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Unter der Bezeichnung Deutsche Werke AG wurden nach der Niederlage des Deutschen Kaiserreiches im Ersten Weltkrieg und den daraus folgenden Rustungsbeschrankungen 13 ehemalige Heeres und Marinewerkstatten zusammengefasst 1 und auf zivile Produktion umgestellt Dazu gehorten die Kaiserliche Werft Kiel die Koniglich Bayerische Geschutzgiesserei und Geschossfabrik Ingolstadt die Gewehrfabrik Spandau die Gewehrfabrik Erfurt und andere Verwaltungssitz der Deutsche Werke AG war Berlin Die spatere Umwandlung in selbstandige Einzelunternehmen schuf unter anderem die Deutsche Industriewerke Berlin und die Deutsche Werke Kiel AG Typenschild eines Sechszylinder Schiffsdieselmotors 6M36 der DWK im Schifffahrtsmuseum KielLinienschiff Helgoland im Schwimmdock der Kaiserlichen Werft KielInhaltsverzeichnis 1 Geschichte der Deutsche Werke Kiel AG 1 1 Schiffe der Deutschen Werke Kiel Auswahl 1 2 Schienenfahrzeuge der DWK Auswahl 2 Die Deutsche Werke AG in Dachau 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte der Deutsche Werke Kiel AG Bearbeiten nbsp Stapellauf des Panzerschiffs Deutschland am 19 Mai 1931 von Helling 1 der DWK nbsp Flugzeugtrager Graf Zeppelinam Ausrustungskai der DWK Juni 1940Die Deutsche Werke Kiel AG DWK war eine Grosswerft in Kiel Sie ging zuruck auf die 1867 gegrundete Konigliche Werft Kiel Der nach der deutschen Reichsgrundung 1871 in Kaiserliche Werft Kiel umbenannte Betrieb war wie die Schwesterwerften in Wilhelmshaven und Danzig hauptsachlich mit der Instandsetzung von Kriegsschiffen fur die Kaiserliche Marine beschaftigt In der Amtszeit Wilhelms II profitierten die drei Kaiserlichen Werften besonders wahrend der Zeit von 1900 bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs Mitte 1914 von der massiven Flottenrustung des Deutschen Kaiserreiches Nach der Grundung der Weimarer Republik kam es durch den Versailler Vertrag zu einem drastischen Auftragseinbruch da die Flottenstarke der Reichsmarine erheblich beschnitten wurde Die in Reichswerft Kiel umbenannte staatliche Werft wurde am 1 Februar 1925 durch einen Beschluss des Reichstags in eine Aktiengesellschaft mit dem Namen Deutsche Werke Kiel AG DWK umgewandelt Zum Stammwerk in Kiel Gaarden Ost gehorte die Torpedowerkstatt der ehemals Kaiserlichen Marine in Kiel Friedrichsort am gegenuberliegenden Ufer der Kieler Forde Die grosse Werft hatte sechs Trockendocks vier Schwimmdocks und vier Schwimmkrane mit bis zu 150 t Hebefahigkeit sowie zusatzlich ein marineeigenes grosses Schwimmdock fur Schiffe bis 50 000 Tonnen Von den drei Helgen fur den Schiffsneubau waren zwei fur grosste Schiffe geeignet Anfang der 1920er Jahre stiegen die deutschen Werke in den Bau von Schienenfahrzeugen vor allem den Triebwagenbau ein Nach ersten eigenen Entwicklungen wurde mit der AEG 1926 die Triebwagenbau AG TAG gegrundet 1937 stieg die AEG aus die TAG wurde aufgelost der Weiterbau erfolgte von der DWK allein Nachdem in den 1920er Jahren hauptsachlich zivile Schiffe wie Tanker Frachter und Fischdampfer gebaut und repariert wurden begann in der Zeit des Nationalsozialismus erneut eine Ara der Aufrustung so dass die Deutschen Werke sich wieder ganz auf den Marineschiffbau konzentrierten Ab 1934 wurde wieder mit dem U Boot Bau begonnen zunachst mit dem kleinen Typ II und spater mit den grosseren Typen VII und XIV Schwerpunkt blieb jedoch bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges der Bau von grossen Schiffen fur die Kriegsmarine 1937 wurden die Howaldtswerke von Heinrich Diederichsen durch die Deutschen Werke zusatzlich ubernommen Daneben stellte das Werk Kiel Friedrichsort Torpedorohre und monatlich bis zu 70 Torpedos vom Typ G7a her Im Jahre 1941 wurde als Zweigbetrieb die Werft Deutsche Werke Werk Gotenhafen eroffnet Dort wurde ein Aussenarbeitslager des KZ Stutthof eingerichtet Im Verlauf des Zweiten Weltkriegs waren in den Standorten Kiel und Friedrichsort uber 2 500 Zwangsarbeiter in der Rustungsproduktion eingesetzt die in verschiedenen Barackenlagern im Kieler Umland untergebracht waren 2 3 4 Ab 1944 konzentrierte sich der Betrieb in Kiel nur noch auf die Fertigung von Sektionen fur die Boote der neuen U Boot Klasse XXI die bei Blohm amp Voss in Hamburg und der AG Weser montiert wurden Hierfur wurde Mitte 1944 das Trockendock III zum Bunker Konrad umgebaut Bei den Luftangriffen auf Kiel wurde die Werft zu 67 Prozent zerstort Nach dem Kriegsende lag das ehemalige Panzerschiff Admiral Scheer gekentert im ausseren Bauhafen Das am 3 Mai 1945 von Truppen der Wehrmacht gesprengte Wrack des Schweren Kreuzers Admiral Hipper befand sich in einem Trockendock Die Werft wurde bis auf die beiden direkt an der Forde liegenden Trockendocks V und VI vollig demontiert Der Bunker Konrad wurde gesprengt sowie die benachbarten Trockendocks I II und IV und die Ausrustungshafen zusammen mit dem teils abgebrochenen Wrack der Admiral Scheer mit Trummerschutt aus der Stadt aufgefullt Die Admiral Hipper wurde im Dock von britischen Einheiten abgedichtet in die Aussenforde vor Heikendorf geschleppt und dort gegenuber dem Leichten Kreuzer Emden auf Grund gesetzt Der Bereich des Maschinen und Lokomotivbaus in Friedrichsort wurden 1945 in der Holsteinischen Maschinenbau AG Holmag ab 1948 in der Maschinenbau Kiel MaK zusammengefasst 1953 kauften die Howaldtswerke die beiden ehemaligen Trockendocks Nr V und VI der DWK und errichteten spater die Werftanlagen als Kieler Howaldtswerke Werk Gaarden neu Schiffe der Deutschen Werke Kiel Auswahl Bearbeiten Panzerschiff Deutschland spater in Lutzow umbenannt Zerstorer Z 1 bis Z 4 Typ Zerstorer 1934 Schlachtschiff Gneisenau Schwerer Kreuzer Blucher Flugzeugtrager Graf Zeppelin nach Stapellauf nicht vollendet nbsp Werbeanzeige fur Triebwagen Maschinenanlagen um 1928 nbsp DWK TriebwagenSchienenfahrzeuge der DWK Auswahl Bearbeiten DWK Modell IV a Normalspur MFWE T I MFWE T II Spitzmaus BBO VT 20 und BBO VT 21 Neumarkter Kleinbahn T1 und T2 Spitzmaus AKN T1 T3 KBE 305 310 und 311 Schleswiger Kreisbahn T3 und T4 VEE T 201 und T 202 DWK D100 DWK 220 C DWK 360 C Wehrmachtslokomotive WR 200 B 14 Wehrmachtslokomotive WR 360 C 14Die Deutsche Werke AG in Dachau BearbeitenIn Dachau wurden eine ehemalige Munitionsfabrik als Werk Dachau L und eine ehemalige Pulverfabrik als Werk Dachau P in die Deutsche Werke AG integriert In Dachau L wurden als Ableger des Werks in Munchen Dreschmaschinen produziert Das Werk wurde im November 1924 geschlossen Dachau P wurde bereits 1923 stillgelegt 5 Auf dem Gelande von Dachau P wurde 1933 das KZ Dachau eingerichtet 1937 wurde in unmittelbarer Nachbarschaft das neue Haftlingsgelande gebaut das heute als Gedenkstatte dient Literatur BearbeitenEberhard Rossler Die deutschen Uboote und ihre Werften Bernard amp Graefe Verlag Koblenz 1990 ISBN 3 7637 5879 8 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Deutsche Werke Kiel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Liste aller ehemaliger staatlicher Rustungsfabriken die in den Deutschen Werken aufgegangen sind Britische Luftaufnahme der Deutschen Werke vom Fruhjahr 1942 Der weisse Pfeil markiert das zu Reparaturen an der Ausrustungspier liegende Schlachtschiff Scharnhorst Geschichte in Chronologie Das Werftgelande nach dem Kriegsende Im Vordergrund links der Bunker Konrad hinten liegt der gekenterte Schwere Kreuzer Admiral Scheer Fruhe Dokumente und Zeitungsartikel uber Deutsche Werke in den Historischen Pressearchiven der ZBWEinzelnachweise Bearbeiten Meyers Lexikon Bibliographisches Institut Leipzig 1925 Spalten 682 683 www zwangsarbeiter s h de Exkurs Kieler Rustungsindustrie im Nationalsozialismus In www gegenwind info Abgerufen am 24 September 2016 Daniel Roth Gefolgschaftsbetreuung Zur betrieblichen Sozialpolitik der Deutsche Werke Kiel AG im Dritten Reich In Demokratische Geschichte Band 13 2000 beirat fuer geschichte de PDF abgerufen am 24 September 2016 Werner Dreher Die Deutsche Werke AG in Dachau Das Dachauer Zweigwerk in den Krisenjahren 1921 bis 1923 im Spiegel der Betriebsratsakten In Amperland Heimatkundliche Vierteljahresschrift fur die Kreise Dachau Freising und Furstenfeldbruck 31 Jahrgang Heft 4 1995 ISSN 0003 1992 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Deutsche Werke amp oldid 228973494