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Die Gartengrasmucke Sylvia borin ist ein Singvogel aus der Gattung der Grasmucken Sylvia Sie ist ein Zugvogel der im Sommer in ganz Europa brutet und oft auch in Siedlungsgebieten zu beobachten ist GartengrasmuckeGartengrasmucke Sylvia borin SystematikUnterklasse Neukiefervogel Neognathae Ordnung Sperlingsvogel Passeriformes Unterordnung Singvogel Passeri Familie Grasmuckenartige Sylviidae Gattung Grasmucken Sylvia Art GartengrasmuckeWissenschaftlicher NameSylvia borin Boddaert 1783 Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Systematik 3 Stimme 4 Lebensraum 5 Verbreitung 6 Bestand 7 Wanderungen 8 Fortpflanzung 9 Nahrung 10 Literatur 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenDie Gartengrasmucke ist 13 bis 14 Zentimeter lang und hat eine Flugelspannweite von 21 bis 24 Zentimetern Das Gewicht betragt etwa 16 bis 22 Gramm Die Farbung des Gefieders ist unscheinbar die Oberseite olivbraun grau und die Unterseite weissbraun Das Deckgefieder der Flugel ist einfarbig der Burzel schmutzig weiss Die dunklen Augen umgibt ein diffuser heller Augenring noch undeutlicher ist der kurze blasse Uberaugenstreif Die Halsseiten haben oft einen grauen Anflug mit verschwommenen Ubergangen zum Nacken Der kurze verhaltnismassig dicke stumpfe Schnabel ist blaugrau beige gefarbt mit dunklerer Spitze Die recht kraftigen Beine sind hellgrau Mannchen und Weibchen sehen gleich aus Jungvogel im ersten Kleid zeigen helle Saume der Schwung und Schirmfedern Das hochste durch Ringfunde belegte Alter belauft sich auf 14 Jahre und drei Monate 1 Gartengrasmucken sind ziemlich scheu daher selten und meist nur kurz zu sehen Sie halten sich gern in niedrigem Buschwerk auf und singen zumeist in dichtem Laub versteckt Systematik BearbeitenEs werden zwei Unterarten differenziert die sich jedoch kaum unterscheiden S b borin Boddaert 1783 die Nominatform ist in ganz Europa verbreitet S b woodwardi Sharpe 1877 kommt in Sudosteuropa bis nach Sibirien vorStimme BearbeitenDer Ruf der Gartengrasmucke ist eine gackernd nasal und schmatzend klingende Folge von tschack tschack tschack Er wird bei Erregung und zum Locken der Jungvogel abgegeben mit wachsender Beunruhigung steigt das Tempo Meist ist der Ruf aus dem Laubwerk zu horen ohne dass der Vogel zu sehen ist Die Stimme der Monchsgrasmucke ist harter und durchdringender Der wohlklingende Gesang besteht aus 3 bis 8 Sekunden langen Strophen schneller mal voller mal rauerer Tone die ohne erkennbare Gliederung wie ein Bach dahinplatschern Ein flotender Schluss wie bei der Monchsgrasmucke fehlt Lebensraum BearbeitenDie Gartengrasmucke bevorzugt lichte gebuschreiche Waldsaume und kleine Feldgeholze mit dichtem Stauden und Strauchbewuchs und ist auch in unterwuchsreichen Parks oder Friedhofen und verwilderten Garten anzutreffen In Waldern brutet sie meistens an Randern und entlang von Wegen die mit Buschen gesaumt sind in Nadelwaldern nur an Lichtungen oder bei guter Altersdurchmischung der Baume und dichter Kraut und Strauchschicht Unter dichtem Kronenschluss brutet sie kaum dagegen auch in Auwaldern und Bruchwaldern Ufergeholzen den Strauchbereichen in Verlandungszonen und grosseren Gebuschstrukturen in offenem Gelande Verbreitung BearbeitenDie Gartengrasmucke ist ein Brutvogel der Palaarktis vom Norden Portugals Frankreich Grossbritannien und dem Westen Irlands bis zum oberen Jenissei in Russland Die nordliche Verbreitungsgrenze verlauft in Nordeuropa am 70 Breitengrad 70 N im Osten bei 64 N im Ural und bei 59 N am Jenissei Die sudliche Grenze des Brutraums verlauft am nordlichen Rand des Mittelmeerraumes durch Zentral Spanien Sudfrankreich die sudlichen Alpen den Suden des ehemaligen Jugoslawien und Bulgarien bis zur Nordwestkuste des Schwarzen Meeres und weiter in Richtung Kaukasus Nordirak Nordiran Wolga und Ural bei etwa 49 bis 51 N In Mitteleuropa ist sie als Brutvogel nahezu flachendeckend von der Kuste bis zu den Alpen vertreten und kommt bei klimatisch gunstigen Bedingungen bis an die obere Baumgrenze vor Als Sommervogel ist sie etwa von Mai bis September anzutreffen die Uberwinterungsgebiete liegen im tropischen Afrika nbsp Verbreitung der Gartengrasmucke 2 Brutgebiete Migration UberwinterungsgebieteBestand BearbeitenDer Bestand in Europa betragt etwa 17 bis 31 Millionen Brutpaare was etwa 75 Prozent des Weltbestandes ausmacht In Mitteleuropa bruten zwischen 1 8 und 3 2 Millionen Brutpaare In Deutschland ist der Bestand 0 8 bis 1 4 Millionen Brutpaare Wanderungen BearbeitenDie Gartengrasmucke ist ein Langstreckenzieher Ihr Uberwinterungsquartier liegt im Suden der Sahara und der Sahelzone von Feuchtsavannen in West und Zentralafrika nach Suden bis nach Namibia in Ostafrika vom Norden Kenias nach Suden bis zum Kap In Ausnahmefallen wurden auch Uberwinterungen auf den Britischen Inseln festgestellt Fortpflanzung Bearbeiten nbsp Ei der Gartengrasmucke Museum Wiesbaden nbsp Ei des Kuckucks Cuculus canorus canorus im Vergleich zu Eiern der Grasmucke Sylvia borin borin rechts Museum von Toulouse Die Jungvogel sind im Alter von einem Jahr geschlechtsreif Das aus Grasern Wurzeln Haaren und Halmen erbaute napfformige Nest befindet sich meistens kurz uber dem Boden und ist gut in einem dichten Busch versteckt Das Weibchen legt 4 bis 5 braun gefleckte weisse Eier Die Eier werden in der Hauptbrutzeit von Mai bis Juli 11 bis 12 Tage abwechselnd von beiden Partnern bebrutet Die Jungvogel schlupfen nackt und bleiben 10 bis 12 Tage im Nest Nahrung BearbeitenDie Gartengrasmucke ernahrt sich von verhaltnismassig kleinen und weichhautigen Insekten und deren Larven aber auch von Spinnen und Schnecken Zum Ende der Brutzeit werden auch Beeren und Fruchte von 30 bis 35 fur Mitteleuropa bekannten Pflanzenarten genommen Weiterhin wurde die Aufnahme von Blutennektar in Sudeuropa nachgewiesen Literatur BearbeitenH G Bauer E Bezzel W Fiedler Das Kompendium der Vogel Mitteleuropas Alles uber Biologie Gefahrdung und Schutz Band 2 Passeriformes Sperlingsvogel 2 vollst uberarb Auflage AULA Verlag Wiebelsheim 2005 ISBN 3 89104 648 0 Lars Svensson Peter J Grant Killian Mullarney Dan Zetterstrom Der neue Kosmos Vogelfuhrer Alle Arten Europas Nordafrikas und Vorderasiens Franckh Kosmos Verlag Stuttgart 1999 ISBN 3 440 07720 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gartengrasmucke Album mit Bildern Videos und Audiodateien Sylvia borin in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2008 Eingestellt von BirdLife International 2008 Abgerufen am 29 Dezember 2009 Gartengrasmucke Sylvia borin auf eBird org xeno canto Tonaufnahmen Sylvia borin Gartengrasmucke bei der Schweizerischen Vogelwarte Sempach Javier Blasco Zumeta Gerd Michael Heinze Geschlechts und Altersbestimmung PDF Datei englisch Federn der GartengrasmuckeEinzelnachweise Bearbeiten Kathrin Huppop Ommo Huppop Atlas zur Vogelberingung auf Helgoland Teil 5 Ringfunde von 1909 bis 2008 In Vogelwarte 47 2009 S 215 BirdLife International and Handbook of the Birds of the World 2016 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gartengrasmucke amp oldid 236670446