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Die Germania Flugzeugwerke GmbH war ein im Ersten Weltkrieg am Flughafen Leipzig Mockau angesiedeltes Flugzeugbauunternehmen Germania FlugzeugwerkeRechtsform Gesellschaft mit beschrankter HaftungGrundung 1912Auflosung 1922Sitz Leipzig DeutschlandLeitung John Frank Rahtjen Richard Pemetzrieder 1921 Mitarbeiterzahl 780 1918 Branche Flugzeughersteller Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Flugzeugtypen 3 Literatur 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Firma wurde 1912 von John Rahtjen und dessen Sohn John Frank als Rahtjen amp Co in Teltow gegrundet 1914 wurde sie in Flugzeugwerke Rahtjen amp Co Berlin Schoneberg umbenannt Als Chefkonstrukteur wurde Josef Egwin Leiber der anfangs auch als Geschaftsfuhrer fungierte eingestellt Er entwickelte einige Eigenentwurfe die aber fast ausnahmslos Prototypen blieben Am Flugplatz Johannisthal wo Rahtjen in der ersten Jahreshalfte 1914 am neuen Startplatz den Schuppen VIII der nach Schwerin umgezogenen Fokker Werke ubernahm 1 begann der Bau der Germania Taube einer der Etrich Taube ahnlichen Konstruktion Weiterhin wurde die Fliegerschule Direktor Rathjen betrieben die drei Fluglehrer beschaftigte 1 Im Dezember 1914 zog das Unternehmen nach Leipzig um und mietete sich am Flugplatz Mockau in anfangs drei Hallen der Luftschiffhafen und Flugplatz A G LEFAG ein zu denen im August 1915 weitere sieben hinzu kamen Von Oktober 1915 bis 1918 wuchs die Grosse der Hallen und die Produktionsflache durch schrittweisen An und Ausbau auf das Doppelte an Ab Oktober 1916 begann bei Germania die Serien Lizenzproduktion der Rumpler C I und zwei weitere Hallen eine Azetylen Anlage sowie ein militarischer Flugstutzpunkt wurden errichtet Im Dezember des Jahres wurde der Betrieb unter die Bauaufsicht des Militars gestellt Als im weiteren Kriegsverlauf die Versorgungslage mit Lebensmitteln immer prekarer wurde wurde im Juni 1917 eine Kriegskuche errichtet und auf dem Werksgelande Gemuse fur die Belegschaft angebaut Weiterhin entstanden 1917 eine Rumpftischlerei eine Schlosserei ein Verwaltungsgebaude sowie weitere Flugzeughallen Zwischen den sich gegenuberliegenden Werkshallen wurden Verladegeleise gelegt zu denen im Februar 1918 noch eine Verladehalle kam Bedingt durch die Massenproduktion wuchs die Belegschaft der Germania GmbH innerhalb von zwei Jahren von 78 Arbeitern und Angestellten im Januar 1916 auf 780 im Januar 1918 an Von 1916 bis 1918 wurden etwa 800 Flugzeuge des Typs C I fur die Deutschen Luftstreitkrafte in Lizenz produziert Etwa 300 Rumpler Flugzeuge der Typen C III und C IV wurden vom Herbst 1917 bis zum Kriegsende instand gesetzt Die Germania Flugzeugwerke unterhielten wie schon in Johannisthal ab 1915 eine eigene Flugschule um zeitweise bis zu 60 Piloten an den eigenen produzierten Flugzeugen auszubilden 2 3 Fur diese wurden noch im August 1918 zwei Doppelhallen mit je 54 m Lange errichtet die geplanten Unterkunfte fur die Flugschuler wurden aufgrund des Waffenstillstands nicht mehr verwirklicht Nach Kriegsende musste mit dem Inkrafttreten des Versailler Vertrags der Flugzeugbau eingestellt werden Zum Ende 1918 wurden die Germania Flugzeugwerke in Mitteldeutsche Mobelfabrik GmbH und Werkstatten fur Mechanik GmbH umbenannt und aufgeteilt Dementsprechend wurde die Produktion auf Mobel und landwirtschaftliche Maschinen umgestellt Parallel versuchte die Germania mit ihren demilitarisierten Flugzeugen durch die Beteiligung an Flugtagen einen zivilen Flugverkehr zu etablieren was aber durch die Bestimmungen des Versailler Vertrags vereitelt wurde 1919 waren folgende Typen vom Reichsluftamt noch nicht mit einer Zulassung fur die Zivilluftfahrt versehen DFW C V Ru C I a Germania C IV Es waren 17 Flugzeuge der Germania Flugzeugwerke beim Reichsluftamt zugelassen 4 Anfang 1921 wurde der Chefkonstrukteur Egwin Leiber nach Meinungsverschiedenheiten mit dem amtierenden Geschaftsfuhrer Richard Pemetzrieder fristlos entlassen Am 16 Dezember 1921 wurde die GmbH aufgelost und das Unternehmen bis 1922 5 liquidiert Am 24 August 1925 erfolgte schliesslich die Loschung Flugzeugtypen BearbeitenGermania Taube Eindecker aus dem Jahr 1912 mit einem 50 PS Vierzylindermotor von Argus und Rumpf in von Egwin Leiber entwickelter Holzbandrohrenbauweise zwei weitere mit 100 PS Sechszylindermotor von Argus wurden 1914 gebaut und an die Heeresverwaltung und die Marine geliefert B I Schuldoppeldecker von 1915 ein Exemplar gebaut C I zweistieliger Doppeldecker mit Maybach Motor 260 PS ein Prototyp gebaut C II zweistieliger Doppeldecker von 1918 mit Sechszylinder Argus Antrieb 180 PS ein Exemplar gebaut C III zweistieliger Doppeldecker mit 180 PS Argus ein Stuck gebaut C IV Schuldoppeldecker Antrieb ein Argus mit 180 PS ein Stuck gebaut JM einstieliger einsitziger Doppeldecker ahnlich dem Roland Walfisch Prototyp DB vergrosserte und als Doppelsitzer ausgelegte JM von 1915 angetrieben von einem 180 PS Argus auch als Germania Typ D bezeichnet KDD Kampfdoppeldecker von 1916 ein Stuck gebautLiteratur BearbeitenPeter Kuhne Die Germania Flugzeugwerke GmbH Leipzig Von Holzbandrohren und Kampfdoppeldeckern Eigenverlag Leipzig 2013 Einzelnachweise Bearbeiten a b Gunter Schmitt Als die Oldtimer flogen Die Geschichte des Flugplatzes Johannisthal 3 bearbeitete Auflage Aviatic Oberhaching 1995 ISBN 3 925505 34 2 S 66 und 74 Auto Union und Junkers S 22 Online Foto aus der Sammlung Dr Berd Leisse Gunter Frost Zulassung und Kennzeichnung der deutschen Zivilflugzeuge 1914 1945 2 Die provisorische Kennzeichnung des Jahres 1919 S 10 Automobiltechnische Zeitschrift Band 25 Reichsverband der Automobilindustrie Automobil und Flugtechnische Gesellschaft VDI Gesellschaft Fahrzeugtechnik DIN Deutsches Institut fur Normung Normenausschuss Kraftfahrzeuge VDI Gesellschaft Fahrzeug und Verkehrstechnik Automobiltechnischer Verlag 1922 S 62 Online Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Germania Flugzeugwerke amp oldid 217978537