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Als Aufrustung der Wehrmacht werden wirtschafts und finanzpolitische Massnahmen zwischen der Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler am 30 Januar 1933 und dem Beginn des Zweiten Weltkrieges in Europa am 1 September 1939 bezeichnet die der Vergrosserung des Militars des Deutschen Reiches dienten Junkers Werk Aschersleben Serienbau von Ju 88 RumpfenDie Aufrustung der ab 1935 in der Wehrmacht zusammengefassten Teilstreitkrafte Heer Kriegsmarine und Luftwaffe war integraler Bestandteil der nationalsozialistischen Politik und fur Hitler die wichtigste Voraussetzung fur die Wiedergewinnung der Grossmachtstellung des Deutschen Reiches Als Bilanz des energisch vorangetriebenen Rustungsprogrammes dessen Fundament schon in der Weimarer Republik gelegt wurde entstand mit der Wehrmacht ein starker militarischer Machtfaktor auf dem europaischen Kontinent wobei zugunsten eines schnellen Aufbaus materielle und personelle Qualitatsmangel in Kauf genommen wurden Die im Friedensvertrag von Versailles zugestandenen 115 000 Mann der Reichswehr konnten aufgrund der 1935 eingefuhrten Wehrpflicht bis 1939 zu einer 1 1 Millionen Mann starken aktiven Truppe erweitert werden welche durch die Mobilmachung bei Kriegsbeginn auf 4 5 Millionen Mann anstieg Im direkten Zusammenhang mit der Aufrustung entstand die Vierjahresplan Behorde deren Aufgabe neben der Funktion als eigene Rustungsorganisation auch die Erweiterung der Wirtschaft zur Kriegsfahigkeit war Mit dem rasant ansteigenden Militarhaushalt ging eine enorme Staatsverschuldung einher Wegen ineffizienter Organisation und des Fehlens eines Gesamtrustungsplanes konnten aber die fur einen langeren Krieg notwendige Tiefenrustung nicht aufgebaut und umfassende Reserven nicht bereitgestellt werden Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 1 1 Ausgangslage in der Weimarer Republik 1 1 1 Erstes Rustungsprogramm 1 1 2 Zweites Rustungsprogramm 1 2 Wandel der Rustungspolitik in der Zeit des Nationalsozialismus 2 Aufrustung der Wehrmacht 1933 bis 1939 2 1 Aufrustung des Heeres 2 1 1 Rustungsprogramme 2 1 2 Wirtschaftliche Probleme 2 2 Aufrustung der Marine 2 2 1 Schiffsbauplane 2 2 2 Wirtschaftliche Probleme 2 3 Aufrustung der Luftwaffe 2 3 1 Luftrustungsprogramme 2 3 2 Wirtschaftliche Probleme 3 Organisation der Rustungswirtschaft 3 1 Charakteristik der Rustungskoordination 3 2 Finanzierung der Rustung 4 Die Wehrmacht bei Kriegsbeginn 4 1 Heer 4 2 Marine 4 3 Luftwaffe 4 4 Auswirkungen 5 Literatur 6 Weblinks 7 Einzelnachweise 8 AnmerkungenVorgeschichte BearbeitenAusgangslage in der Weimarer Republik Bearbeiten Die Niederlage im Ersten Weltkrieg sowie der daraus resultierende Friedensvertrag von Versailles bestimmte das Denken der Reichswehr Die auferlegten drastischen Beschrankungen stiessen seitens der Politik und in der Bevolkerung auf breiten Widerstand sodass das vertragsmassig zugebilligte aber wie beispielsweise in der Ruhrbesetzung zu keiner Verteidigung fahige 100 000 Mann Heer mit seinen sieben Infanterie und drei Kavallerie Divisionen nicht nur in den Augen der militarischen Spitzen als Ubergangslosung und als Ausgangsformation fur eine grossere und keinen Bedingungen unterworfene Streitmacht angesehen wurde 1 Um dieses Ziel zu erreichen war die Reichswehrfuhrung bereit gegen den als Reichsgesetz geltenden Versailler Vertrag zu verstossen und illegale Massnahmen zu ergreifen wie die Ausrustung der Einwohnerwehren mit militarischem Gerat die Billigung der Schwarzen Reichswehr die Einrichtung von Schwarzen Kassen wie zum Beispiel bei der Lohmann Affare die Verschleierung von staatlichen Rustungsinvestitionen durch das Montan Schema die geheime Rustungsplanung durch die Stega die Weiterfuhrung des verbotenen Generalstabes unter der Tarnbezeichnung Truppenamt und die militarische Kooperation mit der Sowjetunion im Rahmen des Rapallo Vertrages zur Gewinnung von grundlegenden taktischen und technischen Kenntnissen Bis zum Beginn der dreissiger Jahre blieben jedoch das Ausmass und die militarische Effizienz dieser Massnahmen auf personellem und materiellem Gebiet relativ gering 2 Erstes Rustungsprogramm Bearbeiten Reichskanzler Wilhelm Marx billigte die Finanzierung der geheimen RustungDie Entlassung Hans von Seeckts als Chef der Heeresleitung im Oktober 1926 und die sich in der Armeefuhrung langsam durchsetzende Erkenntnis dass nur eine Kooperation mit dem Reichstag als Legislative eine politische Absicherung der gewunschten Rustungsmassnahmen erbringen werde bedeutete eine Wende in der Beziehung zwischen der Reichswehr und der von ihr skeptisch betrachteten Reichsregierung 3 So kundigte Reichswehrminister Gessler vor dem Kabinett im November 1926 an die bisher gegenuber der Staatsfuhrung praktizierte Geheimhaltung aufzugeben und von nun an umfassend uber die bislang eingeleiteten Rustungsmassnahmen zu informieren Aufgrund der somit akzeptierten politischen Kontrolle uber die Reichswehr war das Kabinett unter Reichskanzler Wilhelm Marx sowie dessen sozialdemokratischem Nachfolger Hermann Muller bereit die Finanzierung der immer noch geheimen Rustungsmassnahmen zu ubernehmen Daraufhin wurde nach fast zweijahriger Vorarbeit das Erste Rustungsprogramm am 29 September 1928 vom Chef der Heeresleitung genehmigt und am 18 Oktober vom Kabinett Muller verabschiedet Das Ziel dieses Programms welches erstmals das gesamte materielle Aufrustungsvorhaben des Heeres in ein auf funf Jahre konzipiertes Programm integrierte war die Ausstattung an Gerat und Munition fur ein 16 Divisionen Heer eine beschrankte Bevorratung und Massnahmen zur Verbesserung der industriellen Fertigungsmoglichkeiten im Mobilmachungsfall Dieses Ziel sollte bis 1932 erreicht sein dafur sollten 350 Millionen Reichsmark aus einem geheimen Fonds ausgegeben werden A 1 Gemessen am Gesamtetat der Reichswehr in Hohe von 726 5 Mio RM 8 6 des Staatshaushaltes erscheinen die somit jahrlich zur Verfugung stehenden 70 Mio RM relativ unbedeutend jedoch kann es als ein Novum in der deutschen Heeresgeschichte angesehen werden dass die komplexen Faktoren einer von modernen industriellen Fertigungsverfahren bestimmten militarischen Rustung in einem zielgerichteten Programm aufeinander abgestimmt worden sind 4 Zweites Rustungsprogramm Bearbeiten Reichswehrminister Wilhelm Groener baute die Armee innerhalb politischer Rahmenbedingungen ausMit dem im Januar 1928 neu berufenen Reichswehrminister Wilhelm Groener 1918 Erster Generalquartiermeister der OHL setzte eine Dynamisierung der Rustungsanstrengungen ein da mit ihm ein Mann an die Spitze berufen wurde der uber hinreichende politische wirtschaftliche und militarische Kompetenz verfugte 5 Unter der Pramisse des weiteren Aufbaus der Reichswehr wurde im Fruhjahr 1932 das Zweite Rustungsprogramm verabschiedet das spater die Basis fur die Aufrustung im Dritten Reich bildete Bei einem Aufwand in Hohe von 484 Millionen Reichsmark sollte die Aufstellung eines 21 Divisionen Heeres dessen Ausstattung mit Waffen Gerat und Munition sowie dessen Bevorratung fur sechs Wochen realisiert werden Die erstmals bedachte Luftwaffe sollte 110 Mio RM erhalten und aus insgesamt 150 Flugzeugen bestehen 6 Bezugnehmend auf die schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen war das Programm auf funf Jahre April 1933 bis Marz 1938 ausgelegt Eine im November erfolgte Modifizierung sah vor dass bis zum Fruhjahr 1938 insgesamt 570 000 Mann aktiv unter Waffen stehen sollten Da es sich um ein auf ein Maximum an Rustungsmassnahmen ausgelegtes und dementsprechend eng kalkuliertes Programm handelte erwies es sich aufgrund der wirtschaftlichen Veranderungen die mit den Folgen der Weltwirtschaftskrise einhergingen als besonders empfindlich so dass sich Groener gezwungen sah weitere Gelder in Hohe von einer Milliarde Mark verteilt auf funf Jahre von der Reichsregierung anzufordern 7 Finanziell erschwerend kamen die Preisdiktate einiger Rustungsunternehmen hinzu die sich angesichts der allgemeinen Wirtschaftskrise mittels Preisgestaltung gesundstossen wollten Die wenigen Rustungsbetriebe hatten eine Monopolstellung da es gemass dem Versailler Vertrag nur einer geringen Anzahl von Unternehmen beispielsweise Borsig oder Simson erlaubt war Rustungsguter herzustellen 8 Unklar ist inwiefern die zwei Rustungsprogramme auf einem streng geheimen Plan aus dem Jahre 1925 basierten Schon 1923 liess Seeckt als Chef der Heeresleitung von einer kleinen Gruppe mit 18 Mann wichtige Eckpunkte fur ein kriegsverwendungsfahiges Heer mit 102 Divisionen und 3 Millionen Mann erstellen 9 Allerdings ist umstritten ob uberhaupt und in welchem Umfang dieser Plan Auswirkungen auf die spatere Rustungsplanung hatte A 2 Ruckblickend auf die Rustungspolitik in der Weimarer Republik ergibt sich jedoch zweifelsfrei die Tatsache dass eine langfristige und umfassende Rustungsplanung nicht erst mit der Machtubernahme der Nationalsozialisten sondern schon in der Zeit der Weimarer Republik mit dem ersten und zweiten Rustungsprogramm einsetzte 10 Wandel der Rustungspolitik in der Zeit des Nationalsozialismus Bearbeiten Mit der Machtubernahme Adolf Hitlers setzte eine radikale Veranderung der Wehrpolitik ein Die Groenersche Richtlinie die besagte dass ausschliesslich politische Gesichtspunkte fur die Aufgaben der in ein multilaterales Sicherheitssystem eingebetteten Reichswehr massgebend seien wurde zugig verlassen und die seit Grundung der Reichswehr latent vorhandenen Revisionsabsichten zum Primat der Reichswehrstrategie erklart Besonders bezeichnend war Hitlers Ansprache vor den Reprasentanten der Reichswehr am 3 Februar 1933 bei der er gleich zu Beginn verkundete dass die Wiedergewinnung der politischen Macht das alleinige Ziel seiner Politik sein werde und die Voraussetzung hierfur der Aufbau der Wehrmacht sei 11 Die Aufrustung der von Hitler als wichtigste Einrichtung des Staates bezeichneten Reichswehr erhielt oberste Prioritat Stand der Rustung nach der Machtubernahme Die drei Reklamestaffeln der getarnten Luftwaffe bestanden aus einer Handvoll Doppeldeckern wie dieser He 51Eine im Marz 1933 aufgrund der Westerplatte Affare erstellte Denkschrift fur Reichswehrminister Werner von Blomberg kennzeichnete die derzeitige militarische Lage als hoffnungslos Dem Heer fehlte es an personellen Reserven militarischem Gerat und vor allem an Munition 12 Zwar konnte damit gerechnet werden dass die abgeschlossenen Vorarbeiten des Zweiten Rustungsprogrammes bald erste greifbare Ergebnisse erbringen jedoch war im Marz 1933 noch keine einzige der vielen Massnahmen des Umbauplanes vom November 32 realisiert worden Fur die 15 000 Mann der Reichsmarine stand noch nicht einmal das vom Versailler Vertrag zugestandene Schiffsmaterial zur Verfugung Bei den leichten Seestreitkraften war das Limit fast erreicht aber von den erlaubten sechs Panzerschiffen waren erst drei in Auftrag gegeben und noch keines fertiggestellt worden Die offiziell noch nicht existente Luftwaffe bestand aus drei Reklamestaffeln mit nur einer geringen Anzahl von zivilen Ubungsmaschinen Zu diesem Zeitpunkt hatte die Reichswehr die personellen Bestimmungen des noch gultigen Versailler Vertrages nur unwesentlich uberschritten 13 Aussenpolitische FaktorenMit der offentlichen Ankundigung konkreter Rustungsmassnahmen hielt sich Hitler aus Grunden der ungeklarten aussenpolitischen Situation vorerst zuruck da man keine militarische Intervention seitens Frankreichs oder Polens riskieren und das Ergebnis der Genfer Abrustungskonferenz abwarten wollte Obwohl Hitler im Gegensatz zu Blomberg und Neurath einem positiven Abschluss der Konferenz aufgrund der Vermeidung einer aussenpolitischen Isolation nicht vollig abgeneigt war kam es zu keiner grundlegenden Ubereinkunft da die vorgelegten Vermittlungsvorschlage aus Sicht der deutschen Delegation keine Verbesserung bedeuteten A 3 Der am 14 Oktober 1933 verkundete Austritt Deutschlands aus dem Volkerbund und der Abrustungskonferenz stellte dann den endgultigen Bruch mit Groeners kollektivem Sicherheitssystem dar und markierte die Wendung zu der von Blomberg favorisierten allein auf militarischer Starke beruhenden Politik Aufrustung der Wehrmacht 1933 bis 1939 BearbeitenAufrustung des Heeres Bearbeiten Fur die Rustungsmassnahmen des Jahres 1933 galt immer noch das Zweite Rustungsprogramm Da man anfangs einen offenen Vertragsbruch vermeiden wollte wurden die jetzt reichlich fliessenden Mittel vorerst fur eine indirekte Aufrustung in Form weitlaufiger militarischer Infrastrukturmassnahmen sowie den Aufbau heereseigener Betriebe verwandt Eine umfangreiche Verletzung der Versailler Restriktionen fand dagegen im Verborgenen statt was sich besonders bei der intensiven Unterstutzung des Militars beim Aufbau einer Rustungsindustrie bemerkbar machte So wurde im sogenannten Innerdeutschland die Grundung zahlreicher Rustungsunternehmen veranlasst oder unterstutzt Bis 1934 nahmen 18 grosse Unternehmen beispielsweise Borsig in Berlin die Krupp Tochter Grusonwerk in Magdeburg oder die zum Bochumer Verein gehorende Hanomag in Hannover ihre verbotene Rustungsproduktion auf 14 Rustungsprogramme Bearbeiten Gegen Ende 1933 veranderten sich die politischen Rahmenbedingungen aussenpolitisch nachdem sich die britische und die franzosische Regierung faktisch mit dem Austritt des Reiches aus dem Volkerbund abgefunden hatten und innenpolitisch weil die Reichswehr sich der Konkurrenz zur SA mittels Erweiterung der eigenen Basis erwehrte Das langfristige Planungsprogramm aus dem Jahr 1932 erschien der Reichswehr nicht mehr zeitgemass im Dezember 1933 fiel die Entscheidung fur den Aufbau eines 300 000 Mann Heeres Das Programm das am 18 Dezember 1933 vom Chef des Truppenamtes Generalleutnant Ludwig Beck unterzeichnet wurde sah die Aufstellung eines stehenden 21 Divisionen Friedensheeres bis Marz 1938 vor aus dem ein mobilisierbares 63 Divisionen Kriegsheer entstehen sollte 15 Trotz forcierter Aufrustung besass das Heer im Fruhjahr 1935 erst zwolf Panzerkampfwagen IIm Fruhjahr 1934 drangte Hitler auf eine Beschleunigung des Dezemberprogramms wobei er konform mit Beck lag der die Auffassung vertrat dass der Schwerpunkt des Aufbaus in den ersten zwei Jahren liegen musse Allerdings pladierte Beck fur eine Tiefenrustung statt einer von Hitler favorisierten Breitenrustung Basierend auf dem organisatorischen Fundament des Zweiten Rustungsprogrammes erreichte das Reichsheer ohne nennenswerte Probleme im Fruhjahr 1934 eine Starke von 180 000 Mann 16 Die grosstenteils nur aus Rumpfverbanden bestehenden 21 Divisionen hatten aber bei weitem nicht ihre volle personelle und materielle Starke erreicht denn die Heeresvermehrung erfolgte nach dem Schema dass jede Division zwei neue aufzustellen hatte So waren von den vorgesehenen 189 Infanteriebataillonen erst 109 aufgestellt und die zwei Panzerbataillone besassen lediglich 12 Panzerkampfwagen Das Heer hatte nur einen Nachschubvorrat von sechs Wochen in Planspielen rechnete man ab dem 3 Kriegsmonat mit einem Absinken des Nachschubes auf wenige Prozent und die mogliche Kriegsproduktion von Munition erreichte nur 50 Prozent 17 Juli Programm 1935Da zur Abwehr eines moglichen franzosischen Angriffes bis zu 10 sofort einsetzbare Divisionen an der Westgrenze stehen mussten und diese Kader somit fur den Aufbau des Heeres ausfielen erhohte die Heeresfuhrung das anzustrebende Rustungsziel auf 30 bis 36 Divisionen 18 Mit Hitlers Proklamation der Wehrhoheit Gesetz uber den Aufbau der Wehrmacht und Wiederherstellung der Wehrhoheit am 16 Marz 1935 19 wurde die Starke des Friedensheeres auf nunmehr 36 Divisionen festgelegt Mit der gleichzeitigen Bekanntgabe des Wehrgesetzes 20 wurden auch formal die letzten Beschrankungen des Versailler Vertrages abgestreift und die Einfuhrung der allgemeinen Wehrpflicht zum 1 Oktober 1935 verkundet womit Hitler ein 1933 an die Generalitat gegebenes Versprechen einloste 21 Im Juli wurden dann die vom Generalstab ausgearbeiteten Plane verabschiedet wonach zum 1 Oktober 1939 die Heeresstarke rund 700 000 Mann eingeteilt in 33 Infanterie und 3 Panzerdivisionen betragen sollte Zum ersten Mal wurden auch konkrete Angaben zum Kriegsheer gemacht das zum April 1936 auf 28 Divisionen im Jahr 1939 auf 49 und endgultig im Jahr 1941 auf die geplante Starke von 63 Divisionen anwachsen sollte 22 Werner von Fritsch Mitte als OBdH trat fur einen kontinuierlichen Ausbau einDiese markante Revision des Dezemberplanes von 1933 in dem die Aufstellung des Kriegsheeres schon fur das Fruhjahr 1938 vorgesehen war war wohl neben der verspateten Einfuhrung der Wehrpflicht einem Konflikt innerhalb der militarischen Fuhrung geschuldet in dem man sich uneinig uber die weitere Vorgehensweise war 23 Beck und Fritsch pladierten jetzt fur eine langsamere und kontinuierliche Aufstellung von neuen Formationen Der Chef des Allgemeinen Heeresamtes Oberst Fromm wollte dagegen die sofortige Aufstellung dieser 36 Divisionen bei denen es sich seiner Meinung nach nur um Infanteriedivisionen handeln konne und die Kavalleriedivisionen und Panzerdivisionen zusatzlich hinzu kommen sollten General von Schwedler als Chef des Heerespersonalamtes lehnte dagegen eine Vermehrung des Heeres fur 1936 kategorisch ab mit dem Argument dass 1933 das Korps aus 3 800 Offizieren bestand und sich diese Zahl zwei Jahre spater um 72 Prozent auf 6 553 erhoht hatte was unausweichlich eine Minderung der militarischen Qualitat zur Folge haben musse Fur das Jahr 1941 kalkulierte man einen Fehlbestand von 13 150 Offizieren mit dessen Ausgleich wurde unter normalen Umstanden erst im Jahre 1950 gerechnet 24 Als Kompromiss legte die Heeresleitung als Zwischenetappe das Herbst Ziel 1935 auf ein 24 Divisionen Heer fest dessen personelle Vergrosserung auf 400 000 Mann durch die Ubernahme von zwei Dritteln der kasernierten Landespolizei gewahrleistet wurde 25 Den Verantwortlichen war bewusst dass diese personelle Vervierfachung in zweieinhalb Jahren eine Minderung der Qualitat bedeutete denn die materielle Ausstattung konnte damit bei weitem nicht mithalten Deutlich wurde die Missachtung der materiellen Relevanz durch die Tatsache dass bei der Planungskonzeption das Heereswaffenamt nicht hinzugezogen wurde 22 Entwurf Erhohung der Angriffskraft des Heeres Die geplante Ausstattung von Infanteriedivisionen mit je einer Sturmgeschutz Abteilung liess sich wirtschaftlich nicht realisierenIn die kurze Zeit der Stagnation der Gesamtplanung fur den Aufbau des Heeres im Jahre 1936 fiel die unter dem Stichwort Erhohung der Angriffskraft des Heeres aufkommende Diskussion uber die sich neu eroffnenden Moglichkeiten der jungen Panzertruppe die auch Auswirkungen auf das endgultige Rustungsprogramm haben sollte Im Generalstab erkannte man die Chance dass diese neue Waffe sehr beweglich kampfen konnte und sich damit neue operative Dimensionen eroffneten Der Chef des Generalstabes Beck schlug daraufhin vor zusatzlich zu den bestehenden drei Panzerdivisionen motorisierte Schutzenregimenter und selbststandige Panzerbrigaden aufzubauen die je nach Situation zu operativen Kampfverbanden zusammengefugt werden sollten Er wollte durch Motorisierung von mehreren Infanteriedivisionen die Angriffskraft des Heeres insgesamt erhohen Er war auch der Ansicht dass jedes Armeekorps mit einer Panzerbrigade ausgestattet werden sollte Zum Programm Erhohung der Angriffskraft kann auch der Entwurf des Oberbefehlshabers des Heeres von Fritsch zahlen der aufgrund einer Denkschrift des Chefs der Operationsabteilung im Generalstab von Manstein eine Weisung unterzeichnete demnach jeder Infanteriedivision eine Sturmgeschutz Abteilung zugeordnet werden sollte Diese Weisung wurde spater nach der Entlassung Fritschs im Rahmen der Blomberg Fritsch Krise revidiert 26 Einerseits stellte die Konzeption Erhohung der Angriffskraft eine Verstarkung des Heeres dar andererseits wurden deutlich die Defizite der militarischen Fuhrung in Wirtschaftsfragen aufgezeigt denn eine Realisierung dieses Programms stand weit jenseits der wirtschaftlichen Moglichkeiten des Reiches Das Argument vom Chef des Heeresamtes bei der Planung die rustungstechnischen Moglichkeiten zu berucksichtigen und die Anzahl der finanziell kaum verkraftbaren Panzerabteilungen zu reduzieren wies Beck zuruck und behauptete dass geldliche Grunde nicht zahlen 27 Endgultiges RustungsprogrammIm Jahre 1936 wurde schliesslich mit dem Augustprogramm der endgultige Rustungsplan aufgelegt Trotz der Verringerung um eine Infanteriedivision bedeutete der Entwurf eine Starkung gegenuber dem Juliprogramm 35 da dem Konzept Erhohung der Angriffskraft mit der Aufstellung von drei leichten Divisionen und vier motorisierten Infanteriedivisionen Rechnung getragen wurde Das bisher noch kaum in Erscheinung getretene Kriegsheer sollte aus 102 Divisionsverbanden bestehen die sich hauptsachlich in 72 Infanteriedivisionen plus 21 Landwehrdivisionen gliedern und mit starken Korpstruppen eine Gesamtstarke von 3 6 Mio Soldaten umfassen sollten In sieben Jahren wurde so der im Kaiserreich uber 40 Jahre dauernde Aufbau des Deutschen Heeres ubertroffen das zu Kriegsbeginn 1914 uber 2 1 Mio Mann verfugte 28 Zum Aufrustungsprogramm gehorte auch die Schaffung einer Infrastruktur So wurden in Deutschland zwischen 1934 und Kriegsbeginn etwa 500 Kasernenneubauten allein fur das Heer errichtet ab 1936 auch im bis dahin entmilitarisierten Rheinland Ubersicht uber die drei Rustungsprogramme zum Aufbau des Friedensheeres 29 Dezemberprogramm 1933Heeresaufbau bis 1 April 1939 Juliprogramm 1935Aufbau bis 1 Oktober 1939 Augustprogramm 1936Aufbau bis 1 Oktober 1939Armeekorps 8 12 13Infanterie Divisionen 21 33 32Inf Divisionen mot 4Gebirgs Divisionen 1Kavallerie Divisionen 3Panzer Divisionen 3 3Leichte Divisionen 3Starke des Friedensheeres 300 000 700 000 800 000Starke des Kriegsheeres 63 Divisionen 63 Divisionen geplante Fertigstellung 1941 102 Divisionen geplante Fertigstellung 1940 41 Rustungsverlauf bis KriegsbeginnDie weitere Aufrustung verlief im Wesentlichen nach dem Augustprogramm Im Herbst 1936 wurde die geplante Summe von 36 Infanteriedivisionen erreicht womit man gegenuber dem Vorjahr eine Steigerung der Anzahl um 50 Prozent verwirklichte Organisatorisch wurde der Aufbau des Kriegsheeres verstarkt vorangetrieben wobei ein Grossteil der dafur veranschlagten Divisionen aus dem Kader des Friedensheeres gestellt werden sollte obwohl dieses teilweise selbst nur aus Rumpfverbanden bestand Im Jahre 1937 wurde erstmals nach drei Jahren andauernder Neuaufstellungen kein Grossverband mit Ausnahme einer Leichten Division aufgestellt Die wichtigste Massnahme in diesem Jahr bestand in der Motorisierung von vier Infanteriedivisionen Grosse Veranderungen traten im Jahr 1938 ein da es mit der Eingliederung des osterreichischen Bundesheeres nach dem Anschluss Osterreichs und der Angliederung des Sudetenlandes Munchner Abkommen personell moglich wurde drei Infanterie zwei Panzer zwei Gebirgs und eine Leichte Division aufzustellen womit das eigentliche Ziel des Augustprogrammes bereits uberschritten wurde Von grosser Bedeutung fur den Rustungsstand waren die durch die Zerschlagung der Rest Tschechei erbeuteten qualitativ hochwertigen tschechischen Armeebestande die es ermoglichten 15 bis 20 Divisionen mit militarischem Gerat auszurusten 30 Im Sommer 1939 liefen die gestaffelten und nicht offentlich bekanntgemachten Teilmobilisierungen an wodurch das organisatorisch gut vorbereitete Kriegsheer zugig und relativ unauffallig auf Starke gebracht wurde Wirtschaftliche Probleme Bearbeiten Die materielle Komponente konnte in keiner Weise mit der enormen personellen Steigerung mithalten Eine Hochrustung in solchem Tempo musste unweigerlich zu wirtschaftlichen Problemen fuhren diese wurden aber weder von der militarischen noch von der politischen Fuhrung berucksichtigt Die volkswirtschaftlichen Konsequenzen dieser rasanten Aufrustung die immense finanzielle Dauerbelastung und die sich eventuell daraus entwickelnden sozialen Folgen spielten fur die militarische Fuhrung aber keine Rolle und wurden in Vortragen und Denkschriften nur am Rande oder gar nicht erwahnt 31 Umfang des finanziellen Volumens fur den Endausbau des Heeres Augustprogramm 1936 32 Haushaltsjahr 1937 1938 1939 1940 1941 1942 1943 1944 1945Bisheriger Bedarf in Mrd RM Juliprogramm 1935 3 58 3 68 3 86 3 44 2 58 2 58 2 58 2 58 2 58Neuer BedarfAugustprogramm 1936 8 88 8 98 8 86 4 67 4 29 3 50 3 47 3 47 3 17Kosten fur Mindestbeschaffung Zusatzlich zum Augustprogramm 2 90 3 33 3 75 4 18 4 60 4 60So liessen die Mindestbeschaffungsauftrage welche der Industrie auch nach der Hochphase der Rustung Auftrage vermitteln sollten in der Zukunft untragbare Zustande entstehen was beispielsweise daran ersichtlich wurde dass ab 1942 dieser Posten hoher war als die Unterhaltskosten des Heeres Die unsinnige Konsequenz der Mindestbeschaffung wurde sich spatestens ab 1940 zeigen als man beispielsweise mit einem jahrlichen Zuwachs von 36 000 Maschinengewehren rechnete fur die keine Verwendungsmoglichkeit bestand 33 Die weltweite Stahlerzeugung im Jahr 1939Zu fortwahrenden Umdispositionen und somit zu einer Verlangsamung der Aufrustung kam es ab 1936 als die Rohstoffknappheit zu einem prekaren Faktor wurde So ist es kein Zufall dass in diesen Zeitraum der von Hitler proklamierte Vierjahresplan fiel Dieses Programm zur Ausbeutung aller heimischen Rohstoffvorkommen und des Aufbaus einer Ersatzstoffindustrie hauptsachlich fur Kunstkautschuk und Synthetisches Benzin ohne Rucksicht auf Rentabilitat und die damit verbundene Zielsetzung die Wirtschaft kriegsfahig zu machen ist im Zusammenhang mit dem Augustprogramm des Heeres zu sehen Die wirtschaftlichen Probleme wurden dadurch jedoch nicht gelost So konnte schon 1937 der Kupferbedarf des Heeres nur zur Halfte gedeckt werden was den ObdH zu einer Meldung veranlasste dass ein erheblicher Teil der im Jahre 1939 zu fertigenden Munition ohne Fuhrungsringe und ohne Zunder zur Auslieferung kommen werde 34 Neben der Verknappung von Nichteisenmetallen kam 1937 auch ein Mangel von Rohstahl dazu Eisen und Stahl wurden kontingentiert So konnten in diesem Jahr statt der vom Heer monatlich angeforderten 750 000 Tonnen Stahl nur 300 000 Tonnen geliefert werden 35 Ein weiterer Verteilungskampf in scharfster Form entstand nach Hitlers Befehl den Westwall durch die Organisation Todt ohne jede Rucksicht auf die wirtschaftliche Situation auszubauen Die Stahlknappheit fuhrte schliesslich zu einer im Dezember 1938 vom Reichswirtschaftsminister ausgerufenen Sperre fur alle Auftrage von Stabstahl und Feinblechen an die Industrie wodurch es zu gravierenden Lieferverzogerungen an Waffen Gerat und Munition kam Das Heeresamt und der Generalstab zogen daraufhin die Konsequenzen und meldeten dass der Grossteil des Kriegsheeres erst zum 1 April 1941 vollstandig aufgestellt und der erforderliche Munitionsnachschub gar erst zum 1 April 1942 erreicht werden konne Hitler hatte eine Bevorratung von Nachschub aber nicht ins Auge gefasst und forderte ein noch schnelleres Tempo bei der Aufrustung was das Heeresamt im April 1939 zur Meldung veranlasste dass 34 Infanteriedivisionen so gut wie uberhaupt keine Waffen und Gerate besitzen das Ersatzheer nur uber zehn Prozent an Gewehren und MG verfuge und der gesamte Munitionsvorrat auf 15 Kampftage gesunken sei 36 Die durchgefuhrte Breitenrustung liess den fabrikatorischen Aufbau von Nachschubkapazitaten nicht zu umfangreiche materielle Reserven konnten nicht gewahrleistet werden Aufrustung der Marine Bearbeiten Erich Raeder konnte den anfangs skeptischen Hitler zur Forcierung des Flottenbaus umstimmenWie beim Heer nahm die Aufrustung der Marine ihren Ausgang im Zweiten Rustungsprogramm wobei auch hier ab 1933 die finanziellen Mittel vorerst fur Infrastrukturmassnahmen etwa den Aufbau von Kustenverteidigungsanlagen Hafen Werften und eigenen Rustungsbetrieben verwendet wurden 1933 gab es keine klare Zielrichtung fur den Flottenbau weil man den Verlauf der Genfer Abrustungskonferenz abwarten wollte und Hitler anfangs ein scharfer Gegner einer maritimen Ausrichtung der deutschen Politik und an einer Forcierung des Flottenbaus nicht interessiert war weil er auf diesem Wege einen Ausgleich mit England erzielen wollte Hitler wiederholte in einem ersten Gesprach im Fruhjahr 1933 mit dem Chef der Marineleitung Raeder seine politische Richtlinie nie mehr gegen England kampfen zu wollen 37 Jedoch scheint Raeder den Reichskanzler von der Nutzlichkeit der Flotte aus Grunden der Macht und Bundnispolitik uberzeugt zu haben denn Hitler revidierte spater seine Meinung und war einer Marinerustung nicht mehr abgeneigt 38 Die anfanglichen Kriegsspiele der Marine wurden mit dem Hintergrund durchgefuhrt Frankreich nicht nur am Eindringen in die Ostsee zu hindern sondern dessen Seeverbindungen auch durch eine aktive Seekriegsfuhrung im Atlantik zu behindern Deswegen war das Ziel der Marinefuhrung schon seit den zwei Rustungsprogrammen der Reichswehr die Paritat mit Frankreich 39 Schiffsbauplane Bearbeiten Zu Beginn des Jahres 1934 wurden die Bauauftrage fur die Panzerschiffe D und E mit erhohter Tonnage spater Gneisenau und Scharnhorst und vier Zerstorer vergeben Nach Verlassen der Abrustungskonferenz setzte auch in der Marinefuhrung eine nicht mehr auf den Versailler Vertrag Rucksicht nehmende Rustungspolitik ein welche sich im Marz in einem neuen Schiffbau Plan niederschlug Dieser sah den Bau von acht Panzerschiffen drei Flugzeugtragern 18 Kreuzern 48 Zerstorern und 72 U Booten vor und sollte bis 1949 realisiert werden 38 Im Herbst wurden im Rahmen dieses Planes die Bauauftrage fur die schweren Kreuzer Blucher Admiral Hipper und fur funf Zerstorer erteilt sowie die Plane fur das erste Grosskampfschiff Ersatzbau F spater Bismarck forciert so dass mit dessen Baubeginn im Sommer 1936 gerechnet werden konnte Auch der dritte Kreuzer der Admiral Hipper Klasse die spatere Prinz Eugen wurde in Auftrag gegeben und im Mai 1936 auf Kiel gelegt 40 Mit diesen Bauanordnungen wurde der Rahmen des Versailler Vertrages gesprengt was aber keine Konsequenzen nach sich zog da dies vor der Offentlichkeit gut verheimlicht werden konnte Der voreilig konzipierte Trager Graf Zeppelin wurde wie sein Schwesterschiff nie fertiggestelltIn der Folgezeit kam es zu scharfen Kontroversen innerhalb der Marinefuhrung aber auch zwischen dieser dem Auswartigen Amt und Hitler uber die Einzelheiten der Schiffbauplanung sowie uber die politische Zielsetzung letztendlich konnte dieses Programm bis Kriegsbeginn nicht annahernd realisiert werden Besonders ein so langfristiges Rustungsprogramm wie der Schiffbau war empfindlich fur kurzfristige Plananderungen Im Januar 1935 betonte Hitler dass aufgrund des zu erwartenden aussenpolitischen Drucks wegen der Saarabstimmung das Rustungstempo zu erhohen sei was die Marinefuhrung dazu veranlasste weitere Zerstorer in Auftrag zu geben und den Baubeginn fur den Flugzeugtrager A spater Graf Zeppelin auf den 1 April 1935 vorzuverlegen obwohl uber die wichtigsten Baudaten dieses Schiffes noch gar nicht entschieden worden war 38 Dieser voreilige Plan liess sich nicht realisieren und erst am 16 November 1935 wurden der Flugzeugtrager A und das Schwesterschiff Flugzeugtrager B in Auftrag gegeben wobei keines der beiden Schiffe je fertiggestellt wurde Das am 18 Juni 1935 unterzeichnete und von der Marinefuhrung ohnehin nur als vorlaufig betrachtete Deutsch Britische Flottenabkommen bedeutete somit keinen Verzicht fur die Kriegsmarine denn die nun statt der 144 000 tn l offiziell zur Verfugung stehenden 520 000 tn l konnten nicht ausgeschopft werden weil die Werften schon voll ausgelastet waren und keine zusatzlichen Neubauten ubernehmen konnten 41 U Boot Bau Eine von Donitz geforderte Konzentrierung auf den Typ VII unterbliebAuch die U Boot Baupolitik blieb ohne klare Konturen Der Fuhrer der Unterseeboote Donitz forderte die Konzentration auf einen Haupt Typ ein 750 t Boot das sich durch hohe Offensivkraft auf kleinem Raum auszeichnete Doch bei der Marineleitung warf man den Blick auch auf grossere Unternehmungen so dass Raeder als Kompromiss im Jahr 1936 den Bau von sieben Booten des Typs VII und vier Booten des grosseren Typs IX anordnete Im folgenden Jahr wurden acht Boote des mittleren Typs VII funf Boote des grosseren Typs IX und acht Boote des Kustentyps II in Auftrag gegeben Die konzeptionslose Baupolitik welche weder militarischem noch politischem Kalkul sondern gerade gegebenen wirtschaftlichen Moglichkeiten folgte zeigte sich u a darin dass im Sommer 1937 Auftrage fur acht zusatzliche Boote vom kleinen Typ II nur deswegen vergeben wurden weil uberraschenderweise Werftkapazitat zur Verfugung stand 38 Zu Kriegsbeginn standen nur 57 U Boote bereit davon war die Halfte fur ozeanische Unternehmungen geeignet 42 Schiffsbauplan 1937Hitlers Annaherungsversuche an England um im Osten freie Hand zu bekommen hatten nicht den gewunschten Erfolg weshalb 1937 erstmals auch England als eventueller Gegner in die Studien der maritimen Operationsabteilungen mit einbezogen wurde 43 Dem wurde mit Raeders erweitertem Bauprogramm vom 21 Dezember 1937 Rechnung getragen das nicht nur den Neubau von sechs Schlachtschiffen vorsah sondern den schon im Bau befindlichen zwei Flugzeugtragern zwei weitere hinzufugte Dieser Plan blieb wegen der angespannten wirtschaftlichen Lage folgenlos im Jahr 1937 konnte kein einziges Kriegsschiff bis einschliesslich Zerstorer in Auftrag gegeben werden Gegenuber den weitschweifenden Planen nahm sich Ende des Jahres der Schiffsbestand recht bescheiden aus die Flotte bestand aus drei Panzerschiffen sechs Leichten Kreuzern sieben Zerstorern und zwolf Torpedobooten 44 Z Plan Hauptartikel Z Plan In der Seekriegsleitung gab es kritische Stimmen uber den Sinn von Schlachtschiffen hier die Bismarck Im Jahre 1938 wurde endgultig mit dem Bann einer deutsch englischen Konfrontation gebrochen woraufhin im Sommer die Operationsabteilung der Seekriegsleitung eine Denkschrift uber die Moglichkeiten der Seekriegsfuhrung gegen England herausgab aus welcher hervorging dass die Kriegsmarine die erwartete britische Seeblockade nicht sprengen konne und das einzige Ziel der Seekriegsfuhrung nur in der nachhaltigen Storung des britischen Uberseehandels mittels weitreichender Panzerschiffe und dem massierten Einsatz von U Booten liegen konne Die Zukunft der von Hitler favorisierten Schlachtschiffe wurde in dem Bericht nur vorsichtig behandelt und in der Abschlussbesprechung ergab sich die paradoxe Situation dass der Chef des Stabes feststellen musste dass man den Schiffstyp zwar brauche aber eine vollige Klarung des Verwendungszwecks nicht erreicht werden konnte 43 Diesem Bericht wurde jedoch nur am Rande Rechnung getragen und man entwickelte nach mehreren Planungsuberarbeitungen ein utopisches Programm das unter dem Namen Z Plan bekannt wurde Dieses umfasste in der Endfassung insgesamt 10 Schlachtschiffe 4 Flugzeugtrager 15 Panzerschiffe 5 Schwere 22 Leichte u 22 Spah Kreuzer 68 Zerstorer und 249 U Boote 45 Das Projekt sollte bis 1948 fertiggestellt sein wobei die Schlachtschiffe und Flugzeugtrager mit ihren extrem langen Bauzeiten vorerst in den Hintergrund rucken sollten Zugleich beliess es der Flottenchef nicht bei dieser abenteuerlichen Vision und schlug neben einer starken Heimatflotte eine zusatzliche Auslandsflotte vor deren insgesamt vier Kampfgruppen zu je einem Schlachtkreuzer Schwerem Kreuzer und Flugzeugtrager sowie Zerstorern U Booten und Versorgungsschiffen in den Weltmeeren selbststandig operieren sollten 46 Ahnlich wie beim Heer legte dieser realitatsferne Plan die wirtschaftliche Denkweise der militarischen Fuhrung offen denn selbst bei einer kaum zu realisierenden Fertigstellung hatte man niemals eine Paritat mit der bis dahin ebenfalls ausgebauten alliierten Flotte erreichen konnen Als Raeder den Z Plan Hitler am 17 Januar 1939 vorlegte konnte er sich mit der Prioritat auf Panzerschiffe fur die Kreuzerkriegsfuhrung nicht durchsetzen denn Hitler gab den Vorrang dem Neubau der sechs Schlachtschiffe der H Klasse und befahl deren Fertigstellung bis 1944 43 Der nun politisch vorangetriebene Schlachtschiffbau entsprach nicht dem Konzept einer Seekriegsfuhrung gegen England die Marine wahnte sich aber auf dem Weg zu einer Seemacht Wirtschaftliche Probleme Bearbeiten Die Stahlverteilung 39 zeigt das Missverhaltnis zwischen Forderung der Wehrmacht und ZuteilungWie die anderen zwei Teilstreitkrafte war auch die Marine dem Problem der Stahlknappheit unterworfen Neben diesen Lieferschwierigkeiten gesellten sich auch organisatorische Probleme die sich dahingehend ausserten dass der Marine zwar nach der Konferenz Hitlers mit der Wehrmachtfuhrung am 5 November 1937 eine Erhohung der Monatsquote von 45 000 t Stahl auf 70 000 t zugesichert worden war die Werften aber gar nicht in der Lage waren diese Menge zu verarbeiten denn im April 1938 lag die interne Lieferforderung nur bei 53 000 t 38 Noch schwieriger gestaltete sich die Arbeiterfrage denn der Personalmangel Ende 1938 konnte nur durch im Juli angeordnete Dienstverpflichtungen einigermassen gedeckt werden wodurch der erhohte Arbeitskraftebedarf durch den Schlachtschiffneubau im Jahre 1939 aber nicht mehr zu kompensieren war Daneben fuhrten Wohnungsmangel fur die Werftarbeiter das Zulagewesen und die Dienstverpflichtungen zu einem schlechten Betriebsklima 38 Der gesamte Schiffbau verschleppte sich aufgrund der mangelnden Versorgung mit Stahl und Nichteisenmetallen sowie des spurbar werdenden Fachkraftemangels Eine fur Raeder angefertigte Aufstellung ergab dass seit Baubeginn die Verzogerung bei samtlichen Schiffen durchschnittlich 12 Monate in Extremfallen gar 22 Monate betrage 38 obwohl enorme finanzielle Mittel in den Schiffbau investiert wurden Fur den Aufbau der Kriegsmarine verwendete Mittel 47 Jahr 1932 1933 1934 1935 1936 1937 1938 1939Schiffbau in Mio RM 49 6 76 1 172 3 287 561 3 603 1 458 8 545 1Marinegesamthaushalt in Mio RM 187 4 311 8 496 5 695 1 1160 7 1478 5 1756 3 2389 9Prozent des Marinehaushaltes 26 4 24 5 34 7 41 3 48 4 40 8 26 1 22 8Obwohl im Jahr 1939 im Vergleich zu 1932 mehr als das Zwolffache an Etatmitteln ausgegeben wurde konnten die Werften die durch den Versailler Vertrag erzwungene Pause beim Schiffbau nicht ohne Weiteres kompensieren Sie sahen sich mit den besonderen Problemen des Kriegsschiffbaus konfrontiert und mussten erst Erfahrungen sammeln So benotigten beispielsweise die Deutsche Werke in Kiel von der Auftragserteilung bis zur Indienststellung fur den Schweren Kreuzer Blucher knapp funf Jahre fur den Leichten Kreuzer Karlsruhe dreieinhalb Jahre und selbst fur einen Zerstorer 1934 fast drei Jahre Als Extrembeispiel sei das Panzerschiff Deutschland aufgefuhrt dessen Entwicklungsgeschichte von den ersten Konstruktionsentwurfen bis zur Indienststellung sich fast uber ein Jahrzehnt verfolgen lasst 48 Aufrustung der Luftwaffe Bearbeiten Durch das politische Gewicht Gorings eroffneten sich der jungen Luftwaffe besondere PerspektivenUm die kritische Phase der Aufrustung zu uberbrucken sollte im ersten Schritt eine Risiko Luftwaffe geschaffen werden Keine andere Teilstreitkraft hat daher eine so rasante Entstehung vollzogen wie die Luftwaffe 49 Hatte die Entwicklung von dem Versailler Totalverbot 50 bis zu den 4 000 Frontflugzeugen bei Kriegsbeginn sich anfangs darauf grunden konnte dass sie keinem starren traditionsfixiertem Leitbild folgen musste und durch das politische Gewicht ihres Chefs Goring eine exponierte Stellung besass Auch die Luftwaffenrustung basierte auf dem Fundament des Zweiten Rustungsprogrammes vom Sommer 1932 wobei fur 1933 34 nur die Aufstellung von reinen Ausbildungsverbanden und bis 1937 der Aufbau von 21 Staffeln mit 150 Kampfflugzeugen 78 Aufklarer 54 Jager und 18 Bomber vorgesehen war 35 Die anfanglichen Schwierigkeiten beim Aufbau der Luftwaffe begrundeten sich darauf dass es keine vorhandene Organisationsstrukturen gab und der Personenkreis der mit der Militarluftfahrt verbunden war klein war So befanden sich im Sommer 1933 nur 76 Offiziere im Reichsluftfahrtministerium und die fliegenden Verbande bestanden aus drei getarnten Reklamestaffeln die im Herbst 1930 aufgestellt und ausschliesslich mit Doppeldeckern ausgerustet waren 550 qualifizierte Fliegeroffiziere standen anfangs zur Verfugung von denen 220 in der geheimen Fliegerschule der Reichswehr im russischen Lipezk ausgebildet worden waren 51 Luftrustungsprogramme Bearbeiten Als die fruheste Ausserung zu Grundsatzfragen der Luftkriegsfuhrung gilt die Denkschrift Die deutsche Luftflotte des Direktors der Lufthansa Robert Knauss die im Mai 1933 dem Staatssekretar Milch im Reichsluftfahrtministerium vorgelegt wurde 52 Knauss war der Meinung dass eine Grossmachtstellung Deutschlands nur mittels Aufstellung einer Bomberflotte zu realisieren sei und argumentierte dass der Bau von zwei Panzerkreuzern die derzeitigen Machtverhaltnisse nicht andern wurde dass aber mit den gleichen finanziellen Mitteln stattdessen 400 Bomber gebaut werden konnten die ein ungeheures Abschreckungspotential originar gegen Frankreich und Polen darstellen 53 Trotz der von Milch bekundeten Ubereinstimmung mit der Denkschrift wurden die Theorien nur unvollkommen in das erste offizielle Luftrustungsprogramm vom Juni 1933 ubernommen das bis zum Herbst 1935 die Aufstellung von 600 Frontflugzeugen in 51 Staffeln vorsah 54 Der Schwerpunkt lag zwar eindeutig in der geplanten Aufstellung von 27 Bomberstaffeln jedoch bestand die Bomberflotte weder aus dem von Knauss gewunschten Flugzeugtyp noch wurden die empfohlenen Grossenordnungen erreicht statt der von ihm geforderten 400 Bomber sollten nur 250 bis Herbst 1935 einsatzbereit zur Verfugung stehen Ein zuvor angedachtes Programm mit insgesamt 1000 Flugzeugen fur das Jahr 1934 wurde als unrealistisch revidiert da die Fertigungskapazitaten dies nicht zuliessen 54 Kapazitatsausbau Die Einfuhrung des Taktverfahrens fur die Ju 52 erfolgte auf Initiative des RLMEin erhebliches Problem war die anfanglich geringe Produktionskapazitat der deutschen Flugzeugindustrie So arbeiteten in allen deutschen Flugzeugwerken Anfang 1933 insgesamt nur knapp 4000 Mann Die bedeutsamsten Werke waren bis dahin Junkers in Dessau Heinkel und Arado in Warnemunde BFW Messerschmitt in Augsburg Focke Wulf in Bremen und Dornier in Friedrichshafen Mit der auf den Mefo Wechseln beruhenden gerauschlosen Finanzierung konnte die Zahl der Beschaftigten erhoht werden Gleichzeitig wurde die Flugzeugindustrie durch das Reichsluftfahrtministerium aufgefordert neue Werke zu bauen wobei sie mit Unterstutzung durch Kredite und Beteiligungen des Luftfahrtkontors einer reichseigenen Investitionsgesellschaft rechnen konnte Die Zahl der Arbeitskrafte wuchs in knapp sechs Jahren um das Funfzigfache 54 1934 16 870 1935 59 600 1936 110 600 1937 167 200 1938 204 100Auch die Rationalisierung erfolgte auf Initiative des Reichsluftfahrtministeriums So informierte man das Unternehmen Junkers dass man im Jahr 1934 vorsah 179 Flugzeuge des Typs Ju 52 zu bestellen Nachdem 1932 nur 18 Flugzeuge dieses Typs hergestellt wurden entwickelte man zur Produktionssteigerung das Takt Verfahren bei dem von Junkers kontrollierte Zulieferbetriebe die Einzelteile herstellten und im Stammwerk Dessau nur noch die Endmontage am Band erfolgte Luftrustungsprogramm 1934Trotz des Erkennens der Wichtigkeit einer strategischen Luftkriegsfuhrung wurde schon sehr zeitig der Schwerpunkt auf eine taktische Luftwaffe gelegt da man glaubte mit zweimotorigen Bombern die Abwehr eines eventuellen Angriffs der potentiellen Gegner Frankreich und Polen gewahrleisten zu konnen Da zudem die Produktionskapazitaten den gleichzeitigen Bau von schweren und mittleren Bombern nicht zuliessen wurde ein neuer Rustungsplan notwendig Dazu wurde am 1 Juli 1934 ein neues Produktionsprogramm beschlossen das bei einem Kostenvoranschlag von 10 5 Mrd RM die Beschaffung von 17 015 Flugzeugen aller Art bis Marz 1938 vorsah Dieser Plan beinhaltete insgesamt nur 5 112 Kampfflugzeuge 55 Jagdflugzeuge 2 225 Bomber 2 188 Sturzkampfbomber 699 Aufklarer 1 559 Schulflugzeuge ca 10 000 Die Einfuhrung neuer Flugzeugtypen wie der Dornier Do 17 verzogerte sich aufgrund langwieriger EntwicklungsphasenDie hohe Zahl der geplanten Schulflugzeuge machte deutlich dass die Luftwaffenfuhrung zu dieser Zeit noch grossen Wert auf Ausbildung und Konsolidierung ihrer Teilstreitkraft legte In der ersten Phase sollten bis Herbst 1935 rund 4 000 Flugzeuge produziert werden was einer Vervierfachung der Flugzeugproduktion in kurzester Zeit entsprach Ende 1934 waren bereits knapp 2 000 Flugzeuge ausgeliefert was einen Planungsruckstand von nur sechs Prozent bedeutete und als Meisterleistung der Industrieplaner im Reichsluftfahrtministerium gesehen werden kann 56 Zum Zeitpunkt der offiziellen Enttarnung der Luftwaffe durch Hitler im Marz 1935 verfugte die Luftwaffe uber rund 2 500 Flugzeuge worunter sich 800 Frontflugzeuge befanden Allerdings handelte es sich dabei fast ausschliesslich um veraltete Modelle so waren die bislang ausgelieferten 270 Bomber Behelfsflugzeuge des Typs Ju 52 und Do 11 und die 100 Jager waren Doppeldecker vom Typ Ar 64 und Ar 65 Der Chef der Entwicklungsabteilung im Technischen Amt des Reichsluftfahrtministerium Major Wolfram von Richthofen brachte die damalige Meinung auf den Punkt als er meinte dass bedingt brauchbares Gerat besser als gar kein Gerat sei 51 Die neuen Mittelstreckenbomber Do 17 He 111 und der Sturzkampfbomber Ju 87 hatten noch eine teilweise langwierige Entwicklungsphase vor sich Zu einem anfanglichen Engpass kam es bei der Motorenproduktion da nur das Unternehmen Junkers in den zwanziger Jahren an deren Weiterentwicklung teilgenommen hatte und die Unternehmen Daimler Benz und BMW nun erst Erfahrungen sammeln mussten So kam es bis Mitte 1936 zu mehreren Erganzungsprogrammen die das Ziel hatten den Technikwandel zu vollziehen ohne dabei die geschaffenen Kapazitaten herunterzufahren Die Industrie zeigte sich relativ flexibel so dass der Umrustungsprozess im Jahre 1937 vollzogen werden konnte 51 Veranderte Rustung ab 1936Trotz der Schwierigkeiten die der schnelle Aufbau mit sich brachte waren die Jahre 1933 bis 1936 durch eine effektive Zusammenarbeit der fuhrenden Manner im Reichsluftfahrtministerium gepragt der mit Amtern uberhaufte Goring liess seinen kompetenten Mitarbeitern Erhard Milch Wilhelm Wimmer und Walther Wever grosstenteils freie Hand Zudem war die bisherige Rustung gepragt von einer umsichtigen Planung welche im Gegensatz zu den anderen zwei Wehrmachtteilen die wirtschaftlichen Faktoren der Rustung berucksichtigte Trotz des Rustungsschwerpunkts auf taktische Bomber wurde die Bedeutung der strategischen Einsatzmoglichkeiten nicht ausser Acht gelassen denn Wever als Chef des Luftkommandoamtes erklarte schon 1935 in seiner Vorschrift zur Luftkriegsfuhrung dass die Aufgaben der Luftwaffe in der Offensive gegen die Kampfkraft des Gegners also gegen die feindliche Luftwaffe und dann gegen die Kraftquellen der feindlichen Armee liegen und liess deswegen Richtlinien fur die weitere Entwicklung eines strategischen Bombers erstellen 57 Der von Goring misstrauisch erkannte Erfolg seiner hoheren Offiziere und schliesslich Wevers Tod am 3 Juni 1936 lauteten aber eine neue Ara in der Luftwaffe ein Goring mischte sich nun mehr und mehr in die Amtsgeschafte ein und begann die drei hochsten Luftwaffenoffiziere gegeneinander auszuspielen 58 Als Wevers Nachfolger bestimmte er Generalleutnant Albert Kesselring der als Chef des Luftwaffenverwaltungsamtes ein Experte in Organisationsfragen war aber fur die neue Stelle als Chef des Generalstabes bis 2 Juni 1937 Luftkommandoamt keine gluckliche Wahl war Gleichzeitig wurde der Generalstab nun direkt Goring unterstellt 59 Damit wurde die Position von Milch als stellvertretender OB der Luftwaffe im taglichen Dienstgeschaft faktisch beendet weil er in dieser Funktion nur noch bei tatsachlichen Notfallen fur Goring einsprang Udets Inkompetenz fuhrte zu absurden Forderungen wie der nach Sturzkampffahigkeit fur den schweren Bomber He 177Die schwerwiegendste Fehlentscheidung war die Ablosung des Chefs des Technischen Amtes General Wimmer durch Gorings ehemaligen Fliegerkameraden Udet welcher spater noch zum Generalluftzeugmeister aufstieg Udet besass zwar hervorragende Flugerfahrung aber keinerlei technische oder organisatorische Fahigkeiten Auf technischem Gebiet kam es nun zu teils gravierenden Veranderungen Die Entwicklung eines strategischen Bombers wurde fur zweitrangig erklart und der Wert von nun an auf allgemeine Sturzkampffahigkeit gelegt von welcher sich Udet eine bessere Zielgenauigkeit versprach Die groteske Folge war dass zukunftige Bombertypen sturzkampffahig sein sollten so auch die schwere He 177 und die vielversprechende Ju 88 Die im Jahre 1937 einsetzenden Uberlegungen uber eine bis 1940 durchzufuhrende Modernisierungsphase in welcher die derzeitigen Typen wie He 111 Do 17 und Ju 86 durch fortschrittlichere Typen ersetzt werden sollten wurden nicht weiter verfolgt da dies einen gravierenden Eingriff in die bestehende Serienproduktion dargestellt hatte und man mit einer Umstellungsdauer der Werke von bis zu neun Monaten rechnete Um die seiner Meinung nach komplizierten Produktionsprozesse zu vereinfachen kam Udet auf die Idee einer Einheitszelle mit Einheitsmotor was angesichts der unterschiedlichen Verwendungszwecke bei der Luftkriegsfuhrung und unter Berucksichtigung der beschleunigten technischen Entwicklungen an der Wirklichkeit vorbeiging 60 Konzentriertes Luftrustungs ProgrammNach der von Hitler als Niederlage empfundenen Munchner Konferenz verkundete Goring in Anbetracht der internationalen Spannungen am 14 Oktober 1938 ein gigantisches Rustungsprogramm welches zu einer Verfunffachung der Luftwaffe fuhren sollte Dabei sprach er von einer Generalmobilmachung der wirtschaftlichen Ressourcen ohne darauf einzugehen wie diese im Einzelnen zu erfolgen sei Ende Oktober legte der Luftwaffengeneralstab das Konzentrierte Luftrustungs Programm vor das die Vergrosserung der Luftstreitkrafte auf 20 000 Flugzeuge bis zum Fruhjahr 1942 in folgender Aufstellung vorsah 51 40 Kampfgeschwader 8000 Flugzeuge zusatzlich 1 Schlachtgeschwader 16 Jagdgeschwader 3000 Flugzeuge 16 Zerstorergeschwader 3000 Flugzeuge 12 Stukageschwader 2000 Flugzeuge 10 Seekampfgeschwader 2000 Flugzeuge 43 Staffeln Aufklarer 750 Flugzeuge 36 Staffeln Tragerflugzeuge 500 Flugzeuge 4 Transportgeschwader 500 Flugzeuge Wenn auch die Militarfuhrung die Luftwaffe hauptsachlich zur Heeresunterstutzung und zum Schutz des Heimatluftraumes vorgesehen hatte wurde die strategische Luftkriegskomponente nicht vollig vernachlassigt denn in dem Rustungsplan war der Aufbau von vier Geschwadern mit rund 500 Fernbombern He 177 vorgesehen Aber die unbefriedigenden Antriebsaggregate die ungeklarte Treibstoffsituation sowie die ausgelasteten Produktionskapazitaten liessen eine Produktion und somit die Aufstellung einer strategischen Luftflotte nicht zu 51 Wirtschaftliche Probleme Bearbeiten Von der Ju 88 sollten bis Marz 1940 schon 1000 Stuck ausgeliefert worden sein jedoch kam es aufgrund der Forderung nach Sturzkampffahigkeit zu solchen Verzogerungen dass Herbst 1939 erst 18 Stuck bei der Truppe warenDie damalige Rohstofflage machte ein solches Programm ohnehin utopisch und obsolet Das Technische Amt kam zu dem Fazit dass solch eine Produktionssteigerung nicht durchfuhrbar ware und man fur die langere Aufrechterhaltung der Kampffahigkeit dieser Luftmacht in einem fur 1941 angenommenen Kriegsfalle Flugtreibstoff in solcher Menge benotigen wurde dass zur Auffullung der entsprechenden noch nicht gebauten WiFo Tanklager 85 Prozent der damals bekannten Weltproduktion an Spezialbenzin hatten importiert werden mussen 51 Zu der inkompetenten Fuhrung kam die allgemeine Verknappung der Rohstoffe erschwerend dazu So konnte schon 1937 der Stahlbedarf nur zu einem Drittel gedeckt werden wodurch es trotz der Verbesserung der Versorgungslage durch Goring als Beauftragter des Vier Jahres Plans zu einem Produktionsruckgang im Jahre 1938 kam 54 Der Versuch der politischen Fuhrung die seinerzeitige Stagnation durch uberhohte Forderungen zu uberwinden musste bei einem so komplizierten Unternehmen wie der Luftwaffenrustung versagen oder sogar negative Wirkungen hervorrufen Als ein Beispiel sei die uberhastete Ausbildung erwahnt bei der alleine vom Mai 39 bis Kriegsbeginn 281 Piloten starben und 76 schwer verletzt wurden 61 Auch die veranderten politischen Bedingungen ubten einen negativen Einfluss aus denn mit England erschien ein neuer Gegner am Horizont auf den man vor allem technisch nicht vorbereitet war denn die mangelnde Ausbildung der Besatzungen fur die besonderen Bedingungen eines Einsatzes gegen die britischen Inseln sowie die geringe Eindringtiefe und relativ schwache Kampfkraft der zur Verfugung stehenden taktischen Bomber liessen erkennen dass man auf einen solchen Kampf nicht genugend vorbereitet war So hatte der vor allem in Grossbritannien argwohnisch betrachtete Aufbau ein internationales politisches Risiko heraufbeschworen welches die Luftwaffe selbst nicht mehr zu bewaltigen vermochte A 4 Organisation der Rustungswirtschaft Bearbeiten Ubersicht uber den komplizierten Aufbau der RustungswirtschaftDas NS Regime vertrat lautstark die These ihr Fuhrerstaat sei hinsichtlich der wehrwirtschaftlichen Mobilisierung den verachteten westlichen Demokratien weit uberlegen Nach 1945 urteilten Historiker dass gerade ihr Fuhrungsstil zu einer Ineffizienz der Wirtschaft fuhrte welche erst 1942 mit der Ara Speer uberwunden wurde A 5 Zwar waren sich die Verantwortlichen bewusst dass ein zukunftiger Krieg wie auch der vergangene Krieg ein langwieriger Blockade und Abnutzungskrieg sein wurde und man sich deswegen mit der Schaffung von ausreichenden Reserven und starker Konzentration auf die Produktion militarischer Produkte zu Ungunsten des zivilen Bedarfs eine Voraussetzung fur ein erfolgreiches Durchhalten schaffen musse Doch die daraus resultierende Konsequenz dass nur eine strenge Zentralisierung der Entscheidungsbefugnis durch Einsetzung eines Wirtschaftsdiktators den gewunschten Erfolg versprach wurde nicht gezogen Stattdessen wurden immer neue Institutionen geschaffen welche sich gegenseitig behinderten oder gar bekampften 62 1935 wurde mit dem Reichsverteidigungsgesetz die Einsetzung eines Generalbevollmachtigten fur die Kriegswirtschaft GBK beschlossen Dieser hatte jedoch nur Einfluss auf die kriegs und lebenswichtigen Betriebe die Verantwortung uber die reinen Rustungsbetriebe verblieb bei der Wehrmacht Das rasch expandierende Wehrwirtschafts und Rustungsamt des OKW unter der Leitung des General Thomas bemuhte sich unaufhorlich die wirtschaftliche Gesamtleitung in die Hand zu bekommen Jedoch wollte Thomas als Soldat eine militarische Kommandowirtschaft etablieren wobei schon 1923 von der Reichswehr beschlagnahmte Untersuchungsberichte aus dem Ersten Weltkrieg zu einem vernichtenden Urteil uber eine wirtschaftliche Militarburokratie gekommen sind Mit der Institution des Vierjahresplanes welcher durch Einsetzung immer neuer Generalbevollmachtigter und sorgsam voneinander abgeschotteter Sonderwirtschaftsbereiche eine eigenstandige Rustungsorganisation wurde entstand eine starke Konkurrenz fur den GBK Ein weiterer Kompromiss wurde 1938 mit dem uberarbeiteten Reichsverteidigungsgesetz beschlossen wobei die Leitung der Wirtschaft im Kriegsfall der Reichswirtschaftsminister als Generalbevollmachtigter fur die Wirtschaft GBW ubernehmen sollte Der GBW wie auch der GBK wurden spater aufgelost Die Leitung der gesamten Kriegsvorbereitungen sollte der neu geschaffene Reichsverteidigungsrat ubernehmen dessen Vorsitz Goring ubertragen wurde Die Aufgaben im Kriegsfalle blieben aber unbestimmt Der Rat tagte nur ein paar Mal und traf niemals eine wichtige Entscheidung Jede Teilstreitmacht hatte ihre eigene Rustungsorganisation welche jeweils unabhangig voneinander Entwicklungen veranlasste und Kriegsgerat bestellte das 5 000 Mann starke Heereswaffenamt das Marinewaffenhauptamt und den Generalluftzeugmeister Eine zentrale Stelle fur die Festlegung und Verteilung von Rustungsauftragen gab es nicht Die stark abnehmende Arbeitslosigkeit fuhrte bald zu einem akuten FachkraftemangelSo mehrten sich die Beschwerden aus der Industrie uber die ausserordentlich komplizierte wehrwirtschaftliche Organisation welche eine Planung nahezu unmoglich machte Durch die Vielzahl der Dienststellen kam es zu standigen Anderungswunschen welche die Produktion verzogerten und die Kosten in die Hohe trieben So schuf sich die I G Farben mit der Vermittlungsstelle W eine eigene Verbindung zur Wehrmacht Zudem gab eine rigoros gehandhabte Preisprufung den Unternehmen keinerlei Anreiz durch Rationalisierung den Gewinn zu steigern A 6 Eine Massenproduktion wurde von der militarischen Fuhrung auch gar nicht angestrebt da man glaubte die Gewahr fur den Sieg sei der Einsatz von qualitativ hochwertigen Waffen wobei der dazu notwendige hohe Aufwand von Mangelrohstoffen und Arbeitsstunden in Kauf genommen wurde Das Fehlen einer Rationalisierung zeigte sich beispielsweise dadurch dass es vor dem Krieg 136 Pkw Typen und 364 Lkw Typen gab wobei bei Letzteren nur ein Viertel mit verbrauchsarmen und robusten Dieselmotoren ausgestattet war Obwohl das Reich durch eine Reihe von Massnahmen die weltweit hochsten Zuwachsraten in der Automobilproduktion hatte lag man 1939 gemessen am Kraftfahrzeugbestand pro Einwohner nur an 15 Stelle und damit noch hinter Uruguay A 7 Aufgrund der Fertigungslage mussten Lastkraftwagen aus dem zivilen Bestand entnommen werden welche jedoch grosstenteils nicht den militarischen Anforderungen entsprachen und deren Instandsetzung aufgrund der Typenvielfalt schwerwiegende logistische Probleme aufwarf Vor diesem Hintergrund gab es keinen Spielraum fur qualitative Verbesserungen was u a bei den teilweise uberalterten Rustungsgutern deutlich wird welche noch fur das Jahr 1939 bestellt wurden Von einer Einfuhrung neuer Waffenentwicklungen wurde vorerst Abstand genommen da dies einen Ruckgang der Herstellungszahlen aufgrund der Produktionsumstellung bedeutet hatte Bestellte Menge von Rustungsgutern des Heeres fur das Jahr 1939 63 Karabiner K98 1 143 182 Granatwerfer 34 36 11 227 Panzer II 537Pistole 08 139 224 10 cm Nebelwerfer 155 Panzer III 2 087Pistole 38 410 600 leichtes Infanteriegeschutz 18 755 Panzer IV 533MG 34 61 998 schw Infanteriegeschutz 33 413 Pz Kpfwg 38 t 4752 cm Flak 30 2 804 Gebirgsgeschutz 36 272 Panzerbefehlswagen 19020 mm KwK 30 761 leichte Feldkanone 18 120 Panzerspahwagen 9383 7 cm Pak 3 286 leichte Feldhaubitze 18 1 784 leichte Lkw 9 9593 7 cm KwK 1 749 schwere Feldhaubitze 18 1 017 mittlere Lkw 18 946schwere Pak 260 15 cm Kanone 18 125 schwere Lkw 3 0007 5 cm KwK 676 21 cm Morser 18 564 Zugkraftwagen 6 997Das wohl grosste Hindernis in der Rustungswirtschaft stellte die durch eine extrem burokratische Steuerung gekennzeichnete Rohstoffverteilung dar welche zum wichtigsten Lenkungsorgan der Kriegswirtschaft erhoben wurde Aber Fehler bei der Erhebung der fast unuberschaubaren Datenmenge verhangnisvolle Auswirkungen bei kleinsten Schwankungen in einer Mangelverwaltung und die zahllosen Genehmigungen von Sonderregelungen liessen dieses System schliesslich scheitern Dass die Rustungswirtschaft trotz der organisatorischen Konfusion keinen starken Einbruch bei den Fertigungszahlen verzeichnete war dem selbststandigen Handeln der Unternehmen zu verdanken die allein schon im eigenen Interesse die oft widerspruchlichen Anordnungen ignorierten und Rohstoffe wie auch Arbeitskrafte horteten Man entwickelte eine hohe Beweglichkeit sich auf die Rustungsburokratie einzustellen und wenn die bereitgestellten Ressourcen wie so oft nicht ausreichten wurden die militarischen Auftrage entweder vor sich hergeschoben oder zur Not auf zivile Produktion umgeschaltet Verteilung der Industrieproduktionin Prozent Gesamt 100 Sparten 1938 1939Grundstoffe 21 21Rustungsguter 7 9Bauten 25 23Investitionsguter 16 18Verbrauchsguter 31 29Bemerkenswert untypische Zuge zeigte die NS Regierung in Hinsicht auf die Belastung der Zivilbevolkerung So wurde eine Umstellung auf totale Kriegswirtschaft aufgrund einer befurchteten Unzufriedenheit der Bevolkerung nicht vollzogen Die Sorge vor der Heimatfront liess die Nationalsozialisten vor notwendigen Eingriffen wie Betriebsstilllegungen oder einer von den Militars vehement geforderten Drosselung der zivilen Produktion zuruckschrecken Um Forderungen des sozialrevolutionaren Teils der Partei zur Unterstutzung des Mittelstandes nachzukommen wurde zudem eine Dezentralisierung der Produktion beschlossen was eine ubergeordnete Planung und Lenkung immer schwieriger machte und das schon bestehende Transportproblem 1938 fehlten 4500 Lokomotiven und 100 000 Guterwaggons noch vergrosserte 64 Da der spurbar anwachsende Fachkraftemangel und der 1939 auf eine Million Mann geschatzte Fehlbedarf an Arbeitern einen Mehrschichtbetrieb kaum zuliess konnte zudem der vorhandene Maschinenpark nicht effektiv genutzt werden 65 Diesbezuglich Abhilfe zu schaffen durch die umfangreiche Einstellung von Frauen in der Rustungsindustrie lief der nationalsozialistischen Ideologie diametral entgegen zumal die staatliche Familienunterstutzung jeglichen Anreiz fur eine weibliche Berufstatigkeit unterdruckte A 8 Von einer klaren Befehlsgewalt mit straffer Lenkung der gesamten Wirtschaft sowie von einer engen Zusammenarbeit samtlicher Stellen konnte keine Rede sein Eine Abstimmung von ziviler und militarischer Planung unterblieb ganz In dem komplexen Geflecht einer Wirtschaft mussten Dirigismus erbittert gefuhrte Kompetenzstreitigkeiten altertumlich militarisches Denken und irrationale politische Eingriffe zwangslaufig zu Fehlentwicklungen und Reibungsverlusten auf allen Ebenen fuhren Man vermochte sich keineswegs rascher auf die Erfordernisse eines industrialisierten Krieges einzustellen als die westlichen Demokratien die in der Regel ein erheblich hoheres Mass an Konsens und Kooperationsfahigkeit aufwiesen Es bedurfte erst wie im Ersten Weltkrieg schwerer militarischer Ruckschlage bis eine tiefgreifende Anderung der Kriegswirtschaft vollzogen wurde A 9 Charakteristik der Rustungskoordination Bearbeiten Hitlers Polykratie war nicht unerheblich fur die unkoordinierte Aufrustung verantwortlich Mai 1941 Die Aufrustung der Wehrmacht die im Ausland aufgrund der Propaganda als gut organisierter Vorgang begriffen wurde war in Wirklichkeit eine unkoordinierte Expansion der einzelnen Wehrmachtteile wobei die Rustungsprogramme der jeweiligen Teilstreitkraft ohne Konsultation der anderen beiden Teilstreitkrafte geplant worden waren Ein einheitliches Wehrmachtrustungsprogramm das bei einer so komplexen Materie unabdingbar gewesen ware existierte nicht Diese mangelnde Koordination war der unubersichtlichen Organisationsstruktur der politischen und militarischen Fuhrungsebenen geschuldet In Hitlers Polykratie blahte sich ein mit uberschneidenden Kompetenzen ausgestatteter Burokratieapparat auf bei dem jeder Uberblick verloren ging Im Fuhrerstaat herrschte gewissermassen Fuhrungslosigkeit Soweit bekannt ist hat Hitler bis zum Kriegsbeginn niemals eine Weisung erteilt die den Gesamtbereich der Wehrmachtrustung umfasste und somit eine Koordination der einzelnen Rustungsmassnahmen erkennen liess Ein weiteres schwerwiegendes Problem war das Unvermogen der militarischen Fuhrung auf die durch den industriellen Wandel radikal veranderte Relation zwischen Wirtschaft und Rustung einzugehen Durch die sich neu eroffneten Perspektiven und Hitlers Phantastereien war ein Grossteil der Verantwortlichen so geblendet dass der okonomischen Grundlage der Rustung nicht die angemessene Beachtung geschenkt wurde und wirtschaftlich grundlegende Gegebenheiten einfach beiseitegeschoben wurden In einer von allen Hemmungen befreiten Aufrustung schien alles moglich So vollzog sich die Aufrustung die Hitler als die wichtigste Voraussetzung fur die Wiederherstellung der Grossmachtstellung des Reiches bezeichnet hatte ohne erkennbare Systematik 66 Finanzierung der Rustung Bearbeiten Die Mefo Wechsel waren eines der wichtigsten Finanzierungsmittel der Aufrustung Hauptartikel Wirtschaft im Nationalsozialismus Zwischen Januar 1933 und Herbst 1938 stieg der Anteil des Militarhaushaltes am deutschen Sozialprodukt von einem auf zwanzig Prozent 67 Die Militarausgaben waren bald so hoch dass eine regulare Deckung aus Steueraufkommen nicht mehr moglich war und die gewaltigen Rustungsvorhaben sich nur mittels kreditexpansiver Staatsverschuldung finanzieren liessen Eines der wichtigsten Instrumente dieser gerauschlosen Kriegsfinanzierung waren dabei die sogenannten Mefo Wechsel Dazu wurde von vier bedeutenden Unternehmen die Metallurgische Forschungsgesellschaft Mefo gegrundet die als Scheinunternehmen die von den Rustungsbetrieben ausgestellten Wechsel akzeptierte Diese vom Staat verburgten Wechsel wurden von der Reichsbank verzinst um einer vorzeitigen und vom Staat ab 1939 finanziell nicht mehr realisierbaren Einlosung entgegenzuwirken Die bis zum Jahre 1938 in einer Hohe von 12 Milliarden Reichsmark ausgestellten Wechsel stellten fiskalisch gesehen einen Kredit der Rustungswirtschaft an das Reich dar Zwischen 1934 und 1936 deckten die Mefo Wechsel rund 50 Prozent der Rustungsausgaben insgesamt betrachtet waren es bis 1939 etwa 20 Prozent 68 Ferner wurde die Rustungsfinanzierung durch eine Steigerung der im Umlauf befindlichen Geldmenge und durch die Ausgabe weiterer Schatzanweisungen wie z Bsp unverzinslicher Reichsschatzanweisungen realisiert Einen weiteren Liquiditatszufluss stellten die im Zuge der wirtschaftlichen Erholung gestiegenen Spareinlagen der Bevolkerung dar die wiederum von den Banken mangels Alternativen und oft ohne das Wissen der Sparer in langfristige Reichsanleihen angelegt wurden Ab 1938 erfolgte die Finanzierung auch durch den vom Devisenschutzkommando beschafften und beschlagnahmten Besitz von Devisen und Gold in den angeschlossenen annektierten und besetzten Landern sowie den Goldreserven der Zentralbanken und nicht zuletzt durch die Ausplunderung der deutschen Juden durch die Devisenstellen 69 und den Milliardenraub der Judenvermogensabgabe im Rahmen der Novemberpogrome 1938 Von den politischen Fuhrungsinstanzen wurde die Rustungsfinanzierung als sekundares Problem angesehen so dass es ausser dem im Januar 1939 entlassenen Reichsbankprasidenten Hjalmar Schacht nur wenige Kritiker gab welche die Inflationsgefahr und den steigenden Schuldenstand beanstandeten So betrug die gesamte Reichsschuld Ende 1938 rund 40 Milliarden Reichsmark A 10 Bei Kriegsbeginn waren ausser 500 Millionen RM keinerlei Gold oder Devisenreserven mehr vorhanden Demgegenuber besassen England und Frankreich Reserven in Hohe von 6 8 Milliarden Dollar was nach Kaufkraftkurs umgerechnet rund 27 Milliarden RM entsprach 70 Die Rustungsausgaben die aufgrund der nicht immer genau zu trennenden direkten und indirekten Investitionen in ihrer Hohe schwanken zeigen sich wie folgt Ubersicht uber die unterschiedlich ermittelten Rustungsausgaben des Deutschen Reiches in Mrd RM Jahr W Boelcke Die Kosten von Hitlers Krieg 71 W Fischer Wirtschaftspolitik Deutschlands 72 A Schweitzer Big Business 73 B Carroll Design for total War 74 D Eichholtz Deutsche Kriegswirtschaft 75 FinanzministerSchwerin v Krosigk 76 errechneter Durchschnitt1932 0 6 0 8 0 6 0 71933 1 9 0 7 1 9 1 5 0 7 1 341934 4 1 4 2 4 4 4 1 2 8 3 7 3 91935 5 5 5 5 5 9 6 0 5 5 5 3 5 61936 10 3 10 3 10 7 10 8 11 9 6 10 41937 11 0 11 0 14 5 11 7 14 1 10 9 12 21938 17 2 17 2 20 3 17 2 16 6 16 3 17 51939 11 9 R 1 32 3 13 9 R 2 30 0 16 3 R 2 14 0 R 3 Summe 61 9 R 4 81 2 R 5 69 8 R 6 81 7 R 7 67 8 R 8 46 5 R 9 66 5 R 10 Anmerkungen zur Ubersicht uber die Rustungsausgaben Ausgaben bis Kriegsbeginn a b Rechnungszeitraum April bis Kriegsbeginn Rechnungszeitraum bis Kriegsbeginn Diese Zahl kann als die genau ermittelte Summe der direkten Rustungsausgaben der Wehrmacht bis Kriegsbeginn angesehen werden Die oft erwahnten 90 Mrd RM mit denen sich Hitler in seiner Reichstagsrede am Tage des Kriegsbeginns brustete waren Propaganda 1933 1939 Als indirekte Rustungsausgaben kann man noch 3 bis 4 Mrd RM dazurechnen April 1934 bis Kriegsbeginn Hier kann man ebenfalls indirekte Rustungsausgaben in Hohe von 3 bis 4 Mrd RM dazurechnen 1933 1939 1933 bis Kriegsbeginn Rechnet man noch die Ausgaben der Lander und Gemeinden fur die Rustung dazu ergibt sich eine Summe 78 Mrd RM 1933 1938 Die Angaben des Reichsfinanzministers kann man unter Umstanden aus Grunden der Selbstrechtfertigung als zu niedrig ansehen Durchschnitt der Spalte 1 3 und 5 welche den Zeitraum 1933 bis zum Tage des Kriegsbeginns umfasst Die Wehrmacht bei Kriegsbeginn BearbeitenDie Wehrmacht gab bei Kriegsbeginn ein ambivalentes Bild ab Fakt ist dass es die durch einen einheitlich organisierten Prozess mit modernsten Waffen gut ausgerustete Wehrmacht welche mit vorhersehbarer Leichtigkeit die Nachbarlander besiegen konnte so nicht gegeben hat Der Aufbau war 1939 noch nicht abgeschlossen Unbestreitbar ist aber auch dass die Wehrmacht von ihrer Grundung bis zum Kriegsausbruch in einem bisher in der Kriegsgeschichte einmaligen Vorgang auf eine enorme Starke anwuchs Insgesamt umfasste die Truppe bei Kriegsbeginn 4 556 000 Mann welche sich auf 3 7 Mio Mann beim Heer 677 000 Mann bei der Luftwaffe 150 000 bei der Kriegsmarine und 23 000 Mann bei der Waffen SSverteilten Allerdings gab es gravierende Unterschiede zwischen der numerischen Starke und der Qualitat der kampfenden Truppe So bestand das Heer welches gemass der deutschen Kriegsdoktrin die Hauptlast der Kampfe tragen sollte insgesamt nur aus 730 000 aktiven und voll ausgebildeten Soldaten bei der Marine waren es 78 000 und bei der Luftwaffe 332 000 Mann Der Gesamtausbildungsstand stellt sich wie folgt dar 77 Aktive TruppeBerufssoldaten Wehrpflichtige Reserve IJahrgang 1914 und junger Reserve IIJahrgang 1913 und alter KriegsgedienteLandwehr Jg 1894 1900 Noch UnausgebildeteJahrgang 1906 07 u 1918 19 Wehrmacht Gesamtstarke1 131 000 647 000 770 000 1 200 000 808 000 4 556 000Zusammen mit der Schutzpolizei Wasserstrassenschutz Sicherheitshilfsdienst SDH Luftschutzdienst LSD verstarkten Postschutz Wachverbande der SS Technischen Nothilfe Grenztruppen und dem Verstarkten Grenzaufsichtsdienst VGAD waren etwa sechs Millionen Personen fur das Militar und den Schutz des Reichsgebietes eingesetzt Heer Bearbeiten Die rasante Ausdehnung vom 100 000 Mann Heer des Versailler Vertrages bis zum verwendungsfahigen Friedensheer ist wie folgt zu sehen 78 Herbst 1934 250 000 Mann 21 Infanterie und drei Kavallerie Divisionen Herbst 1935 400 000 Mann 24 Infanterie drei Panzer und zwei Kavallerie Divisionen Herbst 1936 520 000 Mann 36 Infanterie und 3 Panzer Divisionen Herbst 1937 550 000 Mann 32 Infanterie vier motorisierte Infanterie und drei Panzer Divisionen Herbst 1938 570 000 Mann Der Mob Abschnitt 1938 wurde ins Fruhjahr 1939 verlegt Sommer 1939 730 000 Mann Zu Kriegsbeginn hatte das Feldheer eine Starke von 2 758 Millionen Mann Den geplanten 43 Divisionen des Augustprogrammes standen 52 Divisionen gegenuber welche sich in 35 Infanterie vier motorisierte Infanterie sechs Panzer vier leichte und drei Gebirgsdivisionen gliederten Dazu kamen noch die fur das Kriegsheer zu mobilisierenden 51 Infanteriedivisionen so dass den einst 102 projektierten Grossverbanden jetzt 103 entgegenstanden Die 3 7 Mio Mann des gesamten Heeres gliederten sich in 79 2 758 000 Mann beim Feldheer 2 108 000 Mann Kampfverbande 223 000 Mann bodenstandige Grenz und Festungstruppen 427 000 Mann Bautruppen dieser grosstenteils unausgebildete u unbewaffnete Truppenkorper wurden 1939 aus dem RAD ausgehoben und dem Heer unterstellt rund 1 Mio Mann beim Ersatzheer und 23 000 Mann bei der Waffen SS Die SS Verfugungstruppe wurde am 19 August 1939 dem Oberbefehlshaber des Heeres unterstellt Der materielle Rustungsstand der nicht in allen Positionen mit der Einsatzbereitschaft gleichzusetzen ist stellt sich folgendermassen dar 80 Rustungsstand des Heeres im Herbst 1939Pistolen 08 und 38 630 000 leichte Granatwerfer 36 Kaliber 5 0 cm 5 062 Panzer I 1 305Gewehre K98 2 569 300 schwere Granatwerfer 34 Kaliber 8 14 cm 3 959 Panzer II 991Maschinenpistolen 38 40 5 711 Nebelwerfer 10 cm und 15 cm 179 Panzer III 151Maschinengewehre 103 300 leichte Inf Geschutze 2 931 Panzer IV 143Panzerbuchsen 38 39 41 62 schw Inf Geschutze 367 Pz Kpf Wg 35 t 1252 cm Flak 30 895 Gebirgsgeschutze 213 Pz Kpf Wg 38 t 1223 7 cm Flak 63 leichte Feldkanone 18 20 Spahpz Befehlswagen 1 0763 7 cm Pak 10 560 leichte Feldhaubitzen 4 919 Zugmaschinen 5 2004 7 cm Pak t schw Feldhaubitze 18 2 434Pak 38 10 cm Kanone 18 40015 cm Kanone 18 25schwerste Artillerie 47Infanterie Munition 6 665 459 000 Artillerie Munition 29 363 000 Pz u PaK Munition 35 793 000Ein gravierendes Problem welches aber erst spater im Kriegsverlauf zum Tragen kam betraf die Reserven Da es die Kasernen Infrastruktur und das vorhandene Ausbildungspersonal nicht zuliessen die gleichzeitige Ausbildung mehrerer Jahrgange zu gewahrleisten wirkte sich das Fehlen ausgebildeter Reserven verheerend fur eine langere Kriegsdauer aus Bei Kriegsbeginn verfugte man zwar uber ausreichende Reserven in der Altersgruppe von 35 bis 45 Jahren welche aber nur fur Sicherungsverbande und ruckwartige Dienste zu gebrauchen war Ein nennenswerter Ersatz aus der Altersgruppe der 18 bis 35 Jahrigen stand hingegen nicht zur Verfugung 81 Ein weiterer Punkt von dem auch die Marine und Luftwaffe betroffen waren stellte der Mangel an Spezialisten dar Aufgrund der Technisierung der Militarmaschinerie erforderten die immer komplizierter werdenden Geratschaften spezielles Personal zur Bedienung und Wartung welches aber wiederum von der Kriegswirtschaft ebenso dringend benotigt wurde Aus diesem Grund wurden die Anforderungen an den Nachwuchs schon vor Kriegsausbruch eingeschrankt so dass selbst unehrenhaft Entlassene nicht jedoch judische Mischlinge wieder eingestellt werden konnten 82 Personalstruktur der Infanterie Divisionen zu Kriegsbeginn 35 Zahlenangaben in Prozent Typ 1 Welle 35 Div 2 Welle 16 Div 3 Welle 21 Div 4 Welle 14 Div Aktives Personal 78 6 9Reserve Iseit 1920 ausgebildet unter 35 Jahre 12 83 12 21Reserve II3 Monate ausgebildet unter 35 Jahre 6 8 46 46LandwehrKriegsgediente Jg 1894 1900 oderungediente Jahrgange bis 45 Jahre 4 3 42 24Infolge der mangelhaften materiellen Lage und des unterschiedlichen Ausbildungsstandes konnte nicht jede Division in gleicher Starke und Zusammensetzung aufgestellt und mit denselben Waffen ausgerustet werden So setzten sich die sich im Sommer 1939 noch zu mobilisierenden 51 Divisionen aus drei verschiedenen Divisionstypen sogenannten Wellen zusammen welche sich enorm in der Kampfkraft unterschieden Die materielle Ausrustung und die Kampfkraft der 3 und 4 Welle war so gering dass diese hauptsachlich als bodenstandige Divisionen oder als Erganzungseinheiten verwendet wurden Selbst die zur 1 Welle gehorenden 35 Divisionen des Friedensheeres waren bei Kriegsbeginn personell noch nicht alle voll aufgefullt 83 Des Weiteren war die Bevorratung an Munition Ersatzteilen und sonstigem Nachschub nur unzureichend Das Friedensheer konnte zwar mit der notwendigen Ausstattung einigermassen versehen werden jedoch konnte die vom OKH geforderte Munitionsbevorratung von vier Monaten fur das Kriegsheer bei Kriegsbeginn bei weitem nicht erreicht werden Der Fehlbestand an dieser 4 Monats Bevorratung betrug bei den folgenden Munitionssorten 35 Infanteriemunition 60 Prozent 2 cm Flak bzw Kampfwagenmunition 70 bzw 95 Prozent Granatwerfermunition 90 Prozent Infanteriegeschutzmunition 70 Prozent leichte Feldhaubitzenmunition 60 Prozent schwere Feldhaubitzenmunition 45 Prozent Dass nach Kriegsbeginn kein von Teilen der Militarfuhrung erwarteter Mangel an Munition eintrat war auf das unerwartet schnelle Ende der anfanglichen Blitzkriegs Feldzuge und dem damit verbundenen ausserst geringen Munitionsverbrauch zuruckzufuhren Marine Bearbeiten Entgegen dem Heer hatte die Marine keine Probleme den Offiziersbedarf zu decken Das Korps bestand 1933 aus 1100 Offizieren und hatte sich bis zum Kriegsbeginn auf 4400 erhoht Die Gesamtpersonalstarke Anfang 1933 betrug 15 000 Mann wobei sich dieser Friedensbestand bis zum Sommer 1939 auf 78 000 Mann verfunffachte 84 Durch die im Sommer gestaffelt durchgefuhrten Mobilmachungen erhohte sich die Gesamtstarke bei Kriegsbeginn auf 150 000 Mann Der schleppende Aufbau des nur ungenugenden Schiffsbestandes ist wie folgt zu sehen Schlachtschiffe Panzerschiffe Schwere Kreuzer Leichte Kreuzer Zerstorer Torpedoboote U Boote1 April 1934 1 5 121 September 1939 2 3 1 6 21 12 57Als Grossbritannien dem Dritten Reich am 3 September den Krieg erklarte zog Raeder fur den der Krieg funf Jahre zu fruh kam das Fazit der Marinerustung Was die Kriegsmarine anbetrifft so ist sie selbstverstandlich noch keineswegs fur den Kampf mit England hinreichend gerustet Die Uberwasserstreitkrafte aber sind noch so gering an Zahl und Starke dass sie vollen Einsatz vorausgesetzt nur mit Anstand sterben konnen 85 Diese negative Lageeinschatzung entsprach dem Ergebnis einer Rustungspolitik welche zwischen langfristigem Schiffbau und kurzfristigen politischen Entscheidungen keiner konsequenten Leitlinie folgen konnte Nach Kriegsbeginn wurde der Bau so gut wie aller geplanten Uberwasserstreitkrafte annulliert Die Weisung Nr 1 vom 31 August 1939 fur die Kriegsfuhrung der Marine lautete lapidar Die Kriegsmarine fuhrt Handelskrieg mit dem Schwerpunkt gegen England 86 Luftwaffe Bearbeiten Steigerung der Personalstarke 87 1933 1935 1939Offiziere 250 1 100 15 000Unteroffiziere und Mannschaften 2 000 17 000 370 000Durch das Totalverbot der Luftwaffe konnte diese im Gegensatz zu den anderen zwei Teilstreitkraften nicht auf einen vorhandenen Personalkorper aufbauen so dass die personelle Ausdehnung mit all ihren Nachteilen hier besonders stark zum Ausdruck kam So musste schon 1935 die Offiziersausbildung von drei auf zwei Jahre reduziert werden Im Laufe der Zeit fand eine derart immense Personalverstarkung statt dass sich das Offizierskorps vom Zeitpunkt der Enttarnung im Jahre 1935 bis zum Kriegsbeginn verdreizehnfachte Wenn man bedenkt dass die Formierung eines homogenen Offizierskorps und die Einfuhrung in die neue komplizierte Technik ein langwieriger Prozess ist und ein Grossteil des Korps aus ehemaligen und mit der neuen Materie nicht vertrauten Heeresoffizieren rekrutiert wurde so wird man uber die Qualitat dieses Korps skeptisch urteilen mussen Durch die immense personelle Vermehrung und die daraus resultierende hohe Personalfluktuation war eine Konsolidierung der Truppe ab 1935 nicht mehr moglich 51 Flugzeugproduktion des Deutschen Reiches 88 Jahr Insgesamt davon Kriegsflugzeuge1932 36 1933 368 1934 1 968 8401935 3 183 1 8231936 5 112 2 5301937 5 606 2 6511938 5 235 3 3501939 8 295 4 733Auch die Flugzeugproduktion hatte enorme Steigerungsraten zu verzeichnen wobei es im Jahr 1938 wegen Problemen in der Rohstoffversorgung zu einem Ruckgang der seit 1936 stagnierenden Gesamtproduktion kam Das intensive Aufbautempo ist des Weiteren bei der rasanten Vermehrung der organisatorisch neu aufgestellten Staffeln zu sehen wobei die besonders hohen Steigerungsraten durch das Teilen bestehender Verbande zustande gekommen sind 51 1933 3 Staffeln 1934 14 Staffeln 1935 49 Staffeln 1936 109 Staffeln 1937 214 Staffeln 1938 243 Staffeln 2 180 Frontflugzeuge 1939 275 Staffeln Sommer Hohe personelle Zuwachsraten hatte auch die Flakartillerie zu verzeichnen welche von 11 Abteilungen zum Zeitpunkt der Enttarnung auf 60 Flak Abteilungen mit 68 000 Mann zum Jahresende 1938 anwuchs Bei der dritten Waffengattung der Luftnachrichtentruppe verhielt es sich mit der Vermehrung von sechs Kompanien auf 102 Kompanien mit 35 500 Mann im gleichen Zeitraum analog 51 Im August 1939 dienten 373 000 Mann in der Luftwaffe welche sich in 208 000 Mann Fliegertruppe darunter 20 000 Mann fliegendes Personal 107 000 Mann Flakartillerie und 58 000 Mann Luftnachrichtentruppegliederten Durch die Mobilmachungsmassnahmen wurde hauptsachlich mittels Verdreifachung der Flak Truppe dessen benotigte Ausrustung eingelagert war die Gesamtpersonalstarke auf 677 000 Mann zu Kriegsbeginn angehoben Einsatzbereitschaft der fliegenden Frontverbande bei Kriegsbeginn A 11 JagerZerstorer SturzkampffliegerSchlachtflieger BomberSchnellkampfflieger AufklarerHeeres und Fernaufklarer TransportfliegerOhne Lastensegler SonstigeKurierstaffeln Seeflieger etc Gesamtbestandinsges 302 StaffelnEinsatzbereite Flugzeuge 1 082 377 1 105 541 502 225 3 832Nicht einsatzbereit 148 23 105 120 42 18 456Einsatzbereite Besatzungen 980 345 1 045 459 539 201 3 569Die Einsatzbereitschaft der rund 11 700 Mann umfassenden Frontbesatzungen war relativ hoch obwohl nicht alle verfugbaren Flugzeuge bemannt werden konnten Weiterhin wurde gegenuber den ersten Rustungsprogrammen die Luftverteidigungskomponente betrachtlich erhoht denn die 21 Flakregimenter mit ihren 2 600 schweren 6 700 mittleren bzw leichten Flakgeschutzen und 3 000 Flakscheinwerfern verfugten mit 107 000 Mann fast uber ein Drittel des aktiven Stammpersonals von 370 000 Mann Des Weiteren konnte die Luftwaffe auf 133 Fliegerhorste 49 Munitionsanstalten und 13 grosse Lufttanklager zuruckgreifen 51 Auswirkungen Bearbeiten Die massive Aufrustung fuhrte trotz Hitlers Friedensreden neben einer Verscharfung der internationalen Beziehungen zu einem Wandel der Machtekonstellation so dass im Falle einer Kriegseroffnung kaum Aussicht bestand den Konflikt lokal begrenzen zu konnen Fur diesen Fall reichte der Rustungsstand aber 1939 nicht aus 35 So entwickelte die massive Aufrustung eine unkontrollierbare Eigendynamik und wurde selbst zu einem Risiko fur das Reich Fur die Militars gab es keine Alternative zur Aufrustung wie der Gedankengang der Wehrmachtfuhrung auf die wegen der intensiven Aufrustung verschlechterte aussenpolitische Situation mit einer Rustungsbeschleunigung zu reagieren aufschlussreich zeigte 17 Die 1936 vom Chef des Heeresamtes gestellte Frage ob die Unterhaltung eines auf hochste Kriegsbereitschaft ausgelegten Heeres okonomisch uberhaupt tragbar sei stellte sich alsbald nicht mehr denn Hitler hatte seine Absicht verkundet spatestens ab 1943 die Wehrmacht zum Kampf um die Erweiterung des Lebensraumes einzusetzen 89 Gemass dem vorgesehenen Blitzkriegs Konzept einen diplomatisch isolierten Feind mit begrenzten aber gewaltigen Schlagen uberfallartig zu besiegen besass die Wehrmacht eine hohe Erstschlagskapazitat Durch die in Deutschland praktizierte Breitenrustung gelang es die Streitkrafte innerhalb einer kurzen Zeitspanne auf eine relativ hohe quantitative Starke zu bringen jedoch war durch das Fehlen einer Koordination der Rustungsmassnahmen und das Beibehalten der Friedenswirtschaft selbst nach Kriegsbeginn die Leistungsfahigkeit der Rustungsindustrie begrenzt so dass eine Tiefenrustung und der Aufbau von Nachschubreserven nicht realisiert werden konnte 90 Selbst von der eigenen militarischen Fuhrung wurde die Wehrmacht im Sommer 1939 als nicht kriegsfahig bezeichnet 91 Im Verlauf der immer langer wahrenden und in dieser Form nicht geplanten Ausweitung des Konfliktes sollte sich zeigen dass die Wehrmacht fur einen langen Weltkrieg nicht gerustet war Der unter grossten Anstrengungen in einigen Teilbereichen erreichte Rustungsvorsprung schmolz aufgrund des Unterlassens einer wirtschaftlichen Totalmobilmachung schon nach kurzester Zeit dahin 92 Bis heute gibt es unterschiedliche Rezeptionen uber den Verlauf der Aufrustung Altere Forschungen unterstutzen die in den 1960er Jahren vom Wirtschaftshistoriker Alan S Milward formulierte These der Blitzkriegswirtschaft 93 Die Theorie erklarte den geringen wirtschaftlichen Mobilisierungsgrad mit einer angeblich genialen Wirtschaftspolitik Hitlers in welcher die knappen Ressourcen durch geschickten Krafteeinsatz innerhalb der gegebenen Rahmenbedingungen einen erfolgreichen Blitzkrieg gewahrleisten sollten Der durch die enormen investierten Mittel entstandene okonomische Engpass sollte durch eine Art Flucht nach vorn in den Krieg uberwunden werden Durch die Ausbeutung der dabei eroberten Gebiete sollte der nachste kurze Feldzug ermoglicht werden Der Krieg sollte sozusagen den Krieg nahren 94 Nach Adam Tooze ware sich Hitler und die NS Fuhrung vor ihrem Kriegsbeginn bewusst gewesen dass die Rustung der Wehrmacht fur einen langeren Krieg nicht ausreichte und dass die Zeit angesichts des absehbaren Kriegseintritts der USA gegen sie arbeitete Hitler hielt aber mit seiner Ideologie der judischen Weltverschworung am Krieg fest Durch einen Blitzkrieg sollte nach dem Sieg im Westen die UdSSR rasch niedergeworfen werden was die militarische Lage zugunsten NS Deutschlands stark verbessern sollte Dieses Vorhaben scheiterte 1941 vor Moskau 95 Andere Forscher gehen davon aus dass die NS Fuhrung eine Ausrichtung auf einen langen Krieg und die totale Mobilmachung schon immer angestrebt hatten an dieser Aufgabe aber aufgrund Ineffizienz und der ausbleibenden Einsicht dass das wirtschaftliche Potential zu gering fur einen grossen Weltkrieg war scheiterte 96 Literatur Bearbeiten chronologisch Burkhart Muller Hillebrand Das Heer 1933 1945 Entwicklung des organisatorischen Aufbaues Band I Das Heer bis zum Kriegsbeginn Mittler Darmstadt 1954 Karl Heinz Volker Die Deutsche Luftwaffe 1933 1939 DVA Stuttgart 1967 Wilhelm Deist Die Aufrustung der Wehrmacht In Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg Hrsg vom Militargeschichtlichen Forschungsamt Band 1 Ursachen und Voraussetzungen der deutschen Kriegspolitik Deutsche Verlagsanstalt Stuttgart 1979 ISBN 3 421 01934 7 Bernhard R Kroener Die personellen Ressourcen des Dritten Reiches und Rolf Dieter Muller Die Mobilisierung der deutschen Wirtschaft fur Hitlers Kriegsfuhrung In Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg Hrsg vom MGFA Band 5 1 Organisation und Mobilisierung des deutschen Machtbereichs DVA Stuttgart 1988 ISBN 3 421 06232 3 Wilhelm Deist Militar Staat und Gesellschaft Studien zur preussisch deutschen Militargeschichte Oldenbourg Munchen 1991 ISBN 3 486 55920 6 Rolf Dieter Muller Hans Erich Volkmann Hrsg im Auftrag des MGFA Die Wehrmacht Mythos und Realitat Oldenbourg Munchen 1999 ISBN 3 486 56383 1 Michael Salewski Die Deutschen und die See Steiner Stuttgart 2002 ISBN 3 515 07319 1 Teil I ISBN 3 515 08087 2 Teil II Marian Zgorniak Europa am Abgrund 1938 Lit Verlag Munster 2002 ISBN 3 8258 6062 0 MGFA Grundkurs deutsche Militargeschichte Band 2 Das Zeitalter der Weltkriege Volker in Waffen Oldenbourg Munchen 2007 ISBN 978 3 486 58099 0 Weblinks BearbeitenAdolf Hitler Rede vor den Spitzen der Reichswehr 3 Februar 1933 Mit einer Einfuhrung von Andreas Wirsching und dem Wortlaut der Aufzeichnungen Curt Liebmanns und Horst von Mellenthins in 1000dokumente deEinzelnachweise Bearbeiten Rainer Wohlfeil Edgar Graf von Matuschka Reichswehr und Republik 1918 1933 Bernard amp Graefe 1970 ISBN 3 7637 0304 7 S 207 ff Wohlfeil Matuschka Reichswehr und Republik S 218 ff Von einer sensationellen Wende ist die Rede in Muller Volkmann Die Wehrmacht Mythos und Realitat S 79 Ernst Hansen Reichswehr und Industrie Rustungswirtschaftliche Zusammenarbeit und wirtschaftliche Mobilmachungsvorbereitungen 1923 1932 Boldt 1978 ISBN 3 7646 1686 5 S 64 ff Wie kein anderer veranderte Groener die Reichswehr Johannes Hurter Wilhelm Groener Reichswehrminister am Ende der Weimarer Republik Oldenbourg Verlag Munchen 1998 ISBN 3 486 55978 8 S 355 ff 78 Aufklarer 54 Jager und 18 Bomber Muller Hillebrand Das Heer 1933 1945 Band I S 19 f Muller Volkmann Die Wehrmacht Mythos und Realitat S 81 Simson hatte das reichsweite Monopol auf die Herstellung leichter MG Wolf Gruner Deutsches Reich 1933 1937 ISBN 3 486 58480 4 S 372 Karl Heinz Janssen Der grosse Plan Die Zeit Nr 11 1997 Artikel online Diese fruher lang unterschatzte Feststellung u a in Johannes Hurter Wilhelm Groener ISBN 3 486 55978 8 S 106 Rudiger vom Bruch Brigitte Kaderas Hrsg Wissenschaften und Wissenschaftspolitik Bestandsaufnahme zu Formationen Bruchen und Kontinuitaten in Deutschland des 20 Jahrhunderts Steiner Stuttgart 2002 ISBN 3 515 08111 9 S 265 Abschrift auf NS Archiv de der Liebmann Aufzeichnung Die Denkschrift wurde vom Chef der Heeresleitung Hammerstein und vom Chef des Truppenamtes Adam erstellt Dazu MGFA DRZW Band 1 S 400 Alle Zahlen nach MGFA DRZW Band 1 S 401 f MGFA DRZW Band 1 S 243 f Wilhelm Deist 1991 Militar Staat und Gesellschaft S 307 Militargeschichtliches Forschungsamt Das Zeitalter der Weltkriege S 262 a b MGFA DRZW Band 1 S 418 Die Studie wurde von Beck ausgearbeitet und von Werner von Fritsch der sogar 36 bis 40 Divisionen forderte gebilligt Klaus Jurgen Muller General Ludwig Beck Studien und Dokumente zur politisch militarischen Vorstellungswelt und Tatigkeit des Generalstabschefs des deutschen Heeres 1933 1938 Boldt 1980 ISBN 3 7646 1785 3 S 202 ff Proklamation der Reichsregierung an das deutsche Volk bezuglich der Einfuhrung der allgemeinen Wehrpflicht Vom 16 Marz 1935 Auf documentarchiv de Vgl Deutsches Reichsgesetzblatt Teil I 1867 1945 S 375 bei der Osterreichischen Nationalbibliothek ONB http www documentarchiv de Wehrgesetz vom 21 Mai 1935 Zum Versprechen Hitlers siehe Punkt 4 der Liebmann Abschrift Mit dem Gesetz erfolgten ab Sommer einige Umbenennungen die Reichswehr wurde offiziell zur Wehrmacht das Truppenamt wurde in Generalstab des Heeres umbenannt und die Fuhrer der drei Teilstreitkrafte wurden zu Oberbefehlshabern a b MGFA DRZW Band 1 S 420 Als Hauptursache wird die um ein Jahr verzogerte Einfuhrung der schon seit 1933 geforderten Wehrpflicht und das Fehlen der fur die Westfront abgestellten Divisionen angesehen MGFA DRZW Band 1 S 420 Erhohung MGFA DRZW Band 1 S 421 Ausgleich S 433 Es handelte sich um insgesamt 56 000 Mann Die Ausbildung der kasernierten Hundertschaften hatte schon ab Herbst 1933 militarischen Charakter Rudolf Absolon Die Wehrmacht im Dritten Reich Aufbau Gliederung Recht und Verwaltung Band III Oldenbourg 1975 ISBN 3 486 41567 0 S 31 ff Rudiger von Manstein Erich von Manstein Soldat im 20 Jahrhundert Militarisch politische Nachlese Bernard amp Graefe 1994 ISBN 3 7637 5214 5 Deist Militar Staat und Gesellschaft S 324 Das Heer 1914 bestand aus 87 Divisionen und 44 Landwehrbrigaden Deist Militar Staat und Gesellschaft S 326 MGFA DRZW Band 1 S 439 MGFA DRZW Band 1 1936 S 432 1937 1939 S 442 ff Siehe mehrfach in MGFA DRZW Band 1 S 415 422 431 435 437 o 444 Zum Augustprogramm kamen nach Angaben des AHA jahrlich noch Wechselunkosten in Hohe von 700 Mio RM dazu MGFA DRZW S 434 MGFA DRZW Band 1 S 435 Meldung des ObdH an den Reichskanzler MGFA DRZW Band 1 S 445 a b c d e Muller Hillebrand Das Heer 1933 1945 Band I S 37 a 20 b 70 c 128 d 126 e MGFA DRZW Band 1 Verzogerung S 446 Ausstattungsmisere S 447 Salewski Die Deutschen und die See Teil 2 S 137 a b c d e f g Jost Dulffer Weimar Hitler und die Marine Reichspolitik und Flottenbau 1920 1939 Droste 1973 ISBN 3 7700 0320 9 S 248 f a 566 b 313 c 389 d 568 f e 458 ff f 504 ff g Salewski Die Deutschen und die See S 134 Ingo Bauernfeind Radioaktiv bis in alle Ewigkeit Das Schicksal der Prinz Eugen Mittler Verlag Hamburg Berlin Bonn 2011 ISBN 978 3 8132 0928 0 S 10 MGFA DRZW Band 1 S 458 Erminio Bagnasco U Boote im 2 Weltkrieg Motorbuch Stuttgart 1994 ISBN 3 613 01252 9 S 56 a b c Michael Salewski Die deutsche Seekriegsleitung 1935 1945 Bernard amp Graefe Frankfurt 1985 ISBN 3 7637 5168 8 Rolf Guth Die Marine des deutschen Reiches 1919 1939 Bernard amp Graefe Frankfurt am Main 1982 ISBN 3 7637 5113 0 S 157 In dem Z Plan sind die schon geplanten und vorhandenen Schiffe der Kriegsmarine enthalten Der Ursprungsplan umfasste sogar 8 Flugzeugtrager Robert Bohn Neutralitat und totalitare Aggression Steiner Verlag Stuttgart 1991 ISBN 3 515 05887 7 S 60 MGFA DRZW Band 1 S 468 MGFA DRZW Band 1 S 450 Gert Sandhofer Das Panzerschiff A und die Vorentwurfe von 1920 1928 In Die Marine des Deutschen Reiches 1919 1939 Bernard amp Graefe 1972 ISBN 3 7637 5117 3 S 83 Ludolf Herbst Das nationalsozialistische Deutschland 1933 1945 Frankfurt am Main 1996 S 130 Artikel 198 a b c d e f g h i j Volker Die deutsche Luftwaffe 1933 1939 S 15 f u 229 a S 58 b S 131 c S 170 d S 201 e S 138 f S 99 u 121 g S 31 48 102 f h S 106 u 111 ff i S 182 u 193 j abgedruckt bei Bernhard Heimann Joachim Schunke Eine geheime Denkschrift zur Luftkriegskonzeption Hitler Deutschlands vom Mai 1933 In Zeitschrift fur Militargeschichte Nr 3 Berlin Ost 1964 S 72 86 Die Luftflotte sollte aus 400 Bombern Eindringtiefe 800 km und Abwurfkapazitat mindestens 2 t und 10 Aufklarungsstaffeln bestehen MGFA DRZW Band 1 S 475 f a b c d Edward L Homze Arming the Luftwaffe The Reich Air Ministry and the German Aircraft Industry 1919 1939 Nebraska Press 1976 ISBN 0 8032 0872 3 S 74 f a und b 78 u 184 c 222 ff d 145 e Zgorniak Europa am Abgrund S 58 Meinung in MGFA DRZW Band 1 S 483 L Dv 16 Rolf Schabel Die Illusion der Wunderwaffen Oldenbourg Verlag Munchen 1994 ISBN 3 486 55965 6 S 79 siehe dazu auch Ernst Stilla Die Luftwaffe im Kampf um die Luftherrschaft Entscheidende Einflussgrossen bei der Niederlage der Luftwaffe im Abwehrkampf im Westen und uber Deutschland im Zweiten Weltkrieg unter besonderer Berucksichtigung der Faktoren Luftrustung Forschung und Entwicklung und Human Ressourcen Dissertation 2005 urn nbn de hbz 5 05816 S 38 46 Strukturelle Schwierigkeiten und der negative Einfluss Gorings auf die Organisation und Handlungsfahigkeit der Luftwaffenfuhrung Guido Knopp Friederike Dreykluft Hitlers Krieger Goldmann Verlag Munchen 2000 ISBN 3 442 15045 0 S 337 MGFA DRZW Band 1 S 488 f Leichtverletzte 211 Mann MGFA DRZW Band 5 1 S 717 Zu den Institutionen MGFA DRZW Band 5 1 2 Teil Die Mobilisierung der deutschen Wirtschaft fur Hitlers Kriegsfuhrung S 349 ff Fast keine Planzahl wurde tatsachlich erreicht MGFA DRZW Band 5 1 S 408 MGFA DRZW Band 1 S 366 MGFA DRZW Band 1 S 364 Urteil in MGFA DRZW Band 1 S 497 ff Adam Tooze Okonomie der Zerstorung Die Geschichte der Wirtschaft im Nationalsozialismus Siedler Verlag Munchen 2007 ISBN 978 3 88680 857 1 S 755 Zgorniak Europa am Abgrund S 34 Christoph Franke Die Rolle der Devisenstellen bei der Enteignung der Juden In Katharina Stengel Hrsg Die staatliche Enteignung der Juden im Nationalsozialismus Frankfurt a M 2007 ISBN 978 3 593 38371 2 S 81 Vorschau auf Google Books MGFA DRZW Band 1 S 362 Willi A Boelcke Die Kosten von Hitlers Krieg Kriegsfinanzierung und finanzielles Kriegserbe in Deutschland 1933 1948 Schoningh Verlag Paderborn 1985 ISBN 3 506 77471 9 S 28 Wolfram Fischer Deutsche Wirtschaftspolitik 1918 1945 Leske Verlag Opladen 1968 ISBN 3 7850 0073 1 S 102 Arthur Schweitzer Big Business in the Third Reich Indiana University Press Bloomington 1977 ISBN 0 253 10670 2 S 331 Berenice Carroll Design for Total War Arms and Economics Walter de Gruyter 1968 ISBN 90 279 0299 2 S 184 Dietrich Eichholtz Geschichte der Deutschen Kriegswirtschaft Akademie Verlag 1969 ISBN 3 598 11635 7 S 31 Angaben des Reichsfinanzminister Schwerin von Krosigk im Wilhelmstrassen Prozess zit nach Rene Erbe Die nationalsozialistische Wirtschaftspolitik 1933 1939 im Lichte der modernen Theorie Polygraphischer Verlag 1958 Bernhard R Kroener Die Personallage der Wehrmacht bei Kriegsausbruch In Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg Band 5 1 Stuttgart 1988 S 726 739 graphische Darstellung S 731 Zahlen nach MGFA DRZW Band 1 S 410 ff Mueller Hillebrand Das Heer 1933 1945 Band I S 66 Die Zahlen schwanken zwischen 3 706 Mio MGFA DRZW Band 5 1 S 731 und 3 731 Mio Mueller Hillebrand Heer S 66 Mann Die Zahlen fur das Feldheer sind aber ubereinstimmend MGFA DRZW Band 5 1 S 554 aufgrund Mangel der damaligen Statistik sind Unterschiede zu anderen Zahlenangaben vor allem bei Panzern moglich MGFA DRZW Band 5 1 S 728 MGFA DRZW Band 5 1 S 732 MGFA DRZW Band 1 S 448 Rolf Guth Organisation der Marine in Krieg und Frieden 1913 1933 In Deutsche Marinegeschichte der Neuzeit ISBN 3 7637 0307 1 S 347 ff Muller Volkmann Die Wehrmacht Mythos und Realitat S 270 Gerhard Koop Schiffsklassen und Schiffstypen der deutschen Marine Band 5 Bernard amp Graefe Bonn 1994 ISBN 3 7637 5923 9 S 294 MGFA DRZW Band 1 S 479 MGFA DRZW Band 1 S 242 Fromm forderte eine Verlangsamung der Rustung wenn keine feste Absicht besteht die Wehrmacht einzusetzen MGFA DRZW Band 1 S 436 MGFA Das Zeitalter der Weltkriege S 262 Fazit Ineffizienz Muller Volkmann Die Wehrmacht S 102 Urteil u a Klaus Jurgen Muller Das Heer und Hitler Oldenbourg 1988 ISBN 3 486 55350 X S 407 ff Gotthard Breit Das Staats und Gesellschaftsbild deutscher Generale beider Weltkriege im Spiegel ihrer Memoiren Boldt 1973 ISBN 3 7646 1576 1 S 185 ff So baute England schon im Sommer 1939 mehr Flugzeuge als Deutschland ein Jahr darauf waren es schon 50 mehr von den wirtschaftlichen Kapazitaten Russlands und der USA welche ab Mitte des Krieges voll ausgenutzt wurden ganz zu schweigen Naher dazu Richard Overy Die Wurzeln des Sieges Rowohlt Verlag Reinbek 2002 ISBN 3 499 61314 X S 425 Siehe dazu Alan S Milward Der Einfluss okonomischer und nicht okonomischer Faktoren auf die Strategie des Blitzkrieg In Forstmeier Volkmann Hrsg Wirtschaft und Rustung am Vorabend des Zweiten Weltkrieges Droste Verlag Dusseldorf 1975 ISBN 3 7700 0399 3 S 189 201 Timothy Mason Sozialpolitik im Dritten Reich Arbeiterklasse und Volksgemeinschaft Westdeutscher Verlag Opladen 1977 ISBN 3 531 11364 X S 295 ff Vgl Adam Tooze Wages of Destruction The Making and Breaking of the Nazi Economy 2006 Taschenbuchausgabe 2007 vor allem das Kapitel 9 1939 Nothing to Gain by Waiting MGFA DRZW Band 5 1 S 349 u 689 Anmerkungen Bearbeiten Der anfangliche Plan fur ein 21 Divisionen Heer wurde aus wirtschaftlichen Grunden verworfen Der Lowenanteil entfiel auf das Heer die Marine erhielt rund 7 Mio RM jahrlich Die 350 Mio RM wurden mit vollster Billigung aller Regierungsparteien mittels eines Geheimfonds im Reichshaushalt untergebracht Dazu wurde der Staatssekretarausschuss gegrundet der den Etat verabschieden konnte Dieser bestand aus je einem Vertreter des Rechnungshofes des Reichswehr und des Finanzministeriums und war den Kontrollmoglichkeiten des Reichstages entzogen Johannes Hurter Wilhelm Groener ISBN 3 486 55978 8 S 114 f Karl Heinz Janssen beschreibt den grossen Plan eingehend in seinem Buch Der Krieg der Generale Hitler als Werkzeug der Wehrmacht ISBN 3 548 36277 X Die Darstellung wird aber z B von dem Historiker Dieter Pohl als streckenweise spekulativ kritisiert Die Herrschaft der Wehrmacht ISBN 3 486 58065 5 S 41 Allgemein ist dieses Buch umstritten da Hitler nur als Marionette einer auf Revanchekrieg ausgerichteten Militarfuhrung dargestellt wird Kritisch z B Ursula Heukenkamp Schuld und Suhne Kriegserlebnis und Kriegsdeutung in deutschen Medien der Nachkriegszeit ISBN 90 420 1425 3 S 151 Hitler stand bis zuletzt einem Abschluss den er spater sowieso revidiert hatte positiv gegenuber da er die eigene militarische Schwache erkannte u der Ansicht war dass es falsch sei mehr zu verlangen als wir aus technischen oder finanziellen Grunden tatsachlich anschaffen konnten Zit n MGFA DRZW Band 1 S 398 Schon seit 1933 reagierte die englische Offentlichkeit aufgrund von Artikeln der Yellow Press beunruhigt ab 1934 wurde die Bedrohung auch politisch ernst genommen obwohl England damals noch keine Rolle in den dt Luftkriegsuberlegungen spielte So wurde die Zielsetzung der Luftwaffenfuhrung eine Waffe hauptsachlich gegen Frankreich und Polen zu schaffen durch aussere Faktoren hinfallig MGFA DRZW Band 1 S 477 Erst durch die Ernennung Speers zum Reichsminister fur Bewaffnung und Munition 1942 und dann 1943 zum Reichsminister fur Rustung und Kriegsproduktion gelang eine vollstandige Umstellung der Wirtschaft auf Kriegsproduktion und von der handwerklichen Fertigung von Rustungsgutern auf industrielle Massenfertigung Das von Speer umgesetzte Konzept der Selbstverantwortung der Industrie setzte alle dynamischen Krafte einer modernen Industriegesellschaft frei und ermoglichte das Rustungswunder Speer MGFA DRZ Band 5 2 S 343 Zu einer kritischen Bewertung von Albert Speer und dem sogenannten so Tooze Rustungswunder vgl Adam Tooze Okonomie der Zerstorung Die Geschichte der Wirtschaft im Nationalsozialismus Pantheon 2008 ISBN 3 570 55056 7 S 550 ff Um der Entstehung von Kriegsgewinnlertum welcher sich im Ersten Weltkrieg gebildet hatte entgegenzutreten entwickelte man eine Preisprufung die nach dem Prinzip funktionierte dass sich die Gewinnspanne des Unternehmens nach einem fest fixierten prozentualen Verhaltnis zu den realen Herstellungskosten richtete Je hoher also die Betriebskosten waren umso hoher waren auch die Gewinne so dass eine Rationalisierung seitens der Unternehmen gar nicht angestrebt wurde Die Reihenfolge 1939 war USA Neuseeland Hawaii Kanada Australien Frankreich Grossbritannien Danemark Schweden Sudafrika Luxemburg Norwegen Uruguay Belgien und dann Deutschland In absoluten Zahlen lag Deutschland mit knapp 2 Mio Kfz Pkw Bus und Lkw auf dem 4 Platz aber immer noch weit hinter den USA mit ihren 30 Mio Kfz MGFA DRZW Band 5 1 Tabelle S 651 Der Schell Plan kam vor dem Krieg nicht mehr zum Tragen Rechenbeispiel einer Familienunterstutzung Wurde der Mann der zuvor in einer Fabrik 216 RM verdiente einberufen bekam selbst die kinderlose Ehefrau eine Unterstutzung von 84 RM wozu noch ein Mietzuschuss von 10 RM kam Die somit monatlich zur Verfugung stehenden 94 RM boten keinen Anreiz fur eine Berufstatigkeit da die Frau z B in einer Konservenfabrik nur 53 RM verdiente MGFA DRZW Band 5 1 S 771 Eine umfangreiche Ubersicht uber die Rustungswirtschaft die den Artikel sprengen wurde bietet sich u a in Rolf Dieter Muller Die Mobilisierung der deutschen Wirtschaft fur Hitlers Kriegsfuhrung In MGFA DRZW Band 5 1 S 349 689 Alan S Milward Die deutsche Kriegswirtschaft 1939 1945 Deutsche Verlags Anstalt 1966 MGFA Wirtschaft und Rustung am Vorabend des Zweiten Weltkrieges Dusseldorf 1975 ISBN 3 7700 0399 3 Forstmeier Volkmann Kriegswirtschaft und Rustung 1939 1945 Droste 1976 ISBN 3 7700 0443 4 Georg Thomas Geschichte der deutschen Wehr und Rustungswirtschaft ISBN 3 7646 1067 0 Adam Tooze Okonomie der Zerstorung Die Geschichte der Wirtschaft im Nationalsozialismus Pantheon 2008 ISBN 3 570 55056 7 MGFA DRZW Band 1 S 249 Hierbei gibt es Unterschiede zwischen dem kurz und langfristigen Schuldenstand Addiert ergeben sich folgende Zahlen 1933 14 Mrd RM 1934 16 Mrd RM 1935 20 Mrd RM 1936 26 Mrd RM 1937 32 Mrd RM Zahlen nach MGFA DRZW Band 5 1 S 963 Hinweis Zahlen mit anderen Quellen aufgrund von Statistikdefiziten und sonstigen Falsch oder Mehrzahlungen nicht unbedingt konform So kommt Volker Luftwaffe auf 4093 vorhandene Flugzeuge wovon 3646 einsatzbereit waren darunter u a 1056 Bf 109 787 He 111 628 Do 17 366 Ju 87 und 552 Ju 52 Dieser Artikel wurde am 7 Mai 2009 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Aufrustung der Wehrmacht amp oldid 233660336