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Curt Liebmann 29 Januar 1881 in Coburg 2 Juli 1960 in Holzminden war ein deutscher General der Infanterie im Zweiten Weltkrieg Nach ihm ist die Liebmann Aufzeichnung benannt Curt Liebmann 1939 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Liebmann Aufzeichnung 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenCurt Liebmann war der Sohn des preussischen Generalmajors Konrad Liebmann 1846 1917 Nach dem Besuch des Kadettenkorps wurde Liebmann am 20 Marz 1899 als Leutnant dem 2 Nassauischen Infanterie Regiment Nr 88 der Preussischen Armee in Mainz uberwiesen 1901 erfolgte seine Versetzung in das Grossherzoglich Mecklenburgische Fusilier Regiment Kaiser Wilhelm Nr 90 nach Rostock Von 1906 bis 1909 studierte er an der Kriegsakademie und war von 1910 bis 1913 als Hauptmann Mitglied des Grossen Generalstabs Wahrend des Ersten Weltkrieges diente Liebmann in verschiedenen Generalstabsverwendungen und nahm unter anderem Ende August 1914 an der Schlacht bei Tannenberg bei Division Unger teil Neben beiden Klassen des Eisernen Kreuzes erhielt Liebmann fur sein Wirken das Ritterkreuz des Koniglichen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern das Ritterkreuz I Klasse des Friedrichs Ordens und des Herzoglich Sachsen Ernestinischer Hausordens mit Schwertern das Hanseatenkreuz der Stadt Hamburg das Osterreichische Militarverdienstkreuz III Klasse mit der Kriegsdekoration den Eisernen Halbmond sowie das Ritterkreuz IV Klasse I Stufe des Bulgarischen Militarordens fur Tapferkeit 1 Nach Kriegsende wurde Liebmann in die Reichswehr ubernommen und zunachst im Reichswehrministerium verwendet Eingesetzt war er hier in der Heeresstatistischen Abteilung T3 des Truppenamtes Anfang 1922 wurde er zum Oberstleutnant befordert und fuhrte ab 1 April das II Bataillon im 1 Preussisches Infanterie Regiment in Tilsit Nach zwei Jahren erfolgte seine Ruckversetzung in das Reichswehrministerium nach Berlin wo er Anfang September 1924 von Oberst Friedrich von Boetticher 1881 1967 die Leitung der Abteilung Fremde Heere ubernahm Sie lief wegen der Bestimmungen des Versailler Vertrages unter der Tarnbezeichnung Statistische Abteilung T3 innerhalb des Truppenamts Seinem Arbeitsbereich waren sowohl die Abwehr unter Friedrich Gempp 1871 1947 die Informationsbeschaffung und Auswertung uber fremde Streitkrafte die Chiffrierstelle der Heeresverwaltung als auch die Betreuung der auslandischen Militarattaches an Botschaften Gesandtschaften in Berlin zugeordnet Am 1 Februar wurde er zum Oberst befordert Als im August 1927 die ersten Veroffentlichungen uber die Beteiligung der Abteilung an geheimen Rustungsprojekten und den Machenschaften des Leiters der Seetransportabteilung Walter Lohmann 1878 1930 2 ans Licht der Offentlichkeit kamen bestand enorme Gefahr fur die zumeist konspirative Arbeit und den Auftrag der Abteilung Fremde Heere bezuglich der verdeckten Informationsgewinnung 3 Anfangliche Vertuschungen der tatsachlichen Aktivitaten erste Umbesetzungen sowie Umstrukturierungen fuhrten nicht zur Verbesserung der eingetretenen Situation Zum 1 Marz 1928 wurde Liebmann als Abteilungsleiter abgelost und durch Oberst Erich Kuhlenthal 1880 1958 ersetzt Er ubernahm das Kommando uber das 5 Preussisches Infanterie Regiment in Stettin wo er 1929 zum Generalmajor befordert wurde Es folgten eine mehrmonatige Verwendung als Chef des Generalstabes des Gruppenkommandos 2 in Kassel und schliesslich 1931 die Ernennung zum Kommandeur der 5 Division und Befehlshaber im Wehrkreis V Stuttgart verbunden mit der Beforderung zum Generalleutnant Liebmann gehorte damit zum engeren Fuhrungskreis der Reichswehr In dieser Position nahm er am 3 Februar 1933 an einer etwas intern gehaltenen Gesprachsrunde im Haus von General der Infanterie Kurt von Hammerstein Equord teil zu dieser war auch Adolf Hitler als frischbernannter Reichskanzler als Gast zugegen Nach dem Tode des Reichsprasidenten Paul von Hindenburg und der Ernennung Hitlers zum Obersten Befehlshaber der Reichswehr im Sommer 1934 wurde der als konservativ geltende Liebmann am 1 August 1934 wieder ins Reichswehrministerium mit dem Ziel der Vorbereitung auf eine wichtige Verwendung zuruckversetzt Vermutlich kam diese dann nicht durch die seit Mitte 1933 schwelende Krise zwischen der Fuhrung der NSDAP und der Reichswehrfuhrung zustande Er blieb uber ein Jahr lang ohne Verwendung Erst am 1 Oktober 1935 wurde Liebmann unter Beforderung zum General der Infanterie zum ersten Kommandeur der nun wieder offiziell agierenden Heereskriegsakademie in Berlin ernannt Hier war er bis zum Fruhjahr 1939 tatig als er mit Wirkung vom 30 April mit 58 Jahren in den Ruhestand versetzt wurde Mit dem Beginn der Mobilmachung anlasslich des Zweiten Weltkriegs am 25 August 1939 wurde Liebmann reaktiviert und zum Oberbefehlshaber der 5 Armee ernannt die als Teil der Heeresgruppe C des Generalobersten Wilhelm Ritter von Leeb am Westwall stationiert war Doch bereits kurz nach dem Ende des Uberfalls auf Polen wurde er angeblich auf eigenen Wunsch von diesem Kommando entbunden und durch den fuhrertreuen Generaloberst Walter von Reichenau ersetzt Den Rest des Krieges verbrachte Liebmann formal in der Fuhrerreserve ohne jedoch noch einmal zu einer Verwendung herangezogen zu werden Nach Kriegsende 1945 kam er in britische Kriegsgefangenschaft aus der er 1947 entlassen wurde Liebmann verstarb am 2 Juli 1960 in Holzminden Liebmann Aufzeichnung Bearbeiten nbsp Curt Liebmann 1931 Am 3 Februar 1933 vier Tage nach seiner Ernennung zum Reichskanzler war Adolf Hitler eingeladen anlasslich einer Befehlshaberbesprechung eine Rede vor der Fuhrung der Reichswehr zu halten Bei diesem Treffen in der Dienstwohnung des Chefs vom Oberkommando des Heeres General der Infanterie Kurt von Hammerstein Equord sprach Hitler uber seine mittel und langfristigen Ziele Anwesend waren unter anderem die sieben Wehrkreisbefehlshaber darunter auch Liebmann der sich wie ublich handschriftliche Notizen machte Die personlichen Originalaufzeichnungen Liebmanns befinden sich heute im Institut fur Zeitgeschichte in Munchen Sie enthalten Notizen zu Befehlshaberbesprechungen aus den Jahren 1930 bis 1935 sowie seine personlichen Erinnerungen Die Notizen zu der Rede Hitlers am 3 Februar 1933 veroffentlichte das Institut erstmals 1954 in den Vierteljahrsheften fur Zeitgeschichte Sie sind relativ kurz gehalten und geben nur die wichtigsten Punkte von Hitlers Rede wieder Literatur BearbeitenDermot Bradley Hrsg Markus Brockmann Karl Friedrich Hildebrand Die Generale des Heeres 1921 1945 Die militarischen Werdegange der Generale sowie der Arzte Veterninare Intendanten Richter und Ministerialbeamten im Generalsrang Band 7 Knabe Luz Biblio Verlag Bissendorf 2004 S 517f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Curt Liebmann Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Curt Liebmann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Nachlass BArch N 882Einzelnachweise Bearbeiten Rangliste des Deutschen Reichsheeres Mittler amp Sohn Verlag Berlin 1924 S 108 Ernst Schneller Der Phobus Skandal Die Internationale Ausgabe 11 Heft 7 vom 1 April 1928 S 193ff Walter Kreiser Windiges aus der Luftfahrt Die Weltbuhne Nr 11 1929 Friedrich Gempp Geheimer Nachrichtendienst und Spionageabwehr des Heeres Denkschrift In BA MA FreiburgNormdaten Person GND 127988173 lobid OGND AKS VIAF 3512061 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Liebmann CurtKURZBESCHREIBUNG deutscher General der Infanterie im Zweiten WeltkriegGEBURTSDATUM 29 Januar 1881GEBURTSORT CoburgSTERBEDATUM 2 Juli 1960STERBEORT Holzminden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Curt Liebmann amp oldid 231843166