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Die Karibik Languste Panulirus argus ist ein Zehnfusskrebs aus der Familie der Langusten Sie ist im Westatlantik von den Bermudas und der Ostkuste Amerikas von North Carolina bis Brasilien sowie in der Karibik und im Golf von Mexiko heimisch 1 Ihr Hinterleib ist ein Lebensmittel weshalb sie in ihrem gesamten Verbreitungsgebiet befischt wird Karibik LangusteKaribik Languste Panulirus argus SystematikOrdnung Zehnfusskrebse Decapoda Unterordnung PleocyemataTeilordnung AchelataFamilie Langusten Palinuridae Gattung PanulirusArt Karibik LangusteWissenschaftlicher NamePanulirus argus Latreille 1804 Nahaufnahme einer Karibik Languste vor der indischen Kuste Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Okologie 2 1 Verbreitung und Lebensraum 2 2 Lebenszyklus 2 3 Ernahrung und Fressfeinde 3 Nutzung und Gefahrdung 4 Einzelnachweise 5 WeblinksMerkmale BearbeitenDie maximale Korperlange dieser Langustenart betragt bis zu 45 Zentimeter in der Regel erreichen sie eine Korperlange von 20 Zentimeter 2 Der Carapax ist etwa zylindrisch und mit vielen Stacheln und Knotchen von unterschiedlicher Grosse bedeckt Die Frontalhorner sind stark ausgepragt scharf und deutlich gebogen Der vordere Rand des Carapax ist glatt und ohne ein Rostrum Die Antennen sind lang und steif Die kleineren Antennulen sind eher fein Ihre Flagella sind langer als ihre Stiele Zwischen den Basen der Antennen befinden sich zwei deutliche Stachel Das Abdomen und der Schwanzfacher ist vergleichsweise kraftig Jedes Tergit des Abdomens ist durch eine vollstandig querverlaufende Vertiefung geteilt Der Dactylus der Schreitbeine ist behaart Die Endopoditen der Pleopoden sind bei Weibchen starker entwickelt als bei Mannchen sowie hakenformig und mit Borsten versehen 3 4 Bei Mannchen ist das Sternum eher breiter und ohne einer Riffelung die man bei Weibchen vorfindet Das zweite Paar der Schreitbeine ist bei Mannchen das langste Beinpaar Bei Weibchen befinden sich kleine Chela am funften Schreitbeinpaar 4 Karibik Langusten konnen unterschiedliche Farbungen besitzen Meist sind sie fleckig grunlich purpurn oder auch hellbraun rotlich oder blaulich Auf dem ersten und letzten abdominalen Segment befinden sich jeweils seitlich deutlich weisse bis gelbe Punkte Zusatzlich konnen weitere kleinere Punkte auf allen Segmenten vorkommen Der Schwanzfacher hat einen dunkelroten bis braunen hinteren Rand Alle Schreitbeine tragen helle und dunkle langs verlaufende Linien Die Pleopoden sind hell orange bis schwarz 3 4 Charakteristische Merkmale der Karibik Languste sind die vier weissen Punkte auf dem Rumpf sowie der rotlich braune hintere Rand des Schwanzfachers Dadurch lassen sie sich von den ahnlichen Arten Konigslanguste Panulirus regius und Braune Languste Panulirus echinatus relativ leicht unterscheiden 3 Okologie BearbeitenVerbreitung und Lebensraum Bearbeiten Die Karibik Languste ist im Westatlantik an den Kusten Nord und Sudamerikas sowie in der Karibik und im Golf von Mexico heimisch Die nordliche Grenze ihres Verbreitungsgebietes liegt etwa bei North Carolina das sudliche bei Brasilien 2 Im Ostatlantik sind zwei Funde an der Elfenbeinkuste belegt Die Grundung einer Population wurde dort jedoch nicht beobachtet 3 Verbreitet ist die Karibik Languste auch bei Kap Verde 5 Jede Phase ihres Lebenszyklus hat einen charakteristischen Lebensraum So lebet die Karibik Languste als Phyllosoma Larve planktisch in Oberflachengewassern bei relativ konstanter Temperatur und Salzgehalt Als noch frei schwimmende Postlarve besiedeln Karibik Langusten ein breites Spektrum von Lebensraumen meist im Uferbereich oder in Brackwassern aber stets in mit Seegras oder Algen stark bewachsenen Uferzonen Speziell Algen der Gattung Laurencia scheinen fur Postlarven der Karibik Langusten wichtig Die ersten benthischen Stadien verbringen diese Langusten im Flachwasser zwischen Seegras und Algen Mit etwa zwei Jahren wandern sie in etwas tiefere Zonen Erwachsene Karibik Langusten leben im Fleckenriff Korallenriff oder in anderen Lebensraumen mit festem oder felsigem Untergrund in Meerestiefen von maximal 90 Meter Dort suchen sie sich Verstecke zwischen oder unter Felsen und Riffen Karibik Langusten leben typischerweise in Gewassern deren durchschnittliches Minimum der Wassertemperatur 20 C je Monat uberschreitet Optimales Wachstum erfolgt bei Temperaturen von 26 bis 28 C Ein Salzgehalt von unter 16 ppt wird nicht mehr toleriert 4 2 Die Karibik Languste wandert jahreszeitlich bedingt sie begibt sich im Herbst und Winter in tiefere Gewasser Dabei kann es zu Massenwanderungen kommen bei der die Langusten hintereinander laufen und mit den Antennen zu ihrem vorderen Artgenossen Kontakt halten 4 Lebenszyklus Bearbeiten nbsp Phyllosoma Larve dorsal nach Ernst HaeckelDie Phyllosoma Larve der charakteristische Larventyp der Achelata ist vom Rucken zum Bauch abgeflacht und hat einen zweilappigen Cephalothorax Die Glieder sind lang und behaart um das Schweben zu unterstutzen Durch Schlagen der Beinpaare konnen sie schwimmen Nachts schwimmen Larven zur Wasseroberflache wahrend sie tagsuber etwas absinken Insgesamt gibt es 11 Phyllosoma Larvenstadien wahrend der die Larve von 2 auf 34 Millimeter Gesamtlange anwachst Nach 6 bis 12 Monaten erfolgt eine Metamorphose und das Postlarvenstadium Puerulo Larve wird erreicht In jenem Stadium sind die Larven weiterhin von Rucken zum Bauch abgeflacht sowie durchsichtig und der Panzer ist noch nicht verkalkt Puerulo Larve schwimmen in Kustennahe nur wenige Zentimeter unterhalb der Wasseroberflache Dieses Stadium dauert einige Wochen wahrend derer die Larve nicht frisst Karibik Langusten gehen anschliessend in eine benthische Lebensweise uber typischerweise auf mit Algen Mangroven oder Seegras bewachsenem Meeresboden Einige Tage bevor sie sich hauten um das erste juvenile Stadium zu erreichen zeigen sie erstmals Anzeichen einer Pigmentation Jungtiere sind fleckig gefarbt mit Bandern und Streifen versehen um eine Tarnung zu gewahrleisten Jungtiere sind Einzelganger und verhalten sich gegenuber Artgenossen aggressiv Mit zunehmender Grosse werden sie geselliger Diese Verhaltensanderung scheint jedoch zumindest teilweise abhangig von der Verfugbarkeit von Verstecken 4 Nach einem Jahr sind Karibik Langusten im Mittel 5 Zentimeter lang Anschliessend wachsen sie pro Jahr etwa 2 5 Zentimeter Weibchen wachsen etwas langsamer als Mannchen Hautungen erfolgen im Mittel 2 5 mal pro Jahr meist im Marz bis April und zwischen Dezember und Februar Hautungsfrequenz und Langenwachstum nimmt mit dem Alter ab Die Nahrungsqualitat Populationsdichte Wassertemperatur und Verletzungen haben direkten Einfluss auf das Wachstum 4 Karibik Langusten erreichen Geschlechtsreife bei einer Lange von 7 bis 8 Zentimetern Die Begattung erfolgt nach kurzer Balz bei der beide Geschlechter Signale aussenden Bei der Kopulation ubertragt das Mannchen die Samenpakete die das Weibchen an ihr Sternum heftet Die Samenpakte verbleiben dort bis zu einem Monat Das Weibchen laicht in dem sie ihr Hinterteil unter den Panzer schlagt und die Eier an den Samenpakten vorbeifuhrt um sie so extern zu befruchten Die Zahl der Eier ist abhangig von der Grosse des Weibchens Bei einer Korperlange von etwa 7 5 Zentimeter betragt die Zahl der Eier ca 230 000 bei einer Korperlange von 38 Zentimeter ca 2 6 Millionen Die Eier sind hellorange und haben einen Durchmesser von etwa 0 5 Millimetern Sie werden an den Schwimmbeinen befestigt wo sie bis zu drei Wochen bleiben Einige Tage bevor die Larven schlupfen sind die Eier dunkelbraun Die Karibiklanguste schlupft als durchsichtige Pyllosomalarve Wahrend des Schlupfs unterstutzt das Weibchen das Auseinandertreiben der Larven durch wiederholtes Beugen des Abdomens In der Karibik kann etwa eine Woche nach dem Schlupf ein zweites Laichen allerdings mit weniger Eiern als beim ersten Mal beobachtet werden Weibchen hauten sich meist direkt nach dem Schlupf ihrer Eier 4 Ernahrung und Fressfeinde Bearbeiten Die Ernahrung der Phyllosoma Larve ist kaum bekannt In Kultur fressen sie Pfeilwurmer Krill Fischlarven und Rippenquallen Als am Boden lebende Jungtiere und ausgewachsene Tiere sind sie Jager und meist der dominante Karnivore ihres Lebensraums Beute sind verschiedene Tiere darunter Schnecken Muscheln Krebstiere Ringelwurmer und Stachelhauter sowie Kaferschnecken und Aas Organismen mit Schale werden mit den Beinen aufgegriffen und mit den kraftigen Mandibeln aufgebrochen oder geschalt 4 6 Die Karibik Languste ist ihrerseits Beute vor allem als Larve Phyllosoma Larven werden von verschiedenen Fischen gefressen Ebenso die Puerulo Larve und Jungtiere die ausserdem Beute von anderen Krebsen oder Oktopoden sind Fressfeinde von alteren Karibiklangusten sind u a Zackenbarsche Haie die Unechte Karettschildkrote Caretta caretta und Kopffusser sowie Muranen 4 6 Nutzung und Gefahrdung Bearbeiten nbsp Zum Verkauf angebotene Abdomen der Karibik LangusteDie Karibiklanguste ist die kommerziell wichtigste Languste aus der Gattung Palinurus in den amerikanischen Gewassern Sie wird in ihrem gesamten Verbreitungsgebiet gefischt Dies geschieht meist mit Fallen aber auch per Hand oder Speer sowie durch Trawler Die abgetrennten Hinterteile werden frisch verkauft oder gefroren sowie in Dosen exportiert 2 1996 betrug die Menge der Anlandungen insgesamt 37 723 Tonnen Lander mit den grossten Mengen waren damals Kuba mit 9 375 Tonnen Brasilien mit 8 026 Tonnen und die Bahamas mit 7 938 Tonnen Zwischen 1996 und 2010 schwankte die Menge der Fange zwischen 30 000 und 40 000 Tonnen 1 Stellenweise wird diese Languste wohl uberfischt Zusatzlich ist eines von vier Tieren mit dem Virus 1 Panulirus argus PaV1 infiziert das fur die Langusten todlich ist Dadurch nimmt die Population der Karibiklangusten zumindest regional ab In der Roten Liste der IUCN wird diese Langustenart nicht klassifiziert weil keine Daten vorliegen 5 7 Zur Bestandserhaltung ist die Befischung reglementiert So durfen Exemplare mit einer Carapaxlange von unter 69 Millimetern sowie eiertragende Weibchen nicht gefangen werden Zusatzlich ist das Fischen zwischen Februar und Mai verboten wahrend die Weibchen laichen 5 Einzelnachweise Bearbeiten a b Species Fact Sheets Panulirus argus Food and Agriculture Organization of the United Nations abgerufen am 2 Marz 2013 englisch a b c d Lipke B Holthuis Marine Lobsters of the World An Annotated and Illustrated Catalogue of Species of Interest to Fisheries Known to Date Hrsg Food and Agriculture Organization FAO Fisheries Synopsis Band 125 Rom 1991 ISBN 92 5103027 8 fao org a b c d Eastern Central Atlantic Fishing Areas 34 47 in part In W Fischer G Bianchi W B Scott Hrsg FAO Species Identification Guide for Fishery Purposes Vol 5 Rom 1981 Link zum Volltext abgerufen am 2 Marz 2013 a b c d e f g h i j K Hill Panulirus argus Spiny Lobster In Smithsonian Marine Station at Fort Pierce Abgerufen am 2 Marz 2013 a b c Panulirus argus in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2012 Eingestellt von M Butler A Cockcroft A MacDiarmid R Wahle 2011 Abgerufen am 2 Marz 2013 a b Caribbean Spiny Lobsters Panulirus argus MarineBio Conservation Society abgerufen am 2 Marz 2013 M J Butler D C Behringer J D Shields Transmission of Panulirus argus virus 1 PaV1 and its effect on the survival of juvenile Caribbean spiny lobster In Dis Aquat Organ Band 79 Nr 3 Mai 2008 S 173 182 doi 10 3354 dao01899 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Karibik Languste Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karibik Languste amp oldid 226138848