes KonigreichNo 19 Squadron No 23 SquadronVereinigte Staaten 48 nbsp Vereinigte Staaten41st Aero Squadron 103rd Aero Squadron 138th Aero Squadron 139th Aero Squadron 141st Aero Squadron 638th Aero SquadronBelgien nbsp Belgien5eme spater 10eme EscadrilleItalien 1861 nbsp Konigreich Italien77a Squadriglia 91a SquadrigliaRussisches Kaiserreich 1914 nbsp Russland7 Jagdabteilung XI Jagdabteilung XIX JagdabteilungVerbleib Bearbeiten nbsp SPAD S VIINach dem Krieg wurde die S VII von der franzosischen Fliegertruppe noch bis 1928 als Schulflugzeug verwendet Nach Kriegsende gingen uberzahlige SPAD S VII ausserdem an die Luftwaffen Brasiliens Argentiniens Chiles der Tschechoslowakei Finnlands Griechenlands Japans der Niederlande Perus Polens Estlands Portugals Rumaniens Siams und Jugoslawiens Guynemers SPAD S VII befindet sich im Musee de l Air in Le Bourget eine britische S VII im Virginia Aviation Museum 3 und im kanadischen Aviation and Space Museum 4 In den USA zeigt das Museum of Science and Industry in Chicago eine amerikanische S VII 5 Eine restaurierte tschechische S VII ist im Luftfahrtmuseum in Kbely zu sehen 6 Technische Daten BearbeitenKenngrosse DatenBesatzung 1Lange 6 16 mSpannweite 7 82 mHohe 2 35 mFlugelflache 17 85 m Leermasse 500 kgStartmasse 755 kgAntrieb Hispano Suiza 8Ac V8 MotorLeistung 180 PS 132 kW Hochstgeschwindigkeit 190 km h in 2000 m Hohe 212 km h 7 Steigleistung 6 24 min auf 2000 m HoheDienstgipfelhohe 5485 mReichweite 250 kmFlugdauer vollgetankt 2 15 hDienstgipfelhohe 5485 m 6200 m 7 Bewaffnung 1 Vickers MG Kal 7 7 mm nach vorne feuernd synchronisiertSiehe auch BearbeitenListe von FlugzeugtypenLiteratur BearbeitenKenneth Munson Kampfflugzeuge 1914 1919 Orell Fussli Verlag Zurich 1968 Heinz Nowarra Die Entwicklung der Flugzeuge 1914 1918 Munchen 1958 Enzo Antolucci Paolo Matricardi Flugzeuge von den Anfangen bis zum 1 Weltkrieg Falken Verlag Wiesbaden 1975 ISBN 3 8068 0391 9 Jon Guttman SPAD VII Acrs of World War I Osprey Publishing ISBN 978 1 84176 222 7Weblinks Bearbeiten nbsp Commons SPAD S VII Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kurzdarstellung Einzeldarstellung engl The Aerodrome engl Schaukampf einer nachgebauten SPAD S VII mit einer Fokker Dr I bei einer FlugveranstaltungEinzelnachweise Bearbeiten vgl http militaryhistory about com od worldwariaircraft p spadvii htm il changea completement le visage du combat aerien vgl http www aircraftresourcecenter com AWA1 601 700 walk673 SpadVII Abbott walk673 htm http www aviation technomuses ca collections artifacts aircraft SPADVII Archivlink Memento vom 11 Januar 2012 im Internet Archive http www wwi models org Photos Fre SPAD7 index html a b fur 200 PS Motor vgl Heinz Nowarra Die Entwicklung der Flugzeuge 1914 1918 Munchen 1958 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title SPAD S VII amp oldid 218300325