www.wikidata.de-de.nina.az
Die Materialgleichungen Formulierung im SID e 0 E P displaystyle vec D varepsilon 0 vec E vec P H 1 m 0 B M displaystyle vec H frac 1 mu 0 vec B vec M im Gauss SystemD E 4 p P displaystyle vec D vec E 4 pi vec P H B 4 p M displaystyle vec H vec B 4 pi vec M im Heaviside Lorentz SystemD E P displaystyle vec D vec E vec P H B M displaystyle vec H vec B vec M Die Materialgleichungen beschreiben die Auswirkungen ausserer elektromagnetischer Felder auf Materie im Rahmen der Theorie der Elektrodynamik Sie bestehen fur ruhende Medien aus den je nach Grossen und Einheitensystem unterschiedlich formulierten Gleichungen die die mikroskopischen mit den makroskopischen Maxwell Gleichungen verknupfen und den unten aufgefuhrten Materialabhangigkeiten fur die Polarisation P displaystyle vec P und Magnetisierung M displaystyle vec M die in einer haufig anzutreffenden genaherten Form und einer allgemeineren Form ausgedruckt werden konnen Die elektrische Flussdichte D displaystyle vec D und die magnetische Feldstarke auch magnetische Erregung 1 H displaystyle vec H sind dabei nur Hilfsfelder die eingefuhrt wurden um die Struktur der Maxwellgleichungen des Vakuums auch in Materie aufrechterhalten zu konnen Die physikalisch relevanten Messgrossen sind die elektrische Feldstarke E displaystyle vec E und die magnetische Flussdichte B displaystyle vec B Sie sind definiert durch die Kraft die auf eine elektrische Ladung ausgeubt wird Inhaltsverzeichnis 1 Herleitung und Erlauterung 1 1 Gausssches Gesetz Elektrische Flussdichte 1 2 Durchflutungsgesetz Magnetische Feldstarke 1 3 Stromdichte und Leitfahigkeit 2 Materialabhangigkeiten 2 1 Allgemeine Form 2 2 Vereinfachte Form 2 2 1 Erlauterung 3 Materialgleichungen in bewegten Medien 4 Literatur 5 EinzelnachweiseHerleitung und Erlauterung BearbeitenHinweis Im Folgenden wird durchgehend das internationale Einheitensystem verwendet im gaussschen Grossen und Einheitensystem und im Heaviside Lorentz System haben die Gleichungen teilweise andere Formen Die Materialgleichungen entstehen aus den mikroskopischen Maxwell Gleichungen durch folgenden Ansatz Ladungen werden als Summe von freien und elektrisch induzierten Ladungen Polarisationsladungen betrachtet Polarisationsladungen sind Quellen des Polarisationsfeldes Magnetisch induzierte Ladungen treten nicht auf Strome werden als Summe von freien und elektrisch bzw magnetisch induzierten Stromen betrachtet Anderungen des Polarisationsfeldes oder Wirbel im Magnetisierungsfeld bewirken induzierte Strome Die folgenden makroskopischen Maxwellgleichungen enthalten nur gemittelte Grossen d h lokal konnen die Grossen davon abweichen Eine makroskopische Messung bedeutet immer eine Mittelung sowohl uber den Ort als auch uber die Zeit mikroskopische Fluktuationen werden geglattet Diese experimentelle Unzulanglichkeit rechtfertigt den Ansatz nur gemittelte Grossen zu verwenden Im Folgenden wird von den mikroskopischen Gleichungen ausgegangen und dann auf die makroskopischen Gleichungen geschlossen ohne die Mittelungsprozesse explizit anzugeben Eine mogliche Mittelung sieht wie folgt aus raumliche Mittelung u r t 1 V V u r r t d 3 r displaystyle overline u left vec r t right frac 1 V int limits V u left vec r vec r t right mathrm d 3 r nbsp u r t displaystyle u left vec r t right nbsp sei die mikroskopische Grosse kann Skalar wie Ladungsdichte oder Vektor wie elektrisches Feld sein Man integriert die Grosse uber ein Raumvolumen V displaystyle V nbsp um r displaystyle vec r nbsp das mikroskopisch gross makroskopisch aber klein ist Ein Volumen von 1 10 mm 3 enthalt eine riesige Zahl von Teilchen Grossenordnung 1016 Teilchen Bei solch grossen Teilchenzahlen werden bei der rein raumlichen Mittelung auch die zeitlichen Fluktuationen geglattet Zu beachten ist dass die makroskopischen Maxwellgleichungen nicht lorentzkovariant formulierbar sind da sie nur in dem Inertialsystem gelten in dem die Materie im Mittel ruht Aus den Maxwellschen Gleichungen gelten das Induktionsgesetz und das magnetische Monopolverbot unverandert in Materie weiter hier mit gemittelten Feldern E t B displaystyle vec nabla times vec E frac partial partial t vec B nbsp und B 0 displaystyle vec nabla cdot vec B 0 nbsp Gausssches Gesetz Elektrische Flussdichte Bearbeiten Materie besteht meist aus mehr oder weniger beweglichen elektrisch geladenen Teilchen Ladungen Diese konnen z B die negativ geladenen Elektronen der Atomhulle und die positiv geladenen Kerne der Materie bildenden Atome sein Ein elektrisches Feld E displaystyle vec E nbsp bewirkt auf diese eine elektrische Kraft welche die jeweils entgegengesetzten Ladungen aus ihren Gleichgewichtspositionen gegeneinander verschiebt Das Material wird dadurch polarisiert es entstehen Dipol und hohere Momente und erzeugt so seinerseits ein elektrisches Feld das sich mit dem ausseren uberlagert Die Quellen des resultierenden E Feldes sind die freien Ladungen auch Uberschussladungen genannt wie zum Beispiel die quasi freien Leitungselektronen eines metallischen Leiters erzeugen das externe elektrische Feld und die gebundenen Ladungen auch Polarisationsladungen Die Gesamtladungsdichte ist also r r frei r P displaystyle rho rho text frei rho text P nbsp e 0 E r frei r P displaystyle varepsilon 0 vec nabla cdot vec E rho text frei rho text P nbsp Man fuhrt die Polarisation P displaystyle vec P nbsp als Dipoldichte mittleres elektrisches Dipolmoment pro Volumen ein deren Quellen die Polarisationsladungen sind Die Summe uber Polarisationsladungen eines Korpers ergibt Null deswegen auch neutraler Anteil Lokal ist jedoch die Ladungsverteilung von Null verschieden insbesondere an der Oberflache des Korpers Oberflachenladungsdichte r P P displaystyle rho text P vec nabla cdot vec P nbsp Die Polarisation bewirkt ein zusatzliches inneres elektrisches Feld E P P e 0 displaystyle vec E text P vec P varepsilon 0 nbsp das sich mit dem ausseren von den freien Ladungen erzeugten Feld E frei displaystyle vec E text frei nbsp uberlagert E E frei E P displaystyle vec E vec E text frei vec E text P nbsp Man beschrankt sich im Folgenden auf das aussere Feld E frei E E P E P e 0 displaystyle vec E text frei vec E vec E text P vec E vec P varepsilon 0 nbsp Die Grosse P e 0 displaystyle vec P varepsilon 0 nbsp wird Elektrisierung genannt 2 3 Die makroskopische Maxwellgleichung erhalt als Quellen nur noch die freien Ladungen e 0 E P D r frei D r frei displaystyle vec nabla cdot underbrace left varepsilon 0 vec E vec P right vec D rho text frei quad Rightarrow quad vec nabla cdot vec D rho text frei nbsp Aus der Uberlagerung von elektrischem Feld und Polarisationsfeld entsteht das dielektrische Verschiebungsfeld oder elektrische Flussdichte D displaystyle vec D nbsp D e 0 E P displaystyle vec D varepsilon 0 vec E vec P nbsp Durchflutungsgesetz Magnetische Feldstarke Bearbeiten Elektronen Atomkerne und die aus diesen zusammengesetzten Atome und Molekule tragen jeweils magnetische Momente vergleichbar atomar kleiner Magneten Klassische Veranschaulichung mit Bohrschen Atommodell Atomelektronen bewegen sich auf stationaren Kreisbahnen um den Kern Dieser Kreisstrom erzeugt ein magnetisches Moment senkrecht zur Bahnebene Die Orientierungen der Momente sind ohne ausseres Feld statistisch verteilt und kompensieren sich im Mittel Sie konnen aber durch eine aussere magnetische Induktion ausgerichtet werden wodurch ein zusatzliches inneres Feld entsteht das sich mit dem ausseren uberlagert Das Material magnetisiert Ein ausseres Magnetfeld genauer magnetische Flussdichte B displaystyle vec B nbsp erzeugt also neben freien Stromen J frei displaystyle vec J text frei nbsp aus nicht gebundenen Ladungstragern wie zum Beispiel den quasi freien Leitungselektronen eines metallischen Leiters auch Magnetisierungsstrome gebundener Ladungstrager J M displaystyle vec J text M nbsp Diese wiederum erzeugen das makroskopische Magnetisierungsfeld M displaystyle vec M nbsp das ein mittleres magnetisches Dipolmoment pro Volumen darstellt J M M displaystyle vec J text M vec nabla times vec M nbsp Ferner existieren sogenannte Polarisationsstrome die von einer sich zeitlich andernden elektrischen Polarisation P displaystyle vec P nbsp herruhren elektrisch induzierter Strom J P P t displaystyle vec J text P frac partial vec P partial t nbsp Die Gesamtstromdichte J displaystyle vec J nbsp setzt sich also aus drei Komponenten zusammen die alle gemeinsam mit dem ausseren Magnetfeld gekoppelt sind J J frei J M J P displaystyle vec J vec J text frei vec J text M vec J text P nbsp Das Durchflutungsgesetz lautet damit zunachst 1 m 0 B J frei J M J P e 0 E t displaystyle frac 1 mu 0 vec nabla times vec B vec J text frei vec J text M vec J text P varepsilon 0 frac partial vec E partial t nbsp Dies ergibt die makroskopische Maxwellgleichung 1 m 0 B M H J frei t e 0 E P D H J frei t D displaystyle vec nabla times underbrace left frac 1 mu 0 vec B vec M right vec H vec J text frei frac partial partial t underbrace left varepsilon 0 vec E vec P right vec D quad Rightarrow quad vec nabla times vec H vec J text frei frac partial partial t vec D nbsp Aus der Uberlagerung von ausserem Magnetfeld und Magnetisierungsfeld entsteht das magnetische Feld H displaystyle vec H nbsp auch magnetische Feldstarke oder magnetische Erregung 1 genannt H 1 m 0 B M displaystyle vec H frac 1 mu 0 vec B vec M nbsp Die Grosse m 0 M displaystyle mu 0 vec M nbsp wird magnetische Polarisation genannt 2 4 Stromdichte und Leitfahigkeit Bearbeiten Ein elektrisches Feld treibt in elektrischen Leitern einen Fluss der freien Ladungstrager den elektrischen Strom an Die elektrische Stromdichte J displaystyle vec J nbsp wird durch die elektrische Leitfahigkeit s displaystyle sigma nbsp bestimmt Materialabhangigkeiten BearbeitenAllgemeine Form Bearbeiten Die Polarisation und Magnetisierung hangt von der mikroskopischen Struktur des Materials ab Fur eine genaue Betrachtung musste man die Quantenmechanik bzw Quantenstatistik heranziehen In der Elektrodynamik verwendet man eher phanomenologische Ansatze die mit dem Experiment abgestimmt werden Im Allgemeinen sind Polarisation und Magnetisierung Funktionale der Felder bei leitfahigen Materialien auch die Stromdichte P r t P E r t M r t M B r t J r t J E r t displaystyle vec P vec r t P left vec E vec r t right quad vec M vec r t M left vec B vec r t right quad vec J vec r t J left vec E vec r t right nbsp dabei muss aus Kausalitatsgrunden stets t t displaystyle t geq t nbsp gelten Die Materialabhangigkeit der Polarisation P displaystyle vec P nbsp wird durch die elektrische Suszeptibilitat x e displaystyle hat chi mathrm e nbsp beschrieben P r t e 0 d 3 r t d t x e r r t t E E r t displaystyle vec P vec r t varepsilon 0 int mathrm d 3 vec r int infty t mathrm d t hat chi mathrm e vec r vec r t t vec E vec E vec r t nbsp Die Materialabhangigkeit der Magnetisierung M displaystyle vec M nbsp wird durch eine Grosse z m displaystyle hat zeta mathrm m nbsp beschrieben die analog zur elektrischen Suszeptibilitat ist M r t 1 m 0 d 3 r t d t z m r r t t B B r t displaystyle vec M vec r t frac 1 mu 0 int mathrm d 3 vec r int infty t mathrm d t hat zeta mathrm m vec r vec r t t vec B vec B vec r t nbsp Als magnetische Suszeptibilitat wird jedoch normgerecht 5 nicht die Grosse z m displaystyle hat zeta mathrm m nbsp bezeichnet obwohl dies fur den allgemeinen Fall physikalisch sinnvoller ware sondern die etwas anders definierte Grosse x m 1 1 z m 1 displaystyle hat chi mathrm m 1 1 hat zeta mathrm m 1 nbsp Siehe hierzu die Erlauterungen zur vereinfachten Form weiter unten Fur Materialien die elektrischen Strom leiten gilt das verallgemeinerte ohmsche Gesetz mit der elektrischen Leitfahigkeit s displaystyle hat sigma nbsp J r t d 3 r t d t s r r t t E E r t displaystyle vec J vec r t int mathrm d 3 vec r int infty t mathrm d t hat sigma vec r vec r t t vec E vec E vec r t nbsp Unter Zeitumkehr sind P displaystyle vec P nbsp und E displaystyle vec E nbsp gerade aber M displaystyle vec M nbsp B displaystyle vec B nbsp und J displaystyle vec J nbsp ungerade Polarisation und Magnetisierung sind also mit Zeitumkehr vertraglich und beschreiben somit umkehrbare Prozesse Das ohmsche Gesetz ist nicht invariant unter Zeitumkehr und beschreibt somit irreversible Prozesse Die Feldenergie des elektrischen Feldes geht uber in Bewegungsenergie der Ladungen die teilweise durch Stosse auf das Material als Joulesche Warme ubertragen wird Dies fuhrt zu einer Erhohung der Entropie des Materials und diese ist nach dem 2 Hauptsatz der Thermodynamik nicht umkehrbar Diese allgemeinen Materialabhangigkeiten sind fur nichtlineare anisotrope sowie raumlich und zeitlich inhomogene Medien gultig Nichtlineares Verhalten des Mediums bedeutet die Abhangigkeit der Suszeptibilitaten von den Feldern E displaystyle vec E nbsp bzw B displaystyle vec B nbsp siehe auch nichtlineare Optik Ist das Medium anisotrop mussen die Suszeptibilitaten als Tensoren aufgefasst werden zum Beispiel in Kristallen Hangt die Reaktion des Mediums nicht nur vom Beobachtungszeitpunkt t displaystyle t nbsp sondern auch von der Geschichte des Materials ab also einem vorherigen Zeitpunkt t displaystyle t nbsp so handelt es sich um zeitliche Inhomogenitat siehe auch Hysterese Raumliche Inhomogenitat bedeutet dass die Reaktion des Mediums nicht uberall gleich ist sondern sich von Punkt zu Punkt andern kann zum Beispiel Material mit weissschen Bezirken Magnetismus Schichtstrukturen streng genommen aber jedes raumlich begrenzte Material Zeitliche Abhangigkeit fuhrt zur Dispersion Vereinfachte Form Bearbeiten In vielen Anwendungsfallen lassen sich aber Naherungen fur diese komplexen Zusammenhange rechtfertigen und man findet oft die folgende vereinfachte Darstellung fur lineare raumlich und zeitlich homogene Medien D e E displaystyle vec D varepsilon vec E nbsp H 1 m B displaystyle vec H frac 1 mu vec B nbsp J s E displaystyle vec J sigma vec E nbsp Die letzte Gleichung stellt das ohmsche Gesetz mit der elektrischen Leitfahigkeit s displaystyle sigma nbsp dar In aller Regel lasst sich aber zumindest die zeitliche Abhangigkeit Frequenz Dispersion nicht vernachlassigen so dass die Grossen e m s displaystyle varepsilon mu sigma nbsp i A Funktionen der Frequenz der entsprechenden elektromagnetischen Felder sind Ferner haben diese Grossen in nicht isotropen Medien Tensorcharakter Erlauterung Bearbeiten Die Materialabhangigkeit der Polarisation P displaystyle vec P nbsp wird durch die elektrische Suszeptibilitat x e displaystyle chi mathrm e nbsp beschrieben In der linearen homogenen Naherung entfallt dabei das Integral und der Zusammenhang vereinfacht sich zu einer Multiplikation P e 0 x e E displaystyle vec P varepsilon 0 chi e vec E nbsp ergibt eingesetzt D e 0 E P e 0 1 x e e r E e 0 e r e E e E displaystyle vec D varepsilon 0 vec E vec P varepsilon 0 underbrace left 1 chi e right varepsilon r vec E underbrace varepsilon 0 varepsilon r varepsilon vec E varepsilon vec E nbsp e e 0 e r displaystyle varepsilon varepsilon 0 varepsilon r nbsp ist die Permittivitat und e r 1 x e displaystyle varepsilon r 1 chi e nbsp ist die Permittivitatszahl relative Permittivitat 5 Analog zum elektrischen Fall wird die Materialabhangigkeit der Magnetisierung M displaystyle vec M nbsp durch einen Parameter z m displaystyle zeta mathrm m nbsp beschrieben Wieder vereinfacht sich der Zusammenhang in der Naherung M 1 m 0 z m B displaystyle vec M frac 1 mu 0 zeta mathrm m vec B nbsp ergibt eingesetzt H 1 m 0 B M 1 m 0 1 z m 1 m r B 1 m 0 m r B 1 m B displaystyle vec H frac 1 mu 0 vec B vec M frac 1 mu 0 underbrace left 1 zeta mathrm m right 1 mu r vec B frac 1 mu 0 mu r vec B frac 1 mu vec B nbsp Aus historischen Grunden findet man jedoch haufiger B m 0 H M m 0 1 x m m r H m 0 m r m H m H displaystyle vec B mu 0 left vec H vec M right mu 0 underbrace left 1 chi mathrm m right mu r vec H underbrace mu 0 mu r mu vec H mu vec H nbsp m m 0 m r displaystyle mu mu 0 mu r nbsp ist die Permeabilitat und m r 1 x m displaystyle mu r 1 chi m nbsp ist die Permeabilitatszahl relative Permeabilitat 5 x m displaystyle chi mathrm m nbsp und nicht z m displaystyle zeta mathrm m nbsp bezeichnet man als magnetische Suszeptibilitat 5 Zwischen beiden Werten besteht die Beziehung 1 z m 1 x m 1 displaystyle 1 zeta mathrm m cdot 1 chi mathrm m 1 nbsp Fur kleine Werte gilt z m x m displaystyle zeta mathrm m approx chi mathrm m nbsp Materialgleichungen in bewegten Medien BearbeitenLiegt eine konstante Relativbewegung zwischen einem Beobachter und dem umgebenden linearen isotropen und homogenen Medium vor mit den Stoffkonstanten m m r m 0 displaystyle mu mu r mu 0 nbsp und e e r e 0 displaystyle varepsilon varepsilon r varepsilon 0 nbsp mussen die Materialgleichungen erweitert werden um der Konstantheit der Vakuumlichtgeschwindigkeit c 0 displaystyle c 0 nbsp zwischen verschiedenen Inertialsystemen Rechnung zu tragen Im Gegensatz zu den Maxwellschen Gleichungen sind die Materialgleichungen nicht invariant gegenuber der Lorentz Transformation Die gestrichenen Stoffkonstanten beziehen sich dabei auf das bewegte System aus Sicht des ruhenden Beobachters Die beteiligten Feldgrossen werden in zwei Komponenten aufgespalten Sei F displaystyle vec F nbsp eine allgemeine Feldgrosse so bezeichnet F displaystyle vec F bot nbsp jene Feldkomponente welche normal zu dem Geschwindigkeitsvektor v displaystyle vec v nbsp steht F displaystyle vec F nbsp beschreibt jenen Anteil welcher parallel zum Geschwindigkeitsvektor v displaystyle vec v nbsp steht Damit ergibt sich fur die Feldkomponenten parallel zur Bewegung D e E displaystyle vec D varepsilon vec E nbsp H 1 m B displaystyle vec H frac 1 mu vec B nbsp Fur die Normalkomponenten ergeben sich kompliziertere Ausdrucke D e g 2 n 2 n 2 b 2 E n 2 1 v B displaystyle vec D bot varepsilon frac gamma 2 n 2 left n 2 beta 2 vec E bot n 2 1 vec v times vec B right nbsp H g 2 m 1 n 2 b 2 B n 2 1 v E c 0 2 displaystyle vec H bot frac gamma 2 mu left 1 n 2 beta 2 vec B bot n 2 1 frac vec v times vec E c 0 2 right nbsp mit den Abkurzungen b v c 0 displaystyle beta frac v c 0 nbsp g 1 1 b 2 displaystyle gamma frac 1 sqrt 1 beta 2 nbsp und dem Brechungsindex n n c 0 m e displaystyle n c 0 sqrt mu varepsilon nbsp Zu beachten ist dass bei bewegten Medien selbst bei isotropen Medien die Vektoren D displaystyle vec D nbsp und E displaystyle vec E nbsp sowie H displaystyle vec H nbsp und B displaystyle vec B nbsp nicht mehr parallel zueinander stehen Als Sonderfall bei n 1 als auch bei dem Betrag der relativen Geschwindigkeit von v 0 verschwinden die zusatzlichen Terme aus obigen Gleichungen und es ergeben sich die in der Einleitung dargestellten Beziehungen Literatur BearbeitenJohn David Jackson Klassische Elektrodynamik 4 uberarb Auflage de Gruyter Berlin 2006 ISBN 978 3 11 018970 4 Peter Halevi Spatial dispersion in solids and plasmas North Holland Amsterdam 1992 ISBN 978 0 444 87405 4 englisch Klaus Kark Antennen und Strahlungsfelder Elektromagnetische Wellen auf Leitungen im Freiraum und ihre Abstrahlung 2 Auflage Vieweg 2006 ISBN 978 3 8348 0216 3 Einzelnachweise Bearbeiten a b Die Bezeichnung magnetische Feldstarke fur das Feld H displaystyle vec H nbsp ist unglucklich gewahlt Eigentlich musste das B displaystyle vec B nbsp Feld so heissen weil es wie die elektrische Feldstarke E displaystyle vec E nbsp das primare Feld ist Zur Verringerung der Konfusion wird H displaystyle vec H nbsp auch als magnetische Erregung bezeichnet a b DIN 1324 Elektromagnetisches Feld Teil 1 Zustandsgrossen DIN Taschenbuch Einheiten und Begriffe fur physikalische Grossen Beuth Berlin 1990 International Electrotechnical Commission IEC International Electrotechnical Vocabulary ref 121 11 39 electrization abgerufen am 31 Mai 2022 International Electrotechnical Commission IEC International Electrotechnical Vocabulary ref 121 11 54 magnetic polarization abgerufen am 31 Mai 2022 a b c d DIN 1324 Elektromagnetisches Feld Teil 2 Materialgrossen DIN Taschenbuch Einheiten und Begriffe fur physikalische Grossen Beuth Berlin 1990 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Materialgleichungen der Elektrodynamik amp oldid 238481345