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Der Militarflugplatz Flugplatz Wiener Neustadt West ICAO Code LOXN liegt nordwestlich der Stadt Wiener Neustadt in Niederosterreich Er ist Standort von mehr als 20 Flugvereinen und schulen Der Flugplatz ist der grosste Naturflugplatz d h keine befestigten Pisten Europas Er ist Zentrum des Segelflug und Fallschirmsprungsportes in Osterreich Auf dem Flugplatz gibt es sechs Graspisten die langste misst 1620 m Flugplatz Wiener Neustadt WestWiener Neustadt West Niederosterreich Wiener Neustadt WestKenndatenICAO Code LOXNKoordinaten 47 50 23 N 16 13 13 O 47 839722222222 16 220277777778 285 Koordinaten 47 50 23 N 16 13 13 OHohe uber MSL 285 m 935 ft VerkehrsanbindungEntfernung vom Stadtzentrum 2 km nordlich von Wiener NeustadtStrasse Flugfeldgurtel 19BasisdatenEroffnung 1909Betreiber osterreichisches BundesheerStart und Landebahnen18L 36R 1620 m 45 m Gras18R 36L 870 m 30 m Gras14L 32R 940 m 30 m Gras14R 32L 940 m 30 m Gras09 27 840 m 30 m Gras04 22 1500 m 45 m Grasi7 i11 i13 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Siehe auch 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Wiener Neustadter Flugfeld heute der Militarflugplatz Wiener Neustadt mit dem ICAO Code LOXN war der erste Flugplatz in Osterreich Ungarn Noch bevor das erste Motorflugzeug in Osterreich existierte wurde der Flugplatz errichtet Am 11 Juni 1909 wurde vom Wiener Neustadter Stadtrat folgendes beschlossen Zum Zwecke der Forderung des mechanischen Flugwesens erbaut die Stadtgemeinde auf einem der am Steinfelde an der Wollersdorferstrasse gelegenen Grundstucke eine Aeroplan Halle um den Betrag von beilaufig 2500 Kronen stellt die in dieser Gegend liegenden Grundstucke zu Flugversuchszwecken den Mietern der Halle zur Verfugung und gestattet anderen Interessenten ahnliche Hallen zu erbauen Es wurden noch keine Pisten im heutigen Sinne errichtet sondern eine 5 km grosse Wiese geebnet Am 17 November 1909 wurde das Areal zum Flugplatz erklart In drei Hangars wurden die ersten K u k Militarflugzeuge untergebracht Bereits im Jahr 1910 wurden drei Flugbewerbe abgehalten denen Kaiser Franz Joseph zum Teil beiwohnte Auch das Luftschiff Parseval landete am Wiener Neustadter Flugfeld 1911 wurden einige Etrich Tauben als Schulflugzeuge angeschafft mit denen 16 Feldpiloten ausgebildet wurden 1913 wurde das gesamte Flugfeld vom Militar gemietet Durch den Ersten Weltkrieg gewann das Flugfeld an strategischer Bedeutung Im Jahr 1915 wurde hier die Oesterreichische Flugzeugfabrik AG Oeffag gegrundet die im Laufe des Krieges die Oeffag C I und C II Kampfflugzeuge Seeflugzeuge und die Jagdflugzeuge Albatros D II und III erzeugten Nach dem Vertrag von Saint Germain musste auf Befehl der Alliierten alles zerstort werden Unter anderen waren es einige hundert Flugzeuge und einige tausend Flugzeugmotoren sowie die Hallen und Werkstatten der Oeffag Damit wurde das Flugfeld bedeutungslos Im Jahr 1929 wurde das Gelande jedoch wieder als Aussenlandeplatz der Fliegerschule Graz verwendet 1934 begann ein neuer Aufstieg mit der Stationierung einer Akademiestaffel der Militarakademie in der nicht zerstorten Kaserne die wahrend des Ersten Weltkriegs als Kaiser Karl Fliegerkaserne erbaut wurde 1936 kaufte das Verteidigungsministerium das Areal mit der Kaserne und errichtete einen nicht offentlichen Flugplatz Es wurden einige Staffeln die teilweise mit Fiat CR 32 Jagdflugzeugen ausgerustet waren hier stationiert Neubauten wie Hangars Werkstatten und ein Tower machten Wiener Neustadt neuerlich zum Zentrum der osterreichischen Fliegerei Bei den Militarweltmeisterschaften 1937 erreichte eine in Wiener Neustadt stationierte Kunstflugstaffel den zweiten Platz Nach dem Anschluss wurden auch die osterreichischen Luftstreitkrafte der deutschen Luftwaffe eingegliedert und der Flugplatz rasch stark erweitert Vor Kriegsbeginn lag hier der Stab und die I Gruppe des Kampfgeschwaders 76 Der Flugplatz im sicheren Hinterland war bedeutend im Balkanfeldzug aber auch fur das in Wiener Neustadt errichtete Flugzeugwerk von Messerschmitt Am 7 April 1941 soll ein jugoslawisches Bombenflugzeug vom Typ Bristol Blenheim den Flugplatz aus Vergeltung fur den Angriff auf Jugoslawien angegriffen haben Die Maschine wurde dabei von der Flugabwehr so schwer beschadigt dass sie 40 Kilometer weiter sudlich bei Markt Allhau notlanden musste 1 2 Am 13 August 1943 erfolgte von Tunesien aus die erste Bombardierung des Flugfeldes sowie der nahe gelegenen Stadt Aus bis zu 100 Flugzeugen bestanden die Angriffswellen die die gesamte Umgebung zerstorten Wahrend bei diesem ersten Angriff die Verteidigung vollstandig uberrascht wurde erlitten die amerikanischen Angreifer bei ihrem zweiten Angriff am 1 Oktober 1943 empfindliche Verluste 3 4 Der Flugbetrieb ging jedoch trotz der grossen Schaden bis Marz 1945 weiter Erst die Bodentruppen der Roten Armee nahmen Anfang April das Gelande ein siehe auch Luftangriffe auf Wiener NeustadtDie folgende Tabelle zeigt eine Auflistung ausgesuchter fliegender aktiver Einheiten ohne Schul und Erganzungsverbande der Luftwaffe der Wehrmacht die hier zwischen 1938 und 1945 stationiert waren 5 Von Bis Einheit AusrustungFebruar 1938 April 1939 Stab I II KG 158 Stab I und II Gruppe des Kampfgeschwaders 158 September 1938 Oktober 1938 I JG 334 Messerschmitt Bf 109B DMai 1939 August 1939 Stab I KG 76 Dornier Do 17ZFebruar 1940 Marz 1940 III KG 54 Heinkel He 111PFebruar 1941 Februar 1941 I LG 1 I Gruppe des Lehrgeschwaders 1 Junkers Ju 88AMarz 1941 Juni 1941 Stab I KG 51 Junkers Ju 88AMarz 1941 August 1941 III KG 51 Junkers Ju 88AApril 1941 Juni 1941 II KG 51 Junkers Ju 88ASeptember 1941 Dezember 1941 II KG 51 Junkers Ju 88AJanuar 1942 Mai 1942 I KG 76 Junkers Ju 88AJuli 1942 September 1942 II ZG 2 II Gruppe des Zerstorergeschwaders 2 Messerschmitt Bf 110C FFebruar 1943 Marz 1943 III KG 76 Junkers Ju 88A 4September 1943 November 1943 I LG 1 Junkers Ju 88A 4September 1943 Marz 1944 II LG 1 Junkers Ju 88A 4Marz 1944 Marz 1944 I LG 1 Junkers Ju 88A 4Marz 1944 Juni 1944 III LG 1 Junkers Ju 88A 4November 1944 Marz 1945 Teile der 1 KG 200 1 Staffel des Kampfgeschwaders 200 Dezember 1944 Marz 1945 II KG 4 Heinkel He 111H 20Januar 1945 Februar 1945 III KG 4 Heinkel He 111H 20Das Flugfeld wurde von der Sowjetunion als Stutzpunkt verwendet da Osterreich keine Flugzeuge konstruieren oder bauen durfte Zuvor versteckte Segelflugzeuge die ab 1949 von den Westmachten wieder erlaubt wurden wurden in die westlichen Zonen geschmuggelt Ab 1950 wurde der Platz von den sowjetischen Truppen fur Strahlflugzeuge adaptiert Landebefeuerung errichtet und eine Instrumentenfluganlage gebaut Es waren vor allem MIG 15 stationiert Im August 1955 wurde nach dem Staatsvertrag der Flugplatz an die Republik Osterreich ubergeben Das neu aufgestellte Bundesheer wollte den Flugplatz aus mehreren Grunden nicht Einerseits wollte man der Bevolkerung die im Weltkrieg unter der Stationierung so stark gelitten hatte diesen Flugplatz nicht antun Andererseits war er auch aus strategischen Grunden so nahe am Eisernen Vorhang zu unsicher So ubernahmen einige zivile Flugsportvereine den Flugplatz Erst seit 1961 nutzt auch das Bundesheer wieder den Platz vor allem fur die Fallschirmspringerausbildung Am 15 und 16 September 2018 feiert die Red Bull Air Race Weltmeisterschaft auf dem Flugplatz Wiener Neustadt West ihr Comeback in Osterreich Wir sind dankbar und stolz zugleich dass das Red Bull Air Race mit dem osterreichischen Rennen direkt in der Geburtsstatte der osterreichischen und auch europaischen Fliegerei ankommt so Burgermeister Klaus Schneeberger in einem Pressegesprach anlasslich der Bekanntgabe des Austragungsortes 6 Siehe auch BearbeitenFlugplatz Wiener Neustadt OstLiteratur BearbeitenFranz Pinczolits Die Flugpioniere Wiener Neustadt Osterreichs erstes Flugfeld auf alten Ansichtskarten Weilburg Verlag Wiener Neustadt 1989 ISBN 3 900100 82 9 Weblinks BearbeitenHomepage des Flughafens LOAN Wiener Neustadt Ost Flugsportvereine in Wiener Neustadt Ost und West Flugplatz Wiener Neustadt Ost Infos fur Piloten Fotos Vereine Flugplatz Wiener Neustadt West Infos fur Piloten VereineEinzelnachweise Bearbeiten Luftangriffe der jugoslawischen Luftwaffe am 6 und 7 April 1941 Webseite regiowiki at abgerufen am 6 Dezember 2014 Notlandung einer Bristol Blenheim bei Markt Allhau Webseite regiowiki at abgerufen am 6 Dezember 2014 Luftangriff auf Wiener Neustadt am 1 Oktober 1943 Webseite regiowiki at abgerufen am 6 Dezember 2014 Verluste der 44 Bomber Gruppe beim Luftangriff auf Wiener Neustadt am 1 Oktober 1943 Webseite regiowiki at abgerufen am 6 Dezember 2014 Henry L deZeng IV Luftwaffe Airfields 1935 45 Austria 1937 Borders abgerufen am 4 September 2014 Fix Premiere fur Red Bull Air Race in Wiener Neustadt In wn24 17 Mai 2018 abgerufen am 17 Mai 2018 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Flugplatz Wiener Neustadt West amp oldid 238185345