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Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung Naheres sollte auf der Diskussionsseite angegeben sein Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung Der Grosse Generalstab war der Generalstab im Deutschen Kaiserreich der mit der Planung und Fuhrung von Kriegen beauftragt war Im engeren Sinne war der Grosse Generalstab verantwortlich fur die kontinuierliche Untersuchung und Ausarbeitung sowie Uberprufung der Plane fur die Mobilmachung und militarische Kampagnen Sein Sitz war seit seiner Grundung 1871 das Generalstabsgebaude im damaligen Alsenviertel im Spreebogen in Berlin Der Grosse Generalstab wurde mit der Bismarckschen Reichsverfassung am 1 Januar 1871 geschaffen Im Ersten Weltkrieg war der Sitz des Grossen Generalstabs im Grossen Hauptquartier das im Laufe des Krieges mehrmals verlegt wurde Die Institution endete am 28 Juni 1919 mit dem Friedensvertrag von Versailles in dem die Auflosung des Grossen Generalstabs erzwungen wurde Paul von Hindenburg resignierte am 3 Juli 1919 Wilhelm Groener am 15 Juli 1919 Der erste Grosse Generalstab 1870 71 Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung des Generalstabs 2 Entstehung des Grossen Generalstabs 2 1 Juristische Grundlage 2 2 Militarischer Auftrag 2 3 Gliederung 2 4 Chef des Grossen Generalstabs 2 5 Oberste Heeresleitung OHL 3 LiteraturEntstehung des Generalstabs BearbeitenDie Entwicklungsgeschichte dieses Generalstabes hat seinen Ursprung jedoch nicht in Preussen So organisierte der Grosse Kurfurst seinen Generalquartiermeisterstab Ende des 17 Jahrhunderts nach dem Muster der damals hochangesehenen schwedischen Armee Die Aufgabe des Stabes war es den Ingenieursdienst der Armee zu betreuen die Marschrouten zu uberwachen und Lager und befestigte Stellungen auszuwahlen Zur selben Zeit entstanden ahnliche Einrichtungen in England unter Cromwell in Osterreich und anderen suddeutschen Staaten Der moderne preussische Generalstab war kein Ergebnis der Reformphase von 1807 bis 1814 Im Kern entwickelten sich Vorlaufer des Generalstabs bereits im 18 Jahrhundert aber konkret schon 1803 durch Christian von Massenbach und Levin von Geusau Unter Gerhard von Scharnhorst wurde der Generalstab dann ab 1808 als Zentralorgan im neu gegrundeten Kriegsministerium mit den Generalstabsoffizieren bei den ebenfalls neu formierten Truppenbrigaden institutionell verschrankt Damit wurde er zu einer Art Nervensystem der Truppe Der preussische Generalstab hat sich in den Befreiungskriegen gegen Frankreich und in den Einigungskriegen hervorragend bewahrt Seine militarischen Planungen standen auf einer militarwissenschaftlichen Grundlage Der Ausdruck generalstabsmassig ist bis heute ein in der Umgangssprache verbreiteter Begriff fur eine grundliche Planung die nichts dem Zufall uberlasst In der Schlacht bei Koniggratz 1866 verstand es der damalige Generalstabschef Helmuth von Moltke seine Generalstabsarbeit voll zur Wirkung zu bringen Drei preussische Armeen ruckten getrennt in Bohmen ein und trafen mit hochster Prazision erst auf dem Schlachtfeld zusammen um das gegnerische Heer zu schlagen Entstehung des Grossen Generalstabs Bearbeiten nbsp Letzter Grosser Generalstab im Grossen Hauptquartier in Schloss Wilhelmshohe im November 1918Juristische Grundlage Bearbeiten Das Militar nahm im Deutschen Reich eine Sonderstellung ein Das Reich hatte zwar die Gesetzgebungszustandigkeit fur das Militarwesen und die Marine Ein Reichskriegsministerium war aber nicht vorgesehen Die Truppen der einzelnen Bundesstaaten unterstanden den jeweiligen Bundesfursten die allerdings durch Militarkonventionen in die preussische Armee eingegliedert waren Zudem behielten die Konigreiche Sachsen und Wurttemberg gewisse Eigenstandigkeiten das Konigreich Bayern war nominell unabhangig Es gab zwar einen preussischen Kriegsminister dieser war aber nur fur Verwaltungsangelegenheiten des Heeres zustandig Den Oberbefehl uber die preussische Armee hatte der Konig inne der sich als Fuhrungshilfe den Grossen Generalstab zugeordnet hat Der Chef des Grossen Generalstabes hatte das Immediatrecht Mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurde der Grosse Generalstab durch Erweiterung um Teile des bayerischen sachsischen und wurttembergischen Generalstabes und weiterer Fachdienste zum Generalstab des Feldheeres umgegliedert und spater in Oberste Heeresleitung OHL umbenannt analog zu Preussen die Fuhrungshilfe des Obersten Kriegsherren faktisch liess sich der Kaiser jedoch mehr und mehr die unmittelbare Befehlsgewalt durch den Chef der OHL und seinen Ersten Generalquartiermeister entwinden Militarischer Auftrag Bearbeiten Der preussische Generalstab der Armee fuhrte mit zuversetzten Generalstabsoffizieren aus Wurttemberg und zukommandierten Generalstabsoffizieren aus Sachsen und Bayern im Grossen Generalstab die militarische Planung im Reich durch Der Generalstab wurde unterteilt in den zentralen den Grossen Generalstab in Berlin und in die Truppengeneralstabe bei den Korps Kommandos bzw Generalkommandos und die Generalstabsoffiziere bei den Divisionen Der Chef des Grossen Generalstabes nannte sich Chef des Generalstabes und war gleichzeitig Fachvorgesetzter aller Generalstabsoffiziere Schon in Preussen hatte der Generalstab seit Moltke eine besondere auch politische Bedeutung Er war ausserst einflussreich da er seit 1883 zusammen mit den Kommandierenden Generalen und den Oberbefehlshabern Immediatrecht beim Kaiser als Oberster Kriegsherr Deutsches Reich und Chef der Armee Preussen und damit faktisch die Moglichkeit hatte militarische Entscheidungen vorbei an Kanzler und Reichstag zu treffen Das gilt als eine der Keimzellen der Katastrophe des Ersten Weltkrieges da die militarische Planung damit nicht zwangslaufig einer politischen Kontrolle unterworfen war siehe hierzu auch Primat der Politik So konnte sich der Schlieffenplan zum einzigen Kriegsplan und geradezu zum Dogma entwickeln ohne dass massgebliche Politiker des Reiches auch nur eingeweiht waren Auch die Fuhrung der Kaiserlichen Marine kannte diese Heeresplanung nicht Der Grosse Generalstab untergliederte sich in mehrere Abteilungen Gliederung Bearbeiten Die 1 Abteilung befasste sich mit dem russischen Kaiserreich Die 2 Abteilung war die Aufmarschabteilung Die 3 Abteilung befasste sich mit Frankreich und dem Vereinigten Konigreich Die 4 Abteilung mit den Festungen dieser Staaten Die 5 Abteilung mit Italien und Osterreich Ungarn Die 6 Abteilung war die ManoverabteilungChef des Grossen Generalstabs Bearbeiten Generalfeldmarschall Helmuth Graf von Moltke 29 Oktober 1857 bis 10 August 1888 Moltke war der letzte preussische Generalstabschef und der erste Chef des Grossen Generalstabes General der Kavallerie Alfred Graf von Waldersee 10 August 1888 bis 7 Februar 1891 General der Kavallerie Alfred Graf von Schlieffen 7 Februar 1891 bis 1 Januar 1906 Generaloberst Helmuth von Moltke d J 1 Januar 1906 bis 14 September 1914 General der Infanterie Erich von Falkenhayn 14 September 1914 bis 29 August 1916Oberste Heeresleitung OHL Bearbeiten Nach der Demission Falkenhayns wurden nun Hindenburg und Ludendorff mit der Heeresfuhrung beauftragt Diese neue Fuhrungsform benannte sich Oberste Heeresleitung Juristisch stand Hindenburg vor faktisch konnen die Jahre 1917 und 1918 als Militardiktatur Ludendorffs gedeutet werden Die Bezeichnung OHL wurde spater historisch nicht korrekt auf die Heeresfuhrung von Moltke und Falkenhayn ubertragen Der Begriff darf streng genommen auch nicht auf den Stab ubertragen werden Generalfeldmarschall Paul von Hindenburg 29 August 1916 bis 3 Juli 1919 Erster Generalquartiermeister als Stellvertreter des Chefs General der Infanterie Erich Ludendorff 29 August 1916 bis 26 Oktober 1918 Generalleutnant Wilhelm Groener 30 Oktober 1918 bis 15 Juli 1919Literatur BearbeitenWalter Gorlitz Geschichte des deutschen Generalstabes von 1650 1945 Eltville 1997 ISBN 3 86047 918 0 Christian E O Millotat Das preussisch deutsche Generalstabsystem Wurzeln Entwicklung Fortwirken vdf Hochschulverlag Zurich 2000 ISBN 3 7281 2749 3 Lukas Grawe Feindaufklarung im preussisch deutschen Generalstab vor 1914 Militargeschichte Zeitschrift fur historische Bildung 4 2013 S 10 13 Normdaten Korperschaft GND 24300 0 lobid OGND AKS VIAF 31145304840878611165 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grosser Generalstab amp oldid 237355067