www.wikidata.de-de.nina.az
Als Magnetsinn oder Orientierung am Erdmagnetfeld wird die Fahigkeit von Tieren bezeichnet das Magnetfeld der Erde wahrzunehmen und fur die Ortsbestimmung zu nutzen Die Fahigkeit sich am Magnetfeld der Erde zu orientieren wurde erst seit Mitte der 1960er Jahre bei Tieren und auch bei Bakterien experimentell nachgewiesen Am besten untersucht ist heute der sogenannte Magnetkompass der Zugvogel 1 dennoch gilt der Magnetsinn noch immer als eine weitgehend unerforschte Sinnesleistung der Tiere Rotkehlchen waren 1963 die ersten Tiere an denen ein Magnetsinn experimentell nachgewiesen wurde Inhaltsverzeichnis 1 Historisches 2 Tierarten mit nachgewiesenem Magnetsinn Auswahl 2 1 Vogel 2 1 1 Haushuhner 2 1 2 Zebrafinken 2 2 Insekten 2 2 1 Termiten 2 2 2 Ameisen 2 2 2 1 Wustenameisen 2 2 2 2 Blattschneideameisen 2 2 2 3 Rote Waldameisen 2 2 3 Monarchfalter 2 3 Gliederfusser 2 4 Reptilien 2 5 Fische 2 6 Saugetiere 2 6 1 Waldmaus 2 6 2 Afrikanischer Graumull 2 6 3 Fledermause 2 6 4 Hunde 2 6 5 Rotfuchs 2 6 6 Wale 3 Hypothesen zum Sitz des Magnetsinns 3 1 Bei Zugvogeln und Haustauben 3 1 1 Cryptochrom basierte Magnetorezeption 3 1 2 Eisenmineral basierte Magnetorezeption 3 1 3 Elektromagnetische Induktion im Innenohr 3 2 Bei anderen Tierarten 4 Auswirkungen von Elektrosmog 5 Umstrittene Befunde 5 1 Rinder und Hirsche 5 2 Experimente am Menschen 6 Bakterien 7 Pflanzen 8 Siehe auch 9 Weblinks 10 Literatur 11 BelegeHistorisches Bearbeiten nbsp Weibliche DorngrasmuckeBereits Charles Darwin hatte sich in einem fur sein Werk Uber die Entstehung der Arten verfassten 1859 dort aber nicht eingefugten Text gefragt wie ein Vogel Nord und Sud unterscheiden konne und dabei seinen Kurs so trefflich einzuhalten weiss als ob er einen Kompass mit sich fuhrte Seine Antwort Das wissen wir nicht 2 Anfang der 1930er Jahre bestatigten Biologen in einer Studie die schon von Darwin erwahnten Zufallsbeobachtungen denen zufolge in Kafigen gehaltene Zugvogel im Herbst eine mit ihren frei lebenden Artgenossen vergleichbare Zugunruhe aufweisen 3 Zugleich wurde nachgewiesen dass die in Kafigen gehaltenen Zugvogel bevorzugt in eine bestimmte Richtung fliegen oder hupfen wobei diese Richtung annahernd mit der Zugrichtung frei lebender Artgenossen bei deren Abflug ubereinstimmt 4 5 Auch wurde im Zusammenhang mit dem von Ethologen so bezeichneten Heimfindeverhalten vieler Tierarten bereits 1941 das Erdmagnetfeld als mogliche Ursache erortert 6 Eine fruhe Vermutung dass Zugvogel sich am Erdmagnetfeld orientieren hatte zudem 1855 bereits der Zoologe Alexander Theodor von Middendorff nach Studien in Russland geaussert 7 Anfang der 1960er Jahre regte der Ornithologe Experte fur den Vogelzug und damalige Ordinarius fur Zoologie der Johann Wolfgang Goethe Universitat Frankfurt am Main Friedrich Wilhelm Merkel an die biologischen Grundlagen des Vogelzugs auch experimentell zu untersuchen Merkel hatte zuvor insbesondere den Energiehaushalt von Zugvogeln erforscht 8 zugleich aber auch das Orientierungsvermogen der Zugvogel in den Blick genommen 9 Zunachst wurde auf dem Dach des Frankfurter Zoologischen Instituts ein runder Kafig aufgebaut um den herum ein starkes kunstliches statisches Magnetfeld erzeugt werden konnte Durch Uberlagerung des schwachen naturlichen Erdmagnetfelds sollte im Kafig magnetisch Sud in eine andere falsche Richtung weisen in der Annahme die Testtiere wurden dann in eine falsche Vorzugsrichtung hupfen oder zu fliegen versuchen Diese Versuchsanordnung erbrachte jedoch zunachst keine klaren Ergebnisse weswegen Wolfgang Wiltschko Testkafig und Magnetspulen 1963 fur seine Doktorarbeit in einem leer stehenden Kellerraum des Instituts aufbaute der anlasslich fruherer Experimente einer anderen Arbeitsgruppe als Unterdruckkammer verwendet und komplett mit Stahlplatten verkleidet worden war Die Stahlummantelung des Raumes schirmte das irdische Magnetfeld vollstandig ab weswegen Wiltschko mit einem schwacheren kunstlichen Magnetfeld als zuvor auf dem Dach arbeiten konnte Der Boden des Kafigs und die Kafigrander waren mit bestaubtem Papier belegt auf dem alle durch die Krallen der Vogel verursachten Kratzer Spuren hinterliessen Um zu uberprufen ob seine Modelltiere im Frankfurter Botanischen Garten gefangene Rotkehlchen unter den gewahlten Bedingungen Zugunruhe zeigten setzte er probehalber eines seiner sieben Rotkehlchen in den Kafig Tags darauf am 12 Oktober 1963 10 entdeckte er anhand der Spuren eine phantastische Richtungsbevorzugung nach Suden 11 An den folgenden Tagen gelang es Wiltschko das Verhalten seines ersten Testtiers mit den anderen sechs Rotkehlchen zu reproduzieren Auch nach dem Drehen des kunstlichen Magnetfelds um 90 Grad blieb die Vorzugsrichtung gen Suden bezogen auf das abgeschirmte irdische Magnetfeld tatsachlich aber nach Osten oder Westen erhalten So gelang ihm der erste experimentelle Nachweis dass Tiere ein statisches Magnetfeld wahrnehmen und ihr Verhalten an dieses Magnetfeld anpassen konnen 12 Seine Veroffentlichung dieser Befunde markierte den Beginn eines neuen Forschungszweigs in der Verhaltensokologie 13 Spater sicherte er seine Befunde durch Studien an Dorngrasmucken 14 und Haustauben 15 16 ab Anfangs stiessen die Veroffentlichungen der Frankfurter Ornithologen auf grosse Skepsis bei ihren Fachkollegen da es mehreren anderen Arbeitsgruppen nicht gelang Wiltschkos Befunde zu reproduzieren und so zu bestatigen Haupthindernis fur die Wiederholbarkeit andernorts war wie sich im Ruckblick zeigte dass einerseits das Erdmagnetfeld abgeschirmt zugleich aber ein kunstliches statisches Magnetfeld aufgebaut werden musste und dessen Feldstarke nicht allzu stark von der des Erdmagnetfelds abweichen durfte Erst 1972 wurden die Frankfurter Forschungsergebnisse durch ihre Veroffentlichung in der Fachzeitschrift Science gleichsam international anerkannt 17 diese Veroffentlichung wird heute haufig von anderen Fachautoren zitiert als die Erstbeschreibung eines neu entdeckten Sinnesorgans in der Tierwelt Tierarten mit nachgewiesenem Magnetsinn Auswahl Bearbeiten nbsp Wolfgang Wiltschko neben seiner Versuchsanordnung zum Nachweis des Magnetsinns bei Kuken Entlang der im Vordergrund erkennbaren achteckig angeordneten Holzleisten verlauft das Kabel mit dessen Hilfe ein Magnetfeld erzeugt wird in der Bildmitte der auf einem Drehteller gelagerte aussen schwarz verkleidete Aufenthaltsraum fur die Testtiere Die Fahigkeit das Magnetfeld der Erde wahrzunehmen ist in der Natur weit verbreitet Nach Rotkehlchen Dorngrasmucken und Haustauben wurde der Magnetsinn auch bei mehreren Dutzend weiteren Arten nachgewiesen 18 so zum Beispiel bei Termiten und Ameisen bei Wespen und Honigbienen bei Feldmaikafern Drosophila melanogaster und der Hausmutter bei Weichtieren Krebstieren Amphibien und Reptilien bei europaischen Aalen und diversen Lachsen bei Waldmausen Goldhamstern Hauspferden und weiteren Saugetieren 19 Bei Caenorhabditis elegans wurden Neuronen identifiziert die auf Magnetfelder ansprechen und das Grabeverhalten der Tiere beeinflussen 20 Vogel Bearbeiten Bereits im Jahr 2007 war der Magnetsinn bei rund 20 Zugvogelarten nachgewiesen worden 21 das heisst als eine Grundlage zur Orientierung auf weiten Flugstrecken uber Land oder bei Seevogeln zum Beispiel uber dem Atlantik 22 Dass der Magnetsinn auch im Nahbereich eine Rolle spielen konnte erschien zunachst abgesehen vom Heimfindeverhalten der Haustauben als wenig plausibel 23 Bei Huhnerkuken und Zebrafinken konnte dies jedoch im Experiment aufgezeigt werden Haushuhner Bearbeiten 2005 gelang in der Arbeitsgruppe von Wolfgang Wiltschko der Nachweis dass wenige Tage alte Kuken des Haushuhns ihre Mutter mit Hilfe des Magnetfeldes wiederfinden konnen wenn diese hinter einer Sichtblende versteckt wurde 24 Die Kuken waren vor den Tests auf einen roten Tischtennisball gepragt worden so dass dieser als Mutter fungierte ohne hinter der Sichtblende Gerausche oder sonstige Locksignale zu verursachen 25 Die Kuken wurde dann in die Mitte einer innen weissen rechteckigen und geschlossenen Kiste gesetzt die keine Orientierungspunkte bot aber vor jeder Ecke eine Sichtblende hatte Die Kuken wurden nun konditioniert ihre Mutter hinter jenem Schirm zu suchen der sich im Norden dieser Versuchsanordnung befand Nach erfolgreicher Konditionierung wurde die Kiste mit den innen sitzenden Kuken einem kunstlichen Magnetfeld ausgesetzt das jedoch um 90 Grad gegenuber dem Magnetfeld der Erde gedreht war kunstlich Nord wies jetzt zum Beispiel nach irdisch Ost Die Kuken suchten auch unter diesen Bedingungen ihre Mutter weiterhin im Norden also im Osten des irdischen Magnetfelds Die Forscher werteten dieses Verhalten als Beleg dafur dass die Kuken das Versteck des roten Tennisballs allein mit Hilfe ihres Magnetsensors aufsuchten In einer Erweiterung dieser Versuchsanordnung wurden die gepragten und konditionierten Kuken unter monochromatischem roten Licht Wellenlange 645 nm oder blauem Licht 465 nm getestet bei anderen Kuken wurde der Oberschnabel der als potentieller Sitz von Magnetorezeptoren beschrieben wurde narkotisiert Ergebnis Unter Blaulicht wurde die Mutter gezielt aufgesucht nicht aber unter Rotlicht Und die Betaubung des Oberschnabels beeintrachtigte nicht das rasche Auffinden der Mutter Beide Befunde gleichen jenen die von Rotkehlchen bekannt sind und wurden im Jahr 2007 dahingehend interpretiert dass auch der Magnetsinn von Huhnern mit der visuellen Wahrnehmung gekoppelt zu sein scheint 26 Zebrafinken Bearbeiten Bielefelder Verhaltensforscher trainierten Zebrafinken darauf in einer ahnlich wie bei dem Experiment mit Huhnerkuken gebauten Apparatur nach Futter zu suchen das an einer von vier Stellen im Kafig versteckt war Wie bei den Kuken wurde das Futter jeweils in einer bestimmten Richtung in Bezug auf das kunstliche Magnetfeld ausgelegt Als die horizontale Komponente des Magnetfelds gedreht wurde suchten die Vogel das Futter an der entsprechenden anderen Stelle 27 In einem oszillierenden magnetischen Feld ging diese Orientierungsleistung verloren 28 In einer weiteren Studie wurde 2017 berichtet dass der Magnetkompass der Zebrafinken ahnlich wie bei Zugvogeln lichtabhangig sei 29 Insekten Bearbeiten Termiten Bearbeiten nbsp Bau einer Kolonie von Amitermes meridionalis im Litchfield National ParkDie australische Termite Amitermes meridionalis errichtet extrem schmale an Grabsteine erinnernde Termitenhugel deren Wande rund drei Meter lang und bis zu vier Meter hoch sein konnen Diese Termitenart wird auch als Kompasstermite bezeichnet weil ihre Baue stets in Nord Sud Richtung ausgerichtet sind 1978 wurde von zwei Schweizer Zoologen sogar nachgewiesen dass die Baue nicht nach geografisch Nord sondern nach magnetisch Nord ausgerichtet sind 30 Aufgrund der sich uber mehrere Jahre hinziehenden Errichtung der Hugel erwies es sich als schwierig den Magnetsinn dieser Termiten experimentell zu testen So wurden vier junge Baue aufgegeben kurz nachdem jeweils ein Magnet in sie integriert worden war wahrend vier Kontroll Baue in die ein gleich grosses Eisenstuck eingefugt worden war auch nach sieben Jahren noch bewohnt blieben 31 Uberzeugendere Hinweise auf einen Magnetsinn erbrachten Experimente von Peter M Jacklyn einem Wissenschaftler der Charles Darwin University Schon fur seine Doktorarbeit hatte er Ende der 1980er Jahre wahrend der Trockenzeit die obersten Zentimeter der Termitenhugel entfernt und deren Reparatur beobachtet zunachst unter dem Einfluss eines Magneten spater unter einem veranderbaren kunstlichen Magnetfeld sowie jeweils bei einer Kontrollgruppe von Hugeln ohne kunstliche Magnetismus Einwirkung Die Baue wurden jeweils repariert gemass der vorhandenen Ausrichtung ihrer Basis Jedoch gab es Abweichungen bei der Rekonstruktion der Kammern im Inneren der Hugel In den magnetisch ungestorten Hugeln werden sie uberwiegend parallel oder senkrecht zur Hauptachse angelegt unter storendem Magnetfeld wird diese Ordnung weniger streng eingehalten 32 Als biologischer Nutzen der Nord Sud Orientierung wird eine Optimierung der Temperatur im Inneren der Termitenhugel vermutet 33 Ameisen Bearbeiten Fur diverse Ameisenarten wurde belegt dass sie sich im Magnetfeld der Erde orientieren konnen 34 Der erste Nachweis bei Ameisen wurde 1993 nach Beobachtungen an der Roten Feuerameise publiziert 35 Als moglicher Sitz des Magnetsinns werden die Antennen der Ameisen erortert 36 Wustenameisen Bearbeiten nbsp Cataglyphis noda C nodus in GriechenlandDie Arten der sogenannten Wustenameisen aus der Gattung Cataglyphis leben in den ariden Gebieten entlang des Mittelmeers sowie in Vorder und Zentralasien und legen auf der Futtersuche Wege von mehr als 100 Metern abseits ihres Nests zuruck Untersuchungen ihres Orientierungsverhaltens ergaben dass sie sowohl visuelle Merkmale Landmarken als auch Geruche fur die Wegfindung nutzen und uberdies die Anzahl ihrer Schritte zu zahlen vermogen 37 Aufgefallen war den Beobachtern dass die Ameisen wahrend der Futtersuche mal hierin und mal dorthin laufen maandrierend nach dem Auffinden von Beute aber geradlinig zum Nest zuruckkehren Feldstudien in Griechenland an Ameisen der Art Cataglyphis noda die 2018 publiziert wurden ergaben Hinweise darauf dass diese Fahigkeit auch ihrem Magnetsinn zuzuschreiben ist 38 Jungtiere von Cataglyphis noda C nodus verbringen die ersten rund vier Wochen ausschliesslich in ihrem unterirdischen Nest Erst danach sind sie ausserhalb bis zu ihrem Tod als futtersuchende Arbeiterinnen aktiv Bevor eine Ameise sich auf Futtersuche begibt muss sie jedoch ihr Navigationssystem kalibrieren Zu diesem Zweck zeigt sie zwei bis drei Tage lang ein ausserst spezielles Verhaltensmuster Bei sogenannten Lernlaufen erkunden die Tiere die nahere Umgebung rund um den Nesteingang und drehen dabei wiederholt Pirouetten um die eigene Korperachse Aufnahmen mit Hochgeschwindigkeitskameras zeigen dass die Ameisen wahrend dieser Drehungen immer wieder stoppen Das Besondere an den langsten dieser Unterbrechungen In diesem Moment schauen die Tiere immer exakt in Richtung des Nesteingangs zuruck obwohl sie diesen ein winziges Loch im Boden nicht sehen konnen 39 Forscher der Julius Maximilians Universitat Wurzburg erzeugten mit Hilfe eines mobilen Helmholtz Spulenpaars im naturlichen Habitat der Ameisen ein kunstliches Magnetfeld das sie in Bezug auf das naturliche irdische Magnetfeld abweichend ausrichten konnten mit dem Ergebnis dass die Ameisen in vorhersagbarer Weise nicht mehr in Richtung des tatsachlichen Nesteingangs blickten sondern in die vom Spulenpaar vorgegebene Richtung 40 Blattschneideameisen Bearbeiten Blattschneiderameisen der nach Christoph Kolumbus benannten Art Atta colombica tragen ihre Beute auf relativ schmalen Pfaden in ihr Nest ein In einem Freilandexperiment hoben Forscher des Smithsonian Tropical Research Institute heimkehrende Ameisen von ihrem Pfad hinweg drehen sie hin und her und setzten sie dann unweit ihres Pfads im Gelande ab Die meisten Ameisen wahlten nicht den kurzesten Weg zuruck zu ihrem Pfad sondern strebten auf direktem Weg abseits des Pfads ihrer Artgenossen zum Nest zuruck Wenn die Forscher jedoch mit starken elektromagnetischen Pulsen das Erdmagnetfeld uberlagerten liefen die Ameisen nicht mehr gezielt in Richtung des Nests sondern von ihrem Ausgangspunkt in rein zufallige Richtungen Wurde ein kunstliches Magnetfeld aber so erzeugt dass es genau gegensatzlich zum irdischen ausgerichtet war dann entfernten sich die Ameisen geradlinig von ihrem Nest Die Forscher vermuteten im Jahr 2008 dass der Magnetsinn uberlebenswichtig sein durfte wenn zum Beispiel ein starker Regen die Duftmarken des Pfads weggewaschen hat und auch keine anderen Orientierungshilfen verfugbar sind 41 Rote Waldameisen Bearbeiten Rote Waldameisen wurden im Jahr 1995 in einem Laborexperiment konditioniert eine Futterstelle aufzusuchen die nach dem Durchqueren einer innerhalb einer Spule montierten Auswahlkammer zuganglich war Diese Auswahlkammer wies Zugange in vier Richtungen auf die mit Honig praparierte Futterstelle befand sich in Richtung magnetisch Nord Wurde das Magnetfeld der Spule um 90 Grad gedreht anderte sich auch das Verhalten der Futter suchenden Ameisen in vorhersagbarer Weise das heisst sie liefen weiterhin vorzugsweise in die nunmehr aber vom Versuchsleiter vorgegebene Nord richtung 42 Monarchfalter Bearbeiten nbsp MonarchfalterMonarchfalter Danaus plexippus sind bekannt dafur dass sie im Herbst in grossen Schwarmen unter anderem aus dem Nordosten der USA und aus Kanada zu ihren Uberwinterungsgebieten in Mexiko fliegen Erstmals 1999 wurde nachgewiesen dass diese Schmetterlinge zum Einhalten der Nord Sud Richtung neben einem Sonnenkompass auch das Magnetfeld der Erde nutzen konnen 43 Hierzu wurden rund 300 Monarchfalter an einem ihrer bekannten Rastplatze im US Bundesstaat Kansas gefangen und einige Dutzend von ihnen einem starken Magnetfeld ausgesetzt Wahrend die Tiere der unbehandelten Kontrollgruppe nach dem Freilassen statistisch signifikant Richtung Suden flogen gab es bei den einem kunstlichen Magnetfeld ausgesetzten Tieren keine Vorzugsrichtung In den folgenden Jahren gab es mehrere einander widersprechende Publikationen wobei in einigen davon bezweifelt wurde dass die Schmetterlinge uber einen Magnetsinn verfugen Im Jahr 2014 wurde dann aber eine Laborstudie publiziert in der nach Experimenten in einem Flugsimulator nachgewiesen wurde dass Monarchfalter insbesondere bei stark bewolktem Himmel sich anhand der Inklination des Magnetfelds orientieren konnen jedoch nur dann wenn sie zugleich das durch die Wolken dringende UV A Licht zwischen 380 und 420 nm wahrnehmen konnen Zugleich wurde berichtet dass vermutlich die Antennen als Sitz des lichtabhangigen Inklinationskompass infrage kommen 44 Die Komplexitat dieses Orientierungssystems entspricht einem der Autoren der Studie zufolge demjenigen der Vogel und der Meeresschildkroten 45 In einem Review Artikel wurde 2018 angemerkt dass die Monarchfalter vermutlich auch uber eine geomagnetische Landkarte verfugen 46 Gliederfusser Bearbeiten 1975 wurde nachgewiesen dass die Karibik Languste Panulirus argus in ihren Aktionsraum zuruckfindet wenn sie im Experiment aus diesem entnommen und mehrere Kilometer entfernt wieder ausgesetzt wird 47 Es blieb aber ungeklart durch welche inneren oder ausseren Einwirkungen dieses Heimfindeverhalten unterstutzt wird Belege fur einen Magnetsinn wurden schliesslich in einem Laborexperiment gewonnen das 1985 publiziert wurde In einem runden Behaltnis mit sechs Ausgangen wurden insgesamt funf Langusten darauf konditioniert jeweils den nordlichsten Ausgang zu durchschwimmen Zwei der Tiere lernten diese Aufgabe und wenn bei diesen beiden Langusten das Magnetfeld gedreht wurde veranderte sich auch deren Vorzugsrichtung entsprechend 48 Der Autor der Studie hob hervor dass die haufigste falsch gewahlte Richtung bei diesen Tieren der sudliche Ausgang war Reptilien Bearbeiten nbsp Grune MeeresschildkroteDie in allen tropischen und subtropischen Meeren anzutreffende Grune Meeresschildkrote Chelonia mydas orientiert sich am Magnetfeld der Erde um Jahre nach dem Schlupfen erstmals wieder zur Eiablage an den gleichen Strand zuruckzukehren Man vermutet dass die Inklination der Neigungswinkel der Feldlinien des Magnetfelds am Geburtsort durch Pragung dauerhaft gelernt wird 49 In einem Experiment wurden 20 Grune Meeresschildkroten kurz vor der Eiablage an einem Strand von Mayotte eingefangen mit einem Sender ausgestattet und an vier rund 120 Kilometer entfernten Stellen auf hoher See wieder freigelassen Einigen von ihnen war zudem ein Magnet am Kopf befestigt worden Ergebnis 19 der 20 Schildkroten fanden den Weg zuruck nach Mayotte und setzten die Eiablage fort wobei die mit Magneten ausgestatteten Tiere signifikant langer unterwegs waren als die anderen Tiere 50 Beobachtungen an den Eiablageplatzen der Unechten Karettschildkrote Caretta caretta an der ostlichen Atlantikkuste von Florida deuten darauf hin dass auch diese Schildkroten das Magnetfeld der Erde nutzen Die genaue Position der Eiablageplatze zwischen 1993 und 2011 wurde in einer Studie mit den zur gleichen Zeit geschehenen geringfugigen Anderungen des Erdmagnetfelds in Beziehung gesetzt die zu einer Veranderung der ortlichen geomagnetischen Merkmale entlang der Kustenlinie gefuhrt hatten Tatsachlich bestand eine deutliche Korrelation zwischen beiden Ereignissen dies wurde als unabhangige Bestatigung fur die Zuschreibung eines Magnetsinns anhand des per Sender belegten Heimfindeverhaltens von Schildkroten bewertet 51 Fur den Mississippi Alligator wurden bereits 1984 Hinweise auf einen Magnetsinn publiziert 52 und 2010 wurde ebenfalls experimentell nachgewiesen dass sich der Gecko Cyrtodactylus philippinicus am Magnetfeld der Erde orientieren kann Dies war der erste Nachweis eines Magnetinnes bei Schuppenkriechtieren 53 Fische Bearbeiten Die Hypothese einer geomagnetischen Pragung bei Lachsen wurde erstmals im Jahr 2008 vorgestellt um in Analogie zu den bereits erforschten Meeresschildkroten die Wanderungen diverser Pazifischer Lachsarten Rotlachs Konigslachs Ketalachs zu erklaren 54 Um nach der Geschlechtsreife wieder an den Geburtsort zuruckzufinden sei neben einem Magnetsinn zudem ein Erinnerungsvermogen notig in Bezug auf Starke und Ausrichtung des Magnetfelds auf dem Weg zum Geburtsort dem sie wie auf einer Fahrte folgen konnen Tatsachlich konnte einige Jahre spater nachgewiesen werden dass auch Lachse eine angeborene magnetische Landkarte besitzen und sich anhand von Magnetfeldstarke und Inklination orientieren 55 56 Fur die ebenfalls zu den Pazifischen Lachsen gehorende Regenbogenforelle wurden in Laborexperimenten Reaktionen auf Magnetfelder nachgewiesen 57 58 59 1997 wurden fur Forellen 60 2013 und 2017 wurden fur Europaische Aale Anguilla anguilla Einflusse von Magnetfeldern auf das Verhalten publiziert 61 62 Fur Zebrabarblinge und Medaka wurde 2018 im Verlauf von neuroethologischen Laborstudien ein Magnetsinn nachgewiesen 63 drei Jahre danach wies eine Laborstudie an Schaufelnasen Hammerhaien deren Magnetsinn nach 64 Saugetiere Bearbeiten Dass auch Saugetiere sich im Magnetfeld der Erde orientieren konnen ist bislang anders als vor allem fur Vogel und Insekten nur fur relativ wenige Arten experimentell belegt worden Vor allem erwies es sich als schwierig Saugetiere mit einem naturlichen spontanen und raumgreifenden Fortbewegungsmuster zu identifizieren die man zudem mit vertretbarem Aufwand einem kunstlichen Magnetfeld aussetzen konnte Ersatzweise wurde daher zum Beispiel bei Wildschweinen Sus scrofa und Warzenschweinen Phacochoerus africanus zu analysieren versucht ob sie beim Ausruhen ihre Korperachse in eine bestimmte Himmelsrichtung ausrichten 65 Waldmaus Bearbeiten Neben dem Heimfindeverhalten von Vogeln wurde seit den 1930er Jahren auch das vergleichbare Verhalten von einigen Saugetierarten erforscht Eine der ersten Publikationen befasste sich 1936 mit der Waldmaus 66 1981 war diese Tierart dann das erste Saugetier bei dem ein Magnetsinn nachgewiesen wurde 67 der laut einer 2015 veroffentlichten Studie durch Elektrosmog gestort werden kann was nahelegt dass Waldmause einen Magnetrezeptor des Radikalpaar Modells besitzen 68 Afrikanischer Graumull Bearbeiten nbsp Afrikanischer Graumull Kunstlerische Darstellung um 1800 Der Afrikanische Graumull lebt in seiner naturlichen Umgebung in grossen Kolonien und sehr weitlaufigen Gangsystemen Zu einem von mehreren Arbeitsgruppen erforschten Testtier wurde die Art nachdem im Freiland und auch in Laborhaltung festgestellt worden war dass diese ausschliesslich unterirdisch lebenden Tiere ihre Nester uberwiegend im Sudosten ihres Gangsystems anlegen 69 Daher wurden Ende der 1980er Jahre an der Frankfurter Universitat einige in Sambia gefangene Graumulle gehalten Unter anderem wurde ihnen ein runder Kafig gebaut und beobachtet wo genau das Nest angelegt wurde wie erwartet erfolgte dies vorzugsweise im Sudosten Wenn ein kunstliches Magnetfeld uber dem Rundkafig angeschaltet wurde das um 120 Grad gegenuber dem irdischen Norden gegen den Uhrzeigersinn gedreht war dann veranderte sich die Vorzugsrichtung bei Nestbau entsprechend Richtung irdisch West Sudwest 70 In erganzenden Tests wurde nachgewiesen dass das beobachtete Richtungsverhalten sowohl unter irdischem wie kunstlichem Magnetfeld nicht durch Licht beeinflusst wird 71 Anders als bei Vogeln spielt bei den Graumullen folglich der Neigungswinkel der Feldlinien keine Rolle Fledermause Bearbeiten Fledermause jagen bei Nacht und konnen sich dabei im dreidimensionalen Raum unter anderem mit Hilfe der Echoortung orientieren Manche Arten durchmessen zwischen ihren Brutgebieten und ihren Winterquartieren jedoch alljahrlich weite Strecken die Rauhautfledermaus zum Beispiel zweimal jahrlich rund 2000 Kilometer zwischen Estland und Sudfrankreich Dass Fledermause sich auf Langstrecken am nachtlichen Sternenhimmel orientieren konnen gilt als unwahrscheinlich da sie nur im Nahbereich scharf sehen konnen 72 Erste Hinweise auf einen Magnetsinn bei Fledermausen wurden Ende 2006 in Nature nach Freilandexperimenten an Eptesicus fuscus publiziert einer Art die zwischen dem Norden Sudamerikas und dem Suden Kanadas vorkommt 73 Die Testtiere wurden an ihrem Schlafplatz in einer Scheune im US Bundesstaat New Jersey gefangen und in rund 20 Kilometer Entfernung wieder freigelassen Ihre Flugroute konnte dank eines an ihrem Korper angebrachten 0 5 Gramm schweren Radiosenders von einer sie verfolgenden Cessna 152 oder 170 dokumentiert werden Fledermause der Kontrollgruppe flogen zielstrebig und auf nahezu direktem Weg zu ihrem Schlafplatz Wurden die Fledermause hingegen vor dem Freilassen zusatzlich 90 Minuten lang 45 Minuten vor bis 45 Minuten nach dem Sonnenuntergang einem kunstlichen Magnetfeld ausgesetzt das im Vergleich zu irdisch Nord um entweder 90 Grad nach rechts oder 90 Grad nach links gedreht war dann flogen diese Testtiere zunachst eine Weile bevorzugt in die vom kunstlichen Magnetfeld vorgegebene jeweils um 90 Grad falsche Richtung Den Angaben der Forscher zufolge wird der innere Kompass der Fledermause zur Zeit des Sonnenuntergangs kalibriert Auf welche Weise die zunachst fehlgeleiteten Testtiere schliesslich dennoch die Richtung zu ihrem Heimatort fanden blieb in dieser Studie ungeklart 74 nbsp Grosses Mausohr im Flug2014 berichtete eine andere Forschergruppe nach Freilandexperimenten am europaischen Grosse Mausohr Myotis myotis dass diese Fledermause ihren inneren Kompass wahrend der Abenddammerung mit Hilfe von polarisiertem Licht kalibrieren 75 Die Testtiere wurden in Aufenthaltsboxen rund 25 Kilometer weit von ihrem Heimatort weggebracht und danach in unterschiedlicher Weise dem schwindenden Tageslicht ausgesetzt Einige Tiere wurden der naturlichen Schwingungsebene des Himmelslichts ausgesetzt einer zweiten Gruppe tauschte man eine Verschiebung der Schwingungsrichtung um 90 Grad vor und eine Kontrollgruppe sah den Himmel ohne jede Polarisation Nach dem Freilassen der Tiere in dunkelster Nacht wurde die Flugrichtung aller Tiere mit Hilfe kleiner Sender aufgezeichnet Das Ergebnis der Versuchsanordnung ergab dass das polarisierte Licht in der Dammerung einen deutlichen Einfluss auf das Heimfindeverhalten der Fledermause hatte Tiere mit Sicht auf die naturliche Schwingungsrichtung sowie Tiere ohne jede Sicht auf die Schwingungsrichtung flogen zielgerichtet zu ihrem Heimatort jene Tiere aber die einer verdrehten Schwingungsrichtung ausgesetzt waren flogen bei gleichzeitig grosserer Streuung zunachst in die falsche Richtung davon In einer Begleitinformation des Max Planck Instituts fur Ornithologie hiess es Mit diesem einfachen Experiment konnten die Forscher erstmals zeigen dass Fledermause das Polarisationsmuster im Abendhimmel nutzen um ihren inneren Magnetkompass zur Orientierung zu kalibrieren Wie genau dies funktioniert ist allerdings noch unklar 76 Unter Laborbedingungen wurde im Jahr 2015 nachgewiesen dass Fledermause der in Sudchina vorkommenden Art Nyctalus plancyi noch Magnetfelder wahrnehmen konnen die nur ein Funftel der naturlichen Feldstarke aufweisen 77 Hunde Bearbeiten Hunde orientieren sich im Nahbereich uberwiegend anhand der Geruche ihrer Umgebung Ein Forscherteam der Universitat Duisburg Essen und der Tschechischen Agraruniversitat Prag um Hynek Burda glaubt jedoch dass Hunde auch das Magnetfeld der Erde wahrnehmen konnen Das jedenfalls leiteten die Forscher aus einer statistischen Analyse sehr spezieller Verhaltensweisen der Hunde ab ihrer Korperhaltung wenn sie unangeleint im Freiland Blase oder Darm entleeren 78 Bei 70 Hunden aus 37 Rassen wurden mehr als 7000 Ausscheidungen dokumentiert und insbesondere die Himmelsrichtung notiert in die die Langsachse der Hunde wahrenddessen ausgerichtet war Die gesammelten Daten ergaben zunachst keine Vorzugsrichtung wohl aber nachdem die dokumentierten Ausscheidungen in Beziehung zu den geringen Schwankungen Anderungen von Intensitat und Richtung der Feldlinien des irdischen Magnetfelds gesetzt worden waren Nur in Phasen in denen das Magnetfeld stabil war richteten sich die Hunde in Nord Sud Richtung aus Diese im Jahr 2013 veroffentlichten statistischen Analysen waren der erste empirische Hinweis darauf dass auch Hunde einen Magnetsinn besitzen Eine 2020 publizierte Studie der gleichen Forschergruppe erbrachte Hinweise darauf dass Hunde die im freien Gelande zum Beispiel einer Jagdbeute hinterher laufen das Magnetfeld nutzen um statt auf ihrer Spur uber eine Abkurzung zuruck zum Ausgangspunkt zu laufen 79 Moglicherweise ist ihr Magnetsinn ahnlich wie bei Vogeln mit dem Sehsystem verkoppelt 80 Rotfuchs Bearbeiten Auch europaische Rotfuchse scheinen einen Magnetsinn zu besitzen Dies legen jedenfalls Beobachtungen des naturlichen ungestorten Jagdverhaltens nahe die 2011 veroffentlicht wurden Die Jagdstrategie des Fuchses gegenuber zum Beispiel einer Maus beruht auf einem Uberraschungseffekt Der Fuchs schleicht sich an springt in die Hohe und uber die potentielle Beute und ergreift sie von oben beim Herabfallen Im Schnee und in hohem Bewuchs ortet der Fuchs seine Beute vor allem dank seines empfindlichen Gehors Dank der Mithilfe von 23 erfahrenen Biologen und Jagern wurden zwischen April 2008 und September 2010 in Tschechien fast 600 Jagdsprunge bei 84 wild lebenden Fuchsen in Schnee und hohem Bewuchs protokolliert und vermessen 81 Dabei stellte sich heraus dass unabhangig von der Tages und Jahreszeit sowie von der Witterung mehr als 80 Prozent der Sprunge in Nordrichtung zumeist Richtung Nord Nordost und rund 60 Prozent der Sprunge in Sudrichtung erfolgreich waren die Erfolgsquote der Sprunge in andere Richtungen betrug hingegen weniger als 15 Prozent Die zugrundeliegenden biologischen Mechanismen sind unbekannt Wale Bearbeiten Eine Reihe von Indizien spricht dafur dass auch Wale Magnetismus empfinden So wurden beispielsweise Strandungen von lebenden Walen analysiert um aus dem fehlerhaften Orientierungsverhalten Ruckschlusse auf das normale Orientierungsverhalten zu ziehen Fur die britische Hauptinsel besitzt das Natural History Museum in London eine Jahrzehnte zuruckreichende Datensammlung uber derartige Strandungen so dass im Jahr 1985 insgesamt 137 Anlandungen lebender Wale ausgewertet werden konnten darunter 29 Massenstrandungen mit mehr als drei Tieren Daneben gab es nahezu tausend Funde von tot angetriebenen Walen Fur die Anlandestellen noch lebender Wale wurden keine geografischen Gemeinsamkeiten entdeckt teils waren es felsige Kustenbereiche teils sandige teils waren es flache Kusten teils rasch tiefer werdende Einzige Gemeinsamkeit war dass alle Anlandestellen Anomalien des geomagnetischen Feldes aufwiesen und zwar ein unterdurchschnittlich starkes geomagnetisches Feld bei dem die Feldlinien landwarts weisen 82 83 Die tot angetriebenen Wale waren vollig zufallig uber die Kusten verteilt 1986 wurde aus der Analyse von 212 Walstrandungen an den Kusten der USA durch eine zweite Forschergruppe ebenfalls der Schluss gezogen das einzige gemeinsame Merkmal dieser Strandungen seien lokale Abweichungen des irdischen Magnetfelds lokale Minima 84 Lokale geomagnetische Minima sind ferner korreliert mit der Sichtung von Finnwalen vor der Nordostkuste der USA im Herbst und im Winter 85 nbsp Gestrandeter Pottwal an der britischen NordseekusteIm Jahr 2018 wurden in einer Publikation zwei Sonnensturme fur die Strandung von 29 mannlichen Pottwalen im Januar 2016 im Bereich der Nordsee verantwortlich gemacht Diese Storung der Magnetosphare habe die Orientierung der Wale gestort und sie in Flachwasser geleitet in dem sie bei Ebbe gestrandet sind 86 Ein erster experimentell gewonnener Hinweis auf eine Magnetosensibilitat von Walen wurde im Herbst 2014 publiziert Testtiere waren sechs Grosse Tummler im Planete Sauvage einem Zoo an der franzosischen Atlantikkuste In ein Becken der Tummler wurde abwechselnd eine von zwei baugleichen und gleich schweren Tonnen gegeben die sich nur in einem Detail unterschieden Eine der beiden Tonnen enthielt einen starken Magneten Beobachtet wurde dass die Tummler etwas schneller in Richtung der Tonne schwammen wenn in ihr der Magnet enthalten war nach durchschnittlich 5 7 Minuten statt nach 6 2 Minuten ansonsten unterschieden sich die Interaktionen nicht zwischen den beiden Tonnen Die Tummler waren diesem Versuchsansatz zufolge also in der Lage Objekte aufgrund ihrer magnetischen Eigenschaften voneinander zu unterscheiden 87 In der Fachzeitschrift Science wurde allerdings angemerkt dass die Versuchsanordnung ein sehr starkes Magnetfeld zum Gegenstand hatte und die Interpretation der Befunde mit einer erdahnlichen magnetischen Feldstarke verifiziert werden sollte 88 Hypothesen zum Sitz des Magnetsinns BearbeitenDer Sitz des Magnetsinns ist bis heute bei keiner der bislang untersuchten Tierarten mit absoluter Sicherheit nachgewiesen worden Zwar gibt es experimentelle Befunde die zum Beispiel bei Zugvogeln auf Auge und Oberschnabel verweisen jedoch ist es auch bei diesen seit Jahrzehnten besonders intensiv erforschten Arten noch nicht gelungen die Erregungsleitung zwischen den vermuteten Rezeptorzellen und dem Gehirn luckenlos zu verfolgen und zu dokumentieren Bei Zugvogeln und Haustauben Bearbeiten Cryptochrom basierte Magnetorezeption Bearbeiten nbsp Die Feldlinien des Erdmagnetfelds vereinfachte Darstellung Von einem technischen Magnetkompass wird die Nord Sud Richtung angezeigt weil sich seine Nadel in Richtung des Erdmagnetfelds ausrichtet und dessen Feldlinien in weiten Bereichen der Erde ungefahr in geographischer Nord Sud Richtung verlaufen Seit 1972 ist jedoch aufgrund der Forschung von Wolfgang Wiltschko und Roswitha Wiltschko allgemein akzeptiert dass Zugvogel sich nicht in gleicher Weise an der Polaritat des irdischen Magnetfelds orientieren sondern an der Inklination also am Neigungswinkel der Feldlinien relativ zur Erdoberflache 17 Bildhaft formuliert dringen die Feldlinien im Norden in steilem Winkel in die Erde ein am Aquator verlaufen sie hingegen parallel zur Erdoberflache Die Vogel unterscheiden folglich polwarts von aquatorwarts Zusatzlich hatten Wiltschko amp Wiltschko 1978 identische Orientierungsleistungen an Haustauben nachgewiesen 89 und 1981 zudem fruhere Vermutungen 90 dass der Magnetsinn bei diesen Vogeln lichtabhangig ist in einem Experiment bestatigt Haustauben die in volliger Dunkelheit von ihrem Heimatort an einen entfernten Ort verbracht wurden flogen nach dem Freilassen zunachst in ahnlicher Weise vollig desorientiert umher als habe man sie beim Transport einem storenden Magnetfeld ausgesetzt 91 Studien an Teichrohrsangern erbrachten Anhaltspunkte dafur dass der Inklinationskompass auch dazu beitragen kann eine verlassliche Ost West Flugrichtung zu ermoglichen 92 und dass ein bestimmter Neigungswinkel als eine Art Stoppschild fungiert weswegen es den zuruckkehrenden Zugvogeln gelingt an ihren Zielort zu gelangen 93 Eine mogliche Erklarung fur das Zusammenspiel von Magnetsinn und visueller Wahrnehmung legte im Jahr 2000 der deutsche Biophysiker Thorsten Ritz aus der Arbeitsgruppe von Klaus Schulten vor genannt Radikalpaar Modell radical pair model 94 in dem Ritz insbesondere auf theoretische Uberlegungen und Experimente seines Doktorvaters Schulten zuruckgriff 95 96 97 98 Diesem Modell zufolge besteht der Magnetrezeptor aus einem Molekul bei dem es unter dem Einfluss des Erdmagnetfelds angeregt durch Photonen zur Ubertragung eines Elektrons von einem Teil des Molekuls zu einem anderen kommt wodurch ein sehr kurzlebiges so genanntes Radikal paar mit zwei freien Elektronen entsteht Je nach dem Drehimpuls dieser freien Elektronen wechseln die angeregten Molekule standig zwischen zwei quantenmechanisch moglichen Zustanden Singulett oder Triplett Zustand Nach dem Zerfall des Radikalpaares konnen sich Molekule mit unterschiedlichen Eigenschaften bilden je nachdem in welchem Zustand sich dieses Paar zuletzt befand Dieser Endzustand hangt dem Modell zufolge aber von dem Neigungswinkel der Feldlinien ab Wenn die Magnetfeldlinien ausgepragt senkrecht auf das Radikalpaar treffen entsteht ein anderes Verhaltnis der beiden chemischen Endprodukte zueinander als wenn die Magnetfeldlinien relativ flach auf das Radikalpaar treffen Im Ergebnis wird diesem Modell zufolge eine physikalische Gegebenheit das ortliche Magnetfeld in eine chemische Gegebenheit ubersetzt und so ein wesentlicher Schritt zur Wahrnehmung mit Hilfe eines spezialisierten Sinnesorgans zuruckgelegt 99 Bereits im Jahr 2000 war vom Autor der Radikalpaar Hypothese auf die Cryptochrome als mutmasslich verantwortliche Molekule fur das Zusammenspiel von Magnetsinn und visueller Wahrnehmung verwiesen worden Vier Jahre spater wurde von Henrik Mouritsen am Beispiel von Gartengrasmucken publiziert dass Zugvogel in ihrer Netzhaut eine Variante von Cryptochrom 1 Cryptochrom 1a besitzen die im Cytosol spezieller Ganglien Zellen gehauft vorkommt zudem sind diese Zellen bei Gartengrasmucken hochgradig aktiv wenn die Vogel sich nachts im Magnetfeld der Erde orientieren Ferner wurde nachgewiesen dass bei nicht ziehenden Zebrafinken nachts keinerlei Cryptochrom 1 in der Netzhaut nachweisbar ist 100 Vertiefende Experimente wurden im Jahr 2009 dahingehend interpretiert dass die Cryptochrom basierte Dynamik der Singulett Triplett Wechsel bei Zugvogeln relativ langlebig ist und deren Cryptochrom auch weitere Eigenschaften aufweist die es besonders geeignet erscheinen lassen fur die Richtungsfindung im Erdmagnetfeld 101 Hierzu gehort auch dass Cryptochrom 1 auf blau grunes Licht anspricht und die getesteten Rotkehlchen sich nur bei Licht zwischen rund 400 blau und 550 Nanometer grun im Erdmagnetfeld orientieren 102 103 Erganzende Untersuchungen wiesen Cryptochrom 1a auch in UV sensiblen Zapfen der Netzhaut nach 104 Diese Publikationen und auch die Befunde weiterer Studien verweisen auf die Augen genauer auf die Netzhaut als Sitz des Magnetsinns von Zugvogeln und konnten bedeuten dass die Tiere den Verlauf des Erdmagnetfelds sehen 105 Im Jahr 2018 wurde von der Arbeitsgruppe Mouritsen auch Cryptochrome 4 als mutmasslich verantwortliches Molekul fur das Zusammenspiel von Magnetsinn und visueller Wahrnehmung vorgestellt 106 An Zellkulturen wurde von zwei Forschern der Universitat Tokio laut einer Anfang 2021 publizierten Studie erstmals der direkte Nachweis gefuhrt dass ein Magnetfeld wie vom Radikalpaar Modell vorhergesagt Einfluss auf die Cryptochrome in Zellen nehmen kann 107 Auch Laborexperimente mit kunstlich hergestelltem Cryptochrom 4 dessen genetischer Code in Rotkehlchen zuvor entschlusselt worden war bestatigten dass Cryptochrom 4 empfindlich auf Magnetfelder reagiert 108 Fur Irritationen hatte eine Zeitlang gesorgt dass laut Experimenten von Wiltschko amp Wiltschko aus den Jahren vor 2002 und auch danach die Orientierung von Rotkehlchen am Magnetfeld nur gelingt wenn ihr rechtes Auge nicht abgeklebt ist wahrend bei abgeklebtem linken Auge keine Behinderung nachweisbar war dies schien auf eine ausgepragte Lateralisation der Magnetorezeption hinzuweisen 109 2011 hatten Forscher aus Oldenburg diesen Befunden widersprochen und beiden Augen die Fahigkeit zur Magnetorezeption zugeschrieben 110 Ein Jahr spater wurde der Widerspruch durch erganzende Experimente der Arbeitsgruppe Wiltschko aufgelost Jungvogel auf ihrem ersten Weg nach Suden konnen sich noch mit beiden Augen am Erdmagnetfeld orientieren 111 Im darauf folgenden Fruhling ist die Fahigkeit schon auf das rechte Auge verlagert aber noch flexibel Nachdem das rechte Auge fur sechs Stunden abgedeckt wurde war der Kompass im linken Auge wieder aktiv Beim nachsten Vogelzug im Herbst ist die Lateralisation dagegen schon starker auf das rechte Auge und damit die linke Hirnhalfte fixiert Dies interpretieren die Forscher als einen Reifungsprozess 112 Die Areale der rechten Gehirnhalfte wurden so fur andere Aufgaben frei wobei die Lateralisation bei Jungtieren noch durch Umwelteinflusse beeinflussbar ist 113 Nachgewiesen wurde ferner dass das rechte Auge nur dann die Orientierung im Erdmagnetfeld ermoglicht wenn es in der Lage ist Konturen zu erkennen 114 Wurden 70 Prozent des potentiell ins Auge fallenden Lichts weggefiltert war der Magnetsinn der getesteten Rotkehlchen nicht mehr nachweisbar Wurde der Lichteinfall beim linken Auge reduziert hatte das keine Auswirkungen auf den Magnetsinn Eisenmineral basierte Magnetorezeption Bearbeiten nbsp Zur Veranschaulichung Magnetit aus einer Erzlagerstatte 18 Millimeter Durchmesser 1975 wurde erstmals die Ausrichtung eines Lebewesens eines Bakteriums im Erdmagnetfeld beschrieben und dieses Verhalten auf magnetische Kristalle in seinem Innerem zuruckgefuhrt 115 Diese Beobachtungen hatten umgehend Spekulationen zur Folge das Mineral Magnetit Fe3O4 konne auch bei der Orientierung von Tieren eine Rolle spielen 116 Tatsachlich wurde Magnetit in den folgenden Jahren bei zahlreichen Tierarten aus zahlreichen Phyla und in unterschiedlichen Bereichen des Korpers nachgewiesen 117 bei Vogeln vor allem im Bereich der Augenhohlen und der Nasengange 118 119 Besondere Aufmerksamkeit erregten in den Jahren 2000 und 2001 Studien an Haustauben bei denen in der Haut des Oberschnabels Anhaufungen von sehr kleinen Kristallen beschrieben wurden die sich mit Hilfe kristallographischer Methoden als superparamagnetisch erwiesen und vom Trigeminus innerviert werden 120 121 Ein zweites wie Wiltschko amp Wiltschko in Frankfurt am Main ansassige Biologenpaar Gerta und Gunther Fleissner kam in Kooperation mit Geophysikern der Universitat Munchen nach der von ihnen entdeckten Koppelung von Magnetit und Trigeminus Nerv zu dem Schluss dass die Magnetit enthaltenden Strukturen des Oberschnabels von Haustauben als Magnetrezeptor fungieren konnten 122 In Kooperation mit dem Experimentalphysiker Gerald Falkenberg vom Hamburger Synchrotronstrahlungslabor HASYLAB am Deutschen Elektronen Synchrotron wurde das Fleissnersche Schnabelorgan 2010 auch bei Zugvogeln Rotkehlchen und Grasmucken sowie bei Haushuhnern nachgewiesen und seine Funktion im Sinne eines biologischen Magnetometers interpretiert Die Strukturen im Oberschnabel der Vogel vermogen demnach die ortlich unterschiedliche Feldstarke des Erdmagnetfelds zu messen und so zum Erzeugen einer geomagnetischen Landkarte beizutragen wahrend die lichtabhangigen Zellen im Auge die Ausrichtung des Erdmagnetfelds detektieren 123 Forscher der Arbeitsgruppe Neurosensorik an der Universitat Oldenburg bestatigten im gleichen Jahr die Befunde mit Hilfe neurobiologischer Messungen und berichteten dass im Oberschnabel befindliche eisenmineralhaltige Kristallstrukturen uber Nervenbahnen mit dem Hirnstamm verbunden sind 124 Als diese Nervenbahnen beim Rotkehlchen im Experiment blockiert wurden hatte das unter Lichteinfluss keine Auswirkungen auf die Funktionsfahigkeit des Magnetkompass im Auge 125 wohl aber sind die Tiere bei volliger Dunkelheit orientierungslos wenn zusatzlich der Oberschnabel betaubt wird 126 Elektromagnetische Induktion im Innenohr Bearbeiten Eine osterreichische Arbeitsgruppe berichtete 2019 uber mogliche Hinweise darauf dass Magnetfelder im Wege der elektromagnetischen Induktion im Innenohr von Tauben die Durchlassigkeit bestimmter Calcium Kanale in den Haarzellen verandern und dies dazu beitragen konnte das Erdmagnetfeld wahrzunehmen 127 Bei anderen Tierarten Bearbeiten Bei der Mehrzahl der uber 50 Tierarten fur die verhaltensrelevante Reaktionen auf Veranderungen des naturlichen oder eines kunstlichen Magnetfelds belegt wurden ist bislang unbekannt auf welchem Wege die Wahrnehmung des Magnetfelds erfolgt Zwar wurde bei zahlreichen Tierarten Magnetit nachgewiesen 128 und es gibt Nachweise von Cryptochrom 1 selbst bei zahlreichen Saugetieren 129 aber die Verbindung zwischen potentiellen Rezeptoren und dem Gehirn ist bei den einzelnen Arten weitgehend unerforscht Zudem ist der Nachweis dieser physiologischen Marker allenfalls eine notwendige nicht aber eine hinreichende Voraussetzung dafur dass die betreffenden Tiere tatsachlich einen Magnetsinn besitzen Eine Ausnahme ist die Amerikanische Grossschabe deren Orientierung im Magnetfeld in einem Laborexperiment als dem Radikalpaar Modell entsprechend und vergleichbar mit jenem der Zugvogel gedeutet wurde 130 Bei den Lachsfischen wiederum gibt es Hinweise dass sie uber eine magnetit basierte Magnetorezeption im Bereich ihrer Nasen verfugen 131 Auswirkungen von Elektrosmog BearbeitenBei zahlreichen Tierarten gelang der Nachweis ihres Magnetsinns weil ihre Orientierung im Erdmagnetfeld durch ein kunstliches Magnetfeld gestort wurde Daher war die Frage naheliegend ob menschengemachte elektromagnetische Felder Elektrosmog zum Beispiel von Hochspannungsleitungen Zugvogel auf ihren Strecken zwischen Winter und Sommerquartieren irritieren konnen oder einen anderweitigen Einfluss auf das Verhalten von Tieren haben Ein 2005 veroffentlichter Review Artikel konnte jedoch keine sicheren Befunde fur schadliche Effekte berichten 132 Im Gegenteil der Reproduktionserfolg von Fischadlern hatte sich beispielsweise sowohl in den USA als auch in Deutschland verbessert weil ein erheblicher Anteil der Brutpaare in Deutschland drei von vier Paaren auf Hochspannungsmasten brutete Den 2008 publizierten Beobachtungen bei Rindern und Hirschen zufolge scheinen Hochspannungsleitungen jedoch das Verhalten zumindest dieser Tiere zu beeinflussen die damalige Studie wurde aber bislang von keiner anderen Expertengruppe anhand neuerer Daten verifiziert Verhaltensstudien von Oldenburger Biologen aus der Arbeitsgruppe von Henrik Mouritsen an Rotkehlchen ergaben 2014 dass der Magnetsinn dieser Tiere offenbar durch Radiowellen im Frequenzbereich zwischen 50 kHz bis 5 MHz gestort werden kann 133 Offen blieb allerdings warum dieser Effekt in der Stadt Oldenburg beobachtet wurde nicht aber auch in der Stadt Frankfurt am Main wo im dicht besiedelten zentral gelegenen Westend schon Jahrzehnte zuvor Rotkehlchen und Haustauben im Magnetfeld getestet worden waren 2022 ergaben Verhaltensexperimente mit Monchsgrasmucken dass deren Magnetsinn durch Frequenzen zwischen 75 und 85 Megahertz gestort werden kann 134 Erganzende Studien ergaben dass nur Frequenzen zwischen 80 und 145 Megahertz sich bei Monchsgrasmucken derart storend auswirken 135 Diese Messungen stehen den Studienleitern zufolge in Einklang mit theoretischen Uberlegungen und Modellrechnungen denen zufolge der Magnetsinn mit dem quantenmechanischen Radikalpaar Modell zu erklaren ist 136 Umstrittene Befunde BearbeitenRinder und Hirsche Bearbeiten Im Jahr 2008 gelangten Forscher der Universitat Duisburg Essen um Hynek Burda zu der Ansicht dass auch Rinder und Hirsche uber einen Magnetsinn verfugen 137 Sie werteten Bilder von Google Earth aus welche Rinderherden zeigten 8510 Tiere in 308 Herden Ermittelt wurde dass zwei Drittel der Tiere beim Grasen oder Ruhen in Nord Sud Richtung standen oder lagen 138 139 Angeregt durch diese Auswertung vermassen tschechische Forscher im Nationalpark Bohmerwald die Korperachsenausrichtung von Reh und Rotwild wahrend des Schlafens auch bei diesen Tieren 2974 Individuen an 241 Orten wurden Hinweise auf eine Bevorzugung der Nord Sud Ausrichtung gefunden Die Auswertung der Daten ergab ferner dass diese Richtungspraferenz in der Nahe von Hochspannungsleitungen nicht nachweisbar war 140 Eine 2011 veroffentlichte Arbeit mit einer deutlich kleineren Datenbasis 3412 Rinder in 232 Herden konnte hingegen keine Abhangigkeit der Ausrichtung der Tiere vom Erdmagnetfeld feststellen Die Forscher um Lukas Jelinek von der Technischen Universitat Prag deuteten die Ergebnisse der vorgehenden Arbeit daher als Fehler in der Datenauswertung 141 In einer Erwiderung auf diese Vorhaltungen kritisierten die Forscher der 2008 publizierten Studie massiv die statistische Analyse von Jelinek et al 142 Bei der Halfte der von Jelinek et al herangezogenen Rinder konne man die Ausrichtung der Korper nicht hinreichend genau erkennen weil die Bilder zu unscharf seien oder aus steilen Hanglagen stammten oder weil sie in der Nahe von Hochspannungsleitungen aufgenommen wurden Schliesse man die Rinder auf diesen ungeeigneten Bildern von der Analyse aus ergebe eine Reanalyse der Daten von Jelinek et al eine Bestatigung der 2008 publizierten Befunde eine Kritik die von Jelinek et al wiederum zuruckgewiesen wurde 143 In einer kommentierten Einordnung der Auseinandersetzung zitierte die Fachzeitschrift Nature den Biologen Sonke Johnsen von der Duke University der unter anderem die geomagnetische Orientierung von Meeresschildkroten erforscht mit den Worten dass tatsachlich einige der Bilder nicht hatten ausgewertet werden durfen und dass die 2008 berichteten Befunde obwohl ratselhaft weiterhin Bestand haben 144 Experimente am Menschen Bearbeiten Ob auch der Mensch das Magnetfeld der Erde wahrnehmen und zur Richtungsbestimmung bei Ortsveranderungen nutzen kann wurde bisher kaum erforscht Die Aussagekraft der veroffentlichten Studien die einen Magnetsinn beim Menschen bejahen ist zudem umstritten da sie aus einer einzigen Arbeitsgruppe stammen Ende der 1970er Jahre hatte Robin Baker an der Universitat Manchester mit Experimenten begonnen bei denen Versuchspersonen zunachst in einem Auto mit verbundenen Augen kreuz und quer umhergefahren und schliesslich aufgefordert worden waren zum Ausgangspunkt der Irrfahrt zu deuten Seiner Publikation zufolge konnten die Versuchspersonen signifikant korrekter die Richtung weisen als Kontrollpersonen denen man einen Stabmagneten am Hinterkopf befestigt hatte 145 Diese Testanordnung wurde umgehend von mehreren Arbeitsgruppen wiederholt jedoch konnten die Ergebnisse andernorts nicht reproduziert werden 146 Robin Baker hingegen variierte seine Vorgehensweise indem er Versuchspersonen beispielsweise mit verbundenen Augen und auf verschlungenen Wegen durch Walder fuhren und sie danach die Richtung nach Norden weisen liess Ferner wurden Versuchspersonen mit verbundenen Augen auf Drehstuhle gesetzt unregelmassig nach links und rechts gedreht und nach einem abrupten Stopp gefragt in welche Richtung ihr Gesicht schaut Wahrend Baker zwar ziemlich ungenaue gleichwohl aber signifikant korrekte Richtungsweisungen nachzuweisen behauptete 147 konnten auch diese Ergebnisse von anderen Forschergruppen nicht bestatigt werden Ob der Mensch eine zumindest schwach ausgepragte Fahigkeit besitzt das Magnetfeld der Erde fur sein Orientierungsverhalten zu nutzen ist nach Auffassung von Experten eine Frage die erst nach weiteren Experimenten beantwortet werden kann 148 Forscher des California Institute of Technology berichteten im Jahr 2019 dass das Gehirn einiger Testpersonen veranderte Alpha Wellen mit geringerer Amplitude aufwies wenn sie einem rotierenden Magnetfeld dessen Intensitat dem naturlichen entsprach ausgesetzt waren 149 150 Diese Beobachtungen stehen moglicherweise in Zusammenhang mit Befunden die 2018 von Forschern der Ludwig Maximilians Universitat Munchen publiziert wurden Sie untersuchten 822 Proben aus insgesamt sieben Gehirnen verstorbener Personen und fanden im Kleinhirn und im Hirnstamm besonders haufig Magnetit Kristalle 151 Ob die Befunde mit einem moglichen Magnetsinn des Menschen in Zusammenhang stehen wurde von beiden Forschergruppen nicht erortert Bakterien Bearbeiten nbsp Magnetospirillum gryphiswaldense mit MagnetosomenAuch viele Bakterien konnen das Magnetfeld der Erde zur Richtungsfindung nutzen 152 Dieses Verhalten wurde 1975 erstmals von Richard P Blakemore in Science beschrieben und als Magnetotaxis benannt 115 Zuvor hatte der italienische Arzt Salvatore Bellini zwar bereits 1958 am Institut fur Mikrobiologie der Universitat Padua die wie er es nannte Magnetosensitiviat von Bakterien entdeckt und 1963 in zwei Entwurfen fur Fachpublikationen beschrieben deren Veroffentlichung war ihm jedoch von seiner Fakultat nicht gestattet worden 153 Magnetosensitive Bakterien sind eine heterogene Gruppe von gramnegativen Einzellern die sich entlang der geomagnetischen Feldlinien ausrichten und fortbewegen konnen Diese Fahigkeit verdanken sie speziellen Organellen in ihrem Inneren den Magnetosomen zumeist nanometer grosse an Zellmembranen gebundene Kristalle der ferromagnetischen Mineralien Magnetit Fe3O4 oder Greigerit Fe3S4 selten 154 die in Ketten angeordnet sind Deren magnetisches Moment bewirkt dass die Bakterien sowohl lebendige als auch tote rotieren und sich parallel zu den Feldlinien und auf der Nordhalbkugel mit dem Vorderende nach Norden anordnen Die meisten magnetosensitiven Bakterien leben anaerobisch oder mikroaerobisch am Boden von Gewassern Sie wurden 1975 in den USA in Wasserproben entdeckt was den evolutiven Nutzen ihrer Ausrichtung nach Norden unmittelbar einleuchtend macht Werden diese Bakterien vom Grund in hohere sauerstoffhaltigere Gewasserschichten verdriftet dann leitet sie die auf der Nordhalbkugel nach unten weisende Inklination verlasslich nach unten in Richtung Sediment Die Orientierung im Magnetfeld ist fur sehr kleine Organismen folglich eine Alternative zur ihnen nicht moglichen Orientierung am Schwerefeld 155 Von der Sudhalbkugel wurden 1980 die ersten Bakterien mit umgekehrter Polaritat die Vorderseite nach Suden ausgerichtet beschrieben 156 Die Magnetotaxis der Bakterien stellt folglich einen Grenzfall im Zusammenhang mit einem Magnetsinn dar denn die Orientierung im Magnetfeld ist bei diesen Bakterien kein aktives Navigieren sondern ein passiver Vorgang verursacht durch den auf die magnetischen Partikel einwirkenden Erdmagnetismus nur die Fortbewegung entlang der Feldlinien ist ein aktiver Prozess Gleichwohl entspricht das Ergebnis letztlich dem Orientierungs und Heimfindeverhalten der Tiere Analysen von marinen Sedimenten haben zudem ergeben dass bereits sehr fruhe Vorfahren der heute lebenden Bakterien Magnetosomen und die Fahigkeit zur Biomineralisation besassen Als gesichert gelten 700 Millionen Jahre alte Funde aus Sudafrika 157 jedoch wird vermutet dass die Magnetotaxis anaerober Bakterien bereits wesentlich fruher in der Erdgeschichte entstanden ist womoglich bereits im Archaikum vor mehr als zwei Milliarden Jahren 158 Im Jahr 2014 wurde bekannt dass die Ubertragung von 30 Genen des magnetotaxischen Bakteriums Magnetospirillum gryphiswaldense auf das Photosynthese betreibende nicht magnetotaxische Bakterium Rhodospirillum rubrum zur Folge hatte dass Rhodospirillum rubrum Ketten magnetischer Kristalle bildete die denjenigen von Magnetospirillum gryphiswaldense entsprechen und sich wie bei diesem im Erdmagnetfeld ausrichten 159 Pflanzen BearbeitenBereits in den 1920er Jahren wurden erste Experimente zum Wachstum von Pflanzen unter dem Einfluss statischer magnetischer Kraftfelder vorgenommen und Einflusse auf das Wachstum der Primarblatter von gekeimten Weizen Samen berichtet 160 Zuruckgefuhrt wurden die beobachteten Phanomene auf magnetisch beeinflussbare Rotationsbewegungen des Zellplasmas 161 In den 1960er Jahren wurden diese fruhen Experimente wieder aufgegriffen und Hinweise darauf gefunden dass die Samen mancher Graserarten besser keimten wenn sie parallel zum Erdmagnetfeld ausgerichtet waren Ahnliches fand man beim Wurzelwachstum des Weizens nicht aber demjenigen des Roggens 162 Eine systematische Ubersichtsarbeit kam im Dezember 2005 zu dem Schluss dass die Befunde widerspruchlich seien und dass unerklart bleibe wozu die Wahrnehmung magnetischer Felder bei Pflanzen nutze sein konne 163 Eine zweite Ubersichtsarbeit kam 2014 zu einer ahnlichen Schlussfolgerung 164 Vermutet wird dass Cryptochrome auch in Pflanzen an der Rezeption von Magnetfeldern beteiligt sind 165 Cryptochrome absorbieren den blauen Anteil des Sonnenlichts und wirken unter anderem auf das Wachstum von Pflanzen ein In Experimenten wurde bei der Acker Schmalwand Arabidopsis thaliana beispielsweise nachgewiesen dass ihr Hypokotyl Wachstum durch ein starkes Magnetfeld verringert werden kann nicht jedoch bei Arabidopsis Mutanten ohne funktionstuchtiges Chryptochrom 166 Siehe auch BearbeitenElektromagnetische UmweltvertraglichkeitWeblinks Bearbeiten Kommt ein Vogel geflogen Wolfgang Wiltschko uber den einzigartigen Orientierungssinn von Vogeln Video Interview vom 3 April 2005 in News amp Stories dctp Wie Zugvogel das Langengrad Problem losen Auf idw online de vom 24 August 2017 Wie Vogel das Magnetfeld im Auge behalten Auf spektrum de vom 23 Juni 2021 Cryptochrome and Magnetic Sensing Ubersicht zum Stand der Forschung auf der Website der University of Illinois zuletzt abgerufen am 17 Januar 2023 Literatur BearbeitenRoswitha Wiltschko und Wolfgang Wiltschko Magnetic Orientation in Animals Springer Verlag Heidelberg 1995 ISBN 3 540 59257 1 Wolfgang Wiltschko Magnetische Orientierung In Josef Dudel Randolf Menzel Robert F Schmidt Neurowissenschaft Vom Molekul zur Kognition Springer Verlag Berlin 2001 S 439 449 ISBN 978 3 642 62534 3 Wolfgang Wiltschko und Roswitha Wiltschko Magnetic orientation and magnetoreception in birds and other animals In Journal of Comparative Physiology A Band 191 Nr 8 2005 S 675 693 doi 10 1007 s00359 005 0627 7 Henrik Mouritsen und Thorsten Ritz Magnetoreception and its use in bird navigation In Current Opinion in Neurobiology Band 15 Nr 4 2005 S 406 414 doi 10 1016 j conb 2005 06 003 Sonke Johnsen und Kenneth J Lohmann The physics and neurobiology of magnetoreception In Nature Reviews Neuroscience Band 6 Nr 9 2005 S 703 712 doi 10 1038 nrn1745 Gerta Fleissner Branko Stahl Peter Thalau Gerald Falkenberg und Gunther Fleissner A novel concept of Fe mineral based magnetoreception histological and physicochemical data from the upper beak of homing pigeons In Naturwissenschaften Band 94 Nr 8 2007 S 631 642 doi 10 1007 s00114 007 0236 0 Christopher T Rodgers und Peter J Hore Chemical magnetoreception in birds The radical pair mechanism In PNAS Band 106 Nr 2 2009 S 353 360 doi 10 1073 pnas 0711968106 Henrik Mouritsen Long distance navigation and magnetoreception in migratory animals Review in Nature Band 558 2018 S 50 59 doi 10 1038 s41586 018 0176 1 Belege Bearbeiten Roswitha Wiltschko und Wolfgang Wiltschko Magnetic Orientation in Animals Springer Verlag Heidelberg 1995 S 44 Charles Darwin Uber den Instinkt In G John Romanes Die geistige Entwicklung im Tierreich Nebst einer nachgelassenen Arbeit Uber den Instinkt von Charles Darwin Ernst Gunthers Verlag Leipzig 1885 Volltext bei archive org hier S 396 Hans Georg Fromme Untersuchungen uber das Orientierungsvermogen nachtlich ziehender Kleinvogel Erithacus rubecula Sylvia communis In Zeitschrift fur Tierpsychologie Band 18 Nr 2 1961 S 205 220 doi 10 1111 j 1439 0310 1961 tb00228 x Gustav Kramer Uber Richtungstendenzen bei der nachtlichen Zugunruhe gekafigter Vogel In Ernst Mayr und Ernst Schuz Hrsg Ornithologie als biologische Wissenschaft 28 Beitrage als Festschrift zum 60 Geburtstag von Erwin Stresemann Carl Winter Universitatsverlag Heidelberg 1949 S 269 283 ISBN 978 3 533 01286 3 Gustav Kramer Orientierte Zugaktivitat gekafigter Singvogel In Naturwissenschaften Band 37 Nr 8 1950 S 188 188 doi 10 1007 BF00638884 Albert Daanje Heimfindeversuche und Erdmagnetismus In Vogelzug Band 12 1941 S 15 17 Alexander Theodor von Middendorff Die Isepiptesen Russlands Grundlagen zur Erforschung der Zugzeiten und Zugrichtungen der Vogel Russlands Buchdruckerei der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften St Petersburg 1855 Zugleich erschienen in Memoires de l Academie des Sciences de St Petersbourg VI Serie Sciences naturelles T VIII S 1 143 hier S 9 Friedrich Wilhelm Merkel Untersuchungen uber tages und jahresperiodische Anderungen im Energiehaushalt gekafigter Zugvogel In Zeitschrift fur vergleichende Physiologie Band 41 Nr 2 1958 S 154 178 doi 10 1007 BF00345584 Friedrich Wilhelm Merkel und Hans Georg Fromme Untersuchungen uber das Orientierungsvermogen nachtlich ziehender Rotkehlchen Erithacus rubecula In Naturwissenschaften Band 45 Nr 20 1958 S 499 500 doi 10 1007 BF00635576 Reinhard Wandtner Kompass im Auge In Frankfurter Allgemeine Zeitung Nr 195 vom 21 August 2008 S 45 Verhaltensbiologie heute 1 Das Navi der Vogel Audio mit Wolfgang Wiltschko auf lernarchiv bildung hessen de zuletzt abgerufen am 19 April 2022 Pioniere der Orientierungsforschung Biowissenschaftler Roswitha und Wolfgang Wiltschko zu Ehrenmitgliedern des Royal Institute of Navigation ernannt Auf idw de vom 30 Juli 2009 Wolfgang Wiltschko Friedrich Wilhelm Merkel Orientierung zugunruhiger Rotkehlchen im statischen Magnetfeld In Verhandlungen der Deutschen Zoologischen Gesellschaft Band 59 1966 S 362 367 Wolfgang Wiltschko und Friedrich Wilhelm Merkel Zugorientierung von Dorngrasmucken Sylvia communis In Vogelwarte Band 26 1971 S 245 249 Roswitha Wiltschko und Wolfgang Wiltschko Relative importance of stars and magnetic field for the accuracy of orientation in night migrating birds In Oikos Band 30 1978 S 195 206 Charles Walcott und Robert P Green Orientation of Homing Pigeons Altered by a Change in the Direction of an Applied Magnetic Field In Science Band 184 Nr 4133 1974 S 180 182 doi 10 1126 science 184 4133 180 a b Wolfgang Wiltschko und Roswitha Wiltschko Magnetic compass of European robins In Science Band 176 1972 S 62 64 doi 10 1126 science 176 4030 62 Kiminori Maeda et al Chemical compass model of avian magnetoreception In Nature Band 453 2008 S 387 390 doi 10 1038 nature06834 Eine umfassende Ubersicht mit zahlreichen weiterfuhrenden Literaturhinweisen geben Roswitha Wiltschko und Wolfgang Wiltschko Magnetic orientation in animals Springer Verlag 1995 S 57 90 Andres Vidal Gadea et al Magnetosensitive neurons mediate geomagnetic orientation in Caenorhabditis elegans In eLife 2015 doi 10 7554 eLife 07493 Volltext PDF Reinhard Wandtner Ein Sinn fur den Alltag In Frankfurter Allgemeine Zeitung Nr 152 vom 4 Juli 2007 S 32 Nathan F Putman Animal Navigation Seabirds Home to a Moving Magnetic Target In Current Biology Band 30 Nr 14 2020 PR802 R804 doi 10 1016 j cub 2020 05 061 Wolfgang Wiltschko und Roswitha Wiltschko Conditioning to magnetic directions In NeureReport Band 18 Nr 10 2007 S 949 950 doi 10 1097 WNR 0b013e32818b2a38 Rafael Freire Ursula H Munro Lesley J Rogers Roswitha Wiltschko und Wolfgang Wiltschko Chickens orient using a magnetic compass In Current Biology Band 15 2005 R620 R621 doi 10 1016 j cub 2005 08 017 Volltext Chickens orient using a magnetic compass Auf eurekalert org vom 22 August 2005 Wolfgang Wiltschko Rafael Freire Ursula Munro et al The magnetic compass of domestic chickens Gallus gallus In Journal of Experimental Biology Band 210 2007 S 2300 2310 doi 10 1242 jeb 004853 Auch Huhner orientieren sich am Magnetfeld der Erde Auf idw online de vom 3 Juli 2007 Joe Voss Nina Keary und Hans Joachim Bischof The use of the geomagnetic field for short distance orientation in zebra finches In NeureReport Band 18 Nr 10 2007 S 1053 1057 doi 10 1097 WNR 0b013e32818b2a21 Nina Keary Tim Ruploh Joe Voss et al Oscillating magnetic field disrupts magnetic orientation in Zebra finches Taeniopygia guttata In Frontiers in Zoology Band 6 Artikel Nr 25 2009 doi 10 1186 1742 9994 6 25 Atticus Pinzon Rodriguez und Rachel Muheim Zebra finches have a light dependent magnetic compass similar to migratory birds In Journal of Experimental Biology Band 220 2017 S 1202 1209 doi 10 1242 jeb 148098 Peter Duelli und Renate Duelli Klein Die magnetische Nestausrichtung der australischen Kompasstermite Amitermes meridionalis In Mitteilungen der Schweizerischen Entomologischen Gesellschaft Band 51 Nr 4 1978 S 337 342 doi 10 5169 seals 401893 Gordon Grigg et al The effects of buried magnets on colonies of Amitermes spp building magnetic mounds in northern Australia In Physiological Entomology Band 13 Nr 3 1988 S 285 289 doi 10 1111 j 1365 3032 1988 tb00480 x Peter M Jacklyn und Ursula Munro Evidence for the use of magnetic cues in mound construction by the termite Amitermes meridionalis Isoptera Termitinae In Australian Journal of Zoology Band 50 Nr 4 2002 S 357 368 doi 10 1071 ZO01061 Peter M Jacklyn Magnetic termite mound surfaces are oriented to suit wind and shade conditions In Oecologia Band 91 Nr 3 1992 S 385 395 doi 10 1007 BF00317628 Gordon C Grigg Some Consequences of the Shape and Orientation of magnetic Termite Mounds In Australian Journal of Zoology Band 21 Nr 2 1973 S 231 237 doi 10 1071 ZO9730231 Eliane Wajnberg et al Magnetoreception in eusocial insects an update In Journal of the Royal Society Interface Online Publikation vom 27 Januar 2010 doi 10 1098 rsif 2009 0526 focus J B Anderson und R K Vander Meer Magnetic orientation in the fire ant Solenopsis invicta In Naturwissenschaften Band 80 Nr 12 1993 S 568 570 doi 10 1007 BF01149274 Jandira Ferreira de Oliveira et al Ant antennae are they sites for magnetoreception In Journal of the Royal Society Interface Band 7 Nr 2 2010 S 143 152 doi 10 1098 rsif 2009 0102 Matthias Wittlinger Rudiger Wehner und Harald Wolf The desert ant odometer a stride integrator that accounts for stride length and walking speed In Journal of Experimental Biology Band 210 2007 S 198 207 doi 10 1242 jeb 02657 Pauline Nikola Fleischmann Robin Grob Valentin Leander Muller Rudiger Wehner und Wolfgang Rossler The Geomagnetic Field Is a Compass Cue in Cataglyphis Ant Navigation In Current Biology Band 28 Nr 9 S 1440 1444 e2 2018 doi 10 1016 j cub 2018 03 043 Navigation mit dem sechsten Sinn Auf idw online de vom 24 April 2018 Pauline N Fleischmann Robin Grob und Wolfgang Rossler Kompass im Kopf Wie Wustenameisen lernen heimzukehren In Biologie in unserer Zeit Band 50 Nr 2 2020 S 100 109 hier S 107 doi 10 1002 biuz 202010699 A J Riveros und R B Srygley Do leafcutter ants Atta colombica orient their path integrated home vector with a magnetic compass In Animal Behaviour Band 75 Nr 4 2008 S 1273 1281 doi 10 1016 j anbehav 2007 09 030 Yilmaz Camlitepe und David J Stradling Wood ants orient to magnetic fields In Proceedings of the Royal Society B Band 261 Nr 1360 1995 doi 10 1098 rspb 1995 0114 Sandra M Perez Orley R Taylor und Rudolf Jander The Effect of a Strong Magnetic Field on Monarch Butterfly Danaus plexippus Migratory Behavior In Naturwissenschaften Band 86 Nr 3 1999 S 140 143 doi 10 1007 s001140050587 Patrick A Guerra Robert J Gegear und Steven M Reppert A magnetic compass aids monarch butterfly migration In Nature Communications Band 5 Artikel Nr 4164 2014 doi 10 1038 ncomms5164 Migrating Monarch Butterflies Use Magnetic Compass to Cut Through Clouds Auf nationalgeographic com vom 23 Juni 2014 Monarch butterflies employ a magnetic compass during migration Auf sciencedaily com vom 24 Juni 2014 Steven M Reppert und Jacobus C de Roode Demystifying Monarch Butterfly Migration In Current Biology Band 28 Nr 17 S R1009 R1022 2018 doi 10 1016 j cub 2018 02 067 William F Herrnkind et al Population dynamics ecology and behavior of the spiny lobster Panulirus argus of St John U S Virgin Islands Habitation and pattern of movements In Bulletin of the Natural History Museum of Los Angeles County Band 20 1975 S 31 45 Kenneth J Lohmann Geomagnetic field detection by the western Atlantic spiny lobster Panulirus argus In Marine Behaviour and Physiology Band 12 Nr 1 1985 S 1 9 doi 10 1080 10236248509378629 Kenneth J Lohmann Catherine M F Lohmann Llewellyn M Ehrhart Dean A Bagley und Timothy Swing Geomagnetic map used in sea turtle navigation In Nature Band 428 2004 S 909 910 doi 10 1038 428909a Turtles Use Earth s Magnetic Field As Map amp Compasse Erschienen in The Independent 2004 Paolo Luschi Simon Benhamou Charlotte Girard et al Marine Turtles Use Geomagnetic Cues during Open Sea Homing In Current Biology Band 17 Nr 2 2007 S 126 133 doi 10 1016 j cub 2006 11 062 J Roger Brothers und Kenneth J Lohmann Evidence for Geomagnetic Imprinting and Magnetic Navigation in the Natal Homing of Sea Turtles In Current Biology Band 25 Nr 3 2015 S P392 396 doi 10 1016 j cub 2014 12 035 For sea turtles there s no place like magnetic home Auf eurekalert org vom 15 Januar 2015 How Do Sea Turtles Find the Exact Beach Where They Were Born Auf nationalgeographic com vom 16 Januar 2015 Gordon H Rodda The orientation and navigation of juvenile alligators evidence of magnetic sensitivity In Journal of Comparative Physiology A Band 154 Nr 5 1984 S 649 658 doi 10 1007 BF01350218 C Marek N Bissantz E Curio A Siegert B Tacud amp D Ziggel Spatial orientation of the Philippine bent toed gecko Cyrtodactylus philippinicus in relation to its home range In Salamandra Band 46 Nr 2 2010 S 93 97 Volltext Kenneth J Lohmann Nathan F Putman und Catherine M F Lohmann Geomagnetic imprinting A unifying hypothesis of long distance natal homing in salmon and sea turtles In PNAS Band 105 Nr 49 2008 S 19096 19101 doi 10 1073 pnas 0801859105 Nathan F Putman et al An Inherited Magnetic Map Guides Ocean Navigation in Juvenile Pacific Salmon In Current Biology Band 24 Nr 4 2014 S 446 450 doi 10 1016 j cub 2014 01 017 Animal magnetism First evidence that magnetism helps salmon find home Auf eurekalert org vom 7 Februar 2013 Lachse werden mit Magnetsinn geboren Auf welt de vom 9 Februar 2014 Nathan F Putman et al Evidence for Geomagnetic Imprinting as a Homing Mechanism in Pacific Salmon In Current Biology Band 23 Nr 4 2013 S 312 316 doi 10 1016 j cub 2012 12 041 Jens Hellinger und Klaus Peter Hoffmann Magnetic field perception in the Rainbow Trout Oncorhynchus mykiss In Journal of Comparative Physiology A Band 195 Nr 9 2009 S 873 879 doi 10 1007 s00359 009 0466 z G L Chew und G E Brown Orientation of rainbow trout Salmo gairdneri in normal and null magnetic fields In Canadian Journal of Zoology Band 67 Nr 3 1989 S 641 643 doi 10 1139 z89 092 Michael M Walker et al Structure and function of the vertebrate magnetic sense In Nature Band 390 1997 S 371 376 doi 10 1038 37057 Volltext Krzysztof Formicki et al Spatial orientation of trout Salmo trutta L and rainbow trout Oncorhynchus mykiss Walb embryos in natural and artificial magnetic fields In Acta Ichthyologica et Piscatoria Band 27 Nr 2 1997 S 29 40 doi 10 3750 AIP1997 27 2 03 Caroline M F Durif et al Magnetic Compass Orientation in the European Eel In PLoS ONE Band 8 Nr 3 2013 e59212 doi 10 1371 journal pone 0059212 Lewis C Naisbett Jones Nathan F Putman et al A Magnetic Map Leads Juvenile European Eels to the Gulf Stream In Current Biology Band 27 Nr 8 2017 S 1236 1240 doi 10 1016 j cub 2017 03 015 Ahne Myklatun et al Zebrafish and medaka offer insights into the neurobehavioral correlates of vertebrate magnetoreception In Nature Communications Band 9 Artikel Nr 802 2018 doi 10 1038 s41467 018 03090 6 Bryan A Keller et al Map like use of Earth s magnetic field in sharks In Current Biology Online Vorabveroffentlichung vom 6 Mai 2021 doi 10 1016 j cub 2021 03 103 Jaroslav Cerveny Hynek Burda Milos Jezek et al Magnetic alignment in warthogs Phacochoerus africanus and wild boars Sus scrofa In Mammal Review Band 47 Nr 1 2017 S 1 5 doi 10 1111 mam 12077 Bastian Schmid Uber die Heimkehrfahigkeit von Waldmausen Mus sylvaticus L In Zeitschrift fur vergleichende Physiologie Band 23 Nr 4 1936 S 592 604 doi 10 1007 BF00340924 Janice G Mather und R Robin Baker Magnetic sense of direction in woodmice for route based navigation In Nature Band 291 1981 S 52 155 doi 10 1038 291152a0 E Pascal Malkemper et al Magnetoreception in the wood mouse Apodemus sylvaticus influence of weak frequency modulated radio frequency fields In Scientific Reports Band 5 Artikel Nr 9917 2015 doi 10 1038 srep09917 Der Magnetsinn der Waldmaus Auf idw online de vom 6 Mai 2015 Nagetier mit eingebautem Kompass Auf fr de vom 2 April 2009 H Burda S Marhold T Westenberger R Wiltschko und W Wiltschko Magnetic compass orientation in the subterranean rodent Cryptomys hottentotus Bathyergidae In Experientia Band 46 Nr 5 1990 S 528 530 doi 10 1007 BF01954256 Stephan Marhold Wolfgang Wiltschko und Hynek Burda A Magnetic Polarity Compass for Direction Finding in a Subterranean Mammal In Naturwissenschaften Band 84 Nr 9 1997 S 421 423 doi 10 1007 s001140050422 Reinhard Wandtner Zielsicher Auch Fledermause fliegen nach einem Magnetkompass In Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 13 Dezember 2006 Nr 290 S N1 Richard A Holland Kasper Thorup Maarten J Vonhof William W Cochran und Martin Wikelski Bat orientation using Earth s magnetic field In Nature Band 444 2006 S 702 doi 10 1038 444702a Fledermause haben einen Magnet und Sonnenkompass Auf mpg de vom 15 September 2010 Stefan Greif Ivailo Borissov Yossi Yovel und Richard A Holland A functional role of the sky s polarization pattern for orientation in the greater mouse eared bat In Nature Communications Band 5 Artikel Nr 4488 2014 doi 10 1038 ncomms5488 Fledermause nutzen Polarisationsmuster zur Orientierung Auf mpg de vom 22 Juli 2014 Lan Xiang Tian et al Bats Respond to Very Weak Magnetic Fields In PLoS One Band 10 Nr 4 2015 e0123205 doi 10 1371 journal pone 0123205 Vlastimil Hart Petra Novakova Erich Pascal Malkemper et al Dogs are sensitive to small variations of the Earth s magnetic field In Frontiers in Zoology Band 10 Artikel Nr 80 2013 doi 10 1186 1742 9994 10 80 Auch Hunde haben einen Magnetsinn Auf idw online de vom 3 Januar 2014 Katerina Benediktova et al Magnetic alignment enhances homing efficiency of hunting dogs In eLife Online Publikation vom 16 Juni 2020 9 e55080 doi 10 7554 eLife 55080 Dogs may use Earth s magnetic field to take shortcuts Auf sciencemag org vom 17 Juli 2020 Christine Niessner et al Cryptochrome 1 in Retinal Cone Photoreceptors Suggests a Novel Functional Role in Mammals In Scientific Reports Band 6 Artikel Nr 21848 2016 doi 10 1038 srep21848 Hunde und Affen besitzen Molekul fur Magnetfeld Wahrnehmung im Auge Auf mpg de vom 23 Februar 2016 Jaroslav Cerveny Sabine Begall Petr Koubek Petra Novakova und Hynek Burda Directional preference may enhance hunting accuracy in foraging foxes In Biology Letters Band 7 Nr 3 2010 doi 10 1098 rsbl 2010 1145 Auch Fuchse haben einen Magnetkompass Auf scinexx de vom 13 Januar 2011 Margared Klinowska Cetacean live stranding sites relate to geomagnetic topography In Aquatic Mammals Band 11 1985 S 27 32 Volltext PDF Margared Klinowska Cetacean live stranding dates relate to geomagnetic disturbances In Aquatic Mammals Band 11 Nr 3 1986 S 109 119 Volltext PDF Joseph L Kirschvink Andrew E Dizon und James A Westphal Evidence from Strandings for Geomagnetic Sensitivity in Cetaceans In Journal of Experimental Biology Band 120 1986 S 1 24 Volltext PDF M M Walker J L Kirschvink G Ahmed und A E Dizon Evidence that fin whales respond to the geomagnetic field during migration In Journal of Experimental Biology Band 171 1992 S 67 78 Volltext PDF Klaus Heinrich Vanselow Sven Jacobsen Chris Hall und Stefan Garthe Solar storms may trigger sperm whale strandings explanation approaches for multiple strandings in the North Sea in 2016 In International Journal of Astrobiology Band 17 Nr 4 2018 S 336 344 doi 10 1017 S147355041700026X Magnetsinn Sonnensturme verwirren Wale Auf tagesspiegel de vom 11 September 2017 Dorothee Kremers et al Behavioural evidence of magnetoreception in dolphins detection of experimental magnetic fields In Naturwissenschaften Band 101 Nr 11 2014 S 907 911 doi 10 1007 s00114 014 1231 x Volltext PDF Delphine mit besonderer Spurnase Memento vom 3 November 2014 im Internet Archive Im Original publiziert auf faz net vom 30 Oktober 2014 Dolphins can sense magnets Auf sciencemag org vom 30 September 2014 Roswitha Wiltschko und Wolfgang Wiltschko Evidence for the use of magnetic outward journey information in homing pigeons In Naturwissenschaften Band 65 Nr 2 1978 S 112 113 doi 10 1007 BF00440557 M J M Leask A physicochemical mechanism for magnetic field detection by migratory birds and homing pigeons In Nature Band 267 1977 S 144 145 doi 10 1038 267144a0 Wolfgang Wiltschko und Roswitha Wiltschko Disorientation of inexperienced young pigeons after transportation in total darkness In Nature Band 291 1981 S 433 434 doi 10 1038 291433a0 Nikita Chernetsov et al Migratory Eurasian Reed Warblers Can Use Magnetic Declination to Solve the Longitude Problem In Current Biology Band 27 2017 S 2647 2651 doi 10 1016 j cub 2017 07 024 Joe Wynn Oliver Padget Henrik Mouritsen et al Magnetic stop signs signal a European songbird s arrival at the breeding site after migration In Science Band 375 Nr 6579 2022 S 446 449 doi 10 1126 science abj4210 Singvogel nutzen Erdmagnetfeld als Stoppschild Auf idw online de vom 27 Januar 2022 Thorsten Ritz Salih Adem und Klaus Schulten A Model for Photoreceptor Based Magnetoreception in Birds In Biophysical Journal Band 78 Nr 2 2000 S 707 718 doi 10 1016 S0006 3495 00 76629 X Klaus Schulten Charles E Swenberg und Albert Weller A biomagnetic sensory mechanism based on magnetic field modulated coherent electron spin motion In Zeitschrift fur Physikalische Chemie Band 111 Nr 1 1978 S 1 5 doi 10 1524 zpch 1978 111 1 001 Klaus Schulten et al Magnetic Field Dependence of the Geminate Recombination of Radical Ion Pairs in Polar Solvents In Zeitschrift fur Physikalische Chemie Band 101 Nr 1 6 1976 S 371 390 doi 10 1524 zpch 1976 101 1 6 371 Volltext PDF Hans Joachim Werner Klaus Schulten und Albert Weller Electron transfer and spin exchange contributing to the magnetic field dependence of the primary photochemical reaction of bacterial photosynthesis In Biochimica et Biophysica Acta BBA Bioenergetics Band 502 Nr 2 1978 S 255 268 doi 10 1016 0005 2728 78 90047 6 Klaus Schulten und Andreas Windemuth Model for a physiological magnetic compass In Georg Maret Nino Boccara und Jakob Kiepenheuer Hrsg Biophysical effects of steady magnetic fields Springer Verlag Berlin und Heidelberg 1986 S 99 106 ISBN 978 3 642 71528 0 Christian Kerpal Sabine Richert Jonathan G Storey et al Chemical compass behaviour at microtesla magnetic fields strengthens the radical pair hypothesis of avian magnetoreception In Nature Communications Band 10 Artikel Nr 3707 2019 doi 10 1038 s41467 019 11655 2 Henrik Mouritsen et al Cryptochromes and neuronal activity markers colocalize in the retina of migratory birds during magnetic orientation In PNAS Band 101 Nr 39 2004 S 14294 14299 doi 10 1073 pnas 0405968101 Thorsten Ritz Roswitha Wiltschko P J Hore Christopher T Rodgers Katrin Stapput Peter Thalau Christiane R Timmel und Wolfgang Wiltschko Magnetic Compass of Birds Is Based on a Molecule with Optimal Directional Sensitivity In Biophysical Journal Band 96 Nr 8 2009 S 3451 3457 doi 10 1016 j bpj 2008 11 072 Roswitha Wiltschko Katrin Stapput Hans Joachim Bischof und Wolfgang Wiltschko Light dependent magnetoreception in birds increasing intensity of monochromatic light changes the nature of the response In Frontiers in Zoology Band 4 Artikel Nr 5 2007 doi 10 1186 1742 9994 4 5 Roswitha Wiltschko Dennis Gehring Susanne Denzau Christine Niessner und Wolfgang Wiltschko Magnetoreception in birds II Behavioural experiments concerning the cryptochrome cycle In Journal of Experimental Biology Band 217 2014 S 4225 4228 doi 10 1242 jeb 110981 Christine Niessner et al Avian Ultraviolet Violet Cones Identified as Probable Magnetoreceptors In PLoS ONE Band 6 Nr 5 e20091 doi 10 1371 journal pone 0020091 Dominik Heyers Martina Manns Harald Luksch Onur Gunturkun und Henrik Mouritsen A Visual Pathway Links Brain Structures Active during Magnetic Compass Orientation in Migratory Birds In PLoS ONE Band 2 Nr 9 2007 e937 doi 10 1371 journal pone 0000937 Reinhard Wandtner Das Erdmagnetfeld fest im Blick Memento vom 26 Juni 2014 im Internet Archive Im Original publiziert in Frankfurter Allgemeine Zeitung Nr 225 vom 27 September 2007 S 35 Anja Gunther et al Double Cone Localization and Seasonal Expression Pattern Suggest a Role in Magnetoreception for European Robin Cryptochrome 4 In Current Biology Band 28 Nr 2 2018 P211 223 e4 doi 10 1016 j cub 2017 12 003 Noboru Ikeya und Jonathan R Woodward Cellular autofluorescence is magnetic field sensitive In PNAS Band 118 Nr 3 2021 e2018043118 doi 10 1073 pnas 2018043118 Quanteneffekt beim Magnetsinn der Vogel erstmals direkt beobachtet Auf Spektrum de vom 11 Januar 2021 Scientists Observe Cells Responding To Magnetic Fields For First Time Auf forbes com vom 8 Januar 2021 Jingjing Xu et al Magnetic sensitivity of cryptochrome 4 from a migratory songbird In Nature Band 594 2021 S 535 540 doi 10 1038 s41586 021 03618 9 Unravelling the enigma of bird magnetoreception Auf nature com vom 23 Juni 2021 Quantenmechanik Der magnetische Kompass von Zugvogeln Auf science orf at vom 24 Juni 2021 Wolfgang Wiltschko Joachim Traudt Onur Gunturkun Helmut Prior und Roswitha Wiltschko Lateralization of magnetic compass orientation in a migratory bird In Nature Band 419 2002 S 467 470 doi 10 1038 nature00958 Christine Maira Hein Svenja Engels Dmitry Kishkinev und Henrik Mouritsen Robins have a magnetic compass in both eyes In Nature Band 471 2011 S E1 doi 10 1038 nature09875 Erwiderung Wolfgang Wiltschko et al Wiltschko et al reply In Nature Band 471 2011 E1 doi 10 1038 nature09876 Dennis Gehring Wolfgang Wiltschko Onur Gunturkun Susanne Denzau und Roswitha Wiltschko Development of lateralization of the magnetic compass in a migratory bird In Proceedings of the Royal Society B Band 279 Nr 1745 2012 doi 10 1098 rspb 2012 1654 Junge Rotkehlchen haben Kompass in beiden Augen Auf idw online de vom 30 August 2012 Dennis Gehring Onur Gunturkun Wolfgang Wiltschko und Roswitha Wiltschko Lateralization of the Avian Magnetic Compass Analysis of Its Early Plasticity In symmetry Band 9 Nr 77 2017 doi 10 3390 sym9050077 Katrin Stapput Onur Gunturkun Klaus Peter Hoffmann Roswitha Wiltschko und Wolfgang Wiltschko Magnetoreception of Directional Information in Birds Requires Nondegraded Vision In Current Biology Band 20 Nr 14 2010 S 1259 1262 doi 10 1016 j cub 2010 05 070 a b Richard P Blakemore Magnetotactic bacteria In Science Band 190 Nr 4212 1975 S 377 379 doi 10 1126 science 170679 Ellen D Yorke Journal of Theoretical Biology Band 77 Nr 1 1979 S 101 105 doi 10 1016 0022 5193 79 90140 1 Joseph Kirschvink und James L Gould Biogenic magnetite as a basis for magnetic field detection in animals In Biosystems Band 13 Nr 3 1981 S 181 201 doi 10 1016 0303 2647 81 90060 5 Joseph L Kirschvink Michael M Walker und Carol E Diebel Magnetite based magnetoreception Review in Current Opinion in Neurobiology Band 11 Nr 4 2001 S 462 467 doi 10 1016 S0959 4388 00 00235 X Robert C Beason und Joan E Nichols Magnetic orientation and magnetically sensitive material in a transequatorial migratory bird In Nature Band 309 1984 S 151 153 doi 10 1038 309151a0 Robert C Beason und William J Brennan Natural and Induced Magnetization in the Bobolink Dolichonyx Oryzivorus Aves Icteridae In Journal of Experimental Biology Band 125 Nr 1 1986 S 49 56 Volltext PDF Matthew N Williams und J Martin Wild Trigeminally innervated iron containing structures in the beak of homing pigeons and other birds In Brain Research Band 889 Nr 1 2 2001 S 243 246 doi 10 1016 S0006 8993 00 03114 0 Marianne Hanzlik Christoph Heunemann Elke Holtkamp Rotzler Michael Winklhofer Nikolai Petersen und Gerta Fleissner Superparamagnetic Magnetite in the Upper Beak Tissue of Homing Pigeons In Biometals Band 13 Nr 4 2000 S 325 331 doi 10 1023 A 1009214526685 Gerta Fleissner Elke Holtkamp Rotzler Marianne Hanzlik Michael Winklhofer Gunther Fleissner Nikolai Petersen und Wolfgang Wiltschko Ultrastructural analysis of a putative magnetoreceptor in the beak of homing pigeons In Journal of Comparative Neurology Band 458 Nr 4 2003 S 350 360 doi 10 1002 cne 10579 Gerald Falkenberg Gerta Fleissner et al Avian Magnetoreception Elaborate Iron Mineral Containing Dendrites in the Upper Beak Seem to Be a Common Feature of Birds In PLoS ONE Band 5 Nr 2 e9231 doi 10 1371 journal pone 0009231 Ein Magnetometer im Oberschnabel aller Vogel Auf idw online de vom 22 Februar 2010 Dominik Heyers Manuela Zapka Mara Hoffmeister John Martin Wild und Henrik Mouritsen Magnetic field changes activate the trigeminal brainstem complex in a migratory bird In PNAS Band 107 Nr 20 2010 S 9394 9399 doi 10 1073 pnas 0907068107 Zugvogel besitzen zwei Magnetsinne Auf idw online de vom 5 April 2010 Manuela Zapka Dominik Heyers Christine M Hein et al Visual but not trigeminal mediation of magnetic compass information in a migratory bird In Nature Band 461 2009 S 1274 1277 doi 10 1038 nature08528 Katrin Stapput Peter Thalau Roswitha Wiltschko und Wolfgang Wiltschko Orientation of Birds in Total Darkness In Current Biology Band 18 Nr 8 2008 S 602 606 doi 10 1016 j cub 2008 03 046 Der Nachtflug der Rotkehlchen Auf idw online de vom 17 April 2008 Simon Nimpf et al A Putative Mechanism for Magnetoreception by Electromagnetic Induction in the Pigeon Inner Ear In Current Biology Band 29 Nr 23 2019 S 4052 4059 E4 doi 10 1016 j cub 2019 09 048 Wolfgang Wiltschko und Roswitha Wiltschko Magnetic orientation and magnetoreception in birds and other animals In Journal of Comparative Physiology A Band 191 Nr 8 2005 S 675 693 hier S 688 doi 10 1007 s00359 005 0627 7 Christine Niessner et al Cryptochrome 1 in Retinal Cone Photoreceptors Suggests a Novel Functional Role in Mammals In Scientific Reports Band 6 Artikel Nr 21848 2016 doi 10 1038 srep21848 Martin Vacha Tereza Puzova und Marketa Kvicalova Radio frequency magnetic fields disrupt magnetoreception in American cockroach In Journal of Experimental Biology Band 212 2009 S 3473 3477 doi 10 1242 jeb 028670 Stephan H K Eder et al Magnetic characterization of isolated candidate vertebrate magnetoreceptor cells In PNAS Band 109 Nr 30 2012 S 12022 12027 doi 10 1073 pnas 1205653109 The body s hidden compass what is it and how does it work Auf sciencemag org vom 23 Juni 2016 Kim J Fernie und S James Reynolds The Effects of Electromagnetic Fields From Power Lines on Avian Reproductive Biology and Physiology A Review In Journal of Toxicology and Environmental Health Part B Band 8 Nr 2 S 127 140 2005 doi 10 1080 10937400590909022 Svenja Engels et al Anthropogenic electromagnetic noise disrupts magnetic compass orientation in a migratory bird In Nature Band 509 2014 S 353 356 doi 10 1038 nature13290 Wirres Flattern im Elektrosmog Auf zeit de vom 8 Mai 2014 Bo Leberecht et al Broadband 75 85 MHz radiofrequency fields disrupt magnetic compass orientation in night migratory songbirds consistent with a flavin based radical pair magnetoreceptor In Journal of Comparative Physiology A Band 208 2022 S 97 106 doi 10 1007 s00359 021 01537 8 Bo Leberecht et al Upper bound for broadband radiofrequency field disruption of magnetic compass orientation in night migratory songbirds In PNAS Band 120Nr 28 2023 e2301153120 doi 10 1073 pnas 2301153120 Welche Radiowellen den Magnetsinn von Zugvogeln storen Auf idw online de vom 13 Juli 2023 Sabine Begall Jaroslav Cerveny Julia Neef Oldrich Vojtcch Hynek Burda Magnetic alignment in grazing and resting cattle and deer In PNAS Band 105 Nr 36 S 13451 13455 2008 doi 10 1073 pnas 0803650105 Google Earth offenbart Magnetsinn bei Rindern Auf winfuture de vom 26 August 2008 Forscher entdecken Magnetfeld Phanomen bei Kuhen Auf idw online de vom 26 August 2008 Hynek Burda Sabine Begall Jaroslav Cerveny Julia Neef und Pavel Nemec Extremely low frequency electromagnetic fields disrupt magnetic alignment of ruminants In PNAS Band 106 Nr 14 2016 S 5708 5713 doi 10 1073 pnas 0811194106 J Hert L Jelinek L Pekarek A Pavlicek No alignment of cattle along geomagnetic field lines found In Journal of Comparative Physiology A Band 197 Nr 6 2011 S 677 682 doi 10 1007 s00359 011 0628 7 Volltext PDF Sabine Begall Hynek Burda Jaroslav Cerveny O Gerter Julika Neef Weisse und Pavel Nemec Further support for the alignment of cattle along magnetic field lines reply to Hert et al In Journal of Comparative Physiology A Band 197 Nr 12 2011 S 1127 1133 doi 10 1007 s00359 011 0674 1 J Hert L Jelinek L Pekarek und A Pavlicek Authors response In Journal of Comparative Physiology A Band 197 Nr 12 2011 S 1135 1136 doi 10 1007 s00359 011 0688 8 The mystery of the magnetic cows Auf nature com vom 11 November 2011 R Robin Baker Goal orientation by blindfolded humans after long distance displacement possible involvement of a magnetic sense In Science Band 210 Nr 4469 1980 S 555 557 doi 10 1126 science 7233200 James L Gould Kenneth P Able Human homing an elusive phenomenon In Science Band 212 Nr 4498 1981 S 1061 1063 doi 10 1126 science 7233200 R Robin Baker Human navigation and magnetoreception Manchester University Press 1989 Wiltschko und Wiltschko schreiben in ihrem Buch Magnetic orientation in animals resignierend S 73 ubersetzt Es ist nicht einfach sich eine Meinung zu bilden Connie X Wang et al Transduction of the Geomagnetic Field as Evidenced from alpha Band Activity in the Human Brain In eNeuro Band 6 Nr 2 2019 S 1 23 doi 10 1523 ENEURO 0483 18 2019 Besitzen wir doch einen Magnetsinn Menschliches Gehirn kann offenbar auf Magnetfeldveranderungen reagieren Auf scinexx de vom 19 Marz 2019 Maverick scientist thinks he has discovered a magnetic sixth sense in humans Auf sciencemag org vom 23 Juni 2016 Stuart A Gilder Michael Wack Leon Kaub et al Distribution of magnetic remanence carriers in the human brain In Scientific Reports Band 8 Artikel Nr 11363 2018 doi 10 1038 s41598 018 29766 z Hat auch der Mensch einen Magnetsinn Forscher untersuchen Verteilung magnetischer Kristalle im menschlichen Gehirn Auf scinexx de vom 1 August 2018 R P Blakemore R B Frankel und Ad J Kalmijn South seeking magnetotactic bacteria in the Southern Hemisphere In Nature Band 286 1980 S 384 385 doi 10 1038 286384a0 Richard B Frankel The discovery of magnetotactic magnetosensitive bacteria In Chinese Journal of Oceanology and Limnology Band 27 Nr 1 2009 doi 10 1007 s00343 009 0001 7 Volltext PDF Lei Yan et al Magnetotactic bacteria magnetosomes and their application Review in Microbiological Research Band 167 Nr 9 2012 S 507 519 doi 10 1016 j micres 2012 04 002 Roswitha Wiltschko und Wolfgang Wiltschko Magnetic Orientation in Animals S 16 Joseph Kirschvink South Seeking Magnetic Bacteria In Journal of Experimental Biology Band 86 1980 S 345 347 Volltext PDF Shih Bin Robin Chang und Joseph Lynn Kirschvink Magnetofossils the Magnetization of Sediments and the Evolution of Magnetite Biomineralization In Annual Review of Earth and Planetary Sciences Band 17 1989 S 169 195 hier S 181 doi 10 1146 annurev ea 17 050189 001125 Volltext PDF Wei Lin Greig A Paterson Qiyun Zhu et al Origin of microbial biomineralization and magnetotaxis during the Archean In PNAS Band 114 Nr 9 2017 S 2171 2176 doi 10 1073 pnas 1614654114 Sishuo Wang und Youhua Chen Origin of magnetotaxis Vertical inheritance or horizontal transfer In PNAS Band 114 Nr 26 2017 S E5016 E5018 doi 10 1073 pnas 1706937114 Isabel Kolinko Anna Lohsse Sarah Borg et al Biosynthesis of magnetic nanostructures in a foreign organism by transfer of bacterial magnetosome gene clusters In Nature Nanotechnology Band 9 2014 S 193 197 doi 10 1038 nnano 2014 13 Magnetbakterien Zellularer Kompass erfolgreich transplantiert Auf idw online de vom 24 Februar 2014 P W Ssawostin Magnetwachstumsreaktionen bei Pflanzen In Planta Volume 12 Nr 2 1930 S 327 330 doi 10 1007 BF01912860 P W Ssawostin Magnetophysiologische Untersuchungen I Die Rotationsbewegung des Plasmas in einem konstanten magnetischen Kraftfelde In Planta Band 11 Nr 4 1930 S 683 726 doi 10 1007 BF01912568 Erdmagnetfeld Tiere und Pflanzen mit feinem Gespur Memento vom 15 April 2017 im Internet Archive Von Reinhard Wandtner Im Original publiziert auf faz net vom 6 Oktober 2006 Paul Galland und Alexander Pazur Magnetoreception in plants In Journal of Plant Research Band 118 Nr 6 2005 S 371 389 doi 10 1007 s10265 005 0246 y Massimo E Maffei Magnetic field effects on plant growth development and evolution In Frontiers in Plant Science Online Veroffentlichung vom 4 September 2014 doi 10 3389 fpls 2014 00445 Andrea Occhipinti Angelo De Santis und Massimo E Maffei Magnetoreception an unavoidable step for plant evolution In Trends in Plant Science Band 19 Nr 1 2014 S 1 4 doi 10 1016 j tplants 2013 10 007 Margaret Ahmad Paul Galland Thorsten Ritz Roswitha Wiltschko und Wolfgang Wiltschko Magnetic intensity affects cryptochrome dependent responses in Arabidopsis thaliana In Planta Band 225 Nr 3 2007 S 615 624 doi 10 1007 s00425 006 0383 0 Wahrnehmung Die funf klassischen Sinne Sehen Horen Riechen Schmecken TastenWeitere Sinne Temperatur Schmerz Tiefensensibilitat Viszerozeption Gleichgewichtssinn Magnetsinn VibrationEinteilung nach ausseren und inneren Reizen Exterozeption Interozeption Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Magnetsinn amp oldid 238037654