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Train gesprochen ˈtʀɛ ː 1 von franz train Wagenzug Tross Fuhrwesen war in der deutschen und franzosischen Militarsprache zwischen dem 18 und dem fruhen 20 Jahrhundert die Bezeichnung fur das militarische Transportwesen Das Wort Train bezeichnet eine Kolonne von Fahrzeugen oder Packtieren die Material fur die Truppen transportiert oder eine militarische Einheit die auf den Transport bestimmter Militarguter wie z B Proviant Munition Bruckengerat Sanitatsmaterial oder Belagerungsgerat spezialisiert ist 2 3 Dabei unterschied man ausserdem noch zwischen dem Train der taktischen Einheiten wie etwa Regimentern Brigaden oder Divisionen und der Heeresadministration die verschieden ausgerustet und organisiert waren Die verschiedenen Aufgaben des Trains ubernahmen ab 1920 in der Reichswehr bzw Wehrmacht und zunachst auch in der Bundeswehr die Nachschubtruppen Sie werden heute von den Logistiktruppen erledigt Deutsches Nachschublager mit Trainfahrzeugen in der Etappe in Belgien vermutlich Herbst 1914 Koniglich bayrische Trainabteilung auf einem Denkmal in Munchen Maultier oder Trainkolonne der Schweizer Armee im Ersten WeltkriegIn der Schweizer und osterreichischen Armee finden sich heute noch Train genannte Einheiten Darunter versteht man heute aber ausschliesslich Einheiten die Transportdienste mit Tragtieren insbesondere Pferden und Maultieren zur Verfugung stellen In der Gebirgstruppe der Bundeswehr geschieht dies durch das Einsatz und Ausbildungszentrum fur Tragtierwesen 230 in der Hochstaufen Kaserne in Bad Reichenhall In der Franzosischen Armee heissen die Versorgungstruppen immer noch Train Inhaltsverzeichnis 1 Zur Entwicklung des Trains 2 Das Fuhrwesen in Osterreich wahrend des 19 Jahrhunderts 3 Preussen und Deutsches Reich im 19 und fruhen 20 Jahrhundert 3 1 Bagagen und Train 3 2 Friedensorganisation des Trains vor 1914 3 3 Der Train zwischen 1914 und 1918 3 4 Wehrmacht von 1935 bis 1945 4 Schweiz 4 1 In der Armee 61 4 2 Einsatzgebiete des Train heute 4 3 Ausrustung des Trainpferdes 4 4 Trainsoldat 5 Literatur 6 Weblinks 7 Einzelnachweise und AnmerkungenZur Entwicklung des Trains Bearbeiten nbsp Kurhannoverscher Trainknecht um 1760Bereits die Heere des Altertums und des Mittelalters wurden wahrend der Kriege von Fuhrwerken des Trosses begleitet welche die Soldaten mit allen Gutern zu versorgen hatten die diese zum Kampf brauchten und zum Leben benotigten Die Fahrzeuge und die Fuhrknechte hatte damals in der Regel die Landbevolkerung der Region zu stellen durch welche die Armee gerade zog Dieses Verfahren anderte sich erst allmahlich mit dem Aufkommen stehender Heere als man zumindest ansatzweise begann den Tross und das Lagerleben militarisch zu organisieren Trotzdem wurde auch nach dem Dreissigjahrigen Krieg noch immer der Tross nach jedem Krieg vollstandig aufgelost was nicht nur den Aufbau einer inneren Organisation verhinderte sondern auch die Weitergabe von Erfahrungswerten 4 3 Erst gegen Ende des 18 Jahrhunderts wurde das Fuhrwesen in den grosseren Armeen jener Zeit straffer organisiert und erstmals auch spezialisierte Transporteinheiten aufgestellt Zur Zeit von Konig Friedrich II von Preussen wurde auch das Wort Train in die deutsche Militarsprache ubernommen 3 In Osterreich sprach man damals und noch lange Zeit danach von der Rosspartei wenn man uber die Nachschubfahrzeuge und Munitionswagen der Artillerie redete Wahrend des Krieges mit Preussen wurde in Osterreich zwischen 1746 und 1749 das Verpflegungswesen des Heeres durch mehrere neue Gesetze reglementiert Die Requirierungen von Lebensmitteln auf dem Land sollten durch die verstarkte Anlage von Magazinen und die Massgabe den Proviant zum marktublichen Preis zu kaufen gemildert werden Die Spannpflicht fur die Landbevolkerung also die zwangsweise Stellung von Zugtieren wurde dadurch abgeschwacht dass die Heeresverwaltung wahrend des Krieges eigene Bespannungsabteilungen fur Fuhrwerke aufstellen liess 5 Allerdings wurde bis Mitte des 18 Jahrhunderts noch die Rosspartei nach jedem Feldzug wieder aufgelost Erst Kaiser Joseph II schuf 1782 dann mit dem Militarverpflegsfuhrwesenkorps eine dauerhafte Nachschuborganisation und war damit allen anderen Armeen seiner Zeit weit voraus Das Militarverpflegsfuhrwesenkorps umfasste im Frieden zunachst 18 Divisionen die jeweils rund 150 Mann stark waren und 25 vierspannige Transportwagen sowie 320 Pferde besassen Die Division entsprach somit einer Kompanie oder Eskadron des 19 Jahrhunderts Bei einer Mobilmachung sollten diese Divisionen verstarkt und in ihrer Anzahl vermehrt werden Zu Beginn der Koalitionskriege im Jahre 1792 wurde die Anzahl der Divisionen auf 96 vermehrt und deren Starke auf mehr als 200 Mann angehoben 6 Allerdings wurde die Entwicklung zur besseren Versorgung der Truppen mit der Umwandlung des Trains in regulare militarische Einheiten wieder unterbrochen als die franzosische Revolutionsarmee den Tross und die Nachschubmagazine kurzerhand abschaffte Die Soldaten waren damit wieder auf die Requirierung ihres Lebensunterhaltes angewiesen was in der Praxis jedoch in unkontrollierbare Plunderungen ausartete Auch die anderen mitteleuropaischen Heere ahmten damals diese Methode nach und schafften zumindest zeitweise ebenfalls Tross und Magazinwesen ab um die Mobilitat der Truppen zu verbessern Da dies letztlich nur kurzfristig von Vorteil war reorganisierte der franzosische Kaiser Napoleon bereits nach 1805 das Nachschubwesen in seiner Grande Armee wieder und schuf bis 1812 also bis zum Beginn des Feldzuges gegen Russland als dauerhafte Organisation 26 Equipagen Bataillone d h Train Bataillone mit uber 6000 Pferde und Ochsenfuhrwerken die allerdings fur eine Armee von etwa 600 000 Mann unzureichend war Wahrend der Befreiungskriege wurde jeder preussischen Brigade eine Train Kompanie zugeteilt Im Allgemeinen bestanden die Trains der meisten europaischen Heere auch nach 1815 in Friedenszeiten nur aus kleinen Einheiten die als sogenannte Traincadres dienten Sie fuhrten in Preussen den Namen Trainbataillon hiessen in Osterreich Trainregiment und Trainescadron in Frankreich Diese Traincadres waren im Frieden wenn die Armeen nur einen kleinen Train benotigten vor allem zustandig fur die einheitliche Ausbildung von Wehrpflichtigen fur den Dienst bei den Trains im Kriegsfall Zum Train gehorten wahrend des 19 Jahrhunderts auch die Feldpost der Transport von Kriegskassen und speziell in Frankreich auch der Armeepark oder Grosse Park welcher der Armee nachfolgte und der unter anderem die Reserveartillerie und diverse Handwerkerkolonnen mit ihren mobilen Werkstatten mit sich fuhrte 7 Das Fuhrwesen in Osterreich wahrend des 19 Jahrhunderts BearbeitenDas bereits von Kaiser Joseph II ursprunglich unter der Bezeichnung Militarverpflegsfuhrwesenkorps errichtete Militarfuhrwesen Korps besass Vorbildcharakter fur die Errichtung des preussischen und franzosischen Trainwesens auch wenn es danach eine eigene Entwicklung nahm Das osterreichische Militarfuhrwesen Korps teilte sich nach dem Ende der napoleonischen Kriege grundsatzlich in eine Bespannungsdivision fur die Zugtiere die Fuhrknechte das Geschirr die Hilfsfahrzeuge und alle dafur notwendigen Einrichtungen wie zum Beispiel die Schmiede und eine Transportdivision wobei in jedem der Kronlander mindestens jeweils eine Bespannungsdivision und eine Transportdivision stationiert waren Das gesamte Fuhrwesen unterstand einem Fuhrwesen Korpskommando in Wien Im Jahr 1850 wurden die Bespannungsdivisionen allerdings wieder vom Militarfuhrwesen Korps getrennt und die Bespannungen den einzelnen Waffengattungen zugewiesen Nach der Niederlage im Deutschen Krieg 1866 und dem Osterreichisch Ungarischen Ausgleich 1867 umfasste das Militarfuhrwesen Korps um 1878 als Friedensetat 36 Fuhrwagen Feld Eskadronen 6 Fuhrwagen Erganzungs Eskadronen 6 Fuhrwesen Material Depots sowie 7 Fuhrwerksdetachements Diese sollten im Kriegsfall fur jedes Armeekorps auf je ein Armeekorps Fuhrwesen Kommando erweitert werden Ausserdem sollten jeder Truppendivision jedem Armeekorps jedem Armeeoberkommando und jeder Armee Intendanz eine Fuhrwagen Feld Eskadron zugewiesen werden Daruber hinaus sollte noch jedes Armeekorps eine Kriegsbrucken Equipagen Eskadron samt Bespannung erhalten Die Fuhrwagen Feld Eskadron entsprach in etwa einer Kompanie von der Infanterie 8 Mit der Aufstellung von je einem Trainbataillon pro Friedens Armeekorps organisierte Osterreich Ungarn 1910 sein Trainwesen schliesslich ahnlich wie das Deutsche Heer Weitere Entwicklung des Militar Fuhrwesens in Osterreich Ungarn im fruhen 20 Jahrhundert Hauptartikel Trainwesen der Osterreichisch Ungarischen StreitkraftePreussen und Deutsches Reich im 19 und fruhen 20 Jahrhundert BearbeitenSiehe auch neupreussische Trainbataillone Bagagen und Train Bearbeiten Bei den Bagagen abgeleitet vom franzosischen Wort Bagage fur Gepack des Heeres handelte es sich ursprunglich um die Gepackwagen mit der personlichen Habe der Soldaten Spater wurde mit der Bagage auch die gesamte Ausrustung fur die Handwerker wie Sattler Schmiede Schneider und Schuster die Kompanieschreibstube sowie die Lebensmittel und das Futter fur den unmittelbaren Bedarf mitgefuhrt Auch im Heer des Kaiserreichs nach 1871 unterschied man noch immer grundsatzlich zwischen der Bagage und dem Train Nach der Dienstanweisung von 1908 dienten die Bagagen dem engeren Wirtschaftsbetrieb der Truppe Die Fuhrwerke der Bagagen hatten danach alles zu transportieren was die Truppen in den Ruhephasen oder wahrend eines Gefechtes fur den ersten Bedarf benotigen wie dem personlichen Gepack der Ausrustung Gerate Lebensmittel dem Futter fur die Pferde und der Munition Weiter fuhrten sie auch die notwendigen Mittel fur die Erstversorgung von Verwundeten und Kranken mit sich Die Bagage welche die Truppen begleitete machte diese fur kurze Zeit in der Regel drei Tage vom Nachschub unabhangig Zu diesem Zweck besass 1914 beispielsweise jedes Infanteriebataillon 19 Wagen und aus diesem Grund gehorten die Munitionskolonnen der Artillerie die Munition fur den unmittelbaren Bedarf fur grosseres Gefecht mit sich fuhrten einschliesslich der mobilen Feldkuchen nicht zum Train sondern zu den entsprechenden Einheiten 9 Im Gegensatz zur Bagage brachte der Train alles heran was die Armee fur die langerfristige Versorgung und Unterhalt benotigte Daher hatten die Wagen der Bagage die Truppen aufs Gefechtsfeld zu begleiten wahrend der Train der Armee nur bis zu einem ruckwartigen Versorgungspunkt folgte 10 Die Bagage diente folglich als Transportmittel der Truppen der Train war fur den Nachschub und die langerfristige Versorgung der Armee zustandig Fur die Eigenversorgung besassen jedoch nicht nur die eigentlichen Feldeinheiten Infanterie Kavallerie oder Artillerie sondern auch die Kolonnen bzw im Frieden die Kompanien des Trains zusatzlich uber vier oder funf Bagagewagen zum Transport ihres alltaglichen Bedarfs Friedensorganisation des Trains vor 1914 Bearbeiten nbsp Sachsischer Trainsoldat 1901Im Deutschen Heer das nach der Grundung des Deutschen Reichs 1871 fast vollstandig die preussische Heeresorganisation ubernahm unterstand im Frieden jedem Armeekorps jeweils ein Trainbataillon zu drei Kompanien Jedes Trainbataillon fuhrte dieselbe Nummer wie das Armeekorps dem es unterstellt war das Trainbataillon des Gardekorps hiess Gardetrainbataillon Bei dem 1 und 2 bayerischen Trainbataillon war die 3 Kompanie jeweils eine Sanitatskompanie Zu jedem Trainbataillon gehorte ein Traindepot mit zwei Offizieren Die einfachen Soldaten des Trains hiessen Trainsoldaten oder Trainfahrer vor 1800 Trainknechte oder Trossbuben genannt und hatten einen kurzeren Wehrdienst zu absolvieren als die ubrigen Truppen im Deutschen Heer vor 1914 statt drei bzw zwei nur eineinhalb Jahre Zu den Truppen des Trains gehorten auch die Sanitatskompanien die Feldlazarette die Feldbackereien der Ballontrain der das Material und das Gas fur die Luftschiffer transportierte und spater auch die in besonderen Transporteinheiten organisierten motorisierten Kraftfahrkolonnen Das medizinische Personal der Sanitatskompanien und der Feldlazarette insbesondere die Arzte und Apotheker gehorten nicht zum Train sondern zum Sanitatscorps Die Truppen waren im Frieden in Kasernen untergebracht wo sie vollstandig versorgt wurden Daher war ein Train im selben Umfang wie im Feld nicht notwendig So galten die Trainbataillone der 1914 vorhandenen 25 Friedens Armeekorps in erster Linie als Ausbildungseinheiten fur die Train Einheiten die im Mobilmachungsfall zusatzlich aufzustellen waren Diese sollten sich aus Reservisten der Trainbataillone und der Kavallerie zusammensetzen und mit dem Material ausgerustet werden das fur den Kriegsfall in den Traindepots lagerte Ausserdem hatten sie das in den Traindepots untergebrachte Material zu verwalten und zu pflegen 11 Die Traindepots dienten in erster Linie zur Unterbringung des Materials das fur die Ausrustung des zusatzlichen Trains im Mobilmachungsfall vorgesehen war daruber hinaus lagerten dort beispielsweise auch die Pontons fur Schiffsbrucken und das schwere Belagerungsgerat Sah man um 1860 auf eine Armee von 100 000 Mann noch etwa 2500 bis 3000 Fuhrwerke vor 7 so rechnete man 1914 mit rund 7000 Fahrzeugen auf 100 000 Mann 12 aber nach Kriegsausbruch musste auch diese Zahl noch erhoht werden Die fur die Bespannung der Fuhrwerke notwendigen Pferde bei einer Mobilmachung hatten die Remonten der Kavallerie zu stellen 13 Die preussischen Trainbataillone waren taktisch einem Armeekorps unterstellt aber zur Vereinheitlichung und Uberwachung der Ausbildung wurden sie ausserdem ab 1902 fachlich der Train Inspektion in Berlin zugeordnet die in vier Traindirektionen untergliedert war Der Traininspekteur besass als Generalmajor den Rang eines Brigadekommandeurs dem ausser einem Adjutanten noch ein kleiner Brigade Stab zugeordnet war Die Sitze der vier ihm untergeordneten Traindirektionen befanden sich in Danzig Berlin Kassel und Strassburg Die Traindirektoren besassen den Rang eines Obersts oder Oberstleutnants und hatten gegenuber den Bataillonen sowie dem Personal des Traindepots die Disziplinargewalt eines Regimentskommandeurs Zu jeder Traindirektion gehorte ausser dem Adjutanten des Direktors noch ein Major oder Hauptmann Die bayerischen sachsischen und wurttembergischen Trainbataillone unterstanden taktisch ebenfalls ihrem jeweiligen Armeekorps waren aber fachlich zu Ausbildungszwecken den Feldartilleriebrigaden ihrer jeweiligen Armee in deren Bereich sie stationiert waren zugeordnet Die bayerischen Traindepots unterstanden der Artillerie und Traindepotdirektion in Munchen die sachsischen und wurttembergischen Traindepots dem jeweiligen Trainbataillon der beiden Staaten Der Train zwischen 1914 und 1918 Bearbeiten nbsp Deutsche Trainkolonne an der Ostfront des Ersten Weltkriegs nbsp Trainkolonne auf einer Gebirgsstrasse am Moistroka Pass wahrend der Isonzoschlacht im Oktober 1917War der Train vor dem Krieg zwar eine eigene Waffengattung so wurde diese bei der Mobilmachung praktisch aufgelost Die zunachst noch in geschlossenen Formationen ausruckenden Train Eskadronen wurden im Aufmarschgebiet an der Grenze auf noch behelfsmassige Magazin Fuhrpark Kolonnen verteilt die sich zu einem betrachtlichen Teil aus requirierten Fuhrwerken zusammensetzten 14 Die Trainsoldaten in den Kolonnen verfugten im Herbst 1914 uber keine eigenen Feldkuchen und hatten weder Zelte noch Schusswaffen Erst im Verlauf des Krieges wurde der Train auch damit ausgerustet Nach der Mobilmachung wurden im August 1914 rund 480 Munitionskolonnen 150 Proviantkolonnen 300 Fuhrparkkolonnen fur das Futter der Zug und Reittiere 60 Pferdedepots 120 Feldbackereien Etappen Backerei Kolonnen Hilfsetappen Backerei Kolonnen etwa 110 Sanitatskompanien und fast 400 Feldlazarette aufgestellt 15 16 17 Die Zahlen sind nur Zirkaangaben da die Anzahl der Einheiten bereits im August und September 1914 durch weitere Neuaufstellungen rasch anstieg Eine Kolonne des Trains entsprach in etwa einer Kompanie der Infanterie Sie besassen zwischen 20 bei Fussartilleriemunitionskolonnen und 60 bei Magazinfuhrparkkolonnen zwei vier oder sechsspannigen Fuhrwerken je nachdem welche Art von Gutern sie vornehmlich zu transportieren hatten So waren z B alle Munitionswagen zu Beginn des Krieges schwere sechsspannige Fuhrwerke Ausserhalb dieser Organisation blieben zunachst die Kraftwagenkolonnen die zu Beginn des Krieges als Armeetruppen direkt den Armeeoberkommandos unterstellt waren um schwere strategische Guter und bald auch Truppen rasch transportieren zu konnen Erst im Verlauf des Krieges wurden alle Transport und Nachschubeinheiten unter ein einheitliches Kommando zusammengefasst abgesehen von den Eisenbahnen die bis 1918 eigenstandig unter dem Befehl des Chefs des Feldeisenbahn Wesens standen Nach den Mobilmachungsplanen wurden jedem Armeekorps zunachst vier der neuen Trainabteilungen zugeteilt je zwei Munitions Kolonnen Abteilungen und zwei Train Abteilungen die zusammen etwas uber 6000 Mann stark waren Die beiden Munitions Kolonnen Abteilungen umfassten in der Regel 20 Munitionskolonnen die beiden Trainabteilungen sechs Proviantkolonnen fur die Lebensmittelsversorgung und sieben Fuhrparkkolonnen fur Pferdefutter zwei Pferdedepots sowie zwolf Feldlazarette Die beiden Feldbackereikolonnen der Korpsbrucken Train und die Sanitatskompanien blieben ausserhalb der Trainabteilungen Die Munitionskolonnen der Artillerie gehorten nicht zum Train sondern waren integrale Bestandteile der Artillerieeinheiten Sie besassen uberdies eine andere Gliederung als die Kolonnen des Trains und sie verfugten ausserdem uber weniger Fahrzeuge Allerdings gehorten die zu Kriegsbeginn aufgestellten Bespannungsabteilungen der preussischen Telegraphen oder Fussartilleriebataillone zunachst noch dem Train an aber auch sie wurden ab 1915 den Nachrichtentruppen bzw der Artillerie zugeteilt und gehorten danach ebenfalls nicht mehr zum Train Der Bruckentrain wurde militarisch den Pionieren die Sanitatskompanien den Divisionen zugeteilt 16 17 Die Kolonnen bestanden nur zu einem geringen Teil aus aktiven Soldaten sondern uberwiegend aus alteren Reservisten dazu requirierten Pferden und Fuhrwerken Bis Ende 1918 erhohte sich die Anzahl der Einheiten des Trains durch zahlreiche weitere Neuaufstellungen Die innere Organisation des Trains musste wahrend des Krieges mehrfach grundlegend verandert werden da vorher niemand den Stellungskrieg und die monatelangen Materialschlachten vorausgesehen hatte So wurden bereits im Mai 1915 die Munitionskolonnen und der ubrige Train der Armeekorps organisatorisch unter einem Kommandeur der Munitionskolonnen und des Trains zusammengefasst und statt nach spezialisierten Abteilungen nunmehr in gemischten Staffeln gegliedert wobei jeder Division meist eine dieser Staffeln zugeteilt wurde 14 Im November 1916 wurden auf der Ebene der Armeen alle Transport Nachschub und sonstigen Versorgungseinheiten zusammengefasst In der Folge wurde das Unterstellungsverhaltnis dieser Einheiten immer mehr von den Divisionen und Armeekorps gelost und zu Armeetruppen umgestaltet 18 Bereits ab der zweiten Halfte des Jahres 1915 wurden die Kolonnen des Trains deren Wagenpark meist dem jeweiligen Verwendungszweck angepasst war zunehmend mit einheitlichem Wagenmaterial ausgerustet Dadurch wurden die bis dahin stark spezialisierten Einheiten allmahlich in Einheitskolonnen umgewandelt die Guter jeder Art nach Bedarf befordern konnten Die Einheitskolonnen verfugten meist uber 48 Fuhrwerke in der Regel den leichten Feldwagen 95 mit einer Traglast von 750 Kilogramm Diese ersetzten den wesentlich schwereren Packwagen 87 mit einer Traglast von 850 Kilogramm und die requirierten Bauernfuhrwerke Auch die Munitionskolonnen neuer Art wurden zunehmend mit diesem Wagen ausgerustet behielten aber neben 25 Feldwagen mindestens noch zwolf schwere Munitionswagen Im Gebirgsregionen wurde ab 1916 auch der kleine Feldwagen 16 mit 450 Kilogramm Traglast oder Tragtierkolonnen eingesetzt In Mesopotamien Syrien und im Kaukasus wurden sogar Kamelkolonnen eingesetzt Die verschiedenen Kolonnen wurden nun mit durch das ganze Heer fortlaufenden Nummern bezeichnet 19 Die wirtschaftliche Unterstellung der Sanitatskompanien der Feldlazarette und der Pferdelazarette unter den Train wurde erst 1917 aufgehoben seitdem werden diese Einheiten immer von einem Sanitatsoffizier also Arzten gefuhrt Wehrmacht von 1935 bis 1945 Bearbeiten Hauptartikel Nachschubtruppe von Wehrmacht und Waffen SSSchweiz Bearbeiten nbsp Maultierkolonne der Schweizer Armee an einem Depotplatz im Ersten WeltkriegDie Train Einheiten der Schweizer Armee werden zumeist zum Materialtransport per Pferd eingesetzt und gliedern sich in vier aktive und zwei inaktive Train Kolonnen Abkurzung Tr Kol inaktiv sogenannte Reserve Die Bezeichnung Kolonne ist dem Begriff Kompanie bzw Batterie in etwa gleichzusetzen Als Trainpferde werden in der Schweiz fast ausschliesslich Freiberger Pferde eingesetzt einzige Ausnahme sind die Maultiere Reitpferde der Trainoffiziere sind meist Schweizer Warmblutpferde Als zusatzliche Moglichkeit konnen von Traineinheiten speziell geschulte berittene Patrouillensoldaten eingesetzt werden Damit konnen zum Beispiel Grenzpatrouillen in unwegsamem Gelande durchgefuhrt werden Entweder wird der Bastsattel zum Saumen oder der Infanteriekarren verwendet ein kleiner einachsiger Wagen mit starrer Schere In der Armee 61 Bearbeiten In der Struktur der Armee 61 von 1961 bis 1994 hatte der Schweizer Train zusatzlich zu den zunachst noch bestehenden drei Regimentern Kavallerie rund 10 000 Pferde und Maultiere Diese waren auf 54 Kompanien aufgeteilt 51 Trainkolonnen sowie zusatzlich 3 Sanitatstrainkolonnen in den drei Gebirgsdivisionen 20 Einsatzgebiete des Train heute Bearbeiten Der Train kann in allen Gebieten eingesetzt werden die mit motorisierten Transportmitteln nicht oder schwer erreichbar sind Dies ist vor allem im Gebirge der Fall Auch kann er zur Unterstutzung ziviler Organisationen bei Notlagen eingesetzt werden etwa wenn Transportwege durch Katastrophen unpassierbar geworden sind Der Train ist witterungs und tageszeitunabhangig was seinen Vorteil gegenuber dem Hubschrauber ausmacht Eine haufige Aufgabe des Train besteht ausserdem im sogenannten Holzrucken in Gebirgswaldern das ist das Schleppen von geschlagenem Holz in steilem Gelande bis zu fahrbaren Strassen Ausrustung des Trainpferdes Bearbeiten Die normale Ausrustung fur ein Trainpferd besteht entweder aus Bastsattel mit drei Lastgestellen eine Oberlast und zwei Seitenlasten fur das Saumen oder Geschirr mit Brustblatt und Zugstrangen und Trainzaum mit Olivtrense und Infanteriekarren oder Englisch Kumet oder Bundnergeschirr zum Holzrucken oder Ordonnanzsattel fur Offiziere fur Unteroffiziere und Patrouillenreiter zusatzlich mit Gewehrhalfter Trainsoldat Bearbeiten Der Trainsoldat ist der Pferdefuhrer und in dieser Funktion fur das Pferd verantwortlich Zu den Grundsatzen der Ausbildung gehort der Leitsatz zuerst das Pferd dann der Soldat In der Armee XXI dauert die Rekrutenschule 18 Wochen Die Schule befindet sich im Kompetenzzentrum Veterinardienst und Armeetiere Kaserne Sand in Schonbuhl bei Bern Dabei handelt es sich um das Kompetenzzentrum Veterinardienst und Armeetiere und ist dem Lehrverband Logistik unterstellt Bis zum Jahr 2003 gehorte der Train nach dem Konzept Armee 95 noch zu den Gebirgstruppen der Infanterie und die Ausbildung erfolgte bis 2003 in der Kaserne Luzisteig bei Maienfeld Literatur BearbeitenPaul von Abel Stammliste der Koniglich Preussischen Armee Salzwasser Verlag Paderborn 2013 ISBN 978 3 7340 0012 6 S 387 394 archive org Reprint der 1905 bei E S Mittler und Sohn in Berlin erschienenen Ausgabe Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Train Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Train Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Schweizerische Traingesellschaft Beitrag des Schweizer Radios DRS uber die Train Soldaten in der Schweizer Armee Schweizerdeutsch Einzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten Meyers Grosses Konversations Lexikon 6 Auflage Bibliographisches Institut Leipzig Wien 1905 1909 1909 abgerufen am 18 Oktober 2017 Militargeschichtliches Institut der DDR Hrsg Worterbuch zur deutschen Militargeschichte 1985 s v Militartransportwesen a b c Bernhard von Poten Handworterbuch der gesamten Militarwissenschaften 1879 s v Train Hermann Meynert Geschichte des Kriegswesens und der Heerverfassungen 1869 Bd 3 S 41ff Hermann Meynert Geschichte des Kriegswesens und der Heerverfassungen 1869 Bd 3 S 177 182 Geschichte des osterreichischen Trains im 18 Jahrhundert in k u k Kriegsarchiv Hrsg Krieg gegen die franzosische Revolution 1792 1797 Bd 1 1906 S 248 252 a b Wilhelm Rustow Militarisches Hand Worterbuch 1859 s v Train Bernhard von Poten Handworterbuch der gesamten Militarwissenschaften 1879 s v Fuhrwesen s v Osterreich Ungarn s v Train Hermann Cron Geschichte des Deutschen Heeres im Weltkriege 1914 1918 Berlin 1937 passim Dienstanweisung fur Bagagen Munitionskolonnen und Trains Berlin 1908 S 1 20 Georg Ortenburg Waffen und Waffengebrauch im Zeitalter der Millionenheere 1992 S 169 Hermann von Francois Marneschlacht und Tannenberg 1920 Anhang Bagagen und Train Dienstanweisung fur Bagagen Munitionskolonnen und Trains Berlin 1908 a b Hermann Cron Geschichte des Deutschen Heeres im Weltkriege 1914 1918 Berlin 1937 S 250ff Hermann Cron Geschichte des Deutschen Heeres im Weltkriege 1914 1918 Berlin 1937 S 248 262 a b Fost Fahrwesen Kolonnen und Trains In Max Schwarte Die militarischen Lehren des grossen Krieges 1923 S 260ff a b Reichsarchiv Der Weltkrieg 1914 1916 Bd 1 Anlage 1 Kriegsgliederungen 1925 S 663 687 Fost Fahrwesen Kolonnen und Trains In Max Schwarte Die militarischen Lehren des grossen Krieges 1923 S 259 269 Fost Fahrwesen Kolonnen und Trains In Max Schwarte Die militarischen Lehren des grossen Krieges 1923 S 265 Das Pferd in der Armee In Der Fourier Band 1969 Heft 9 S 327 332 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Train Militar amp oldid 232271942