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British Rail BR bis 1968 British Railways war die staatliche Eisenbahngesellschaft des Vereinigten Konigreichs in den Landesteilen England Schottland und Wales Sie entstand 1948 bei der Verstaatlichung der vier grossen privaten Eisenbahngesellschaften des Landes den sogenannten Big Four und wurde zwischen 1994 und 1997 schrittweise privatisiert und aufgelost In Nordirland operiert die staatliche Northern Ireland Railways LogoDie Schieneninfrastruktur ging an Railtrack spater Network Rail uber der Personenverkehr an die in der Rail Delivery Group zusammengeschlossenen und unter dem gemeinsamen Markennamen National Rail auftretenden Bahnbetriebsgesellschaften der Guterverkehr an EWS und Freightliner Drei Entwicklungen waren fur British Rail pragend Die Dampflokomotiven wurden vollstandig durch Diesel und Elektrolokomotiven ersetzt der Personenverkehr loste den Guterverkehr als wichtigsten Betriebszweig ab und das Streckennetz wurde drastisch verkleinert Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Situation vor 1948 1 2 Verstaatlichung 1948 1 3 Die ersten Jahre 1948 1955 1 4 Modernisierungsplan 1955 1963 1 5 Beeching Axt und Ende der Dampflokara 1963 1969 1 6 HST und APT 1970 1979 1 7 Aufteilung in Sektoren 1980 1994 1 8 Privatisierung 1994 1997 1 9 Entwicklung ab 1998 2 Tochtergesellschaften 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenSituation vor 1948 Bearbeiten Das Eisenbahnnetz Grossbritanniens entstand wahrend des 19 Jahrhunderts und wurde von Dutzenden von privaten Gesellschaften betrieben 1923 wurden sie zu vier grossen Gesellschaften zusammengefasst die jeweils eine bestimmte geographische Region kontrollierten Diese Unternehmen waren die Great Western Railway GWR die London Midland and Scottish Railway LMS die London and North Eastern Railway LNER und die Southern Railway SR Wahrend des Zweiten Weltkriegs stellte der Staat die vier Gesellschaften die man auch als Big Four die grossen Vier bezeichnete unter seine Aufsicht Streckenabschnitte und Anlagen waren durch Kriegseinwirkung zerstort oder wegen der starken Inanspruchnahme verschlissen Dadurch gerieten die Gesellschaften in eine finanzielle Krise Verstaatlichung 1948 Bearbeiten Die Labour Regierung von Clement Attlee schuf mit dem Transport Act 1947 die gesetzliche Grundlage fur die Verstaatlichung des Eisenbahnnetzes 1 Am 1 Januar 1948 wurde die neue staatliche Gesellschaft British Railways gebildet welche die Eisenbahnabteilung der British Transport Commission BTC bildete Eine kleine Zahl von Neben und Industriebahnen die nur einen Bruchteil des Streckennetzes umfassten blieb unabhangig Ebenfalls nicht Bestandteil von British Railways waren die London Underground und die Glasgow Subway beide waren bereits offentlich rechtliche Unternehmen die Liverpool Overhead Railway und die Strassenbahnen Die Strecken des Northern Counties Committee die zuvor im Besitz der LMS gewesen waren wurden an die Regierung Nordirlands verkauft und 1949 in die Ulster Transport Authority integriert Die neue Gesellschaft wurde in sechs Verwaltungsregionen aufgeteilt deren Grenzen sich weitgehend an den Streckennetzen der Big Four orientierten und bis in die 1980er Jahre die Basis der Unternehmensstruktur von British Rail bildeten Eastern Region ER die sudlichen LNER Strecken North Eastern Region NER die nordlichen LNER Strecken in England und alle LMS Strecken ostlich von Skipton London Midland Region LMR die LMS Strecken in England und Wales und die meisten LNER Strecken westlich von Skipton Scottish Region ScR die LMS und LNER Strecken in Schottland Southern Region SR das gesamte Streckennetz der SR Western Region WR das gesamte Netz der GWRDie ersten Jahre 1948 1955 Bearbeiten Nach der erfolgten Verstaatlichung lag die Prioritat bei der Beseitigung der Kriegsschaden und dem Aufholen des Ruckstands bei den Wartungsarbeiten Einige Investitionsvorhaben der Vorkriegszeit die nach Kriegsausbruch zuruckgestellt worden waren wurden nun ausgefuhrt Elektrifizierung einzelner Vorortsstrecken Die neuen BR Regionen behielten trotz teilweiser Zentralisierung einen grossen Grad an Selbstandigkeit bei Neu gebaute Lokomotiven und Wagen entsprachen weitgehend den Vorkriegsbauarten der Vorgangergesellschaften Es bestanden auch bedeutende Unterschiede bei technischen und betrieblichen Standards Das BR Streckennetz wurde fast ausschliesslich von Zugen mit Dampflokomotiven befahren die allgemein in einem schlechten Zustand waren Lediglich die Southern Region mit ihrem ausgedehnten elektrifizierten Vorortsnetz im Suden von London verfugte uber eine bedeutende Anzahl von nicht dampfbespannten Zugeinheiten Anstatt im grossen Stil neue Antriebsformen einzufuhren gab BR im Jahr 1951 neue Standardbaureihen von Dampflokomotiven in Auftrag zusammen mit neuen standardisierten Personenwagen des Typs Mark 1 und Guterwagen Die Produktion der verschiedenen Vorkriegsbauarten wurde endgultig beendet Gleichzeitig wurden Anstrengungen unternommen wo immer moglich technische Normen und betriebliche Regelungen zu vereinheitlichen Fur eine grundlegende Modernisierung fehlten die Geldmittel Zu Beginn der 1950er Jahre erwirtschaftete BR einen kleinen Gewinn Bei der Umstellung auf Diesel oder Elektroloks fiel Grossbritannien jedoch weit hinter die ubrigen Lander Europas zuruck Die Labour Regierung zogerte diesen Schritt sogar bewusst hinaus Die Nachfrage nach Kohle ware stark gesunken was wiederum hohe Arbeitslosigkeit bei den Bergleuten zur Folge gehabt hatte Die ausufernde Burokratie des BTC und von British Railways verlangsamte den Fortschritt zusatzlich Modernisierungsplan 1955 1963 Bearbeiten Der 1955 von der BTC erarbeitete Modernisierungsplan sah Investitionen im Wert von 1240 Millionen Pfund Wert 2005 ca 10 Milliarden uber einen Zeitraum von 15 Jahren vor 2 Mit einem Bundel von Massnahmen sollten die durchschnittliche Geschwindigkeit die Zuverlassigkeit die Sicherheit und die Streckenkapazitaten erhoht werden Ziel war es beim Personen und Guterverkehr verlorene Marktanteile vom Strassentransport zuruckzugewinnen Es gab drei Schwerpunkte Elektrifizierung der Hauptstrecken sowie von Vorortstrecken in der Eastern Region in Kent um Birmingham und in Zentral Schottland Beschaffung von neuen Diesel und Elektrolokomotiven in grossem Stil um die Dampflokomotiven weitgehend ersetzen zu konnen Neue Reisezug und Guterwagen Erneuerung von Gleis und SignalanlagenDer Modernisierungsplan berucksichtigte jedoch nicht die Auswirkungen der Massenmotorisierung auf die traditionelle Rolle der Eisenbahnen Es wurde vielmehr versucht trotz aller wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Veranderungen die umfassende Bedeutung der Eisenbahn in der viktorianischen Zeit in die moderne Ara hinuberzuretten Trotz der immensen Kosten konnte die angestrebte Renaissance der Eisenbahn nicht herbeigefuhrt werden Beispielsweise investierte man viel Geld in Rangierbahnhofe obwohl der Guterverkehr auf der Schiene stark zuruckging und sich immer mehr auf die Strasse verlagerte Zahlreiche eben erst errichtete Anlagen wurden mangels Nachfrage bereits nach wenigen Jahren wieder stillgelegt Der Guterverkehr ging auch deshalb zuruck weil BR von der gesetzlich vorgeschriebenen Aufgabe entbunden wurde bei jedem einzelnen Bahnhof Einrichtungen fur den Guterverkehr betreiben zu mussen Das Programm zur Ablosung des Dampfbetriebs war uberhastet ausgearbeitet worden Neue Bauarten von Diesellokomotiven wurden in Serie gebaut und in Dienst gestellt ohne die Prototypen vorher ausreichend zu erproben Dies fuhrte zu einem finanziellen Fiasko Mehrere Baureihen erwiesen sich als derart unzuverlassig dass sie bereits nach wenigen Monaten wieder ausgemustert werden mussten Mit dem Modernisierungsplan war derart viel Geld verschwendet worden dass die Treasury in den folgenden Jahrzehnten an den Fahigkeiten von BR langfristig zu planen zweifelte und nur noch sehr zuruckhaltend finanzielle Mittel zur Verfugung stellte Von 1950 bis 1962 wurden unrentable Nebenlinien mit einer Gesamtlange von 4997 Kilometern stillgelegt Mit dem Transport Act 1962 wurde die BTC die unter ihrem Dach alle staatlichen Transportaktivitaten Grossbritanniens vereint hatte aufgelost Im Bereich des Eisenbahnwesens trat am 1 Januar 1963 der British Railways Board BRB an ihre Stelle 3 Beeching Axt und Ende der Dampflokara 1963 1969 Bearbeiten Hauptartikel Beeching Axt nbsp Bei einer vollstandigen Umsetzung des Beeching Plans waren nur die schwarz markierten Strecken ubriggebliebenVerkehrsminister Ernest Marples ernannte den Physiker und Ingenieur Richard Beeching der bereits ab 1 Juni 1961 Vorsitzender der BTC gewesen war zum ersten Vorsitzenden der neuen Behorde Beechings vordringlichste Aufgabe war die drastische Verringerung der immer grosser werdenden Defizite 1963 veroffentlichte er einen Bericht mit dem Titel The Reshaping of British Railways Die Neuordnung der britischen Eisenbahnen die eine grundlegende Rationalisierung des Betriebs forderte 4 5 Der Bericht kam zum Schluss dass der grosste Teil des Streckennetzes nur ein geringes Verkehrsaufkommen verzeichnete und wegen Unrentabilitat stillgelegt werden sollte Der sogenannten Beeching Axt engl Beeching axe fielen zwischen 1963 und 1973 Bahnstrecken mit einer Lange von nicht weniger als 6536 Kilometern zum Opfer allein im Jahr 1964 wurden 1701 Kilometer stillgelegt Daruber hinaus wurden 2363 Bahnhofe geschlossen Der Bericht schlug auch die Elektrifizierung einiger Hauptstrecken vor Daruber hinaus gab es erste Versuche mit kombiniertem Ladungsverkehr 1965 veroffentlichte Beeching einen zweiten weniger bekannten Bericht namens The Development of the Major Railway Trunk Routes Die Entwicklung der wichtigsten Haupteisenbahnstrecken auch als Beeching II bekannt 6 Dieser bestimmte Strecken die weiterhin von grossen Investitionen profitieren sollten Er kam auch zum Schluss dass alle Strecken die nicht wichtige Stadte miteinander verbanden oder den Vorortsverkehr in den Ballungszentren sicherstellten keine Zukunft mehr hatten und fruher oder spater stillgelegt werden sollten Ware dieser Bericht umgesetzt worden so ware das Streckennetz auf etwas mehr 11 000 km geschrumpft und in weiten Teilen des Landes hatte es uberhaupt keinen Schienenverkehr mehr gegeben In den fruhen 1960er Jahren begann die Ausserdienststellung der neueren Dampflokomotiven von denen einige weniger als zehn Jahre alt waren Zahlreiche neue Baureihen von Diesellokomotiven und triebwagen wurden eingefuhrt Die grossere Verfugbarkeit und Zuverlassigkeit der neuen Fahrzeuge verbunden mit dem geringeren Bedarf an Rollmaterial aufgrund der Beeching Streckenstilllegungen fuhrten dazu dass der Fuhrpark von BR bedeutend verringert werden konnte Allerdings beging man dabei wieder Fehler Beispielsweise behielt man die Saugluftbremse bei obwohl der Zeitpunkt fur die Umstellung auf die Druckluftbremse wegen des Fahrzeugaustausches im grossen Stil gunstig gewesen ware Ab 1963 wurden auf den Hauptstrecken in grossem Stil Dieselloks eingesetzt und 1966 war die Western Region die erste dampffreie Betriebsregion Der letzte dampfbespannte Zug von British Rail verkehrte am 11 August 1968 Einzige Ausnahme war die kurze schmalspurige Vale of Rheidol Railway bei Aberystwyth in Wales auf der bis zum Verkauf der Strecke durch BR im Jahr 1989 Dampflokomotiven verkehrten Im Jahr 1965 erhielt die Gesellschaft die neue Bezeichnung British Rail und ein neues Doppelpfeil Logo um das Eisenbahnwesen als Ganzes zu reprasentieren Zwischen 1958 und 1974 wurde die West Coast Main Line etappenweise elektrifiziert Als Standard fur neue Elektrifizierungen nordlich von London wurde das franzosische Stromsystem gewahlt 25 kV Wechselspannung bei 50 Hz mit Oberleitung obwohl BR ein Jahrzehnt zuvor bereits einzelne Strecken mit 1500 V Gleichspannung und Oberleitung elektrifiziert hatte Zahlreiche Vorortsstrecken um London und Glasgow wurden ebenfalls auf elektrischen Betrieb umgestellt In der Southern Region blieb allerdings das abweichende Stromsystem der alten Southern Railway mit 750 V Gleichspannung und seitlichen von oben bestrichenen Stromschienen bestehen das neu bis an die Kuste von Kent und Dorset reichte HST und APT 1970 1979 Bearbeiten nbsp High Speed TrainDie Wartung von Rollmaterial und Gleisanlagen wurde 1970 in ein neu gegrundetes Unternehmen namens British Rail Engineering Limited BREL ausgelagert 1973 fuhrte BR das neue computergestutzte Managementsystem TOPS ein um die Wartungsinformationen zu vereinheitlichen Aus diesem Grund mussten samtliche Lokomotiven und Triebwagen umnummeriert werden Wagen behielten ihre ursprungliche Nummerierung wurden aber nach Wagentyp klassifiziert Lokomotiven und Triebwagen erhielten auch die heute fur die britische Eisenbahn typische leuchtend gelbe Warnmarkierung der Stirnfronten um die Sicherheit der Bau und Unterhaltungsmitarbeiter zu erhohen 1976 kamen auf der Great Western Main Line erstmals erfolgreich Hochgeschwindigkeits Dieselzuge vom Typ High Speed Train HST zum Einsatz Diese verkehrten unter der Zuggattung InterCity unter der seit Anfang der 1960er Jahre alle schnellen Zuge bei der BR firmierten Dadurch konnte BR die Fahrgastzahlen spurbar erhohen und seine finanzielle Situation verbessern BR begann auch mit der Entwicklung des weltweit ersten Triebzuges mit Neigetechnik dem Advanced Passenger Train APT BR verfolgte das Projekt allerdings ab den fruhen 1980er Jahren nicht mehr weiter Grunde waren Geldmangel politischer Druck und die Tatsache dass der Prototyp im fahrplanmassigen Verkehr eingesetzt worden war bevor die technischen Probleme vollstandig gelost waren Aufteilung in Sektoren 1980 1994 Bearbeiten nbsp Elektrotriebwagen der Baureihe 411 mit Network SouthEast LackierungIn den 1980er Jahren loste BR die Betriebsregionen auf und fuhrte eine neue Unternehmensstruktur mit Sektoren ein Der Personenverkehr wurde in InterCity Schnellzuge Network SouthEast Vorortsverkehr London und Regional Railways Regionalverkehr aufgeteilt Trainload Freight ubernahm den Wagenladungsverkehr Freightliner den kombinierten Ladungsverkehr Rail Express Systems die Beforderung von Paketen und Railfreight Distribution den ubrigen Guterverkehr Dabei wurde im Bereich des stark reduzierten Wagenladungsverkehrs 1984 der Betrieb von Rangierbahnhofen aufgegeben 7 1988 erfolgte die Aufteilung des ausgelagerten Infrastruktur und Wartungsunternehmens BREL in zwei weitere Unternehmen Wahrend British Rail Maintenance Limited im Besitz von BR blieb wurde British Rail Engineering fur eine allfallige spatere Privatisierung vorbereitet Die konservative Regierung von Margaret Thatcher prufte die Moglichkeit weiterer umfangreicher Streckenstilllegungen im Stile der Beeching Axt 1983 veroffentlichte Sir David Serpell der mit Richard Beeching zusammengearbeitet hatte den Serpell Bericht die weitere Rationalisierungen im Streckennetz forderte 8 Der Bericht stiess auf heftigen politischen Widerstand und wurde rasch zuruckgezogen Zur Uberraschung vieler beschloss die eigentlich als bahnfeindlich geltende Thatcher Regierung 1985 die Elektrifizierung der East Coast Main Line Die Umstellung auf dieser bedeutenden Strecke konnte 1990 abgeschlossen werden Auf regionaler Ebene verwirklichte auch Network SouthEast einige Elektrifizierungsprojekte darunter auf der Midland Main Line nordwarts bis nach Bedford Das Gleichstromnetz im Suden erreichte Hastings und Weymouth Nach der Wiedereroffnung des Snow Hill Tunnels im Zentrum Londons wurde 1988 das neue Angebot Thameslink eingefuhrt Die umfassend modernisierte Chiltern Main Line zwischen London und Birmingham konnte 1987 wieder fur den Schnellzugverkehr freigegeben werden was auf grossen Zuspruch stiess Die Streckenlange der British Rail ohne Nordirland belief sich am 31 Marz 1991 auf 16 584 km davon waren 4912 km elektrifiziert Der Fahrzeugbestand setzte sich aus 6425 Triebfahrzeugen 12 451 Personenwagen und 21 000 Guterwagen zusammen Von den Triebfahrzeugen waren 2539 elektrische Triebwagen 260 elektrische Lokomotiven und 1752 Diesellokomotiven Der BR gehorten zudem 197 Hochgeschwindigkeitszuge British Rail gab 1991 eine Beforderungsleistung von 731 4 Millionen Fahrgasten an sowie ein Frachtaufkommen von 134 8 Millionen Tonnen Privatisierung 1994 1997 Bearbeiten In den 1980er Jahren hatte die Regierung Thatchers beinahe alle ehemaligen Staatsbetriebe verkauft mit Ausnahme des Schienennetzes In ihrem Manifest fur die Unterhauswahlen 1992 verpflichtete sich die Conservative Party die Eisenbahnen zu privatisieren legte jedoch keine spezifische Vorgehensweise fest Die Konservativen gewannen uberraschend die Wahlen und waren gezwungen rasch eine Gesetzesvorlage auszuarbeiten um sie im darauf folgenden Jahr im Parlament zu prasentieren Das Management von British Rail setzte sich vehement dafur ein das Unternehmen als Ganzes zu privatisieren und es in eine Aktiengesellschaft umzuwandeln Premierminister John Major bevorzugte ein ahnliches Modell wie bei den ehemaligen Grossen Vier vor 1948 Schliesslich setzte sich die Treasury durch die eine Aufteilung in sieben spater 25 Franchisen forderte um den Gewinn zu maximieren Mit dem Railways Act 1993 der am 1 April 1994 in Kraft trat wurde British Rail in uber 100 verschiedene Unternehmen aufgeteilt 9 Es gab einige regulatorische Mechanismen So mussten Vertrage fur die Benutzung der Eisenbahninfrastruktur vom Office of Rail Regulation genehmigt werden Die einzelnen Strecken wurden zu regionalen Gruppen zusammengefasst und als Konzessionen ausgeschrieben um die sich Privatunternehmen bewerben konnten Meist machten Busunternehmen von dieser Moglichkeit Gebrauch Um weiterhin ein einheitliches Tarifsystem zu gewahrleisten entstand die Marketinggesellschaft National Rail 1997 war der Privatisierungsprozess abgeschlossen Entwicklung ab 1998 Bearbeiten Die Privatisierung brachte nicht uberall den gewunschten Erfolg Zwar stieg die Anzahl der beforderten Reisenden doch die erhofften Preissenkungen blieben weitgehend aus Vielmehr wurden die Preise massiv erhoht Der Guterverkehr hat zwar auch zugenommen doch wird daruber gestritten ob dies der Privatisierung zu verdanken ist oder doch eher dem allgemeinen Wirtschaftswachstum Die gesamte Bahninfrastruktur wurde von der privaten Gesellschaft Railtrack ubernommen Die Instandhaltung der Anlagen wurde aus Kostengrunden vernachlassigt wichtige Investitionen wurden aus kurzfristigem Profitdenken gestrichen Aufgrund zahlreicher Pannen und todlicher Unfalle unter denen der Unfall bei Hatfield Hertfordshire 2000 international fur Schlagzeilen sorgte entstand der Eindruck dass die privatisierten britischen Eisenbahnen unsicher seien 10 Railtrack konnte ihren Aktionaren keine Dividende mehr auszahlen und musste 2002 den Bankrott erklaren Ein Jahr spater ubernahm die offentlich rechtliche und explizit nicht auf Gewinnmaximierung ausgerichtete Gesellschaft Network Rail die Verantwortung uber die technischen Anlagen Der Transport Act 2000 loste den British Railways Board auf und verteilte seine Aufgaben auf andere Stellen Nicht alle Bereiche von British Rail beschrankten sich auf den reinen Bahnbetrieb und sind deshalb von der Privatisierung nicht erfasst worden Die British Transport Police BTP ist heute noch fur die polizeiliche Arbeit auf dem Netz von National Rail und von London Underground zustandig Fur die BTP gemeinsam verantwortlich sind das Department for Transport DfT die schottische Regierung und das walisische Parlament Zusammen mit Vertretern von Fahrgast und Industrieverbanden bilden sie die British Transport Police Authority Nachfolger der Immobilienverwaltung von British Rail BR Property Board ist die BRB Residuary Limited Sie verwaltet die ubrig gebliebenen Grundstucke Gebaude und Verbindlichkeiten die nicht von der Privatisierung betroffen waren Die Aufsicht erfolgt durch das DfT Mit dem Inkrafttreten des Railways Act 2005 wurde die Strategic Rail Authority wieder aufgelost und ihre Aufgaben an die Schienenverkehrsabteilung des Department for Transport ubertragen Tochtergesellschaften Bearbeiten nbsp Logo von BR Research Division nbsp Logo von SeaspeedFolgende Tochtergesellschaften gehorten zur British Rail British Rail Engineering Ltd British Rail Research Division British Transport Hotels Seaspeed Luftkissenfahrzeuge Sealink Fahrschiffe Red Star Parcels Paketpost Siehe auch BearbeitenListe von Eisenbahngesellschaften im Vereinigten Konigreich Bezeichnungsschemata von British RailLiteratur BearbeitenDavid Henshaw The Great Railway Conspiracy The Fall and Rise of Britain s Railways Since the 1950s Leading Edge Press Hawes North Yorkshire 1994 ISBN 0 948135 30 1 Terry Gourvish British Rail 1974 97 From Integration to Privatisation Oxford University Press Oxford 2002 ISBN 0 19 926909 2 Christian Wolmar On the Wrong Line How Ideology and Incompetence Wrecked Britain s Railways Aurum Press London 2005 ISBN 1 85410 998 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons British Rail Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Geschichte des British Railways Board Streckenkarten englisch Einzelnachweise Bearbeiten Transport Act 1947 The Railways Archive Modernisation and Re Equipment of British Rail The Railways Archive Transport Act 1962 The Railways Archive The Reshaping of British Railways Part 1 Report The Railways Archive The Reshaping of British Railways Part 2 Maps The Railways Archive The Development Of The Major Railway Trunk Routes The Railways Archive RHODES Dr Michael The Illustrated History of British Marshalling Yards Sparkford Haynes Oxford Publishing amp Co 1988 ISBN 0 86093 367 9 Railway Finances Report of a Committee chaired by Sir David Serpell KCB CMG OBE The Railways Archive Railways Act 1993 The Railways Archive Ob dies tatsachlich der Fall ist ist umstritten Insgesamt ist die Zahl der Unfalle seit der Privatisierung weiter gesunken Damit setzte sich der positive Trend aus British Rail Zeiten fort 1 Normdaten Korperschaft GND 5529246 X lobid OGND AKS LCCN n80085271 VIAF 149754214 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title British Rail amp oldid 233367715