www.wikidata.de-de.nina.az
Ein Ganglion Plural Ganglien ist eine Anhaufung von Nervenzellkorpern im peripheren Nervensystem Ganglien werden auch als Nervenknoten bezeichnet da sie bei der Praparation als knotige Verdickungen auffallen 1 Ganglien sind eine Stufe der Evolution von Nervensystemen die erstmals bei Hohltieren vorkommen und bei allen weiter entwickelten komplexen Tieren zu finden sind Bei den Ringelwurmern und Gliederfussern besteht das Strickleiternervensystem aus differenzierten grosseren Ganglien die sich im Laufe der Evolution zum Gehirn entwickelten 2 Wirkstoffe die die Erregung der Ganglien beeinflussen werden als Ganglienblocker oder Ganglioplegika zusammengefasst Inhaltsverzeichnis 1 Ganglien der Saugetiere 1 1 Einteilung der Ganglien 1 2 Liste der Saugetierganglien 2 Ganglien der Gliederfusser und niederer Tiere 3 Ganglienblocker 4 Abgrenzung zu Basalganglien 5 Siehe auch 6 Einzelnachweise 7 WeblinksGanglien der Saugetiere BearbeitenEinteilung der Ganglien Bearbeiten Nach der Art der das Ganglion bildenden Nervenzellen Neurone lassen Ganglien sich weiter unterteilen Sensible Ganglien enthalten die Nervenzellkorper Soma sensibler Neurone Sensible Ganglien besitzen alle Ruckenmarksnerven in Form der Spinalganglien Sie enthalten pseudounipolare Nervenzellen und sind von einer Bindegewebskapsel umgeben von der Trabekel in das Innere ziehen und im Inneren ein Stutzgerust das Stroma bilden Auch die Hirnnerven III und VII bis X besitzen solche Ganglien der VIII Hirnnerv besitzt aber im Gegensatz zu den ubrigen bipolare Ganglienzellen 1 Autonome Vegetative Ganglien sind im Autonomen Nervensystem zu finden Sie besitzen ebenfalls eine Bindegewebskapsel mit Ausnahme der Ganglien in der Wand des Darms intramurale Ganglien Autonome Ganglien enthalten multipolare Nervenzellen Im Gegensatz zu den sensiblen Ganglien erfolgt in den autonomen Ganglien eine Umschaltung auf eine zweite postganglionare Nervenzelle uber Synapsen 1 Liste der Saugetierganglien Bearbeiten Folgende Ganglien kommen im Saugetierorganismus vor 3 Ganglion coeliacum das Bauchhohlenganglion Ganglion cervicale medium mittleres Halsganglion Ganglion cervicale superius bei Tieren Ganglion cervicale craniale oberes Halsganglion Ganglion ciliare Ziliarganglion Ganglion Gasseri Ganglion trigeminale Ganglion semilunare ein Ganglion des funften Hirnnerven des Nervus trigeminus Ganglion geniculi im Felsenbein Ganglion inferius Ganglion distale unteres Ganglion Ganglion mesentericum superius bei Tieren Ganglion mesentericum craniale in der oberen bei Tieren vorderen Bauchhohle Ganglion mesentericum inferius bei Tieren Ganglion mesentericum caudale in der unteren bei Tieren hinteren Bauchhohle Ganglion oticum an der Schadelbasis Ganglion paravertebrale Grenzstrangganglion Ganglion praevertebrale Ganglion submandibulare in der Unterkiefergegend Ganglion pterygopalatinum Flugelgaumenganglion Ganglion spinale Dorsalganglion oder Hinterwurzelganglion Ganglion spirale Ganglion Corti in einem Hohlraum im Zentrum der Schneckenwindungen Ganglion superius Ganglion proximale oberes Ganglion Ganglion stellatum Ganglion cervicothoracicum seitlich am ersten Brustwirbel Ganglion vestibulare Ganglion Gasteri am Boden des inneren GehorgangsGanglien der Gliederfusser und niederer Tiere BearbeitenBesonders auffallige Ganglien kommen am Vorderende des Strickleiternervensystems der Gliederfusser und Ringelwurmer vor Nach ihrer Lage ober und unterhalb des Schlundes bezeichnet man sie als Ober und Unterschlundganglien 2 Ganglienblocker Bearbeiten Hauptartikel Ganglienblocker Ganglienblocker werden auch Ganglioplegika genannt und hemmen die Erregungsubertragung an autonomen sympathischen und parasympathischen Ganglien Dies sind Substanzen mit einer oder zwei positiv geladenen Gruppen an einem Stickstoffatom Sie binden entweder kompetitiv an den Nikotinrezeptor und unterdrucken damit die Bindung von Acetylcholin oder nichtkompetitiv an den unspezifischen Kationenkanal des Nikotinrezeptors 4 Abgrenzung zu Basalganglien BearbeitenTrotz ihres Suffixes sind Basalganglien nicht den Ganglien zuzuordnen da sie sich unterhalb der Grosshirnrinde und somit im zentralen Nervensystem ZNS befinden Zur Abgrenzung werden Nervenzellkorperakkumulationen im ZNS als Kerne Nuklei bezeichnet der lateinische Name Nuclei basales ist hier eindeutiger als die deutsche Entsprechung Siehe auch BearbeitenNeuropil Ganglienzelle der Netzhaut Ganglion Uberbein gutartiges Geschwulst an Gelenkkapseln oder SehnenEinzelnachweise Bearbeiten a b c Walther Graumann Dieter Sasse CompactLehrbuch Anatomie Band 4 Schattauer Stuttgart 2005 ISBN 978 3 7945 2064 0 S 393 392 a b Winfried Ahne Zoologie Lehrbuch fur Studierende der Veterinarmedizin und Agrarwissenschaften Schattauer Stuttgart 2000 ISBN 978 3 7945 1764 0 S 160 161 Wolfgang Dauber Feneis Bild Lexikon der Anatomie Georg Thieme Stuttgart 2005 ISBN 978 3 13 330109 1 Heinz Lullmann Klaus Mohr Lutz Hein Pharmakologie und Toxikologie Arzneimittelwirkungen verstehen Medikamente gezielt einsetzen Georg Thieme Stuttgart 2010 ISBN 978 3 13 368517 7 S 116 Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Ganglion Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ganglion Nervensystem amp oldid 232195210