www.wikidata.de-de.nina.az
Eine fahrzeugeigene Bremse Abkurzung Br bei der Eisenbahn und bei Bahnen hat ahnliche Wirkprinzipien wie die gemeinhin bekannten Bremsenarten Die Besonderheit besteht bei Eisenbahnen in der Verwendung solcher Bremsen auf Grund der Aufgabe mehrere gekuppelte Fahrzeuge i d R von einem Fuhrerstand aus sicher zu bremsen Inhaltsverzeichnis 1 Erste Entwicklungen 2 Bremssysteme 2 1 Reibungsbremsen 2 1 1 Klotzbremse 2 1 2 Schienenbremse 2 1 3 Besonderheiten bei der Anwendung Reibungsbremsen 2 1 3 1 Mechanische Bremse 2 1 3 2 Schleuderbremse 2 1 3 3 Gleitschutzvorrichtung 2 2 Elektromagnetische und hydrodynamische Bremsen 2 2 1 Elektromagnetische Bremsen 2 2 2 Hydrodynamische Bremse 2 3 Zahnradbremsen 2 4 Nachbremse 3 Heutige Betriebserfordernisse 3 1 Stauchungen und Zerrungen 3 2 Schiebelokomotiven 3 3 Sicherheitsbremse 3 4 Fahrzeuge mit Bremsrechner 4 Fristarbeiten an Bremsen 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseErste Entwicklungen Bearbeiten nbsp Historische Bremse mit von Hebeln uber Stangen angedruckten Bremsklotzen zwei Gestange BauartenIn der Anfangszeit der Eisenbahn bestanden die Bremseinrichtungen aus Hebeln die auf holzerne Bremsklotze wirkten Gebremst wurde nur die Wagen und Schlepptender der Lokomotiven Spater wurden die Bremsklotze wie bei Strassenfahrzeugen mit Kurbeltrieben gegen die Lauflachen der Radreifen gedruckt Dafur fuhren Bremser auf mehreren oder allen Wagen eines Zuges mit die nach Pfeifsignalen des Lokfuhrers die Bremsen bedienten Wegen der erforderlichen Sicht und Horverbindung erhielten die Wagen mit Bremse in der Regel hochliegende Bremserhauser Schlepptender bei Tenderlokomotiven die Maschinen selbst wurden unabhangig von den Wagen mit sogenannten Wurfhebelbremsen die vom Heizer bedient wurden gebremst Um den Reisenden die Moglichkeit zu geben das Lokomotivpersonal zum Anhalten des Zuges zu bewegen wurde eine durch den ganzen Zug verlaufende Klingelleine eingefuhrt die beim Ziehen daran auf der Lokomotive eine Glocke betatigte Eine erste zu allen oder einigen Wagen durchgehende Bremse war die Heberleinbremse Sie wird uber ein Seil das uber die Dacher der Wagen in einigen Fallen und generell bei Rollwagen auf Rahmenhohe verlief betatigt Zum Bremsen wird diese Leine entspannt Dadurch werden Reibrader auf Gegenrader auf den drehenden Radsatzwellen gedruckt und diese drucken uber einen weiteren Mechanismus die Bremssohlen gegen die Radsatze Um das Bremsen einzuleiten wickelt der Triebfahrzeugfuhrer dieses Seil auf eine Haspel die Reibradverbindungen werden unterbrochen und die Bremsen losen sich Reisst das Seil wird der Zug automatisch gebremst Die Heberleinbremse erfullt die grundlegenden heute noch gultigen Anforderungen an eine Zugbremse Eine nur durch Verwenden eines durchgehenden Bremsseils ahnliche Bremsbauart ist die Gorlitzer Gewichtsbremse Sie ist keine Servobremse sondern hier stammt die Bremskraft direkt von den Gewichten Sie wirken uber Hebel direkt aufs Bremsgestange Das Spannen des ebenfalls durchlaufenden Bremsseils unterbricht auch hier die Bremse doch legen die Bremsen beim Nachlassen des Seilzugs durch das Senken der Gewichte an Auch die Gorlitzer Gewichtsbremse legt beim Reissen des Seils an damit wird auch hier in gefahrlichen Situationen automatisch gebremst Die Bremshaspel der Gorlitzer Gewichtsbremse war in einigen Fallen im Zugfuhrerabteil der Gepackwagen angeordnet der Zugfuhrer bediente sie nach Pfeifsignalen des Lokfuhrers Eine weitere der Heberlein Bremse ahnlichere Bauart war die kontinuierliche Schraubenradbremse des Systems Schmid nbsp Prinzip der Saugluftbremse wie sie bei der Rhatischen Bahn und der Matterhorn Gotthard Bahn immer noch eingesetzt wird Ab Mitte der 1870er Jahre entwickelte man die Saugluft oder Vakuumbremse Sie kam auf beinahe allen Arten von Bahnen Bergbahnen Regelspur und Schmalspurbahnen sowie Strassenbahnen zum Einsatz Bei dieser wird durch einen Unterdruck in einer durchgehenden Saugleitung die mit Federn vorgespannte Bremse gelost Durch Verringerung des Unterdrucks im Bremszylinder kann die Bremsleistung reguliert werden Bei einer Zugtrennung sprechen die Bremsen in beiden Zugteilen selbsttatig an Der grosste Nachteil der die weitere Verwendung verhinderte sind die wegen des im Vergleich zur Druckluftbremse geringeren Druckunterschiedes erforderlichen grossen Bremszylinder und bei Dampflokomotiven der hohe Dampfverbrauch der nach dem Injektorprinzip arbeitenden Luftsauger Insbesondere auf Schmalspur und Gebirgsbahnen wurde die Saugluftbremse viele Jahrzehnte eingesetzt weil sie sich wegen ihrer durch die Zweikammerwirkung generellen Mehrlosigkeit fur lange Gefallestrecken besser eignete als die anfangs nur einlosigen Druckluftbremsen Die Rhatische Bahn und die Matterhorn Gotthard Bahn in der Schweiz beispielsweise benutzen sie bis heute Um den Nachteil der grossen Bremszylinder bei Saugluftbremsen zu umgehen wurden Dampflokomotiven mit Dampfbremsen ausgerustet Hier wird der Bremszylinder der Lokomotive mit Dampf aus dem Kessel beaufschlagt Nachteil der Dampfbremse ist ihre nachlassende Bremswirkung durch Abkuhlung und Kondensation Bei Dampflokomotiven insbesondere fur Bergstrecken wird die Pumpwirkung der ohnehin mitlaufenden Dampfmaschine als verschleissfrei wirkende Bremse eingesetzt Eine Bauart ist die Gegendruckbremse nach Niklaus Riggenbach Bremssysteme Bearbeiten nbsp Krafte an einem klotzgebremsten Rad Klotz und Belagskraft grosser als Brems bzw Normalkraft Letztere zwei gleich gross nbsp Bremssohlen am Rad eines BahnfahrzeugsIn der Regel kommen bei Eisenbahnfahrzeugen folgende Bremssysteme zum Einsatz Reibungsbremsen Bearbeiten nbsp Sanden eines Guterzugs nbsp Sanden eines ICE3 nbsp Sandkasten in einem TriebwagendrehgestellAls Reibungsbremsen werden hauptsachlich Klotz oder Scheibenbremsen verwendet Weiter kommen in speziellen Fallen auch Trommelbremsen vor die als Band oder Klotzbremse ausgefuhrt sein konnen Die durch die Bremsklotzkraft am Radreifen entstehende Reibung erzeugt die Reibungskraft Bremskraft die am Radumfang tangential angreift und der Drehrichtung des Rades entgegengesetzt ist Eine gleich grosse Gegenkraft Haftkraft Haftreibungskraft wird zwischen Rad und Schiene erzeugt die den Lauf des Fahrzeugs hemmt Die vom Bremsklotz auf das Rad wirkende Reibungskraft darf nie grosser werden als die vom Rad auf die Schiene ubertragbare Haftreibungskraft sonst kommen die Rader zum Gleiten und es entstehen Flachstellen Wegen der im Vergleich zu Strassenfahrzeugen geringeren Haftreibung entstehen erheblich langere Bremswege Der Haftreibungswert zwischen Rad und Schiene ist bei sauberen trockenen oder vollstandig nassen Schienen am grossten Bei beginnendem Regen bei Nebel Raureif auf Bahnubergangen wegen Streusalz besonders aber bei Laubfall oder Verschmutzung mit Ol konnen die Schienen rutschig und der Haftreibungswert sehr klein werden Gleitschutz vorrichtungen verhindern das Gleiten allenfalls hilft auch Sanden Klotzbremse Bearbeiten Hauptartikel Klotzbremse Die Klotzbremse ist die einfachste und gleichzeitig alteste Bauart der Reibungsbremse Sie gehort zu den reibwertabhangigen Bremsen Die Bremskraft wird durch Bremsklotze erzeugt die gegen die Laufflache der Rader gedruckt werden In der Regel werden Klotzbremsen als Druckluftbremsen ausgefuhrt Klotzbremsen sind gunstig und leicht da nur wenige Bauteile benotigt werden Durch das Bremsen wird die Laufflache der Rader gereinigt wodurch die Haftreibung zwischen Rad und Schiene verbessert wird Nachteilig sind die grosse thermische Belastung auf den Radsatz und der Reibverschleiss der Radoberflache sowie die starke Larmentwicklung klotzgebremster Wagen durch die aufgerauten Radlaufflachen Schienenbremse Bearbeiten nbsp Magnetschienenbremse im Laufdrehgestell eines ICE 1Bei Schienenbremsen werden Bremsklotze besonderer Formen direkt auf den Schienenkopf oder auf die Schienenseiten gepresst Damit sind sie nicht wie die auf die Radsatze wirkenden Bremsen vom Reibungsverhaltnis zwischen Rad und Schiene abhangig Es handelt sich in der Regel um Magnetschienenbremsen Langliche Bremsschuhe werden auf den Schienenkopf abgesenkt und mit Magnetkraft auf ihn gepresst Um den Verschleiss der Schienen nicht ubermassig zu vergrossern werden sie i d R nur fur Schnellbremsungen benutzt vor allem bei Strassenbahnen Eine der ersten Anwendungen der elektrischen Magnetschienenbremse gab es 1933 beim dieselelektrisch angetriebenen Schnelltriebwagen Fliegender Hamburger Eine andere Art der Schienenbremse ist die vor allem bei Standseilbahnen ubliche Zangenbremse mit den Schienenkopf beiderseits umgreifenden Bremszangen Bei deren Betatigung werden Bremssohlen kraftschlussig beidseitig an die Seiten der Schienenkopfe angedruckt und durch Reibwirkung das Fahrzeug abgebremst und zum Stehen gebracht Damit die Bremswirkung die Wagen nicht anheben kann werden bei den betreffenden Bahnen in der Regel Keilkopfschienen verwendet nbsp Schema der ZangenbremseBesonderheiten bei der Anwendung Reibungsbremsen Bearbeiten Mechanische Bremse Bearbeiten Die meisten Triebfahrzeuge Reisezug und einige Guterwagen sind mit einer von Hand zu betatigenden Feststellbremse Handbremse ausgerustet Diese wirkt direkt mechanisch auf das Bremsgestange des Fahrzeugs Die Aktivierung einer Feststellbremse bewirkt eine Blockierung der Radumdrehung unabhangig von der pneumatischen Bremse und ist somit geeignet abgestellte Fahrzeuge gegen unbeabsichtigte Bewegung zu sichern Eine Festlegung des abgestellten Fahrzeugs ermoglichen nur mechanische Bremsen da die Haltekraft der Druckluftbremsen aufgrund von unvermeidbaren Undichtigkeiten nachlassen kann Ein Sichern von Schienenfahrzeugen mit Druckluftbremse ist nur bis zu 60 Minuten nach dem Abstellen zulassig Man unterscheidet zwei Bauformen Die vom Fahrzeug aus bedienbare Handbremse dient einerseits der Sicherung von Fahrzeugen gegen Entlaufen und andererseits dem Regulieren der Geschwindigkeit fur bestimmte Rangierbewegungen sowie zum Anhalten von Zugen bei gestorter selbsttatiger Bremse Sie ist in der Regel als Spindel bremse ausgefuhrt und wird von einer Bremserbuhne oder bei Reisezugwagen aus dem Wageninneren in der Regel von einem Einstiegsraum aus bedient Dieses Bremsgewicht ist bei Guterwagen weiss eingerahmt weiss wie die restliche Bremsanschrift alternativ schwarz auf weissem oder hellem Untergrund Handbremsen bei Tendern und Tenderlokomotiven sind oft als Wurfhebelbremse ausgebildet Die bodenbedienbare Feststellbremse mit seitlich angebrachten Bedieneinrichtungen ist nur zur Sicherung gegen Wegrollen von abgestellten Wagen geeignet Sie kann als Handrad oder als Federspeicherbremse ausgefuhrt sein die Bedienungsgriffe sind bei Guterwagen rot eingerahmt markiert Bei einseitig geneigten Zahnradbahnen wird oft eine richtungsabhangige Klinkenbremse eingebaut Sie bremst nur bei Talfahrt Bei der Bergfahrt ist die angezogene Klinkenbremse durch einen Klinkenmechanismus freilaufend und verhindert ein Ruckwartsrollen des Zuges Schleuderbremse Bearbeiten Die Schleuderbremse dient nicht zur Verringerung der Geschwindigkeit sondern verhindert durch leichtes Anbremsen das Schleudern der Triebrader bei schlechten Adhasionsverhaltnissen Damit diese Bremse richtig wirkt mussen das rasche Anlegen der Bremsklotze und das sofortige Losen gewahrleistet sein Dies geschieht mit einem elektropneumatischen Ventil das durch ein automatisches Steuergerat oder mit einem Druckknopfschalter betatigt wird Gleitschutzvorrichtung Bearbeiten Die Bremskraft kann in ungunstigen Fallen die vom Rad auf die Schiene ubertragbare Haftreibungskraft uberschreiten Dabei besteht die Gefahr dass die Rader beim Bremsen blockieren Das fuhrt zu langeren Bremswegen und hat zudem zur Folge dass die Laufflachen der Rader durch Flachstellen beschadigt werden Gleitschutz vorrichtungen konnen ein Gleiten des Rades verhindern Die Gleitschutzvorrichtung vergleicht die Drehzahl der Fahrzeugachsen untereinander und gegen Allachsgleiten mit einer virtuellen aus dem anliegenden Bremsdruck und der moglichen Verzogerung berechneten Geschwindigkeit Sobald die Drehzahldifferenz einen bestimmten Wert erreicht wird der Bremszylinder abgesperrt Steigt die Drehzahl des Rades nicht an wird entluftet Sobald die Achse wieder die normale Drehzahl erreicht hat wird die Entluftung des Bremszylinders unterbrochen und die normale Bremsung setzt wieder ein Dieser Vorgang findet in Zehntelsekunden statt Sind die Reibungsverhaltnisse sehr schlecht steigt die Drehzahl eventuell gar nicht wieder an in diesem Fall wird nach 6 Sekunden der Regelvorgang beendet und der volle Bremsdruck wieder aufgebaut auch wenn die Achsen stehen Damit wird verhindert dass ein Fahrzeug gar nicht mehr bremst Elektromagnetische und hydrodynamische Bremsen Bearbeiten Elektromagnetische und hydrodynamische Bremsen sind verschleiss frei und unterstutzen die Druckluftbremse in ihrer Wirkung Dabei spielt der Antrieb der Triebfahrzeuge eine konstruktive Rolle Bei Triebfahrzeugen mit elektrischen Fahrmotoren konnen diese fur elektrodynamische Bremsen genutzt werden wahrend in Verbrennungsantrieben mit hydraulischer Kraftubertragung hydrodynamische Bremsen vorhanden sein konnen Neuerdings finden sich bei Eisenbahnfahrzeugen auch sogenannte Retarder eine Variante der hydrodynamischen Bremse fur antriebslose Achsen Von historischem Interesse sind die Riggenbach Gegendruckbremsen bei Dampflokomotiven Elektromagnetische Bremsen Bearbeiten nbsp Triebwagen ABe 4 4 I der Rhatischen Bahn In den Bremswiderstanden auf dem Dach der Triebwagen wird die durch die elektrische Bremse erzeugte Energie in Warme umgewandelt Das Prinzip der elektromagnetischen Induktion kommt bei der Verwendung des elektrischen Antriebsmotors als Generator Elektrodynamische Bremse und der Induktion von Wirbelstromen z B in den Schienen Wirbelstrom Bremse zur Anwendung a Elektrodynamische BremseBei der elektrodynamischen Bremse in der Schweiz Elektrische Bremse 1 wirken die Fahrmotoren der Triebfahrzeuge als Generatoren Die dadurch gewonnene elektrische Energie wird bei der Nutzstrombremse ins Fahrleitungsnetz zuruckgespeist bei der Widerstandsbremse uber Widerstande in Warmeenergie umgewandelt Es ist moglich beide Betriebsarten zu kombinieren Ist das Fahrleitungsnetz aufnahmefahig wird der Bremsstrom in diesem Fall zuruckgespeist Anderenfalls wird er auf die Bremswiderstande geschaltet Die elektrodynamische Bremse dient dem verschleissarmen Regulieren und Vermindern der Geschwindigkeit auch auf Gefallestrecken in gewissen Fallen bis zum Halt Elektrodynamische Bremsen konnen an elektrisch und dieselelektrisch betriebenen Triebfahrzeugen eingesetzt werden Bei dieselhydraulisch betriebenen Triebfahrzeugen fehlt fur eine elektromotorische Bremse der elektrische Fahrmotor fur einen Generatorbetrieb Elektrodynamische Bremsen werden meist als Zusatzbremse eingesetzt Ublicherweise ist dabei eine Druckluftbremse das Hauptbremssystem weil diese im Gegensatz zur elektrischen Bremse eine Abbremsung bis zum Stillstand und nicht nur bis nahe Null erlaubt Solange die dynamische Bremse ausreichend Bremsleistung erzeugt wird die Druckluftbremse nur vorgesteuert aber nicht angelegt In der Notbremsberechnung durfen nur Bremsen berucksichtigt werden die unabhangig von der Fahrleitung oder Energieerzeugung sind Das schliesst alle nur in die Fahrleitung ruckspeisenden oder durch Fremdstrom erregte Bremsen aus b Wirbelstrombremse nbsp Wirbelstrombremse im Drehgestell des ICE S wie es auch im ICE 3 eingesetzt wird Die Bremsmagneten sind rot umrandet Eine Wirbelstrombremse kommt bei den ICE 3 der Deutschen Bahn zum Einsatz Die Vorteile bei diesem Bremssystem sind dass die Wirbelstrombremsen unabhangig vom Rad Schiene Kraftschluss und damit witterungsunabhangig sind sogenannte haftwertunabhangige Bremse und dass sie ihre Bremskraft beruhrungslos und sehr genau steuerbar auf den Schienenkopf leiten was einen verschleissfreien Betrieb ermoglicht Damit verbunden besteht zudem die Moglichkeit den Zug auf langen Gefallstrecken sicher zu kontrollieren da im Gegensatz zu Klotz Scheiben oder Magnetschienenbremsen eine Uberhitzung der Bremse nicht zu befurchten ist Jedoch kann auf diese Bremssysteme nicht ganzlich verzichtet werden da die Bremskraft der Wirbelstrombremse geschwindigkeitsabhangig ist und das Fahrzeug mit ihr allein nicht rechtzeitig zum Stehen gebracht werden kann Weitere Probleme bringen die starken Induktionsstrome die die Schienen aufheizen und den Betreiber dazu zwingen die Temperatur der Schienen zu uberwachen um eine Verschiebung in der Gleislage durch ubermassige Erhitzung zu verhindern sowie die entstehenden starken Magnetfelder die die Signale am Streckenrand storen konnen Bei der rotierenden Wirbelstrombremse wird die Schiene als Elektromagnet verwendet und Strome in den Radern des Zuges induziert deren Magnetfelder Wechselwirkungen mit denen der Elektromagneten eingehen und so das Fahrzeug bremsen Diese Bremse wird zurzeit nur in Versuchsfahrzeugen eingesetzt Hydrodynamische Bremse Bearbeiten Triebfahrzeuge mit hydraulischer Kraftubertragung bieten sich fur den Einbau einer hydraulischen Bremse an Hierzu wird eine zusatzliche hydraulische Kupplung im Stromungsgetriebe eingebaut deren Turbinenrad fest mit dem Gehause verbunden ist Das Pumpenrad wird von den Radsatzen angetrieben Bremskupplung Retarder Die Bremskraft kann durch die Fullung der Kupplung mit Ol geregelt werden Die Kupplung wird folglich mit 100 Schlupf betrieben wodurch eine hohe Warmemenge uber die Kuhlanlage der Lokomotive abgefuhrt werden muss Die Leistungsfahigkeit der Kuhlanlage begrenzt daher meist auch die Maximalleistung der hydraulischen Bremse Eine weitere Moglichkeit bietet die Verwendung von sogenannten Turbowendegetrieben die fur jede Fahrtrichtung eigene hydraulische Kreislaufe verwenden Hier konnen die Kreislaufe der Gegenrichtung zum Bremsen verwendet werden Nachteilig im Vergleich zur Bremskupplung ist der erhohte Kraftstoffverbrauch da der Motor die Bremskraft erzeugen muss Zahnradbremsen Bearbeiten nbsp Bremszahnrad eines Wagens der WengernalpbahnBei Zahnradbahnen ist ein sicheres Anhalten nur mit Reibungs oder Magnetschienenbremsen nicht moglich Die Fahrzeuge dieser Bahnen sind darum mit Zahnradbremsen ausgerustet Dabei handelt es sich um gebremste Zahnrader die in die Zahnstange eingreifen Als Zahnradbremsen kommen mechanische Bremsen zum Einsatz Bei Triebfahrzeugen ist die Zahnradbremse oft auch als Widerstands oder Nutzstrombremse ausgefuhrt Siehe Abschnitte Bremsen und Selbsterregte Beharrungsbremse fur Umrichterfahrzeuge im Artikel Zahnradbahn Nachbremse Bearbeiten Schienentraktoren ohne indirekt wirkende Druckluftbremse sind in der Schweiz mit einer Nachbremse N ausgerustet Sie konnen damit beim Schleppen gebremst werden Bei einer Betriebs oder Vollbremsung spricht die Nachbremse nicht an Die Nachbremse bewirkt dass die Luftbremse eines an die Hauptluftleitung angeschlossenen Traktors zum Ansprechen kommt wenn der Druck in der Hauptluftleitung um ca 2 5 bar abgesenkt wird Bei der Erhohung des Hauptluftleitungsdrucks auf den Wert einer Vollbremsung lost die Nachbremse Weil bei den Re 460 der SBB die indirekt wirkende Druckluftbremse beim Schleppen nicht wirksam ist wurden die Lokomotiven mit einer Nachbremse ausgerustet wie man sie bisher bei Traktoren kannte 2 Fur das Befahren von Zahnstangenstrecken konnen Wagen von gemischten Zahnrad Adhasionsbahnen mit einer Adhasions und einer verzogert wirkenden Zahnradbremse ausgerustet sein Bei einer massigen Absenkung des Vakuums bis 25 cm Hg bzw des Luftdrucks in der Hauptluftleitung spricht nur die Adhasionsbremse an Das genugt zum Einhalten der Geschwindigkeit bei Talfahrt Eine starkere Absenkung des Vakuums ab 24 cm Hg bzw des Druck in der Hauptluftleitung bewirkt dass zusatzlich auch die Zahnradbremse anspricht Heutige Betriebserfordernisse Bearbeiten nbsp Bremse eines Selbstentladewagens nbsp BremssohlenMit Einfuhrung der Eisenbahn Bau und Betriebsordnung wurde 1967 vorgeschrieben dass alle Fahrzeuge ausgenommen Kleinlokomotiven und Leitungswagen mit durchgehender selbsttatiger Bremse auszurusten sind 3 Heute mussen Zuge mit einer Hochstgeschwindigkeit von mehr als 50 km h mit einer durchgehenden und selbsttatigen Bremse ausgestattet sein Durchgehend bedeutet dass die Bremsen aller Fahrzeuge eines Zuges zentral von einer Stelle aus bedient werden konnen Als selbsttatig gilt eine Bremse wenn bei einer Trennung der Bremsleitung der Zug oder beide Zugteile automatisch bis zum Stillstand abbremsen Weitere Betriebsanforderungen sind Kompatibilitat mit den Bremssystemen anderer Bahnen Verteilung der Bremskraft auf den ganzen Zug Bremskraftregulierung nach Zuggewicht hohe und kontinuierlich verfugbare Bremsleistung Stauchungen und Zerrungen Bearbeiten Eine Besonderheit von Eisenbahnzugen ist es dass am Ende eines Zuges eine angemessene Bremskraft vorhanden sein muss um ein Stauchen oder Zerren des Zuges zu vermeiden und einen Stillstand des Zuges bei einer Zugtrennung sicherzustellen Gestaucht wird ein Zug wenn der hintere Zugteil ungebremst gegen den vorderen bereits gebremsten Zugteil geschoben wird und so den Zug zusammendruckt Dies tritt wegen der Durchschlagszeit insbesondere bei langen Zugen mit Druckluftbremsen auf deren Bremse zentral von einem Fuhrerstand aus gesteuert wird Der vom Fuhrerstand ausgeloste Luftdruckunterschied wandert mit einer endlichen Geschwindigkeit nach hinten durch den Zugverband so dass Fahrzeuge an der Zugspitze fruher einbremsen als Fahrzeuge am Zugende Eine Zerrung im Zug entsteht wenn der hintere Zugteil fruher bremst als der ungebremste vordere Zugteil oder noch bremst wahrend der vordere Zugteil nicht mehr bremst In diesem Fall konnen die auftretenden Krafte in Langsrichtung des Zuges grosser sein als die Zug und Stosseinrichtungen aufnehmen konnen Die Folge ist eine Zugtrennung die eine Gefahr fur nachfolgende Zuge darstellt nbsp Bremsstellungswechsel Bremsstellung G oder P eines Guterwagens mit eingestellter Bremsstellung G Um das Problem von Stauchungen und Zerrungen im Zugverband in der Praxis zu beherrschen kann an den meisten Eisenbahnfahrzeugen durch Umstelleinrichtungen wie zum Beispiel einen Bremsstellungswechsel die Anlege und Losezeit der jeweiligen Fahrzeugbremse verandert werden Entsprechend der gewahlten Bremsstellung G P P2 R R Mg legt die Fahrzeugbremse schneller an bzw lost schneller Bremsstellung Charakteristik Anlegezeit LosezeitG langsam wirkend 18 bis 30 Sekunden 45 bis 60 SekundenP schnell wirkend 3 bis 5 Sekunden 15 bis 20 SekundenDie einzustellende Bremsstellung ergibt sich aus dem Fahrplan und den jeweiligen betrieblichen Regelungen des Eisenbahnverkehrsunternehmens zum Bedienen der Bremsen Im Schienenguterverkehr wird bzw werden in der Regel bei einem Wagenzuggewicht Gesamtgewicht aller Fahrzeuge hinter dem fuhrenden Triebfahrzeug von mehr als 800 t das Triebfahrzeug an der Spitze in der Bremsstellung G und bei einem Wagenzuggewicht von mehr als 1200 t zusatzlich die folgenden funf Fahrzeuge in der Bremsstellung G gefahren Schiebelokomotiven Bearbeiten Auf Strecken mit grossen Steigungen kann es notwendig sein dass besonders schwere Zuge beispielsweise Kohle oder Erzzuge mit zusatzlichen Lokomotiven geschoben werden mussen Dies wird mit Hilfe so genannter Schiebelokomotiven bewerkstelligt die zwar zusatzliche Antriebsleistungen bringen aber nicht unbedingt zur Bremswirkung beitragen Eine zusatzliche Bremswirkung der Druckluftbremse hangt davon ab ob die Schiebelokomotive an die Hauptluftleitung gekuppelt ist Auf der Talfahrt bei Gebirgsbahnen kommt die elektrische Bremse der Schiebelokomotive zum Einsatz Sie tragt verschleissfrei zur Bremsleistung des Zuges bei und der Zug bleibt gestreckt Sicherheitsbremse Bearbeiten Die Sicherheitsbremse ist von der Reibung zwischen Rad und Schiene unabhangig Als Sicherheitsbremsen gelten unter anderem Schienen und Zahnradbremsen Sicherheitsbremsen sind in der Schweiz vorgeschrieben zum Befahren von Strecken mit mehr als 60 Neigung und bei Strassenbahnen wenn die Geschwindigkeit nicht angemessen reduziert ist Fahrzeuge mit Bremsrechner Bearbeiten nbsp Bremshebel im ICE 4 dahinter die Diagnoseanzeige der verschiedenen Bremssysteme und das ManometerBei modernen Triebfahrzeugen und Steuerwagen ist die Steuerung der Bremssysteme in die Leittechnik integriert Die Bedienungselemente im Fuhrerraum steuern uber den Datenbus und das Fahrzeugleitgerat einen Rechner und dieser die Druckluftbremse Eine Schnellbremsung kann in jedem Fall direkt durch Offnen der Hauptluftleitung mit einem Nothahn oder einem Notbremsventil unter Umgehung des Rechners ausgefuhrt werden Fristarbeiten an Bremsen BearbeitenAls sicherheitsrelevante Bauteile sind Bremsen an Schienenfahrzeugen regelmassig zu uberprufen und instand zu halten Diese Arbeiten sind durch speziell qualifiziertes Personal Bremsschlosser durchzufuhren Fur den Bereich der nichtbundeseigenen Eisenbahnen in Deutschland gelten die Regelungen der VDV Schrift 885 Instandhaltungsleitfaden Bremsen und Druckluftbehalter bei den NE Bahnen IBD NE als Anerkannte Regeln der Technik Fur den Bereich der Deutschen Bahn AG bestehen Regelwerke mit ahnlichem Inhalt Die IBD NE sieht derzeit vier Arten von Bremsrevisionen vor verkurzte Darstellung Brems revision Turnus ArbeitsumfangBr 0 bei Bedarf Funktions und Dichtheitsprufung Eine Br 0 ist auszufuhren nachdem bei Arbeiten am Fahrzeug die Bremsanlage beruhrt wurde zum Beispiel durch Abheben des Wagenkastens Radsatzbearbeitung oder Austausch von Bremsbauteilen Br 1 1 Jahr nach der letzten Br 1 2 oder 3bei Guterwagen alle 2 Jahre Besichtigung auf Zustand und einwandfreies Wirken ggfs BedarfsinstandsetzungBr 2 4 Jahre nach letzter Br 2 oder 3bei Guterwagen im Wechsel mit Br 3 anlasslich Hauptuntersuchung Besichtigung auf Zustand und einwandfreies Wirken dabei auch Besichtigung der Druckluftbehalter und teilweise Zerlegung der Bremsanlage Br 3 bei der Hauptuntersuchung des Fahrzeugs Bremsgestange zerlegen Bremsbauteile aufarbeiten oder tauschen Sicherheitsventile prufen Leitungen ausblasen Druckbehalter prufen Siehe auch BearbeitenSandstreuer Gleisbremse Bremsprobe Notbremse Flusterbremse Komposit Bremssohle Literatur BearbeitenBundesamt fur Verkehr Fahrdienstvorschriften FDV A2020 Bern 2020 R 300 14 Bremsen In Deutsche Bundesbahn Hrsg Eisenbahn Lehrbucherei der Deutschen Bundesbahn 4 Auflage Band 122 Josef Keller Verlag Starnberg 1962 Friedrich Sauthoff Bremskunde fur den technischen Wagendienst Eisenbahn Fachverlag Heidelberg und Mainz 1978 Weblinks BearbeitenDruckluftbremsen an EisenbahnfahrzeugenEinzelnachweise Bearbeiten Schweizerische Fahrdienstvorschriften FDV A2020 Bundesamt fur Verkehr BAV 1 Juli 2020 PDF 9 MB R 300 14 Abschnitt 2 6 Elektrische Bremse Bruno Lammli SBB CFF FFS Re 460 und BLS Re 465 Mechanische Konstruktion Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 1 Februar 2014 abgerufen am 18 Januar 2014 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www lokifahrer ch Ernst Kockelkorn Auswirkungen der neuen Eisenbahn Bau und Betriebsordnung EBO auf den Bahnbetrieb In Die Bundesbahn Band 41 Nr 13 14 1967 ISSN 0007 5876 S 445 452 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bremse Eisenbahn amp oldid 237827750