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Die Gotha G IV war ein zweimotoriger Langstreckenbomber der Gothaer Waggonfabrik der von der deutschen Fliegertruppe im Ersten Weltkrieg eingesetzt wurde Gotha G IVTyp BomberEntwurfsland Deutsches Reich Deutsches ReichHersteller Gothaer WaggonfabrikErstflug 1916Indienststellung Marz 1917Produktionszeit 1916 1917Stuckzahl 230 1 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Entwicklung 3 Kriegseinsatz 4 Nachkriegseinsatz 5 Weiterentwicklungen 6 Technische Daten 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Gothaer Waggonfabrik baute bereits seit 1915 Grossflugzeuge die vor allem in den strategischen Bombengeschwadern der Obersten Heeresleitung zu Fernangriffen eingesetzt wurden Entwicklung BearbeitenKonstrukteur Hans Burkhard entwickelte das Flugzeug aus der Gotha G III Er hatte den Rumpf mit Sperrholz verkleidet bei einer Notwasserung sollte das die Maschine eine Zeitlang uber Wasser halten Der Rumpf war nun mit einem tunnelartigen Schacht versehen der dem Bordschutzen auch ein Feuern nach unten erlaubte Bei einigen Flugzeugen wurde fur einen weiteren Bordschutzen ein viertes MG zwischen Pilot und Bombenschutzen angebracht 2 Der bei der G III beklagten zu geringen Seitenstabilitat bei der Landung war Burkhard durch das Anbringen zusatzlicher Querruder an den unteren Tragflachen begegnet Allerdings waren die Flugleistungen gegenuber der G III kaum verbessert Im November 1916 erhielt Gotha eine Bestellung von zunachst 35 Flugzeugen die im Februar 1917 auf 50 erhoht wurde Weitere 100 bestellte die Inspektion der Fliegertruppen IdFlieg bei der LVG und weitere 80 Maschinen bei den Siemens Schuckert Werken Bei den Lizenzherstellern veranlasste die IdFlieg dass der Rumpf noch weiter verstarkt wurde Da die Flugzeuge dadurch schwerer und schwanzlastiger wurden veranderte LVG die Tragflachenstaffelung Siemens Schuckert versuchte dem durch eine Reihe von Veranderungen Rechnung zu tragen so wurden bei einer Reihe von Flugzeugen anstelle der Druckpropeller Motoren mit Zugpropelleranordnung gefertigt Eine weitere Modifikation nahm Siemens mit dem Stossfahrgestell vor bei dem ein zusatzliches Raderpaar an die beiden unter den Motorgondeln angebrachten Fahrgestelle angebracht wurde Als die letzten G IV bei LVG und Siemens Schuckert gefertigt wurden waren diese bereits nicht mehr fronteinsatzgeeignet Sie wurden daher mit weniger leistungsfahigen Opel Argus As III oder NAG C III Motoren und aufgrund des Materialmangels zum Teil mit Holzradern versehen und als Schulflugzeuge verwendet Siemens brachte die Kraftstofftanks bei der spateren Gotha G V nun im Flugzeugrumpf an Kriegseinsatz Bearbeiten nbsp Gotha G IVDie ersten Gotha G IV wurden im Marz 1917 zunachst an das Kampfgeschwader der Obersten Heeresleitung 1 Kagohl 1 ausgeliefert das bald darauf in Bombengeschwader Bogohl 3 umbenannt und als Englandgeschwader bekannt wurde Dessen Staffeln flogen ab Mai 1917 im Rahmen der Operation Turkenkreuz strategische Tag und ab September 1917 Nachtangriffe auf London und Sudengland 3 als angesichts der verstarkten Abwehrmassnahmen und zunehmender Verluste keine Tageinsatze mehr moglich waren Fur Ferneinsatze wurden spater Zusatztanks angebracht Versuchsweise brachte man an einer Maschine zum Einsatz als Schlachtflugzeug auch eine 20 mm Becker Kanone zur Bekampfung von Bodenzielen an Aus der von LVG gefertigten Gotha G IV Serie wurden 40 Stuck mit osterreichischen 230 PS Hiero Motoren und Schwarzlose MGs ausgerustet und bis April 1918 an die k u k Luftfahrtruppen Osterreichisch Ungarische Fliegertruppe als k u k Typenserie 08 geliefert Sie wurden ab April 1918 wahrend der Piaveschlachten in Italien eingesetzt bei der Flik 101G 102G und 103G Im Oktober 1917 erreichte die G IV mit 50 Flugzeugen ihre grosste Frontstarke Sie wurde zwar ab September 1917 allmahlich durch die leistungsfahigere Gotha G V ersetzt blieb aber bis mindestens August 1918 im Einsatz Nachkriegseinsatz BearbeitenDeutschland musste nach dem Krieg seine Gotha Bomber aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags verschrotten Eine am 18 August 1917 bei Groningen in den Niederlanden zur Landung gezwungene G IV wurde instand gesetzt und in Soesterberg getestet 1919 wurde das Flugzeug ausgemustert Polnische Truppen fanden eine in Posen verbliebene beschadigte G IV vor und setzten sie nach ihrer Instandsetzung ab April 1920 in der 21 Eskadra Niszczycielska im Polnisch Sowjetischen Krieg ein bis das Flugzeug im Sommer 1920 wegen Ersatzteilmangels stillgelegt werden musste Weiterentwicklungen BearbeitenAuf die G IV folgte 1917 die Gotha G V Technische Daten BearbeitenKenngrosse DatenBesatzung 3 4Lange 12 40 mSpannweite 23 70 mHohe 3 85 mFlugelflache 89 50 m Nutzlast 1235 kgLeermasse 2400 kgmax Startmasse 3635 kgHochstgeschwindigkeit 140 km hDienstgipfelhohe 5000 mReichweite 490 kmFlugdauer 3 30 hTriebwerke zwei wassergekuhlte Sechszylinder ReihenmotorenMercedes D IVa mit je 260 PSBewaffnung 3 4 Parabellum MG 14 7 92 mm 500 kg BombenSiehe auch BearbeitenListe von Flugzeugtypen Deutsche FliegertruppeLiteratur BearbeitenEnzo Angelucci Paolo Matricardi Die Flugzeuge Von den Anfangen bis zum Ersten Weltkrieg Falken Verlag Wiesbaden 1976 ISBN 3 8068 0391 9 Falken Handbuch in Farbe Peter M Grosz The Gotha G I G V Profile Publications Leatherhead 1966 Profile Publications 115 Reinhard Keimel Osterreichs Luftfahrzeuge Geschichte der Luftfahrt von den Anfangen bis Ende 1918 Weishaupt Verlag Graz 1981 ISBN 3 900310 03 3 Gunter Kroschel Helmut Stutzer Die deutschen Militarflugzeuge 1910 1918 Lohse Eissing Wilhelmshaven 1977 ISBN 3 920602 18 8 Kenneth Munson Bomber Uberwachungs und Aufklarungsflugzeuge 1914 1919 Fussli Zurich 1968 Flugzeuge der Welt Heinz Nowarra Die Entwicklung der Flugzeuge 1914 1918 Lehmanns Munchen 1959 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gotha G IV Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Foto Beschreibung Modell einer G IVEinzelnachweise Bearbeiten Enzo Angelucci Paolo Matricardi Die Flugzeuge Von den Anfangen bis zum Ersten Weltkrieg Falken Verlag Wiesbaden 1976 ISBN 3 8068 0391 9 Falken Handbuch in Farbe S 271 Kenneth Munson Bomber Uberwachungs und Aufklarungsflugzeuge 1914 1919 Fussli Zurich 1968 Flugzeuge der Welt S106 Enzo Angelucci Paolo Matricardi Die Flugzeuge Von den Anfangen bis zum Ersten Weltkrieg Falken Verlag Wiesbaden 1976 ISBN 3 8068 0391 9 Falken Handbuch in Farbe S 271Flugzeuge der Gothaer Waggonfabrik G I G II G III G IV G V B I B II WD 1 WD 2 WD 3 WD 4 WD 5 WD 7 WD 8 WD 9 WD 11 WD 12 WD 13 WD 14 WD 15 WD 20 WD 22 WD 27 WD 28 Go 145 Go 146 Go 147 Go 149 Go 150 Go 241 Go 242 Go 244 Go 345 Ka 430 P 60 UWD Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gotha G IV amp oldid 230810363