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Dieser Artikel behandelt den physikalischen Magnetismus allgemein Zum Elektromagnetismus siehe Elektromagnetische Wechselwirkung Geschichte und Anwendungen des Magnetismus werden im Artikel Magnet behandelt Zum animalischen Magnetismus siehe Animalischer Magnetismus und Hypnose Der Magnetismus ist eine physikalische Erscheinung die sich unter anderem als Kraftwirkung zwischen Magneten magnetisierten bzw magnetisierbaren Gegenstanden und bewegten elektrischen Ladungen aussert Er lasst sich beschreiben durch ein Feld Magnetfeld das einerseits von diesen Objekten erzeugt wird und andererseits auf sie wirkt Magnetfeld eines idealen zylindrischen Magneten mit der Symmetrieachse in der BildebeneMagnetfelder entstehen zum einen bei jeder Bewegung von elektrischen Ladungen Das ist Grundlage von Elektromagneten und wegen des Induktionsgesetzes auch der induktiven elektronischen Bauelemente Zum anderen existiert das magnetische Dipol moment von Elementarteilchen als Folge ihres Spins was zu Dauermagneten und anderen magnetischen Eigenschaften von Festkorpern aber auch Flussigkeiten und Gasen fuhrt Der Magnetismus ist ein Teilgebiet des Elektromagnetismus Die zugrundeliegende Grundkraft heisst elektromagnetische Wechselwirkung Inhaltsverzeichnis 1 Magnetfelder und Feldlinien 1 1 Nord und Sudpol 1 2 Magnetische Kraftwirkungen 1 3 Grossen und Einheiten 1 4 Beispiele fur Magnetfelder 1 5 Magnetische Energie 2 Elektromagnetismus 3 Richtungsregeln 4 Erklarung des Phanomens 5 Magnetismus der Materie 5 1 Magnetisches Moment von Elementarteilchen 5 2 Magnetisches Moment von Atomen 5 3 Magnetismus von Festkorpern 5 4 Amagnetismus 5 5 Messmethoden von Magnetismus in Festkorpern 6 Magnetismus in der Biologie 7 Allgemeine Gefahren 8 Magnetismus in Umgangssprache und Alltag 9 Abschirmung 10 Siehe auch 11 Weblinks 12 AnmerkungenMagnetfelder und Feldlinien nbsp Eisenfeilspane auf Papier die sich entsprechend dem Feld eines darunter befindlichen Stabmagneten ausgerichtet haben zeigen den Verlauf der magnetischen Feldlinien Die Buchstaben N und S dienen lediglich der Erklarung source source source source source source source source source source source source source source track Magnetfeld des StabmagnetenSiehe auch Feldbegriff in der Physik Um die Erscheinungen des Magnetismus zu beschreiben fuhrte man den Begriff des Magnetfelds ein Magnetfelder konnen verursacht werden durch magnetische Materialien etwa einen Dauermagneten elektrische Strome z B eine stromdurchflossene Spule oder zeitliche Anderung eines elektrischen Feldes Magnetische Feldlinien veranschaulichen in jedem Punkt des Feldes Richtung und Richtungssinn des Magnetfeldes bzw des magnetischen Flusses Diese Richtung wird dahin festgelegt wie sich der Nordpol eines Probemagneten ausrichten wurde Die Starke des Magnetfeldes ist proportional zum Drehmoment das dieser Probemagnet erfahren wurde wenn man ihn um einen bestimmten Winkel aus dieser Richtung auslenkt Der Abstand der Feldlinien zeigt die Starke des Magnetfeldes an Je dichter die Feldlinien desto starker das Feld In der Magnetostatik gibt es im Gegensatz zur Elektrostatik keine Ladungen echte magnetische Monopole sind zwar denkbar alle experimentellen Tatsachen sprechen aber gegen ihre Existenz Somit ist das Magnetfeld quellenfrei 1 Magnetische Feldlinien haben daher keinen Anfang und kein Ende 2 3 Der Verlauf magnetischer Feldlinien kann durch die Ausrichtung von Eisenfeilspanen oder einer Kompassnadel sichtbar gemacht werden fur dreidimensionale Demonstrationen kann man die Eisenfeilspane zum Beispiel in Silikonol suspendieren Hall Sonden sind elektronische Sensoren auf Basis des Hall Effektes die Starke und oft auch Richtung der Magnetfelder messen konnen Nord und Sudpol Ein Stabmagnet an der Erdoberflache richtet sich bei Fehlen anderer Krafte so aus dass eines seiner Enden in Richtung Norden zum arktischen Magnetpol und das andere in Richtung des antarktischen Magnetpols zeigt Das nach Norden zeigende Ende wird Nordpol des Magneten genannt Durch Definition wurde festgelegt dass am Nordpol eines Magneten die Feldlinien aus dem Magneten aus und an seinem Sudpol in ihn eintreten Deshalb bezeichnet man allgemein bei Elektromagneten oder Permanentmagneten Gebiete aus denen die Feldlinien austreten als Nordpol und Gebiete in die sie eintreten als Sudpol Da der Nordpol des Magneten vom arktischen Magnetpol angezogen wird ist der arktische Magnetpol ein magnetischer Sudpol Gleiches gilt umgekehrt fur den Sudpol des Magneten und den antarktischen Magnetpol Magnetische Kraftwirkungen Das magnetische Feld ubt auf bewegte elektrische Ladungen q displaystyle q nbsp die sogenannte Lorentzkraft F L q v B displaystyle vec F mathrm L q vec v times vec B nbsp aus Sie ist proportional zur Geschwindigkeit v displaystyle vec v nbsp wirkt senkrecht zu den Feldlinien des Magnetfeldes und senkrecht zur Bewegungsrichtung der Ladung Sie ist die Grundlage von Elektromotoren und Generatoren sowie der Ablenkung bewegter geladener Teilchen z B mit Ablenkspulen Mit einem statischen Magnetfeld wird dabei keine Energie ausgetauscht Das magnetische Feld ubt ferner Krafte auf Magnete und magnetisierbare Korper Ferrimagnetismus bestimmter nichtmetallischer Festkorper sog Ferrite und Ferromagnetismus von Metallen wie Eisen aus Magnete und gestreckte Probekorper aus magnetisierbaren Materialien richten sich immer langs der Feldlinien beziehungsweise antiparallel zu diesen aus das heisst der magnetische Sudpol eines Probemagneten richtet sich entlang der Feldlinien zum Nordpol des erzeugenden Feldes aus Dieser Effekt wird zum Beispiel beim magnetischen Kompass ausgenutzt bei dem sich die Kompassnadel ein magnetischer Dipol nach dem Erdmagnetfeld ausrichtet Zudem werden in inhomogenen Feldern magnetisierbare Korper in Richtung steigender Feldstarke gezogen siehe Gradient Anwendungen sind Elektromagnete und der Reluktanzmotor Das gilt auch fur Magnete die sich frei ausrichten konnen In entgegengesetzter Richtung orientierte Magnete werden dagegen abgestossen Ursache fur diese Beobachtungen ist dass ein energiearmerer Zustand eingenommen wird die Krafte und Drehmomente wirken stets so dass die Gesamtenergie des Feldes abnimmt wenn die Korper ihnen folgen wobei die Bindungsenergie als mechanische Arbeit frei wird Umgekehrt wird an den Korpern Arbeit verrichtet wenn sie gegen die Krafte bewegt werden Die Arbeit senkt bzw erhoht die Energie des Feldes Sind Spulen beteiligt so kann auch Elektroenergie zu oder abgefuhrt werden Grossen und Einheiten nbsp Hans Christian Orsted Der Geist in der Natur 1854Die Starke eines Magnetfeldes kann durch zwei verschiedene physikalische Grossen ausgedruckt werden die magnetische Feldstarke H displaystyle vec H nbsp Einheit A m also Ampere pro Meter im CGS Einheitensystem gibt es den Namen Oersted fur die entsprechende Einheit und die magnetische Flussdichte die sog magnetische Induktion B displaystyle vec B nbsp Einheit Tesla Diese unterscheiden sich im Vakuum nur durch einen konstanten Faktor die magnetische Feldkonstante m 0 displaystyle mu 0 nbsp B m 0 H displaystyle vec B mu 0 vec H nbsp In Materie z B in Permanentmagneten ist der Zusammenhang komplizierter In diesem Fall ist B displaystyle vec B nbsp uber einen Querspalt hinweg stetig H displaystyle vec H nbsp uber einen Langsspalt Messungen mit einer Magnetfeld Sonde in Quer und Langsspalt konnen wesentlich verschieden ausfallen Die Grosse B displaystyle vec B nbsp ist immer quellenfrei wahrend das Gleiche fur H displaystyle vec H nbsp nicht gilt s u Wahrend die magnetische Feldstarke H displaystyle vec H nbsp bei Berechnungen mit elektrischen Stromen oder bei ferromagnetischem oder ferrimagnetischem Material von Vorteil ist verwendet man die magnetische Flussdichte zum Berechnen von induzierten Spannungen oder der Lorentzkraft Die beiden Feldgrossen sind uber die Materialgleichungen der Elektrodynamik miteinander verknupft welche sich im einfachsten Fall uber einen Faktor die magnetische Permeabilitat ausdrucken lasst im allgemeinen Fall gilt stattdessen H B m 0 M displaystyle vec H tfrac vec B mu 0 vec M nbsp wobei der Vektor M displaystyle vec M nbsp als die Magnetisierung des Materials bezeichnet wird Quellenfreiheit von B displaystyle vec B nbsp und Wirbelfreiheit von H displaystyle vec H nbsp letzteres nur im Falle der Abwesenheit elektrischer Strome j 0 displaystyle vec j 0 nbsp drucken sich mathematisch durch die Gleichungen div B 0 displaystyle operatorname div vec B 0 nbsp bzw rot H j displaystyle operatorname rot vec H vec j nbsp aus Dabei sind div displaystyle operatorname div nbsp und rot displaystyle operatorname rot nbsp die Differentialoperatoren fur die Divergenz bzw die Rotation also fur die Quellen bzw die Wirbeldichte eines Feldes Beispiele fur Magnetfelder Das intergalaktische Magnetfeld ausgedruckt als magnetische Flussdichte in der Einheit Tesla T schatzt man auf weniger als 0 1 nT 10 10 T das der Milchstrasse auf 30 nT Das Magnetfeld der Erde hat an der Oberflache eine Starke um 40 µT dies entspricht im Gaussschen Einheitensystem 0 4 Gauss Die magnetische Flussdichte der Sonnenflecken liegt unter 1 mT Die Sattigungsmagnetisierung von Eisen betragt ca 2 Tesla Auf der Oberflache von Neutronensternen wie z B Pulsaren herrschen dagegen typischerweise Flussdichten von 108 Tesla bei Magnetaren einer speziellen Sorte von Neutronensternen sogar 1011 Tesla Das mit 1 nT derzeit 2009 schwachste Magnetfeld auf der Erde findet man in einem speziell abgeschirmten kubischen Gebaude der Physikalisch Technischen Bundesanstalt in Berlin 4 Zweck des Kubus ist die Messung der schwachen Hirnstrome und der Herzsignale von Menschen Am National High Magnetic Field Laboratory in Tallahassee Florida wird das mit 45 T derzeit starkste zeitlich konstante Magnetfeld auf der Erde erzeugt Noch hohere Magnetfelder sind mit Elektromagneten in kurzen Pulsen erreichbar Den Weltrekord fur zerstorungsfreie Magnetbauweisen halt derzeit 2012 das National High Magnetic Field Laboratory in Los Alamos USA mit 100 75 T 5 Mittels intensiver Laserstrahlung lassen sich Flussdichten von bis zu 34 Kilotesla erzeugen allerdings nur wahrend etwa 10 ps Hohe Magnetfelder von beispielsweise 2800 T 6 lassen sich mit Stromimpulsen erzeugen wenn in Kauf genommen wird dass die Spule dabei zerstort wird bzw sich selbst zerstort Eine zusatzliche Steigerung der Flussdichte kann bei gleichzeitiger Komprimierung der Spule bzw des Feldes mittels Sprengladungen erreicht werden siehe auch Flusskompressionsgenerator Magnetische Energie Jedes Magnetfeld enthalt Energie Die Energiedichte r m displaystyle rho mathrm m nbsp an einem beliebigen Punkt eines Magnetfelds im Vakuum ist gegeben durch r m 1 2 B H 1 2 m 0 H 2 B 2 2 m 0 displaystyle rho mathrm m frac 1 2 BH frac 1 2 mu 0 H 2 frac B 2 2 mu 0 nbsp Dabei ist H displaystyle H nbsp der Betrag der magnetischen Feldstarke B displaystyle B nbsp der Betrag der magnetischen Flussdichte am gegebenen Punkt und m 0 displaystyle mu 0 nbsp die magnetische Feldkonstante oder Permeabilitat des Vakuums Die Gesamtenergie des Magnetfelds einer stromdurchflossenen Spule betragt E 1 2 L I 2 displaystyle E frac 1 2 LI 2 nbsp Hier steht L displaystyle L nbsp fur die Induktivitat der Spule und I displaystyle I nbsp fur die Stromstarke ElektromagnetismusUnter Elektromagnetismus versteht man die vielfaltigen Beziehungen zwischen Magnetismus und rein elektrischen Phanomenen Magnetfelder die durch elektrische Strome entstehen konnen durch die Spezielle Relativitatstheorie als Folge der elektrostatischen Krafte zwischen den Ladungen gedeutet werden Die Erklarung beruht darauf dass ein elektrischer Strom eine Relativbewegung entgegengesetzt geladener Teilchen darstellt deren Ladungsdichten durch die Lorentzkontraktion verschieden beeinflusst werden Geladene Elementarteilchen die einen Eigendrehimpuls Spin haben besitzen auch ein magnetisches Moment und sind damit u a verantwortlich fur den Ferromagnetismus Dies wird durch die relativistische Quantenmechanik gedeutet Auch bei der Wirkung eines Magnetfelds auf ein bewegtes geladenes Teilchen gibt es einen nur durch die Quantenmechanik erklarbaren Effekt siehe Aharonov Bohm Effekt Hierbei beeinflusst ein raumlich begrenztes magnetisches Feld die Dynamik eines geladenen Teilchens auch wenn dieses sich ausschliesslich in einem Bereich mit verschwindendem Magnetfeld bewegt Bewegungen von Ladungstragern bewirken Veranderungen im elektrostatischen und magnetischen Feld ihrer Umgebung Da sich diese Veranderungen gegenseitig beeinflussen und im Raum ausbreiten spricht man von elektromagnetischen Wellen Licht ob sichtbar oder unsichtbar und Rundfunk sind die bekanntesten Formen dieses Phanomens aber auch in der Metallverarbeitung Induktionsofen und zum Erhitzen sogar nichtleitender Substanzen kommt diese Form des Elektromagnetismus zur Anwendung Mikrowellenherd Fur eine vertiefte Darstellung und Einordnung des Elektromagnetismus siehe den Artikel Elektromagnetische Wechselwirkung Richtungsregeln nbsp Rechte Faust Regel bzw Korkenzieherregel I konventionelle bzw technische Stromrichtung B Richtung des magnetischen Felds Betrag und Vorzeichen der bewegten Ladungen sowie Betrag und Richtung ihrer Geschwindigkeit bestimmen die Starke und Richtung der magnetischen Krafte sowie der ihnen zugrundeliegenden magnetischen Felder deren exakte Messung heute u a mit Hall Sonden moglich ist Fur den Zusammenhang zwischen Stromrichtung und Richtung der magnetischen Krafte bzw der ihnen zugrundeliegenden magnetischen Felder ist dabei eine Reihe unterschiedlich bezeichneter Regeln und Merkhilfen im Umlauf die sich zunachst einmal danach unterscheiden ob bei ihnen von der konventionellen bzw technischen Stromrichtung entgegen dem Elektronenfluss oder aber der Richtung des Elektronenflusses umgangssprachlich auch physikalische Stromrichtung genannt ausgegangen wird Ist ersteres der Fall spricht man von Rechte Hand oder Rechte Faust Regeln ansonsten von Linke Hand oder Linke Faust Regeln wobei die zuerst genannten traditionell vorherrschen Die nachste Unterscheidung ist die danach ob man sich bei der betreffenden Regel ausser dem Daumen auch des jeweils im rechten Winkel zum Vorganger abgespreizten Zeige und Mittelfingers bedient oder aber sich alle Finger ausser dem Daumen zu einer Faust geschlossen vorstellt Wahrend die zuerst genannten Regeln damit als eigentliche Linke bzw Rechte Hand Regeln auch Drei Finger Regel UVW Regel oder IBF bzw FBI Regel genannt die Richtung der Lorentzkraft auf einen bewegten Ladungstrager in einem vorgegebenen ausseren Magnetfeld anzeigen dienen die an zweiter Stelle genannten Regeln Linke bzw Rechte Faust Regel Umfassungsregel popular auch Schraubenregel bzw Korkenzieherregel genannt in erster Linie dazu die Richtung des Magnetfeldes anzuzeigen das der bewegte Ladungstrager durch seine Bewegung selbst erzeugt sei es frei fliegend oder aber in einem geradlinigen bzw ringformigen elektrischen Leiter z B einer Spule Beispiele Rechte Hand Regel bzw rechtshandige UVW Regel Zeigt der abgespreizte Daumen der rechten Hand in die konventionelle bzw technische Stromrichtung eines stromdurchflossenen Ursache Leiters und der im rechten Winkel zum Daumen abgespreizte Zeigefinger in Richtung des ausseren Magnetfelds Vermittlung weist der im rechten Winkel zu beiden abgespreizte Mittelfinger in Richtung der auf die Ladungstrager im Leiter und damit ihn selbst wirkenden Lorentzkraft Wirkung Und umgekehrt Wird ein elektrischer Leiter durch mechanische Bewegung Ursache in Richtung des abgespreizten Daumens der rechten Hand in ein ausseres Magnetfeld Vermittlung gebracht dessen Richtung die des im rechten Winkel zum Daumen abgespreizten Zeigefingers ist so wird in dem Leiter ein Stromfluss Wirkung in der technischen Richtung induziert in die der zu Daumen und Zeigefinger senkrecht abgespreizte Mittelfinger zeigt Beispiele Rechte Faust Regel bzw Korkenzieherregel Wird ein stromdurchflossener Leiter mit der rechten Hand so umfasst dass der abgespreizte Daumen in Richtung der konventionellen bzw technischen Stromrichtung weist zeigen die gekrummten Finger in Richtung des entstehenden Magnetfeldes Fur einen Kreisstrom z B den einer Spule gilt dementsprechend Wird die Spule mit der rechten Hand so umfasst dass die Finger in Richtung der technischen Stromrichtung gekrummt sind zeigt der abgespreizte Daumen in Richtung des magnetischen Nordpols Erklarung des PhanomensBeim Magnetismus handelt es sich ahnlich wie bei der Supraleitung um spezifisch quantenmechanische Effekte die nicht einfach darzustellen sind Ein erfolgreiches Modell wurde schon 1927 mit der Heitler London Theorie der Bildung von Wasserstoff Molekulen entwickelt obwohl diese Theorie zunachst nichts mit Magnetismus zu tun zu haben schien Nach dieser Theorie entstehen s Molekulorbitale das heisst aus den zwei atomaren Wasserstoff Funktionen ui bildet sich ein orbitaler s Molekulzustand ps r 1 r 2 1 2 u 1 r 1 u 2 r 2 u 2 r 1 u 1 r 2 1a displaystyle psi mathbf r 1 mathbf r 2 frac 1 sqrt 2 left u 1 mathbf r 1 u 2 mathbf r 2 u 2 mathbf r 1 u 1 mathbf r 2 right qquad text 1a nbsp Das letzte Produkt ergibt sich aus dem ersten wegen des quantenmechanischen Prinzips der Ununterscheidbarkeit identischer Teilchen Es bedeutet Das erste Elektron r1 kann sich nicht nur beim ersten Atomkern befinden sondern ebenso gut in einem atomaren Wasserstoff Orbital beim zweiten Atomkern wahrend sich das zweite Elektron beim ersten Atomkern befindet Dies ergibt die Austauschwechselwirkung die fur das Zustandekommen des Magnetismus eine fundamentale Rolle spielt und um Faktoren von 100 bis 1000 starker ist als die durch die Elektrodynamik beschriebenen phanomenologischen Terme Bei der Spinfunktion x s1 s2 welche fur den Magnetismus verantwortlich ist gilt dann wegen des Pauli Prinzips das komplementare Verhalten 7 x s 1 s 2 1 2 a s 1 b s 2 b s 1 a s 2 1b displaystyle chi s 1 s 2 frac 1 sqrt 2 left alpha s 1 beta s 2 beta s 1 alpha s 2 right qquad quad text 1b nbsp d h es mussen nicht nur die ui ersetzt werden durch a und b Ersteres bedeutet spin up Letzteres spin down sondern auch durch sowie z B r1 durch die beiden diskreten Werte von s1 namlich durch Und zwar gilt a 1 2 b 1 2 1 displaystyle alpha 1 2 beta 1 2 1 nbsp und a 1 2 b 1 2 0 displaystyle alpha 1 2 beta 1 2 0 nbsp dd Mit dem Minuszeichen in 1b ergibt sich also eine Singulett Spinfunktion Das besagt Die Spins sind antiparallel beim Festkorper bedeutet das Antiferromagnetismus und bei zweiatomigen Molekulen Diamagnetismus Die Tendenz zur Molekulbindung entsprechend der oben angegebenen Ortsfunktion ergibt also wegen des Pauli Prinzips automatisch die schon erwahnte Singulettsymmetrie des Spinzustandes wogegen die Coulomb Abstossung der beiden Elektronen zu einer Singulett Ortsfunktion und komplementar dazu zu einer Triplett Spinfunktion fuhren wurde d h die Spins wurden jetzt parallel stehen Der letztgenannte Effekt uberwiegt bei Eisen Kobalt und Nickel diese Metalle sind ferromagnetisch Bei den zweiatomigen Molekulen uberwiegt er auch beim Sauerstoff das im Gegensatz zu den anderen zweiatomigen Molekulen nicht diamagnetisch sondern paramagnetisch ist Der zuerst genannte Effekt uberwiegt dagegen bei den anderen Metallen wie Natrium Kalium Magnesium oder Strontium die nichtmagnetisch sind oder bei Mangan das antiferromagnetisch ist Aus dem Heitler London Modell entstand durch Verallgemeinerung das grundlegende Heisenberg Modell des Magnetismus 8 Heisenberg 1928 Die Erklarung des Phanomens beruht also letztlich auf allen Subtilitaten der Quantenmechanik einschliesslich ihrer mathematischen Struktur insbesondere auf dem dort beschriebenen Spin und dem Pauli Prinzip wahrend die Elektrodynamik eher die Phanomenologie beschreibt Magnetismus der MaterieMagnetisches Moment von Elementarteilchen Alle fundamentalen geladenen Elementarteilchen besitzen ein charakteristisches magnetisches Moment m displaystyle vec mu nbsp Es ist uber das gyromagnetische Verhaltnis mit ihrem Spin verknupft Magnetisches Moment m displaystyle mu nbsp einiger Fermionen Elementarteilchen Bezeichnung m J T 1 displaystyle mu rm JT 1 nbsp Elektron m e displaystyle mu rm e nbsp 9 284 764 7043 28 10 24 displaystyle 9 284 764 7043 28 cdot 10 24 nbsp 9 Myon m m displaystyle mu rm mu nbsp 4 490 448 30 10 10 26 displaystyle 4 490 448 30 10 cdot 10 26 nbsp 10 Proton m p displaystyle mu rm p nbsp 1 410 606 797 36 60 10 26 displaystyle 1 410 606 797 36 60 cdot 10 26 nbsp 11 Neutron m n displaystyle mu rm n nbsp 9 662 3651 23 10 27 displaystyle 9 662 3651 23 cdot 10 27 nbsp 12 Magnetisches Moment von Atomen Das magnetische Moment eines Atoms setzt sich zusammen aus dem Beitrag der Elektronenhulle Hullenmoment und dem im Allgemeinen viel schwacheren Kernbeitrag Kernmoment Zum Hullenmoment tragen das Bahnmoment das mit dem Bahndrehimpuls der Elektronen verknupft ist und das durch den Elektronenspin bestimmte Spinmoment bei Die Summe der magnetischen Momente der Elektronen eines doppelt besetzten Atomorbitals ergibt jeweils null sodass Atome die keine halbbesetzten Orbitale besitzen kein permanentes Hullenmoment aufweisen Das Kernmoment ist zwar sehr klein es lasst sich aber dennoch nicht nur nachweisen Zeeman Effekt Stern Gerlach Versuch sondern auch praktisch anwenden z B NMR Spektroskopie Nuclear Magnetic Resonance kernmagnetische Resonanz MR Tomographie Magnetismus von Festkorpern Siehe auch Elektrizitat von Festkorpern Magnetismus von Festkorpern ist ein kooperatives Phanomen Die makroskopische Magnetisierung setzt sich additiv zusammen aus den Beitragen der einzelnen Bausteine Atome Ionen quasifreie Elektronen aus denen der Festkorper aufgebaut ist Bei vielen Materialien haben bereits die einzelnen Bausteine ein magnetisches Moment Allerdings weisen selbst von den Materialien deren Bausteine solche magnetische Momente tragen nur wenige eine makroskopische Magnetisierung auf In der Regel addieren sich namlich die verschiedenen Momente zum Gesamtmoment Null Nur wenn das nicht geschieht wenn sich also ihre Beitrage nicht in der Summe aufheben ist eine makroskopische Magnetisierung das Ergebnis In Festkorpern konnen funf Typen von Magnetismus auftreten 13 Ihre Namensgebung erfolgt beim magnetischen wie auch beim elektrischen Feld durch die Verwendung der entsprechenden Vorsilbe ganz analog Magnetismus Erklarung VeranschaulichungDiamagnetismus Bringt man eine Substanz in ein magne tisches Feld so induziert dieses in den Elektronen hullen der Atome einen Strom dessen Magnetfeld nach der Lenzschen Regel dem ausseren entgegen gerichtet ist Diamagnetismus fuhrt so zu einer Abschwachung des Magnetfeldes in der Substanz In Materialien deren Atome Ionen oder Molekule keine ungepaarten Elektronen besitzen ist Diamagnetismus die einzige Form von Magnetismus Paramagnetismus Besitzen die Atome Ionen oder Molekule eines Materials ein magnetisches Moment so richten sich diese parallel zum ausseren Magnetfeld aus Dies bewirkt eine Verstarkung des Magnet feldes im Material Bei einem idealen Para magneten sind die einzelnen magnetischen Momente voneinander isoliert Darum bricht das innere Magnetfeld nach Entfernen des ausseren Magnetfelds wegen der Warme bewegung der Teilchen zusammen Dementsprechend nimmt der Para magnetismus mit steigender Temperatur ab nbsp Ferromagnetismus Beim Ferro magne tismus sind die magnetischen Momente einzelner Teilchen nicht unabhangig voneinander sondern richten sich spontan parallel aus Die Kopplung der magne tischen Momente erstreckt sich aber nicht uber das ganze Material sondern ist auf kleine Bereiche die Weissschen Bezirke beschrankt Typische Langen skalen sind zehn Nanometer bis wenige Mikrometer Die Ausrichtung der Weissschen Bezirke ist statistisch verteilt so dass der Gesamtkorper unmagnetisch erscheint Durch ein ausseres Magnetfeld kann man die Bezirke gleich ausrichten Diese Gleich richtung bleibt auch nach Entfernen des ausseren Feldes erhalten so dass man eine permanente Magneti sierung erhalt Die Magneti sierung kann durch Erhitzen uber die ferro magnetische Curie Temperatur zerstort werden nbsp Ferrimagnetismus Auch beim Ferri magnetismus sind die magneti schen Momente einzelner Teilchen nicht unabhangig voneinander Es liegen aber zwei Arten von magnetischen Zentren vor Die Spin momente gleich artiger Zentren richten sich dabei parallel und die verschiedener anti parallel aus Dieses fuhrt zu einer partiellen Ausloschung der magneti schen Momente Im ubrigen Verhalten ahneln sie den Ferromagneten nbsp Antiferromagnetismus Auch beim Antiferro magne tismus sind die magneti schen Momente einzelner Teilchen nicht unabhangig voneinander sondern richten sich spontan anti parallel aus Daher zeigt der ideale Anti ferro magnet nach aussen kein magnetisches Verhalten Mit steigender Temperatur stort die Warme bewegung die Anordnung so dass sich der Anti ferro magnet zunehmend wie ein Ferrimagnet verhalt Bei Erhitzen uber die Neel Temperatur verhalt sich der Anti ferro magnet nur noch para magnetisch vergleiche Curie Temperatur beim Ferromagneten nbsp Daruber hinaus gibt es noch Formen des Magnetismus die durch nicht magnetisches oder nichtlineares Verhalten der funf Magnetismustypen gepragt sind Metamagnetismus Metamagnetische Materialien z B Eisen II chlorid weisen bei sehr kleinen ausseren Magnetfeldern verschwindend kleine Magnetisierungen auf antiferromagnetisch bei grosser werdender Feldstarke nimmt die Magnetisierung unverhaltnismassig stark und gleichbleibend zu und geht gegen einen Sattigungswert Dieses Verhalten lasst sich so beschreiben dass sich der Kristall fur kleine Felder antiferromagnetisch und fur starke Felder ferromagnetisch verhalt 14 Amagnetismus Mit Amagnetismus amagnetisch nichtmagnetisch oder unmagnetisch ist meist nicht ferromagnetisch gemeint beispielsweise als Eigenschaft von austenitischem Stahl im Gegensatz zu gewohnlichem Baustahl Stoffe auf die ein Magnetfeld uberhaupt keine Wirkung hat gibt es nicht Bei sehr hohen Magnetfeldstarken kann es auch bei amagnetischen Materialien zu Anziehungs oder im noch geringeren Masse zu Abstossungseffekten kommen wenn auch wesentlich schwacher als bei ferromagnetischen Stoffen Die Bezeichnung amagnetisch wird nicht einheitlich gebraucht Messmethoden von Magnetismus in Festkorpern Um die verschiedenen Arten des Magnetismus und deren Temperaturabhangigkeit zu untersuchen werden sowohl verschiedene makroskopische als auch atomar mikroskopische Methoden verwendet Eine der empfindlichsten makroskopischen Methoden beruht auf dem Josephson Effekt und wird im SQUID verwendet der in der Materialforschung meist mit einem geregelten Kryostaten kombiniert wird Der Hall Effekt ist ebenfalls eine makroskopische Methode und findet auch Anwendung in vielen einfachen technischen Anwendungen z B im Automotor Auf atomarer Skala werden Atomkerne unter Verwendung der Hyperfeinwechselwirkung genutzt um mit Atomkernen im Kristallgitter am Ort des jeweiligen Kerns die Grosse des Magnetfeldes zu messen Bekannte Methoden sind Mossbauer Spektroskopie Gestorte Gamma Gamma Winkelkorrelation und NMR Magnetismus in der BiologieWeil jede Nervenaktivitat auch aus elektrischen Stromen besteht produziert unser Nervengewebe und insbesondere unser Gehirn standig Magnetfelder die mit empfindlichen Detektoren empfangen werden konnen Magnetische Wechselfelder konnen uber Induktion elektrische Strome im Gewebe auslosen und konnen so einen schwachen Einfluss auf das Nervensystem haben So kann der motorische Cortex derartig mit Hilfe der Transkraniellen Magnetstimulation TMS stimuliert werden dass es zu unwillkurlichen Muskelkontraktionen kommt Auch die Nerven in den Muskeln selbst konnen auf diese Weise stimuliert werden In entsprechend starken Feldern zum Beispiel in einem Kernspintomografen treten sogenannte Magnetophosphene optische Sinneswahrnehmungen auf Des Weiteren ist seit langem bekannt dass magnetische Wechselfelder die Sekretion von Hormonen Beispiel Melatonin beeinflussen konnen 15 16 Langzeitfolgen fur den Menschen konnten dabei jedoch nicht beobachtet werden 17 18 Viele Vogel Meeresschildkroten und weit ziehende Fische verfugen uber einen Magnetsinn und konnen sich mittels des Erdmagnetfelds orientieren Der Arzt Franz Anton Mesmer entwickelte eine Theorie die 1784 von der franzosischen Akademie der Wissenschaften gepruft und verworfen wurde nach der ein Fluid das Mesmer als Magnetismus animalis bezeichnete von Mensch zu Mensch ubertragbar sei und bei der Hypnose und bestimmten Heilverfahren Mesmersche Streichungen eine Rolle spielen sollte Uber den seinerzeit popularen animalischen Magnetismus hinaus befasste sich in Orleans der Arzt und Magnetiseur Louis Joseph Jules Charpignon um 1845 19 auch mit Magnetismus in einer allgemeineren Bedeutung 20 nbsp Warnzeichen nach ISO 7010 zur Warnung vor magnetischen FeldernWirkungen oder Gefahren magnetischer Gleichfelder auf den Menschen sind nicht bekannt Auch die gepulsten Felder bei der Kernspintomografie sind im Allgemeinen ungefahrlich Dagegen kommt es bei starken Feldern in folgenden Fallen zu Gefahren Kraftwirkung durch an oder im Korper vorhandene ferri oder ferromagnetische Teile sowie umherfliegende ferri oder ferromagnetische Teile Daher gelten in Magnetfeldlaboren und an Kernspintomografen Sicherheitsregeln die gewahrleisten dass keinerlei ferromagnetische Teile in die Nahe geraten Folgende Schaden sind weiterhin relevant Storung oder Ausfall von Herzschrittmachern sowie Storung nicht amagnetischer Uhren und anderer mechanischer Gerate Siehe auch Magnetotaxis Magnetospirillum gryphiswaldense Magnetospirillum magnetotacticum MagnetosomAllgemeine GefahrenGepulste Felder konnen durch elektromagnetische Induktion samtliche elektronischen und elektrischen Einrichtungen beeinflussen oder zerstoren vgl auch Elektromagnetischer Puls Unregelmassigkeiten des Teilchenstroms von der Sonne Sonnenwind fuhren auf der Erde zu sogenannten magnetischen Sturmen die durch Induktion Telefon und Uberlandleitungen Kabelsysteme und auch metallene Rohrleitungen gefahrden konnen Magnetische Felder konnen Aufzeichnungen auf magnetischen Datentragern wie etwa Tonband Videoband oder Festplatte loschen Wenn ein Magnetfeld als Folge eines Zwischenfalls Leitungsunterbrechung beim konventionellen Elektromagneten oder Quenchen beim Supraleitungsmagneten schlagartig zusammenbricht konnen durch Induktion sehr hohe elektrische Spannungsimpulse entstehen Fuhren diese zu Stromfluss konnen die dadurch wiederum erzeugten Magnetfelder z B Gegenstande gewaltsam in den Magneten hineinziehen Daher durfen Experimentieraufbauten in direkter Nahe des Magneten keine geschlossenen Leiterschleifen beispielsweise in irgendwelchen Gestellen enthalten dies wird durch Einfugen isolierender Zwischenstucke erreicht Die zwei ringformigen Permanentmagnete aus dem Magnetron eines Mikrowellenherdes ziehen sich so stark an dass man sich eine feine Fingerhautfalte dazwischen schmerzhaft einklemmen und verletzen kann Magnetismus in Umgangssprache und AlltagZu Missverstandnissen kommt es ofter durch die Verwechslung der Begriffe magnetisch im Sinne von ferromagnetisch magnetisiert und magnetisierbar In der Umgangssprache wird unter Magnetismus praktisch ausschliesslich der Ferromagnetismus verstanden denn dieser ist im Alltag haufig und vertraut Haftmagnete an einer Blechtafel die Wirkungsweise eines Kompasses usw Die anderen Arten des Magnetismus Diamagnetismus Paramagnetismus usw sind dagegen in der alltaglichen Umwelt unauffallig Mit magnetisch ist also meist ferromagnetisch gemeint Die meisten Menschen verbinden den Begriff Magnetismus richtigerweise sehr stark mit den Werkstoffen Eisen und Stahl Weniger bekannt ist dass auch Nickel und Cobalt ferromagnetisch sind Falsche Vorstellungen uber die Magnetisierbarkeit sind verbreitet und finden sich auch in einigen Buchern und sonstigen Quellen Beispielsweise ist ein Gegenstand aus einfachem Stahl ferromagnetisch und somit magnetisierbar aber nur magnetisch weich das heisst er verliert seine Magnetisierung sehr schnell wieder Nicht aus jedem beliebigen Stahldraht lasst sich durch Uberstreichen mit einem Dauermagneten eine provisorische Kompassnadel herstellen ein magnetisch weicher Stahldraht ist nicht dazu geeignet Wenn man einen magnetisch weichen Stahldraht mit einem Dauermagneten beruhrt dann wird er zwar angezogen aber nicht dauerhaft magnetisiert Eine magnetisch harte Stahlnadel lasst sich dagegen dauerhaft magnetisieren das heisst sie verliert ihre Magnetisierung erst uber einen langen Zeitraum und konnte damit als Behelfskompass funktionieren Ob ein Gegenstand magnetisch im Sinne von ferromagnetisch ist kann man leicht prufen indem man ihn mit einem Dauermagneten beruhrt Spurt man dabei eine Kraft dann ist der Gegenstand ferromagnetisch Ob ein Gegenstand magnetisiert ist das heisst selbst ein Dauermagnet ist kann man entsprechend an einem sehr leichten Teil aus unmagnetisiertem Stahl z B einer Heft oder Buroklammer prufen Bleibt die Heftklammer an dem Gegenstand hangen dann ist er magnetisiert Eine Magnetisierung beispielsweise bei Werkzeugen kann in der Praxis erwunscht sein z B sind manche Schraubendreher absichtlich magnetisiert damit die Handhabung kleiner Eisenschrauben vereinfacht wird Die Magnetisierung kann aber auch unerwunscht sein weil dadurch standig kleine Eisenfeilspane o A am Gerat haften Notebooks von Apple weisen mitunter eine magnetisch koppelnde Stromversorgungsbuchse auf Diese MagSafe Verbindung lost sich in den meisten Fallen wenn versehentlich am Kabel gezogen wird und kann so Sturze des Gerats vom Tisch auf den Boden vermeiden Der flache Stecker hat einen ferromagnetischen Rahmen der von dem Magneten in der etwas vertieft sitzenden Flache der Buchse angezogen wird Wird das Gerat ohne Hulle in einen Rucksack gesteckt mit dem gelegentlich auch Handwerkszeug transportiert wird kann die Buchse Eisen und Rostpartikel anziehen und sich damit verstopfen Diese Partikel konnen mithilfe starken Klebebands herausgezogen werden Abschirmung Hauptartikel Abschirmung nbsp Beeinflussung des Verlaufs der magnetischen Feldlinien durch ferromagnetisches Material Innerhalb des Rings kommt es durch Abschirmung zu einem nahezu feldfreien Raum Die Abschirmung elektrotechnischer Gerate Einrichtungen und Raume dient dazu elektrische und oder magnetische Felder von diesen fernzuhalten oder umgekehrt die Umgebung vor den von der Einrichtung ausgehenden Feldern zu schutzen Magnetische Abschirmungen werden z B in Rohrenmonitoren und Oszilloskopen mit Kathodenstrahlrohre eingesetzt da es aufgrund magnetischer Storquellen zu Bildstorungen kommen kann Dauermagnete von Lautsprechern in Fernsehgeraten mit Bildrohre werden oft magnetisch abgeschirmt Zur Abschirmung von statischen Magnetfeldern und von Magnetfeldern geringer Frequenz dienen weichmagnetische Werkstoffe d h ferromagnetische Materialien hoher Permeabilitat und geringer Remanenz Eine magnetische Abschirmung wirkt zugleich elektrisch abschirmend wenn sie hinreichend leitfahig ist Hochfrequente elektromagnetische Wechselfelder elektromagnetische Wellen konnen nur mit elektrisch leitfahigen allseitig geschlossenen Hullen ausreichender Dicke vollstandig abgeschirmt werden Spalte oder Offnungen verringern die Schirmdampfung und machen diese unmoglich wenn ihre grosste Abmessung die Grossenordnung der abzuschirmenden Wellenlange erreicht oder uberschreitet Siehe auchMagnetische Spannung bzw Durchflutung physikalische Grosse Elementarmagnet Modellvorstellung zur Erklarung bestimmter Eigenschaften eines magnetisierbaren Stoffes Magnetokalorischer Effekt Temperaturanderung bei Magnetfeldveranderung Bohr van Leeuwen Theorem Magnetismus ist bei Festkorpern ein rein quantenmechanischer Effekt Weblinks nbsp Wiktionary Magnetismus Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen nbsp Commons Magnetismus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Magnetismus sehr ausfuhrlich bei Welt der PhysikAnmerkungen Die Quellenfreiheit gilt genau genommen immer fur die magnetische Flussdichte B displaystyle vec B nbsp nicht aber fur die magnetische Feldstarke H displaystyle vec H nbsp siehe unten Mathematisch ausgedruckt Magnetfelder sind stets Wirbelfelder wahrend elektrostatische Felder stets Gradientenfelder sind man kann jedes Vektorfeld in einen Gradientenanteil wirbelfreien Anteil und einen Wirbelanteil quellenfreien Anteil aufspalten P J Morrison Magnetic Field lines Hamiltonian Dynamics and Nontwist Systems Physics of Plasmas Vol 7 No 6 June2000 pp 2279 2289 Der Artikel zeigt dass in dreidimensionalen Anordnungen ohne besondere Symmetrie geschlossene Feldlinien sogar vergleichsweise selten auftreten Dies legt auch das folgende Paradoxon nahe Es wird ein Stabmagnet aus flexiblem Material betrachtet in den jemand vor dem Aufmagnetisieren eine einfache Schlinge geknotet hat Seine Feldlinien verlaufen im Innern vom S Pol zum N Pol entlang des Knotens und schliessen sich ausserhalb des Magneten im freien Raum Nun wird der Magnet langsam aufgeknotet Seine Feldlinien seien dabei standig geschlossen Da ein Knoten in einer geschlossenen Schleife aus topologischen Grunden nicht verschwinden kann mussten nun die den gestreckten Stabmagneten umgebenden Feldlinien einen Knoten enthalten was nicht moglich ist Das Paradoxon lasst sich auflosen indem man die Vorstellung geschlossener Feldlinien aufgibt Magnetfeldmessung am menschlichen Herzen mit kleinen Sensoren bei Raumtemperatur Pressemeldung der PTB vom 11 Dezember 2009 Magnetic field researchers target Hundred Tesla goal Memento vom 28 September 2012 im Internet Archive Pressemitteilung des Los Alamos National Laboratory vom 22 Marz 2012 Prasentation der TU Dresden PDF Datei 8 2 MB abgerufen am 30 Juni 2011 Nach dem Pauli Prinzip besteht die Komplementaritat darin dass bei zweiatomigen Molekulen eine symmetrische Ortsfunktion Vorzeichen mit einer antisymmetrischen Spinfunktion Vorzeichen zu multiplizieren ist und umgekehrt Zur Theorie des Magnetismus siehe z B U Krey A Owen Basic Theoretical Physics A Concise Overview Springer Berlin 2007 CODATA Recommended Values National Institute of Standards and Technology abgerufen am 21 Juli 2019 Magnetisches Moment des Elektrons CODATA Recommended Values National Institute of Standards and Technology abgerufen am 21 Juli 2019 Magnetisches Moment des Myons CODATA Recommended Values National Institute of Standards and Technology abgerufen am 21 Juli 2019 Magnetisches Moment des Protons CODATA Recommended Values National Institute of Standards and Technology abgerufen am 21 Juli 2019 Magnetisches Moment des Neutrons A F Holleman E Wiberg N Wiberg Lehrbuch der Anorganischen Chemie 101 Auflage Walter de Gruyter Berlin 1995 ISBN 3 11 012641 9 S 1300 1310 Gerhard Fasching Werkstoffe fur die Elektrotechnik 3 Auflage Springer Wien 1994 S 384 Brahim Selmaoui Yvan Touitou Sinusoidal 50 HZ magnetic fields depress rat pineal NAT activity and serum melatonin Role of duration and intensity of exposure In Life Sciences Band 57 Nr 14 1995 ISSN 0024 3205 S 1351 1358 doi 10 1016 0024 3205 95 02092 W Wood A W Armstrong S M Sait Ml Devine L Martin M J Changes in human plasma melatonin profiles in response to 50 Hz magnetic field exposure In Journal of Pineal Research Band 25 Nr 2 1998 ISSN 0742 3098 S 116 127 doi 10 1111 j 1600 079X 1998 tb00548 x Yvan Touitou Yasmina Djeridane Jacques Lambrozo Francoise Camus Brahim Selmaoui Long term up to 20years effects of 50 Hz magnetic field exposure on immune system and hematological parameters in healthy men In Clinical Biochemistry Band 46 Nr 1 2 2013 ISSN 0009 9120 S 59 63 doi 10 1016 j clinbiochem 2012 09 003 Touitou Yvan and Lambrozo Jacques and Camus Francoise and Charbuy Henriette Magnetic fields and the melatonin hypothesis a study of workers chronically exposed to 50 Hz magnetic fields In American Journal of Physiology Regulatory Integrative and Comparative Physiology Band 284 Nr 6 2003 S R1529 R1535 doi 10 1152 ajpregu 00280 2002 Louis Jules Charpignon Physiologie medicin et metaphysique du magnetisme Brussel 1851 Sabine Kleine Der Rapport zwischen tierischem Magnetismus und Hypnotismus In Wurzburger medizinhistorische Mitteilungen Band 13 1995 S 299 330 hier S 314 f Normdaten Sachbegriff GND 4037021 5 lobid OGND AKS LCCN sh85079759 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Magnetismus amp oldid 233310059