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Das Baureihenschema der Deutschen Bundesbahn entsprach bis 1968 weitgehend dem Baureihenschema der Deutschen Reichsbahn Fur Akkumulator und Verbrennungstriebwagen wurde 1948 ein neues Schema eingefuhrt da fur diese Fahrzeuge noch kein praktikables System vorlag 1968 wurde im Rahmen des Ubergangs der UIC Bahnen auf computerlesbare Fahrzeugnummern ein neues Baureihenschema eingefuhrt Elektrolokomotive Baureihe 103 mit altem Baureihenschema bis 1968 und DB Logo der Deutschen Bundesbahn Elektrolokomotive der Baureihe 110 Nummer 110 494 2Inhaltsverzeichnis 1 Bis 1968 1 1 Akkumulatortriebwagen 1 2 Triebwagen mit Verbrennungsmotoren 2 Ab 1968 2 1 Grundlegendes 2 2 Beispiele 2 3 Dampflokomotiven 2 4 Elektrolokomotiven 2 5 Diesellokomotiven 2 6 Kleinlokomotiven 3 Anderungen ab 1 Januar 1992 Gemeinsames Baureihenschema DR und DB 4 Literatur 5 WeblinksBis 1968 BearbeitenBei den Dampflokomotiven Elektrolokomotiven Elektrotriebwagen und Diesellokomotiven wurde das vorhandene Baureihenschema der Deutschen Reichsbahn ohne Anderung weitergefuhrt Fur Triebwagen mit Verbrennungsmotoren und Akkumulatortriebwagen ergab sich die Problematik dass noch kein adaquates System vorhanden war Das RZA Munchen entwickelte deshalb fur diese Fahrzeuge ein analoges System welches ab 1948 eingefuhrt wurde Akkumulatortriebwagen Bearbeiten Das fur die Akkumulatortriebwagen mit Wirkung vom 15 September 1948 eingefuhrte System war durch das RZA Munchen bereits 1940 entwickelt worden Es bestand wie bei den ubrigen Fahrzeugen aus der Kombination Kennbuchstabe Stammnummer Ordnungsnummer Kennbuchstaben ETA Triebwagen EBA Beiwagen ESA SteuerwagenDa es sich bei allen Fahrzeugen um Gleichstrom Fahrzeuge handelte erhielten sie analog den ubrigen Elektrotriebwagen eine fuhrende 1 bei der dreistelligen Stammnummer Aufgrund der wenigen Triebwagenbauarten wurden nur wenige Gruppen entsprechend ihrem Verwendungszweck gebildet ETA 140 159 Eiltriebwagen ETA 160 179 Nahverkehrstriebwagen ETA 180 189 TriebwagenBei der Ordnungsnummer erhielten Fahrzeuge mit der 2 und 3 Wagenklasse den Nummernraum ab 001 und Fahrzeuge mit der 3 Wagenklasse den Nummernraum ab 101 Vordere und hintere Wagenteile wurden bei zweiteiligen Fahrzeugen mit a oder b bezeichnet Triebwagen mit Verbrennungsmotoren Bearbeiten Das 1948 eingefuhrte System ist analog den schon angewandten Systemen fur die anderen Fahrzeuge aufgebaut Es besteht aus der Kombination von Kennbuchstabe Stammnummer Ordnungsnummer Als Kennbuchstaben wurden die schon inoffiziellen verwendeten Kombinationen VT fur Triebwagen VS fur Steuerwagen VM fur Mittelwagen und VB fur Beiwagen verwandt Fur die Stammnummer wurde folgende Systematik gewahlt VT 01 VT 19 Triebwagen mit Drehgestellen fur 120 km h und mehr VT 20 VT 39 Triebwagen mit Drehgestellen fur 100 km h bis 119 km h VT 40 VT 59 Triebwagen mit Drehgestellen fur 85 km h bis 99 km h VT 60 VT 69 Triebwagen mit Drehgestellen fur 65 km h bis 84 km h VT 70 VT 79 Triebwagen mit Lenkachsen fur 65 km h bis 85 km h VT 80 VT 89 Triebwagen mit Lenkachsen fur weniger als 65 km h VT 90 VT 99 Schienenbusse Leichttriebwagen Schmalspurtriebwagen SondertriebwagenDie erste Stelle der Ordnungsnummer drei oder vierstellig gab die Art der Kraftubertragung an 0 bis 4 elektrische Kraftubertragung 5 bis 8 hydraulische Kraftubertragung 9 mechanische KraftubertragungAb 1968 BearbeitenGrundlegendes Bearbeiten Das Schema der computerlesbaren Fahrzeugnummern beruht auf einer siebenstelligen Nummer mit der alle Fahrzeuge bezeichnet werden Sie besteht aus einer drei oder vierstelligen Baureihennummer einer dreistelligen Ordnungsnummer und einer durch einen Bindestrich abgesetzten Prufziffer Die Prufziffer wird aus den ersten sechs bzw sieben Stellen nach dem Luhn Algorithmus berechnet Dazu wird die Quersumme der Ziffernfolge gebildet die sich ergibt wenn man die sechs Ziffern abwechselnd mit 1 und 2 multipliziert erste Stelle mit 1 zweite mit 2 dritte wieder mit 1 usw bei einer vierstelligen Baureihennummer wird zuerst mit 2 und dann mit 1 multipliziert usw Ergibt das Verdoppeln einer Ziffer eine zweistellige Zahl so wird das Stellenergebnis der Verdopplung fur die nachfolgende Quersummenbildung zunachst ebenso ziffernzerlegt Beispiel Zweite Ziffer einer dreistelligen Baureihe 6 6 2 12 1 2 3 Aus allen Stellen wird die Quersumme gebildet Die Differenz dieser Quersumme zum nachsten Vielfachen von Zehn bildet die Prufziffer Anhand dieser kann in eingeschranktem Masse erkannt werden ob zum Beispiel beim Notieren einer Fahrzeugnummer oder bei der Eingabe in den Computer ein Fehler passiert ist Der verwendete Algorithmus erkennt stets wenn eine einzelne Ziffer falsch ist Auch Vertauschungen von zwei nebeneinanderstehenden Ziffern fuhren in den meisten Fallen zu einer nicht passenden Prufziffer jedoch nicht wenn 0 und 9 vertauscht werden Baureihen von denen mehr als 1 000 Fahrzeuge vorhanden waren wurden in aufeinanderfolgende Baureihennummern eingruppiert Die erste Ziffer der dreistelligen bzw die zweite Ziffer der vierstelligen Baureihennummer gibt die Art des Fahrzeuges an Diese Bezeichnungsart lost die Konvention des bisherigen Schemas ab durch Kennbuchstaben die Fahrzeugarten zu ordnen Nummer Kennbuchstabe n Fahrzeugtyp0 Dampflokomotiven1 E Elektrische Lokomotiven2 V Brennkraftlokomotiven3 K Kleinlokomotiven4 ET elektrische Triebwagen ohne Akkumulatortriebwagen5 ETA Akkumulatortriebwagen6 VT Verbrennungsmotortriebwagen7 Schienenbusse und Bahndienstfahrzeuge8 ES ESA EB Steuer und Bei und Mittelwagen zu elektrischen Triebwagen9 VS VB VM Steuer und Bei und Mittelwagen zu Brennkrafttriebwagen und SchienenbussenDie Kennbuchstaben des fruheren Schemas wurden zwar in die erste Ziffer der dreistelligen Baureihennummer ubertragen dennoch wurden die Kennbuchstaben im Schriftverkehr und in Veroffentlichungen haufig falsch weiterverwendet Wird von einer E 110 gesprochen ist also vermutlich eine E 10 110 gemeint wird von einer V 216 gesprochen ist also vermutlich eine V 160 216 gemeint Dampfloktender erhielten keine eigene Fahrzeugnummer sondern trugen die Nummer des Zugfahrzeuges mit dem sie gekuppelt sind Steuer und Beiwagen erhalten soweit moglich jeweils die Baureihenkennziffern der zugehorigen Triebwagen Beispiel VT 11 5 wird Baureihe 601 mit Mittelwagen 901 Varianten eines Fahrzeuges erhalten nach Moglichkeit die folgende Baureihennummer Beispiel Baureihe 601 wird durch Einbau einer Gasturbine zu Baureihe 602 Beispiele Bearbeiten Bedeutung von 110 494 2 nbsp 110 Baureihennummer erste Ziffer 1 steht fur Elektrolokomotive494 Ordnungsnummer2 Prufziffer110 494 2 Nummer 1 1 0 4 9 4 Multiplikator 1 2 1 2 1 2 Ergebnis 1 2 0 8 9 8 Quersumme 1 2 0 8 9 8 28 Differenz zum nachsthoheren Vielfachen von 10 30 28 2 2 Prufziffer 101 108 9 Nummer 1 0 1 1 0 8 Multiplikator 1 2 1 2 1 2 Ergebnis 1 0 1 2 0 16 Quersumme 1 0 1 2 0 1 6 11 Differenz zum nachsthoheren Vielfachen von 10 20 11 9 9 Prufziffer Dampflokomotiven Bearbeiten Dampflokomotiven wurde als auslaufende Gattung die Null zugeordnet Die zuvor bereits nach dem Verwendungszweck praktizierte Einteilung der Dampflokbaureihen wurde weitergefuhrt Innerhalb des DB Schemas gab es also folgende Gruppen Nummer Fahrzeugtyp001 019 Schnellzug Lokomotiven020 039 Personenzug Lokomotiven040 059 Guterzug Lokomotiven060 079 Personen und Schnellzug Tenderlokomotiven080 096 Guterzugtenderloks097 098 Zahnrad und Lokalbahn Lokomotiven099 Schmalspur LokomotivenDie Umzeichnung der Dampflokbaureihen erfolgte in der Regel durch Voranstellen einer Null Beispiele Dampflok Baureihe 23 wurde Baureihe 023 Falls zuvor in einer Baureihe verschiedener Einheitstypen zusammengefasst und durch abgegrenzte Ordnungsnummernbereiche voneinander abgegrenzt waren wurden im neuen Schema jeweils eigene Baureihennummern vergeben Beispiele Dampflok Baureihe 01 wurde Baureihe 001 Baureihe 01 10 wurde Baureihe 011 kohlegefeuert und 012 olgefeuert Die Baureihe 41 wurde eingeteilt in die Nummern 041 kohlegefeuert und 042 olgefeuert Die Baureihe 44 bekam die Nummern 044 kohlegefeuert und 043 olgefeuert Die Baureihe 50 wurde eingeteilt in die Ordnungsnummern 050 bis 053 Die Tausenderstellen wurden entsprechend in die Ordnungsnummern aufgerechnet Bsp aus 50 028 wurde 050 028 0 aus 50 2428 wurde 052 428 0 Bei Landerbahnbauarten wurden die Baureihennummern auch in solchen Fallen direkt ubertragen Bei allen Baureihen entfielen die Tausenderstellen in den Ordnungsnummern Aus einer Baureihe 38 40 wurde eine Baureihe 038 Im Allgemeinen wurde im Sprachgebrauch die erste Null nicht mitgesprochen Die Baureihen 011 und 012 stellen allerdings Ausnahmen dar Elektrolokomotiven Bearbeiten Elektrolokomotiven wurden als wichtigste Traktionsart eingeschatzt daher wurde ihnen die Eins zugeordnet Elektrolokomotiven wurden in der Regel uberfuhrt indem statt des bisherigen Kennbuchstabens E eine 1 vorangestellt wurde Beispielsweise wurden Einheits Elektrolokomotiven der Baureihe E 40 in 140 der Baureihe E 10 in 110 und der Baureihe E 10 12 in 112 umgezeichnet Innerhalb des DB Schemas gab es folgende grobe Gruppeneinteilung Nummer Fahrzeugtyp101 119 Schnellzug Lokomotiven120 149 Mehrzweck Lokomotiven150 159 Guterzug Lokomotiven160 169 Rangier Lokomotiven170 179 Mehrzweck Lokomotiven180 189 Mehrsystem Lokomotiven190 199 Guterzug LokomotivenDiesellokomotiven Bearbeiten Bei Dieselfahrzeugen war im alten Schema die Baureihennummer proportional zur projektierten Motorleistung so dass zwei und dreistellige Baureihennummern vorlagen Die zweistelligen Nummern wurden wiederum direkt uberfuhrt Beispiele Baureihe V 60 wurde Baureihe 260 Baureihe V80 wurde Baureihe 280 bei den dreistelligen wurde bei der Umzeichnung die letzte Ziffer der Baureihennummer gestrichen Beispiel Baureihe V 160 wurde Baureihe 216 Auch hier wurden Varianten in aufeinanderfolgende Baureihennummern eingruppiert Beispiele Baureihe V 200 0 wurde Baureihe 220 Baureihe V200 1 wurde Baureihe 221 die V 160 Familie bestehend aus V 160 V 160 lang V 160 3 V 168 V 162 V 164 und V 169 wurde in die Nummern 216 215 217 218 210 und 219 eingeteilt Die beiden verbliebenen Schmalspurloks der Baureihe V 29 wurden in die Baureihe 299 eingegliedert Kleinlokomotiven Bearbeiten Die Kleinlokomotiven erhielten im neuen Nummernplan die Kennziffer 3 Die zweite Ziffer kennzeichnet die Leistungsklasse nach dem Stand von 1955 Die dritte Ziffer unterscheidet nach Hochstgeschwindigkeit Bremsbauart und Antriebsart Ketten oder Gelenkwellenantrieb Kleinlokomotiven der vormaligen Gattung Ka erhielten die neue Baureihenbezeichnung 381 Vorkriegsbauarten und 382 neuere Bauarten Die vorhandenen Schmalspur Kleinlokomotiven der Inselbahn Wangerooge wurden zur Baureihe 329 1987 wurden auch die Diesellokomotiven der DB Baureihe 260 261 den Kleinlokomotiven zugeordnet und erhielten die Baureihenbezeichnung 360 361 Anderungen ab 1 Januar 1992 Gemeinsames Baureihenschema DR und DB BearbeitenIm Rahmen der Vereinigung der beiden deutschen Staatsbahnen Deutsche Bundesbahn und Deutsche Reichsbahn war es erforderlich ein einheitliches System zu schaffen Aufgrund der Anzahl der umzuzeichnenden Fahrzeuge und der besseren Systematik des DB Systems wurde entschieden das Schema der DB weiterzufuhren Im Rahmen des Umstellungsprozesses kam es auch zu einigen geringfugigen Anpassungen des Systems Alle Baureihen der DR bekamen eine neue Baureihennummer die bisherigen Ordnungsnummern der Loks wurden jedoch uberwiegend beibehalten Museumsfahrzeuge erhielten eine von der traditionellen Betriebsnummer abweichende Baureihenkennzeichnung die jedoch nur im Fuhrerhaus und in der EDV Abrechnung angeschrieben war Dabei entsprach die erste Ziffer der Baureihe der Traktionsart als zweite und dritte Ziffer erhielten die Fahrzeuge die 88 Museumsdampfloks erhielten somit die EDV Baureihe 088 und Museums Elektroloks die 188 usw Bei der Ordnungsnummer wurde versucht diese an die bisherige Baureihe anzupassen Aussen angeschrieben steht dabei immer die fruher regular getragene Nummer Bei und Mittelwagen erhalten die Ordnungsnummern 001 bis 599 und Steuerwagen die Ordnungsnummern 601 bis 999 Schmalspurdampflokomotiven der DR wurden in die Baureihe 099 eingegliedert Schmalspurige Diesellokomotiven der DR wurden in die Baureihe 299 eingestellt Schmalspurige Kleinlokomotiven wurden in die Baureihe 399 neu eingeordnet Dies betraf auch einige Fahrzeuge der Wangerooger Inselbahn Alle Schmalspurtriebfahrzeuge erhielten neue Ordnungsnummern die keinen Ruckschluss auf die bisherige Betriebsnummer zuliessen Die erste Ziffer der Ordnungsnummer dient der Unterscheidung der Spurweite 1 1000 mm 6 600 mm 7 750 mm 9 900 mm Siehe auch Umzeichnungsplan fur Schmalspurtriebfahrzeuge 1992Literatur BearbeitenPeter Thomas 68er Revolution der Bahn Sieben auf einen Streich In Frankfurter Allgemeine Zeitung 7 Februar 2018 faz net Quellen Wolfgang Valtin Deutsches Lok Archiv Verzeichnis aller Lokomotiven und Triebwagen Band 1 transpress Berlin 1992 modelleisenbahner 11 91 12 91 Umzeichnungsplan DR DBWeblinks BearbeitenBerechnung der Prufziffer fur Lokomotiven Triebwagen und BeiwagenBaureihenlisten und schemata von Eisenbahnfahrzeugen Deutschland UIC FER DB AG DB DR 1945 1993 DR 1920 1945 Baden Bayern Mecklenburg Oldenburg Pfalz Preussen Sachsen Wurttemberg Elsass LothringenOsterreich OBB BBO kkStB KFNB ONWB SNDVB SB StEG Alte Staatsbahnen k u k HBSchweiz SBB RhBFrankreich SNCF L Est Nord Maurienne Strecke Elsass LothringenWeitere Bahnen CSD CD ZSR ZSSK Polen SJ DSB MAV NS BDZ HZ ZS CFL RENFE Portugal Norwegen Italien Russland Sowjetunion China Tasmanien UruguayBaureihenschemata UIC DR DB DR 1945 1993 kkStB BBO BHStB OBB Schweiz PKP Brasilien British Rail Indian Railways Japan Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Baureihenschema der DB amp oldid 235502581