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Der Schwere Kreuzer war ein Kriegsschifftyp der sich nach dem Ersten Weltkrieg entwickelte und nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges bald wieder verschwand Zu einem eigenstandigen Kreuzertyp entwickelte sich der Schwere Kreuzer vor allem durch die technischen Vorgaben des Washingtoner Flottenabkommens Mit bis zu zehn 20 3 cm Geschutzen gehorten die Schweren Kreuzer der Kaiserlich Japanischen Marine hier die Mikuma zu den am starksten bewaffneten uberschritten die Begrenzungen der Flottenkonferenz von 1930 jedoch z T erheblich Die USS Indianapolis der US Navy brachte im Juli 1945 Teile der Atombombe Little Boy zur Pazifikinsel Tinian und wurde mit hohen Verlusten auf der Ruckreise von einem japanischen U Boot versenkt Die Prinz Eugen uberstand als einzige schwere Einheit der deutschen Kriegsmarine den Zweiten Weltkrieg intakt Nach Verwendung bei den Kernwaffentests der Operation Crossroads kenterte sie schliesslich im Kwajalein Atoll wo das Wrack noch heute liegtSchwere Kreuzer waren Kreuzer deren Hauptbewaffnung im Gegensatz zu den Leichten Kreuzern aus Geschutzen mit einem Kaliber zwischen 15 5 cm 6 1 Zoll und 20 3 cm 8 Zoll bestand Inhaltsverzeichnis 1 Vorlaufer und Entwicklungsbeginn 2 Kreuzerwettrusten 3 Siehe auch 4 Literatur 5 WeblinksVorlaufer und Entwicklungsbeginn BearbeitenAls unmittelbare Vorlaufer dieses Schiffstyps konnen die Kreuzer der Hawkins Klasse gesehen werden die im Ersten Weltkrieg von der Royal Navy in Bau gegeben wurden um ein wirksames Mittel gegen die deutschen kleinen Kreuzer und Hilfskreuzer zu erhalten die den Seehandel empfindlich gestort hatten Sie hatten eine Einsatzverdrangung von rund 9 000 Tonnen eine Hauptbewaffnung von sieben 19 cm Geschutzen und eine Geschwindigkeit von uber 30 kn Dies erklart die qualitativen Hochstgrenzen die die Washingtoner Flottenkonferenz von 1922 den Schweren Kreuzern zubilligte Demnach durfte die Standardverdrangung dieses Typ nicht uber 10 000 tons entspricht 10 160 Tonnen liegen und das Geschutzkaliber durfte 20 3 cm 8 Zoll nicht uberschreiten Da die Flottenkonferenz ausserdem eine 10 jahrige Baupause fur Grosskampfschiffe festlegte gingen die grossen Marinen der Welt d h v a die Vereinigten Staaten Japan und das Vereinigte Konigreich zu einem Wettrusten in dieser Schiffsklasse uber Der durchschnittliche Schwere Kreuzer konsequenterweise auch als Washington Kreuzer bezeichnet hatte acht oder neun Geschutze in Doppel oder Drillingsturmen lief uber 30 Knoten war aber nur leicht gepanzert Kreuzerwettrusten BearbeitenDas Kreuzerwettrusten der 1920er Jahre fuhrte zu dem Versuch ihren Bau vertraglich einzuschranken Eine hierfur geplante Konferenz in Genf kam aber nicht zustande so dass erst bei der nachsten internationalen Flottenkonferenz London 1930 eine zahlenmassige Obergrenze fur den Kreuzerbestand der Flotten Grossbritanniens der USA und Japans vereinbart wurde Ebenfalls wurde die wesentliche Unterscheidung zwischen Schweren und Leichten Kreuzern festgelegt nach der Letztere kein hoheres Kaliber als 15 2 cm 6 Zoll haben durften Der Typ war obgleich er fur alle massgeblichen Marinen gebaut wurde in den Oberkommandos nicht besonders beliebt In dem Bestreben die Kaliberbegrenzung so weit wie moglich auszunutzen entstanden nun Schiffe die gemessen an der Grosse von 10 000 Tonnen in puncto Geschwindigkeit und Bewaffnung hochgezuchtet aber in Bezug auf Panzerung und Reichweite sowie der Seetuchtigkeit eher schwach ausgepragt waren Sowohl an seinen Einsatzmoglichkeiten als auch an seiner Standfestigkeit bestanden daher einige Zweifel daran dass der Bau dieses Typs besonders sinnvoll sei Erst nach und nach setzte sich die Einsicht durch dass die Schiffe eine starkere Panzerung benotigten was sich sehr gut bei der franzosischen Marine beobachten lasst die ihre Schweren Kreuzer schrittweise von vollig ungeschutzten Einheiten zur gut geschutzten Algerie fortentwickelte In Japan waren beginnend mit der Furutaka Klasse ab 1922 bereits mehrere Klassen Schwerer Kreuzer gebaut worden Unter den Beschrankungen der Flottenvertrage von 1930 baute man ab 1931 so bezeichnete Leichte Kreuzer der Mogami Klasse mit 15 5 cm Geschutzen schwerer Panzerung und umfangreichen Bordflugeinrichtungen die die 10 000 Tonnen Grenze der Vertrage inoffiziell erheblich uberschritten Sie waren jedoch bereits bei der Planung dazu ausgelegt im Bedarfsfall auf Turme mit 20 3 cm Geschutzen umgerustet zu werden was dann auch geschah und sie ab 1938 zu vollwertigen Schweren Kreuzern machte Die Kriegsmarine beschaffte infolge des deutsch britischen Flottenabkommens ab 1935 die Schweren Kreuzer der Admiral Hipper Klasse von denen drei fertiggestellt wurden In Deutschland wurden ab 1940 auch die Panzerschiffe der Deutschland Klasse als Schwere Kreuzer deklariert diese Umklassifizierung erfolgte aber im Wesentlichen zu Tarnzwecken sie entspricht nicht den technisch taktischen Eigenschaften dieser Schiffe Der Typ des Schweren Kreuzers war zu Beginn des Zweiten Weltkrieges in allen Marinen mehr oder weniger zahlreich vorhanden Selbst Argentinien und Spanien die durch keinen Vertrag gebunden waren liessen solche Kreuzer bauen 1939 verfugte die Royal Navy uber 13 die US Navy und die Kaiserlich Japanische Marine uber je 18 Schwere Kreuzer Wahrend des Krieges erhielten diese Schiffe den Spitznamen 10 Minuten Kreuzer um ihre geringe Uberlebensdauer in Gefechten zu beschreiben Insbesondere im Pazifik trugen sie einen grossen Teil der Kampfhandlungen wahrend der Schlacht um Guadalcanal Fast alle Marinen gingen im weiteren Kriegsverlauf dazu uber Leichte Kreuzer zu bauen nur die USA stellten noch ein gutes Dutzend Einheiten fertig zuletzt die Des Moines Klasse die mit 20 000 Tonnen schwerer Panzerung und vollautomatischer Artillerie das Maximum darstellte was je aus diesem Schiffstyp herausgeholt wurde Siehe auch BearbeitenListe der Schweren Kreuzer Leichter KreuzerLiteratur BearbeitenSiegfried Breyer Die Washington Kreuzer als Schlachtschiff Ersatz Entstehung und Entwicklung der Schweren Kreuzer 1922 1939 Podzun Pallas Friedberg ISBN 3 7909 0442 2 Band 1 und ISBN 3 7909 0475 9 Band 2 Gino Galuppini Guida agli incrociatori Dalle origini ad oggi Guide pratiche e manuali A Mondadori Mailand 1982 Gerhard Koop Klaus Peter Schmolke Die Schweren Kreuzer der Admiral Hipper Klasse Admiral Hipper Blucher Prinz Eugen Seydlitz Lutzow Schiffsklassen und Schiffstypen der deutschen Marine 3 Bernard und Graefe Bonn 1992 ISBN 3 7637 5896 8 M J Whitley Cruisers of world war two An international encyclopedia Naval Institute Press Annapolis MD 1995 ISBN 1 55750 141 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schwere Kreuzer Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schwerer Kreuzer amp oldid 233572377