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Dieser Artikel beschreibt das Schienenfahrzeug In Abgrenzung zum Obusanhanger wurden fruher auch Oberleitungsbusse so bezeichnet Triebwagen oder Motorwagen sind angetriebene Schienenfahrzeuge Triebfahrzeuge die Fahrgaste oder Fracht befordern Im Unterschied dazu haben Lokomotiven die zum Befordern angekuppelter Wagen dienen mit Ausnahme der Gepacklokomotiven keinen Raum fur separate Passagier oder Guterbeforderungen Bereits 1854 wurde eine Dampfdraisine mit einem Personenabteil auf der Berlin Hamburger Eisenbahn eingesetzt Dies war der erste Dampftriebwagen ICE 3 auf der Bahnstrecke Munchen TreuchtlingenEin Triebwagen der Baureihe 420 der S Bahn Koln als S12 im Bahnhof Koln Messe Deutz Mai 2016 Arbeitstriebwagen British Rail MPVPolnischer Newag 19WEIm spateren Verlauf wurden Triebwagen zuerst im Strassenbahnbetrieb eingesetzt nach dem Verschwinden der Pferdestrassenbahn wurden sie dort das praktisch ausschliessliche Beforderungsmittel an die bald zusatzliche motorlose Beiwagen angehangt wurden Durch den Kostendruck der seit dem Zweiten Weltkrieg auf den Bahnen lastet sowie durch die Entwicklung des Hochgeschwindigkeitsverkehrs ubernahmen Triebwagen bzw Triebzuge immer mehr Leistungen auf den Eisenbahnnetzen Aus Triebwagen gebildete Zuge nennt man Triebwagenzug oder Motorzug Teilweise war dies fruher in den Fahrplanen auch anhand der Zuggattung zu erkennen so beispielsweise beim Fernschnelltriebwagen beim Schnelltriebwagen beim Eiltriebwagen beim Stadteschnellverkehrstriebwagen oder beim Nahschnellverkehrstriebwagen Inhaltsverzeichnis 1 Definitionen 1 1 Deutsch 1 2 Andere Sprachen 2 Strassenbahn 3 Eisenbahn 3 1 Vor und Nachteile 3 2 Entwicklungen bei Gebirgsbahnen 3 3 Kennzeichnung nach technischer Ausrustung 3 4 Triebwagen als Zuggattung 3 5 Entwicklung in Deutschland 3 5 1 Heutiger Einsatz 3 6 Entwicklung in Osterreich 3 7 Entwicklung in der Schweiz 3 7 1 Anfange des Triebwageneinsatzes 3 7 1 1 Dampftriebwagen 3 7 1 2 Verbrennungstriebwagen 3 7 1 3 Elektrotriebwagen 3 7 2 Einsatz nach dem Ersten Weltkrieg 3 7 3 Einsatz nach dem Zweiten Weltkrieg 4 Technik 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseDefinitionen BearbeitenDeutsch Bearbeiten Ein Triebwagen ist ein einzelner angetriebener Wagen der allein oder zusammen mit Steuer Mittel und Beiwagen als Zug eingesetzt wird Entsprechend ausgestattete Triebwagen konnen anstelle einer Lokomotive einen Zug befordern Bis in die 1930er Jahre wurde in Deutschland synonym auch der Begriff Schienenomnibus verwendet dann aber 1933 festgelegt dass einheitlich die Bezeichnung Triebwagen verwendet werden solle 1 Ein Doppeltriebwagen besteht aus zwei fix gekuppelten Triebwagen und wird gleich wie ein Triebwagen eingesetzt Ein Gelenktriebwagen ist ein Triebwagen der aus mehreren gelenkig verbundenen Kastenelementen besteht z B mit Jakobs Drehgestell aufgesattelt wie beim Stadler Flirt oder in der Art der Kurzgelenkwagen Ein Triebzug ist eine mit eigenem Antrieb versehene im Regelbetrieb nicht trennbare Einheit aus mehreren Fahrzeugen diese werden je nach Funktion als Triebwagen Triebkopf Mittel und Steuerwagen bezeichnet Vielteilige Gelenktriebwagen werden als Triebzuge bezeichnet Der Triebzug unterscheidet sich vom Wendezug schweiz Pendelzug dadurch dass die Mittelwagen nicht als normale Reisezugwagen verwendet werden konnen Allerdings werden Wendezuge oft im Regelbetrieb auch nicht mehr getrennt und nur noch in den Fahrzeugunterhaltungszentren umformiert Andererseits umfassen manche Triebzuge keinen einzigen Triebwagen wenn namlich die Triebkopfe nichts ausser Fuhrerstand und Antriebseinrichtungen enthalten und keine Achse der Fahrgastwagen angetrieben ist Schliesslich gibt es Triebzuge die betrieblich als untrennbare Einheiten behandelt und nummeriert sind technisch aber durchaus als Einzelfahrzeuge Verwendung finden konnten Ein Triebwagenzug wird in einer engeren Definition aus zwei oder mehreren Triebwagen also ausschliesslich motorisierten Einheiten gebildet zum Beispiel Baureihe 403 und Baureihe 420 der Deutschen Bundesbahn Eine weiter gefasste Definition bezeichnet damit jede Kombination von mindestens zwei Triebwagen oder Triebzugen gegebenenfalls unter Einschluss von nicht motorisierten Mittel und Steuerwagen oder Beiwagen sofern die gekuppelten Triebwageneinheiten betrieblich trennbar sind z B fur Flugelzugkonzepte Einheiten die betrieblich nicht trennbar sind sind dagegen allein schon aus diesem Grund Triebzuge 2 In einer dritten Definition wird Triebwagenzug als Synonym zu Triebzug verwendet 3 Als Zwillingstriebwagen bezeichnet man zwei permanent miteinander gekuppelte Strassenbahn Triebwagen die nur gemeinsam eingesetzt werden konnen Als gefuhrten Triebwagen oder motorisierten Anhanger bezeichnet man einen Strassenbahn Triebwagen der keine vollwertige Fuhrerstandseinrichtung besitzt und nicht an erster Stelle eines Zugverbands eingesetzt werden kann Sind zwei Triebwagen in einem Zug zusammengekuppelt so spricht man von Doppeltraktion bei drei Triebwagen von Dreifachtraktion allgemein von Mehrfachtraktion Umgangssprachlich werden die Begriffe Triebwagen Triebzug und Triebwagenzug nicht immer scharf voneinander abgegrenzt Triebzug wird dabei eher im technischen Zusammenhang verwendet fur kurzere Einheiten wird dafur haufig der Begriff Triebwagen gebraucht Andere Sprachen Bearbeiten Schmalspur Dieseltriebwagen der Baureihe 802 in Dubrovnik 1967 In anderen Sprachen sind die Abgrenzungen zwischen Triebwagen Triebzugen Schienenbussen und innerhalb dieser Kategorien oft anders gezogen als im Deutschen was insbesondere beim Ubersetzen Probleme bietet Im Englischen heissen Einzeltriebwagen je nach Verwendungszweck railcar oder motor coach Im amerikanischen Englisch wo railcar auch gewohnliche also unmotorisierte Eisenbahnwagen bezeichnet gibt es daneben fur Triebwagen die genauere Bezeichnung railmotor Im irischen Englisch verwendet man railcar auch fur Triebzuge Triebzuge werden als multiple units bezeichnet unterschieden nach Antrieb in electric multiple unit EMU diesel multiple unit DMU und bimodal multiple unit BMU Oft wird dahinter in Ziffern die Anzahl der verbundenen Fahrzeuge angegeben z B DMU3 Nach diesem Schema werden Einzeltriebwagen wiederum als EMU1 oder DMU1 bezeichnet sofern sie fur den Einsatz im Zugverband ausgerustet sind Das Franzosische unterscheidet bei Einzeltriebwagen zwischen motrice bei der Strassenbahn automotrice Elektro und Dampftriebwagen bei der Eisenbahn 4 und autorail Verbrennungstriebwagen Triebzuge jeder Antriebsart heissen franzosisch rame automotrice Das Italienische nennt Einzeltriebwagen unabhangig von der Antriebsart automotrice elektrische Triebzuge elettrotreno 4 Fruher wurde zum Teil der Begriff Littorine als Gattungsbegriff fur Dieseltriebwagen verwendet Im Niederlandischen bezeichnet man Einzeltriebwagen einfach als motorrijtuig dt Motorfahrzeug was motorisierte Draisinen einschliesst im Flamischen als motorwagen Triebzuge nennt man treinstel Ahnlich ist es im Rumanischen Der Triebwagen heisst automotor Pl automotoare und kann ein automotor diesel oder ein automotor electric sein Ein elektrischer Triebzug heisst abgeleitet vom Franzosischen rama electrica Im Russischen heisst der Einzeltriebwagen Avtomotrisa Awtomotrissa der Triebzug ubergreifend Motorvagonnyj podvizhnoj sostav Motorwagonny Podwischnoi Sostaw oder je nach Antrieb Elektropoezd Elektropojesd dt Elektrozug oder Dizel poezd Disel Pojesd dt Dieselzug Im Spanischen heissen Triebwagen unabhangig von der Antriebsart automotora Triebzuge unidad de tren Im Ungarischen heisst der Triebwagen motorkocsi und der Triebzug motorvonat Hier ist zu beachten dass eine der ungarischen Bezeichnungen fur Dampfmaschine gozmotor Dampfmotor ist und daher die fruheren Dampftriebwagen gozmotorkocsi mot in der Seriennummer trugen Im Tschechischen heisst der Triebwagen elektricky vuz dt elektrischer Wagen haufiger wird aber vom Triebzug gesprochen elektricka jednotka dt elektrische Einheit Einheit im Sinne einer Baugruppe die der englischen EMU entspricht Analog dazu spricht man bei Dieselantrieb von motorovy vuz dt Motorwagen bzw motorova jednotka dt Motoreinheit englisch DMU Strassenbahn BearbeitenBei der Strassenbahn verkehren Triebwagen meistens solo oder in Mehrfachtraktion Fruher war es besonders im deutschsprachigen Raum weit verbreitet Beiwagen schweiz Anhangewagen ohne eigenen Antrieb mitzufuhren manchmal beschrankt auf die Hauptverkehrszeiten um sich die Personalkosten fur den Schaffner bzw Kondukteur zu sparen Dieser wirkte beim Kuppeln und Entkuppeln an den Endstellen mit Mit der Einfuhrung des schaffnerlosen respektive kondukteurlosen Betriebs wurden die Beiwagen ganztagig mitgefuhrt Jedoch ersetzten im Laufe der Jahre immer mehr Stadte ihre Anhangerzuge durch Multi Gelenktriebwagen bzw Mehrfachtraktionen Dieser Umstellungsprozess fuhrte dazu dass 2014 in der Schweiz nur noch in Basel und in Osterreich nur noch in Wien Beiwagen eingesetzt werden In Deutschland sind sie nur noch in Bad Schandau Bielefeld Braunschweig Darmstadt Kassel Leipzig Magdeburg und Munchen anzutreffen Einrichtungs Triebwagen haben dabei nur einen Fuhrerstand und Turen meist nur auf einer Seite diese benotigen an den Endstellen Wendeschleifen Zweirichtungs Triebwagen sind hingegen wie Eisenbahnfahrzeuge frei in beide Richtungen verwendbar Vereinzelt werden zwei Triebwagen Heck an Heck gekuppelt um sie als Zweirichtungszug verwenden zu konnen Fur die freie Verwendbarkeit mussen die beiden Triebwagen beidseitig Turen besitzen Man spricht in diesem Fall auch von Anderthalbrichtungs Fahrzeugen Statt eines zweiten Triebwagens kann ein mit Fuhrerstand ausgerusteter Beiwagen also ein Steuerwagen eingesetzt werden jedoch stellen Steuerwagen im Strassenbahnbereich eine seltene Ausnahme dar In der Schweiz waren bei Strassenbahnen die Bezeichnungen Triebwagen und Beiwagen nicht ublich Die Beiwagen wurden Anhangewagen oder nur Anhanger genannt Die mit Antriebsmotoren versehenen Wagen wurden als Motorwagen bezeichnet 5 Diese hatten bis ca 1930 1935 meist zwei Fuhrerstande und Einstiegsturen auf beiden Seiten Sie konnten mit oder ohne Anhanger verkehren Da nicht alle Bahngesellschaften an den Endstationen uber Wendeschleifen verfugten mussten die Anhangewagen an solchen Kuppelendstellen abgekuppelt und umfahren werden Mit dem Erscheinen der Schweizer Standardwagen ging die Entwicklung hin zu Einrichtungswagen Eisenbahn Bearbeiten Berninabahn Schlepptrieb wagen ABe 4 4 III mit Ubergang fur Personal in Tirano NE 81 der SWEG als Schlepp triebwagen eines Guterzugs 2016Neben den Triebwagen des Personenverkehrs gibt es Gutertriebwagen und Arbeitstriebwagen Gepacktriebwagen sind vor allem in der Schweiz anzutreffen sie sind andernorts mit dem Ruckgang oder der Abschaffung des Gepacktransports verschwunden In einigen Landern gab und gibt es spezielle Posttriebwagen oder zuge z B in Belgien den Niederlanden oder auf einigen Schmalspurbahnen in der Schweiz neuerdings auch in Form von Hochgeschwindigkeitszugen wie dem TGV La Poste in Frankreich und dem italienischen ETR 500 Mercitalia Vor allem auf Nebenbahnen und Schmalspurbahnen wurden fruher Schlepptriebwagen anstelle von Lokomotiven fur Reise und Guterzuge eingesetzt Diese hatten gewohnliche Schraubenkupplungen und Seitenpuffer damit sie wie Lokomotiven vor leichten Zugen eingesetzt werden konnten Typischerweise besitzen sie eine hohere Motorleistung als regulare Triebwagen in Deutschland die wenn uberhaupt nur ein bis zwei speziell fur diesen Triebwagentyp ausgelegte Bei oder Steuerwagen zu ziehen hatten Die meisten Schlepptriebwagen waren einteilige Fahrzeuge Verglichen mit Lokomotiven hatten sie eine kleinere Antriebsleistung Das genugte fur das im Vergleich zu Hauptbahnen geringere Verkehrsaufkommen und sparte pro Zug einen Reisezugwagen Am haufigsten finden sich Triebwagen im elektrischen Betrieb als Elektrotriebwagen Ebenfalls grosse Verbreitung gefunden haben Verbrennungstriebwagen mit Diesel bzw fruher auch mit Ottomotor wogegen Dampftriebwagen vergleichsweise selten waren Triebwagen mit mehreren Antriebsarten Hybridantrieb heissen Zweikrafttriebwagen Triebzuge ubernahmen im Verlaufe des zwanzigsten Jahrhunderts in weiten Teilen Europas den Regionalverkehr Mit mehreren angetriebenen Einheiten haben sie eine hohere Beschleunigung als lokomotivbespannte Zuge was sich bei den zahlreichen Halten besonders bemerkbar macht Eine andere Entwicklung fuhrte uber die Schnelltriebwagen zu den Zugen fur den Hochgeschwindigkeitsverkehr Neben der Moglichkeit die Antriebsausrustung zu verteilen war es insbesondere erforderlich den Zug als ganzes hinsichtlich des Luftwiderstands zu optimieren Manche solcher Zuge bestehen jedoch technisch gesehen wie bei den ersten beiden Generationen des ICE aus zwei Triebkopf genannten Lokomotiven mit zwischengereihten Wagen im einheitlichen Design was auf den Betrachter wie ein Triebzug wirkt Vor und Nachteile Bearbeiten Die Giruno der SBB werden nur mit 200 km h verkehren Fernverkehr mit dieser Geschwindigkeit ware mit lokomotiv bespannten Reisezugen kosten gunstiger 6 Bei Triebzugen kann die Antriebsleistung genauer auf die Zugmasse abgestimmt werden Falls die Masse von mehreren Wagen als Adhasionsgewicht genutzt wird verbessert sich die nutzbare Anfahrzugkraft bei gleicher Antriebsleistung was eine grosse Beschleunigung ermoglicht Neben dem Regionalverkehr haben Triebzuge im Hochgeschwindigkeitsverkehr ihre Berechtigung Um dort die notwendigen hohen Leistungen auf die Schiene zu bringen kommen meist Triebzuge mit mehr angetriebenen Achsen als bei einem herkommlichen lokomotivbespannten Reisezug zum Einsatz Bei Hochgeschwindigkeitszugen ist nicht nur eine hohe Antriebsleistung von Bedeutung sondern auch die Aerodynamik die bei Triebzugen vorteilhafter ist als bei klassischen lokomotivbespannten Zugen Siehe auch Abschnitt Alternativen im Artikel WendezugDiesen Vorteilen der Triebzuge stehen allerdings auch Nachteile gegenuber Kurzfristige Flexibilitat Da die einzelnen Zugteile nur auf Werkstattgleisen oder gar nicht geteilt werden konnen sind Triebzuge im Betrieb wesentlich unflexibler da die Bahn nicht kurzfristig durch An oder Abkuppeln einzelner Wagen auf starkere oder schwachere Nachfrage reagieren kann Bei Triebzugen muss auf Mehrfachtraktion zuruckgegriffen werden was zwangslaufig zu teuren Uberkapazitaten fuhrt Langfristige Flexibilitat Sollen die Kapazitat erhoht werden oder der Anteil erster Klasse die Verpflegungsmoglichkeit oder die Motorisierung angepasst werden ist das bei Triebzugen nur mit teuren Umbauten oder mit Mehrfachtraktion moglich Grosse Zuglange Ein einstockiger Triebzug hat etwa 40 Sitzplatze mehr als ein Wendezug von gleicher Lange Dieser Vorteil verschwindet fast vollstandig bei Doppeltraktion Ab etwa 400 Sitzplatzen sind die Masse pro Sitzplatz und die Lebenszykluskosten des lokomotivbespannten Reisezugs gunstiger Die Kosten der Lokomotive konnen auf eine grosse Anzahl Wagen umgelegt werden Platzverhaltnisse bei Doppelstockzugen Bei der ublichen Fahrzeugbegrenzungslinie G1 geht der Einbau der Antriebsaggregate in Doppelstocktriebzugen zulasten von Sitzplatzen Ein doppelstockiger Triebzug ist nur bis etwa 200 Sitzplatze vorteilhafter als ein Doppelstock Wendezug Bei einstockigen Triebzugen steht in der Regel genug Raum unterflur und im Dachbereich zur Verfugung Markt mit gebrauchten Fahrzeugen Nicht mehr benotigte Triebzuge konnen schwieriger verkauft werden weil sie oft auf ihr ursprungliches Einsatzgebiet zugeschnitten sind Dagegen sind Reisezugwagen standardisiert und oft international freizugig einsetzbar was ihren Betreibern strategische Vorteile verschafft Zusammengefasst eignet sich der Triebzug eher bei kurzen Zugen mit grossen Anforderungen an die Beschleunigung wahrend der lokomotivbespannte Reisezug seine Vorteile im klassischen Fernverkehr mit langen Zugen besitzt 7 Entwicklungen bei Gebirgsbahnen Bearbeiten InterRegio mit Adler Triebzug ABeh 150 der Zen tralbahn oberhalb von BrienzZahnradbahnen werden haufig mit elektrischen Einzel oder Doppeltriebwagen oft erganzt mit Zwischen und Steuerwagen betrieben Die verhaltnismassig kurzen Triebwagenzuge und Triebzuge zeichnen sich durch ihr geringes Gewicht aus was bei Zahnradbahnen besonders vorteilhaft ist Wegen der zunehmend schwerer gewordenen Zuge wird bei der Zentralbahn ZB und der Matterhorn Gotthard Bahn MGB im Zahnstangenbetrieb ein Teil der Zugkraft uber den Adhasionsantrieb aufgebracht Ein solcher Antrieb kommt bei der Lokomotive HGe 4 4 II zum Einsatz Bei den mehrteiligen Adler und Fink Triebzugen ABeh 150 und ABeh 160 161 der Zentralbahn konnte ein solcher Antrieb erstmals in einem mehrteiligen Triebzug realisiert werden womit die ganze Zuglange als Nutzflache zur Verfugung steht und das tote Gewicht einer Lokomotive vermieden wird Ein Teil der Drehgestelle ist mit Adhasionsantrieb ein Teil mit Zahnradantrieb ausgestattet Die Antriebsdrehgestelle mit Adhasionsantrieb erbringen auf den Zahnstangenabschnitten etwa einen Drittel der Antriebsleistung wodurch die Zahnstange weniger belastet wird Allegra Triebzug ABe 8 12 mit Regional zug auf der Berninabahn unweit der Alp GrumMit der Einfuhrung der zweiteiligen ABDeh 8 8 im Jahr 1965 fuhrte die damalige Brig Visp Zermatt Bahn BVZ ein Mischkonzept von Triebzugen und lokomotivbespannten Zugen ein Auch die ab 2009 gelieferten dreiteiligen Allegra Triebzuge ABe 8 12 die mit ihren acht angetriebenen Achsen eine optimale Ausnutzung der Adhasion auf den bis zu 70 Promille steilen Gebirgsstrecken erlauben werden wie Lokomotiven zur Bespannung von schweren Reisezugen eingesetzt Kennzeichnung nach technischer Ausrustung Bearbeiten In Deutschland und Osterreich waren die folgenden Kennbuchstaben gebrauchlich DT Dampftriebwagen z B BBO Reihe DT 1 spatere OBB Reihe 3071 ET Elektrotriebwagen triebzug z B Baureihe ET 25 spatere Baureihe 425 Teilweise wird hierfur die englische Abkurzung EMU Electrical Multiple Unit verwendet ETA Akkumulatortriebwagen Baureihe ETA 150 spater Baureihe 515 Als weitere Bezeichnung wird BEMU Battery Electrical Multiple Unit verwendet VT Verbrennungstriebwagen triebzug heutzutage handelt es sich dabei in aller Regel um Dieseltriebwagen zuge z B Baureihe 628 Fur solche wird gelegentlich die englische Abkurzung DMU Diesel Multiple Unit bzw bei dieselelektrischem Antrieb DEMU Diesel Electrical Multiple Unit verwendet SVT Schnelltriebwagen mit Verbrennungsmotor ehemals bei der Deutschen Reichsbahn vor 1945 Kennbuchstaben fur Beiwagen Mittelwagen und Steuerwagen werden sinngemass gebildet z B VB EM oder ES In Osterreich werden diese Kennzeichnungen mit den Typenbezeichnungen fur Reisezugwagen kombiniert wobei aber die Achszahl immer angegeben wird z B BD4h ET 4020 In der Schweiz wurden Triebwagen anfanglich wie Reisezugwagen bezeichnet schon bald aber wurde ein Kleinbuchstaben fur die Antriebsart hinzugefugt Dieses Bezeichnungssystem war lange amtlich angeordnet wird aber heute nicht mehr durchgangig verwendet Fur besondere Zwecke sind verschiedene Abkurzungen in Anwendung z B DTZ fur die elektrischen Doppelstock Triebzuge SBB RABe 514 der S Bahn Zurich Die meist gebrauchliche Typenbezeichnung kombiniert die Buchstaben wie folgt fuhrendes R fur Triebwagen mit einer Hochstgeschwindigkeit von mindestens 110 km h A B D S X entsprechend den Wagenbezeichnungen e fur elektrischen Antrieb m fur thermischen Antrieb a fur Akkumulatorbetrieb h als fuhrender Kleinbuchstabe fur reinen Zahnradantrieb nachgestelltes h fur gemischten Adhasions und ZahnradantriebBeispiele SBB RAm TEE Triebzug mit 140 km h Hochstgeschwindigkeit nur 1 Klasse und Brennstoffantrieb SBB RBe 540 Elektrischer Triebwagen zweiter Klasse mit Hochstgeschwindigkeit 125 km h SBB RABDe 8 16 elektrischer Triebzug mit 1 und 2 Klasse sowie Gepackabteil D Hochstgeschwindigkeit 140 km h BVZ Deh 4 4 Elektrischer Gepacktriebwagen mit Adhasions und Zahnradantrieb PB Bhe 1 2 Elektrischer Zahnradtriebwagen 2 Klasse ohne AdhasionsantriebTriebwagen als Zuggattung Bearbeiten Bei der Deutschen Bundesbahn wie auch der Deutschen Reichsbahn wurden Zuge die mit Triebwagen bedient wurden lange Zeit als eigene Zuggattung gefuhrt mit dem Hinweis dass der Platz in diesen Zugen beschrankt sein konnte In konventionelle Zuge waren fruher in der Regel Packwagen eingestellt deren Platzangebot beim Triebwagen wegfiel Heute unterscheiden sich Triebwagen und Wagen in der Raumaufteilung oft nur geringfugig fur die Einteilung in Zuggattungen sind andere Kriterien wie Komfort oder Geschwindigkeit eines Zuges ausschlaggebend In Zuglauftabellen wurde das T bei der Deutschen Bundesbahn nach 1955 bei der Deutschen Reichsbahn nach 1960 zunehmend durch ein Triebwagensymbol ersetzt Folgende Zuggattungen wurden fur Triebwagen verwendet T Nahverkehrs Triebwagen Andere Zuge der untersten Zuggattung hatten als einfache Personenzuge gar keinen Buchstaben vor der Nummer Aus Schienenbussen gebildete Zuge erhielten bei der Deutschen Bundesbahn in den 1950er Jahren die eigene Zuggattung To Schienenomnibus Et Eiltriebwagen die Triebwagenversion des Eilzuges Dt Schnelltriebwagen Triebwagenversion des Schnellzuges im Gegensatz zu diesem allerdings grundsatzlich mit Grossraumwagen FDt ab 1951 Ft Fernschnelltriebwagen Triebwagenversion des Fernschnellzuges etwa die Fliegenden Zuge der 1930er Jahre technisch die Baureihen DR 137 und DR 877 TEE Von ihrer Einfuhrung bis 1963 in Deutschland bis 1965 bezeichnete die Zuggattung Trans Europ Express grundsatzlich Dieseltriebzuge darunter die DB Baureihe VT 11 5 und ahnliche Zuge anderer westlicher Staatsbahnen Ext Expresstriebwagen bei der Deutschen Reichsbahn technisch zuerst Triebzuge ungarischer Produktion Ganz MAVAG bei der DR als VT 12 14 spater Zuge der DR Baureihe VT 18 16 8 TS Osterreich Triebwagenschnellzug u a bis 1971 fur TEE Zuge wie den Mediolanum TER Spanien Tren Espanol Rapido Diese reservierungspflichtigen Schnelltriebwagen der Renfe zweiteilige Dieseltriebwagen der Baureihe 9700 verkehrten von 1965 bis 1990 Entwicklung in Deutschland Bearbeiten Dampftriebwagen Bauzeichnung Preussischer VT 2 zweite Serie spaterer VT 159 Schnelltriebwagen Typ Hamburg der DR Elektrotriebwagen der DB Baureihe ET 30 Fuhrerstand eines Triebwagens vom Typ Regio Shuttle Regio Shuttle der Prignitzer EisenbahnDie ersten Dampftriebwagen wurden in Deutschland Ende des 19 Jahrhunderts im Nahverkehr eingesetzt Bei den meisten fruhen elektrischen Bahnen wurden zunachst strassenbahnartige Triebwagen verwendet so beispielsweise bei der Volk s Electric Railway von Magnus Volk in Brighton die den Betrieb im August 1883 aufnahm der 1895 in Betrieb genommenen ersten deutschen elektrischen Vollbahn Meckenbeuren Tettnang der 1900 eroffneten Elektrischen Kleinbahn Mansfeld und der 1903 eroffneten Elektrischen Kleinbahn Alt Rahlstedt Volksdorf Wohldorf in Hamburg Bei der ab 1907 elektrisch betriebenen Hamburg Altonaer Stadt und Vorortbahn wurden demgegenuber kurzgekuppelte und mit Motorantrieb versehene preussische Abteilwagen verwendet Infolge der Entwicklung der elektrischen Antriebstechnik kamen Anfang des 20 Jahrhunderts Elektrotriebwagen und Akkumulatortriebwagen z B in Preussen spatere ETA 177 auf ebenfalls uberwiegend fur den Nahverkehr Im Jahr 1903 stellte ein Drehstrom Triebwagen auf dem Abschnitt Marienfelde Zossen der Militareisenbahn Marienfelde Zossen Juterbog den Geschwindigkeitsrekord von 210 km h auf Zwischen 1907 und 1915 wurden von den Preussischen Staatsbahnen insgesamt 24 Verbrennungstriebwagen unterschiedlicher Bauarten in Dienst gestellt Sie hatten die Baureihenbezeichnung VT 151 ein Fahrzeug VT 152 bis VT 161 erste Serie mit zehn Fahrzeugen 1913 umgezeichnet in VT 1 bis VT 10 und zweite Serie mit zehn Fahrzeugen VT 11 bis VT 20 in Summe 20 Fahrzeuge VT 21 ein Fahrzeug und VT 101 bis VT 103 drei Triebfahrzeuge jeweils mit Steuerwagen Sie waren samtlich mit Verbrennungsmotoren ausgestattet die einen Generator antrieben der wiederum den elektrischen Strom fur die Fahrmotoren erzeugte Die VT 1 VT 21 und die erste Serie der VT 2 waren Einzelfahrzeuge mit beiderseitigen Fuhrerstanden die zweite Serie der VT 2 und die VT 101 bis VT 103 konnten nach Bedarf zusatzlich mit einem eigenen motorlosen Steuerwagen gekoppelt werden Der Ottomotor bzw bei den VT 101 103 der Dieselmotor und der darangekoppelte Generator dieser Fahrzeuge befanden sich meist in einem Vorbau uber dem ersten Drehgestell Die meisten dieser Triebwagen waren vierachsig mit jeweils zwei Drehgestellen bis auf den VT 21 2 achsig und die VT 101 103 funfachsig Uberwiegend wurden diese Triebwagen von den Eisenbahndirektionen der ostlichen preussischen Provinzen sowie in der ED Altona eingesetzt Von der letzten dieser Bauarten wurden zusatzlich zwei Exemplare unter der Bezeichnung DET 1 2 von den Koniglich Sachsischen Staatseisenbahnen in Betrieb genommen 9 In den 1920er Jahren wurden vermehrt Triebwagen mit Verbrennungsmotor mit unterschiedlichen Konzepten der Kraftubertragung in Dienst gestellt Es entstanden in Deutschland eine Vielzahl von Nahverkehrstriebwagen und erste Eiltriebwagen Anfang der 1930er Jahre wurde der Schritt zum Einsatz von Triebwagen im Schnellverkehr vollzogen in Deutschland mit dem Fliegenden Hamburger von 1932 oder dem spateren ET 11 Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden sowohl fur den Nahverkehr als auch fur den Fern und Schnellverkehr neue Triebwagen konzipiert In den 1950er Jahren entstanden der VT 08 und der VT 11 5 als Schnellverkehrstriebwagen und der ET 30 als Nahverkehrstriebwagen Fur den Nahverkehr vor allem auf schwach ausgelasteten Nebenbahnen wurde in Deutschland der Uerdinger Schienenbus entwickelt DB Baureihen VT 95 VT 97 und VT 98 der u a bei der OBB als Baureihe 5081 zum Einsatz kam Daneben gab es den MAN Schienenbus der bei verschiedenen deutschen Privatbahnen eingesetzt wurde Fur die DR entwickelte der VEB Waggonbau Bautzen den als Ferkeltaxe bekannten Typ VT 2 09 Der VEB Waggonbau Gorlitz entwickelte Anfang der 1960er Jahre die Baureihe VT 18 16 Bezeichnung ab 1970 Baureihe 175 fur den hochwertigen internationalen Fernverkehr Ab Mitte der 1960er Jahre wurde fur den Fernverkehr in Deutschland auf lokbespannte Zuge gesetzt Triebwagen wurden vornehmlich fur den Nahverkehr beschafft Die einzige Ausnahme war der IC Triebwagenzug der Baureihe 403 der DB Erst seit Einfuhrung des Intercity Express werden in Deutschland im Fernverkehr wieder vermehrt Triebwagen eingesetzt Gepack oder Gutertriebwagen fanden in Deutschland bisher keine nennenswerte Verbreitung Heutiger Einsatz Bearbeiten Haufig werden im Nahverkehr Dieseltriebzuge eingesetzt Sie haben weitgehend die lokomotivbespannten Zuge abgelost Einige wie beispielsweise die Baureihe 612 verfugen uber Neigetechnik In den grossen Ballungsraumen wie Berlin Hamburg Munchen Stuttgart und Frankfurt am Main erledigen elektrische Triebzuge den Nahverkehr als S Bahnen Fast baugleiche Elektrotriebzuge fahren zunehmend in Regionalbahnverkehren Diese Zuge werden an allen oder fast allen Achsen angetrieben um die geforderte hohe Beschleunigung zu erreichen Im Regionalverkehr werden zunehmend elektrische Doppelstocktriebzuge unterschiedlicher Hersteller z B Bombardier Siemens Stadler eingesetzt Die Abgrenzung zu Lokomotiven verschwimmt dabei zunehmend denn die Baureihe 445 446 deutet im Baureihenschema der DB auf einen Elektrotriebwagen hin wahrend sie mit dem UIC Bauartcode 91 als Elektrolokomotive kategorisiert ist Der hochwertige Fernverkehr der Deutschen Bahn wird ausschliesslich mit ICE Elektrotriebzugen erbracht Der ICE 3 der beispielsweise auf der Neubaustrecke Koln Rhein Main verkehrt sowie der ICE 3MF der zwischen Frankreich und Sudwestdeutschland eingesetzt wird sind Triebzuge keine Triebwagenzuge da nur ein Teil der Wagen angetrieben wird Ebenso der mit Neigetechnik ausgerustete ICE T Zug Zusatzlich kommen im niederwertigen Fernverkehr gemietete Stadler KISS Triebzuge als IC2 im Personenfernverkehr zum Einsatz Entwicklung in Osterreich Bearbeiten Die Entwicklung des Triebwageneinsatzes in Osterreich war zunachst beherrscht von den Privatbahnen insbesondere jenen die fruh elektrifizierte Nebenbahnen und Schmalspurbahnen betrieben Bei den Dieseltriebwagen bestimmten die Privatbahnen die Entwicklung insbesondere auf der Schmalspur wo die OBB erst 1986 den von den Steiermarkischen Landesbahnen entwickelten VT 5090 nachbaute Entwicklung in der Schweiz Bearbeiten Anfange des Triebwageneinsatzes Bearbeiten Dampftriebwagen Bearbeiten Anfang des 20 Jahrhunderts experimentierten einige Bahngesellschaften einschliesslich der frisch gegrundeten Bundesbahnen mit Dampftriebwagen verschiedener Konstruktionen Ausser den aufgrund der grossen Steigung sehr speziellen elf Zahnrad Dampftriebwagen der Pilatusbahn gab es insgesamt in der Schweiz nur 11 normalspurige und 17 schmalspurige Dampftriebwagen von letzteren sind 15 den Tramnetzen zuzuordnen Die verbleibenden 13 Dampftriebwagen teilten sich in neun Bauformen auf Insgesamt standen den 39 Dampftriebwagen 2280 fur offentliche Schweizer Bahnen gebaute Dampfloks gegenuber 10 Verbrennungstriebwagen Bearbeiten Nicht wesentlich anders sah es bei den Verbrennungstriebwagen aus Insgesamt acht Triebwagen und zwei TEE Triebzuge beschafften die SBB Vor 1945 beschafften die RVT 1923 diesel elektrisch BT 1926 1927 benzin mechanisch FO 1927 1928 benzin mechanisch AB 1929 diesel elektrisch und MThB 1941 1942 diesel mechanisch je zwei Triebwagen nach 1945 nur noch die MThB drei und die MG vier Weiterhin wurden rund funfzehn dieselbetriebene Arbeitstriebwagen Xm beschafft wobei aber die Abgrenzung zu Draisinen 11 und Baudiensttraktoren 12 nicht in jedem Fall eindeutig ist 13 Zu erwahnen ist ausserdem der 1909 in Betrieb genommene benzinmechanische Triebwagen der Rheinecker Verbindungsbahn der aber eher als Tramwagen anzusehen ist obwohl er Normalspur Puffer zur Beforderung von Guterwagen aufwies Damit belauft sich die Zahl der Benzin und Dieseltriebwagen auf 41 dazu kommen die beiden TEE Triebzuge Elektrotriebwagen Bearbeiten Elektrotriebwagen 1890 in VeveyAnders hingegen bei den Elektrotriebwagen Bereits die erste elektrische Bahn der Schweiz die Tramway Vevey Montreux Chillon fuhr 1888 mit Elektrotriebwagen Auch alle darauf folgenden elektrischen Trambahnen fuhren mit Triebwagen Einzige Ausnahme bildete der Guterverkehr der Schaffhauser Strassenbahn der neben einem Gepacktriebwagen mit zwei Lokomotiven abgewickelt wurde 1894 ging die Orbe Chavornay Bahn als erste normalspurige elektrische Bahn der Schweiz mit drei zweiachsigen Triebwagen in Betrieb 1898 wurde auf der kurzen Strecke Trait Planches der erste elektrische Zahnradtriebwagen in Betrieb genommen schon 1912 musste aber diese Bahn wegen technischen Mangeln eingestellt werden 1898 wurden die ersten mit Drehstrom elektrifizierten Bahnen eroffnet von diesen fuhr die Stansstad Engelberg Bahn von Anfang an nur mit Triebwagen diese wurden aber von Lokomotiven uber die Zahnstangenrampe vor Engelberg geschoben beziehungsweise gebremst Diese Betriebsform kam danach auf Gleichstrombahnen zur Anwendung Bex Villars 1900 und Aigle Leysin 1901 1899 wurde die Strecke Burgdorf Thun als erste Normalspurbahn mit Drehstrom elektrifiziert Wahrend fur den Guterverkehr Lokomotiven beschafft wurden kamen fur den Personenverkehr vierachsige Triebwagen zum Einsatz Ab 1901 nahmen verschiedene Uberland und Gebirgsbahnen ihren Betrieb auf Montreux Zweisimmen Palezieux Montbovon Aarau Schoftland Bremgarten Dietikon Vevey Chamby St Gallen Trogen usw und fuhren von Anfang an elektrisch mit Gleichstrom zwischen 500 und 1000 Volt Mehrheitlich wurden vierachsige Triebwagen beschafft Das galt fur die 1903 eroffnete Normalspurbahn Freiburg Murten Ins die allerdings mit seitlicher Stromschiene fuhr Nachste und heute einzige Bahn mit dieser Art der Stromzufuhrung war Martigny Chatelard Chamonix die 1906 gleich mit zwei wichtigen Neuerungen aufwartete Sie setzte die ersten Triebwagen fur gemischten Zahnrad und Adhasionsbetrieb ein und stattete diese fur den Steuerwagenbetrieb mit einer Fernsteuerung aus 1910 kam als weitere Stromart der Einphasenwechselstrom dazu nachdem vorgangige Versuchsbetriebe zu zuverlassigen Motorenbauarten gefuhrt hatten Gleich drei Bahnen gingen mit vierachsigen Elektrotriebwagen in Betrieb die Seetalbahn die Martigny Orsieres Bahn und die Strecke Spiez Frutigen als Vorlaufbetrieb der BLS Nur diese letztere war schon mit 15 000 Volt elektrifiziert hier kamen im Hinblick auf die Eroffnung der Bergstrecke zwei Versuchslokomotiven zum Einsatz Die Triebwagen verkehrten spater auch auf anderen Strecken der BLS Kurz vor dem Ersten Weltkrieg wurden Gleichspannungen uber 1000 Volt angewendet bei der Chur Arosa Bahn ging man sogar auf 2000 Volt 1916 wurde Nyon St Cergue mit 2200 Volt eroffnet Bei diesen Bahnen kamen ausschliesslich vierachsige Triebwagen zum Einsatz die nicht normierten Spannungen wurden spater aber verlassen Einsatz nach dem Ersten Weltkrieg Bearbeiten Gepacktriebwagen SBB De 4 4Die Rohstoff und Kohleknappheit in Folge des Ersten Weltkriegs fuhrte 1918 1919 dazu dass der Eisenbahnbetrieb sonntags ruhen musste mit Ausnahme der elektrifizierten Strecken An diesen Tagen fuhren vor allem Triebwagen Sie waren bei den meisten Bahnen wie Lokomotiven im Einsatz so zogen Zuge aus gemischtem Rollmaterial einschliesslich Gepack Post und Guterwagen Ab 1918 begannen nach der BLS und der RhB die SBB mit der Elektrifikation ihres Netzes mit Einphasenwechselstrom zunachst bei den Bergstrecken am Gotthard Sobald aber der elektrische Betrieb ins Flachland und die Agglomerationen kam zeigte es sich dass die Beschaffung von Triebwagen vorteilhaft sein konnte Ab 1923 wurden insgesamt 21 Personentriebwagen Ce 4 6 und zwei Ce 4 4 sowie 25 Gepacktriebwagen Fe 4 4 beschafft die mit einer einheitlichen Vielfachsteuerung ausgerustet waren Mit Triebwagen an jedem Zugsende oder zusammen mit den gleichzeitig beschafften zehn Steuerwagen konnten nun Pendelzuge gebildet werden die an den Endbahnhofen ohne Rangieren wenden konnten und somit hohere Tagesleistungen erreichten Neue Ideen kamen Mitte der 1930er Jahre auf als SBB und BLS mit Roten Pfeilen und Blauen Pfeilen zu experimentieren begannen Leichte Triebwagen sollten als Alleinfahrer einen kostengunstigen Betrieb von Nebenlinien erlauben Allerdings fanden sich kaum Linien mit so geringer Nachfrage und so beschafften beide Bahnen leichte Anhangewagen Die BLS beschaffte danach nur noch zweiteilige Triebwagen mit hoherer Leistung die in den Hauptverkehrszeiten weitere Wagen mitfuhren konnten Bei den SBB hingegen wanderten die Roten Pfeile mit der Zeit in Sonderverkehre ab Einsatz nach dem Zweiten Weltkrieg Bearbeiten Ab 1959 ausgelieferter SBB RBe 4 4 Moderner Elektrotriebzug SBB RABe 514Nach dem Zweiten Weltkrieg systematisch aber erst in den 1960er Jahren begann bei den Privatbahnen der Einsatz von Steuerwagen in grosserem Umfang bei normalspurigen Bahnen mit Hochleistungstriebwagen EAV Triebwagen und einem Nebenbahn Triebwagen In einigen Fallen wurden dabei vorhandene Triebwagen mit einer Fernsteuerung nachgerustet z B RVT ABDe 4 4 101 102 MO ABDe 4 4 5 In der gleichen Periode beschaffte die SBB ihre leistungsfahigen und anfanglich als Schnellzuglokomotiven eingesetzten RBe 4 4 sowie die ersten Triebzuge zunachst Diesel und Vierstrom TEE Triebzugen dann 1965 1967 zwanzig allachsgetriebene Vorortstriebzuge 1982 erschienen die ersten Privatbahn NPZ zwei Jahre spater begannen die NPZ Lieferungen an die SBB Damit war der Regionalverkehr der Normalspurbahnen im Wesentlichen verpendelt also auf Pendelzuge umgestellt Bei den Schmalspurbahnen beschaffte die Bremgarten Dietikon Bahn 1969 Gelenktriebwagen die den Gesamtverkehr ubernahmen 1974 kamen in der Region Bern bei SZB VBW heute Regionalverkehr Bern Solothurn die ersten Triebzuge zum Einsatz Andere Bahnen beschafften vorerst weiterhin Pendelzuge also Triebwagen Steuerwagen und Zwischenwagen 1997 gingen auf die Biel Tauffelen Ins Bahn die ersten Stadler GTW in Betrieb dieser Beschaffung hatte sich die CEV angeschlossen Ein Jahr spater setzte die Mittelthurgaubahn auf der Seeline deren Betrieb sie von den SBB ubernehmen konnte normalspurige GTW ein Dieser Triebwagentyp konnte danach in viele europaische Lander exportiert werden Fur Hauptstrecken und hohere Geschwindigkeiten wollten die SBB ein starker motorisiertes Fahrzeug woraus der Stadler Flirt entstand Abwandlungen aus diesen Triebzugtypen sind inzwischen auf diversen Schmalspurbahnen im Einsatz Im S Bahn Netz Zurich sollten von Anfang an Doppelstocker zum Einsatz kommen Nach langen Evaluationen entschied man sich fur einen Pendelzug mit Triebkopf der als Lokomotive Re 450 eingereiht wurde Die zweite Beschaffung waren dann aber Triebzuge vom Typ SBB RABe 514 von Siemens Die dritte Beschaffung die gleichzeitig Fahrzeuge fur andere Agglomerationen umfasste waren Stadler Triebzuge vom Typ SBB RABe 511 die schliesslich als RABe 515 auch von der BLS beschafft wurden Technik Bearbeiten Grosse Steigungen wie an der Hallerbachtalbrucke sind mit Triebzugen besser zu bewaltigen als mit lokbespannten Zugen Jakobsdrehgestelle oben und konventionelle Drehgestelle unten Im Vergleich zu lokomotivbespannten Wendezugen bestehen Triebzuge aus im Betrieb nicht trennbaren Fahrzeugteilen bei denen die technische Ausrustung unterhalb oder oberhalb des Wagenkastens angebracht ist Mechanische Baugruppen wie Motoren sowie elektrische Komponenten wie Frequenzumrichter sind in der Regel unterflur installiert Klimaanlagen werden auf dem Fahrzeugdach installiert Meist sind mehrere Drehgestelle eines Triebzugs angetrieben Auf diese Weise erhoht sich das Reibungsgewicht des Fahrzeugs die Beschleunigung steigt und Anfahren bei nasser Schiene oder grossen Steigungen wird vereinfacht Die Schnellfahrstrecke Koln Rhein Main beispielsweise ist mit Steigungen von bis zu 40 Promille nur fur Triebzuge zugelassen Bei lokomotivbespannten Zugen ware eine aufwendigere Trassenfuhrung mit einem hoheren Anteil an Ingenieursbauwerken notwendig Da kein Platz fur einen Maschinenraum benotigt wird kann ein ICE 3 rund 20 Prozent mehr Fahrgaste aufnehmen als ein aus Lokomotive und Reisezugwagen gebildeter Intercity von gleicher Lange 14 Da eine Trennung eines einzelnen Triebzuges nur in einem Bahnbetriebswerk moglich ist konnen kompaktere Kupplungen zwischen den Wagen verwendet werden Der Spalt am Ubergang zwischen zwei Wagenkasten wird kleiner die bei Reisezugwagen ublichen Zwischenturen konnen dadurch entfallen 14 Wahrend ein Reisezugwagen in der Regel zwei Drehgestelle mit zwei Radsatzen besitzt sind bei Triebzugen alternative Achsformeln moglich Weite Verbreitung haben Jakobs Drehgestelle gefunden die sich zwischen zwei Wagenkasten befinden Zuge mit Jakobsdrehgestellen haben insgesamt weniger Drehgestelle als herkommliche Triebzuge Das reduziert Masse und Kosten erhoht aber die Achslasten 14 So entschied sich die Eurostar Group bei der Beschaffung neuer Zuge 2010 fur den Siemens Velaro da der AGV von Konkurrent Alstom mit seinen Jakobsdrehgestellen hohere Achslasten besass 15 Seltener sind Einzelachsfahrwerke zu finden beispielsweise bei der 4 Generation der Fahrzeuge fur die S Bahn Kopenhagen oder bei Talgo Triebzugen 16 Von der Strassenbahnbauweise entlehnt ist der Einbau einer Sanfte zwischen zwei mit Drehgestellen ausgestatteten Einheiten Anwendung findet dieses Prinzip unter anderem beim Integral S5D95 der Bayerischen Oberlandbahn 14 Fur neue Triebwagen Generationen werden Leichtmetall und Verbundwerkstoffe verwendet um die Masse der Fahrzeuge deutlich zu senken Sie haben meist eine automatische Mittelpufferkupplung statt der herkommlichen Schraubenkupplung Auf diese Weise ist eine Flugelung im laufenden Betrieb moglich Triebwagen mit Verbrennungsmotor haben meist eine hydrodynamische Kraftubertragung mit Stromungsgetrieben Ein dieselelektrischer Antrieb mit nachgeschaltetem Generator und elektrischen Fahrmotoren ist in Deutschland seltener er wurde beispielsweise bei den Schnelltriebwagen Fliegender Hamburger von 1936 oder bei den ab 1976 in Betrieb gesetzten LHB VT 2E angewendet und hat mit den GTW und dem Bombardier Talent wieder eine gewisse Verbreitung gefunden Kleinere Triebwagen Schienenbus besitzen haufig ein mechanisches Automatikgetriebe mit Retarder aus dem Kraftfahrzeugbau Ein Problem bei Diesel Triebwagen kann die Beeintrachtigung des Fahrkomforts durch Motorgerausche und Vibrationen sein Literatur BearbeitenGunther Klebes Die elektrischen und Diesel Triebfahrzeuge auf der Eisenbahntechnischen Ausstellung in Seddin anlasslich der Eisenbahntechnischen Tagung in Berlin in der Zeit vom 21 September bis 5 Oktober 1924 Monographien und Mitteilungen Folge 20 Doppelheft herausgegeben von der Deutschen Gesellschaft fur Eisenbahngeschichte e V Karlsruhe 1978 ISBN 3 921700 18 3 Horst J Obermayer Taschenbuch Deutsche Triebwagen Franckh Stuttgart 1986 ISBN 3 440 04054 2 Gunter Kettler Elektrotriebwagen der OBB 4041 4124 enthalt Beschrieb aller Elektrotriebwagen von BBO und OBB Verlag Bahnmedien at Wien 2013 ISBN 978 3 9503304 3 4 Gunter Kettler Dieseltriebwagen der OBB Enthalt Beschrieb aller nach 1945 gebauten Verbrennungstriebwagen der OBB Verlag bahnmedien at Wien 2011 ISBN 978 3 9502648 7 6 Weblinks Bearbeiten Commons Triebwagen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wiktionary Triebwagen Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Roell Enzyklopadie des Eisenbahnwesens 1912 TriebwagenEinzelnachweise Bearbeiten Deutsche Reichsbahn Gesellschaft Hg Amtsblatt der Reichsbahndirektion Mainz vom 30 Dezember 1933 Nr 61 Bekanntmachung Nr 720 S 272 Erganzungsregelung Nr B 015 Aus 4 AEG und EBO abgeleitete Schutzziele zum Kuppeln von Fahrzeugen mit automatischer Kupplung im Stand 1 2 Vorlage Toter Link www eba bund de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Januar 2023 Suche in Webarchiven Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Version 2 0 vom 6 Juli 2009 Vergleich dazu die mit dem Triebwagensymbol gekennzeichneten Zuge in den Schweizer Kursbuchern z B 1981 deren Erlauterung besagte Triebwagen oder Triebwagenzug Aus der italienischen Ubersetzung kann geschlossen werden dass auch Triebzuge gemeint waren Automotrice o elettrotreno Darauf weist der Umstand hin dass der mit Triebzug RAe TEE II gefuhrte Gottardo im Fahrplanfeld 81 mit dem entsprechenden Symbol erscheint a b Schweizerische Fahrdienstvorschriften FDV A2020 Bundesamt fur Verkehr BAV 1 Juli 2020 PDF 9 MB R 300 1 Abschnitt 3 1 Verzeichnis der Begriffe in deutscher franzosischer und italienischer Sprache Tram Basel Rollmaterial Walter von Andrian Von Giruno und von Radio Eriwan In Schweizer Eisenbahn Revue Nr 8 9 2016 Minirex Luzern S 382 Lukas Ballo Wann ist ein lokomotivbespannter Reisezug wirtschaftlicher als ein Triebzug In Schweizer Eisenbahn Revue Nr 4 2017 Minirex Luzern S 172 176 Karlex und Karola ts werkstatt de VT 1 bis VT 103 In Preussen Report Band 9 Hermann Merker Verlag Furstenfeldbruck 1996 ISBN 3 922404 84 7 Alfred Moser Der Dampfbetrieb der Schweizerischen Eisenbahnen 1847 1966 Birkhauser Verlag Basel Stuttgart 1967 Seiten 386 396 Kapitel 14 betrifft insbesondere die beiden Robel Fahrleitungswagen CJ Xm 1 2 182 www bahnbilder de und BT Xm 2 2 9061 ahnlich den BLS Tm 81 spater 27 und WSB Tm 2 2 1 heute AB 91 betrifft insbesondere die RhB Turmtriebwagen Xm 2 2 9911 9912 9912 wie Tm 15 26 9916 RACO Tm und 9921 RACO Tm Als eigentliche Diensttriebwagen konnen gelten RhB Turmtriebwagen Xm 2 2 9913 9915 9917 Xmf 4 4 9918 9919 Xmf 6 6 92020 AB Xm 1 2 51 neu 89 BLS Motorturmwagen Xm 2 2 9321 22 und BN 9712 11 ab 1948 Tm 2 2 51 54 und SOB MPV 99 85 9131 005 006 Memento vom 11 November 2014 im Internet Archive sowie der Messtriebwagen SBB XTmass 99 85 9160 001 5 a b c d Jurgen Janicki Horst Reinhard Michael Ruffner Schienenfahrzeugtechnik Bahn Fachverlag Berlin 2013 ISBN 978 3 943214 07 9 S 73 76 Grunes Licht fur ICE Verkehre durch den Eurotunnel Nicht mehr online verfugbar In dmm travel Archiviert vom Original am 8 Dezember 2015 abgerufen am 4 Dezember 2015 S Tog der DSB In s bahn galerie de Abgerufen am 4 Dezember 2015 Normdaten Sachbegriff GND 4060868 2 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Triebwagen amp oldid 232736850