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Maico ist eine Marke fur Fahrrader Motorrader und Autos die im schwabischen Poltringen und Pfaffingen bei Tubingen in Unternehmen der Familie Maisch hergestellt und vertrieben wurden Es wurde 1926 von Ulrich Maisch als Maisch amp Compagnons gegrundet Bis 1987 war das Unternehmen in unterschiedlichen Gesellschaften in Familienbesitz Die Firma wurde mehrfach verkauft der Markenname blieb jedoch in Familienbesitz MaicoLogoRechtsformGrundung 1926Sitz Pfaffingen DeutschlandLeitung Ulrich Maisch Grunder Otto MaischWilhelm MaischBranche Fahrradhersteller Motorradhersteller Kraftfahrzeughersteller Maico Mobil EmblemZum 1 Januar 2023 waren in Deutschland noch 1718 Maico Kraftrader zum Strassenverkehr zugelassen 1 Inhaltsverzeichnis 1 Grundung 2 Das erste Motorrad 3 Nachkriegszeit 3 1 Eingeschrankte Produktion und Neugrundung 3 2 Eigene Motorenentwicklung 3 3 Sportliche Erfolge 4 Maico Autos 4 1 Grundung einer eigenen Pkw Firma 4 2 Die Fahrzeuge 4 3 Pkw Scheibenbremse von Maico 4 4 Ende der Pkw Produktion 5 Die Produktion 1959 bis 1967 5 1 Militarmotorrad M 250 B 5 2 Konkurrenz aus Fernost 5 3 Bruderzwist 5 4 Strassenmotorrad MD 125 6 1967 bis 1979 6 1 Die Konkurrenz 6 2 Erfolgreiche Moto Cross Maschinen 6 3 Niedergang 7 Konkurse 7 1 Eroffnung des Konkurses 7 2 Undurchsichtige Eigentumsverhaltnisse 7 3 Ermittlungen der Staatsanwaltschaft 7 4 Liquidation und Auffanggesellschaft 7 5 Erneuter Konkurs 7 6 Das Ende der Konkursverfahren 8 Seit 1985 9 Einzelnachweise 10 Literatur 11 WeblinksGrundung BearbeitenUlrich Maisch der in Poltringen ein Sagewerk betrieb begann 1926 auch Fahrrader und Fahrradzubehor herzustellen Im Januar 1931 ubernahmen seine Sohne Otto Maisch Kaufmann 26 Jahre alt und Wilhelm Maisch Techniker 23 Jahre alt die Fahrradfertigung und uberfuhrten sie sowie das Sagewerk in das Unternehmen Otto und Wilhelm Maisch OHG das im Tubinger Handelsregister unter der Nummer 239 am 27 Februar 1934 eingetragen worden war Wilhelm war fur die Fertigung und Otto fur den Verkauf zustandig 2 Das erste Motorrad Bearbeiten1934 begannen die Bruder mit der Produktion von Kleinmotorradern die zunachst in Poltringen erfolgte und erst in den Jahren 1938 und 1939 nach Pfaffingen verlegt wurde Dort begannen sie mit dem Bau von erweiterten Werkshallen 3 Die ersten Versuchsversionen der Maico Motorfahrrader waren mit einem 60 cm Motor der ILO Motorenwerke ausgestattet In Serie wurden uberwiegend 98 cm Motoren von Fichtel amp Sachs und die leistungsfahigeren 118 cm und 150 cm ILO Motoren eingebaut Auch die Verwendung von 60 cm ILO Saxonette 200 cm Bark und 125 cm Sachs Motoren in kleiner Stuckzahl ist nachweisbar Durch den Schell Plan der nationalsozialistischen Regierung der auf eine Reduzierung der Typenvielfalt im deutschen Fahrzeugbau abzielte war Maico ab 1939 gezwungen ein Einheitsmodell zusammen mit den Herstellern Hecker Tornax und UT zu bauen Dieses Modell die K 125 mit 125 cm ILO Doppelportmotor Einzylinder mit zwei Auspuffrohren wurde federfuhrend von Maico entwickelt und auch wahrend des Krieges neben der Produktion von Zulieferteilen fur die Rustungsproduktion in kleiner Stuckzahl gebaut Fur den Export waren die 98 cm und 118 cm Modelle weiterhin lieferbar 1941 mussten die Bruder die Herstellung von Motorradern bereits wieder einstellen und nunmehr Teile fur die Rustungsindustrie herstellen Nachkriegszeit Bearbeiten nbsp Maicomobil nbsp Maico BlizzardEingeschrankte Produktion und Neugrundung Bearbeiten Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte die Produktion von Fahrzeugen nicht direkt wieder aufgenommen werden da es an wichtigen Grundmaterialien fehlte Maico wandte sich kurz der Herstellung von Spielzeug und Holzvergasern zu Nachdem Otto Maisch im August 1945 aus der Kriegsgefangenschaft zuruckgekehrt war bemuhte er sich die Fahrradfertigung wieder aufzubauen Zunachst musste er Materialien fur die Fertigung auftreiben Als die franzosischen Besatzungstruppen zu Beginn des Jahres 1946 uberraschend dabei waren die besten Fertigungsmaschinen im Werk Pfaffingen zu demontieren und das gesamte Produktionsmaterial zu beschlagnehmen schafften Otto und Wilhelm Maisch eine Grundausstattung an Werkzeugen in einer nachtlichen Aktion nach Herrenberg das zur amerikanischen Besatzungszone gehorte Dort grundeten sie die Firma Maico Fahrzeugfabrik GmbH in der beide Bruder gleichberechtigte Geschaftsfuhrer waren und wo sie wieder Fahrrader herzustellen begannen 3 Eigene Motorenentwicklung Bearbeiten Nach der Wahrungsreform im Jahre 1948 nahm die Nachfrage nach Zweiradern rasant zu Maico kehrte wieder zum Bau von Motorfahrradern zuruck zunachst unter Verwendung des neuen 98 cm Sachsmotors mit Magura Drehgriffschaltung Die Produktion der attraktiveren K 125 war stark gebremst durch mangelnde Lieferfahigkeit und Qualitatsprobleme des Motorenlieferanten ILO Sud im amerikanisch besetzten Munchen und dauernde Schwierigkeiten die knappen Motoren uber die Besatzungszonengrenze ins franzosisch besetzte Pfaffingen auszufuhren So entwickelte und produzierte Maico zunachst verbesserte Nachbauten von ILO Kurbelwellen und Getrieben fur den Ersatzteilbedarf um im Herbst 1948 erstmals einen eigenen Motor fur das neue Modell M 125 zu prasentieren Der von Willi Tetzlaff konstruierte M 125 Motor sogenannter Maico Spitzmotor entspricht nur optisch seinem ILO Vorbild tatsachlich war es eine Neuentwicklung Wesentliches Unterscheidungsmerkmal zum ILO ist die Dreigang Drehgriffschaltung von Magura 4 Hubraumstarkere Varianten dieses Motors fanden in den Motorradern M 150 und M 151 und auch in den Motorrollern Maicomobil MB 151 und MB 175 Verwendung Ab Anfang 1952 war fur die Modelle M 175 MB 175 und wenige Exemplare der M 151 ein neues Viergang Fussschaltgetriebe in der alten Gehauseform sog Maico Spitzmotor verfugbar 1953 wurden die Maico Motoren neu gestaltet Die Hauptabmessungen blieben erhalten die Lichtmaschine wurde ins Gehause integriert das aussere Erscheinungsbild wurde geglattet und hielt sich in dieser Form uber 20 Jahre lang fast unverandert Diesen Motortyp sog Maico Rundmotor gab es in unterschiedlichen Hubraumvarianten in den Motorradern M 175 M 200 Fanal Passat M 175 S M 200 S M 250 M 277 Blizzard den Motorrollern Maicomobil MB 200 und Maicoletta 175 250 und 277 und in zahlreichen Sportmaschinen Ebenfalls 1953 entwickelte Chefkonstrukteur Ulrich Pohl 1911 1986 auch ein modernes Hinterradschwingen Fahrwerk das erstmals mit den Modellen M 175 S und M 200 S vorgestellt wurde Das Spitzenmodell ab 1953 war jedoch die Taifun eine innovative Zweizylinder Zweitakt Maschine wahlweise mit 350 oder 400 cm Hubraum Das 400 cm Modell leistete 22 5 PS bei 5200 min Eine Besonderheit der Taifun besteht darin dass die Kettenspannung beim Ein und Ausfedern konstant bleibt denn der Drehpunkt der Hinterradschwingenlagerung liegt in der Achse des Kettenantriebsritzels Wegen des dramatisch schrumpfenden Motorradmarktes musste aber schon 1957 die Produktion der Taifun wieder eingestellt werden Einzylindrige M Modelle wurden bis Anfang der 70er Jahre produziert insbesondere die Derivate der M 250 z B das olivgrune Bundeswehrkrad M 250 B oder auch das moosgrune bayrische Polizeimotorrad M 250 SII Sportliche Erfolge Bearbeiten 1952 beteiligte sich ein Fahrerteam von Maico an der Internationalen Sechstagefahrt und gewann Die Bruder Maisch sahen im internationalen Rennsport eine wirkungsvolle Moglichkeit fur ihr Fabrikat zu werben und engagierten sich im Motorradsport immer starker und erfolgreicher Namen wie Gottlieb Haas Uli Pohl Willy Bauer Erwin Schmider und Hans Maisch der Sohn von Wilhelm Maisch stehen bis Ende der 70er Jahre fur zahlreiche sportliche Erfolge der Maico Motorrader und Maico Fahrer 2 So wurde die Deutsche Motocross Meisterschaft 1956 in der Klasse bis 175 cm Hubraum von Maico dominiert die ersten 10 Platze errangen Fahrer auf der GS 175 die von 1956 bis 1959 gebaut wurde aber zeitgleich auch als Strassenversion MC 175 mit gleicher Leistung angeboten wurde Maico Autos BearbeitenGrundung einer eigenen Pkw Firma Bearbeiten Ab 1954 liess das allgemeine Interesse an Motorradern in Deutschland nach die Nachfrage nach kleinen Automobilen stieg Otto und Wilhelm Maisch entschieden jetzt auch kleine Autos herzustellen Dafur wurde am 1 Januar 1953 eine weitere Firma gegrundet die Maico Werk GmbH Pfaffingen Als Grund fur die Grundung einer weiteren Firma wurde damals vom Unternehmen genannt die Betriebsgewinne die in den Firmen Otto amp Wilhelm Maisch OHG und Maico Fahrzeugfabrik GmbH Herrenberg erzielt wurden abzufangen Dadurch sollte die Steuerlast verringert werden 2 Maico beschaftigte in ihren drei Gesellschaften zwischenzeitlich 650 Mitarbeiter 5 Die Fahrzeuge Bearbeiten Die Bruder Maisch kauften 1955 aus der Konkursmasse der rheinischen Automobilfabrik Thorndahl amp Cie die Nachbaurechte und Presswerkzeuge fur einen zweisitzigen Kleinwagen mit der Markenbezeichnung Champion Maico war das dritte Unternehmen das versuchte das Auto Champion nachzubauen Zwei andere Firmen hatten dies zuvor ebenfalls versucht Beide scheiterten nbsp PKW Maico 500Die Fahrzeuge hatten Ganzstahlkarosserie wassergekuhlte Heinkel Zweizylinder Zweitakt Reihenmotoren von 400 und 450 cm Hubraum mit 15 bzw 18 PS Leistung Sie erreichten Hochstgeschwindigkeiten von 80 bzw 90 km h Das erste Modell war von September 1955 bis Juni 1956 die von der Rheinischen Automobil Fabrik Henning Thorndal ubernommene zweisitzige Cabriolimousine Champion H 400 von der Maico 1374 Stuck nahezu unverandert als MC 400 H baute Erfolgreicher war der 1955 auf der IAA vorgestellte viersitzige Typ MC 500 4 von dem 6301 Stuck zum Preis von 3665 DM verkauft wurden Nur Kleinserien erlebten hingegen das Kombimodell MC 500 G insgesamt 21 Stuck Preis 4500 DM das viersitzige Modell MC 400 4 und das 110 km h schnelle 20 PS Modell 500 Sport nach einem Entwurf von Beutler das bis Ende 1957 hergestellt wurde nur 4 Stuck Ausser dem 500 Sport waren auch diese Modelle Weiterentwicklungen des Champion Kleinwagens Pkw Scheibenbremse von Maico Bearbeiten 1962 kaufte Maico von der Entwicklungsgesellschaft Oswald Josef Rosamowski OJR ein fertiges Patent einer Ring Scheibenbremse um die schwache Produktion im Winter mit einem weiteren Geschaftsfeld auszulasten Die nun angebotene Maico Scheibenbremse als Nachrustlosung fur Pkw sollte interessierte Sportfahrer als Kunden ansprechen Maico bot Umrustsatze ausser fur den VW 1200 und 1500 ebenso fur den Porsche 356 den Karmann Ghia sowie den Peugeot 404 an Ende der Pkw Produktion Bearbeiten Die von Maico verkauften Stuckzahlen reichten bei weitem nicht aus die Produktionskosten zu decken Im August 1957 berichtete Der Spiegel uber angebliche Mangel am Viersitzer und korrigierte sich spater Die Publikation fuhrte jedoch sofort zu einem deutlichen Absatzruckgang Ein Rechtsstreit den die Maico Werk GmbH gegen den Spiegel fuhrte war erfolglos Der Absatz des Autos blieb weit hinter den Erwartungen des Unternehmens zuruck Ein Antrag auf Staatshilfe den Maico beim Wirtschaftsministerium in Stuttgart einreichte wurde abgelehnt Am 17 Marz 1958 war die Maico Werk GmbH zahlungsunfahig und meldete Konkurs an Konkursverwalter wurde der Tubinger Rechtsanwalt Gerhard Breuer Otto und Wilhelm Maisch wurden spater vor dem Landgericht Tubingen wegen betrugerischem Bankrott fortgesetztem Betrug und Unterschlagung angeklagt Unter anderem wurde ihnen vorgeworfen nach der Zahlungsunfahigkeit drei Lastzuge mit Rollern und Motorradern in Uberseekisten in eine leerstehende Scheune in Herrenberg verbracht zu haben und damit der Konkursmasse entzogen zu haben Am 31 Juli 1960 wurde Otto Maisch wegen betrugerischem Bankrott und Untreue zu 20 Monaten Haft verurteilt Eine Revision wurde verworfen 2 Die Produktion 1959 bis 1967 Bearbeiten nbsp Feldjager mit einer M 250 B Militarhistorisches Museum der BundeswehrDas Unternehmen beschaftigte 1959 rund 500 Arbeitnehmer Wegen des nachlassenden Interesses an Strassenmotorradern und der wenig erfolgreichen Kleinwagenproduktion setzte Maico fortan auf Gelande und Moto Cross Maschinen Die Sportgerate aus dem Hause Maico genossen zu dieser Zeit einen guten Ruf und waren erfolgreich Militarmotorrad M 250 B Bearbeiten Zu diesem Zeitpunkt wurde das Militarmotorradmodell M 250 B auf Grundlage der Blizzard entwickelt das die vorher verwendeten wenig gelandegangigen Triumph und DKW Maschinen abloste Maico gelang es einen Auftrag uber die Lieferung von etwa 10 000 Stuck dieses Modells an die Bundeswehr und den Bundesgrenzschutz zu erhalten Da die gesamte Stuckzahl von 1959 bis 1961 ausgeliefert werden musste was die Produktionskapazitaten von Maico uberstieg war Hilfe eines weiteren Unternehmens unerlasslich Diese sicherte die Zweirad Union in Nurnberg die etwa ein Drittel der produzierten Maschinen montierte Maico lieferte jedoch auch fur die in Nurnberg hergestellten Motorrader Motor Tank Gabeln und Naben Das Motorrad M 250 B wurde auch danach in abnehmenden Stuckzahlen bis 1970 in alle Welt verkauft Konkurrenz aus Fernost Bearbeiten Ab 1962 setzte Maico immer starker auf die Querfeldein Motorrader Maico uberliess die Strasse den billigeren japanischen Maschinen und exklusiven BMW Motorradern Maico spezialisierte sich immer mehr auf qualitativ hochwertige und teure Rennmaschinen Der Export nahm stark zu und machte rund 80 der Produktion aus Bruderzwist Bearbeiten Der bisher immer gleich stark in den Maico Gesellschaften vertretene Bruder Wilhelm wurde in der Folgezeit an den Rand des Geschehens gedrangt Otto und seine Ehefrau Else Maisch hielten in der verbliebenen Produktions GmbH die Mehrheit Otto Maisch war alleiniger Geschaftsfuhrer Strassenmotorrad MD 125 Bearbeiten Ein neuer Versuch im Bereich der Strassenmotorrader Mitte der 1960er Jahre begann problematisch Auf dem US Markt erhoffte sich Maico mit einem modernen 125 cm Drehschiebermotor lukrative Geschafte Das 1966 erschienene Modell MD 125 mit einer Nennleistung von 11 PS enttauschte jedoch und zu dem lukrativen US Geschaft kam es nicht Uberdies war das Motorrad der geringen Generatorleistung wegen in Deutschland nicht zulassungsfahig Nach einer grundlegenden Umgestaltung des Motors durch Gunther Schier kam es aber zum Durchbruch Der Motor brachte es schon 1967 auf standfeste 14 5 PS und hatte einen ausreichend dimensionierten Generator Einer deutschen Zulassung stand nun nichts mehr im Wege Maico war mit der MD 125 der Konkurrenz einen Schritt voraus Allerdings war in Deutschland zu dieser Zeit so gut wie kein Markt fur 125 cm Motorrader vorhanden sodass der kommerzielle Erfolg ausblieb 6 1972 hatte die MD 125 Super Sport 16 PS bei 8000 min 1 und wurde als schnelle sportliche Maschine der heute so beliebten 125er Klasse und als erste deutsche Serienmaschine mit Sechsganggetriebe bezeichnet 7 In der Rennmaschine RS 125 leistete der Motor in seiner erfolgreichsten Zeit uber 30 PS und gewann mit Borje Jansson Rennfahrer drei Weltmeisterschaftslaufe in der Klasse bis 125 cm 1967 bis 1979 Bearbeiten nbsp Maico 125 RS Baujahr 1970 beim Oldtimer Festival des DAMC 05 im Fahrerlager des Nurburgrings 2007 nbsp Maico 360 Baujahr 1968 Veteranen Moto Cross Radevormwald September 2005Die Konkurrenz Bearbeiten 1967 erschien im Fahrwerk der MD 125 ein Kleinkraftrad eine heute in der Bundesrepublik nicht mehr gebrauchliche Motorradklasse bis 50 cm Hubraum unter der Bezeichnung MD 50 ein Modell mit Drehschiebersteuerung Jedoch war Maico mit diesem Modell nicht in der Lage die Dominanz der Kreidler Zundapp und Hercules Maschinen in diesem Marktsegment zu gefahrden nicht zuletzt auch infolge verschiedener Fertigungsmangel die der MD 50 anhafteten und nicht vollstandig beseitigt werden konnten So verhinderten auch das damals ab 1972 unubliche Sechsganggetriebe das hervorragende Fahrwerk der konstruktionsbedingt eher wartungsarme Motor und der im Verhaltnis zur Konkurrenz gunstige Kaufpreis nicht dass die MD 50 einen schlechten Ruf hatte Auch die MD 250 eine 250 cm Variante zuletzt in der wassergekuhlten Version MD 250 WK auf dem Markt und der Versuch mit der in den 1970er Jahren gebauten Maico 125 RS ein Motorrad fur den Strassenrennsport in grosserer Stuckzahl zu verkaufen brachten Maico keinen kommerziellen Erfolg Die bis zu 190 km h schnelle RS 125 wurde bis 1974 angeboten zuletzt fur 6170 DM was einem heutigen Preis von 9 800 entspricht 8 Erfolgreiche Moto Cross Maschinen Bearbeiten Einen geradezu legendaren Ruf hingegen hatten die ab Mitte der 1960er Jahre von Maico entwickelten Gelandemotorrader die den Erfolg des Unternehmens durch eine Vielzahl von Erfolgen im Motocross Sport in den 1970er Jahren begrundeten Entgegen anderen Aussagen ist es Maico jedoch nicht gelungen einen Moto Cross Weltmeistertitel zu erringen Neben Ake Jonsson Adolf Weil und Willy Bauer war Hans Maisch der Sohn von Wilhelm Maisch einer der erfolgreichen Maico Werksfahrer Niedergang Bearbeiten 1976 war die MD 250 mit 27 PS bei 7800 min 1 und 6 Gang Ziehkeilgetriebe fur 3835 DM im Programm der Motor war 12 1 verdichtet und hatte einen Einlass Plattendrehschieber als Hochstgeschwindigkeit wurde 150 km h angegeben 9 1979 unternahm Maico den vorlaufig letzten Versuch die extreme Abhangigkeit von Motocrossmaschinen zu lockern Mit der neu entwickelten MD 250 WK dem einzigen deutschen Strassenmotorrad seiner Klasse sollte das Maico Programm ein zweites Standbein bekommen Da Maico in die Fertigungsanlagen nicht mehr investiert hatte lagen die Produktionskosten deutlich uber denen der Konkurrenz Das Motorrad wurde zu einem Preis angeboten mit dem es am Markt nicht wettbewerbsfahig war 1981 kam es deshalb zu einem deutlichen Umsatzeinbruch Der Umsatz belief sich gerade auf 30 Mio DM In dem am 30 Juni 1982 endenden Geschaftsjahr erwirtschaftete das Unternehmen gerade noch einen Umsatz von 25 7 Mio DM und beschaftigte 228 Mitarbeiter Der bilanzielle Verlust belief sich auf 1 588 000 DM Tatsachlich war er jedoch deutlich hoher Der alleinige Geschaftsfuhrer Otto Maisch gesundheitlich angeschlagen wurde von seiner alteren Tochter Ingrid di Censo als Prokuristin bestellt tatkraftig unterstutzt Das Unternehmen erhielt weder vom Land Baden Wurttemberg noch von seiner Hausbank der Baden Wurttembergischen Bank AG irgendwelche Finanzhilfen Der Grund dafur waren die zerstrittenen Familien von Otto und Wilhelm Maisch die undurchsichtigen Firmenverhaltnisse und die Verweigerung des Familienstammes Wilhelm Maisch weitere Sicherheiten fur die Bank freizugeben 5 Konkurse BearbeitenEroffnung des Konkurses Bearbeiten Am 10 Mai 1983 beantragte Otto Maisch beim Amtsgericht Tubingen die Eroffnung des Konkursverfahrens Als vorlaufiger Konkursverwalter wurde der Stuttgarter Rechtsanwalt Volker Grub bestellt Er fand das Unternehmen in einem desolaten Zustand vor Lohne und Gehalter waren 2 5 Monate im Ruckstand die Produktion lag still und die Mitarbeiter waren zu Hause Der Geschaftsfuhrer Otto Maisch kam aus gesundheitlichen Grunden nicht mehr ins Unternehmen Ansprechpartner waren die Prokuristinnen seine Tochter Ingrid di Censo und Gabriele Stickel Da das Konkursausfallgeld von der Arbeitsverwaltung die Lohne und Gehalter nur fur einen Zeitraum von 3 Monaten vor einer Konkurseroffnung abdeckte musste bereits am 30 Mai 1983 das Konkursverfahren eroffnet werden 10 Noch im gleichen Jahr am 23 Oktober 1984 folgte eine Konkurseroffnung uber das Privatvermogen von Otto Maisch Konkursverwalter wurde der Tubinger Rechtsanwalt Gerhard Breuer Otto Maisch starb am 29 Januar 1986 5 Undurchsichtige Eigentumsverhaltnisse Bearbeiten Eine Wiederaufnahme des Geschaftsbetriebes war dem Konkursverwalter wegen der undurchsichtigen Gesellschafts und Eigentumsverhaltnisse nicht moglich da sie von Otto Maisch in den vergangenen Jahren immer weiter verkompliziert worden waren So wurden eine Reihe von Gesellschaften mit unterschiedlichen Bilanzierungs Stichtagen 30 Juni 30 September 31 Dezember gegrundet die alle in das Betriebsgeschehen eingriffen Die unterschiedlichen Eigentumsverhaltnisse waren auch Ausdruck der standigen Streitigkeiten zwischen den Gesellschaftern Otto und Wilhelm Maisch Der Konkursverwalter fand nachfolgende Gesellschaften vor 5 Otto und Wilhelm Maisch KG Ammerbuch als Eigentumerin des Betriebsgelandes in Pfaffingen O und W Maisch Wohnungsbau GmbH als Inhaberin von WerkswohnungenUbersee Maschinen Import Export GmbH und Co KG Herrenberg fur den Vertrieb von Motorradern fur den US Markt Maico West Inc Burbank Kalifornien fur den Vertrieb in den Westen der USA Maico USA Inc Suffolk Virginia fur den Vertrieb im Osten der USA Maico Motorcycles Inc Lewistown eine Vertriebsgesellschaft in den USA die sich wegen einer Anti Trust Lage des fruheren Importeurs in der Liquidation befand Maisch Gesellschaft burgerlichen Rechts bestehend aus Otto Maisch Ingrid di Censo Gabriele Stickel als Eigentumerin von 30 Bearbeitungsmaschinen die an Maico verpachtet waren Ratiovent AG Walchwil Schweiz die Eigentumerin eines Huller Bearbeitungszentrums das an Maico verpachtet war Panama Inc Panama die der Finanzierung und Kreditvermittlung dienteNachteilig fur eine Betriebsfortfuhrung war dass die Prokuristin Ingrid di Censo noch kurz vor dem Konkursantrag veranlasste an die beiden Vertriebsgesellschaften in den USA 785 Motorrader im Wert von 3 147 000 DM auszuliefern ohne dafur eine Zahlung oder Sicherheit zu erhalten obwohl diese beiden Vertriebsgesellschaften aus fruheren Motorrad Lieferungen Maico die Zahlung in Hohe von 4 9 Mio DM schuldig waren Trotz aller Bemuhungen gelang es dem Konkursverwalter nicht auch nur einen Dollar aus den USA zu erhalten Die beiden Vertriebsgesellschaften wurden von einer Anwaltskanzlei in Los Angeles vertreten die ohne weitere Darlegung die Meinung vertrat den Vertriebsgesellschaften stunden aus vergangenen mangelhaften Lieferungen Schadensersatzanspruche zu mit denen die Aufrechnung erklart werde Uberschusse aus der Liquidation der beiden Vertriebsgesellschaften schuttete die Anwaltskanzlei an die den beiden Maisch Tochtern gehorenden Gesellschaften Ratiovent AG in der Schweiz und Panama Inc in Panama aus 11 12 Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Bearbeiten Im Marz 1984 erwirkte die Staatsanwaltschaft Stuttgart wegen Konkursverschleppung und Vermogensverschiebung Haftbefehle gegen die Verantwortlichen Bei Otto Maisch wurde der Haftbefehl wegen dessen schlechten Gesundheitszustandes nicht vollzogen 12 13 Im Jahr 1991 wurden die Verantwortlichen wegen Untreue und Betrug zu einer Freiheitsstrafe von 2 Jahren die zur Bewahrung ausgesetzt wurde verurteilt 14 15 Liquidation und Auffanggesellschaft Bearbeiten Der Konkursverwalter beendete die Liquidation der Maico Maschinenfabrik GmbH am 25 Oktober 1983 mit dem Verkauf von Ersatz und Montageteilen Werkzeugen Vorrichtungen und Buroeinrichtungsgegenstanden Konstruktionsunterlagen und zwei Fahrzeugen zum Gesamtkaufpreis von 467 400 DM an die neugegrundete Gebruder Maisch Zweiradhandel und Produktions GmbH in Ammerbuch Gesellschafter waren Wilhelm Peter und Hans Maisch die Sohne von Wilhelm Maisch 5 Sie nahmen die Produktion von Motocross Motorradern wieder auf und planten mindestens 2 200 Motorrader im Jahr zu verkaufen Sie beschaftigten 45 Arbeitnehmer Ihre Ziele erreichten sie jedoch nicht In der Spitze konnten sie lediglich 1 800 Motorrader im Jahr verkaufen Nachteilig war fur sie auch dass ihnen der Name Maico nicht zur Verfugung stand Dieser war beim deutschen Patent und Markenamt fur die Otto und Wilhelm Maisch KG Ammerbuch Eigentumerin des Betriebsanwesens in Pfaffingen eingetragen Auch diese Firma war im Konkurs mit Rechtsanwalt Gerhard Breuer als Konkursverwalter der die Marke Maico meistbietend verkaufen wollte Wer die Marke erworben hat ist nicht bekannt 16 Erneuter Konkurs Bearbeiten Am 4 November 1986 musste die Gebruder Maisch Zweiradhandel und Produktions GmbH wiederum beim Amtsgericht Tubingen Konkursantrag stellen Als Konkursverwalter wurde Guido Geyer aus Balingen bestellt Er legte den Betrieb still Mit diesem sechsten Konkurs der Familie Maisch endete auch ihr unternehmerisches Engagement fur das Zweiradgeschaft 16 Das Ende der Konkursverfahren Bearbeiten Nach einer Reihe von Rechtsstreiten mit der Familie von Otto Maisch konnte Konkursverwalter Volker Grub das Konkursverfahren der Maisch Fahrzeugfabrik GmbH erst im Jahre 1994 beenden Das Ergebnis des Konkursverfahrens war eine Teilungsmasse von 1 145 000 DM Damit konnte an bevorrechtigte Forderungen eine Quote von rund 54 ausgeschuttet werden Nicht bevorrechtigte Konkursforderungen in Hohe von 12 Millionen DM gingen leer aus 5 Seit 1985 Bearbeiten nbsp Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst 1987 ubernahm der Industriezulieferer Lorenz Merkle die Reste des Unternehmens einschliesslich des Markennamens Damaliger Unternehmenssitz war Nordlingen und spater Bopfingen Es wurde mit einer Neuausrichtung der Maico Motorrader die Neuerungen wie einen Diesel betriebenen Zweischeiben Wankelmotor umfassten begonnen Diese Ideen wurden nicht verwirklicht Von 1995 bis 1999 wurden herkommliche Maico Motorrader in den Niederlanden hergestellt Seitdem stellt der Leverkusener Motorrad Handler Zweirad Kostler GbR in geringen Stuckzahlen Motorrader unter dem Namen Maico her 17 Im aktuellen Angebot sind Motocross Enduro und Supermoto Maschinen mit wassergekuhlten Einzylinder Zweitakt Motoren von 250 bis 685 cm Im Jahr 2010 wurde die Wortmarke auf die Tochter von Otto Maisch Ingrid di Censo umgeschrieben Einzelnachweise Bearbeiten Fahrzeugzulassungen FZ Bestand an Personenkraftwagen und Kraftradern nach Marken oder Herstellern 1 Januar 2023 FZ 17 XLS In kba de Kraftfahrtbundesamt April 2023 abgerufen am 28 April 2023 a b c d Eckhard Strobel Schwungvoll in die Firmenkrise aus der Geschichte der Maico Motorradwerke in Pfaffingen und Herrenberg Schwabisches Tagblatt 13 Mai 1983 a b Festschrift 50 Jahre Maico 1931 1981 Maico Werke 1981 Wirtschaftsarchiv Baden Wurttemberg Firmengeschichte Maico abgerufen am 1 April 2018 a b c d e f Volker Grub Schlussbericht des Konkursverwalters Dr Volker Grub im Konkursverfahren der Firma Maico Fahrzeugfabrik GmbH vom 18 Mai 1994 Wirtschaftsarchiv Baden Wurttemberg Bestand Y 517 Frank O Hrachowy Maico Motorrader Verlag Johann Kleine Vennekate Lemgo 2005 ISBN 3 935517 21 1 Motorrad Katalog 2 Folge 1971 1972 Stand September 1971 Motor Presse Verlag Stuttgart S 22 Motorradkatalog 1974 Motor Presse Verlag Stuttgart 1973 S 28 Motorrad Katalog Nr 6 1975 1976 Stand 15 August 1975 Motor Presse Verlag Stuttgart S 30 Gericht eroffnet Konkurs uber Maico Fahrzeugfabrik Stuttgarter Nachrichten 31 Mai 1983 Wild entschlossen Nach dem Konkurs des schwabischen Motorrad Herstellers Maico ermittelt nun der Staatsanwalt Der Spiegel 4 Juli 1983 S 64 a b 200 Mahnbescheide Nach Ansicht Stuttgarter Staatsanwalte hat die Motorradfabrik Maico wieder einmal einen unsauberen Konkurs hingelegt Der Spiegel 23 April 1984 S 53 Haftbefehle gegen Maico Geschaftsfuhrung Sudwest Presse Stuttgarter Zeitung und Frankfurter Allgemeine Zeitung 19 Marz 1984 Erste Anklagen im Maico Konkurs erhoben Stuttgarter Zeitung 30 Marz 1985 Veit Muller Maico Pleite Tochter fugte Millionen Schaden zu Stuttgarter Nachrichten 20 Dezember 1991 a b Die Pleite der Maisch Junioren Schwabisches Tagblatt 4 November 1986 Maico Modelle abgerufen am 5 November 2015 Literatur BearbeitenFrank O Hrachowy Maico Motorrader Geschichte Typen Technik Verlag Vennekate Lemgo 2005 ISBN 978 3 935517 21 8 Frank Ronicke Maico Motorrader 1934 1994 Motorbuch Verlag Stuttgart 2007 ISBN 978 3 613 02812 8 Jan Leek Maico Motorrader 1934 1987 Dokumentation Schrader Verlag Stuttgart 2002 ISBN 3 613 87214 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Maico Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Maico M 250 B im Moped Museum MAICO Freunde Deutschland Bericht eines Oldtimervereins uber die Taifun mit FotoAutomodelle von Maico 500 Sport MC 400 4 MC 400 H MC 500 4 MC 500 GDeutsche Pkw Automobilmarken ab 1945 Aktuelle Marken Aaglander Abt Sportsline AC Alpina Arden ARI Artega Audi Bitter BMW Boldmen Brabus Citysax e GO Ford Gemballa Hamann Heico HKT Hofele Irmscher Isdera Mercedes AMG Mercedes Benz Mercedes Maybach Opel Porsche Roding Ruf Rush Smart VW Weineck Wiesmann YesEhemalige Marken in der BR Deutschland ADI AFM AHK AHS Albert Albrecht Alpha Shark Amphicar ATW Aumann Auto Union AWS 1948 1951 AWS 1970 1974 Bancroft Bauer Baur Benarrow Bieber Bohler Bohse Borgward Brutsch Bug Burgert Burgfalke CAM CCS 1983 2003 CCS 1990 1993 Champion City El CN Colani Comminication Comtesse D amp S Dauer Delta Deserter DKW Dornier Dugatto Dyna Veritas EAM Econom Elisar Espenlaub E Wolf Fend FESC Fiberfab FMR Fuldamobil Gepard German E Cars Glas Glockler Porsche Gnom Goggomobil Goliath Gorgus Grewe amp Schulte Derne Gumpert Gutbrod 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