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Isoprenalin oder Isoproterenol ist als Strukturisomer zu Orciprenalin ein synthetisches racemisches Noradrenalin Derivat das als Sympathomimetikum verwendet wird Der Arzneistoff wurde 1943 von Boehringer Ingelheim patentiert StrukturformelStrukturformel ohne StereochemieAllgemeinesFreiname IsoprenalinAndere Namen Isoproterenol DL 1 3 4 Dihydroxyphenyl 2 isopropylaminoethanol RS 1 3 4 Dihydroxyphenyl 2 isopropylaminoethanol 1 3 4 Dihydroxyphenyl 2 isopropylaminoethanol rac 1 3 4 Dihydroxyphenyl 2 isopropylaminoethanol Isoprenalinum INN Summenformel C11H17NO3Externe Identifikatoren DatenbankenCAS Nummer 7683 59 2EG Nummer 231 687 7ECHA InfoCard 100 028 807PubChem 3779ChemSpider 3647DrugBank DB01064Wikidata Q415550ArzneistoffangabenATC Code C01CA02 R03AB02 R03CB01Wirkstoffklasse SympathomimetikumWirkmechanismus b Adrenozeptor AgonistEigenschaftenMolare Masse 211 26 g mol 1Aggregatzustand festSchmelzpunkt 155 5 C 1 pKS Wert 8 64 1 SicherheitshinweiseGHS Gefahrstoffkennzeichnungkeine Einstufung verfugbar 2 Soweit moglich und gebrauchlich werden SI Einheiten verwendet Wenn nicht anders vermerkt gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen Inhaltsverzeichnis 1 Pharmakologie 1 1 Gegenanzeigen 2 Stereochemie 3 Arzneimittelmarkt 4 Literatur 5 EinzelnachweisePharmakologie BearbeitenIsoprenalin ist als Katecholamin eine adrenalinahnliche Substanz die ausschliesslich b Adrenozeptoren aktiviert wahrend Noradrenalin eine hohe Affinitat gegenuber a Adrenozeptoren aufweist Der N Isopropyl Substituent ist verantwortlich fur diese Selektivitat gleichzeitig wird ein Optimum an b Adrenozeptor Affinitat erreicht Es bewirkt die Erschlaffung der Bronchial und Gefassmuskulatur sowie bei Erwachsenen mit 1 5 µg min 3 dosiert Steigerung der Kontraktionskraft und Schlagfrequenz des Herzens sowie Blutdrucksenkung wahrend sich der systolische Blutdruck leicht erhoht sinkt der diastolische Druck stark ab was insgesamt eine Senkung des mittleren arteriellen Druckes zur Folge hat Die ausgepragte Wirkung auf das Herz erfolgt durch die Stimulation der b1 Adrenozeptoren ausserdem kommt es zur Freisetzung von Renin aus der Nierenrinde Uber die Rezeptoren wird das Enzym Adenylylcyclase aktiviert welches die Synthese des cyclischen Adenosinmonophosphats cAMP katalysiert was zu einer erhohten Produktion desselben fuhrt Aufgrund der erhohten cAMP Konzentration kommt es zur Aktivierung des Enzyms Proteinkinase A wodurch es zur Phosphorylierung spannungsabhangiger Calciumionenkanale kommt Diese sind fur eine Zunahme des langsamen Ca2 Einwartsstroms wahrend der Zell Depolarisation verantwortlich Die erhohte Konzentration an Ca2 resultiert in der erhohten Herzschlagstarke Der Herzschlag und die Erregungsleitung wird vor allem im AV Knoten beschleunigt da durch die Erhohung des langsamen Einstroms an Na und Ca2 Ionen die spontane diastolische Depolarisation in allen Herzabschnitten beschleunigt wird Zudem bremst Isoprenalin die antigeninduzierte Ausschuttung des Botenstoffs Histamin wodurch die Vermittlung einer Anaphylaxie gebremst wird und erhoht die Produktion von Laktaten Des Weiteren hat es eine uterusrelaxierende Wirkung Tokolyse Es ist mit nahezu allen gebrauchlichen Losungen zur intravenosen Injektion kompatibel mit Ausnahme von Natriumhydrogencarbonat Bei der Behandlung des Bronchialasthma wird die Applikation lokal in Form eines Aerosols der systemischen Gabe vorgezogen da der Wirkungseintritt so fruher erfolgt und die systemische Wirkung die Erregung von b1 Adrenozeptoren geringer ausfallt Gegenanzeigen Bearbeiten Die Gabe von Isoprenalin ist bei Hyperthyreose Koronar und Arteriosklerose sowie bei Herzinsuffizienz tachykarden Rhythmusstorungen und arterieller Hypertonie kontraindiziert Stereochemie BearbeitenIsoprenalin wird als 1 1 Gemisch Racemat der R und S Enantiomeren eingesetzt obwohl die Bedeutung der Enantiomerenreinheit der synthetisch hergestellten Wirkstoffe zunehmend Beachtung eingeraumt wird denn die beiden Enantiomeren eines chiralen Arzneistoffes zeigen fast immer eine unterschiedliche Pharmakologie und Pharmakokinetik Das wurde fruher aus Unkenntnis uber stereochemische Zusammenhange oft ignoriert 4 Aus grundsatzlichen Uberlegungen ware eine Verwendung des besser bzw nebenwirkungsarmer wirksamen Enantiomers zu bevorzugen Die R und die S Isomere von Isoprenalin binden signifikant unterschiedlich an humane Serumproteine 5 Arzneimittelmarkt BearbeitenIn Deutschland sind keine Fertigarzneimittel mit diesem Wirkstoff verfugbar 6 Literatur BearbeitenReinhard Larsen Anasthesie und Intensivmedizin in Herz Thorax und Gefasschirurgie 1 Auflage 1986 5 Auflage Springer Berlin Heidelberg New York u a 1999 ISBN 3 540 65024 5 S 46 f Einzelnachweise Bearbeiten a b Eintrag zu Isoprenalin In Rompp Online Georg Thieme Verlag abgerufen am 28 Dezember 2014 Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefahrlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlassliche und zitierfahige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden Reinhard Larsen Anasthesie und Intensivmedizin in Herz Thorax und Gefasschirurgie 1 Auflage 1986 5 Auflage Springer Berlin Heidelberg New York u a 1999 ISBN 3 540 65024 5 S 44 47 und 76 E J Ariens Stereochemistry a basis for sophisticated nonsense in pharmacokinetics and clinical pharmacology European Journal of Clinical Pharmacology 26 1984 663 668 doi 10 1007 BF00541922 G Sager D Sandnes A Bessesen und S Jacobsen Andrenergic ligand binding in human serum Biochemical Pharmacology 34 1985 2812 Arzneimittelinformationssystem des Bundes abgerufen am 25 Dezember 2012 Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt nicht eine Diagnose durch einen Arzt Bitte hierzu den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Isoprenalin amp oldid 238966013