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Die Stockton amp Darlington Railway Company S amp DR war die erste offentliche Eisenbahn die fur den Guterverkehr Dampflokomotiven einsetzte Die Linie hat fur die Geschichte der Eisenbahn auch besondere Bedeutung weil ihre Gleisspurweite von 1435 mm in der Folge weltweit bei den meisten Bahnen als Normalspur Verbreitung fand Der Legende zufolge soll daneben die 1435 mm Spur auf dem Abstand der Spurrillen der bis nach England fuhrenden Fernwege des Romischen Reiches basieren 1 Tatsachlich wurde jedoch darauf geachtet dass die Gleise der Stockton and Darlington Railway auch die Benutzung durch von Pferden gezogenen Kutschen fur Passagiere und Kohlenwagen zuliessen die die alteren Fahrwege zu den umliegenden Kohlenminen benutzten Dies scheint der Hauptgrund zu sein dass das 4ft 8 bzw 1435 mm Mass ubernommen und spater fabrikationsbedingt als Standardspurweite weiterverbreitet wurde 2 3 Die 40 Kilometer lange Strecke in Nordostengland verband die Kohlengruben rund um Bishop Auckland mit den Ortschaften Shildon Darlington Stockton on Tees und spater auch Port Darlington das heutige Middlesbrough Die Bahn bestand von 1825 bis 1863 als selbststandiges Unternehmen und ging danach im Netz grosserer Eisenbahngesellschaften auf Eroffnung der Stockton and Darlington Railway 1825 Gemalde von John Dobbin gemalt etwa 1875Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Kohlentransporte in Nordostengland im 19 Jahrhundert 1 2 Lokale Rivalitaten Kanal oder Tramroad 1 3 George Stephenson und die Railway 1 4 Bau der Bahnlinie 1 5 Die erste Fahrt mit der Lokomotive 1 6 Timothy Hackworth und die Lokomotiven 1 7 Kontraktbasis und pferdebetriebene Personenbeforderung 1 8 Port Darlington die erste Eisenbahnstadt 1 9 Stabilisierung und Betriebsbereinigung 2 Ubernahmen und Fusionierungen heutiger Betrieb 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenKohlentransporte in Nordostengland im 19 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Lage von Stockton on Tees in EnglandEnde des 18 Jahrhunderts entstand im Zuge der Industrialisierung in England zunehmend ein Bedarf an Kohle fur die neu entstehenden Dampfmaschinen zur Verhuttung von Erzen und nicht zuletzt auch fur die Heizung der Hauser in London und anderen grossen Stadten Gut verwertbare Kohlevorkommen fanden sich im nordostlichen England und speziell auch in den Grafschaften um den Fluss Tees und Stockton on Tees Seit dem Mittelalter wurde hier die Kohle mit Pferden zu den Flussen gebracht um von dort vor allem nach London verschifft zu werden Im 16 Jahrhundert waren dazu Hunderte vermutlich sogar Tausende von Packpferden in der ganzen Grafschaft zu allen Zeiten unterwegs Die Pferde trugen die Kohle zunachst in seitlichen Packtaschen spater wurde die Kohle auch auf Karren verladen Der Transport mit schweren Karren in der feuchtigkeitsgetrankten Erde von Nordostengland war jedoch muhsam Daher entstanden hier bald tramroads fur den Guterverkehr auf denen ein Pferd eine Tonne Kohle uber neun bis zehn Meilen an einem Tag ziehen konnte Diese tramroads bestanden aus einer in den Boden eingelassenen mit Holzbohlen ausgekleideten Spur in der die Wagenrader einen leichteren Lauf als auf blosser Erde hatten Der Umfang dieser Transportgeschafte begunstigte wirtschaftlich die Regionen und Orte die darin einbezogen waren Zwischen den umliegenden Orten bildete sich naturgemass eine Konkurrenz heraus und wer nicht geographisch bevorteilt war etwa mit einem gut gelegenen Hafen der versuchte diese Transportstrome zu seinen Gunsten zu beeinflussen So planten Burger von Stockton on Tees einen Kanal von ihrer Stadt nach Evenwood am Gauge den Stockton and Auckland Canal Mit diesem sollten Kohlentransporte aus den Bergwerken der Grafschaft Durham gefordert und naturlich auch Gebuhren eingenommen werden Lokale Rivalitaten Kanal oder Tramroad Bearbeiten nbsp Edward PeaseDer geplante Kanalbau missfiel jedoch den in Darlington ansassigen Geschaftsleuten Edward Pease Jonathan Backhouse und Francis Mewburn Der Kanal hatte ihre Heimatstadt und die umliegenden Kohlebergwerke um 13 Kilometer verfehlt Sie setzten sich daher fur den Bau einer tramroad ein die von den Bergwerken um Bishop Auckland uber Darlington nach Stockton fuhren sollte Bereits zur damaligen Zeit war England so dicht besiedelt dass Strassen und Transportwege unvermeidbar uber privaten Landbesitz oder storend in deren Nahe verliefen Neue Transportwege bedurften auch daher der parlamentarischen Genehmigung Die Gruppe um Pease beschloss am 13 November 1818 den erforderlichen Parlamentsakt fur den Bau der tramroad deutsch etwa Huntstrasse zu beantragen Durch gunstigere Kapitalnachweise und Kostenberechnungen gelang es Pease zunachst die Idee eines Bahnstreckenbaus uberzeugender als das konkurrierende Kanalprojekt darzustellen Dieses und ein weiteres Genehmigungsverfahren vor dem britischen Parlament verloren sie jedoch vor allem durch den Widerstand von Lord Darlington der um seine zur Fuchsjagd genutzten Gebiete furchtete Mit einer neuen Linienfuhrung wollte das Komitee von Darlington 1820 wieder vor das Parlament treten Der Tod von Konig George III am 29 Januar 1820 und die darauf folgende Neuwahl des Parlaments liessen die Eingabe jedoch erst 1821 zu Die von George Overton neu entworfene Streckenfuhrung umfasste 37 Meilen mit funf Zweiglinien Am 12 April 1821 wurde der Eingabe durch das House of Commons und am 17 April durch das House of Lords zugestimmt Sie erhielt am 19 April die konigliche Genehmigung von George IV Die Genehmigung legte unter anderem fest dass jedermann einen Eisenbahnwagen auf der Strecke fahren lassen konnte vorausgesetzt er zahlte die Gebuhren und benutzte sichere Ausrustung Der Betrieb wurde zwischen 7 Uhr morgens und 6 Uhr nachmittags im Winter und zwischen 5 Uhr morgens und 10 Uhr abends im Sommer gestattet Es wurde jedoch weder der Hauptzweck des Kohlentransports erwahnt noch eine eventuelle Beforderung von Passagieren Um 1828 ist jedoch die regelmassige Beforderung von Personen durch eine von einem Pferd gezogene Kutsche Gesamtkapazitat 16 Passagiere dokumentiert 4 George Stephenson und die Railway Bearbeiten nbsp George Stephenson nbsp Plan fur die Stockton and Darlington Railway von 1821 nbsp Aktie der Stockton and Darlington Railway Company gedruckt auf Pergament ausgegeben am 25 Juli 1823 Eine von nur drei in Privatbesitz befindlichen Grunderaktien der ersten Eisenbahngesellschaft der Welt die eine mit Dampfkraft betriebene Lokomotive nutzte Da zur Zeit der Grundung der Gesellschaft noch keine Dampflokomotive zur Verfugung stand ist auf der Vignette noch der Transport mit einer Pferdeeisenbahn dargestellt Noch wahrend Pease am Abend des 19 April 1821 zu Hause in Darlington auf die entscheidende Nachricht aus London wartete sprachen bei ihm der Manager der Zeche Killingworth Nicholas Wood und sein Ingenieur George Stephenson vor Anekdotisch wird berichtet dass Stephenson Peases Haus barfuss betrat Gestritten wird jedoch ob Stephenson barfuss nach Darlington gewandert sei um sein Schuhwerk zu schonen oder ob er aus Respekt vor dem einflussreichen Pease die Schuhe vor dessen Haus auszog Stephenson schlug Pease vor statt der tramroad eine Schienenbahn railway mit Lokomotiven zu errichten Stephenson erklarte dass ein Pferd auf einer Eisenstrasse 10 Tonnen im Vergleich zu einer Tonne auf einer normalen Strasse ziehen wurde Er fugte hinzu dass die von ihm in Killingworth gebaute Lokomotive Blucher funfzig Pferde wert ware Pease besichtigte diese Maschine in der Killingworth Zeche und berichtete am 23 Juli 1821 den Komitee Mitgliedern von ihrer beeindruckenden Leistung Daraufhin wurde beschlossen statt der tramroad eine railway zu bauen Gegen den Widerstand einiger Komiteemitglieder setzte Pease zudem durch dass die Streckenfuhrung durch Stephenson neu festgelegt werde Stephenson prasentierte das Ergebnis seiner Untersuchungen am 18 Januar 1822 und erhielt vier Tage spater eine Festanstellung sowie den Auftrag zum Bau der Bahn Er wurde mit 660 Pfund Sterling pro Jahr bezahlt Im spateren Verlauf zeigte sich dass Stephenson Schwierigkeiten hatte die Lokomotiven rechtzeitig zu bauen Pease erwog daher sogar einer anderen Firma in Leeds den Bauauftrag fur die Lokomotiven zu geben Das Problem fur Stephenson und seinen mitarbeitenden Sohn Robert war paradoxerweise dass sie bei dem jetzt in England ausbrechenden Eisenbahnfieber zu erfolgreich waren Sie galten als fuhrend auf ihrem Gebiet und ubernahmen Auftrage fur viele neue Bahnprojekte So ubernahm George Stephenson beratende Funktionen bei vier weiteren Eisenbahnprojekten und Sohn Robert reiste kurzerhand nach Sudamerika wo er einen Posten als Ingenieur bei der Columbian Mining Association ubernahm und die nachsten drei Jahre zumeist in Venezuela und Bolivien arbeitete nbsp Dokument vom 23 Mai 1823Zwischenzeitlich bemuhte sich das Komitee um eine parlamentarische Genehmigung fur die von Stephenson geanderte Streckenfuhrung und erhielt den entsprechenden Amending Act am 23 Mai 1823 Hiergegen erhob Lord Darlington wiederum Einspruch der jetzt jedoch abgelehnt wurde Das Dokument enthielt auch die Erlaubnis eine Gebuhr von 6 Schilling pro Meile von jedem zu erheben der ein Fahrzeug mit Passagieren auf der Strecke fahren lassen wollte Damit wird erstmals der Gedanke an eine Personenbeforderung auf Schienen belegt Noch wichtiger war aber dass auch der Betrieb mit einer selbstfahrenden Zugmaschine genehmigt wurde Bau der Bahnlinie Bearbeiten nbsp Streckenfuhrung von Bishop Auckland bis RedcarFur den Bau der Linie wurden 64 000 steinerne Schwellen mit holzernem Unterbau gelegt Die Steinschwellen hatten paarweise angeordnete Locher fur die Nagel mit denen die Schienen durch die Steinlage hindurch am Holz befestigt wurden Diese ersten Schwellen wurden allerdings in Anlehnung an die tramroad noch so verwendet dass sie langs unter den Schienen verliefen Die sinnvollere Anordnung quer zum Gleis mit stabilerer Spurhaltung wurde erst einige Jahre spater eingefuhrt Ebenfalls in Anlehnung an die tramroads wurden die Schienen in einem Abstand von vier Fuss und achteinhalb Zoll 1435 mm gelegt die in der Folge vor allem durch George und Robert Stephensons weltweite Beteiligung an den ersten Bahnbauten die meistverbreitete Bahn Spurweite der Welt bzw die Normalspur bzw Regelspur wurde Am 23 Mai 1822 legte der Komiteevorsitzende Thomas Meynell nahe St John s Well in Stockton zeremoniell die erste stahlerne Schiene auf die Schwellen Im Sommer 1823 waren dann 22 von 26 Meilen Schienen gelegt Muhsam zu bewaltigen war dabei das sumpfige Land zwischen Heighington und Darlington wo die Schienen trotz des tonnenweise aufgeschutteten Bodens immer wieder einsanken Die im Oktober 1823 fertiggestellte eiserne Gaunless Bridge wurde durch ein starkes Hochwasser schwer beschadigt und musste im folgenden Jahr erneuert werden Eine weitere Schwierigkeit fur den Bau war das Gusseisen das bis zu diesem Zeitpunkt normalerweise als Schiene verwendet wurde Es war schwer und vor allem zu sprode fur die Belastung durch rollende Eisenrader Stephenson wich hier jedoch rechtzeitig auf walzbares Eisen aus und bewog das Komitee einen Auftrag uber 14 000 an die Bedlington Iron Works zur Produktion gewalzter Schienen zu vergeben Um das Komitee zu uberzeugen verzichtete Stephenson dabei auf 500 die ihm als Patenthalter fur das Schmiedeverfahren zugestanden hatten Dadurch ging seine Freundschaft mit dem Co Patenthalter William Losh in die Bruche der dies als Betrug wertete Das Problem war dabei dass Stephenson damit auch den bisherigen Erbauer seiner Lokomotiven an der Killingworth Zeche als Partner verlor Mit der finanziellen Unterstutzung durch Pease grundete daher George Stephenson mit seinem erst 19 jahrigen aber sehr gut ausgebildeten Sohn die Robert Stephenson and Company Limited zum Bau von Lokomotiven Am 7 November 1823 erteilte das Komitee fur die Stockton und Darlington Bahn dieser Firma den ersten Auftrag uber vier stationare Zugmaschinen die an den Steigungen bei Brusselton und Etherley eingesetzt werden sollten Da Stephenson auch diese Maschine nicht termingerecht fertigstellen konnte riefen die Schwierigkeiten alte Gegner wieder auf den Plan die zuvor erfolglos versucht hatten die parlamentarische Genehmigung zu verhindern Sogar einer der eigenen Anteilseigentumer ein Mr Rowntree forderte und bekam eine Entschadigung da die vorgesehene Bahnlinie sein nahegelegenes Haus ihm zufolge unbewohnbar machen wurde Die erste Fahrt mit der Lokomotive Bearbeiten nbsp Locomotion No 1 Darstellung von 1875 nbsp Locomotion No 1 ausgestellt im Darlington Railway Centre and MuseumDa Stephenson angesichts seiner vielfaltigen Aktivitaten die zugesagte Lokomotive anscheinend nicht termingerecht fertigstellen konnte berief Pease 1824 uber Stephensons Kopf hinweg Michael Longbridge den Eigner der Bedlington Iron Works als ausfuhrenden Ingenieur fur die Robert Stephenson and Co Longbridge war jedoch nicht in der Lage die Probleme beim Bau der Lokomotiven zu bewaltigen Im April 1825 fiel jedoch das Genehmigungsverfahren fur die Liverpool and Manchester Railway eines von Stephensons Projekten im House of Commons durch und so war Stephenson plotzlich wieder frei fur die Arbeit in seiner Fabrik und konnte die Locomotion No 1 fertigstellen Sie wurde am 16 September 1825 in Teile zerlegt und mit Pferdewagen zu der Bahnstation Aycliffe Village transportiert dort zusammengebaut und auf die Schienen gesetzt Am 26 September 1825 fanden Probefahrten und am darauf folgenden 27 September die Jungfernfahrt statt Der Zug bestand aus 36 Wagen von denen zwolf mit Kohle und Mehl sechs mit Gasten und vierzehn mit Arbeitern beladen waren Der Zug hatte auch einen eigens gebauten Passagierwagen Experiment genannt 5 Pease die Stephensons und andere Gaste sassen in diesem Wagen der 18 Sitzplatze hatte Da er keine Federung besass muss die Fahrt darin sehr unbequem gewesen sein Der Passagierwagen gilt als der erste seiner Art obwohl bereits die Dampflokomotive Catch me who can 1808 Passagiere befordert hatte An der Brusselton Hohe zwischen West Auckland und Shildon begann die Fahrt des Zuges unter der Anteilnahme tausender Zuschauer Angehangt an ein 1 2 Meilen langes Seil wurde der Zug zunachst von den stationaren Maschinen hugelauf gezogen und eine halbe Meile weit wieder herabgelassen Dann wurde der Zug an die Lokomotive angehangt auf der George Stephensons Bruder James an den Hebeln stand Zunachst gab es mehrere unvorhergesehene Halte weil ein Wagen wiederholt aus den Schienen sprang und abgehangt werden musste Ein nachster Halt musste wegen Dampfmangels aufgrund einer verstopften Leitung eingelegt werden George Stephenson arbeitete 35 Minuten bis er ein Stuck eines alten Seils aus dem Rohr entfernen konnte nbsp Zeitgenossische Darstellung der ersten Fahrt Zwischen den Wagen stehen auf den Kupplungen die Bremser bereit Diese Erstfahrt von Brusselton nach Darlington uber neun Meilen dauerte zwei Stunden Die weitere Fahrt bis Stockton 20 Meilen von Brusselton mit zwischenzeitlicher Wasser Erganzung dauerte insgesamt funf und dreiviertel Stunden Auf dem Abhang zum Bahnhof Stockton erreichte der Zug eine Geschwindigkeit von 15 mph 24 km h Die Ankunft des Zuges wurde im Hafen von Stockton mit 21 Salutschussen begrusst Timothy Hackworth und die Lokomotiven Bearbeiten Am 1 Juli 1828 zerstorte ein Kesselzerknall die Locomotion No 1 bei Aycliffe Level heute Heighington Dabei wurde der Maschinist John Cree getotet und der Wasserpumper Edward Turnbull verkruppelt die Wrackteile bedeckten mehrere Felder Weitere von Stephenson gebaute Maschinen waren die Nr 2 Hope November 1825 die Nr 3 Black Diamond April 1826 und Nr 4 Diligence Mai 1826 Von ihnen zerbarsten zwei ebenfalls und wurden zunachst abgestellt Der Gesellschaft mangelte es daher an betriebsbereiten Lokomotiven Auch das Wagenmaterial wurde als in sehr schlechtem Zustand befindlich beschrieben nbsp Timothy Hackworth nbsp The Royal George DampfmaschineUm die Betreuung der Maschinen zu sichern stellte Pease Timothy Hackworth ein den Mann der bereits William Hedleys Lokomotive Puffing Billy gebaut hatte Zuvor hatte ihm Stephenson sein halbes Salar angeboten wenn er fur ihn arbeitete Da Hackworth jedoch selbststandig bleiben wollte richtete das Komitee fur ihn neben seiner Wohnung in Shildon eine Werkstatt mit 20 Arbeitern ein Hackworth baute die explodierte Locomotion No 1 wieder auf und trug wesentlich zu ihrer erfolgreichen Nutzung bei sie fuhr insgesamt 25 000 Meilen Nach mehrfachen Entgleisungen in den Jahren 1837 und 1839 wurde die im Grunde unausgereifte Maschine 1841 ausser Dienst gestellt Von 1857 bis in die 1880er Jahre war sie in einem Gebaude des Ausbesserungswerks von Alfred Kitching in der Nahe der Hopetown Carriage Works der Bahngesellschaft ausgestellt und von 1892 bis 1975 auf einem der Bahnsteige des Hauptbahnhofs in Darlington bis sie in das North Road Railway Museum in der North Road Station von Darlington gebracht wurde wo sie bis heute zu besichtigen ist Auch Stephensons andere havarierte Maschinen wurden von Hackworth in seiner Werkstatt in Shildon wieder in Betrieb gesetzt Da sich Stephensons Lokomotiven als so schwach und unzuverlassig zeigten ging sogar ihr Erbauer selbst zwischenzeitlich daran so genannte Dandy Cart Wagen zu bauen Diese konnten mit schwerer Ladung leicht von Pferden hangaufwarts gezogen werden Auf dem Scheitelpunkt der Steigung konnten die Pferde abgeschirrt und in einen der Wagen verladen werden in dem sie mitsamt den anderen Wagen hangabwarts rollten Wahrend der Abwartsfahrt mit Futter versorgt konnten sie an der nachsten Steigung erfrischt wieder vor den Wagen gespannt werden Wahrend die Bahneigner schon am Konzept der Lokomotiven zweifelten glaubte nur Timothy Hackworth weiterhin daran Nachdem er glaubhaft versichert hatte alle Probleme losen zu konnen gaben ihm die Gesellschafter die Erlaubnis in der Werkstatt in Shildon eine neue Maschine zu bauen In der Zwischenzeit hatte Hackworth bereits angefangen drei Maschinen in seiner freien Zeit zu bauen denen er eine bessere Leistung zutraute als den Stephenson schen Maschinen 1827 stellte er die sechsradrige Royal George fertig Sie hatte die doppelte Heizflache im Vergleich zu Stephensons Maschinen und eine Einrichtung die den Dampf aus den Zylindern in den Schornstein entliess und damit die Feuerung wirkungsvoll anfachte Stephensons Bruder John bewunderte sie beeindruckt als die beste Maschine der Welt Sie schien jetzt die Erwartungen zu bestatigen die die Gesellschaft in die Lokomotiven steckte Doch im Marz 1828 flog auch die Royal George in die Luft und wurde zum Wiederaufbau nach Shildon gebracht Insgesamt trug Hackworth offensichtlich deutlich mehr zu einem erfolgreichen Maschinenbetrieb der Stockton and Darlington Railway bei als der beruhmtere Stephenson Kontraktbasis und pferdebetriebene Personenbeforderung Bearbeiten Die Stockton and Darlington Railways Company war mittlerweile auch hoch uberschuldet der wirtschaftlich notwendige Betrieb auf den Zweiglinien zu den Bergwerken bei Coundon und nach Croft konnte nicht aufgenommen werden Es mussten sogar Ausgleichszahlungen an die Eigner der Coundon Minen geleistet werden weil diese weiterhin Pferdewagen benutzen mussten um ihre Kohle zu der bereits fertiggestellten Bahnlinie zu bringen nbsp Zeitgenossische Darstellung des ExperimentIn grossem Umfang betrieb die Gesellschaft ihre Geschafte daher auf Einzel Kontrakt Basis Die Maschinisten der Lokomotiven durften fur die beforderte Tonne Kohle pro Meile einen Farthing kassieren mussten aber von diesem Geld selbst fur die Feuerung fur Ol und fur die Einstellung eines Heizers aufkommen Passagiertransporte gehorten nicht zum ursprunglichen Betriebskonzept Angesichts der finanziellen Probleme wurde aber der Passagierwagen Experiment fur 200 Pfund pro Jahr an Richard Pickersgill vermietet der den Wagen mit einem vorgespannten Pferd auf den Schienen fahren liess und einen Passagierdienst betrieb Pickersgill liess dazu zwolf weitere Sitzplatze auf dem Dach des Wagens aufbauen Andere Unternehmer folgten und so betrieben ab Juli 1826 Martha Howson und Richard Scott zwei Kutschen namens Defence und Defiance auf der Linie Im Oktober 1826 begann auch The Union eine besonders elegante Schienenkutsche die Fahrt nbsp Anzeigeprospekt fur die Elegante neue Schienenkutsche The Union Der Eigner der Union liess seine Kutsche an den Pubs entlang der Linie halten und bald folgten andere Kutschenbetreiber diesem Gewinn versprechenden Konzept Diese Nahe zum Alkohol erwies sich bald als Problem Wahrend die pferdebetriebenen Kutschen den lokomotivbetriebenen Zugen Vorfahrt geben mussten waren sie bei Begegnungen auf der Schiene einander gleichgestellt Da es keine Regeln gab wurde um die Vorfahrt jedes Mal neu gestritten und dies manchmal stundenlang Der dabei genossene Alkohol konnte sowohl Passagiere als auch die Kutscher zur gewalttatigen Entfernung der gegnerischen Passagiere und des Wagens von den Schienen veranlassen Es kam jedoch auch vor dass die uberlegene Mannschaft nach siegreicher Vorbeifahrt abstieg und der unterlegenen Gruppe wieder auf die Schienen half Fur die Kutschen gab es keine Begrenzung der Personenzahl so war die Kutsche Defence einmal mit 46 Personen besetzt von denen nur neun im Inneren sassen Von den ubrigen sassen etliche rund um die Dachkanten andere standen in einer zusammengedrangten Gruppe auf dem Dach und der Rest klammerte sich an alles was irgendeinen Halt bot Port Darlington die erste Eisenbahnstadt Bearbeiten nbsp Plan der Zweigstrecke bis zur Tees Mundung 1827Um 1830 hatte die S amp DR ein Streckennetz mit vier Zweiglinien und uber 45 Meilen Lange Die wichtigste Linie war zwar die zum Hafen von Stockton doch erwies sich dieser haufig als zu flach und seefern fur die zunehmende Zahl von Kohletransporten Die Darlingtoner Pioniere planten daher ab 1827 eine Erweiterung zu den Salzmarschen von Middlesbrough 1828 beantragten sie vor dem Parlament die Genehmigung dazu und hatten dabei hart gegen die Hafeneigner vom Tyne und dem Wear zu kampfen Auch innerhalb der Gesellschaft gab es Arger Leonard Raisbeck aus Stockton Anwalt der ersten Stunde und der Vorsitzende Thomas Meynell aus Yarm zogen sich zuruck weil sie Nachteile fur ihre Stadte furchteten So wurde die S amp DR eine rein von der Darlingtoner Gruppe und der Familie Pease dominierte Gesellschaft Nach zahlreichen Auseinandersetzungen konnte die Linie in Richtung Middlesbrough im November 1829 in Angriff genommen werden Edward Peases Sohn Joseph machte hier das Geschaft seines Lebens Zusammen mit den Quakern Joseph Pease Thomas Richardson Henry Birbeck Simon Martin und Francis Gibsonvier aus London und Norwich erwarb er 1829 von William Chilton fur etwa 30 000 Pfund die Middlesbrough Estate 520 Acres 2 1 km Salzmarschen 6 Diese Middlesbrough Eigner fingen an hier einen Hafen zu bauen den sie sehr zum Arger der Stocktoner Port Darlington nannten Uber den Tees entstand bei Stockton eine Hangebrucke die sich aber als so schwach erwies dass immer nur Gruppen von vier Wagen im Abstand von neun Fuss uber die Brucke fahren konnten 1844 wurde die Brucke durch eine andere Konstruktion von Robert Stephenson ersetzt Die Kohle die nach der Fahrt uber die Brucke ankam wurde dort von Dampf Kranen die von Timothy Hackworth konstruiert waren in die Lastkahne verladen Um 10 Uhr am 27 Dezember 1830 fuhr der erste Kohlenzug mit Ehrengasten uber die Brucke zum Port Darlington Dieser Tag wird als die Geburtsstunde der spateren Eisenbahnstadt Middlesbrough betrachtet Stabilisierung und Betriebsbereinigung Bearbeiten 1832 acht Jahre nach der Betriebsaufnahme verfugte die S amp DR uber 19 Lokomotiven die dank der Fahigkeiten und des Einsatzes von Timothy Hackworth samtlich betriebsbereit waren Zwischen Brusselton westlich von Darlington und Stockton verlief die Bahn sogar zweigleisig um das Verkehrsaufkommen zu bewaltigen nbsp Lokomotive Wilberforce von Timothy Hackworth 1831Doch es gab weiterhin ein grosses Problem die Pferde und ihre Eigner Die S amp DR war eine offentliche Einrichtung und Eigentumerin der Schienenanlagen doch jeder war berechtigt die Schienen zu benutzen sofern er die Gebuhren zahlte und die Regeln einhielt Die S amp DR betrieb selbst nur die Kohlenzuge und uberliess den Passagierdienst anderen Unternehmern Diese waren oft gleichzeitig die Wirte der Pubs die als Haltestationen dienten Dies fuhrte zu Anarchie auf den Schienen So weigerten sich am 1 Marz 1832 zwei betrunkene Pferdefuhrer vor der Lokomotive William IV in das Ausweichgleis zu fahren legten nicht nur eine Schiene und einen Sitz uber das Gleis sondern sprangen auch auf die Lokomotive und gingen gewaltsam gegen das Maschinenpersonal vor Nicht unublich war es auch dass Pferdefuhrer ihre Pferde und Wagen auf den Schienen stehen liessen und in einem nahegelegenen Pub zum Trinken verschwanden Bei einer solchen Gelegenheit rammte beispielsweise die Lokomotive Globe bei Aycliffe Lane einen unbeleuchtet auf den Schienen stehenden Wagen Im August 1833 wurden etliche Pferdewagen Eigner fur schuldig befunden die Fahrten nicht korrekt gemeldet zu haben um Gebuhren zu sparen Damit lieferten sie dem S amp DR Komitee den lang ersehnten Grund zur Kundigung Im Oktober kaufte die S amp DR die Kontraktoren fur 316 17 Schillinge und 8 Pence aus Das Konzept des Public Way war damit beendet Die Bahngesellschaft konnte nun allein uber ihre Schienen verfugen wozu sie bereits vorausschauend Schritte eingeleitet hatte So war Hackworth schon 1829 angewiesen worden eine schnelllaufende Lokomotive fur den Passagierdienst zu bauen nbsp Lokomotive The Globe von Timothy Hackworth 1830Die Maschinen fur den Kohlentransport waren schwer und langsam was zunachst nicht als Nachteil betrachtet wurde da der zusatzliche Pferdebetrieb auf den Schienen keine schnellere Fahrt zuliess Hackworth baute dann die oben erwahnte Globe in Robert Stephensons Werkstatt in Newcastle upon Tyne Sie soll leichte holzerne Rader besessen und eine Geschwindigkeit von knapp 50 mph erreicht haben Der Maschinist stand dabei mangels anderem Platz in dem holzernen Schlepptender Als revolutionarste Einzelheit wurde jedoch die gekropfte Achse fur den zwischen den Radern angeordneten Zylinder betrachtet die zu ruhigem Lauf bei hoher Geschwindigkeit fuhrte Die Baukosten der Globe betrugen 515 Ihre erste Fahrt gefuhrt von Johnny Morgan war gleichzeitig die Eroffnung der Verlangerung nach Port Darlington Nach dem Hinauskauf der Pferdefuhrer wurde die Globe ausschliesslich im Passagierdienst eingesetzt bis sie im Januar 1839 mangels Wasserzufuhr bei Middlesbrough einen Kesselzerknall erlitt Ubernahmen und Fusionierungen heutiger Betrieb Bearbeiten nbsp Vorzugsaktie der Stockton and Darlington Railway Company vom 24 September 1858 nbsp Reste der damaligen Strecke 1925Am 23 Juli 1858 wurde die erst 1846 gegrundete Middlesbrough and Redcar Railway M amp RR in die S amp DR ubernommen Diese Bahnstrecke verlief acht Meilen entlang des sudlichen Tees Flussufers zur weiter seewarts gelegenen Ortschaft Redcar Neu entdeckte Eisenerzvorkommen sowie der Gedanke an ein Seebad bewogen den S amp DR Direktor Henry Pease die Linie 1861 uber Redcar bis Saltburn by the Sea an der Kuste zu verlangern Die Schienen fuhrten dabei komfortabel bis in die Ruckseite des dort erbauten Zetland Hotels hinein Am 13 Juli 1863 vereinigte sich die S amp DR mit der erst wenige Jahre zuvor aus zwei anderen Bahngesellschaften gegrundeten North Eastern Railway Diese wurde 1923 in die London and North Eastern Railway LNER umgewandelt und ging 1948 selbst wieder in den British Railways auf Die heute als Tees Valley Line bezeichnete Strecke von Bishop Auckland uber Darlington und Stockton on Tees nach Middlesbrough und von dort weiter nach Saltburn wird bis heute als Teil des offentlichen Verkehrssystems genutzt Bis 2004 wurde der Bahnverkehr dort von Arriva Trains North betrieben einer Privatbahn die heute der Deutschen Bahn gehort Seit 2004 fahren auf den Schienen stundlich und teils halbstundlich Zuge der Northern Rail eines Franchise Unternehmens von einem Konsortium der englischen Abteilung der Nederlandse Spoorwegen den NedRailways und Serco einem internationalen Betreiber offentlicher Transportsysteme Dieses Konsortium gewann 2003 die Ausschreibung zum Betrieb des nordostenglischen Bahnnetzes An der Strecke befindet sich mit der Station in Stockton on Tees auch der weltweit alteste in Betrieb befindliche Bahnhof Andere Anlagen wurden teilweise in ein Eisenbahnmuseum umgewandelt Literatur BearbeitenJames Stephen Jeans Jubilee Memorial of the Railway System History of the Stockton and Darlington Railway Graham Newcastle upon Tyne 1974 ISBN 0 85983 050 0 englisch Charles Alexander McDougall The Stockton amp Darlington Railway 1821 1863 Durham County Council Durham 1975 ISBN 0 904738 00 0 englisch Maurice W Kirby The Origins of Railway Enterprise The Stockton and Darlington Railway 1821 1863 Cambridge University Press Cambridge 2002 ISBN 0 521 89280 5 englisch Jakob Schmitz Aufbruch auf Aktien Verlag Wirtschaft und Finanzen Dusseldorf 1996 ISBN 3 87881 101 2Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Stockton and Darlington Railway Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien The Northern Echo Geschichte der Stockton and Darlington Railway englisch Streckenkarte der Northern Rail mit dem Abschnitt Bishop Auckland Middlesbrough SaltburnEinzelnachweise Bearbeiten Romische Streitwagen und urbane Legenden Memento vom 21 August 2010 im Internet Archive englisch The Great Western World Heritage Site 2010 Seite 6 The S amp DRs track gauge was required to accommodate the horse drawn wagons used in the older wagonways serving coal mines This influence appears to be the main reason that 4ft 8 was subsequently adopted as standard gauge Terra X Sieg der Dampfrakete TV Dokumentation Railway Travelling In The Mechanics Magazine and Journal of Engineering Agricultural Machinery Manufactures and Shipbuilding 2 Februar 1828 S 16 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung mem Smiles Samuel Lives of the Engineers The Locomotive George and Robert Stephenson John Murray 1904 OCLC 220796785 S 166 archive org Immigration and Emigration auf bbc co uk nbsp Dieser Artikel wurde am 19 Juni 2005 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stockton and Darlington Railway amp oldid 235897024