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Die k u k Luftfahrtruppen waren die Luftstreitkrafte der k u k Armee bis zur Auflosung des Vielvolkerstaates Osterreich Ungarn Im Ersten Weltkrieg kampften sie an der Ostfront gegen die russischen und an der Sudfront gegen die italienischen und britischen Luftstreitkrafte Die k u k Kriegsmarine hatte mit den k u k Seefliegern eigene Luftstreitkrafte die kaiserlich konigliche Landwehr und die koniglich ungarische Landwehr hatten keine eigenen Luftstreitkrafte Das Hoheitszeichen der k u k Luftfahrtruppen 1913 1915 16Das Hoheitszeichen der Luftfahrtruppen 1915 16 1918Das Hoheitszeichen der Luftfahrtruppen 1918Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Entstehung 1 2 Hoheitszeichen 1 3 Erster Weltkrieg 2 Organisation 2 1 Die Fliegerkompanie 2 2 Die Fliegerersatzkompanie 3 Truppenstarke 4 Erganzungswesen Stand 1917 5 Einsatz im Ersten Weltkrieg 5 1 Ostfront 5 2 Balkan 5 3 Italienfront 6 Eingesetzte Flugzeugtypen 7 Luftfahrtindustrie 8 Museale Rezeption 9 Siehe auch 10 Literatur 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenEntstehung Bearbeiten Die militarische Luftfahrt in Osterreich Ungarn begann mit der Grundung der k u k Militar Aeronautischen Anstalt 1892 auf dem Wiener Arsenal Diese beschaftigte sich mit der militarischen Nutzung von Ballons In den folgenden eineinhalb Jahrzehnten stellte die k u k Armee mehrere Ballonabteilungen auf Im Oktober 1909 wurde die Militar Aeronautische Anstalt im Zuge einer Neuorganisation in k u k Luftschifferabteilung umbenannt und in die neu geschaffene Verkehrstruppenbrigade eingegliedert Der Grund war das durch den Erwerb von Lenkluftschiffen erweiterte Tatigkeitsfeld und der Bedeutungsverlust von Ballons fur militarische Zwecke Das Luftschiff konnte aber die osterreichisch ungarische Heeresverwaltung nicht uberzeugen Nach je zwei Ankaufen aus dem In und dem Ausland verzichtete die Heeresverwaltung auf Luftschiffe und setzte das Budget fur den Ausbau der Fliegerwaffe ein Bis zum Ersten Weltkrieg wurde die Luftschifferabteilung zu einer reinen Fliegertruppe Mit der Neuorganisation 1909 ubersiedelte die Luftschifferabteilung auf ein neues Areal bei Fischamend Weiter wurde am Flugplatz Wiener Neustadt die Militaraviatische Station fur die Fliegerkrafte geschaffen Dort fanden im gleichen Jahr die ersten inoffiziellen militarischen Ubungsfluge statt Ab Mitte 1910 wurden die ersten Flugzeuge stationiert bei denen es sich um Geschenke unterschiedlicher Herkunft handelte und offiziell mit dem Ubungsbetrieb begonnen Nach den Besuchen von Kaiser Franz Josef des Generalstabschefs Franz Conrad von Hotzendorf und des Kriegsministers Alexander von Krobatin wurde von der Heeresverwaltung die erste Ausschreibung von Heeresflugzeugen erlassen Mit der nachsten Neuorganisation im Oktober 1911 wurde die Leitung der k u k Luftschifferabteilung dem Oberstleutnant Milan Emil Uzelac ubertragen der die weitere Entwicklung der Fliegerkrafte der k u k Armee pragen sollte Das Heer schaffte in der folgenden Zeit Etrich Tauben und Lohner Pfeilflieger an und die Fliegerkrafte wurden in taktische Uberlegungen einbezogen was sich auch in dem Einsatz bei den Manovern bis Kriegsbeginn zeigte Hoheitszeichen Bearbeiten 1913 wurde fur die Luftfahrtruppen die rot weiss rote Flaggendarstellung auf dem Seitenruder als Hoheitszeichen festgelegt Die oberen Tragflachenenden wurden ebenfalls rot weiss rot gekennzeichnet Mit Beginn des Ersten Weltkrieges kamen deutsche ab Fabrik mit dem Zeichen des Eisernen Kreuzes versehene Maschinen zur Truppe Die rot weiss roten osterreichischen Kennzeichnungen wurden zusatzlich angebracht Die rot weiss roten Markierungen boten der feindlichen Luftabwehr ein gutes Ziel Verwechslungen des vom Boden aus schlecht unterscheidbaren osterreichischen rot weiss rot mit dem italienischen rot weiss grun fuhrten wohl auch zu Friendly Fire weshalb die rot weiss roten Markierungen nicht mehr angebracht und durch das schwarze Tatzenkreuz ersetzt wurden Dieses Kreuz hatte als Armee oder Kanonenkreuz von 1813 auch eine osterreichische Tradition Ab 1917 wurde ausschliesslich das schwarze Tatzenkreuz verwendet das 1918 noch einmal zum schwarzen Balkenkreuz modifiziert wurde Erster Weltkrieg Bearbeiten Beim Kriegsausbruch waren die Luftfahrtruppen nicht kriegsbereit Im August 1914 standen 48 Flugzeuge davon nur wenige kriegstauglich 12 Fesselballons und ein Luftschiff zur Verfugung und es fehlte an ausgebildeten Piloten Unmittelbar nach dem Kriegsbeginn kaufte die osterreichisch ungarische Heeresverwaltung im In und Ausland vor allem dem Deutschen Reich Flugzeuge an was zwangslaufig zu einer bunten Mischung von unterschiedlichen Flugzeugtypen fuhrte Der Zustand der Luftfahrtruppen wurde durch das Fehlen von Luftstreitkraften bei den Gegnern am Balkan sowie den schlechten Zustand der russischen Luftstreitkrafte relativiert Dass zu diesem Zeitpunkt nur Offiziere Piloten und Beobachter werden durften wirkte sich zusatzlich negativ aus Bereits die ersten Kriegsmonate brachten schwere Niederlagen und einen uberproportional hohen Verlust an Offizieren mit sich In der ganzen Armee herrschte Offiziersmangel Nur mit Muhe gelang es Uzelac durchzusetzen dass auch Unteroffiziere Piloten werden konnten Im Laufe des Krieges stellten diese schnell die Mehrheit aber Beobachter durften bis zum Kriegsende weiterhin nur Offiziere werden Siehe auch Jagdflieger Osterreich Ungarns im Ersten WeltkriegOrganisation BearbeitenDie Streitkrafte an der Front waren in Fliegerkompanien kurz Flik eingeteilt Zur Versorgung der Einheiten mit Flugzeugen Motoren Waffen und anderen notwendigen Ausrustungsgegenstanden dienten die Fliegeretappenparks kurz Flep Jeder Fliegeretappenpark war fur einen bestimmten Frontabschnitt verantwortlich und musste die dort stationierten Fliks versorgen Hier wurden auch Reparaturen durchgefuhrt die fur die Fliegerkompanien selbst zu aufwendig waren Die Fliegerersatzkompanien kurz Flek wiederum waren fur die Ausbildung und Bereitstellung von Piloten Mechanikern und Hilfspersonal fur Fliegerkompanien zustandig Die Fleks waren in zwei Fliegerersatzbataillonen zusammengefasst und unterstanden der Leitung der Fliegerersatztruppe Direkt dem Kriegsministerium unterstellt war das Fliegerarsenal kurz Flars zur Beschaffung der kompletten Ausrustung Auch das Testen von neuen Flugzeugen ubernahmen das Fliegerarsenal Den Flugzeugherstellern wurden Bauaufsichten zugewiesen meistens bestehend aus einem einzelnen Offizier der ein fertiges Flugzeug uberprufte bevor es an die Fleps gesandt wurde Das Fliegerarsenal verteilte das Material an die Fliegerersatzkompanien und die Fliegeretappenparks Die Fliegerkompanie Bearbeiten nbsp Albatros Oeffag D III einer k u k FliegerkompanieDie Fliegerkompanien waren in arabischen Zahlen durchnummeriert Der Sollstand an Flugzeugen einer Fliegerkompanie betrug sechs Flugzeuge und zwei Reserveflugzeuge Die Kompanie gliederte sich im Allgemeinen in ein Kommando zwei Zuge einen Reservezug und den Train Sie hatte etwa zehn Offiziere einschliesslich vier Beobachtungsoffizieren und 100 Unteroffiziere und Mannschaften Als Bedeckung Sicherungspersonal war ihnen hochstens eine Halbkompanie von 60 Mann zugeteilt Die Fliegerkompanien waren sehr mobil und verlegten bei Bedarf innerhalb kurzester Zeit ihren Standort Eine Funkverbindung zu den Flugzeugen bestand nicht Ab 1917 setzte eine Spezialisierung der Fliegerkompanien ein Zur Kennzeichnung ihrer Aufgabe fuhrten sie in der Regel einen einzelnen Grossbuchstaben nach ihrer Nummer Die verschiedenen Typen der Fliegerkompanien unterschieden sich folglich in der Anzahl und im Typ der Flugzeuge Die Kurzzeichen waren 1 2 D Divisionsfliegerkompanie fur Artillerieaufklarung und Leitung Infanterieunterstutzung und Frontaufklarung im Nahbereich einem Divisionskommando unterstellt K Korpsfliegerkompanie ab 1918 Aufklarungseinheit einem Korpskommando unterstellt F Fernaufklarungskompanie zur Aufklarung im feindlichen Hinterland einem Armeekommando unterstellt G Grossflugzeugkompanie bestimmt zum Einsatz zweimotoriger Grossflugzeuge Bomber aus Mangel an solchen wurden spater Flugzeuge des Typs C verwendet J Jagdfliegerkompanie zur Bekampfung aller Arten feindlicher Flugobjekte Sollstand waren 18 Jagdflugzeuge S Schlachtfliegerkompanien ab 1918 zur Infanterieunterstutzung eingesetzt P Photoaufklarerkompanie ab 1918 mit Photoeinsitzern ausgerustet Rb Reihenbildaufklarerkompanie ab 1917 Flugzeuge Typ C mit ReihenbildgeratenDie Fliegerersatzkompanie Bearbeiten Vor dem Krieg diente die Flugmaschinen Instruktionsabteilung zur Ausbildung von Personal fur die Luftfahrtruppen Um die personellen Verluste zu Kriegsbeginn auszugleichen wurde diese in eine Fliegerkompanie umgewandelt und an die Front verlegt Zur Ausbildung wurden ab November 1914 die Fliegerersatzkompanien gegrundet Der steigenden Zahl der Kompanien wegen wurden im Marz alle Fleks im Fliegerersatzbataillon I zusammengefasst Bis zum Kriegsende entstanden 22 Fliegerersatzkompanien zusammengefasst in zwei Fliegerersatzbataillonen und dem Kommando der Fliegerersatztruppe unterstellt Truppenstarke BearbeitenZur Zeit des Kriegsausbruches 1914 existierten neun Fliegerkompanien zu je 106 Mann Im Fruhjahr 1916 verfugten die k u k Luftfahrtruppen uber 24 Fliegerkompanien Danach setzte ein gewisser Aufschwung ein als die Gesamtzahl der Kompanien bis August 1917 auf 57 erhoht werden konnte 1000 Flugzeuge und 500 Ersatzmotoren konnten zugeschoben werden Die bei Jahresende 1917 bestehenden 66 Fliegerkompanien krankten nach wie vor an mangelnder Ausstattung sodass lediglich ein Istbestand von 66 erreicht werden konnte Bis zum Kriegsende wurde die Anzahl noch auf 79 Fliegerkompanien erhoht Erganzungswesen Stand 1917 BearbeitenOffiziere wurden nach absolviertem zweijahrigen Truppendienst zum Piloten oder Beobachtungsdienst bestimmt Sie blieben dann standig bei der ihnen zugewiesenen Fliegerkompanie bei zeitweiliger Dienstleistung bei ihrer Stammeinheit Die Mannschaft wurde grosstenteils aus dem Rekrutenkontingent bestimmt Abkommandierungen aus den Einheiten waren eher selten Im Krieg wurden die Fliegerkompanien den Hoheren Kommanden Armee und Korps zugewiesen Die Bezeichnung der Offiziere im militarischen Sprachgebrauch lautete Luftfahroffiziere und Beobachtungsoffiziere Zum Beobachtungsoffizier wurden Truppenoffiziere bestimmt die vorher einen zweimonatigen Beobachtungskurs zu absolvieren hatten Beobachter konnten nur Offiziere werden wahrend auch Mannschafts bzw Unteroffiziersdienstgrade zur Pilotenausbildung zugelassen waren Einsatz im Ersten Weltkrieg BearbeitenOstfront Bearbeiten Bis zum Kriegseintritt Italiens war das russische Zarenreich der Hauptgegner der Luftfahrtruppen Die russische Fliegertruppe besass im August 1914 etwa 16 Luftschiffe und 360 Flugzeuge 3 davon war der Grossteil veraltet Ausserdem verteilten sich die Einheiten uber eine enorme Frontlange Im Gegensatz zu anderen Bereichen der Rustungsindustrie lief die Produktion von Flugzeugen nur sehr schleppend an Russland produzierte in ahnlichen Stuckzahlen wie Osterreich Ungarn blieb jedoch in der Qualitat des Materials und der Ausbildung hinter diesen zuruck erst mit Unterstutzung der Alliierten besonders Frankreich wurde die russische Fliegertruppe starker Mit dem Kriegseintritt Rumaniens auf alliierter Seite kam ab Sommer 1916 eine neue Bedrohung zur Luft auf die k u k Luftfahrtruppe zu was zu neu aufgestellten Fliks fuhrte erst mit dem Waffenstillstand an der Ostfront Ende 1917 konnten sie an die Italienfront abgehen Balkan Bearbeiten Die Balkanfront war die Front mit der geringsten Lufttatigkeit Obwohl knapp vor dem Krieg in Serbien mit dem Aufbau von Luftstreitkraften begonnen worden war besass das Konigreich beim Kriegsbeginn nur drei einsatzbereite Flugzeuge 4 Die Milizarmee Montenegros besass keine Luftstreitkrafte so hatten die Besatzungen der k u k Luftfahrtruppen in den ersten Kriegsmonaten die Luftherrschaft uber dem Balkan Das anderte sich mit der Stationierung italienischer Squadriglias im Suden Albaniens Als im Herbst 1915 in Saloniki die Ententemachte Frankreich stellte das grosste Kontingent mit einer Expeditionsarmee und zahlreichen Fliegereinheiten anlandeten und eine neue Front eroffneten ging die Initiative auf die Alliierten uber Die k u k Luftfahrtruppe musste weiter allein gegen die immer starker werdende italienische Prasenz im Suden von Albanien ankampfen Ab Herbst 1916 waren deutsche Flieger der in Bulgarien stationierten Heeresgruppe Mackensen zusammen mit den k u k Fliks im Norden gegen Rumanien eingesetzt Im Suden mussten nun osterreichisch ungarische mit einigen wenigen bulgarischen Besatzungen gegen eine hohe Anzahl an franzosischen Fliegern antreten Italienfront Bearbeiten Italien hatte seit seiner Grundung expansionistische Ziele Im Londoner Vertrag 26 April 1915 einem Geheimvertrag ging Italien ein Bundnis mit Grossbritannien Frankreich und Russland ein Fur seinen Kriegseintritt gegen die Mittelmachte wurden Italien grosse Gebietsgewinne nach dem Kriegsende in Aussicht gestellt Am 23 Mai erklarte es Osterreich Ungarn den Krieg 1916 auch dessen Verbundetem dem Deutschen Reich Mit dem Corpo Aeronautico Militare den italienischen Luftstreitkraften stand Osterreich Ungarn der materiell starkste Gegner gegenuber Erst ab 1916 gelang es ihnen jedoch die Luftherrschaft uber der Front zu gewinnen als sich die materielle Uberlegenheit voll auszuwirken begann Vier Einheiten des britischen Royal Flying Corps kamen nach der zwolften Isonzoschlacht dazu In geringem Umfang waren auch franzosische Fliegerkrafte an der italienischen Front bei Venedig und in Albanien stationiert Beim Kriegsbeginn mit Italien im Jahr 1915 lagen in Karnten eine Fliegerkompanie mit vier Flugzeugen sowie am Isonzo vier Fliegerkompanien mit 16 Flugzeugen An der Tiroler Front befanden sich zwei Fliegerkompanien An der Hochgebirgsfront wurden fast nur zweisitzige Beobachtungsflugzeuge zum Einsatz gebracht Jagdflugzeuge und Bomber kamen dagegen fast ausschliesslich am Isonzo der Piave und um den Monte Grappa zum Einsatz Der Schwerpunkt der Luftfahrtruppen verschob sich mehr und mehr an diese Front Nach dem Kriegsaustritt Sowjetrusslands waren beinahe alle Fliegerkompanien an der italienischen Front stationiert 1917 und 1918 umfasste der durchschnittliche Stand an Piloten nur 500 bis 600 Mann wobei man einen Abgang von 100 als realistisch einkalkulierte Die Uberlebensdauer eines osterreich ungarischen Feldpiloten betrug 1917 vier Monate Dadurch war im letzten Jahr des Krieges auf diesem Schauplatz gerade die Anzahl von etwa 200 Maschinen einsatzbereit dem standen etwa 6500 auf italienischer Seite gegenuber Flugfelder 5 Isonzofront Gorica 1911 1914 hidrobaza Trst Zavlje hidrobaza Pulj hidrobaza Kotez Ajsevica 1915 1916 Maribor Tezno 1915 1918 Ajdovscina 1916 1918 Podnanos 1915 1917 Beljak 1915 1918 Prosek 1916 1917 Vipava Podraga 1916 1917 Divaca 1916 1917 Sezana 1917 Log 1917 Trata 1917 Logatec 1917 Bled 1917 Lesce 1917 Strazisce pri Kranju 1917 Ljubljana v Polju 1915 Ljubljana Sentvid Bezigrad 1917 Brezovica 1917 Reka 1917 1918 Ljubljana Siska 1918 1924Karniafront VillachTirolfront Cire Romagnano Gardolo Campo Maggiore Lomaso Croviana Neumarkt Bozen Vahrn BruneckPiavefront Feltre Roveredo PordenoneEingesetzte Flugzeugtypen BearbeitenBei den Zweisitzertypen wurden zunachst vor allem B Typen der Firma Lohner Albatros Aviatik und Lloyd eingesetzt Im Laufe des Jahres 1916 setzten die Luftfahrtruppen erstmals Brandenburg C I Flugzeuge ein Dieses Modell fand fur alle Einsatzarten Verwendung Im Bereich der Luftaufklarung und bei Bombeneinsatzen blieb es bis zum Kriegsende das Ruckgrat der Luftfahrtruppen Die letzte Generation der zweisitzigen Mehrzweckflugzeuge bildeten anfangs die C I Modelle der Firma Aviatik und spater von Phonix und Ufag Letztere waren dem gegnerischen Material ebenburtig Als sich das Konzept der Jagdeinsitzer fur den Kampf gegen feindliche Flugzeuge durchsetzte wurden aus Mangel an eigenen Typen 1915 zunachst Fokker Eindecker aus dem Deutschen Reich angekauft Gegen Ende des Jahres 1916 wurden diese durch die ebenfalls importierten Hansa Brandenburg D I Kampfdoppeldecker KD genannt abgelost Im spateren Verlauf des Krieges waren die Standardjagdflugzeuge die von Oeffag in Lizenz gebauten und verbesserten Albatros Oeffag D III die rein osterreichisch ungarischen Jagdeinsitzer Aviatik D I Berg und die Phonix D I D II und D IIa Die meisten inlandischen Flugzeughersteller versuchten sich auch am Bau von Grossflugzeugen Die Modelle kamen jedoch nicht uber das Prototypenstadium hinaus Sie wurden entweder von der Heeresverwaltung abgelehnt oder das Projekt wurde von der Firma selbst eingestellt So musste wieder aus dem Deutschen Reich importiert werden In Stuckzahlen kamen nur Gotha G IV zum Einsatz Die meisten Bombeneinsatze wurden weiter mit fur diesen Zweck adaptierten Hansa Brandenburg C I Flugzeugen durchgefuhrt Albatros B I D II D III nbsp Lohner Pfeilflieger wurden zu Kriegsbeginn in geringen Stuckzahlen von den Luftfahrtruppen eingesetztOsterreichische Aviatik B I B II B III C I D I D II Etrich Taube A I A II Fokker A III B I B II B III D I D II D VI D VII Gotha G IV Hansa Brandenburg B I C I D I G I Knoller B I C I C II Lloyd C I C II C III C IV C V Lohner B I B II B III B IV B V B VI B VII C I Oeffag C I C II Phonix C I D I D II D IIa Ufag C INummernschemaBei der k u k Luftfahrtruppe wurde am 8 Februar 1915 ein Nummernschema zur eindeutigen Bezeichnung jedes Flugzeuges eingefuhrt Jeder Flugzeughersteller der in Stuckzahlen fur die Luftfahrtruppen produzierte erhielt eine Ziffer siehe unter Luftfahrtindustrie Gefolgt von einer laufenden Zahl fur jeden von dieser Firma produzierten Flugzeugtyp wobei die Ziffer 0 fur Prototypen reserviert war Wurde dieses Modell mit bedeutenden Veranderungen wie etwa einem anderen Motor gebaut wurde dies mit einer weiteren Ziffer vor der bisherigen zweistelligen Zahl vermerkt Nach einem Punkt folgte die laufende Produktionsnummer Zum Beispiel stand die Nummer 153 07 fur das siebente 07 von der Oesterreichischen Flugzeugfabrik AG Ziffer 5 produzierte Flugzeug vom Typ Albatros D III Ziffer 3 Dabei war die Albatros D III der dritte von diesem Flugzeughersteller produzierte Flugzeugtyp Jedoch wurden gegenuber der ursprunglichen Serie 53 Veranderungen in der Konstruktion oder Motorisierung vorgenommen Das wurde mit der fuhrenden Ziffer 1 vermerkt Durch Lizenzbau bei verschiedenen Herstellern konnten so technisch gleiche Flugzeuge vollig unterschiedliche Bauartnummern erhalten 61 64 29 63 und 64 22 waren beispielsweise alles Maschinen vom Typ Hansa Brandenburg C I aber bei unterschiedlichen Firmen gebaut Hansa Brandenburg Phonix und UFAG 6 FlugzeugbezeichnungenDie Flugzeugnamen setzten sich aus dem Herstellernamen beispielsweise Albatros einem Grossbuchstaben zur Bezeichnung der Flugzeugtype und einer romischen Zahl als Modellnummer zusammen Wurde das Flugzeug in Lizenz produziert wurde dies durch das Kurzzeichen der Firma in Klammern vermerkt So stellte die Aviatik D I die erste Konstruktion eines Jagdeinsitzer Doppeldeckers der Firma Aviatik dar Dieser Typ wurde auch von Lohner Lo der Ungarischen Lloyd Flugzeugfabrik Ll der Wiener Karosserie Fabrik Wkf der Ungarischen Allgemeinen Maschinenfabrik Mag und Thone amp Fiala Th in Lizenz gebaut Die Bezeichnungen konnten von den Werksbezeichnungen abweichen Bei Flugzeugen aus dem Deutschen Reich konnten sie von den dort verwendeten Bezeichnungen ebenfalls abweichen Die Codierung der Flugzeugtypen war 7 A Eindecker meist unbewaffnete Schulmaschinen B Doppeldecker Zweisitzer altere Baumuster bis etwa 150 PS C Doppeldecker Zweisitzer neuere Typen ab 160 PS D Doppeldecker Kampfeinsitzer E Eindecker Kampfeinsitzer vom Typ Fokker F Doppeldecker 350 PS als Fernaufklarer nur Prototypen G Doppeldecker zweimotorige Grossflugzeuge R Doppeldecker mehrmotorige RiesenflugzeugeLuftfahrtindustrie BearbeitenProduktions und Beschaftigungszahlen der Luftfahrtindustrie in Osterreich Ungarn 1914 1918 8 Jahr Flugzeuge Flugmotoren ArbeiterOsterreich Ungarn Osterreich Ungarn Osterreich Ungarn1914 40 30 50 22 849 5771915 195 143 300 140 2338 17171916 517 414 650 204 3824 30241917 1050 664 900 330 5285 41001918 1600 778 1300 450 7650 4300Gesamt 3402 2029 3200 11565431 4356Neben den inlandischen Produkten und den Lizenzbauten wurden auch Flugzeuge und Motoren importiert Herkunftsland war immer das Deutsche Reich Vor allem zu Kriegsbeginn musste importiert werden da die inlandische Produktion nicht ausreichte Etwa Ende 1916 stoppte der Flugzeugimport da das Deutsche Reich durch die steigende Intensitat des Luftkrieges an der Westfront alle produzierten Flugzeuge selbst benotigte Der fur Osterreich Ungarn wichtigere Import von Motoren lief bis zum Kriegsende und glich die heimische Minderproduktion von Flugmotoren gegenuber Flugzeugen aus Flugzeughersteller fur die Luftfahrtruppen 9 Flugzeughersteller Sitz der Flugzeugfabrik Beginn der Flugzeugproduktion Offizielle Abkurzung Ziffer im NummernschemaAlbatros Flugzeugwerke Ges m b H Berlin Johannisthal Alb 01 Osterreich Ungarische Flugzeugfabrik Aviatik Wien Heiligenstadt und Wien Essling 1914 Av 3Hansa Brandenburg Flugzeugsfabrik A G Brandenburg Briest an der Havel und Hamburg Fuhlsbuttel Br 63 Flugzeugfabrik des k u k Fliegerarsenals Fischamend 1913 Fd 7Fokker Flugzeugwerke Schwerin Gorries Fok 01 Jacob Lohner amp Co Wien Floridsdorf 1910 Lo 1Ungarische Lloyd Flugzeug und Motorenfabrik Budapest Aszod 1914 Ll 4Magyar Altalanos Gepgyar Ungarische Allgemeine Maschinenfabrik Budapest 1916 Mag 9Osterreichische Flugzeugfabrik A G Wiener Neustadt 1915 Oef 5Phonix Flugzeugwerke A G 2 Wien Stadlau 1914 Ph 2Thone amp Fiala Wien Alsergrund und Brigittenau 1916 Th 10Ungarische Flugzeugwerke A G Ufag Camillo Castiglioni Budapest Albertfalva 1912 U 63 Wiener Karosserie und Flugzeugfabrik Dr W v Gutmann Wien Favoriten 1915 Wkf 8Anmerkungen 1 Ziffer 0 wurde fur alle restlichen Flugzeughersteller verwendet 2 gegrundet als Osterreichische Albatros Werke Ges m b H in Wien Stadlau 3 Hansa Brandenburg wurden die mit 5 bis 9 beginnenden Produktionsnummern also 50 99 und 500 999 zugeteilt wahrend UFAG diejenigen mit 0 4 erhielt 10 Museale Rezeption BearbeitenIm Heeresgeschichtlichen Museum in Wien wird auch auf die Geschichte der k u k Luftfahrttruppen eingegangen Objekte in der Dauerausstellung des Museums decken dabei den Zeitraum von der Entstehung der militarischen Luftfahrt in Osterreich bis zum Ende des Ersten Weltkrieges ab So sind unter anderem Modelle der Etrich Taube und des Lohner Pfeilfliegers sowie Flugzeugmotoren verschiedener Art ausgestellt In der Ausstellungshalle des Ersten Weltkrieges befindet sich ein komplett erhaltenes Aufklarungs und Trainingsflugzeug Albatros B II sowie fruhe Bomben Abwurfpfeile Fliegeradjustierungen und Flugabwehrkanonen 11 Erhaltene Originalmaschinen Albatros B II Serie 20 Heeresgeschichtliches Museum Wien Aviatik Berg D I Serie 101 Technisches Museum Wien 12 Aviatik Berg D I Serie 101 Museum of Flight Seattle Hansa Brandenburg B I Serie unbekannt Budapester Verkehrsmuseum 13 Knoller C II Serie 119 Technisches Nationalmuseum Prag 14 Lloyd LS 1 Prototyp der Lloyd C I Serie 41 Budapester Verkehrsmuseum 15 Lohner Type L k u k Seeflieger Italienisches Luftfahrtmuseum Vigna di Valle 16 Nachbauten Albatros D III Oef Serie 253 CraftLab Pitten flugfahig 17 Hansa Brandenburg C I Serie 29 CraftLab Pitten flugfahig 18 Siehe auch BearbeitenLuftfahrt in OsterreichLiteratur BearbeitenThomas Albrich Nikolaus Hagen Hrsg Osterreich Ungarns Fliegerasse im Ersten Weltkrieg 1914 1918 Universitatsverlag Wagner Innsbruck 2019 ISBN 978 3 7030 0997 6 BMLVS Hrsg Die dritte Dimension Militarluftfahrtausstellung Zeltweg Wien 2013 ISBN 978 3 902551 41 2 Christopher Chant Osprey Aircraft of the Aces Austro Hungarian Aces of World War 1 Osprey Publishing Oxford 2002 ISBN 1 84176 376 4 Reinhard Karl Desoye Die k u k Luftfahrtruppen Die Entstehung der Aufbau und die Organisation der osterreichisch ungarischen Heeresluftwaffe 2 Bde Diplom Arbeit Wien 1994 Olaf Groehler Geschichte des Luftkriegs 1910 bis 1980 Militarverlag der DDR Berlin 1981 Peter M Grosz u a Austro Hungarian Army Aircraft of World War One Flying Machines Press 1993 ISBN 0 9637110 0 8 neuaufgelegt bei Paladin Press 2002 ISBN 1 891268 05 8 Heinz von Lichem Der Tiroler Hochgebirgskrieg 1915 1918 in Luftbildern Steiger Verlag Berwang Tirol 1985 ISBN 3 85423 052 4 Erwin Hauke Walter Schroeder Bernhard Totschinger Die Flugzeuge der k u k Luftfahrtruppe und Seeflieger 1914 1918 H Weishaupt Verlag Graz 1988 ISBN 3 900310 46 7 Gerald Penz Die k u k Fliegertruppe an der Karnischen Front 1915 1917 Vortrag zum Symposion von ARBOS Gesellschaft fur Musik und Theater Notsch Arnoldstein 2007 Gerald Penz K u k Flugfelder in und bei Villach Vortrag zum Symposion von ARBOS Gesellschaft fur Musik und Theater Villach 2008 Matjaz Ravbar Avstro Ogrsko letalstvo na soski fronti 1915 1917 Cesarska in kraljeva letaliska infrastruktura v zaledju soske fronte Univerza Ljubljana 2011 Ernst Peter Die k u k Luftschiffer und Fliegertruppe Osterreich Ungarns 1794 1919 Motorbuch Verlag 1995 ISBN 3 87943 743 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons K u k Luftfahrtruppen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Inhaltsverzeichnis www austro hungarian army co uk Glenn Jewison amp Jorg C Steiner Units of the k u k Luftfahrtruppe LFT 1914 1918Einzelnachweise Bearbeiten Hauke Schroeder Totschinger Die Flugzeuge der k u k Luftfahrtruppe und Seeflieger 1914 1918 S 138f www austro hungarian army co uk Memento des Originals vom 23 Mai 2010 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www austro hungarian army co uk englisch Philip J Haythornthwaite The World War One Source Book Arms and Armour Press London 1992 ISBN 1 85409 102 6 S 289 Reinhard Karl Desoye Die k u k Luftfahrtruppen Band 1 S 108 Matjaz Ravbar Avstro Ogrsko letalstvo na soski fronti 1915 1917 Cesarska in kraljeva letaliska infrastruktura v zaledju soske fronte Univerza Ljubljana 2011 Peter M Grosz George Haddow Peter Schiemer Austro Hungarian Army Aircraft of World War One Hauke Schroeder Totschinger Die Flugzeuge der k u k Luftfahrtruppe und Seeflieger 1914 1918 S 9 Reinhard Karl Desoye Die k u k Luftfahrtruppen Band 2 S 218f Reinhard Karl Desoye Die k u k Luftfahrtruppen Band 2 S 207 Peter M Grosz George Haddow Peter Schiemer Austro Hungarian Army Aircraft of World War One Manfried Rauchensteiner Manfred Litscher Hrsg Das Heeresgeschichtliche Museum in Wien Graz Wien 2000 S 68 Austrian Aviation Heritage Aviatik Berg D I aviationmuseum eu Militarisches Mehrzweckflugzeug Knoller C II tschechisch aviationmuseum eu Lohner L127 italienisch CraftLab Albatros D III CraftLab Hansa BrandenburgMilitarwesen Osterreich Ungarns Ministerielle FuhrungOberkommandierender der Streitkrafte Osterreich Ungarns k u k Kriegsministerium k k Ministerium fur Landesverteidigung k u Honvedministerium StreitkrafteStreitkrafte von Osterreich Ungarn Landstreitkrafte Osterreich Ungarns 1867 1914 Osterreich Ungarns Heer im Ersten Weltkrieg Teilstreitkrafte Gemeinsame Armee k k Landwehr k u Landwehr Stabsdienste k u k Generalitat k u k Stabswesen k u k Militarjustizwesen k u k Adjutanten k u k Armeestand Infanterie k u k Infanterie Feldjager Bosnisch hercegovinische Infanterie k k Landesschutzen k u k Kaiserjager k k Gebirgstruppe inkl Hochgebirgskompanien k k Bergfuhrerkompanien k k Standschutzen Kavallerie k u k Husaren k u k Ulanen k u k Dragoner Reitende Tiroler Landesschutzen Artillerie Osterreichisch Ungarische Artillerie Garde K k Trabantenleibgarde k u k Leibgardeinfanteriekompanie K u k Leibgardereitereskadron Arcieren Leibgarde Koniglich ungarische Leibgarde Technische Truppen k u k Sappeure k u k Pioniere k u k Technisches Militarkomitee Trainwesen der Osterreichisch Ungarischen Streitkrafte k u k Militar Automobilwesen k u k Telegraphentruppe k u k Verkehrstruppenbrigade Gendarmerie k u k Polizeiwachkorps k k Gendarmerie k u Gendarmerie StrafuniBehorden Okonomische Verwaltung der k u k Streitkrafte K u k Militargeographisches Institut k u k Kriegspressequartier k u k Heeresmuseum Ausbildungswesen Theresianische Militarakademie Kriegsschule Franz Joseph Militarakademie Ludovika Akademie Technische Militarakademie Marineakademie Armeeschiessschule Fecht und Turnlehrerinstitut Artillerie Schiessschule Sonstige Marschbataillone Sanitatswesen der Osterreichisch Ungarischen Streitkrafte k u k Militarseelsorge Militarinvalidenversorgungsstand Staatspferdezuchtanstalten Evidenzburo k u k Kundschaftsdienst Verbande und Stutzpunkte Liste der k u k Kampftruppen im Juli 1914 Liste der osterreichisch ungarischen Militarverbande 1914 bis 1918 Liste der k u k Kampfunterstutzungstruppen Liste der Grossverbande der k u k Armee Liste der Korps der Osterreichisch Ungarischen Armee Garnisonen der Landstreitkrafte Osterreich Ungarns Osterreich Ungarns Truppen an der Westfront Osterreich Ungarns Truppen in Palastina Festungswerke Osterreichische Festungswerke an der Grenze zu ItalienSeestreitkrafte k u k Marinesektion Osterreichische Marine Flotte der k u k Kriegsmarine Liste der Schiffe der k u k Kriegsmarine S M Unterseeboote Liste osterreichisch ungarischer U Boote 1909 1919 Luftstreitkrafte Luftfahrtruppen Uniformierung Rangabzeichen der osterreichisch ungarischen Streitkrafte Paroli Adjustierung EgalisierungMilitarpersonal Liste der Feldmarschalle Osterreich Ungarns Liste der Generalobersten und Grossadmirale Osterreich Ungarns Liste osterreich ungarischer Jagdflieger im Ersten Weltkrieg Liste der Feldmarschallleutnante Abgerufen von https de wikipedia org w index php title K u k Luftfahrtruppen amp oldid 230411501