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Fussartillerie vgl franzosisch artillerie a pied war ein Begriff im Militarwesen Sie war neben der reitenden Artillerie auch insbes in Osterreich fahrende Artillerie genannt ursprunglich ein Teil der Artillerie Beide Gattungen bzw ihre Ursprunge gab es in den europaischen Armeen spatestens seit Anfang des 18 Jahrhunderts Preussische Fussartillerie 1750 1914Preussische Fussartillerie 1814 1914Preussischer Artilleriehelm mit Devise Mit Gott fur Konig und VaterlandIm deutschen Heer zu Zeiten des Kaiserreichs hoben sich die mit schwereren Geschutzen ausgestatteten Truppenteile der Artillerie technisch und organisatorisch immer mehr ab und bildeten schliesslich ab 1872 1 neben der leichteren Feldartillerie eine eigenstandige Waffengattung insbesondere als schwere Artillerie des Feldheeres Belagerungsartillerie Diese Unterscheidung wurde bei der Reichswehr nicht mehr vorgenommen weil ihr schwere Artillerie durch den Versailler Vertrag verboten war Charakteristisch und namensgebend war dass die Bedienungsmannschaften der Fussartillerie im Unterschied zur fahrenden bzw reitenden Feldartillerie nicht auf der Protze fuhren oder beritten waren sondern zu Fuss marschierten Nur das Geschutz sowie die Wagen fur Munition und Material waren bespannt Lediglich fur schnelle Bewegungen auf dem Schlachtfeld sass die Mannschaft auf Protze und Geschutz fruher auch auf den Handpferden der Bespannung auf Zur Fussartillerie gehorte auch die ortsfeste Kusten und die Festungsartillerie Die Fussartillerie war unbespannt im Kriegsfall bzw bei Ubungen mussten Pferde bei anderen Formationen ausgeborgt von zivilen Stellen gemietet oder beschlagnahmt werden Im 18 Jahrhundert legte sie im Schritt in einer Minute 80 in drei Minuten 240 und in 22 Minuten 1 860 Meter zuruck Sie konnte sich bis zu zehn Minuten im Trabe bewegen wobei die Mannschaft sich an den Pferden und Lafetten festhielt und dabei eine Strecke von 1 800 Meter zurucklegte Die kleinste selbstandige Einheit hiess Kompanie wobei sich dies nur auf die Kanoniere bezog Bei der Mobilisierung bildeten die Kompanien zusammen mit ihren Geschutzen Batterien Gegen Ende des 19 Jahrhunderts wurde diese Bezeichnung auch auf den demobilen Zustand ubertragen Die Batterien wurden zu Bataillonen diese zu Regimentern und diese zu Brigaden vereinigt Je nach Zuteilung zu den hoheren Kommandoebenen unterschied man Divisionsartillerie und Korpsartillerie bzw Reserveartillerie UniformierungDie preussischen Artilleristen trugen bis zum Regierungsantritt Friedrich Wilhelm II 1786 blaue Rocke und Dreispitze die um 1750 die schwarzen Fusiliermutzen abgelost hatten dann quergesetzte schwarze Zweispitze mit einer dreiflammigen Granate als Abzeichen Friedrich Wilhelm III fuhrte 1798 schwarze Kragen und Aufschlage ein Fortan blieb bis 1918 schwarz die Waffenfarbe der Artillerie Die preussischen Artilleristen trugen nach der Reorganisation der Armee im Jahre 1808 dunkelblaue Waffenrocke wie die Infanterie und Tschakos mit dem Abzeichen von 1786 Auf dem 1843 eingefuhrten Pickelhelm befand sich seit 1845 statt der Spitze eine Kugel Fussartillerie auf dem Marsch Fussartillerie beim Exerzieren Preussischer Kanonier 1808 Sachsischer Fussartillerist um 1900Siehe auch BearbeitenBerittene ArtillerieLiteratur BearbeitenGeorg Ortenburg Waffe und Waffengebrauch im Zeitalter der Revolutionskriege Bernard amp Graefe Verlag Koblenz 1988 ISBN 3 7637 5807 0 Hein Das kleine Buch vom Deutschen Heere Reprint der Ausgabe von 1901 Weltbild Verlag GmbH Augsburg 1998 ISBN 3 8289 0271 5 Waffenring der ehemaligen Deutschen Schweren Artillerie Hrg Das Ehrenbuch der deutschen schweren Artillerie Bd 1 Berlin 1931 Bd 2 Berlin 1934 zitt als Ehrenbuch Einzelnachweise Bearbeiten Ehrenbuch Bd 1 S 11 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fussartillerie amp oldid 234815062