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Als Agonist von altgriechisch agwnisths agonistes der Tatige Handelnde Fuhrende wird in der Pharmakologie eine Substanz Ligand bezeichnet die durch Besetzung eines Rezeptors die Signaltransduktion in der zugehorigen Zelle aktiviert Ein Agonist kann sowohl eine korpereigene Substanz sein z B ein Hormon oder ein Neurotransmitter als auch ein nicht korpereigener Wirkstoff der einen bestimmten Botenstoff in seiner Wirkung imitiert bzw ersetzt Chemische Verbindungen die zwar an einen Rezeptor binden diesen aber nicht aktivieren und somit blockieren und hemmend wirken bezeichnet man dagegen als Antagonist Dosis Wirkungskurven von Agonisten die zu einer vollen voller Agonist oder partiellen Aktivierung eines Rezeptors fuhren Partialagonist Anhand des Ausmasses der Aktivierung kann zwischen einem vollen Agonisten und einem Partialagonisten unterschieden werden Inverse Agonisten die zu einer Inaktivierung eines spontanaktiven Rezeptors fuhren und somit einen zu vollen und partiellen Agonisten gegensatzlichen Effekt zeigen werden hingegen nicht den Agonisten zugeordnet Das Ausmass der Aktivierung eines Rezeptors hangt dabei nicht nur von den Eigenschaften des Liganden ab sondern ist auch vom Ausmass der Expression des Rezeptors in den untersuchten Zellen bzw im untersuchten Gewebe abhangig 1 Daruber hinaus sind einige Agonisten uber denselben Rezeptor in der Lage verschiedene Signalwege unterschiedlich stark zu aktivieren und somit je nach untersuchtem Signal unterschiedlich ausgepragte Effekte zu erzeugen Sie konnen also je nach untersuchtem Signal gleichzeitig volle Agonisten Partialagonisten stille Antagonisten oder inverse Agonisten sein Derartige Agonisten werden auch als proteusartig oder funktionell selektiv bezeichnet 2 3 Inhaltsverzeichnis 1 Beispiele 2 Wiederaufnahmehemmer 3 Literatur 4 EinzelnachweiseBeispiele BearbeitenDie folgende Tabelle zeigt Beispiele fur Rezeptoren bzw deren Subtypen und ihre Agonisten an der orthosterischen Bindungsstelle Rezeptoren und ihre Agonisten Rezeptor Subtyp Agonist legende 1 endogen exogenAcetylcholinrezeptoren M1 5 Acetylcholin Carbachol MuscarinN1 2 Acetylcholin NikotinAdrenozeptoren a1A B D Adrenalin Noradrenalin Phenylephrina2A C Adrenalin Noradrenalin Clonidinb1 3 Adrenalin IsoprenalinDopaminrezeptoren D1 5 DopaminHistaminrezeptoren H1 4 HistaminOpioidrezeptoren m1 2 b Endorphin Casein MorphinV BuprenorphinP Dermorphin 4 k1 3 Dynorphine Enadolind1 2 b Endorphin Enkephaline DeltorphineSerotoninrezeptoren 5 HT1A F 5 HT5A 5 HT7 Serotonin 5 Carboxamidotryptamin5 HT2A C Serotonin a Methylserotonin5 HT3 Serotonin 2 Methylserotonin5 HT4 Serotonin 5 Methoxytryptamin5 HT6 Serotonin EMDT 5 5 HT7 Serotonin N MethylserotoninTabellenlegende endogen Mediator im menschlichen Korper exogen korperfremder Ubertragerstoff V Vollagonist P Partialagonist Ak besonders hohe agonistische Aktivitat FS dezidierte funktionelle Selektivitat ist bekannt Sp Subtypspezifisch so weit bekannt rN sN Namensgebend fur den Rezeptor bzw Subtyp bei exogenen Agonisten oder nichttrivialen Fallen Af extrem affin Rvi Radioagonist Nutzung in vivo Rvt uberwiegende Nutzung in vitro siehe auch PET Tracer Bindungsstudie Wiederaufnahmehemmer BearbeitenAhnlich wie Agonisten konnen auch Wiederaufnahmehemmer wirken Sie sorgen dafur dass Substanzen langer im synaptischen Spalt bleiben und so eine agonistische Wirkung haben Ein Beispiel dafur sind die Antidepressiva Literatur BearbeitenKlaus Aktories Ulrich Forstermann u a Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie 10 Auflage Urban amp Fischer 2009 ISBN 978 3 437 42522 6 S 8 13 eingeschrankte Vorschau in der Google BuchsucheEinzelnachweise Bearbeiten D Hoyer H W Boddeke Partial agonists full agonists antagonists dilemmas of definition In Trends Pharmacol Sci 14 1993 S 270 275 PMID 8105597 T Kenakin Inverse protean and ligand selective agonism matters of receptor conformation In FASEB J 15 2001 S 598 611 PMID 11259378 J D Urban W P Clarke M von Zastrow D E Nichols B Kobilka H Weinstein J A Javitch B L Roth A Christopoulos P M Sexton K J Miller M Spedding amp R B Mailman Functional selectivity and classical concepts of quantitative pharmacology In J Pharmacol Exp Ther 320 2007 S 1 13 PMID 16803859 J62019 Dermorphin Memento vom 16 August 2015 im Webarchiv archive today alfa com P Svenningsson u a Biochemical and behavioral evidence for antidepressant like effects of 5 HT6 receptor stimulation In J Neurosci 27 15 2007 S 4201 4209 PMID 17428998 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Agonist Pharmakologie amp oldid 228841130