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Der FES 530 Lehrmeister ist ein zweisitziger Schulsegler der in den 1950er Jahren entwickelt wurde Mit diesem Typ sowie dem tschechoslowakischen LF 109 Pionyr wurde in der GST der DDR der Ubergang von der einsitzigen zur zweisitzigen Schulmethode vollzogen Er war ausserdem das erste in der DDR entwickelte und in Serie gefertigte Flugzeug Lommatzsch FES 530 LehrmeisterFES 530 II im Flugplatzmuseum CottbusTyp SchulsegelflugzeugEntwurfsland Deutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische RepublikHersteller VEB Apparatebau LommatzschErstflug 15 Juni 1954Indienststellung 1957Produktionszeit 1955 1962Stuckzahl 223 Inhaltsverzeichnis 1 Entwicklung 2 Konstruktion 3 Technische Daten 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseEntwicklung BearbeitenDie Konstruktion wurde ab September 1953 1 im VEB Waggonbau Gotha von Hans Wegerich Aerodynamik Wilhelm Zimmermann Statik und Hans Hartung Konstruktion unter der Leitung des Technischen Direktors Gerhard Renner noch unter der Bezeichnung Gotha Go 530 in Ganzholzbauweise ausgefuhrt Letzterer fuhrte auch mit dem Prototyp Go 530 V1 am 15 Juni 1954 in Bienstadt den erfolgreichen Erstflug aus Allerdings kollidierte Renner bei einem der folgenden Fluge wahrend der Landung mit einem Baum was zur Beschadigung von Rumpf und Tragflachen fuhrte Das Flugzeug konnte repariert werden und Renner wurde die Erlaubnis fur weitere Testfluge entzogen Die nachfolgende Erprobung ubernahmen Karl Treuter und Kurt Gotze Am 22 Juli 1954 erfolgte der erste Flugzeugschlepp mit einer Z 126 und am 8 November wurde dem Muster die staatliche Zulassung mit der offiziellen Bezeichnung FES 530 fur Forschungs und Entwicklungsstelle erteilt Zu diesem Zeitpunkt war die Produktion schon zum VEB Apparatebau Lommatzsch der im selben Jahr auf dem Gelande einer ehemaligen Glashutte gegrundet worden war verlagert worden 1955 erschien die erste Serienausfuhrung des FES 530 mit abgestrebtem Tragflugel in Schulterdeckerauslegung Zeitgleich wurde die Erprobung mit den nunmehr zwei Prototypen Karl Treuter hatte mit der FES 530 V2 am 5 April 1955 in Leipzig Mockau die Fluge aufgenommen fortgesetzt Dabei kam es zu einem Zwischenfall als zum Ende der Erprobung am 24 November des Jahres bei einem Geschwindigkeitstest im Bahnneigungsflug samtliche Flugelendrippen abrissen Treuter konnte das Flugzeug trotzdem landen und eine anschliessende Untersuchung ergab Fehler bei der Herstellung als Ursache Aufgrund des Vorfalls wurden am Institut fur Flugzeugkonstruktion umfangreiche Bruchversuche durchgefuhrt die sich bis Anfang 1957 hinzogen Wahrscheinlich aufgrund dieser Verzogerung wurde das Modell deshalb erst ab 1957 an die GST ausgeliefert 1959 wurde der Lehrmeister zum FES 530 I mit freitragendem Flugel weiterentwickelt Im selben Jahr entstand der um zwei Meter Flugelspannweite reduzierte FES 530 II Lehrmeister II Die Entwicklungsgruppe Zimmermann Wegerich Hartung wurde 1958 fur die erfolgreiche Konstruktion als Aktivist ausgezeichnet 1 Vom FES 530 wurden insgesamt 223 Exemplare gebaut davon wurden 22 Stuck ins Ausland Danemark Syrien Agypten und Kuba exportiert Ein FES 530 II Kennzeichen DM 3264 ging als Geschenk nach Osterreich und flog dort mit dem Kenner OE 0702 Er wurde 2002 wieder zuruck nach Schonhagen gebracht und dort unter anderem mit der Hilfe des einstigen Werkstattleiters der Zentralen Flugsportschule der GST Johannes Hontsch weitgehend originalgetreu uberholt Der Lehrmeister loste den bis dahin eingesetzten und noch aus den 1930er Jahren stammenden einsitzigen Schulgleiter SG 38 ab und wurde bis zum Ende der 1970er Jahre in der DDR geflogen Ersetzt wurde er durch den Bocian 1E aus Polen Seit 2004 fliegt ein wiederaufgebauter FES 530 DM 3152 in Pirna Konstruktion BearbeitenDer FES 530 ist je nach Ausfuhrung ein abgestrebter oder freitragender Schulterdecker in Holzbauweise Der Rumpf besteht aus einem sperrholzbeplankten Gerust aus Spanten und Stringern Der Hauptspant ist als Doppelspant mit Anlenkung des Fahrwerks ausgefuhrt Die Kabine ist mit einer tangential zum Flugelprofil einlaufenden Haube abgedeckt die auf der rechten Seite angeschlagen ist und im Notfall als Ganzes abgeworfen werden kann Das Flugzeug ist mit einem Doppelsteuer ausgerustet jedoch ist der hintere Steuerknuppel abnehmbar gestaltet Die Tragflache ist zweiteilig ausgefuhrt und besitzt einen Holm mit Doppel T Profil aus lamellierten Kieferngurten mit Sperrholzsteg und einer diagonal beplankten Torsionsnase aus Sperrholz Ihr hinterer Bereich ist mit Stoff bespannt der Zusammenschluss der beiden Flachen ist auf der Oberseite mit einem Leichtmetallblech verkleidet Das Leitwerk ist freitragend ausgefuhrt und besteht aus den sperrholzbeplankten Flossen und stoffbespannten Rudern Die Seitenflosse ist fest mit dem Rumpf verbunden wahrend die Hohenflosse durch eine Dreipunktaufhangung mit ihm verbunden ist Das Fahrwerk des FES 530 bilden eine gummigefederte Landekufe am Bug ein abgefedertes Laufrad hinter der Kabine und ein Hilfssporn am Heck mit Tennisballfederung Technische Daten Bearbeiten nbsp FES 530 II der GST auf den Dresdner Elbwiesen 1968 nbsp Dreiseitenriss FES 530 IKenngrosse FES 530 FES 530 I FES 530 IIStuckzahl 100 22 101Besatzung 2Spannweite 17 00 m 15 00 mLange 7 95 mHohe 2 12 mFlugelflache 19 00 m 17 93 m Flachenbelastung 18 9 26 3 kg m 17 9 25 3 kg m 18 4 26 2 kg m Flugelstreckung 15 20 12 54Rustmasse 300 kg 280 kg 270 kgZuladung 60 200 kgmax Startmasse 500 kg 480 kg 470 kgmax zul Geschwindigkeit 200 km h steiler Gleitflug 165 km h steiler Gleitflug mit Bremsklappe max zul Schleppgeschwindigkeit 100 km h Windenschlepp 130 km h Flugzeugschlepp max zul Steiggeschwindigkeit 17 m sLandegeschwindigkeit 58 km hbeste Gleitzahl 24 bei 85 km h 26 bei 78 km h 23 bei 83 km hgeringstes Sinken 0 85 m s bei 72 km h 0 80 m s bei 74 km h 0 95 m s bei 72 5 km hLiteratur BearbeitenFrank Dieter Lemke Aufstieg und Fall des DDR Flugzeugbaus In Fliegerrevue Nr 4 1992 Die Segelflugzeuge der GST In Fliegerrevue Nr 5 1989 Hans Wegerich Das Doppelsitzer Segelflugzeug FES 530 Lehrmeister In Deutsche Flugtechnik 2 1960 4 Jg Verlag Technik Berlin S 47 51 Heinz A F Schmidt Flugzeuge aus aller Welt Band I 3 durchgesehene Auflage Transpress Berlin 1970 S 35 Frank Dieter Lemke Segelflugzeugbau in der DDR Ideen und Projekte Nachbauten und Neukonstruktionen Rockstuhl Bad Langensalza 2018 ISBN 978 3 95966 303 8 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lommatzsch FES 530 Lehrmeister Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bericht auf einer privaten Homepage uber die Restaurierung eines FES 530 I in OsterreichEinzelnachweise Bearbeiten a b G Flossmann Entwicklungskollektiv wurde Aktivist In Flugel der Heimat Nr 10 1958 Sport und Technik Neuenhagen bei Berlin S 7Flugzeuge des VEB Apparatebau Lommatzsch Lommatzsch FES 530 Lommatzsch Libelle Lommatzsch Lom 56 Lommatzsch Lo Meise Lommatzsch Favorit Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lommatzsch FES 530 amp oldid 224872207