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Die Messerschmitt AG war ein in Haunstetten 1972 nach Augsburg eingemeindet ansassiger deutscher Flugzeughersteller spater auch Kraftfahrzeughersteller Er fusionierte 1969 zu Messerschmitt Bolkow Blohm Messerschmitt AGLogoRechtsform AktiengesellschaftGrundung 1938Auflosung 1968 Fusion mit der Bolkow GmbH zur Messerschmitt Bolkow GmbH 1969 weitere Fusion mit der Hamburger Flugzeugbau GmbH zur Messerschmitt Bolkow Blohm GmbH MBB Sitz Haunstetten heute Augsburg DeutschlandLeitung Willy Messerschmitt Vorstandsvorsitzender Branche Flugzeuge und Fahrzeuge Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Messerschmitt Bf 109 E im Deutschen Museum in Munchen1923 wurden in Augsburg die Bayerischen Flugzeugwerke BFW gegrundet unabhangig vom gleichnamigen Vorlauferunternehmen der Bayerischen Motorenwerke Die BFW erwarb 1926 an der Haunstetter Strasse in Augsburg die Hallen nebst Werksflugplatz der in Konkurs gegangenen Bayerischen Rumpler Werke 1927 fing Willy Messerschmitt bei den Bayerischen Flugzeugwerken an und ubernahm 1928 das Unternehmen zusammen mit einer Finanzgruppe um den Freiherrn Michel Raulino 1929 wechselte Paul John Hall als Oberingenieur der Raab Katzenstein Flugzeugwerke zu den BFW Willy Messerschmitt und das von ihm zusammengestellte Entwicklerteam gingen konzeptionell vollig neue Wege der Flugzeugentwicklung Mit dem Reiseflugzeug Bf 108 Taifun und dem Jagdflugzeug Bf 109 gewannen Messerschmitt und seine Mitarbeiter bis in die zweite Halfte der 1930er Jahre hinein mehrere Entwicklungswettbewerbe Die Muster Bf 109 und Bf 110 waren die Grossserienmodelle der Firma und mit dem Grossraumtransporter Me 323 wurde das grosste Landflugzeug dieser Zeit produziert Aus der Bayerischen Flugzeugwerke AG wurde am 11 Juli 1938 die Messerschmitt AG mit dem Hauptwerk in Augsburg Willy Messerschmitt wurde Vorstandsvorsitzender des neuen Unternehmens Zusammen mit der seit 1936 als Bayerische Flugzeugwerke Regensburg GmbH bestehenden Messerschmitt GmbH mit den Werken in Regensburg und Obertraubling wurde die Kapazitat der Unternehmensgruppe signifikant erweitert Als Zweigwerk der Messerschmitt AG kam spater die Wiener Neustadter Flugzeugwerke GmbH WNF zur Firmengruppe Es erfolgte der Bau zahlreicher Prototypen die nicht die Serienreife erreichten Der als Nachfolger der Bf 110 gedachte Entwurf Me 210 geriet zum volligen Debakel und brachte die Firma in ernste Schwierigkeiten Die daraus weiterentwickelte und auch mit KZ Haftlingen des KZ Aussenlagerkomplexes Schwaben gebaute Me 410 war zwar ein besserer Entwurf kam aber fur die veranderte Kriegslage zu spat So wurde die Bf 110 in der veranderten Rolle als Nachtjager weitergebaut In der Zeit des Zweiten Weltkriegs war die Messerschmitt AG jedoch auch fur die Entwicklung einiger zukunftsweisender Flugzeugtypen verantwortlich So entwickelte Messerschmitt mit der Me 262 Schwalbe das weltweit erste serienmassig produzierte Flugzeug mit Strahltriebwerk und baute die Prototypen der Me 163 Komet des Flugzeugkonstrukteurs Alexander Lippisch dem bis dahin einzigen Jagdflugzeug mit einem Raketentriebwerk Seit der Grundung der Messerschmitt AG wurden alle fortan entwickelten Flugzeuge mit dem Kurzel Me statt zuvor Bf versehen Alle bis dato bestehenden Flugzeugtypen behielten offiziell ihr Kurzel Bf wenngleich es zu Uberschneidungen kam da zum Beispiel die Bf 109 oder Bf 110 teilweise als Me 109 oder Me 110 in Dokumenten auftauchten nbsp Messerschmitt Me 262 Schwalbe erstes einsatzfahiges Militarflugzeug mit StrahlantriebAm 17 August 1943 wurde die Messerschmitt GmbH in Regensburg erstmals von alliierten Bomberverbanden angegriffen siehe auch Operation Double Strike Bis dahin wurde dort die Bf Me 109 produziert Ab 1944 versuchte man die Produktion zu dezentralisieren und im Rahmen der sogenannten U Verlagerung in versteckte Werke auszulagern in eine unterirdische Stollenanlage in Oberammergau weitere Bauprojekte fur Grossbunker wurden mittels KZ Aussenlagerkomplex Kaufering und KZ Aussenlagerkomplex Muhldorf realisiert Zumindest ab dem Herbst 1943 waren die Alliierten uber die genauen Lageplane der Produktionsanlagen informiert Es gelang der osterreichischen Widerstandsgruppe rund um Kaplan Heinrich Maier exakte Plane dem amerikanischen Office of Strategic Services beziehungsweise dem britischen Geheimdienst SOE zukommen zu lassen Mit den Lageskizzen der Fabrikationsanlagen wurden den alliierten Bombern genaue Luftschlage ermoglicht 1 2 3 In Kooperation mit der DEST wurde 1944 und 1945 vor allem noch unter dem Tarn Namen B8 Bergkristall beim Konzentrationslager Gusen II bei Linz eine umfangreiche und streng geheime Fliessbandproduktion realisiert 4 1945 wurde die letzte hergestellte Me 262 nach Munchen ausgeflogen nbsp Messerschmitt KabinenrollerIn den 1950er Jahren wurde ferner als Beitrag zu der damals beginnenden Massen Motorisierung der Messerschmitt Kabinenroller produziert Die Konstruktion dieses originellen Fahrzeugs ist dem Ingenieur Fritz Fend zu verdanken Von 1955 bis 1957 wurden von Messerschmitt in Augsburg die Vespa Motorroller in Lizenz produziert Hier wurden die Hauptkomponenten vom Hersteller Piaggio in Italien bezogen und mit Teilen von u a deutschen Zulieferern z B Bosch Hella VDO Scharlach Denfeld ausgestattet Im Rahmen der Wiederaufrustung der Bundesrepublik ab 1955 grundete 1956 die Messerschmitt AG und die Ernst Heinkel Flugzeugwerke zur Fertigung der Fouga Magister die Flugzeug Union Sud GmbH FUS Die Endmontage erfolgte zwischen 1958 und 1961 auf der neuen Messerschmitt Werft in Riem Hinzu kam bei Messerschmitt die Wartung aller damaligen Trainer der Bundeswehr neben der Magister waren dies noch die T 6 und die T 33 Ab 1961 entstand am Standort Manching ein neuer Werft und Montagebetrieb der Flugzeug Union Sud GmbH und der Standort Riem wurde in Folge aufgegeben Das Kampfflugzeug F RF TF 104G Starfighter wurde in Manching montiert und in mehr als 10 000 Flugstunden unfallfreien Testbetrieb betreut Zur Messerschmitt AG gehorte die Junkers Flugzeug und Motorenwerke GmbH die sich auf Projekte im Raumfahrtbereich spezialisierte Die zivilen Nachkriegsentwicklungen das Geschaftsreiseflugzeug Me 308 das Wandelflugzeug Messerschmitt Me 408 das Kurzstrecken Verkehrsflugzeug P 160 und das Transportflugzeug P 141 kamen uber das Projektstadium nicht hinaus Als 1964 die Familie Heinkel ihre Anteile an der Ernst Heinkel Flugzeugwerke in die Vereinigte Flugtechnische Werke einbrachte ubernahm die Messerschmitt AG den 50 Anteil an der FUS die dadurch eine 100 ige Tochter der Messerschmitt AG wurde Vor der Fusion mit der Bolkow GmbH 1968 zur Messerschmitt Bolkow GmbH gliederte die Messerschmitt AG im Mai 1967 ihr betriebsnotwendiges Vermogen mit den Beteiligungen an der Junkers Flugzeug und Motorenwerke GmbH der Hispano Aviacion S A der Entwicklungsring Sud GmbH der Augsburger Flughafen GmbH und der Gesellschaft fur Flugtechnik GmbH auf die Tochtergesellschaft Flugzeug Union Sud GmbH nun Messerschmitt Werke Flugzeug Union Sud GmbH aus Die Messerschmitt AG selbst wurde nicht in die Fusion einbezogen blieb als Grundstucks und Liegenschaftsgesellschaft zunachst erhalten und wurde spater in Raulino Treuhand und Verwaltungs AG umfirmiert Die weitere Fusion mit der Hamburger Flugzeugbau GmbH 1969 einer Tochter von Blohm amp Voss liess das Unternehmen Messerschmitt Bolkow Blohm MBB entstehen den damals grossten deutschen Luft und Raumfahrtkonzern 1989 wurde MBB von der Deutsche Aerospace AG DASA ubernommen Diese ging 2000 in EADS heute Airbus Group auf Literatur BearbeitenPeter Schmoll Die Messerschmitt Werke im Zweiten Weltkrieg ISBN 3 931904 38 5 Hans J Ebert Messerschmitt Bolkow Blohm 111 MBB Flugzeuge 1913 1973 ISBN 3 87943 292 9 Willy Radinger Walter Schick Messerschmitt Geheimprojekte Aviatic Verlag ISBN 3 925505 14 8Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Messerschmitt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Das Archiv der deutschen Luftwaffe 1935 1945 Messerschmitt Club Deutschland Unterirdische Erprobungs und Fertigungsanlage in Oberammergau Bayern U Verlagerung Cerusit Unterirdische Produktionsanlage in Eschenlohe Bayern U Verlagerung Ente Fruhe Dokumente und Zeitungsartikel zur Messerschmitt AG in den Historischen Pressearchiven der ZBWEinzelnachweise Bearbeiten Vgl Hansjakob Stehle Die Spione aus dem Pfarrhaus in Die Zeit vom 5 Januar 1996 Peter Broucek Die osterreichische Identitat im Widerstand 1938 1945 In Militarischer Widerstand Studien zur osterreichischen Staatsgesinnung und NS Abwehr Bohlau Verlag 2008 S 163 abgerufen am 3 August 2017 Andrea Hurton Hans Schafranek Im Netz der Verrater In derStandard at 4 Juni 2010 abgerufen am 3 August 2017 Peter Pirker Subversion deutscher Herrschaft Der britische Geheimdienst SOE und Osterreich 2012 S 252 ff Rudolf A Haunschmied Jan Ruth Mills Siegi Witzany Durda St Georgen Gusen Mauthausen Concentration Camp Mauthausen Reconsidered BoD Norderstedt 2008 ISBN 978 3 8334 7440 8 S 107ffListe der Flugzeugtypen des Herstellers Messerschmitt ehemals Bayerische Flugzeugwerke AG Zivile Baureihen S 7 S 8 S 9 S 10 S 13 S 14 S 15 S 16 M17 M18 M19 M20 M21 M22 M23 M24 M26 M27 M28 M29 M31 M35 M36 M37 Bf 108 Me 208Militarische Baureihen Bf 109 Bf 110 Bf 161 Bf 162 Bf 163 Me 163 Me 209 Me 210 Me 261 Me 262 Me 263 Me 264 Me 309 Me 321 Me 323 Me 328 Me 410Projekte mit und ohne RLM Nr Me 155 MeC 164 Bf 165 Me 309Z Me 265 Me 310 Me 327 Me 329 Me 334 Me 409 Me 462 Me 509 Me 510 Me 609 P 1065 P 1073 P 1092 P 1099 P 1100 P 1101 P 1103 P 1104 P 1106 P 1107 P 1108 P 1110 P 1111 P 1112Projekte nach 1945 Me 108F Me 308 Me 408 Me 508 P 141 P 160 P 2020Deutsche Pkw Automobilmarken ab 1945 Aktuelle Marken Aaglander Abt Sportsline AC Alpina Arden ARI Artega Audi Bitter BMW Boldmen Brabus Citysax e GO Ford Gemballa German E Cars Hamann Heico HKT Hofele Irmscher Isdera Mercedes AMG Mercedes Benz Mercedes Maybach Opel Porsche Roding Ruf Rush Smart VW Weineck Wiesmann YesEhemalige Marken in der BR Deutschland ADI AFM AHK AHS Albert Albrecht Alpha Shark Amphicar ATW Aumann Auto Union AWS 1948 1951 AWS 1970 1974 Bancroft Bauer Baur Benarrow Bieber Bohler Bohse Borgward Brutsch Bug Burgert Burgfalke CAM CCS 1983 2003 CCS 1990 1993 Champion City El CN Colani Comminication Comtesse D amp S Dauer Delta Deserter DKW Dornier Dugatto Dyna Veritas EAM Econom Elisar Espenlaub E Wolf Fend FESC Fiberfab FMR Fuldamobil Gepard Glas Glockler Porsche Gnom Goggomobil Goliath Gorgus Grewe amp Schulte Derne Gumpert Gutbrod Hanomag Hansa Hardy Hartge HAT Hauser HAZ Hazard Heinkel Karabag Hermsen Hieber Hoffmann Hoffner Hotzenblitz HSA Hurst Indy IVM Janssen Jetcar Jurisch Keinath Kersting Kleiner Wolf Kleinschnittger Kodiak Kohlmus Kroboth Kuhn Kurek Leggatti Leonhardt Libelle Lloyd Lorenz amp Rankl Lorico Lotec Mada Maico Maybach MCA Merkur Messerschmitt Meyra Mia Michalak Mohr Mopetta MW Neckar Nizza NSU NSU Fiat Nova Ostermann PCS Petri amp Lehr Phoenix Cobra Pinguin Pohlmann Rahn Fox RH RMA Rudolph Saier Saxxon Scheib Sebring Spyder Seibt Serengeti SGS Solo Sono Spatz Stallion Staunau Steinwinter Streetscooter Strohm Sun Car Sunroad Thurner Tiger Treser Trippel Verona Veritas Victoria VM VW Porsche Wax Weidner Wektor Wendax Westfalia Zato ZundappEhemalige Marken in der DDR AWZ EMW IFA Melkus Sachsenring Trabant Wartburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Messerschmitt AG amp oldid 235212716