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Der Flughafen Leipzig Mockau damaliger ICAO Code ETLM war der erste zivile Flughafen Leipzigs Er wurde 1913 als Luftschiffhafen und Fliegerstation in Betrieb genommen Im Ersten und Zweiten Weltkrieg existierten auf dem Gelande Produktionsanlagen fur die Flugzeug Rustungsindustrie und der Platz diente als Werksflugplatz Bis zu seiner Stilllegung 1991 wurde der Mockauer Flughafen zivil genutzt Flughafen Leipzig MockauEhemaliges Abfertigungsgebaude mit TowerKenndatenICAO Code ETLMKoordinaten 51 23 44 N 12 24 35 O 51 395555555556 12 409722222222 131 Koordinaten 51 23 44 N 12 24 35 OHohe uber MSL 131 m 430 ft VerkehrsanbindungEntfernung vom Stadtzentrum 6 5 km nordostlich von LeipzigStrasse B 2BasisdatenEroffnung 22 Juni 1913Schliessung 31 Mai 1991Betreiber zuletzt InterflugFlache 210 haStart und Landebahnen07 25 1560 m 45 m Beton07R 1000 m 50 m Gras Notlandebahn 25R 1000 m 50 m Gras Notlandebahn i7 i11 i13 Inhaltsverzeichnis 1 Planung 2 Eroffnung 3 Im Ersten Weltkrieg 4 In den 1920er Jahren 5 Vor dem und wahrend des Zweiten Weltkriegs 6 Nach 1945 7 Einstellung des Flugbetriebs und Bebauung 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweisePlanung Bearbeiten nbsp Logo der LEFAG nbsp Aktie der LEFAG 1913 Nachdem 1911 in Lindenthal bei Leipzig Sachsens erster ziviler Flugplatz eroffnet hatte nahm man auch in der Stadt selbst Planungen fur einen Flughafen auf Leipziger Burger grundeten eine Gesellschaft mit dem Ziel eine Luftschiffhafen Aktiengesellschaft ins Leben zu rufen Es konnten Aktien fur 937 000 Mark gezeichnet werden und am 15 Marz 1913 die Leipziger Luftschiffhafen und Flugplatz Aktiengesellschaft LEFAG mit einem Grundkapital von 1 2 Mio Mark gegrundet werden Nachdem die Stadt Leipzig nach dem Tod von Adolph Andreas Friedrich Gontard 1834 1909 Besitzer des Ritterguts Mockau von dessen Witwe 1912 das Rittergut erworben hatte stellte sie der Aktiengesellschaft 112 Hektar der Flache fur 30 Jahre unentgeltlich zur Verfugung Die Stadt ubernahm die Erschliessungskosten fur das auf der Flur des 1915 eingemeindeten Mockau befindliche Flugplatzgelande und gewahrte eine jahrliche Beihilfe von 20 000 Mark Eroffnung Bearbeiten nbsp Luftschiffhalle auf dem Luftschiffhafen und Flugplatz Leipzig nbsp Das Luftschiff LZ 13 Hansa auf dem Luftschiffhafen und Flugplatz Mockau nbsp LZ 127 Graf Zeppelin am 5 Oktober 1930 in MockauAm 1 Januar 1913 begann die Firma Seibert aus Saarbrucken mit dem Bau einer Luftschiffhalle nach den Planen des Leipziger Bauingenieurs Paul Ranft 1854 1938 1 Die in der Mitte des Platzes als Stahlkonstruktion ausgefuhrte Halle hatte eine Grundflache von 193 77 Metern die lichte Hohe betrug 25 Meter bei einer Firsthohe von 32 Metern 2 Die Halle mit einer Nutzflache von 17 765 m bot Platz fur zwei Zeppelin Luftschiffe Die Baukosten der damals grossten Luftschiffhalle der Welt betrugen 850 000 Mark Die Einweihung der Luftschiffhalle fand am 22 Juni 1913 statt 3 Dazu reiste der greise Graf Zeppelin an der an Bord des aus Potsdam kommenden Zeppelins LZ 17 Sachsen und dessen Begleitschiff LZ 11 Viktoria Luise gegen 15 30 Uhr eintraf Der sachsische Konig Friedrich August III weihte die Halle ein und eroffnete den Luftschiffhafen und Flugplatz Leipzig nbsp Fliegerheim erbaut 1913 In der Luftschiffhalle waren die zwei Zeppeline LZ 13 Hansa und LZ 17 Sachsen untergebracht Infolge zu hoher Schnee und Eislast sturzte die Halle am 8 Februar 1917 bei einem Sturm ein Bei der anschliessenden Explosion brannte sie vollstandig nieder Ebenfalls 1913 wurde nach den Planen von Stadtbaurat Otto Wilhelm Scharenberg an der Dubener Landstrasse Deutschlands erstes Flughafenhotel errichtet das Fliegerheim genannt wurde Im Erdgeschoss des Baus befand sich ein Restaurant mit grossem Saal Ein Fliegerheim mit Schlafraumen Badern und einem Offizierskasino war in der ersten Etage Ausserdem gab es zum Flugfeld hin eine offene Terrasse Das heute leerstehende Gebaude zahlt zu den wenigen erhaltenen massiven Bauten aus der Anfangszeit der Luftfahrt Im Ersten Weltkrieg BearbeitenIn dem einen Jahr bis zum Ersten Weltkrieg starteten in Mockau einige hundert Zeppeline und Flugzeuge Mit dem Beginn des Krieges wurde der Flughafen nur noch militarisch genutzt Auf dem Luftschiffhafen Leipzig waren 1914 der Bayerische Luftschiffertrupp Nr 1 und das der Marine Luftschiffabteilung Nordholz unterstellte III Marine Luftschiff Detachement stationiert Auch Militarluftschiffe wie die Heeres Zeppeline Z VI und Z III lagen in Mockau im Hafen Bis 1915 diente der Luftschiffhafen der Kaiserlichen Marine Im Ersten Weltkrieg richteten auf dem Mockauer Flughafen das erste Mal einige Flugzeughersteller Fabriken zur Rustungsproduktion ein Es waren dies die Deutsche Flugzeug Werke GmbH DFW die Germania Flugzeugwerke GmbH und die Automobil und Aviatik AG Nach dem Krieg wurden die Tore der Flugzeughallen zugemauert damit sie gemass den Bedingungen des Versailler Vertrages nicht mehr zum Unterstellen von Flugzeugen genutzt werden konnten In den 1920er Jahren Bearbeiten nbsp Halle III der Junkers Flugzeugwerft erbaut 1928 1929 nbsp Ansicht des Verwaltungsgebaudes vom Rollfeld ausDer Leipziger Stadtrat beschloss am 21 Mai 1922 fur den Ausbau des Flughafens mehrere Millionen Mark zur Verfugung zu stellen Reichsprasident Friedrich Ebert eroffnete am 7 Marz 1923 4 den Flughafen Mockau als Weltflughafen wieder Der Flughafen erstreckte sich nun nordlich bis auf Seehausener Territorium die Grenze zwischen Leipzig und Seehausen verlief etwa in der Mitte des Platzes 1926 wurden der Nachtflugverkehr sowie ein Messeflugdienst aufgenommen Bis 1929 wurde er mit allen fur einen Verkehrsflughafen erforderlichen baulichen und technischen Anlagen ausgerustet Wenige Jahre nach Grundung der Deutschen Luft Hansa 1926 trat der Mockauer Flughafen hinter den neuen Flughafen in Schkeuditz das in der damals preussischen Provinz Sachsen lag zuruck 1928 1929 wurde vom Leipziger Architekten Georg Wunschmann das neue Verwaltungsgebaude der LEFAG erbaut ein zweigeschossiger Stahlbeton Flachbau mit Klinkerfassade im Stil der Moderne 5 Diesem Bau sollten vier weitere gleiche Blocke folgen die jedoch nicht ausgefuhrt wurden Im Erdgeschoss des Verwaltungsgebaudes befanden sich eine Abfertigungshalle fur Fluggaste Buros der Fluggesellschaften die Flughafenverwaltung sowie die Luftpolizei Auf dem Dach gab es eine dreistufige Terrasse An den beiden dem Flugfeld zugewandten Gebaudeecken befand sich je ein verglaster Treppenturm Von 1928 bis 1932 hatte die Junkers Luftbildzentrale ihren Sitz im Flughafen Verwaltungsgebaude Die Junkers Flugzeugwerk AG Dessau Jfa errichtete eine zentrale Reparaturwerft Dazu begann im Fruhjahr 1928 der Bau der grossen Flugzeughalle III nach einem gemeinsamen Entwurf von LEFAG und Jfa die am 16 November 1928 eroffnet wurde An die mit zwei elektrisch beweglichen Schiebefalttoren von je 45 Metern Lange ausgerustete 100 30 Meter grosse Halle mit einer Hohe von 7 Metern schlossen die Werkstatten an so dass sich eine Grundflache von 1200 m ergab 1929 wurde die Werft in Gegenwart von Hugo Junkers eingeweiht Die fast gleichzeitig ausbrechende Weltwirtschaftskrise schrankte den Betrieb jedoch von Beginn an stark ein Nachdem die Jfa im Marz 1932 die Subventionszahlungen eingestellt hatte musste die Leipziger Junkers Werft am 30 Juni geschlossen werden 6 Vor dem und wahrend des Zweiten Weltkriegs BearbeitenSeit 1933 war der Mockauer Flughafen Austragungsort der NS Volksflugtage Im Marz 1933 wurde mit Unterstutzung der NS Regierung die Junkers Flugzeugwerft wiedereroffnet Seit dem 7 November 1935 nutzte die neu geschaffene Luftwaffe das Gelande und grundete 1938 eine Fliegerwaffenschule die bis 1944 bestand Seit 1936 wurden im Zuge der Aufrustung der Wehrmacht Betriebe der Luftrustung errichtet am nordlichen Rand des Platzes Seehausener Strasse Ortsteil Seehausen das Werk 3 der Allgemeinen Transportanlagen Gesellschaft ATG im Sudosten Vierzehn Baume Weg Ortsteil Mockau das Werk II des Erla Maschinenwerks und ein Zweigbetrieb der Mitteldeutschen Motorenwerke MiMo die in ihrem zwischen Portitz und Taucha gelegenen Stammwerk Flugmotoren herstellten Auch die Junkers Flugzeug und Motorenwerke erweiterten zwischen 1936 und 1938 ihre Werft Leipzig Mockau An der sudwestlichen Platzgrenze am verlangerten Ostmarkenweg nordwestlich des heutigen Walter Albrecht Weges Ortsteil Mockau entstand eine neue Reparaturwerft fur 2000 bis 3000 Beschaftigte mit zwei Montage bzw Rusthallen fur das Verwaltungsgebaude war am 4 September 1937 Richtfest Die Grundstucke blieben im Besitz der LEFAG die mit den Rustungsbetrieben Nutzungsvertrage abgeschlossen hatte Im September 1939 verlegte mit dem Beginn des Zweiten Weltkrieges eine Flugzeugfuhrerschule FFS C 7 vom Fliegerhorst Celle Wietzenbruch nach Mockau blieb jedoch nur wenige Wochen und verlegte noch vor Weihnachten 1939 nach Finsterwalde Bei den Luftangriffen auf Leipzig war der Mockauer Flughafen mit seinen Rustungsbetrieben Zielobjekt Erstmals in der Nacht vom 25 zum 26 August 1940 starteten Bomber der britischen Royal Air Force RAF mit dem Ziel Erla Werke und Flughafen Mockau sie verflogen sich jedoch und fanden ihre Ziele nicht Auch am 20 Oktober 1943 blieben bei einem Grossangriff auf Leipzig aufgrund schlechter Wetterbedingungen die Luftrustungsbetriebe unversehrt Beim schwersten Luftangriff am 4 Dezember 1943 bei dem etwa 2000 Menschen den Tod fanden war dann erstmals auch die Flugzeugindustrie betroffen Bei ATG Junkers und Erla wurden eine grosse Anzahl von Rumpfen und Flugzeugen vernichtet bzw beschadigt insgesamt aber waren die wirtschaftlichen Ausfalle nicht schwerwiegend Erst beim Angriff am 20 Februar 1944 zu Beginn der Big Week fuhrten die United States Army Air Forces USAAF einen Hauptschlag gegen den Flughafenkomplex Mockau Es fielen Bomben auf fast alle Leipziger Flugzeugwerke wobei schwerste Zerstorungen am Flughafen Mockau entstanden Weitere Angriffe auf Flughafen und Werksanlagen flogen die USAAF am 29 Mai und am 20 Juli 1944 Dennoch konnten die Alliierten die Leipziger Luftfahrtindustrie nicht vollstandig ausschalten 7 Die Luftwaffe ordnete im April 1945 die Sprengung der weitgehend verschont gebliebenen Start und Landebahn an Die Betonflachen wurden schon vermint die Sprengung jedoch nicht mehr ausgefuhrt Seit dem 14 April flogen die USAAF Platzangriffe auf den Flughafen erst zu diesem Zeitpunkt erfolgte bei Erla die endgultige Einstellung der Produktion ATG und Junkers hatten sie schon wenige Tage zuvor beendet Der Flughafen wurde am 19 April 1945 von amerikanischen Truppen eingenommen 8 und stand seit dem 1 Mai 1945 offiziell unter amerikanischer Besatzung 7 Das Gelande wurde durch das 818th EAB Flugplatz Baubataillon wieder hergerichtet und bis zum 15 Juni nur sehr eingeschrankt genutzt Anfang Juli 1945 wurde der Flugplatz an die Rote Armee ubergeben Die SMAD liess zunachst die Verminung der Start und Landebahn beseitigen und begann 1946 mit der Demontage aller Industrieanlagen von Erla ATG und Junkers Bis Ende 1948 waren alle Hallen und Werksanlagen verschwunden der gewonnene Stahl als Reparationsleistung in die Sowjetunion verbracht und die Roll und Abstellflachen gesprengt 9 Schon im Herbst 1945 begann in Mockau wieder der Flugbetrieb der Roten Armee Stationiert waren A 20 Bomber des 8 Garde Bombenfliegerregiments Eine Dauerstationierung des sowjetischen Militars hat es auf dem Flughafen Mockau nicht gegeben 9 Nach 1945 Bearbeiten nbsp Flughafendiagramm Stand 1 November 1965 Das Flugplatzgelande blieb zunachst im Wesentlichen ungenutzt 1946 1947 musste die LEFAG zum Anbau von Gemuse Kartoffeln und Tabak Land verkaufen und verpachten Landwirtschaftlich konnten die Flachen nur kurz genutzt werden denn 1949 ordneten die Behorden die Raumung der Grundstucke an da der Platz wieder fur den Messeflugverkehr genutzt werden sollte Das Messeamt stellte einen Antrag an die SMAD um Flugzeuge mit auslandischen Einkaufern 9 empfangen zu konnen Es folgte die sofortige Anordnung bis zum 20 August 1949 die Vorbereitungen zur Aufnahme eines Messesonderdienstes abzuschliessen So nahm am 29 August 1949 mit der Landung einer Douglas DC 3 der CSA zur Leipziger Herbstmesse die zivile Luftfahrt der Nachkriegszeit ihren Anfang auf dem Flughafen Leipzig Mockau Die Abfertigung im ehemaligen Flughafenhotel erfolgte noch durch sowjetisches Personal 10 Schon zuvor wurden Fluge der Aeroflot LOT und CSA von und nach Berlin Schonefeld ausschliesslich von sowjetischem Personal abgefertigt Flughafen Leipzig Mockau Verkehrszahlen nur Messeverkehr 11 12 13 Betriebs jahr Flug gast auf kommen Luft fracht t Flug be we gungen1925 16 3991926 4 9571929 18 6581930 21 8911931 28 4961937 68 1171940 25 5271943 45 559 1950 784 14 6 57 1951 600 18 2 96 1952 554 9 6 49 1953 1 988 20 0 62 1954 2 553 12 7 79 1955 99 1956 5 576 2321961 48 4071962 47 381 3 3361963 41 803 2 3131964 52 925 2 5981965 66 005 285 0 2 6631966 57 369 220 0 2 0631967 61 423 166 5 1 9931968 78 833 418 6 2 6181969 80 594 249 6 2 6031970 62 120 235 2 2 1921971 55 092 238 0 2 280Zur Fruhjahrsmesse 1950 durfte der Platz dann unter Leitung deutscher Fachleute genutzt werden allerdings waren Landungen nur bei Tag gestattet Nachtfluge mussten auf Berlin Schonefeld ausweichen 10 Nach der Grundung der DDR verfugte am 3 Februar 1950 die Sowjetische Kontrollkommission SKK die Ubergabe des Platzes an die DDR Behorden 1951 wurde der Messeflugverkehr offiziell wieder aufgenommen dazu wurde das Abfertigungsgebaude provisorisch instand gesetzt Bis 1955 wurden die Anlagen in Mockau nur zweimal jahrlich als Messeflugplatz genutzt da die Lufthoheit erst am 7 Januar 1957 jedoch streng begrenzt von den sowjetischen Streitkraften an die DDR uberging Seit 1952 gab es erste Flugsportaktivitaten in Mockau Die FDJ errichtete eine Segelfliegerstation der spater eine Segelflughalle folgte In Mockau fanden die ersten Flugtage der Segelflieger statt die Wilhelm Pieck am 1 Juni 1952 besuchte 14 nbsp Im Tower des Flughafens Leipzig Mockau 1959 nbsp Eroffnung der Messe Fluglinie Berlin Leipzig zur Herbstmesse am 30 August 1956 im Hintergrund das 1955 umgebaute Abfertigungsgebaude nbsp Sonderbriefmarke zur Leipziger Herbstmesse 1962 letztmalige Nutzung als Messeflughafen Fur eine Erweiterung des Flughafens entstanden 1954 Plane fur die Verlangerung der Start und Landebahn mit einer 400 Meter langen Autobahn Unterfuhrung einer zweiten Start und Landebahn in einem Winkel von 45 zur bereits vorhandenen sogar einer dritten Start und Landebahn 15 Ausgefuhrt wurde keines dieser Projekte Im Jahre 1955 wurde jedoch das Verwaltungsgebaude von 1929 zu einem modernen Passagierabfertigungsgebaude mit Schalterhalle Transitraum Zoll und Gepackabfertigung umgebaut Auf die Dachterrasse wurde eine zusatzliche Etage mit Raumen fur die Flugsicherung und einem rundum verglasten Kontrollturm Tower gebaut Das ehemalige Fliegerheim in der Dubener Landstrasse 100 wurde in den 1950er Jahren zur HO Gaststatte und 1961 zum Mitropa Betrieb Flughafen Restaurant Leipzig Mockau mit 70 Platzen im Gastraum und 250 Platzen im Saal 16 Zur Fruhjahrsmesse 1956 nahm die Deutsche Lufthansa der DDR auf der Strecke Leipzig Berlin Schonefeld den Messesonderverkehr auf Nach dem Abschluss der Ausbaumassnahmen wurde am 16 Juni 1957 der Flughafen Mockau als standiger Flughafen von Leipzig in das Flugstreckennetz einbezogen und offiziell der Inlandflugverkehr auf sieben Strecken zwischen Berlin Schonefeld Leipzig Dresden Erfurt und Barth eroffnet Im Sommer 1958 begann die Gruppe Wirtschaftsflug der Deutschen Lufthansa mit den Vorarbeiten fur den Bau einer Werfthalle fur die Reparatur von Agrarflugzeugen nordlich der Anlagen des Verkehrsfluges 17 Die Werft wurde am 29 Juni 1963 eingeweiht In den folgenden Jahren wurden ein Sozialgebaude ein Zolllager eine Heizungsanlage eine Werfthalle fur den Agrarflug die Vor und Haupteinflugzeichen fur das Instrumentenlandesystem und eine Pistenbefeuerung errichtet 18 Ausserdem wurde von April bis Juni 1960 die Start und Landebahn auf 1300 Meter verlangert Eine nochmalige Verlangerung auf 1560 Meter fand von Oktober 1963 bis Mai 1964 statt Die Neubauabschnitte waren 45 Meter breit 19 Fur moderne Strahlflugzeuge war die Bahn jedoch weiterhin zu kurz Deshalb wurde im Marz 1963 der instand gesetzte heutige Flughafen Leipzig Halle in Schkeuditz zum Messeflughafen Leipzig Am 10 September 1962 fand mit dem Start einer Convair CV 340 der KLM der letzte Messeflug in Mockau statt 19 Damit verlor der Flughafen Mockau seine Zulassung als Verkehrsflugplatz 20 Vom 24 Juli bis 6 August 1966 fand in Mockau die VIII Weltmeisterschaft im Fallschirmspringen statt veranstaltet vom Aeroklub der DDR 21 Am 20 Juli 1969 fand anlasslich des V Deutschen Turn und Sportfestes eine Grossflugschau der GST statt 22 Am 1 Januar 1969 wurde in Mockau der funfte Agrarflugstutzpunkt der DDR in Betrieb genommen der Betriebsteil 4 Sud mit den Staffeln Leipzig und Dresden Sitz Kesselsdorf der Forststaffel Sitz Erfurt und der zentralen Werft Leipzig 23 In der am 12 Juni 1977 eingeweihten Betriebsakademie erfolgte unter anderem eine Ausbildung von Agraringenieuren sowie Flugzeugfuhrern und Stationsmechanikern des Agrarflugs 24 Bevor am 19 Mai 1972 der Flughafen Leipzig in Schkeuditz den ganzjahrigen Betrieb als Verkehrsflughafen aufnahm startete das letzte Linienflugzeug in Mockau am 6 Marz 1972 Der Flughafen firmierte fortan als Interflug Betrieb Agrarflug Leipzig ein Teil des Gelandes an der Friedrichshafner Strasse wurde von der GST als Sportflugplatz genutzt Wahrend der Leipziger Messe diente das Empfangsgebaude als Meldestelle Leipzig Mockau der Anmeldung von mit Kraftfahrzeug eingereisten westdeutschen Messegasten Einstellung des Flugbetriebs und Bebauung BearbeitenAm 18 August 1990 erfolgte die Zulassung des Flughafens Leipzig Mockau als Internationaler Verkehrslandeplatz mit dem Schwerpunkt Abfertigung und Wartung von Geschafts und Sportflugzeugen sowie Flugzeugen mit bis zu 40 Passagieren Bereits am 31 Mai 1991 wurde der Flughafen jedoch fur Starts und Landungen gesperrt Flugbewegungen mit Ausnahmegenehmigungen gab es noch bis zum Spatherbst 1991 nbsp Das ehemalige Quelle Versandzentrum 2008 oben rechts sind die Reste des Flughafens zu sehen hinter Baumen das Flughafenhotel und rechts daneben das Abfertigungsgebaude mit einem kleinen Teil des Vorfelds nbsp Ehemaliges Fliegerheim und Mitropa Restaurant im Jahr 2011Die Stadt Leipzig stellte die in ihrem Eigentum befindlichen Grundstucke fur Ansiedlungen von Industrie und Gewerbe zur Verfugung Am 18 Juni 1991 erfolgte auf dem Flughafengelande die Grundsteinlegung fur das Versandzentrum des Versandhauses Quelle Mit der Eroffnung der neuen Leipziger Messe auf Seehausener Seite war dann die Neubebauung des ehemaligen Flughafens abgeschlossen Im Februar 1995 nahm das Quelle Versandzentrum seinen Betrieb auf und 2003 wurde das 100 Millionste Paket versandt Als 2009 die KarstadtQuelle AG in die Insolvenz ging war auch das Versandzentrum betroffen Das Objekt ubernahm die Logistikpark Leipzig GmbH mit zunachst zwei Leipziger Gesellschaftern Die installierten Anlagen wurden demontiert und Einzelvermarktung von Flachen beschlossen Nach dem Einstieg von Investoren ab 2012 ubernahm schliesslich 2015 die DEMIRE Deutsche Mittelstand Real Estate AG das Gesamtpaket 25 Zu den wichtigsten Nutzern der Hallen gehoren das Transport und Logistikunternehmen DB Schenker der Gebrauchtbuch und Medien Versandhandler Momox GmbH wo in Europas grosstem Lager fur gebrauchte Bucher und Medienartikel auf mehr als 60 000 m Lagerflache uber 900 Mitarbeiter beschaftigt sind 26 und ein Standort der Neumann amp Muller GmbH amp Co KG mit Veranstaltungstechnik fur digitale Veranstaltungen oder hybriden Events 27 An alter Bausubstanz sind gegenwartig nur noch das ehemalige Fliegerheim von 1913 und das Abfertigungsgebaude mit Tower von 1929 1955 erhalten Da sie nicht genutzt werden sind die beiden Gebaude im Graf Zeppelin Ring 10 und 12 gegenwartig dem Verfall preisgegeben Im Jahr 2013 wurden Plane bekannt die den Ausbau der historischen Flughafengebaude in ein Hotel beinhalteten Die Anlage sollte ursprunglich Ende 2014 eroffnet werden 28 Nach ersten Aufraumarbeiten die von Mitte 2013 bis Anfang 2014 auf dem 30 000 m grossen Areal stattfanden sollte das verfallene Fliegerheim in das Projekt Zeppelin Park einbezogen wird Nicht erhalten werden kann der Holzboden im Festsaal des Fliegerheims Raume fur Tagungen sollte der ehemalige Tower des Flughafens bieten Die Sanierung von Fassaden und Fenstern von ehemaligem Abfertigungsgebaude und Fliegerheim sollte im Fruhjahr 2014 beginnen und ursprunglich 2017 abgeschlossen sein Zwischen beiden Gebauden war ein Hotel mit etwa 300 Zimmern einschliesslich Boardinghouse Apartments geplant 29 30 Bisher sind diese Plane nicht ausgefuhrt worden Literatur BearbeitenKlaus Breiler Vom Fliegen und Landen Zur Geschichte der ostdeutschen Luftfahrt Passage Verlag Leipzig 2012 ISBN 978 3 938543 89 4 Wolfram Sturm Leipzig geht in die Luft Die Leipziger Luftfahrt von den Anfangen bis zur Gegenwart Selbstpublikation Engelsdorfer Verlag Leipzig 2011 ISBN 978 3 86268 524 0 Peter Kuhne Karsten Stolzel Sachsenflug und Messecharter Aus der Geschichte der Leipziger Luftfahrt und des sachsischen Flugzeugbaus Connewitzer Verlagsbuchhandlung Leipzig 1999 ISBN 3 928833 41 3 Lothar Brehmer Gunther Naumann Eberhard Blobel Luftfahrt in Sachsen Ein historischer Abriss UniMedia Baalsdorf 1998 ISBN 3 932019 32 6 Wolfgang Hesse Peter Kirchberg Henry Lohr 70 Jahre Flughafen Leipzig Halle Flughafen Leipzig Halle GmbH Leipzig u Halle 1997 ISBN 3 00 001923 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Flughafen Leipzig Mockau Sammlung von Bildern Flughafen Leipzig Mockau In Structurae Flughafen Leipzig Halle Geschichte des Flughafens Flughafen Leipzig Mockau Memento vom 9 Mai 2013 im Internet Archive Military Airfield Directory Flugplatze im Kalten Krieg Flugplatz Flughafen Leipzig MockauEinzelnachweise Bearbeiten Ulrich Bucholdt Historisches Architektenregister Ranck Ravoth abgerufen am 2 Dezember 2015 Kuhne Stolzel Sachsenflug und Messecharter S 15 f Karl Clausberg Zeppelin Die Geschichte eines unwahrscheinlichen Erfolges Weltbild Verlag Augsburg 1990 ISBN 3 89350 030 8 S 171 Angelika Hofmann Als das Auto fliegen lernte Die Geschichte der Junkers F 13 Lau Reinbek 2020 ISBN 978 3 95768 209 3 S 282 284 Frank Zollner Hrsg Georg Wunschmann 1868 1937 Ein Leipziger Architekt und die Pluralitat der Stile Passage Verlag Leipzig 2006 ISBN 3 938543 23 X S 94 96 Peter Achs Junkers in Leipzig Teil 1 In JET amp PROP H 6 2012 S 41 a b Kuhne Stolzel Sachsenflug und Messecharter S 57 Lutz Freundt Hrsg Stefan Buttner Rote Platze Russische Militarflugplatze Deutschland 1945 1994 Fliegerhorste Aerodrome Militarbrachen AeroLit Verlag Berlin 2007 ISBN 978 3 935525 11 4 S 194 a b c Kuhne Stolzel Sachsenflug und Messecharter S 59 a b Hesse et al 70 Jahre Flughafen Leipzig Halle S 79 f Daten der Jahre 1925 1931 nach Kuhne Stolzel Sachsenflug und Messecharter S 31 Daten der Jahre 1937 1943 nach Kuhne Stolzel Sachsenflug und Messecharter S 42 Daten der Jahre 1950 1971 nach Hesse et al 70 Jahre Flughafen Leipzig Halle S 162 Breiler Vom Fliegen und Landen S 184 Kuhne Stolzel Sachsenflug und Messecharter S 61 Helmut Henning Schimpfermann Wirtliches an der Pleisse Ein gastronomisches Kompendium Leipzigs Verlag Die Quetsche Hanau 1991 ISBN 3 9802743 0 6 S 46 Kuhne Stolzel Sachsenflug und Messecharter S 64 Hesse et al 70 Jahre Flughafen Leipzig Halle S 86 a b Kuhne Stolzel Sachsenflug und Messecharter S 65 Breiler Vom Fliegen und Landen S 136 Breiler Vom Fliegen und Landen S 186 f Kuhne Stolzel Sachsenflug und Messecharter S 67 f Breiler Vom Fliegen und Landen S 125 179 Breiler Vom Fliegen und Landen S 126 Historie In Website Logistikpark Leipzig Abgerufen am 3 Juli 2021 Leipzig Europas grosstes Lager fur gebrauchte Bucher und Medienartikel In Momox Website Abgerufen am 3 Juli 2021 Leipzig In Website Neumann amp Muller Abgerufen am 3 Juli 2021 Evelyn ter Vehn Vier Sterne Hotel soll Flughafen Mockau wachkussen In Leipziger Volkszeitung vom 13 14 Juli 2013 S 5 Evelyn ter Vehn Flughafen Mockau wird zum Hotel Komplex In Leipziger Volkszeitung vom 18 19 Januar 2014 S 4 northgate enterprises group Messeblick Leipzig GmbH Memento vom 2 Oktober 2017 im Internet Archive abgerufen am 30 Mai 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Flughafen Leipzig Mockau amp oldid 236602123