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Als kompetitive Hemmung lat competere zusammen etwas begehren wird in der Biochemie und Pharmakologie eine Enzymhemmung bezeichnet bei der ein Agonist und ein Antagonist um die Besetzung eines Rezeptors konkurrieren wobei der Antagonist keine biochemische Wirkung hat Die entsprechenden antagonistischen Substanzen bezeichnet man als kompetitive Antagonisten SchemaWirkungsweise BearbeitenAgonisten sind Substanzen die Rezeptoren besetzen und mit ihnen Komplexe bilden welche eine bestimmte Wirkung im Korper erzielen Ein Rezeptor ist eine reizaufnehmende Stelle im Korper welche der Struktur ihrer spezifischen Substanzen nach dem Schlussel Schloss Prinzip angepasst ist Die Fahigkeit einer Substanz im Korper durch diesen Mechanismus eine Wirkung zu erzielen nennt sich Intrinsische Aktivitat Antagonisten haben sehr ahnliche chemische Strukturen wie die jeweiligen Agonisten und konnen deren spezifische Rezeptoren besetzen Allerdings erzielt der Antagonist Rezeptor Komplex keine Wirkung wodurch die Wirkung des Rezeptors unterbunden wird nbsp Kompetitive Hemmung des Effekts eines Agonisten durch steigende Konzentrationen eines Antagonisten Schild Plot eingebettet Die Starke des Bindungsbestrebens zwischen einer Substanz und dem Rezeptor bezeichnet man als Affinitat Um die Agonisten von ihren Rezeptoren zu verdrangen und damit den hemmenden Effekt auszuuben mussen Antagonisten entsprechend dem Massenwirkungsgesetz eine grossere Affinitat besitzen oder in hoherer Konzentration vorliegen Im Gegensatz zu nichtkompetitiven Antagonisten konnen kompetitive Antagonisten auch durch Agonisten in hoherer Konzentration verdrangt werden Die Wirkstarke eines kompetitiven Antagonisten pA2 Wert kann mit Hilfe des Schild Plots ermittelt werden In der Pharmazie handelt es sich bei Agonisten oftmals um physiologische d h korpereigene Substanzen wie Enzyme und Mediatoren und deren Antagonisten in Form von Arzneimitteln Zum Beispiel ist Histamin als entzundungsvermittelndes Gewebshormon ein physiologischer Agonist welches seinen spezifischen Histamin Rezeptor besetzt und im Gewebe typische Entzundungsmerkmale wie z B Rotung Schwellung und Schmerz auslost H1 Antihistaminika sind chemisch dem Histamin sehr ahnlich und verdrangen es von seinem Rezeptor Sie haben keine Eigenwirkung und verringern bzw verhindern somit die Entzundungsweiterleitung Jedoch spielen auch synthetisch oder in selteneren Fallen biotechnologisch erzeugte Agonisten eine Rolle als Pharmazeutika und oder psychotrope Substanzen So binden bspw die als Analgetika Antitussiva Antidiarrhoika oder Rauschdrogen verwendeten Opioide als Agonisten an einen oder mehrere der Opioiderezeptor Subtypen Adrenorezeptoragonisten wie Clonidin werden zur Behandlung der arteriellen Hypertonie Bluthochdruck unterstutzend wahrend Narkosen und bei der Dampfung von Entzugserscheinungen eingesetzt 5 HT2A Agonisten wie LSD Dimethyltryptamin oder Meskalin sind als klassische Halluzinogene bekannt Insbesondere bei als Rauschdrogen verwendeten Substanzen spielen kompetitive Antagonisten wie der Opioid Antagonist Naloxon eine wichtige Rolle in der notfallmedizinischen Behandlung von Uberdosierungen Der Einbau von p Aminobenzoesaure durch pathogene Bakterien in lebenswichtige Substanzen kann durch chemisch ahnliche Sulfonamide verhindert werden die als kompetitiver Inhibitor der Tetrahydrofolat Reduktase wirken Literatur BearbeitenJeremy M Berg John L Tymoczko Lubert Stryer Biochemie 6 Auflage Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg 2007 ISBN 978 3 8274 1800 5 Donald Voet Judith G Voet Biochemistry 3 Auflage John Wiley amp Sons New York 2004 ISBN 0 471 19350 X Bruce Alberts Alexander Johnson Peter Walter Julian Lewis Martin Raff Keith Roberts Molecular Biology of the Cell 5 Auflage Taylor amp Francis 2007 ISBN 978 0815341062 Maximilian von Heyden Dr sc hum Henrik Jungaberle Dr med Tomislav Majic Handbuch Psychoaktive Substanzen 1 Auflage Springer Verlag Heidelberg 2018 ISBN 978 3642551246 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kompetitive Hemmung amp oldid 219034847