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Die Gothaer Waggonfabrik war ein bedeutendes Metallbauunternehmen fur den Flugzeug und Strassenbahnwagenbau in Gotha Es bestand seit 1883 und ging mehrfach an neue Eigentumer das Sortiment wandelte sich uber Flugzeuge bis zu Fahrzeugteilen und Zulieferungen Inhaltsverzeichnis 1 1883 1918 1 1 Karussells Waggons 1 2 Zeppelin Luftschiffhafen 1 3 Zeppelin Versuchsbau GmbH Gotha Ost 1 4 Flugzeugbau 2 1919 1945 2 1 Besinnung auf die Tradition des Waggonbaus 2 2 Neuer Flugzeugbau 3 1946 1990 3 1 Letztmaliger Flugzeugbau 3 2 Eisenbahn und Strassenbahnbau 3 3 Anhangerbau 3 4 Kuhlanlagen und PKW Teile 3 5 Zusammenbruch und Privatisierungen 4 Seit 1991 4 1 Anhangerbau 4 2 Gittermasten und Auslegerverlangerungen 5 Literatur 6 Weblinks 7 Einzelnachweise1883 1918 BearbeitenKarussells Waggons Bearbeiten Die Wurzeln der Gothaer Waggonfabrik liegen in einer 1883 vom Schlosser und spateren Fabrikanten Fritz Bothmann gegrundeten Schlosserei 1892 trat der Kaufmann Louis Gluck in das Unternehmen ein das sich nun als Fritz Bothmann amp Gluck Maschinenfabrik amp Carussellbau Anstalt bezeichnete Ein Schwerpunkt war anfangs der Karussellbau dann kam die Herstellung von Eisenbahnwaggons vor allem Guterwagen hinzu Der breiten Offentlichkeit wurde das Werk durch die Herstellung von Strassenbahnwagen bekannt die 1898 begann und bis 1913 eine Stuckzahl von 57 erreichte Im Jahr 1898 wurde die Rechtsform in eine Aktiengesellschaft mit dem neuen Namen Gothaer Waggonfabrik vormals Fritz Bothmann amp Gluck AG umgewandelt Nach weiteren sieben Jahren schieden 1905 die Firmengrunder aus Albert Kandt 1866 1926 wurde in den Vorstand berufen und stieg aufgrund seines erfolgreichen Wirkens bald zum Generaldirektor auf 1909 wurde er zum Kommerzienrat und 1917 zum Geheimen Kommerzienrat ernannt 1910 folgte die Umbenennung in Gothaer Waggonfabrik AG GWF Das Firmengelande mit einer Grosse von 110 000 Quadratmetern befand sich am Gothaer Ostbahnhof Dort arbeiteten rund 900 Beschaftigte Noch heute sind dort Unternehmungen angesiedelt die sich mit dem Fahrzeugbau beschaftigen eine Niederlassung von Schmitz Cargobull sowie die Gothaer Fahrzeugtechnik GmbH Die dortige Fliegerstrasse erinnert an die Geschichte der Gothaer Waggonfabrik Zeppelin Luftschiffhafen Bearbeiten nbsp Doppeldecker Gotha LD 5Die Geschichte des Luftschiff Hafens ist mit Albert Kandt eng verbunden dieser hatte sich schon als Pionier des Flugzeugbaus in Gotha einen Namen gemacht wobei er Unterstutzung beim Herzog der Staatsregierung und dem Gothaer Luftfahrtverein fand Carl Eduard der letzte regierende Herzog von Sachsen Coburg und Gotha war ein begeisterter Forderer der Luftschifffahrt 1909 veranlasste er die Planungen fur einen Luftschiffhafen am Stadtrand von Gotha Am 7 Juni 1909 wurde der Gothaer Luftfahrtverein gegrundet er organisierte den Aufbau der ersten Luftschiffhalle in der Topflebener Flur Der Luftschiffhafen wurde am 9 Juli 1910 mit der Eroffnung der Carl Eduard Luftschiffhalle feierlich eingeweiht die auch von Militarluftschiffen genutzt werden durfte In den Folgejahren trafen zahlreiche Luftschiffe auf der Durchreise in Gotha ein 1 Mit der Thuringer Flugwoche im Fruhjahr 1911 erschienen erstmals mehrere Flugpioniere in Gotha und zeigten ihr Konnen Der Herzog veranlasste daraufhin in Absprache mit dem preussischen Kriegsministerium die Grundung einer Fliegerschule in Gotha Im Marz 1914 befahl die Heeresverwaltung auf einem Grundstuck neben der Waggonfabrik die Militarfliegerkaserne Gotha mit eigenem Flugplatz zu errichten die am 18 Februar 1915 den Dienst aufnahm 2 Zeppelin Versuchsbau GmbH Gotha Ost Bearbeiten Hauptartikel Versuchsbau Gotha Ost Die Betriebsleitung des Zeppelin Werkes Friedrichshafen sah sich aus Platzgrunden gezwungen Bereiche ihrer Entwicklungsabteilung auszulagern Die Wahl fiel auch wegen des bereits vorhandenen Luftschiffhafens auf die Gothaer Waggonbaufabrik von der Maschinen Werkhallen und erfahrene Metallbauer ubernommen werden konnten Die Leitung ubernahm zunachst Alexander Baumann und es entstanden die Versuchsbau Gotha Ost VGO I III die dann zum Langstreckenbomber Zeppelin Staaken R VI weiterentwickelt wurden Spater ubernahm der Ingenieur Adolf Rohrbach ein Mitarbeiter von Claude Dornier die Leitung dieser Aussenstelle die sich weiterhin mit der Konstruktion von Riesenflugzeugen befasste 2 Flugzeugbau Bearbeiten nbsp Gotha G IV strategischer BomberIm Jahre 1912 begann die Gothaer Waggonfabrik versuchsweise mit dem Bau von Flugzeugen zunachst Eindecker mit wassergekuhlten Motoren von 70 PS Leistung Nachdem die Bedurfnisse des Deutschen Heeres an Flugzeugen wuchsen wurde 1913 eine Abteilung Flugzeugbau geschaffen Als erstes Flugzeug wurde unter der Bezeichnung LE 1 ein Nachbau der Etrich Taube gefertigt In der bereits 1912 gegrundeten Entwicklungsabteilung entstanden in rascher Folge eigene Flugzeugkonstruktionen Nachdem am 20 April 1913 3 mit der Bezeichnung LE 2 die legendare Gotha Taube ebenfalls eine Konstruktion nach Vorbild der Etrich Taube uber dem Krahnberg ihren Probeflug absolviert hatte konnte bald danach mit dem Bau der Flugzeuge fabrikationsmassig begonnen werden Die Gotha Taube flog 1914 erstmals uber den Armelkanal nach Dover Ein und Doppeldecker zu Schulzwecken sowie Seeflugzeuge gehorten anfangs zur Produktpalette Mit dem Ersten Weltkrieg wurde der Flugzeugbau zum wichtigsten Produktionszweig Die Flugzeuge der Waggonfabrik wurden als Die Gothas schnell allgemein bekannt und erlangten im Ersten Weltkrieg den zweifelhaften Ruhm die Schrecken der Feinde gewesen zu sein Gegen Ende des Ersten Weltkriegs suchte die Firma deshalb nach einem neuen Standort fur die Fertigung von Flugzeugen Die Stadt Furth stellte ein Gelande auf der heutigen Hardhohe zur Verfugung welches bis 1953 als Industrieflughafen fortbestand 1938 wurde dieser Produktionsstandort an das neu gegrundete Unternehmen Bachmann von Blumenthal amp Co Flugzeugbau BBF verkauft Fur die Erprobung der Seeflugzeuge wurde eine eigene Abteilung in Rostock Warnemunde aufgebaut Ab 1915 wurden die Grossflugzeuge Gotha G I gebaut Der von den Halberstadter Flugzeugwerken kommende Konstrukteur Hans Burkhard konstruierte die Typen Gotha G II bis G V Die zweimotorigen Bomber aus der Residenzstadt des geburtigen Englanders Herzog Carl Eduard durch ihre Einsatze gegen England als The Gothas bekannt waren mit ein Grund zur 1917 erfolgten Umbenennung des in Grossbritannien regierenden Konigsgeschlechts derer von Coburg und Gotha in Haus Windsor Die Gotha G IV konnte 500 kg Bomben bei einer Reichweite von 800 km tragen und als erster Bomber Angriffe uber den Armelkanal hinweg auf London durchfuhren Das Bombenflugzeug Gotha G V hatte mit einer Bombenlast von 1000 kg bereits eine Reichweite von 840 km Leistungsfahigere Weiterentwicklungen des Chefkonstrukteurs und Technischen Leiters Karl Rosner die Gotha G VII und Gotha G VIII als Lizenzbau bei Siemens Schuckert gefertigt erreichten bis Ende des Ersten Weltkrieges 1918 eine Stuckzahl von 355 Von 1913 bis 1918 stieg die Zahl der Beschaftigten in der Abteilung Flugzeugbau der Gothaer Waggonfabrik von 130 auf 1250 die Werksflache vergrosserte sich von 6 580 m auf 21 790 m 3 Gemass Versailler Vertrag mussten 1920 die Flugzeugfertigung eingestellt und die Maschinen demontiert werden Flugzeugbau im Ersten Weltkrieg Flugzeugtyp Verwendung gebaut KonstrukteurLE 1 Schulflugzeug 10 I Etrich E RumplerLE 2 Aufklarer 31 F Bohnisch H BartlLE 3 58 Karl Grulich H BartlLE 4 1 Karl RosnerLD 4 20 H SchmiederLD 5 Kavallerieflugzeug 13 H BurkhardLD 7 Aufklarer 18G I Fernaufklarer 18 O Ursinus H BurkhardG II Fernaufklarer und Bomber 13 H BurkhardG III Bomber 25G IV 52G V G Va Langstreckenbomber 145G V G Vb 80WD 1 Aufklarer 6 K RosnerWD 2 Fernaufklarer 27WD 7 Torpedo Ubungsflugzeug 8 K Rosner A KlaubeWD 9 Fernkampfflugzeug Marine 9WD 11 Torpedoflugzeug 17WD 13 Aufklarer 18 K Rosner HartwigWD 14 Fernaufklarer Minenleger Torpedoflugzeug 66 K Rosner A KlaubeWD 15 Fernaufklarer 2 K RosnerLegende LE Landeindecker LD Landdoppeldecker G Grossflugzeug WD Wasserdoppeldecker Siehe auch Gotha B Typen1919 1945 BearbeitenBesinnung auf die Tradition des Waggonbaus Bearbeiten nbsp Traditionszug 56 82 101 Typ T1 der Gothaer Waggonfabrik gebaut 1929 aufgenommen Januar 2006 nbsp Gothaer Waggonfabrik Werk Furth bay um 1926Nach dem Kriegsende 1918 musste der Flugzeugbau wegen des Versailler Vertrags eingestellt werden Die Produktion wurde umgestellt auf den Bau von Lokomotivkesseln Triebwagen und Lastwagenanhangern 1923 beschaftigte der Betrieb 260 Beamte und 2000 Arbeiter bei Grundung waren es 17 Beamte und 166 Arbeiter Die Bayerische Waggon und Flugzeugfabrik das in den Jahren 1918 20 in Furth Bay entstandene Zweigwerk mit Werksflugplatz wurde der Gothaer Waggonfabrik angegliedert Generaldirektor Albert Kandt war auch langjahriger Vorsitzender der Gothaer Handelskammer und Mitglied des Deutschen Eisenbahnrates Seit 1900 wohnte er in der vom Gothaer Architekten Julius Krusewitz entworfenen Villa in der Ernststrasse 14 Die Produktion der 1920er Jahre bestand wieder aus Guterwagen Strassenbahnwagen zwischen 1923 und 1944 insgesamt 152 Stuck und Triebwagen sowie Lastwagen Anhangern 1921 wurde das Unternehmen durch Ankauf der Fahrzeugwerke Eisenach auch Autoproduzent In diesen Jahren entstanden grosse finanzielle Verluste 4 Am 24 Juli 1926 starb Albert Kandt wahrend einer Dienstreise im Alter von 60 Jahren an einem Herzschlag Es stand eine recht scharfe Sanierung an denn das Unternehmen war mittlerweile mit 9 8 Mio Mark verschuldet 3 was noch 1928 zum Verkauf beider Werke fuhrte um eine Zahlungsunfahigkeit abzuwenden Die Fahrzeugfabrik Eisenach wurde fur 3 79 Mio Mark an die Bayerische Motoren Werke AG veraussert 3 die damit ihren Grundstein in der Automobilproduktion legte Der Bereich Waggonbau lieferte unter anderem 1929 Wagen fur die Baureihe CII der U Bahn Berlin Ab 1931 gehorte die Gothaer Waggonfabrik AG mehrheitlich der Orenstein amp Koppel AG in Berlin die auch die Dessauer Waggonfabrik AG ubernahm Die Zahl der Beschaftigten war aufgrund dieser Entwicklung von rund 2000 im Jahre 1919 bis Ende 1932 auf lediglich 64 gesunken 3 nbsp Aktie von 1937Neuer Flugzeugbau Bearbeiten Nach Planen von Albert Kalkert 1902 1977 begann 1933 in Gotha im Zuge der Aufrustung wieder der Flugzeugbau Das Unternehmen wurde in zunehmendem Masse Lizenznehmer und Zulieferbetrieb anderer Hersteller Heinkel He 45 Messerschmitt Bf 110 aber auch eine Reihe von Eigenkonstruktionen wurde entwickelt Eine der ersten Entwicklungen war der Doppeldecker Gotha Go 145 ein einmotoriges Schul und Ubungsflugzeug zum grossen Teil in Holzbauweise erstellt eine wichtige Anfangerschulmaschine der Luftwaffe von der 1182 Exemplare gefertigt wurden Die Go 146 ein zweimotoriges Reise und Kurierflugzeug wurde ab 1935 in geringer Stuckzahl gebaut Mustermaschinen die in einigen Exemplaren gefertigt wurden waren die Gotha Go 147 ein einmotoriges schwanzloses Flugzeug die Go 149 ein einmotoriger Kabineneinsitzer die Gotha Go 150 ein zweimotoriges und zweisitziges Sport und Reiseflugzeug das 1939 mit 8048 m einen Hohenrekord aufstellte sowie die Go 241 ein zweimotoriges viersitziges Sport und Reiseflugzeug Am 14 November 1938 kaufte die neu gegrundete Bachmann von Blumenthal amp Co Flugzeugbau BBF das Zweigwerk in Furth und fertigte dort bis Kriegsende weiter Flugzeugkomponenten Nach Kriegsbeginn 1939 wurden in Gotha im Wesentlichen Lastensegler entwickelt und gefertigt Ingenieur Kalkert konstruierte den Lastensegler Gotha Go 242 Dieser wurde in den drei Baureihen A bis C die sich hauptsachlich im Fahrwerk unterschieden in ungefahr 1500 Exemplaren gefertigt Die Schulterdecker meist in Holzbauweise erstellt konnten neben zwei Mann Besatzung 23 voll ausgerustete Soldaten transportieren Die Gotha Go 244 war eine Variante des Go 242 mit zwei Motoren von der aber nur 42 Maschinen gebaut werden Weitere Entwicklungen mit Mustermaschinen waren die Lastensegler Gotha Go 345 und Kalkert Ka 430 1415 Zwangsarbeiter wurden in den letzten Jahren des Zweiten Weltkriegs in der Fabrik eingesetzt Im Jahr 1944 wurde das Werk durch einen Luftangriff zu ungefahr 80 Prozent zerstort Trotzdem begann in Friedrichroda bei Kriegsende die Vorserienfertigung des revolutionaren Nurflugel Strahljagers Ho 229 Ho IX der Bruder Horten Bemerkung Angegebene Produktionszahlen stammen aus unterschiedlichen Quellen und konnen daher differieren Flugzeugproduktion Flugzeugtyp Verwendung gebaut KonstrukteurGo 145 A B Mehrzweck Schulflugzeug 1182 A KalkertGo 146 Reiseflugzeug 7Go 147 schwanzloses Versuchsflugzeug 1Go 149 Schulflugzeug 2Go 150 Privat Reiseflugzeug 201 A KalkertDFS 230 Lastensegler 1477 H JacobsGo 242 A B 1214 A KalkertGo 244 B C motorisierter Lastensegler 169 A Kalkert HunerjagerKa 430 Lastensegler 12 A KalkertGo Ho 229 Nurflugel Strahljager 3 R und W HortenHe 45 Aufklarer Bomber 87 5 Heinkel Lizenz Fw 58 Aufklarer ca 122 Focke Wulf Lizenz Bf 110 Zerstorer Nachtjager ca 2516 Messerschmitt Lizenz 1946 1990 BearbeitenLetztmaliger Flugzeugbau Bearbeiten Die Gothaer Waggonfabrik AG wurde 1946 in eine Sowjetische Aktiengesellschaft SAG umgewandelt aber nach Abschluss der Demontage bereits 1947 unter deutsche Verwaltung gestellt 1949 erfolgte die Verstaatlichung der Gothaer Waggonfabrik AG als VEB Waggonbau Gotha die zur Vereinigung Volkseigener Betriebe Lokomotiv und Waggonbau VVB LOWA gehorte Ab 1953 wurden nochmals Segelflugzeugtypen aus der Vorkriegszeit gebaut 329 Schulgleiter vom Typ SG 38 und 68 Schul und Ubungseinsitzer vom Typ Baby IIb Entwickelt wurde auch bis 1960 das zweisitzige Schul und Ubungssegelflugzeug Go 530 FES 530 II Lehrmeister Damit war der Flugzeugbau beendet die Produktion konzentrierte sich wieder auf den Bau von Guterwagen und Strassenbahnwagen Eisenbahn und Strassenbahnbau Bearbeiten nbsp Gotha Typ TDE 58 von 1958 nbsp Strassenbahnwagen Typ T2 aus Gothaer Fabrikation Baujahr 1938 heute im Museumsbetrieb in Erfurt nbsp Gotha T 59E in Dresden 1998 nbsp Gotha T 57 V 57 in Jewpatorija 2008Nach der Auflosung der VVB LOWA 1954 war die Waggonfabrik der einzige Strassenbahnwagenproduzent der DDR und stellte unter anderem Triebwagen vom Typ Gotha und LOWA her Unter dem Namen Gothawagen wurden die dreifenstrigen zweiachsigen Wagen des Standardtyps ET 57 EB 57 und dessen Nachfolgetypen bekannt Die Grossraumwagen und Gelenkwagen mit schwebendem Mittelteil hiessen dagegen Gotha Grossraumwagen und Gotha Gelenkwagen Zwischen 1946 und bis zur Produktionseinstellung 1967 wurden fast 3000 Strassenbahnwagen hergestellt Zum Produktionsprofil gehorte dennoch weiter die Produktion von Spezial Guterwagen beispielsweise fur Braunkohletransporte Kuhlwagen mit und ohne eigene Kuhlaggregate Kuhlcontainer Anhangerbau Bearbeiten Auch eine Produktionsreihe von Tieflade Anhangern wie den TL 12 TL 20 und TL 40 den Schwerlast Anhanger SL 40 sowie den fur die Deutsche Reichsbahn gebauten Strassenroller 40 TGL 5912 wurde noch bis in die 60er Jahre aufrechterhalten 6 Kuhlanlagen und PKW Teile Bearbeiten 1967 wurde das Werk in VEB Luft und Kaltetechnik Gotha umbenannt Die Beschaftigten entwickelten und bauten Lufter Kuhlanlagen und Wasseraufbereiter Mit Wirkung vom 1 Juli 1983 wurde der Betrieb erneut umstrukturiert und gehorte fortan zum Kombinat Personenkraftwagen Karl Marx Stadt Die Fertigung von kompletten Fahrgestellen Einzelteilen und Baugruppen fur den PKW Wartburg wurde nun zur Hauptaufgabe der Belegschaft Mit dieser Umwidmung wurde der Grossteil der bisher verbliebenen Gleisanlagen und Hallen aus der Vorkriegszeit abgeraumt es entstand neben Presserei und Dreherei Gebaude auch eine Montagehalle mit Bandforderanlage mit einer geplanten Kapazitat von 75 000 Fahrgestellen pro Planjahr Die fertigen Fahrgestelle konnten nach einer Uberprufung mittels eines verbliebenen Gleisanschlusses rationell verladen und mit der Bahn republikweit verteilt werden 1988 wurde die geforderte Stuckzahl auf 100 000 Fahrgestelle erhoht da das Eisenacher Automobilwerk durch Neustrukturierung und Einfuhrung des Wartburgs 1 3 eine hohere Fertigungskapazitat erzielen sollte Aber es garte bereits in der Belegschaft die Unzufriedenheit mit der sozialistischen Misswirtschaft gipfelte im Oktober 1989 in einem Protestschreiben an den Staatsratsvorsitzenden Egon Krenz Zusammenbruch und Privatisierungen Bearbeiten Die Einstellung des PKW Baus in Eisenach hatte auch das vorlaufige Aus fur die Zulieferfirmen zur Folge Den 2300 Mitarbeitern drohte 1990 der Verlust der Arbeitsplatze Es gelang durch entsprechende Kooperationsbeziehungen und viel Improvisation zunachst 900 ausgewahlte Mitarbeiter der Belegschaft in Arbeit zu halten 6 Seit 1991 BearbeitenAnhangerbau Bearbeiten Die Treuhandanstalt meldete am 17 Dezember 1991 die Firma als sanierungsfahig der Betrieb ging zunachst in der Lintra Beteiligungsholding auf Das wirtschaftliche Uberleben sicherte 1996 die Neuausrichtung des Unternehmens auf den LKW Anhangerbau Danach begann die Zusammenarbeit mit der Schmitz Anhanger Fahrzeugbau GmbH bis das Unternehmen schliesslich 1997 von der Schmitz Gruppe Bereich Fahrzeugbau vollstandig ubernommen wurde und heute als Schmitz Cargobull Gotha GmbH Auflieger fur Lastkraftwagen fertigt Das Kernprodukt sind Sattelkipper Mit der Produktion von ca 4000 Fahrzeugen wurden 2016 117 Millionen Euro umgesetzt Im Geschaftsjahr 2016 beschaftigte das Unternehmen 477 Mitarbeiter 6 Gittermasten und Auslegerverlangerungen Bearbeiten Als zweites Unternehmen wurde 1997 die Gothaer Fahrzeugtechnik GmbH abgespalten Das Unternehmen fertigt vor allem Gittermasten und Auslegerverlangerungen fur Mobil und Raupenkrane aber auch Mulden fur Baufahrzeuge sowie Schweissbaugruppen aus hochfestem Feinkornstahl und bildet Schweisser in einer schweisstechnischen Kursstatte gemass DVS Richtlinien aus Im Geschaftsjahr 2017 beschaftigte die Gothaer Fahrzeugtechnik rund 360 Mitarbeiter Literatur BearbeitenAutorenkollektiv Aus der Geschichte des Betriebes anlasslich des 75jahrigen Bestehens 1898 1973 Hrsg VEB Luft und Kaltetechnik Gotha Selbstverlag Gotha 1973 S 88 Jekaterina Vogel Die Gothaer Waggonfabrik 100 Jahre eines Unternehmens In Gothaer Museumsheft Gotha 1998 S 23 37 Eberhard Halbig Gothaer Waggonfabrik A G Gotha Germany 1944 1945 Rockstuhl Bad Langensalza 2017 ISBN 978 3 95966 234 5 Heiko Stasjulevics Gotha die Fliegerstadt Rockstuhl Bad Langensalza 2001 ISBN 3 934748 69 4 Marion Siegmund Gothaer Waggonfabrik vorm Fritz Bothmann amp Gluck Actien Gesellschaft In Schriftenreihe des URANIA Kultur und Bildungsvereines Gotha e V zur Firmengeschichte der Stadt Gotha Band 13 1 3 URANIA Kultur und Bildungsverein Gotha 2000 ZDB ID 2382765 8 Flugzeuge der GWF Gothaer Waggonfabrik AG In Flieger Buchreihe Reihe A Werkschroniken Band 9 Luftfahrt Verlag Walter Zuerl 1968 ZDB ID 595617 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gothaer Waggonfabrik Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Fruhe Dokumente und Zeitungsartikel zu Gothaer Waggonfabrik in den Historischen Pressearchiven der ZBW gothawagen de Strassenbahnwagen der Gothaer Waggonfabrik Naumburger Strassenbahn Ubersicht der verschiedenen Strassenbahnwagen Aktie der WaggonfabrikEinzelnachweise Bearbeiten Der erste Besuch eines Luftschiffes es war die Parsival erfolgte am Abend des 14 November 1909 Der Anflug in einem aufziehenden Schneesturm zwang die Besatzung zur Notlandung und nachfolgenden Demontage des Fluggerates a b Heiko Stasjulevics Gotha die Fliegerstadt In Gothaer Museumsheft Beitrage zur Regionalgeschichte 1992 S 64 78 a b c d e Manfred Jurleit Die Gothas Geschichte eines Konzerns In Aerosport Nr 3 1969 Deutscher Militarverlag Berlin S 116 119 Neue Sanierung Gothaer Waggon In Vossische Zeitung vom 20 Oktober 1928 Unterlagen aus dem Bundesarchiv Militararchiv Freiburg Bestand RL 3 a b c Jekaterina Vogel Die Gothaer Waggonfabrik 100 Jahre eines Unternehmens In Gothaer Museumsheft Beitrage zur Regionalgeschichte Gotha 1998 S 23 37 Deutsche Traktoren und Schleppermarken bis 1945 Abega AEG Altmann Schlepper Anker Apollo Atlas Autara Auto Union Bachmann Barthels Baumi BHS Becker Benz Beemann Beilhack BIWAG Bob Borsig Brummer Bungartz Busch Bussard Bussing AG Christoph Vorspannmaschine Cerva Daimler Daimler Benz Degenhart Deuliewag Deutz AG Dinos Dunkel Durkopp Ebner Eckardt Eicher Eisenmann Elite Werke Epple amp Buxbaum Esslingen Fahr Famo Faun Fendt Clemens Fendt Fey Flader Flother Freund Gast Glogowski Gothaer Waggonfabrik Grams Granich Grebestein Guldner Gumbinnen Gutter Hagedorn Hanno Hanomag Hansa Lloyd Hartmann Hasenzahl Hatz HAWA Hein Hemag Hessler Hildebrandt HMG Holder Hunger Hutter IHC Ilsenburger Imperator Ingelheim Irus Jaehne Kaelble Kamper Karwa Keidel J Kelkel Kemna Kirnberger KHD Komnick Korting Kosto Kramer Kranner Krumpel Krupp Kuers Kulmus Kurz Kyffhauserhutte Artern Lanz HeLa Lehmbeck LHB LWD Loeb Locknitzer LFG Lythall MAF Magdeburger Motorpflug Werk Malapane Motorpflug MAN Mannesmann MULAG Markische Martin Mayer MIAG Miego Modaag Moosburner Motorenfabrik Oberursel MWM Motorpflug Fabrik Muchow NAG Nahag Neumeyer Normag Opel Orenstein amp Koppel Otto Pfaffe Pfeiffer Phonix Pinzger Podeus Pohl Primus Prometheus Rathenow Rathgeber REF Reima Rische amp Apitz Ritscher RMW Ruhrwerke Ruttger Scheffeldt Scherf Scheuch Schlepper Schluter Schmidt Kranz amp Co Schmotzer Schoma Schulz Schutzbach Schwadyck SHW Seitz Sendling Siemens Schuckertwerke Spiegler Steiger Stock Stoewer Sulzer Talbot Tittmann Toro Union Universal Vogeler Wagner Wahl Wermke Wesseler Wilhelmina Wiss Wolf Wurr Zettelmeyer Zimmermann Normdaten Korperschaft GND 5199942 0 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gothaer Waggonfabrik amp oldid 239048865