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Die RBe 4 4 waren Personentriebwagen mit einer hohen Leistung der Schweizerischen Bundesbahnen SBB aus den Jahren 1959 bis 1966 Die zwischen 1993 und 1998 modernisierten Fahrzeuge erhielten die neue Bezeichnung RBe 540 und wurden in den Jahren 2005 bis 2014 schrittweise aus dem fahrplanmassigen Verkehr zuruckgezogen SBB RBe 4 4 SBB RBe 540Prototyp RBe 4 4 1405 zuruckversetzt in den AblieferungszustandPrototyp RBe 4 4 1405 zuruckversetzt in den AblieferungszustandNummerierung 1401 1482 bzw 540 006 079Anzahl 82Hersteller SIG BBC MFOBaujahr e 1959 1960 1963 19661993 1998 Umbau R4 Ausmusterung 2005 2014Achsformel Bo Bo Spurweite 1435 mmLange uber Puffer 23 700 mmLeermasse 68 t nach Umbau 72 t64 t Prototypen Hochstgeschwindigkeit 125 km hStundenleistung 1988 kW bei 80 km hAnfahrzugkraft 167 kNStundenzugkraft 89 kNStromsystem 15 kV 16 7 Hz Stromubertragung OberleitungSitzplatze 6460 nach R4 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Betrieb 2 1 Als RBe 4 4 2 2 Als RBe 540 nach der Modernisierung 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Triebwagen wurden ab 1959 von den SBB zur Ablosung der alteren Elektrolokomotiven mit drei Antriebsachsen Ae 3 5 und Ae 3 6 beschafft Sie hatten eine hohe Leistung mehr als die Lokomotiven Re 4 4I Rekuperationsbremsen beidseitige Fuhrerstande und Stirnturen sowie die Vielfachsteuerung IIId Vst IIId zur Kombination mit passenden Steuerwagen Typ DZt und BDt NPZ Steuerwagen Re 4 4II Re 421 Re 4 4III Re 4 4IV und Re 6 6 Die Fahrzeuge verfugten ursprunglich uber 64 Sitzplatze zweiter Klasse je 32 im Raucher und Nichtraucherabteil und waren in SBB Grun lackiert Die ersten sechs Prototypen Nr 1401 bis 1406 kosteten rund eine Million Franken pro Stuck und wurden 1959 bzw 1960 ausgeliefert Das erste Fahrzeug wurde am 24 Mai 1959 der Presse vorgestellt Die Prototypen hatten einige Mangel die in der Serienausfuhrung beseitigt wurden Die 76 Serientriebwagen Nr 1407 bis 1482 wurden zwischen 1963 und 1966 in Verkehr gesetzt und waren vier Tonnen schwerer als die Prototypen Die technische Ausrustung war zu einem grossen Teil unter dem Fahrgastraum installiert wodurch die Einstiege eine Stufe hoher als bei normalen Wagen ausfielen Anstelle von Fahrgastraumen waren in der Mitte des Fahrzeugs die Toilette und ein Teil der Technik angeordnet Die Stufenschaltung war etwas ruppig und brachte diesen Fahrzeugen den Ubernamen Schuttelbecher ein Diese Wahrnehmung im Fahrgastabteil war bekannt und wurde durch die impulsgesteuerte Stufenschaltersteuerung verursacht Die in den 60er Jahren abgelieferten RBe 4 4 wurden mit der neuesten komfortablen Befehlsgebersteuerung ausgerustet Uber dem Transformator der sich mittig unter dem Wagenboden befindet ist im Maschinenraum gegenuber dem WC der Stufenschalter angeordnet Der Luftmotor fur den Stufenschalterantrieb wird mit dem Fahrschalter uber das elektronische Steuergerat gesteuert Damit werden die Auf und Ab Elektroventile angesteuert Ein dauernd arbeitender Taktgeber ubermittelt fur das stufenweise Schalten jede Sekunde einen Schaltimpuls Bei einem Schaltbefehl wird der erste Impuls unverzogert gegeben Um eine Stufe aufzuschalten genugt es wenn der Fahrschalterhebel nur kurzzeitig die Stellung M beruhrt d h somit kann eine einzelne Stufe manuell gesteuert werden Der Stufenschalter der RBe 4 4 verfugt uber 28 Fahrstufen und eine elektrische Bremse mit 18 Stufen als Rekuperationsbremse mit Erregermotorschaltung Da es nur noch eine Anzeige vom Stromwert der Fahrmotoren als Differenz Amperemeter gibt weiss der Lokfuhrer nichts uber die einzelnen Stromwerte der vier Fahrmotoren Diese Umstellung auf die neue Steuerung loste bei den Lokfuhrern anfanglich heftige Reaktionen aus da sie auch nicht mehr die benutzte Fahrstufe erkennen konnten Das heisst dass fur die Fahrweise die Uberwachung der Geschwindigkeit und auch die Anzeige des Strommessers notig sind nbsp RBe 4 4 Triebwagen im alten Lokdepot Winterthur 1972 nbsp RBe 4 4 Fuhrerstand nbsp Fahrschalter in der Fuhrerstand Konsole nbsp Wendeschalter mit Trenn und UberschalthupferFahrschalter fur die StufenschaltersteuerungDer Fahrschalter besitzt neben der Nullstellung funf Fahr und drei Bremsstellungen mit folgender Bedeutung Fahren Rasches Aufschalten 3 Stufen Sek des Stufenschalters bis zum Stundenstrom von 1380 A dann stufenweises Weiterschalten 1 Stufe Sek mit Zuschaltstrom von 2100 A Fahren Rasches Aufschalten bis zum Stundenstrom dann Weiterschalten mit Zuschaltstrom von 1650 A Fahren M Stufenweises Aufschalten mit Zuschaltstrom von 1650 A Fahren Der Stufenschalter bleibt auf der zuletzt erreichten Stufe stehen Fahren Beim Verbringen von Stellung 0 auf erfolgt das Einschalten der Trennhupfer Das Verbringen des Schalters von Stellung auf erfolgt stufenweises Zuruckschalten bis zum Abschalten auf 0 Stellung 0 Offnen der Trennhupfer und rasches Abschalten des Stufenschalters auf 0 Sofern elektrisch gebremst wurde erfolgt die Umstellung der Wendeschalter von Bremsen auf Fahren Bremsen Beim Verbringen des Fahrschalters von Stellung 0 auf erfolgt Umstellen der Wendeschalter auf Bremsen Beim Verbringen des Fahrschalters von Stellung Bremsen auf Bremsen erfolgt stufenweises Zuruckschalten bis 1300 A und anschliessend rasches Abschalten auf 0 Bremsen Der Stufenschalter bleibt auf der zuletzt erreichten Bremsstufe stehen Bremsen Rasches Aufschalten bis zu einem Bremsstrom von 1500 A dann stufenweises Weiterschalten bis zum Maximalstrom von 1600 A Angaben aus SBB Reglement R431 14 Reglement uber die elektrischen Triebwagen RBe 4 4Diese neue Befehlsgebersteuerung wurde dann in den spateren Triebfahrzeugserien wie die privaten Triebwagen EAV Re 4 4II Re 4 4III Re 6 6 und NPZ eingebaut Damit gab es bei diesen Triebwagen und Lokomotiven eine einheitliche Bedienung durch das Fahrpersonal Ab 1992 wurden die 74 noch vorhandenen Serientriebwagen durch die SBB Hauptwerkstatte Zurich modernisiert und an die Anforderungen des S Bahn Betriebs angepasst So wurde ein Thyristor Lastschalter eingebaut Er dient dazu die Stufen beim Schalten zu uberbrucken und das Ruckeln beim elektrischen Bremsen auszumerzen Dadurch entfiel ein Fahrgastabteil mit vier Sitzplatzen Fur den kondukteurlosen Betrieb wurden automatische Aussenschwingturen eingebaut und die Triebwagen wurden fur den Pendelzugbetrieb mit den bereits fur die NPZ Neuer Pendelzug angepassten Einheitswagen I und II ebenfalls automatische Aussenschwingturen umgebaut Auch optisch wurden bereits seit 1991 die Fahrzeuge an die NPZ angepasst und erhielten die neue Regionalzugs Farbgebung Kolibri die Sitze mit Kunstlederbezug wurden durch Sitze mit Stoffbezug ersetzt Gleichzeitig mit dem Umbau erfolgte die Umnummerierung ins neue Baureihen Schema wobei es wegen des Beginns der Zahlweise bei der Endziffer 0 und aufgrund zweier bereits ausrangierter Fahrzeuge 1419 1454 zu Verschiebungen kam Die Betriebsnummern RBe 540 000 005 waren fur die Prototypen 1401 bis 1406 vorgesehen aber nie an den Wagen angeschrieben RBe 540 006 017 ehemalige Fahrzeuge RBe 4 4 1407 1418 RBe 540 018 051 ehemalige Fahrzeuge RBe 4 4 1420 1453 RBe 540 052 079 ehemalige Fahrzeuge RBe 4 4 1455 1482Die nie ins Baureihenschema umgezeichneten Prototypen erhielten fur den Einsatz auf der Seetalbahn auffallige reflektierende Warnstreifen an der Stirnfront und wurden deshalb auch als Seetal RBe 4 4 bezeichnet nbsp RBe 4 4 1405 des Vereins Depot und Schienenfahrzeuge Koblenz in Tagerwilen Gottlieben Bis 2005 ausrangiert wurden die Fahrzeuge 1401 1403 altersbedingt 1419 Unfall in St Triphon 1972 1454 Brand zwischen Uster und Aathal 1990 540 008 Brand zwischen Safenwil und Walterswil Striegel 1998 und 540 023 Brand in Eglisau 2000 Der RBe 540 019 wurde im Juni 2005 an die Oensingen Balsthal Bahn OeBB verkauft ebenso der 540 074 der 540 006 steht in Balsthal als Ersatzteilspender Ab 2006 wurden die Triebwagen in grosserer Zahl ausrangiert Bei der OeBB endete der Einsatz Ende 2015 die letzten Maschinen der SBB wurden offiziell im Juli 2016 ausrangiert Der RBe 4 4 1405 steht seit 2007 als historisches Fahrzeug beim Verein Depot und Schienenfahrzeuge Koblenz im Einsatz Er hat inzwischen die TSI Nummer 94 85 7540 005 6 erhalten Drei Fahrzeuge wurden von der Stiftung Historisches Erbe der SBB SBB Historic ubernommen 540 020 052 und 069 davon sollen zwei als fahrfahige historische Fahrzeuge im letzten Betriebszustand erhalten blieben der dritte ist als Ersatzteilspender vorgesehen 1 Der RBe 540 074 der OeBB wurde von der DSF ubernommen welcher aber als Arbeitstriebwagen vorgesehen ist 2 Der RBe 540 019 wurde im November 2015 von der Firma Prestige Continental Express SA ubernommen und ist bei Swisstrain SA eingestellt Aktuell sieht es danach aus dass langfristig vier Fahrzeuge erhalten blieben Betrieb BearbeitenAls RBe 4 4 Bearbeiten nbsp RBe 4 4 1437 im ursprunglichen SBB Grun in Zurich Nach ihrer Ablieferung wurden die sechs Prototypen im Schnellzugsverkehr im Flachland eingesetzt Mit den gleichzeitig abgelieferten Steuerwagen mit Gepack und Postabteil FZt4u heute DZt wurden lange Pendelzuge formiert die zum Teil auch Speisewagen enthielten Auch die Serien RBe 4 4 gingen zunachst im Fernverkehr in den Einsatz mangels passender Steuerwagen als reine Lokomotiven mit meist abgeschlossenem Fahrgastabteil Erst mit der intensiveren Beschaffung von Re 4 4II konnten die RBe 4 4 ihrem eigentlichen Zweck dem Einsatz im Schnellzug und Regionalverkehr zugefuhrt werden Dafur wurden 1966 bis 76 siebzig Steuerwagen vierzig DZt EW II und dreissig BDt EW II in mehreren Baulosen beschafft Als RBe 540 nach der Modernisierung Bearbeiten Die RBe 540 wurden auch nach der Modernisierung typischerweise zusammen mit einem oder zwei Einheitswagen I oder II sowie einem Steuerwagen BDt in Regionalzugsdiensten eingesetzt nbsp Vierteiliger Pendelzug mit zweiteiligem Zusatzmodul nbsp Langere Kompositionen im S Bahn Betrieb wurden im Sandwich gefahren nbsp Dreiteiliger Intercity Zugnummer IC 10792 mit geschlossenem RBe 4 4 als Zuglok im September 2013Ab 1985 wurden weitere Steuerwagen durch Umbau gewonnen BDt ex B EW I zum Teil mit Fuhrerstanden ex DZt sowie BDt ex ABt EW I Zusammen mit der Modernisierung wurden auch die Einheitswagen I II und die Steuerwagen angepasst Solche Einheiten wurden bis 2005 auch von der Thurbo fur den Einsatz auf der S Bahn St Gallen gemietet in anderen Landesteilen bedienten sie schwach frequentierte Regionallinien und erganzen in den Spitzenzeiten die Dienste der NPZ Kompositionen wurden aber nach und nach von moderneren Fahrzeugen der Typen Stadler GTW und Stadler FLIRT abgelost oder aber von modernisierten NPZ die durch die vorgenannten Fahrzeuge ersetzt wurden In Zusatzzugen der S Bahn Zurich waren werktags Doppelpendel anzutreffen Kompositionen bestehend aus je einem RBe 540 vorne und hinten sowie vier bis sechs modernisierten EW I und EW II dazwischen Ein Triebwagen fuhr bis zum Schluss mit einem umgebauten Steuerwagen mit Gepackabteil als Gefangniszug er zog oder schob dann den Steuerwagen mit angepasster Kolibri Farbgebung und der Aufschrift SECURITAS dem Namen der fur den Betrieb zustandigen Schweizer Sicherheitsfirma Siehe auch BearbeitenListe der Lokomotiven und Triebwagen der SBBLiteratur BearbeitenPaul Winter 1959 SBB Fibeln Heft 1 Unsere Triebfahrzeuge Orell Fussli Verlag Zurich Paul Winter SBB Fibeln Heft 5 Unsere Wagen Orell Fussli Verlag Zurich 1948 Reto Danuser und Hans Streiff 2011 Die elektrischen und Dieseltriebfahrzeuge der SBB Teil 2 Konstruktionsjahre 1952 1975 Minirex Luzern ISBN 978 3 907014 36 3 Reglement R 431 14 uber die elektrischen Triebwagen RBe 4 4 Nr 1407 1482Weblinks Bearbeiten nbsp Commons SBB RBe 540 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien SBB RBe 4 4 1401 1482 auf der privaten Internetseite www lokifahrer ch von Bruno Lammli SBB RBe 4 4 im Modellbau WikiEinzelnachweise Bearbeiten 1 http www dsf koblenz ch index php 04 04 4 04 4 1 288 triebwagen bde 4 4 642 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title SBB RBe 4 4 amp oldid 226625531