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Joseph L Kirschvink genannt Joe Kirschvink 1953 ist ein US amerikanischer Geologe Geophysiker und Hochschullehrer am California Institute of Technology Caltech bekannt fur Beitrage zum Palaomagnetismus und Biomagnetismus Entdeckung der ersten Magnetofossilien und die Hypothese des Schneeball Erde Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Ehrungen 4 Schriften 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKirschvink studierte am Caltech mit dem Bachelor und Masterabschluss letzterer 1975 und an der Princeton University mit dem M A 1978 und der Promotion 1979 Er wurde 1981 Assistant Professor am Caltech 1987 Associate Professor und 1992 Professor Seit 2004 ist er Van Wingen Professor fur Geobiologie Werk BearbeitenKirschvink war an der Entwicklung verschiedener moderner Messtechniken im Palaomagnetismus wesentlich beteiligt 2 G Magnetometer SQUID Mikroskopie Er war ein Pionier des Biomagnetismus bei Bakterien und entdeckte die ersten fossilen Uberreste von magnetischer Orientierung von Bakterien deren Magnetitkristalle er als eine Quelle des Palaomagnetismus von Sedimentgesteinen ausmachte 1992 schlug er die Hypothese des Schneeballs Erde vor einer globalen Vereisung vor 2 4 Milliarden Jahren die durch Treibhausgase aus vulkanischer Aktivitat wieder uberwunden wurde Er sieht die Ablagerung der Bandererze als Folge der damaligen globalen Vereisung Er ist fur die Untersuchung kleiner Magnetit Kristalle in Gesteinen und Lebewesen Biomineralisation bekannt aus denen er Ruckschlusse auf deren Entstehungsort zieht Palaomagnetismus Solche Untersuchungen von Magnetitkristallen 2 4 Milliarden Jahre alter Gletscherablagerungen in Australien Elatina Formation dessen damalige Lage er damit am Aquator lokalisierte fuhrten ihn auch zur These einer globalen Palaoproterozoischen Vereisung Schneeball Erde Er vertritt auch die These des Ursprungs des Lebens auf dem Mars unter wustenartigen Bedingungen Salzseen Die fruhen Lebensformen sind dann nach Kirschvink uber Marsmeteoriten auf die Erde gelangt Er untersuchte zahlreiche Marsmeteorite und konnte darin auch Anzeichen fur ein fruheres Magnetfeld finden was daneben bewies dass innerhalb der Meteoriten beim Durchgang durch die Atmosphare der Erde durchaus lebensvertragliche Bedingungen herrschen konnen Er meint als Beweis fur fruheres Leben auf dem Mars Magnetfossilien Magnetit aus fossilen Bakterien im Marsgestein ausgemacht zu haben was aber umstritten ist Fur die Ursachen der Kambrischen Explosion stellte er 1997 die umstrittene These eines tragheitsbedingten Austauschereignisses auf siehe auch Rare Earth Hypothese nach der sich durch die Kontinentalverschiebung die Haupttragheitsachsen der Erde geandert hatten und dies zu einer Anderung der relativen Lage der Rotationsachse der Erde zum Erdkorper gefuhrt hatte mit Rotation um die rund 90 Grad versetzte neue Achse mit grosstem Tragheitsmoment von ihnen IITPW Hypothese genannt fur Inertial interchange true polar wander 1 2 Damals fanden besonders schnelle Plattenbewegung statt der Superkontinent Rodinia zerbrach und unmittelbar darauf bildete sich der neue Superkontinent Gondwana Er macht allerdings auch weniger spektakulare Grunde geltend Bereits in einigen fruhen Bakterienarten beispielsweise Magnetospirillum magnetotacticum hatte Magnetit eine Rolle im Stoffwechsel und im Kambrium sei es nach Kirschvink Lebewesen gelungen die damit verbundenen Stoffwechselprozesse auf andere Mineralien wie Calcit zu ubertragen und somit Schalen und Panzer zu bilden Ausserdem fuhrten Meerestransgressionen dieser Zeit zu mehr Sedimentablagerungen und die Wanderung von Laurentia und Teilen von Gondwana in aquatoriale Breiten zu mehr Artenvielfalt wegen des warmeren Klimas In dem Buch mit Peter Ward von 2015 sehen sie den Sauerstoffgehalt der Atmosphare als wesentlichen Motor der Evolution Kirschvink deutet kleine Ketten von Magnetitkristallen in Lebewesen als Sensoren fur Magnetfelder Er fand auch Magnetit Kristalle im menschlichen Gehirn und verfolgt die Moglichkeit dass auch Menschen wie einige andere Tierarten einen magnetischen Sinn besitzen Ehrungen BearbeitenEr gewann den Richard P Feynman Prize fur Lehre am Caltech und hielt 2001 die Carl Sagan Memorial Lecture der American Geophysical Union Er ist seit 2003 Mitglied der American Academy of Arts and Sciences 2011 erhielt er den William Gilbert Award der American Geophysical Union 3 Der Asteroid 27711 ist nach ihm benannt Schriften Bearbeitenmit Peter Ward A New History of Life The Radical New Discoveries about the Origins and Evolution of Life on Earth Bloomsbury Press 2015 Deutsche Ausgabe Eine neue Geschichte des Lebens Wie Katastrophen den Lauf der Evolution bestimmt haben Deutsche Verlags Anstalt 2016 mit Robert E Kopp Isaac A Hilburn und Cody Z Nash The Paleoproterozoic snowball Earth A climate disaster triggered by the evolution of oxygenic photosynthesis In Proc Natl Acad Sci U S A Band 102 Nr 32 2005 S 11131 11136 Late Proterozoic low latitude glaciation the snowball Earth In J W Schopf C Klein Hrsg The Proterozoic Biosphere Cambridge University Press Cambridge 1992 S 51 52 mit Atsuko Kobayashi Kirschvink und Barbara J Woodford Magnetite biomineralization in the human brain In Proc Natl Acad Sci USA Band 89 1992 S 7683 7687 mit Shih Bin Robin Chang Magnetofossils the magnetization of sediments and the evolution of magnetite biomineralization In Ann Rev Earth Planet Sci Band 17 1989 S 169 195 mit Robert L Ripperdan und David A Evans Evidence for a Large Scale Reorganization of Early Cambrian Continental Masses by Inertial Interchange True Polar Wander In Science Band 277 Nr 5325 1997 S 541 545 mit L M Ward und W W Fischer Timescales of Oxygenation Following the Evolution of Oxygenic Photosynthesis In Origins of Life and Evolution of Biospheres Band 46 Marz 2016 S 51 65 mit Ross N Mitchell Timothy D Raub und Samuel C Silva Was the Cambrian explosion both an effect and an artifact of true polar wander In American J Science Band 315 Dezember 2015 S 945 995 mit Katie Thomas Keptra u a Elongated prismatic magnetite crystals in ALH84001 carbonate globules Potential Martian magnetofossils In Geochimica et Cosmochimica Acta Band 64 2000 S 4049 4081 Literatur BearbeitenJohann Grolle Befruchtung aus dem All In Der Spiegel Nr 43 2016 S 104 107 Weblinks BearbeitenKirschvink Lab Caltech Webseite am CaltechEinzelnachweise Bearbeiten Joseph L Kirschvink Robert L Ripperdan und David A Evans Evidence for a Large Scale Reorganization of Early Cambrian Continental Masses by Inertial Interchange True Polar Wander In Science Band 277 Nr 5325 1997 S 541 545 Die Moglichkeit einer solchen grossen Polwanderung wurde schon vorgeschlagen von David Fisher Some more remarks on polar wandering In J Geophys Research Band 79 1974 S 4041 Gilbert Award der AGU 2011 an KirschvinkNormdaten Person GND 1089687036 lobid OGND AKS LCCN n85125571 NDL 001225215 VIAF 43273069 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kirschvink JosephALTERNATIVNAMEN Kirschvink JoeKURZBESCHREIBUNG US amerikanischer GeologeGEBURTSDATUM 1953 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Joseph Kirschvink amp oldid 218115141