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Dieser Artikel behandelt den Reisezugwagen Personenwagen bei der Eisenbahn Fur das Kraftfahrzeug Personenwagen siehe Personenkraftwagen Reisezugwagen von Laien gelegentlich auch Personenwagen genannt sind Eisenbahnfahrzeuge die durch Personen im Eisenbahnverkehr genutzt werden konnen im Gegensatz zu Guterwagen Nachbau von 1935 eines Personenwagens der 3 Wagenklasse der Ludwigseisenbahn dessen Original unter Leitung des Ingenieurs Paul Camille von Denis entstand 1 Personenwagen der RhBReisezugwagen Interieur eines belgischen I11 WagensZweiachsiger Personenwagen 3 Klasse der SBB heute im Bestand des DVZOVierachsiger Schmalspur Personen wagen der Kambarka 750 mmEhemaliger DB Umbauwagen auf der Basis eines preussischen Abteilwagens erneut umgebaut zu einem Bauwohnwagen bei der syrischen CFS Inhaltsverzeichnis 1 Definitionen 1 1 Reisezugwagen 1 2 Sonstige Reisezugwagen 2 Geschichtliche Entwicklung 2 1 Wagenkasten und Untergestell 2 2 Fahrwerk 2 3 Fahrgastraum 2 3 1 Abteilwagen 2 3 2 Grossraumwagen 2 3 3 Abteilwagen mit Seitengang 2 3 4 Doppelstockwagen 2 4 Bremsen 2 5 Heizung 2 6 Aussenturen 2 7 Toiletten 2 8 Beleuchtung 3 Weblinks 4 Literatur 5 Anmerkungen 6 EinzelnachweiseDefinitionen BearbeitenZu den Personenwagen zahlen nicht angetriebene Reisezugwagen sonstige PersonenwagenVon Personenwagen spricht man nur bei Eisenbahnen Bei Strassenbahnen wird in Deutschland der Begriff Beiwagen verwendet in der Schweiz Anhangewagen oder Anhanger Auch nicht angetriebene Wagen von Triebwagenzugen der Eisenbahn werden als Beiwagen Mittelwagen oder bei Vorhandensein eines Steuerabteils Steuerwagen bezeichnet Gleichfalls war die Bezeichnung Beiwagen fruher bei vielen Sekundar und Lokalbahnen sowie Kleinbahnen ublich Eine weitere Systematik ist das UIC Bauart Bezeichnungssystem fur Reisezugwagen Reisezugwagen Bearbeiten Ein Reisezugwagen ist ein zur Beforderung von Personen im Reiseverkehr vorgesehener Eisenbahnwagen In der Regel handelt es sich daher um dem allgemeinen Publikumsverkehr dienende Schienenfahrzeuge Ausnahmsweise finden Reisezugwagen nicht im allgemeinen Bahndienst Verwendung so zum Beispiel regierungseigene oder private Salonwagen Hinsichtlich der Inneneinrichtung und damit ihrer Funktion gibt es verschiedene Typen von Reisezugwagen Abteilwagen besitzen Abteile mit Sitz Liege oder Schlafplatzen Grossraumwagen weisen im Gegensatz dazu einen sich uber den ganzen Wagen erstreckenden oder wenige einzelne Fahrgastraume fur eine grossere Anzahl Reisender auf In Europa gibt es sie in der Regel nur als Sitzwagen im Bereich der Eisenbahnen der ehemaligen Gemeinschaft Unabhangiger Staaten in China und anderen Landern auch als Liegewagen Daruber hinaus gibt es Aussichtswagen Barwagen Gesellschaftswagen Salonwagen Schlafwagen SpeisewagenDie Wagen werden durch Kennbuchstaben nach dem Standard des internationalen Verbandes der Eisenbahnen bezeichnet deren Zusammensetzung wird naher in UIC Wagennummer beschrieben Die Ausstattung der Wagen richtet sich im Detail im Allgemeinen nach der Wagenklasse Je hoher die Klasse umso mehr Platz und Komfort wird dem einzelnen Fahrgast geboten und umso teurer wird die Fahrkarte Neuer Komfort wird in der Regel zuerst in der hochsten Klasse eingefuhrt und setzt sich dann spater auch in der oder den niedrigeren Klasse n durch Das gilt zum Beispiel fur Beleuchtung Heizung Toiletten Klimaanlage und auch die Zahl der Sitzplatze in einem Abteil oder deren Anordnung Hinzu treten Wagen oder Wagenbereiche mit Sonderfunktionen um Gepack oder Fahrrader zu transportieren Beispiele bekannter Reisezugwagen Corail Wagen der Societe nationale des chemins de fer francais SNCF Einheitswagen der Schweizerischen Bundesbahnen SBB Eurofima Wagen verschiedener europaischer Eisenbahngesellschaften Leichtstahlwagen der Schweizerischen Bundesbahnen SBB Panoramawagen einiger Schweizer Schmalspurbahnen Metropolitanwagen der Deutschen Bundesbahn DB Modernisierungswagen der Deutschen Reichsbahn DR n Wagen Silberlinge der Deutschen Bundesbahn DB Reko Wagen der Deutschen Reichsbahn Schlierenwagen der Osterreichischen Bundesbahnen OBB TEE Wagen der Deutschen Bundesbahn DB UIC X Wagen m Wagen der Deutschen Bundesbahn DB und der Ferrovie dello Stato Italiane FS UIC Y Wagen der Deutschen Reichsbahn UIC Z Wagen der Deutschen Reichsbahn x Wagen S Bahn der Deutschen Bundesbahn DB Sonstige Reisezugwagen Bearbeiten nbsp Gepackwagen nbsp FakultativwagenSonstige Reisezugwagen dienen nicht dem allgemeinen Reiseverkehr sondern entweder bahn internen Betriebszwecken oder werden gleichwohl in Reisezugen mitgefuhrt Gepackwagen Bahnpostwagen Autoreisezugwagen Fakultativwagen konnen sowohl als Reisezug oder als Guterwagen verwendet werden waren bis nach dem Zweiten Weltkrieg bei Klein und Sekundarbahnen verbreitet Bauwohnwagen dienen der Unterkunft von am Bau Beschaftigten In der Regel handelt es sich um ehemalige Reisezugwagen die wegen hohen Alters und mangelnden Komforts aus dem Reisezugdienst ausgesondert und fur den Zweck als Wohnwagen umgebaut wurden Dienstwagen die nach den RIC Vorschriften gebaut sind meist Messwagen Bei den Eisenbahnverkehrsunternehmen EVU in Deutschland waren 1999 15 300 Personenwagen vorhanden Geschichtliche Entwicklung Bearbeiten nbsp Zeitgenossische Darstellung des Experiment des ersten Eisenbahn Personenwagens der Geschichte der Stockton and Darlington Railway von 1825Wagenkasten und Untergestell Bearbeiten nbsp Schnellzugwagen fur die Gotthardbahn Gesellschaft GB Halbmetall Bauart als Ubergang zum GanzstahlwagenDie Untergestelle waren am Anfang Holzbalken teils mit eisernen Verstarkungen dem sogenannten Sprengwerk Die Aufbauten bestanden aus einem holzernen Gerippe das mit Brettern und ausserlich zusatzlich mit Blechen verschalt wurde Die ersten Wagen zur Personenbeforderung waren zwischen sechs und acht Metern lang die Wagengrossen stiegen aber rasch an Die wurttembergische Durchgangswagen von 1845 waren bereits 14 2 Meter lang Stetig steigende Reisegeschwindigkeiten zeigten aber bald die Grenzen der weitgehend aus dem traditionellen Kutschwagenbau ubernommenen Konstruktionsprinzipien auf Trotz eiserner Verstarkungen waren die holzernen Rahmen den Zug und Stossbelastungen im Eisenbahnbetrieb bei hoheren Geschwindigkeiten nicht dauerhaft gewachsen Die Verbindungen lockerten und die Rahmen verzogen sich Ab 1859 2 wurde dazu ubergegangen die Rahmen vollstandig aus geschraubten oder genieteten Stahlprofilen zu fertigen Die Aufbauten insbesondere das tragende Gerippe bestanden aber weiterhin uberwiegend aus Holz Bei Unfallen zeigte sich insbesondere bei den mit zahlreichen Durchbruchen Turen versehenen preussischen und sachsischen Abteilwagen die Schwachen auch dieser Bauart Die wenig belastbare Aufbaukonstruktion hielt beispielsweise den bei einem Umsturz auftretenden Kraften nicht stand sondern zerbarst in ihre Einzelteile ohne den Passagieren einen irgendwie gearteten Schutz zu bieten Die ersten Schritte in der Entwicklung von Ganzstahl Reisezugwagen waren die Halbmetall Wagen franzosisch voitures semi metalliques 3 Dabei wird die Seitenwandverblechung unterhalb der Fensterbrustung zusatzlich zum stahlernen Untergestell ohne Sprengwerk als Element der tragenden Struktur des holzernen Wagenkastens herangezogen Bereits 1889 1890 setzte die PO Paris Orleans funf Wagen dieser Bauart in Betrieb Von Ingenieur Emile Polonceau Ende des 19 Jahrhunderts verbessert waren alle zwischen 1907 und 1924 von der PO beschafften vierachsigen Durchgangswagen von dieser Bauart Van der Zypen amp Charlier wandten diese Technik bei den 1896 an die Gotthardbahn GB 4 geliefert gefolgt von den Wagen fur die Nederlandse Spoorwegen NS Diese Wagen hatten zusatzlich zum stahlernen Untergestell ohne Sprengwerk Seitenwande die bis unterhalb der Fensterbrustungen als tragende Struktur ausgefuhrt waren 5 In Deutschland wurden die ersten Ganzstahlwagen 1912 von Van der Zypen amp Charlier an die Preussische Staatseisenbahnen geliefert Diese Bahn verwendete fur die Abteilwagen schon langer Stahluntergestelle aber fur die langen vier und sechsachsigen Schnellzugwagen 1 und 2 Klasse die klassische Bauweise mit Rahmen und Kasten vollstandig in Holz wie sie damals auch in Nordamerika ublich war Der Ubergang zur Stahlbauweise drangte sich in Deutschland auch auf weil geeignetes Holz fur die Langstrager in Deutschland nicht mehr erhaltlich war und vom Ausland importiert werden musste In Amerika loste der Metrounfall im Bahnhof Couronnes von 1903 einen Gesinnungswechsel aus sodass 1913 praktisch nur noch Stahlwagen beschafft wurden 6 Die ersten Ganzstahlwagen der CIWL waren die WL Typ S S steel die von Leeds geliefert wurden WL 2641 2674 Der erste Ganzstahlwagen franzosischer Bahnen war der A3B5 der Bahngesellschaft Midi ein OCEM Prototyp der genieteten Bauart von 1924 Fahrwerk Bearbeiten nbsp Personenwagen der Appenzeller Bahn von 1886Reisezugwagen wurden in der Fruhzeit der Eisenbahn mit zwei oder drei blattgefederten Radsatzen gefertigt Als die Fahrzeuge langer wurden kamen fur die Kurvengangigkeit Drehgestelle zum Einsatz In Amerika war die Baltimore and Ohio Railroad B amp O der Vorreiter bezuglich achtraderiger Reisezugwagen in Deutschland kam die Konstruktion erstmals bei der Koniglich Wurttembergische Staats Eisenbahnen K W St E ab 1845 zum Einsatz 7 in der Schweiz ab 1886 bei der Appenzeller Bahn 8 Heute werden Reisezugwagen in der Regel vierachsig mit Drehgestellen gebaut Fahrgastraum Bearbeiten Abteilwagen Bearbeiten nbsp Preussischer Abteilwagen Baujahr 1902 Hauptartikel Abteilwagen mit Seitenturen ohne Durchgangsmoglichkeit Sie ahnelten in Europa in Aufbau und Aussehen stark zeitgenossischen Kutschen je nach Wagengrosse hatten mehrere nicht miteinander verbundene Abteile Zugang nur uber Aussenturen Abteilwagen des sogenannten englischen Systems Anders als Lokomotiven wurden sie zumeist von Kutschbaubetrieben gefertigt Grossraumwagen Bearbeiten Hauptartikel Grossraumwagen Im Unterschied zum europaischen Personenwagen der Anfangszeit mit einer Reihe abgeschlossener und durch aussere Turen zugangliche Einzelabteile verwendete man nicht zuletzt mit Rucksicht auf die grossen Reiseentfernungen in Nordamerika von Anfang an den damals so genannten Interkommunikationswagen Wie heutige Grossraumwagen konnte der historische amerikanische Wagen uber Plattformen an den Wagenenden betreten werden auch war uber die Plattformen ein Ubergang zwischen den Wagen wahrend der Fahrt moglich Die Sitzbanke waren beiderseits eines Mittelganges angeordnet so dass die Passagiere wahrend der Fahrt aufstehen und sich bewegen konnten Als nachteilig wurde an dieser Wagenbauart von den Zeitgenossen etwa Mark Twain oder Edmund Heusinger von Waldegg die durch den Mittelgang und die grossere Personenzahl im selben Raum entstehende Unruhe bezeichnet 9 Abteilwagen mit Seitengang Bearbeiten Hauptartikel Abteilwagen mit Seitengang und geschutzten Ubergangen Eine Kombination der Vorzuge beider Wagensysteme also die grossere Ruhe im Wagen durch geschlossene Abteile und die Moglichkeit im Wagen hin und her zu gehen bzw die Wagen zu wechseln gelang Heusinger von Waldegg mit seinem 1870 im Organ fur die Fortschritte des Eisenbahnwesens vorgestellten neuen Coupewagensystem mit Intercommunication Bei diesem waren die Abteile wie in den modernen Durchgangswagen mit Abteilen auf einer Wagenseite durch einen seitlichen Gang miteinander verbunden Ubergange in den Mitten der Wagenenden erlaubten zugleich einen Wechsel des Wagens wahrend der Fahrt etwa um einen Speisewagen zu erreichen 10 Doppelstockwagen Bearbeiten Hauptartikel Doppelstockwagen Um bei begrenzter Zuglange die Kapazitat an Sitzplatzen zu erhohen sind Doppelstockwagen entwickelt worden Bereits bei den Postkutschen waren auf dem Dach neben Kutschbock manchmal zusatzliche Sitze fur Reisende angebracht es gab aber noch kein Dach uber diesen zusatzlichen Sitzen In Deutschland wurden die ersten Doppelstockwagen bei der Altona Kieler Eisenbahn Gesellschaft im Jahre 1868 eingefuhrt in Osterreich 1873 bei der Staats Eisenbahn Gesellschaft StEG und in der Schweiz 1872 bei der Bodelibahn Bremsen Bearbeiten Die Bremsen waren mit Pappel oder Lindenholz belegte auf die Radlaufflache wirkende Klotzbremsen die von Hand uber Spindeln aus dem Wagen oder vom Wagendach aus betatigt wurden aber nicht alle Wagen waren damit ausgerustet Heizungen Toiletten oder Beleuchtung gab es zunachst nicht 11 Hinsichtlich des Bremsens der Wagen blieb es noch langere Zeit bei den von einem mitfahrenden Bremser auf ein Pfeifsignal des Lokfuhrers von Hand zu betatigenden Spindelbremsen auch wenn sich allmahlich die Verwendung stahlerner oder gusseiserner Bremsbacken anstatt der Holzklotze durchsetzte Um nicht fur jeden Wagen einen Bremser einsetzen zu mussen wurden auch bei Personenzugen nur einzelne Wagen gebremst Noch 1885 war es abhangig vom Gefalle zulassig dass nur jeder zweite bis achte Radsatz eines Personenzuges gebremst wurde 12 Heizung Bearbeiten Der amerikanische Wagentyp erlaubte es aber im Wagen einen Ofen aufzustellen und ihn so zu beheizen wenn auch ungleichmassig und wegen des offenen Feuers nicht ungefahrlich In den Abteilwagen hingegen standen nur vergleichsweise unzureichend warmeflaschenahnliche Blechbehalter mit Heisswasser zur Verfugung oder es gab Korbe mit gluhenden Kohlen die von aussen in Fachern unter die Sitze gestellt wurden Erst ab etwa 1870 wurden Dampfheizungen mit von der Lokomotive erzeugtem Dampf verwendet Das System war aber immer noch nicht befriedigend Die Wagenwarter mussten vor Abfahrt des Zuges im letzten Abteil die Temperatur messen und dem Zugfuhrer mitteilen der sie im Fahrtbericht notierte 13 und die Heizleistung reichte Ende des 19 Jahrhunderts noch nicht aus um die Wagen so zu erwarmen dass das Wasser in Behaltern und Leitungen nicht einfror Es musste bei Frost abgelassen werden fur die Reisenden wurden dann Wasserkannen bereitgestellt Wegen der besseren Heizung in damals modernen D Zug Wagen musste das Wasser dort erst bei 5 C abgelassen werden 14 Aussenturen Bearbeiten Bei den Abteilwagen offneten sich die Ein und Ausstiegsturen nach aussen Vor der Abfahrt musste deshalb dafur gesorgt werden dass alle Turen am Wagen geschlossen waren Um versehentliches Offnen der Turen zu verhindern hatten die Turen in Grossbritannien nur aussen einen Turknauf sodass vor dem Ausstieg zuerst das Fenster geoffnet werden musste um den Turknauf drucken zu konnen Ende der 1920er Jahre gingen bei den SBB die ersten Zuge mit Tursteuerung in Betrieb Dafur wurden die Fe 4 4 18517 und 18518 zusammen mit angepassten Personenwagen verwendet Das System arbeitete mit einer elektrischen Steuerung und Druckluft Die Turen konnten durch den Triebfahrzeugfuhrer geschlossen werden waren aber wahrend der Fahrt nicht verriegelt Ab den 1960er Jahren wurden die Turblockierung wahrend der Fahrt eingefuhrt In den 1970er Jahren wurde bei den Eurofima Wagen erstmals im internationalen Verkehr Schwenkschiebeturen eingesetzt die von den Reisenden per Knopfdruck geoffnet werden konnten 15 Toiletten Bearbeiten Hauptartikel Toilette Eisenbahn Ab 1860 wurden nach und nach Toiletten in Reisezugwagen eingebaut Hintergrund war unter anderem dass wegen der fehlenden Durchgangsmoglichkeit in den Abteilwagen die Toilette nur wahrend des Stillstandes des Zuges im Bahnhof hatte erreicht werden konnen 16 Bis in die 1990er Jahre waren die Toiletten als sogenannte offene Toiletten ausgefuhrt ein Plumpsklo mit Wasserspulung das Kot und Urin durch ein Loch im Wagenboden direkt auf den Bahnkorper entleerte 17 Mit Einfuhrung des Hochgeschwindigkeitsverkehrs gingen die meisten Bahnen zu geschlossenen Toiletten uber bei denen die Fakalien in einem Tank gesammelt werden Die offenen Toiletten eignen sich nicht fur Geschwindigkeiten uber 160 km h weil bei diesen Geschwindigkeiten Kot und Urin nicht mehr in den Gleiskorper gelangen sondern im Untergestell des Fahrzeugs verteilt werden wo sie Korrosionsschaden anrichten Weiter besteht die Gefahr dass bei ungunstigen Druckverhaltnissen wie Zugbegegnungen in Tunneln der Inhalt in die Kloschussel zuruckgeschleudert werden kann Bei den TGV Zugen kommen aus dem Flugzeugbereich bekannte Rezirkulationstoiletten zum Einsatz bei der Deutschen Bundesbahn Toiletten mit Frischwasser Druckspulung und Unterdruckabsaugung Die Fakalien werden in einem Tank gesammelt der alle zwei bis funf Tage entleert werden muss 18 Bei den SBB sind in grossem Umfang Toiletten mit Bioreaktoren im Einsatz Dieser Typ arbeitet ahnlich einer Klaranlage die Feststoffe aus dem WC Abwasser werden durch einen Filter zuruckgehalten und von einer zugesetzten Mikroorganismenkultur abgebaut In einer Hygienisierungseinheit wird das Wasser mit Warme und UV Strahlen behandelt bevor es wahrend der Fahrt ins Freie abgelassen wird Dieser Vorgang ist unbedenklich da das Wasser EU Badewasserqualitat erreicht Die Mehrkosten fur die wesentlich kompliziertere Anlage sind nach ungefahr funf Jahren Betrieb amortisiert da die Entleerung des Feststoffsammeltanks nur alle sechs Monate erfolgen muss 18 Beleuchtung Bearbeiten Die Beleuchtung der Wagen im Innern begann mit Ollampen In der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts wurde Gasbeleuchtung eingefuhrt Das war besonders bei Unfallen wegen der Brand und Explosionsgefahr ein hohes Risiko Anm 1 Bei beiden Beleuchtungsarten waren der Betrieb Anzunden der Lampen und das Loschen sowie die Pflege der Brenner relativ aufwandig All dies vereinfachte sich mit der elektrischen Zugbeleuchtung die ab Ende des 19 Jahrhunderts eingefuhrt wurde Die Umrustung der Wagenflotte zog sich uber Jahrzehnte hin Bei der elektrischen Beleuchtung beschrankte sich die Bedienung nun uberwiegend auf ein Ein und Ausschalten aber auch das wurde anfangs seitens des Personals anfangs noch eher im von der Gasbeleuchtung gewohnten Rhythmus ausgefuhrt So mahnte die Reichsbahndirektion Mainz noch 1934 die Beleuchtung auch bei Tunneldurchfahrten einzuschalten 19 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Reisezugwagen Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienLiteratur BearbeitenMichael Brandhorst Torsten Dellmann Andreas Haigermoser Markus Hecht Stefan Karch Gunter Loffler Wolfgang Rosch Handbuch Schienenfahrzeuge Entwicklung Produktion Instandhaltung Hrsg Christian Schindler 1 Auflage DVV Media Group GmbH Hamburg 2014 ISBN 978 3 7771 0427 0 576 Seiten eurailpress de PDF abgerufen am 8 Juni 2016 Anmerkungen Bearbeiten Vgl etwa den Eisenbahnunfall von Muhlheim am Main 1900 oder den Eisenbahnunfall von Bellinzona 1924 Einzelnachweise Bearbeiten Muck Wolfgang Deutschlands erste Eisenbahn mit Dampfkraft Die kgl priv Ludwigseisenbahn zwischen Nurnberg und Furth Dissertation an der Universitat Wurzburg Furth 1985 2 neubearb Auflage S 115 126 Wolfhard Weber Verkurzung von Zeit und Raum Techniken ohne Balance zwischen 1840 und 1880 In Proylaaen Technikgeschichte Band IV Netzwerke Stahl und Strom Ullstein Berlin 1997 ISBN 3 549 07113 2 S 185 Rambaud A Dupuy J M 1990 Encyclopedie des voitures SNCF Paris La Vie du Rail 600 p Beschreibung der Bauart semi metallique S 65 f Schafer Ch Ph 1900 Fortschritte im Bau der Personenwagen Vierachsige Durchgangswagen I Klasse I und II Klasse und II Klasse mit zweiachsigen Drehgestellen Gotthardbahn Organ fur die Fortschritte des Eisenbahnwesens 1900 Band 37 neue Folge S 87 89 Rudolph W 1916 Beitrage zur Entwicklung des Baues eiserner Personenwagen in Deutschland Glasers Annalen fur Gewerbe und Bauwesen Band 78 1916 Heft 11 Ganze Reihe Nr 935 S 183 191 und Band 79 1916 Heft 1 Ganze Reihe Nr 937 S 1 10 Eiserne Personenwagen In Schweizerische Bauzeitung Band 68 1916 Heft 7 archiviert in E Periodica der ETH Bibliothek PDF 1 8 MB Doppelblechrahmen Wurttemberg Personenwagen ab 1845 In Guterwagen Drehgestelle Hermann Jahn abgerufen am 30 Juni 2019 Hermann Jahn Fachwerk Schweiz Neuhausen 1886 In Guterwagen Drehgestelle Abgerufen am 30 Juni 2019 Heinrich Krohn auf der Schiene Die Geschichte der Reisezug und Guterwagen Jubilaumsband der Waggonfabrik Talbot in Aachen anlasslich des 150jahrigens Bestehens Prestel Munchen 1988 S 74 Heinrich Krohn auf der Schiene Die Geschichte der Reisezug und Guterwagen Jubilaumsband der Waggonfabrik Talbot in Aachen anlasslich des 150jahrigens Bestehens Prestel Munchen 1988 S 73 ff Heinrich Krohn auf der Schiene Die Geschichte der Reisezug und Guterwagen Jubilaumsband der Waggonfabrik Talbot in Aachen anlasslich des 150jahrigens Bestehens Prestel Munchen 1988 S 47 51 Heinrich Krohn auf der Schiene Die Geschichte der Reisezug und Guterwagen Jubilaumsband der Waggonfabrik Talbot in Aachen anlasslich des 150jahrigens Bestehens Prestel Munchen 1988 S 77f Eisenbahndirektion Mainz Hrsg Sammlung der herausgegebenen Amtsblatter vom 15 Marz 1902 6 Jahrgang Nr 12 Bekanntmachung Nr 116 S 80 Eisenbahndirektion Mainz Hrsg Sammlung der herausgegebenen Amtsblatter vom 28 Juli 1900 4 Jahrgang Nr 34 Bekanntmachung Nr 319 S 236 Bruno Lammli Personenwagen ab 1950 In Lokifahrer ch 2015 abgerufen am 30 Juni 2019 Heinrich Krohn auf der Schiene Die Geschichte der Reisezug und Guterwagen Jubilaumsband der Waggonfabrik Talbot in Aachen anlasslich des 150jahrigens Bestehens Prestel Munchen 1988 S 59 Bundesregierung Deutschland Hrsg Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage des Abgeordneten Weiss Munchen und der Fraktion die Grunen bundestag de PDF a b Matthias Handschein Karl Bleicher Betrieb Technik und Unterhalt der Toiletten mit Bioreaktoren bei der SBB AG In ZEV rail Glasers Annalen Hrsg Tagungsband SFT Graz 2005 S 236 241 Deutsche Reichsbahn Gesellschaft Hrsg Amtsblatt der Reichsbahndirektion Mainz vom 24 Marz 1934 Nr 15 Bekanntmachung Nr 168 S 60 Normdaten Sachbegriff GND 4115739 4 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Reisezugwagen amp oldid 236204578