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Die Algerie franzosisch fur Algerien war ein franzosischer Schwerer Kreuzer der als Einzelschiff in Brest am 21 Mai 1932 vom Stapel lief Das Schiff war der siebente Schwere Kreuzer der franzosischen Marine Sie wurde mit verbessertem Panzerschutz gegenuber den Vorgangerbauten auch als Antwort auf die Schweren Kreuzer der italienischen Zara Klasse konstruiert Im Zweiten Weltkrieg wurde sie bis zur Kapitulation Frankreichs 1940 im Atlantik und Mittelmeer eingesetzt hauptsachlich zur Jagd auf deutsche Handelsstorer und als Geleitschutz 1942 wurde sie in Toulon von ihrer Besatzung versenkt Algerie Die AlgerieAngaben in der Tabelle aus Jordan Moulin French Cruisers sofern nicht anders angegeben Die AlgerieAngaben in der Tabelle aus Jordan Moulin French Cruisers sofern nicht anders angegebenSchiffsdatenFlagge Frankreich FrankreichSchiffstyp Schwerer KreuzerKlasse EinzelschiffBauwerft Marinearsenal BrestKiellegung 19 Marz 1931Stapellauf 21 Mai 1932Verbleib Am 27 November 1942 selbstversenkt Wrack 1949 abgebrochenSchiffsmasse und BesatzungLange 186 2 m Lua 180 m Lpp Breite 20 mTiefgang max 6 3 mVerdrangung Standard 10 000 tn l Maximal 13 677 tn l Besatzung 746 Mann als Flaggschiff MaschinenanlageMaschine 5 Indret Dampfkessel 4 GetriebeturbinenMaschinen leistung 84 000 PS 61 782 kW Konstruktions geschwindigkeit 34 kn 63 km h Propeller 4Bewaffnung8 Sk 20 3 cm L 50 in vier Zwillingsturmen 12 Fla Sk 10 0 cm L in sechs Doppellafetten 4 Flak 3 7 cm L 50 in Einzellafetten 16 13 2 mm Fla MG in vier Vierlingslafetten 6 Torpedorohre 55 cm in zwei Drillingssatzen PanzerungGurtel 110 mm Langsschott 40 60 mm Querschotten 70 mm Panzerdeck bis 80 mm Hauptturme bis 100 mm Barbetten bis 100 mm Kommandoturm bis 100 mmSonstigesKatapulte 1Bordflugzeuge 2 Inhaltsverzeichnis 1 Entwurfsgeschichte 2 Technik 2 1 Antrieb 2 2 Bewaffnung 2 2 1 Geschutze 2 2 2 Torpedos 2 2 3 Feuerleitung 2 3 Schutzeinrichtungen 2 3 1 Panzerschutz 2 3 2 Unterwasserschutz 2 4 Flugzeugeinrichtungen 3 Werdegang 3 1 Zweiter Weltkrieg 3 2 Selbstversenkung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseEntwurfsgeschichte BearbeitenNachdem der erste franzosische Entwurf fur einen schweren Kreuzer die Duquesne Klasse zugunsten einer hohen Geschwindigkeit fast vollstandig auf Panzerschutz verzichtet hatte wurde beim folgenden Entwurf Suffren Klasse die Maschinenleistung verringert und dafur die Panzerung verstarkt 1 Verbesserte Bautechniken und eine vorteilhaftere Auslegung der Vertragsbedingungen von Washington fuhrten beim dritten und vierten Schiff der Klasse Foch und Dupleix zu Einsparungen bei der Standardverdrangung die einer weiteren Verbesserung des Panzerschutzes zugutekam 2 Diese Entwicklung wurde bei der Algerie fortgefuhrt Ein Grund hierfur war dass in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg die schiffbauliche Entwicklung grosse und schnelle Zerstorer mit Geschutzkalibern zwischen 12 cm und 13 cm hervorbrachte Ausserdem baute die italienische Marine schnelle Kreuzer mit 15 2 cm Geschutzen Condottiere Typ Wahrend im Rahmen der Vertragsbedingung ein Schutz gegen 20 cm Artillerie von allen Marinen als unmoglich angesehen wurde lag eine zumindest teilweise wirksame Panzerung gegen Geschutze mit Kalibern bis 15 cm im Bereich des Moglichen Sie wurde auch als wichtig angesehen da deren Granaten an ungepanzerten Rumpfen erheblich schwerere Schaden anrichten wurden als die Zerstorergeschutze des Ersten Weltkrieges mit Kalibern zwischen 8 8 cm und 10 5 cm 3 4 Ausserdem veralteten in den spaten 1920er Jahren die vorhandenen Schlachtschiffe zusehends Dies galt insbesondere fur die der franzosischen und italienischen Marinen Das Wettrusten der Seemachte konzentrierte sich auf Schwere Kreuzer die teilweise als die neuen Hauptkampfschiffe angesehen wurden 3 5 Die ersten Uberlegungen der franzosischen Marine fur einen Nachfolger der Dupleix gingen von einer inkrementellen Verbesserung des Panzerschutzes aus Entwurf C4 Angestrebt wurde dass der Seitenpanzer einen Schutz gegen 15 5 cm Granaten auf Kampfentfernungen uber 15 km bieten sollte die Deckpanzerung auf Kampfentfernungen unter 20 km Allerdings war unklar wo der dafur benotigte Gewichtsanteil herkommen sollte Ausserdem schutzte der interne Panzerkasten der Dupleix und Foch im Gegensatz zu dem sonst ublichen Seitenpanzer nicht die Wasserlinie der Schiffe was eine Beeintrachtigung der Schwimmfahigkeit durch Granattreffer viel wahrscheinlicher machte Die franzosische Marine entschied sich daher zu einem vollstandig neuen Entwurf 6 Dieser sollte auch eine Antwort auf die schwer gepanzerten Schiffe der italienischen Zara Klasse darstellen 3 Eine Reduktion der Antriebsanlage der Dupleix von drei Wellen mit 90 000 PS auf zwei Wellen mit 84 000 PS allein hatte eine Gewichtsersparnis von nur 150 t erbracht Als die Algerie entworfen wurde standen aber zuverlassige Antriebsanlagen zur Verfugung die bei hoheren Dampfdrucken arbeiteten was eine Gewichtseinsparung auch ohne Leistungsverlust erlaubte Allerdings bestanden Bedenken die Wellen mit 42 000 PS Entwurfsleistung zu belasten insbesondere da die franzosische Marine das Forcieren der Maschinen erlaubte Bei einer Zwei Wellen Anordnung war daher mit einer maximalen Leistungsbelastung von 50 000 PS pro Welle zu rechnen Gegen eine Wiederholung der Drei Wellen Anordnung der Suffren Klasse sprach dass die Mittelwelle die innere Anordnung komplizierter machte Deshalb kehrte man trotz des hoheren Raum und Gewichtsbedarf zu einer Antriebsanlage mit vier Wellen zuruck die auf Grund der geringeren Leistung und der moderneren Auslegung immer noch 430 t leichter als die der Dupleix und fast 940 t leichter als die der Duquesne Klasse war 3 7 Der Verzicht auf ein erhohtes Vorschiff sparte weitere 80 t allerdings auf Kosten einer etwas geringeren Seetuchtigkeit Auf die abwechselnde Anordnung von Kessel und Maschinenraumen wurde ebenfalls verzichtet Kessel und Maschinenraume wurden jeweils gruppiert Dies verkurzte die Maschinenraume und damit den zu schutzenden Bereich um 7 5 m Die gewahlte Anordnung war anfalliger gegen Gefechtsschaden auf Grund des stark verbesserten Schutzes erschien dies jedoch vertretbar Letztlich war der konventionelle Panzergurtel der Algerie weniger hoch als der interne Panzerkasten der Foch und Dupleix was nochmals 370 t sparte 3 Durch diese Massnahmen konnte gegenuber der Dupleix das Panzergewicht um 482 t gesteigert werden davon 224 t beim Schutz der Hauptartillerie und 258 t bei der Rumpfpanzerung 8 Der Auftrag fur die Algerie erging im August 1930 an die Marinewerft Brest wo am 13 Marz 1931 der Kiel gelegt wurde 9 Technik Bearbeiten nbsp Algerie Identifikationskarte der US MarineDie Karte ist in einigen Details nicht korrekt Katapulte Panzeranordnung Die Algerie war 186 2 m uber alles und 180 m zwischen den Loten lang 20 m breit und hatte bei Normalverdrangung einen Tiefgang von 6 45 m Wie bei allen schweren Kreuzern der franzosischen Marine wurde die Standardverdrangung mit 10 060 t angegeben Die Normalverdrangung betrug 10 950 t die maximale Verdrangung 13 677 t 10 Der Rumpf war in Langsspantenbauweise ausgefuhrt Seitenpanzer und die Seitenschotts langs der Antriebsanlage und der Munitionskammern trugen zur Festigkeit des Rumpfs bei Im Gegensatz zu den vorangegangenen Klassen Schwerer Kreuzer wies die Algerie keine Probleme in Bezug auf die Festigkeit auf 10 Die Algerie war das erste grossere franzosische Kriegsschiff das in grosserem Umfang geschweisst war Dies betraf die Trennwande aber auch Teile der tragenden Elemente sowie der Schiffshulle und des Oberdecks Panzerung und die wichtigsten Teile der tragenden Elemente waren weiterhin genietet Trennwande waren aus Gewichtsgrunden aus Duraluminium gefertigt 10 Der Rumpf des Schiffs schloss nach oben mit einem Glattdeck ab Ungewohnlich war der Seiteneinfall engl tumblehome der Schiffsseiten d h der Rumpf wurde nach oben schmaler Diese Rumpfform war moglicherweise gewahlt worden um die Breite des Unterwasserschutzes siehe unten zu maximieren 10 Die Hauptgeschutzturme waren vorn und achtern paarweise uberhoht aufgestellt In Langsrichtung zwischen den Turmen erstreckte sich ein Schutzdeck Auf diesem aufgesetzt waren von vorn nach achtern der Kommandoturm ein einzelner Schornstein ein Scheinwerferturm und direkt vor den hinteren Geschutzturmen der Hauptmast 10 Antrieb Bearbeiten Der Antrieb bestand aus funf olbefeuerten Dampfkesseln die vier Satze Getriebeturbinen speisten welche wiederum auf vier Schrauben mit einem Durchmesser von 3 6 m wirkten Die Anlage war fur eine Leistung von 84 000 PS und eine Geschwindigkeit von 31 kn entworfen 10 Bei einer Probefahrt am 2 Februar 1934 erreicht die Algerie mit 93 230 PS eine Geschwindigkeit von 32 9 kn Wasserverdrangung und sonstige Bedingungen bei dieser Fahrt nennt die Quelle nicht 9 Bei den Kesseln handelte es sich um von Indret gebaute Schmalrohrwasserkessel mit Uberhitzern die mit einer Dampftemperatur von 325 C und einem Druck von 27 bar arbeiteten Sie standen in drei direkt hintereinander angeordneten Kesselraumen Die beiden vorderen Raume beherbergten je zwei Kessel nebeneinander im dritten Kesselraum stand ein etwas grosserer Kessel Heizflache 1 515 m gegenuber 885 m Ausserdem befand sich dort ein kleinerer Hilfskessel der Dampf fur Winden die Heizung etc lieferte Die Abzuge aller Kessel waren in einem Schornstein zusammengefugt 10 Hinter den Kesselraumen schlossen die beiden Maschinenraume an In jedem standen zwei Turbinensatze der vordere Maschinenraum beherbergte die Turbinen fur die Aussenwellen Jeder Turbinensatz bestand aus einer Hoch einer Mittel und einer Niederdruckstufe die auf ein einfaches Untersetzungsgetriebe wirkten Die Hoch und die Mitteldruckstufe waren Impulsturbinen vom Typ Rateau Bretagne Die Niederdruckstufe war eine Reaktionsturbine vom Parsonstyp in die die Stufe fur Ruckwartsfahrt integriert war Jeder Turbinensatz hatte eigene Kondensatoren und Schmiermittelpumpen und konnte so autonom arbeiten 10 Es konnten 3 190 t Treibstoff mitgefuhrt werden Damit sollte eine Reichweite von 4 000 Seemeilen bei 27 kn und von 8 000 Seemeilen bei 15 kn erreicht werden 10 11 Unter Fahrt erhielt das Schiff die elektrische Energie aus vier Turbogeneratoren Zwei standen auf dem Unterdeck zwischen den vorderen Turmen die beiden anderen im vorderen Maschinenraum Jeder der Generatoren leistete 300 Kilowatt Im Hafen d h wenn kein Dampf aus der Antriebsanlage zur Verfugung stand dienten zwei Dieselgeneratoren von je 100 kW Leistung der Stromversorgung Sie befanden sich hinter dem Schornstein in den Aufbauten 10 Die Algerie hatte ein Ruder mit einer Flache von 24 8 m 10 Bewaffnung Bearbeiten Geschutze Bearbeiten Die Algerie erhielt wie alle ihre Vorganger acht 20 3 cm Geschutzen Modele 1924 mit einer Kaliberlange von L 50 in vier Zwillingsturmen als Hauptbewaffnung Die Turme entsprachen im Wesentlichen denen der Vorgangerklassen Geringfugige Anderungen waren wegen des durch die Panzerung verursachten hoheren Gewichts notwendig weshalb sie die neue Bezeichnung Modele 1931 erhielten 10 12 Es standen drei Typen panzerbrechender Granaten und zwei Typen Sprenggranaten mit Gewichten zwischen 119 kg und 134 kg zur Verfugung Bei Mundungsgeschwindigkeiten zwischen 820 m s und 850 m s betrug bei einer Erhohung von 45 die maximale Reichweite je nach Granattyp zwischen 28 km und 31 4 km 10 Als schwere Luftabwehr und zur Bekampfung leichter Oberflachenziele erhielt das Schiff zwolf 10 cm L 45 Geschutze Modele 1930 in sechs Doppellafetten Modele 1931 Diese waren an den beiden Schiffseiten eingebaut Die Lafette hatte einen 5 mm starken Schutzschild Die Geschutzrohre hatten eine gemeinsame Rohrwiege und konnten bis maximal 80 erhoht werden Die Geschutze verschossen Patronenmunition Patronengewicht 22 kg bis 24 kg und wurden mit einem federbetriebenen Ansetzer geladen was eine Schussfolge von 10 Schuss pro Rohr und Minute erlaubte 10 Es standen eine 13 5 kg schwere Sprenggranate OEA Obus Explosif en Acier Mundungsgeschwindigkeit 780 m s und eine 15 kg schwere panzerbrechende Granate zur Verfugung OPf Obus de Perforation Mundungsgeschwindigkeit 765 m s ausserdem eine Leuchtgranate OEcl Obus Eclairant Die Sprenggranate diente mit einem Zeitzunder der Luftabwehr Die maximale Schussweite betrug 15 8 km die maximale Schusshohe bei der Flugabwehr 10 km 10 Mit diesem Geschutz fuhrte die franzosische Marine nach dem 7 5 cm Geschutz und dem 9 cm Geschutz das dritte schwere Flak Kaliber bei ihrer Kreuzerflotte ein Ursprunglich sollte die Algerie die neue automatische 37 mm Luftabwehrkanone erhalten die aber nie fertig entwickelt wurde Daher installierte man vier der ublichen halbautomatischen 37 mm L 50 Kanonen je zwei auf dem Vordeck und auf dem Achterschiff Ausserdem erhielt sie 16 13 2 mm Hotchkiss MG in neu entwickelten Vierlingslafetten Modele 1930 an den vier Ecken des Schutzdecks 10 Torpedos Bearbeiten Die Torpedobewaffnung entsprach der der Vorganger auf jeder Schiffseite je ein Drillingsrohrsatz fur 55 cm Torpedos Modele 1923D mit insgesamt drei Reservetorpedos die in der Torpedowerkstatt zwischen den Rohrsatzen mitgefuhrt wurden Die Torpedos hatten eine Reichweite von 9 km bei 39 kn oder 13 km bei 35 kn Ihre 308 kg schweren Sprengkopfe wurden in Friedenszeiten in gepanzerten Boxen direkt an den Schiffseiten aufbewahrt 10 Feuerleitung Bearbeiten nbsp Bruckenturm mit Feuerleitgeraten an der SpitzeDas Zentralrichtgerat fur die Hauptartillerie und die Feuerleitgerate fur die schwere Flak waren auf der Spitze des Bruckenturms aufgestellt 10 Das Zentralrichtgerat war das Standardgerat fur Schwere Kreuzer type 10 000 tonnes Es verfugte uber einen Schnittbildentfernungsmesser mit einer Basis von 5 Metern ausserdem uber einen 3 m Raumbildentfernungsmesser der dazu dienen sollte die Entfernung zwischen dem Ziel und den Aufschlagen Wassersaulen von Kurzschussen zu messen ein Verfahren das John Jordan auf Englisch als scartometry bezeichnet Ausserdem trugen drei der Hauptgeschutzturme Entfernungsmesser mit einer 5 m Basis der zweite und der vierte Turm ein Schnittbildgerat der dritte Turm in dem sich die Ausweichfeuerleitstelle befand ein Raumbildgerat Die Daten der Entfernungsmesser wurden von einem Feuerleitrechner Modell 1924 ausgewertet Dieser stand hinter Panzerschutz im Schiffsinnern unter dem Kommandostand 10 Die Feuerleitgerate fur die schwere Flak trugen 3 m Raumbildentfernungsmesser Die zugehorige Rechenstelle befand sich auf der untersten Ebene des Bruckenturms 10 Ausserdem verfugte die Algerie fur allgemeine Zwecke uber einen 3 m Entfernungsmesser auf dem Kommandostand und uber vier 1 m Gerate mit denen den Richtschutzen der 37 mm Geschutze Entfernungsinformationen zur Verfugung gestellt wurden 10 Auf dem Scheinwerferturm standen drei 1 3 m grosse Scheinwerfer die ausseren beiden konnten mit Hilfe der Flak Feuerleitgerate gerichtet werden Vorne am Bruckenturm war ein 75 cm grosser Scheinwerfer aufgestellt der fur die Navigation genutzt wurde 10 Schutzeinrichtungen Bearbeiten Panzerschutz und Unterwasserschutz konzentrierten sich auf den 105 m langen Bereich mittschiffs in dem Antriebsanlage und Munitionskammern lagen 10 Panzerschutz Bearbeiten Seitenpanzer und Deckspanzer erstreckten sich vom vorderen bis zum hinteren Geschutzturm und bildeten mit den Panzerquerschotten einen nach unten offenen Panzerkasten die sogenannte Zitadelle Fur die Panzerung wurde homogener Panzerstahl mit einer Zugfestigkeit von 80 kg pro mm verwendet 10 Der Panzergurtel oder Seitenpanzer war 110 mm dick Seine grosste Hohe von 3 76 m wies er im Bereich vom vorderen Ende der vorderen Munitionskammern zum hinteren Ende des achteren Maschinenraums auf Dahinter setzte er sich mit einer reduzierten Hohe von 2 45 m bis zum hinteren Ende der achteren Munitionskammern fort Von dem Panzergurtel lagen bei Normalverdrangung 1 m unter und 2 76 m bzw 1 45 m uber der Wasserlinie Am vorderen und am hinteren Ende der Seitenpanzerung schlossen 70 mm starke Panzerquerschotten die Zitadelle ab die sich bis zum unteren Ende des Panzergurtels erstreckten Ebenso wurde die Stufe die sich durch das Schmalerwerden des Panzergurtels am Ende des achteren Maschinenraums ergab durch ein 70 mm starkes Schott abgeschlossen 10 Im Bereich der Kessel und Maschinenraume befand sich innerhalb des Panzergurtels im Abstand von ca 4 m ein 40 bis 60 mm starkes Panzerschott mit einer Zugfestigkeit von 60 kg pro mm Es erstreckte sich vertikal vom Panzerdeck bis zum ausseren Schiffsboden Im Bereich der Munitionskammern setzte sich das Torpedoschott als 20 mm starkes Splitterfangschott fort Dieses erstreckte sich vom ausseren Schiffsboden zur Decke der Munitionskammern Damit stiess es bei den achteren Munitionskammern mit seiner Oberkante an das Panzerdeck wahrend es bei den vorderen Munitionskammern ein Deck unterhalb des Panzerdecks endete 10 Das Panzerdeck erstreckte sich uber die gesamte Schiffsbreite und hatte eine maximale Starke von 80 mm Von den vorderen Munitionskammern bis zur Stufe des Seitenpanzers am Ende der Maschinenraume lag es seitlich auf dem Seitenpanzer auf Uber den vorderen Munitionsraumen war es uber die gesamte Schiffsbreite 80 mm dick Uber den Kessel und Maschinenraumen war die maximale Dicke auf den Bereich zwischen den Torpedoschotts beschrankt Ausserhalb der Torpedoschotts reduzierte sich die Dicke auf 30 mm Schrag einschlagende Granaten die diese geringere Dicke durchschlagen konnten sollten durch das Torpedoschott aufgehalten werden 10 Im Bereich der achteren Munitionskammern war das Panzerdeck ebenfalls innerhalb der Splitterfangschotts 80 mm stark und ausserhalb auf 30 mm reduziert In diesem Bereich lag die Oberkante des Panzergurtels etwas hoher als das Panzerdeck so dass schrag einschlagende Granaten entweder den Seitenpanzer oder der dickeren Bereich des Panzerdecks treffen sollten 10 Aus dem Panzerkasten ragten die gepanzerten Barbetten der Geschutzturme Die vorderen Barbetten hatten eine 100 mm starke Panzerung Die Panzerung der hinteren Barbetten war bis zum Hauptdeck herunter ebenfalls eine 100 mm stark und reduzierte sich zwischen Hauptdeck und Panzerdeck auf 70 mm Die Barbettenpanzerung war die einzige Komponente der Panzerung die sich auf einer Unterlage aus Schiffbaustahl befanden 10 Die Panzerung der Hauptgeschutzturme war vorne 100 mm stark an den Seiten und der Decke 70 mm und an der Ruckseite 50 mm Der Kommandostand war an den Seiten mit 100 mm und auf dem Dach mit 70 mm gepanzert Ein senkrechter Schacht mit einer 50 mm starken Panzerung verband Kommandostand und Zitadelle 10 Die Kesselabzugsschachte waren oberhalb des Panzerdecks durch eine Box mit 26 mm starken Seiten und Querschotten geschutzt Die Rudermaschine hatte einen 26 mm starken Seitenschutz und 20 mm starke Querschotten 10 Die Aussenhaut oberhalb des Panzergurtels und das Oberdeck waren aus 22 mm starken Schiffbaustahl 10 Unterwasserschutz Bearbeiten Langs der Kessel und Maschinenraume hatte die Algerie einen Unterwasserschutz der gegen Treffer durch Torpedos mit einem 300 kg schweren Sprengkopf ausgelegt war Die Algerie war damit nicht nur einziger franzosische Kreuzer sondern wohl auch der einzige unter Vertragsbedingungen erbaute Kreuzer uberhaupt der einen vollwertigen Torpedoschutz aufwies Zwar verfugten auch die japanischen Vertragskreuzer und die britische Kent Klasse uber einen Schutz in Form vom Torpedowulsten doch fehlten diesen die notwendige Tiefe 10 13 Der Doppelboden war im Bereich der Antriebsanlage langs der Schiffsseiten bis zum Panzerdeck hochgezogen Hinter dem Doppelboden befanden sich Treibstofftanks die in ihrem oberen Teil eine Breite von 2 2 m hatten und sich im unteren Teil zur Kimm hin verjungten An den Treibstofftank schloss sich ein Leerraum an der oben 1 m breit war und nach unten wegen des sich verjungenden Treibstofftanks breiter wurde An der Innenseite abgeschlossen wurde der Schutz durch das im Zusammenhang mit den Panzerschutz erwahnte 40 mm starke Torpedoschott 10 Der Teil des Doppelbodens der ausserhalb des Torpedoschotts lag wurde nicht als Brennstofftank verwendet Doppelboden Oltanks und Leerraum bildeten so ein Luft Flussigkeits Luft Sandwich als Puffer gegen Unterwasserexplosionen das an seiner breitesten Stelle 4 2 m breit war Zu seinen Enden hin verjungte sich das Schutzsystem mit der Rumpfform weshalb dort das Torpedoschott auf 50 bis 60 mm verstarkt war 10 Als weiteren Schutz gegen Unterwassertreffer war die Algerie durch 16 Querschotten in 17 wasserdichte Abteilungen unterteilt Unterhalb des Hauptdecks waren diese nur durch Rohre und Kabelfuhrungen durchbrochen Jede der 17 Abteilungen hatte eigene Pumpen Dies entsprach der ublichen Bauweise franzosischer Kreuzer der Zwischenkriegszeit 10 14 Flugzeugeinrichtungen Bearbeiten Die Algerie verfugte bei Fertigstellung uber ein Druckluftkatapult das an der Backbordseite des Schutzdecks zwischen Schornstein und Scheinwerferaufbau eingebaut war Es konnte Flugzeuge bis 3 t starten Dies war ausreichend fur die Bordflugzeuge vom Typ Gourdou Leseurre GL 812 von denen zwei mitgefuhrt wurden eins auf dem Katapult und eins auf dem Schutzdeck zwischen den Schornstein und Scheinwerferturm Letzterer trug einen Kran zur Handhabung der Flugzeuge 10 Das Flugzeugbenzin wurde wegen Brandgefahr in Tanks am aussersten Schiffsheck mitgefuhrt 10 15 Ausserdem erlaubten entsprechende Vorrichtungen verbrauchten Treibstoff durch Kohlendioxid zu ersetzen und das Benzin schnell uber Bord zu pumpen 16 Werdegang BearbeitenDer Kiel der Algerie wurde am 19 Marz 1931 im Arsenal de Brest gelegt wo sie am 21 Marz 1932 von Stapel lief Die Versuchsfahrten bis zur Abnahme wurden vom 15 Mai bis zum 22 Dezember 1933 durchgefuhrt Die endgultige Fertigstellung erfolgte am 5 September 1934 und sie trat am 19 Oktober desselben Jahres zur Flotte 17 Wahrend fruhere franzosische Kreuzer nach historischen Personen benannt waren wurde der Schiffsname in Erinnerung an die Eroberung und Kolonisierung Algeriens ein Jahrhundert zuvor gewahlt 18 Das Schiff war wahrend seiner gesamten Dienstzeit Flaggschiff der 1 leichten Division im Mittelmeer 1re Division Leger spater als 1 Kreuzer Division 1re Division Croiseur bezeichnet der die vier modernsten Schweren Kreuzer der franzosischen Marine angehorten 9 19 Zweiter Weltkrieg Bearbeiten Nach Kriegsausbruch gehorte die Algerie vom 10 Oktober bis zum 21 November zusammen mit dem britischen Flugzeugtrager Hermes dem Schlachtschiff Strasbourg sowie weiteren franzosischen Kreuzern und Grosszerstorern zur Force X Diese in Dakar stationierte Streitmacht sollte deutsche Handelsstorer aufspuren und vernichten Von dort aus unternahm sie drei Vorstosse am 19 20 Oktober 1940 allein in Richtung Freetown sowie am 23 bis 29 Oktober und am 7 bis 13 November 1940 mit der gesamten Force X in das Seegebiet sudlich der Kapverden Danach kehrte sie zu einer Werftliegezeit nach Toulon zuruck 9 20 Ab 11 Marz 1940 nach der Werftliegezeit brachten die Algerie und das alte Schlachtschiff Bretagne eine Ladung Gold als Bezahlung fur US amerikanische Waffenlieferungen nach Halifax in Kanada Auf der Ruckreise eskortierten sie zwei Frachtschiffe mit einer Ladung amerikanischer Flugzeuge und erreichten Frankreich am 10 April 9 21 Nach dem Kriegseintritt Italiens nahm die Algerie an der Operation Vado in der Nacht vom 13 zum 14 Juni 1940 teil Dabei beschossen vier franzosische Schwere Kreuzer Algerie Foch Dupleix und Colbert unterstutzt von 11 Grosszerstorern Ziele an der italienischen Kuste bei Genua Savona und Vado Ligure Die Gruppe der Algerie feuerte auf Ziele um Savona und Vado und verursachte geringe Schaden an Wohnhausern und Fabriken ausserdem wurden ein Oltank und ein Gasometer in Brand geschossen Insgesamt erbrachte die Unternehmung nur wenige Ergebnisse neun italienische Zivilisten wurden getotet Angriffe italienischer Schnellboote konnten abgewiesen werden 22 Vom 17 bis 18 Juni 1940 deckte die Algerie mit anderen Schweren Kreuzern der 1 und 2 Kreuzerdivision einen Konvoi mit 17 Schiffen auf dem Weg von Marseille nach Oran Bei Inkrafttreten des Waffenstillstandes mit Deutschland befand sich die Algerie in Toulon Nach dem britischen Uberfall auf Mers el Kebir lief die Algerie mit der Dupleix und der Foch von Toulon aus um die aus Mers el Kebir entkommene Strasbourg aufzunehmen verfehlten diese aber 23 In Toulon wurde die Algerie als Teil der Forces de haute mer bis zu ihrer Selbstversenkung in Dienst gehalten Seinen letzten Einsatz hatte das Schiff als vom 6 bis 8 November 1940 die Forces de haute mer das Schlachtschiff Provence bei seiner Ruckkehr von Oran nach Toulon begleitete 9 Selbstversenkung Bearbeiten nbsp Toulon am Tag nach der Selbstversenkung der franzosischen Flotte von links nach rechts Strasbourg auf Grund Colbert und Algerie brennend Marseillaise auf der Seite liegend Nach der alliierten Landung im franzosischen Nordafrika Operation Torch ruckten mit dem Unternehmen Anton im Gegenzug ab 11 November morgens deutsche und italienische Krafte in den unbesetzten Teils Frankreichs vor Danach versuchte die deutschen Streitkrafte die franzosische Flotte in Toulon intakt in die Hande zu bekommen was zur Selbstversenkung der Vichy Flotte am 27 November 1942 fuhrte Die Algerie war dabei an einem Pier der Appontements Milhauds festgemacht Beim Eindringen der deutschen Truppen in das Hafengelande wurden die Seeventile geoffnet und Explosionsladungen in den Geschutzrohren gezundet Feuer breitete sich uber die Treibstofftanks aus und das Schiff brannte 20 Tage lang 23 Die Schaden am Schiff wurden als irreparabel angesehen Die italienische Marine hob das Wrack am 18 Marz 1943 Es wurde am 21 Dezember 1956 zum Abbruch verkauft 9 23 Literatur BearbeitenJohn Jordan Jean Moulin French Cruisers 1922 1956 Seaforth Publishing Barnsley 2013 ISBN 978 1 84832 133 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Algerie Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Seite Bildern der Algerie in franzosischer Sprache Einzelnachweise Bearbeiten Jordan Moulin French Cruisers S 54 Jordan Moulin French Cruisers S 69 74 79 a b c d e Jordan Moulin French Cruisers S 107 109 John Jordan Warships after Washington Seaforth Publishing Barnsley 2011 ISBN 978 1 84832 117 5 S 142 John Jordan Warships after Washington Seaforth Publishing Barnsley 2011 ISBN 978 1 84832 117 5 S 108f Jordan Moulin French Cruisers S 82 Die Gewichtsdifferenzen in Bezug auf den Antrieb folgen aus den Tabellen in Jordan Moulin French Cruisers auf S 44 72 110 Die entsprechenden Angaben im Text auf S 82 107 sind teilweise widerspruchlich Jordan Moulin French Cruisers Vergleich der Tabellenangaben auf S 72 und S 100 a b c d e f g Mike J Whitley Kreuzer im Zweiten Weltkrieg Motorbuch Verlag Stuttgart 1997 ISBN 3 613 01842 X S 60ff a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae af ag ah ai aj ak al Jordan Moulin French Cruisers S 109 118 laut Mike J Whitley Kreuzer im Zweiten Weltkrieg Motorbuch Verlag Stuttgart 1997 ISBN 3 613 01842 X S 60 1 900 t Treibstoff normal 2 935 t maximal Reichweite 5 000 Seemeilen bei 15 kn Naval Weapons France 203 mm 50 8 Model 1924 engl John Jordan Warships after Washington Seaforth Publishing Barnsley 2011 ISBN 978 1 84832 117 5 S 123f Jordan Moulin French Cruisers S 8 John Jordan Warships after Washington Seaforth Publishing Barnsley 2011 ISBN 978 1 84832 117 5 S 135 145 John Jordan Warships after Washington Seaforth Publishing Barnsley 2011 ISBN 978 1 84832 117 5 S 135 Jordan Moulin French Cruisers S 109 166 Jordan Moulin French Cruisers S 109 Jordan Moulin French Cruisers S 169 173 Jordan Moulin French Cruisers S 177f Jordan Moulin French Cruisers S 179 181 Jordan Moulin French Cruisers S 183f a b c Jordan Moulin French Cruisers S 184 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Algerie Schiff amp oldid 235458733