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Drosophila melanogaster von altgriechisch drosos drosos Tau filos philos liebend melas melas schwarz und gasthr gastḗr Bauch ist eine von uber 3000 Arten aus der Familie der Taufliegen Drosophilidae Sie ist einer der am besten untersuchten Organismen der Welt Die recht ungebrauchlichen deutschen Bezeichnungen Schwarzbauchige Fruchtfliege oder Schwarzbauchige Taufliege fur dieses Tier sind relativ neu und tauchen in der deutschsprachigen Literatur erst nach 1960 auf Als Fruchtfliegen wurden im fachlichen deutschen Sprachgebrauch ursprunglich nicht die Vertreter der Familie der Drosophilidae sondern nur der Tephritidae bezeichnet 1 Schwarzbauchige TaufliegeDrosophila melanogaster Mannchen SystematikKlasse Insekten Insecta Ordnung Zweiflugler Diptera Unterordnung Fliegen Brachycera Familie Taufliegen Drosophilidae Gattung DrosophilaArt Schwarzbauchige TaufliegeWissenschaftlicher NameDrosophila melanogasterMeigen 1830Drosophila melanogaster synonym unter anderem mit Drosophila ampelophila Loew 2 wurde erstmals 1830 von Johann Wilhelm Meigen beschrieben Als geeigneten Versuchsorganismus nutzte sie 1901 zuerst der Zoologe und Vererbungsforscher William Ernest Castle Er untersuchte an D melanogaster Stammen die Wirkung von Inzucht uber zahlreiche Generationen und die nach Kreuzung von Inzuchtlinien auftretenden Effekte 1910 begann Thomas Hunt Morgan ebenfalls die Fliegen im Labor zu zuchten und systematisch zu untersuchen Seitdem haben viele andere Genetiker an diesem Modellorganismus wesentliche Erkenntnisse zur Anordnung der Gene in den Chromosomen des Genoms dieser Fliege gewonnen Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Phylogenie Drosophila oder Sophophora 3 Entwicklung 3 1 Embryonalentwicklung 3 2 Larvalentwicklung 3 3 Verpuppung 3 4 Festlegung des Geschlechts 4 Generelle Anatomie des zentralen Nervensystems 4 1 Larvales Stadium 4 1 1 Zentrales Nervensystem 4 1 1 1 Larvaler Antennallobus 4 1 1 2 Pilzkorper 4 1 2 Ventralganglion 4 2 Adultes Stadium 4 2 1 Zentrales Nervensystem 4 2 2 Unterschlundganglion und Bauchmark 4 2 3 Peripheres Nervensystem 4 3 Nervensystem wahrend der Metamorphose 4 4 Sexueller Dimorphismus im zentralen Nervensystem 5 Das optische System 5 1 Entwicklung des optischen Systems vom Embryo zur Imago 5 1 1 Von der Embryogenese zur Larve 5 1 2 Von der Larve zur Imago Metamorphose 5 2 Lage und Aufbau des adulten optischen Systems 5 2 1 Das Komplexauge 5 2 2 Die optischen Loben des Adultgehirns 5 2 2 1 Lamina 5 2 2 2 Medulla 5 2 2 3 Lobulakomplex 5 3 Funktion des optischen Systems 6 Circadianes System 6 1 Lokalisation und Aufbau 6 2 Circadiane Kontrolle von Verhalten 6 3 Molekularer Mechanismus 6 4 Verhalten 7 Das neuroendokrine System 7 1 Neuroendokrines System der Larve 7 2 Perisympathische Organe 7 3 Neurochemie 7 3 1 DIMMED 7 4 Funktion des neuroendokrinen Systems 7 4 1 Metamorphose 7 4 2 Alterungsprozess 8 Drosophila melanogaster als Forschungsobjekt der Genetik 8 1 Die Fliege als Untersuchungsobjekt der klassischen Genetik 8 2 Ergebnisse der Sequenzanalyse 8 3 Entwicklungsbiologische Forschungen 8 4 Vorteile von Drosophila melanogaster als Modellorganismus 9 Verwendung als Lebendfutter 10 Drosophila melanogaster Forschungsgemeinschaft 11 Mutationen 12 Literatur 13 Einzelnachweise 14 WeblinksBeschreibung Bearbeiten nbsp Ansicht von oben nbsp Ansicht von vornDrosophila melanogaster war ursprunglich eine tropische und subtropische Art Sie hat sich jedoch gemeinsam mit dem Menschen uber die ganze Welt verbreitet und uberwintert in Hausern Die Weibchen sind etwa 2 5 Millimeter lang die Mannchen sind etwas kleiner Letztere sind leicht an ihrem starker abgerundeten durch Melanine fast einheitlich dunkel gefarbten Hinterleib von den Weibchen unterscheidbar die in der Aufsicht einen spitzeren Hinterleib besitzen und die schwarzen Melanine mehr in Form eines Querstreifenmusters in die Korperdecke Cuticula ihres Hinterendes eingelagert haben Die Augen der kleinen Fliegen sind durch Einlagerung von braunen Ommochromen und roten Pterinen in typischer Weise rot gefarbt Phylogenie Drosophila oder Sophophora BearbeitenDie Gattung Drosophila im klassischen Sinn umfasst 1450 valide Arten und ist das artenreichste Taxon der Drosophilidae Neuere Arbeiten die auf Phylogenomik Untersuchung von Verwandtschaftsverhaltnissen durch den Vergleich von homologen DNA Sequenzen aber auch auf Morphologie zum Beispiel der mannlichen Genitalarmatur aufbauen haben gezeigt dass die konventionelle Gattung Drosophila paraphyletisch ist 3 4 Das bedeutet Einige Arten die bisher in mindestens acht wahrscheinlich aber eher funfzehn anderen Gattungen gefuhrt werden sind naher mit bestimmten Artengruppen innerhalb von Drosophila verwandt als diese es untereinander sind Die Untergattung Sophophora Sturtevant 1939 steht dabei relativ basal das heisst spaltet sich fruh von dem verbleibenden Artenkomplex ab sie ist allerdings selbst ebenfalls paraphyletisch 5 Die normale Vorgehensweise in einem solchen Fall ware die Grossgattung Drosophila aufzuspalten und die Altwelt Klade der Untergattung Sophophora in den Gattungsrang zu erheben was zu der Umkombination Sophophora melanogaster fur unsere Art fuhren wurde Dies ware fur Fliegentaxonomen mehr oder weniger Alltag Es hatte aber gravierende Auswirkungen auf die in diesem Fall extrem bedeutsame angewandte Forschung an der Art wo sogar oft nur abgekurzt von Drosophila geredet wird Die eingeschachtelten Gattungen einfach in Drosophila als Supergattung aufgehen zu lassen hatte ebenfalls unerwunschte Konsequenzen So hiessen dann vier verschiedene Arten Drosophila serrata und vier andere Drosophila carinata 6 Kim van der Linde versuchte Drosophila melanogaster nachtraglich zur Typusart der Gattung erklaren zu lassen 7 was von der ICZN abgelehnt wurde 8 Andere schlugen vor von den Regeln der Kladistik abzuweichen und paraphyletische Gattungen wieder zuzulassen 9 Die formale Revision der Gattung Drosophila ist bisher und zwar ausschliesslich aus diesem Grund unterblieben so dass Drosophila melanogaster weiterhin der taxonomisch valide Name der Art ist weil bisher kein Taxonom bereit war die Konsequenzen der Umbenennung zu verantworten Entwicklung BearbeitenDie Weibchen legen insgesamt etwa 400 weisslich gelbliche von einem Chorion und einer Vitellinmembran umhullte Eier die etwa einen halben Millimeter gross sind auf Obst und verfaulendem garendem organischen Material ab Ihre Vorliebe fur Zitrusduft schutzt Taufliegen vor Parasiten 10 Die Dauer der Entwicklungszeit hangt von der Umgebungstemperatur ab Bei einer Temperatur von 25 C schlupft aus jedem Ei nach etwa 22 Stunden als Larve eine Made die sich sofort auf die Suche nach Futter macht Die Nahrung besteht in erster Linie aus den Mikroorganismen die das Obst zersetzen wie zum Beispiel Hefen und Bakterien und erst in zweiter Linie aus dem zuckerhaltigen Obst selbst Nach etwa 24 Stunden hautet sich die Larve die standig wachst zum ersten Mal und erreicht das zweite Larvenstadium Nach dem Durchlaufen von drei Larvenstadien und einem viertagigen Puppenstadium schlupft bei 25 C nach insgesamt neun Tagen Entwicklungszeit das flugfahige Insekt das dann innerhalb von etwa 12 Stunden geschlechtsreif wird 11 Embryonalentwicklung Bearbeiten nbsp Kopulierende TaufliegenNach der Befruchtung des D melanogaster Eies und der Verschmelzung der Zellkerne erfolgen mehrere schnell aufeinander folgende synchrone Kernteilungen Mitosen bei denen eine Abgrenzung durch Zellmembranen unterbleibt So entsteht ein Embryo der aus einer Zelle mit vielen Zellkernen besteht die nicht durch Membranen abgegrenzt werden Dieser Zustand wird als synzytiales Blastoderm beziehungsweise als polyenergid bezeichnet Bereits nach der siebten Kernteilung wandern die meisten Kerne an die Peripherie des Embryos also unter die aussere Zellmembran Zwischen der achten und neunten Kernteilung werden acht bis zehn Zellkerne in das posteriore Polplasma eingeschlossen und beginnen sich daraufhin unabhangig von den anderen Kernen zu teilen Aus diesen so genannten Polzellen entwickeln sich die Keimzellen Aus dem synzytialen Blastoderm entsteht etwa 2 5 Stunden nach der Eiablage das zellulare Blastoderm und zwar durch Einstulpung und Wachstum der ausseren Zellmembran in die Regionen zwischen den einzelnen Kernen Auf diese Weise wird das erste einschichtige Epithel der entstehenden Fliege gebildet und den Zellkernen damit der Zugang zu asymmetrisch verteilten morphogenen Genprodukten verwehrt siehe zum Beispiel bicoid Entsprechend ist das Entwicklungspotential der Zellen zu diesem Zeitpunkt in Abhangigkeit von ihrer Position bereits weitgehend festgelegt nbsp Cuticula einer LarveEine ventrale Einfurchung entlang der Langsachse Ventralfurche leitet die Gastrulation ein durch die das Blastodermepithel in drei Keimblatter aufgeteilt wird Durch die ventrale Einfurchung die an der Bauchseite langs des Embryos erfolgt entsteht die Mesodermanlage Eine anterior der Ventralfurche stattfindende Einstulpung Invagination die das Stomodeum bildet und eine am posterioren Pol des Embryos stattfindende Invagination die das Proktodeum bildet grenzen das spatere Entoderm ab Die an der Aussenseite des Embryos verbleibenden Zellen und die Endbereiche der stomodealen und proktodealen Invaginationen bilden das Ektoderm Mit der Verlangerung des Keimstreifs wandern die Polzellen von posterior in das Innere des Embryos Die Organogenese setzt ein und zum ersten Mal wird eine embryonale Metamerie erkennbar Etwa 7 5 Stunden nach der Befruchtung beginnt die Keimstreifverkurzung die mit dem Dorsalschluss dorsal closure endet Nach weiteren Differenzierungsschritten schlupft etwa 21 Stunden nach der Befruchtung die vollstandig entwickelte Larve Larvalentwicklung Bearbeiten Die fusslosen segmentierten Maden besitzen an ihrem etwas starker zugespitzten Vorderende einen dunklen Chitin Stift der ausgestreckt und eingezogen werden kann und die recht kummerlichen Mundwerkzeuge enthalt Die Larven kriechen im Nahrungsbrei oder in der Umgebung der Nahrungsquelle umher fressen und wachsen innerhalb weniger Tage von der Grosse des Eies 0 5 mm bis zur Grosse der Fliege 2 5 mm heran Sie hauten sich in dieser Zeit zweimal Es werden dementsprechend drei Larvenstadien unterschieden Verpuppung Bearbeiten Im letzten Larvenstadium stellt das Insekt bald das Umherkriechen ein und verpuppt sich Die Puppe farbt sich zunachst nach und nach braun ahnelt bei D melanogaster aber nicht einer typischen Insektenpuppe sondern sieht eher wie eine verschrumpelte und vertrocknete Made aus Im Inneren der Madenhaut entwickelt sich namlich eine Tonnchenpuppe deren Hulle aus verharteter Larvenhaut besteht Nach einigen Tagen platzt ein Deckel am Ende des Tonnchens auf und eine fertig entwickelte Taufliege kriecht heraus die ihre Korperdecke nachtraglich noch etwas verfarbt und aushartet und ihre Flugel ausrichtet Festlegung des Geschlechts Bearbeiten nbsp Chromosomen von D melanogasterDas Geschlecht der Taufliege ist wie bei den meisten Tieren genetisch bedingt D melanogaster hat nur vier verschiedene Chromosomen sie kommen in den Zellen paarweise vor Dieser zweifache Chromosomensatz enthalt ein Paar Geschlechtschromosomen die auch als erstes Chromosom oder X beziehungsweise Y Chromosom bezeichnet werden und drei Paar Autosomen die als zweites drittes und viertes Chromosom bezeichnet werden Ebenso wie der Mensch besitzt D melanogaster zwei Geschlechtschromosomen Weibchen haben zwei X Chromosomen sind homogametisch Mannchen haben ein X und ein Y Chromosom sind heterogametisch Anders als beim Menschen jedoch tragt das Y Chromosom keine geschlechtsbestimmende Komponente vielmehr ist das Verhaltnis der X Chromosomen zu den Autosomen geschlechtsbestimmend 12 nbsp Weibliche links und mannliche D melanogasterLiegt das Verhaltnis von X Chromosom zu Autosomensatz bei grosser oder gleich 1 z B zwei X im diploiden Satz so entsteht ein Weibchen ist es kleiner oder gleich 0 5 z B ein X im diploiden Satz entsteht ein Mannchen Mutanten mit dazwischenliegenden Verhaltnissen etwa bei XX und triploidem Autosomensatz Verhaltnis 0 67 bilden Intersexe aus mit mosaikartig verteilten mannlichen und weiblichen Merkmalen sogenanntes Salz und Pfeffer Muster Das Geschlecht wird demnach von jeder Zelle selbst festgelegt es kann bei nicht eindeutigem Effekt zwischen 0 5 und 1 verschieden sein Die Kompensation der unterschiedlichen Gendosen von nicht geschlechtsbestimmenden Genen des X Chromosoms gelingt durch eine beim Mannchen stark erhohte Transkriptionsrate Ermoglicht wird dies durch Acetylierungen von Lysinresten des Histons H4 womit die elektrostatische Wechselwirkung zwischen dem Histonkomplex und dem Zucker Phosphat Ruckgrat der DNA abnimmt die somit weniger stark an die Nukleosomen gebundene DNA ist nun leichter ablesbar Derart kann mit Hyperaktivierung des singularen X Chromosoms des Mannchens dessen geringere Gendosis kompensiert werden Die Entscheidung welche geschlechtsspezifischen Gene wie transkribiert werden wird uber das Gen sex lethal Sxl gesteuert Bei Weibchen ist Sxl aktiv bei Mannchen inaktiv Das Genprodukt Sxl ist ein RNA spleissendes Enzym das die sogenannte Transformer mRNA spleisst Das entstehende Protein Transformer tra ist ebenfalls ein Spleissfaktor welcher die mRNA des Gens double sex dsx spleisst Das produzierte dsx bewirkt dann die eigentliche Geschlechtsfestlegung auf molekularer Ebene und zwar ebenfalls als Transkriptionsfaktor Das Protein dsx gibt es in einer mannlichen und weiblichen Variante Weibchen sxl aktiv tra aktiv dsxF Female entsteht Die Realisatorgene des mannlichen Geschlechts werden reprimiert Mannchen sxl inaktiv tra inaktiv dsxM Male entsteht Die Realisatorgene des weiblichen Geschlechts werden reprimiert Der Zusammenhang zwischen Aktivitat von sex lethal und der X Chromosomen Dosis erklart sich nun folgendermassen Auf dem X Chromosom werden 3 Gene fur Transkriptionsfaktoren im syncytialen Blastoderm aktiviert die auch Numeratorgene genannt werden Diese Faktoren Beispiel sisterless binden an den sogenannten early promoter eine regulatorische Region vor dem Sxl Gen und aktivieren es Auf den Autosomen sind hingegen Gene zu finden die man Denominatorgene nennt Sie codieren Faktoren Beispiel deadpan die dem entgegenwirken Das Verhaltnis X Chromosomen zu Autosomen ist somit als ein Verhaltnis der Numeratorgene zu Denominatorgenen aufzufassen Liegt ein weiblicher Chromosomensatz vor XX uberwiegen die Numeratorgene und aktivieren die Sxl Transkription Bei einem mannlichen Satz XY sind dagegen die Denominatoren in Uberzahl die Transkription von Sxl wird reprimiert In diesem Fall ist Sxl im Entwicklungsverlauf somit inaktiv Das Sxl Gen besitzt zusatzlich einen late promoter Dieser ist in der spateren Entwicklung konstitutiv in beiden Geschlechtern aktiviert Durch eine Autoregulation von Sxl bleibt jedoch das Level an Sxl Protein in weiblichen Zellen hoch in mannlichen niedrig In weiblichen Zellen namlich bindet fruhes Sxl Protein an Poly U Sequenzen in Introns spater Sxl pra mRNA Jene Introns flankieren das Exon3 das ein Stop Codon enthalt Wenn Sxl Protein an diese Introns bindet wird das Exon3 nicht als solches erkannt und herausgespleisst Die Translation der so erzeugten Sxl mRNA ergibt weiteres effektives Sxl Protein In mannlichen Zellen ist die Konzentration an fruhem Sxl Protein nahezu null sodass das Stop Codon der spaten Sxl pra mRNA wirksam wird Die Translation der aus jener erzeugten mRNA ist daher unvollstandig und ergibt keine effektive Isoform von Sxl Bei D melanogaster ist die Festlegung des Geschlechts somit zellautonom d h durch interne Steuerungsmechanismen der einzelnen Zelle erklarbar Jede Zelle zahlt gewissermassen ihr X Y Verhaltnis ab und entwickelt sich dementsprechend Generelle Anatomie des zentralen Nervensystems BearbeitenLarvales Stadium Bearbeiten nbsp Immunfarbung chaGAL4 Zu erkennen sind die zwei Gehirnloben und das ventrale Ganglion der sich entwickelnden D melanogaster Larve Das zentrale Nervensystem der D melanogaster Larve ist aus den zwei Gehirnloben und dem ventralen Ganglion aufgebaut welches das Bauchmark darstellt 13 Die zwei Gehirnloben sind ventral miteinander verbunden Die Fusionsstelle der beiden wird durch den Oesophagus durchstossen welcher dorsal uber dem Ventralganglion verlauft Das Fenster durch das der Oesophagus lauft wird Foramen genannt 13 Zentrales Nervensystem Bearbeiten nbsp Overlay einer Immunfarbung des Genotyps repoGAL4x10xUAS myr GFP grun mit Maus anti Brp magenta Anti Brp farbt das zentrale Neuropil im gesamten Nervensystem nicht aber die Somata im Cortex So wird die Abgrenzung zwischen Cortex aus neuronalem Somata und Neuropil sichtbar nbsp Overlay einer Immunfarbung des Genotyps chaGAL4x10xUAS myr GFP grun mit Maus anti FasII rot Zu sehen ist das zentrale Nervensystem mit dem Ventralganglion den Pilzkorpern und den Gehirnloben Von jedem Gehirnlobus gehen der Antennennerv und der Bolwig Nerv aus Ein Querschnitt der Gehirnloben zeigt dass sich die Gehirnloben aus einem Cortex aus neuronalen Somata sowie einem zentralen Neuropil zusammensetzen Das Neuropil zeichnet sich durch eine grosse Dichte von Dendriten und synaptischen Endigungen aus welche untereinander uber synaptische Kontakte kommunizieren Das Ventralganglion ist ebenfalls in Cortex und Neuropil gegliedert Jeder Gehirnlobus besitzt einen Pilzkorper ein optisches Neuropil und einen larvalen Antennallobus Ein Zentralkomplex ist bis jetzt in der Larve nicht gefunden worden Theoretisch sollte er aber vorhanden sein da er fur die visuelle Koordination von Bewegung zustandig ist Eventuell ubernehmen Neurone welche nicht auf typische Art einen Zentralkorper aufbauen diese Aufgaben Im larvalen Stadium nehmen Gehirn und Ventralganglion an Grosse zu Dies beruht darauf dass Neuroblasten bereits wahrend der Larvalphase beginnen sich zu teilen und in weiten Teilen des Gehirns neuronale Vorlauferzellen der spateren Neurone generieren Der im ZNS haufigste exzitatorische Neurotransmitter ist im Gegensatz zu den Wirbeltieren Acetylcholin Glutamat und andere kommen ebenfalls vor Der hauptsachliche inhibitorische Transmitter ist g amino Buttersaure GABA 13 Larvaler Antennallobus Bearbeiten Im larvalen Antennallobus enden die Projektionen der olfaktorischen Rezeptorneuronen Ausgangsneurone sogenannte Projektionsneurone ziehen vom larvalen Antennallobus uber den Antennozerebraltrakt zum Pilzkorper Hierbei projizieren 21 Projektionsneurone auf 28 Calyx Glomeruli des Pilzkorpers 14 Pilzkorper Bearbeiten Der Pilzkorper ist im larvalen Stadium um einiges einfacher aufgebaut als bei der erwachsenen Fliege Nach dem Eischlupf besitzt die L1 Larve ca 250 Kenyonzellen deren Anzahl sich innerhalb der 3 Larvenstadien auf ca 2000 Zellen erhoht Der Pilzkorper integriert verschiedene Sinnesinformationen und hat eine wichtige Funktion beim olfaktorischen Lernen Der Pilzkorper besteht aus einem Calyx Kelch an der sich ventral ein Stiel Pedunculus anschliesst Der Pedunculus teilt sich in verschiedene Loben Der Pilzkorper erhalt auch olfaktorische Eingange aus dem Antennallobus 15 Ventralganglion Bearbeiten Das Ventralganglion befindet sich im dritten Thoraxsegment und reicht bis hin zum ersten Abdominalsegment der Larve 13 Das Ventralganglion besteht aus drei suboesophagialen Neuromeren drei thorakalen Neuromeren Pro Meso und Metathorakalneuromeren und acht abdominalen Neuromeren die miteinander zu einem Ganglion fusioniert sind Der strukturelle Aufbau des Nervensystems in der fruhen Embryonalentwicklung von D melanogaster ahnelt dem einer Strickleiter In der spaten Embryonalentwicklung kommt es zu einer Fusion der abdominalen und thorakalen Neuromeren Einzelne Ganglien sind nach der Fusion nicht mehr zu erkennen Aus den acht abdominalen Neuromeren geht je ein paariger Segmentalnerv ab welcher die entsprechenden Segmente innerviert Der Segmentalnerv leitet sensorische Informationen auf den afferenten Bahnen von der Peripherie ins zentrale Nervensystem Zudem leitet der Segmentalnerv motorische Informationen auf efferenten Bahnen vom zentralen Nervensystem in die Peripherie 16 Adultes Stadium Bearbeiten Das adulte Zentralnervensystem von Drosophila melanogaster setzt sich aus fusioniertem Oberschlundganglion und Unterschlundganglion Gehirn zusammen sowie thorakalen und abdominalen Ganglien die zu einem Ventralganglion fusioniert sind Zentrales Nervensystem Bearbeiten Das symmetrische Oberschlundganglion enthalt ca 100 000 Neurone das Volumen betragt ca 0 2 mm und das Gewicht ca 0 25 mg Es besteht aus drei verschmolzenen Teilen die entwicklungsgeschichtlich von den drei ursprunglichen Kopfsegmenten abstammen Einem grossen Protocerebrum einem kleineren Deutocerebrum und einem sehr kleinen Tritocerebrum Am Protocerebrum befinden sich die beiden optischen Loben Gehirnlappen die fur die visuelle Verarbeitung zustandig sind Das Deutocerebrum erhalt uber olfaktorische Rezeptorneurone olfaktorische Informationen die in die Antennalloben gelangen An den Antennen befinden sich ebenfalls Mechanorezeptoren zur Detektion mechanischer Reize Diese Information wird in das antennomechanische Zentrum im Deutocerebrum geleitet 13 Zentralkomplex optische Loben Antennalloben und Pilzkorper stellen wichtige funktionelle Einheiten des adulten Gehirns dar Der Zentralkomplex besteht aus vier deutlich abgrenzbaren Neuropilregionen Hiervon liegt die Protozerebralbrucke am weitesten posterior hinten anterior davor liegt der Zentralkorper mit einer grosseren oberen Einheit Facherkorper und einer kleineren unteren Einheit Ellipsoidkorper sowie die beiden posterioren Noduli Der Zentralkomplex spielt eine Rolle bei der motorischen Kontrolle und der visuellen Orientierung So haben beispielsweise Fliegen mit Mutationen im Zentralkomplex ein vermindertes visuelles Orientierungsvermogen 17 Die optischen Loben sind fur die Verarbeitung optischer Reize zustandig Sie enthalten vier Verschaltungsebenen Lamina Medulla Lobula und Lobularplatte Die olfaktorischen Eingange werden in den beiden Antennalloben verarbeitet die aus sog Glomeruli bestehen Diese kugelartigen Strukturen stellen verdichtetes Neuropil dar Uber Geruchsrezeptoren an den Antennen werden olfaktorische Reize detektiert und in elektrische Signale umgewandelt Die Erregung wird uber Rezeptorneurone in die Glomeruli und von dort uber Projektionsneurone in Pilzkorper und laterales Horn geleitet wo die Information verarbeitet wird Zur Modulation dienen lokale Neurone die die Glomeruli innervieren 18 Die Pilzkorper sind zusammengesetzt aus Calyx und Pedunculus und sind der Sitz von hoheren integrativen Leistungen wie olfaktorisches Lernen und Gedachtnis Dies konnten verschiedene Arbeitsgruppen z B durch transgene Techniken in rutabaga Mutanten zeigen 13 19 Unterschlundganglion und Bauchmark Bearbeiten Das Unterschlundganglion weist eine klare segmentale Gliederung auf Es liegt unterhalb des Oesophagus und besteht aus den drei fusionierten Neuromeren des mandibularen maxillaren und labialen Segments 13 Afferente Bahnen aus der Peripherie die sensorische Informationen z B von den Mundwerkzeugen leiten enden im Unterschlundganglion Efferente Bahnen die die Motorik in der Peripherie innervieren entspringen dem Unterschlundganglion Uber die Schlundkonnektive ist das Unterschlundganglion mit dem Bauchmark verbunden 13 Peripheres Nervensystem Bearbeiten In D melanogaster wie auch in anderen Insekten ist das viscerale Nervensystem welches den Verdauungstrakt und die Geschlechtsteile innerviert ein Bestandteil des peripheren Nervensystems und untergliedert sich wiederum in das ventrale viscerale das caudale viscerale und das stomatogastrische System Das stomatogastrische Nervensystem innerviert die vordere Schlundmuskulatur und den Vorderdarm Obwohl Frontalnerv und Nervus recurrens vorhanden sind fehlt dem stomatogastrischen Nervensystem ein typisches Frontalganglion das lediglich als Nervenkreuzung ausgebildet ist Das stomatogastrische Nervensystem beinhaltet aber ein Proventrikularganglion und ein Hypocerebralganglion die uber den Proventrikularnerv miteinander verbunden sind 13 20 Das ventrale caudale System bezeichnet die dem unpaaren Mediannerv zugehorigen Aste und steht in Verbindung mit den thorakalen und abdominalen Neuromeren des Bauchmarks Das ventrale caudale System innerviert beispielsweise die Tracheen 13 Nervensystem wahrend der Metamorphose Bearbeiten Das adulte Nervensystem entwickelt sich nicht erst wahrend der Metamorphose komplett neu sondern formt sich uberwiegend aus einem Gerust larvaler sensorischer Neurone Inter und Motoneurone Die meisten sensorischen Neurone aus dem Larvenstadium degenerieren wahrend der Metamorphose und werden durch adulte Neurone ersetzt die sich aus den Imaginalscheiben entwickeln Dadurch entsteht ein Teil des peripheren Nervensystems Die adulten Interneurone bestehen zu einem kleinen Teil aus umgebauten larvalen Interneuronen der Hauptanteil wird allerdings erst wahrend der Metamorphose aus Neuroblasten gebildet Diese Neurone werden vor allem fur das optische System die Antennen den Pilzkorper und das thorakale Nervensystem gebraucht um die Informationen der adultspezifischen Strukturen Komplexaugen Beine Flugel zu verarbeiten Die Motoneurone bleiben uberwiegend erhalten und werden wahrend der Metamorphose in adultspezifische Neurone umgewandelt Diese Motoneurone werden hauptsachlich fur die neue Bein und Flugmuskulatur als auch fur die Korperwandmuskulatur benotigt Die postembryonale Neubildung von Neuronen das Absterben larvaltypischer Neurone sowie die Modifizierung bestehender larvaler Neurone werden von Genkaskaden reguliert die vor allem von dem Steroidhormon Ecdyson ausgelost werden 21 22 12 14 Stunden nach der Verpuppung degenerieren larvale Elemente vor allem in der Abdominalregion die verbleibenden Neurone verkurzen ihre Axone und Dendriten Ausserdem entsteht eine Einschnurung zwischen dem suboesophagealen und dem thorakalen Bereich des ZNS das damit sein larvales Aussehen verliert 24 Stunden nach der Verpuppung beginnt die vollstandige Differenzierung adulter Neurone indem sich ihre Verzweigungen in grossere Bereiche ausbreiten Dies tragt neben der Bildung neuer Neurone zu einer Vergrosserung des Gehirns bei Im larvalen Stadium besteht das olfaktorische System beispielsweise nur aus 21 sensorischen Neuronen in den adulten Antennen hingegen aus ca 1200 afferenten Fasern 21 23 Nach Abschluss der Metamorphose kommt es zum Absterben von Motoneuronen und peptidergen Neuronen die nur zum Schlupfen gebraucht werden und im adulten Tier keine Funktion haben 21 Sexueller Dimorphismus im zentralen Nervensystem Bearbeiten Das adulte Gehirn der D melanogaster weist geschlechtsspezifische Unterschiede in der Morphologie auf Mannchen besitzen bestimmte Regionen im Gehirn sogenannte MERs male enlarged regions die im Vergleich zu Weibchen deutlich vergrossert sind Im Durchschnitt sind diese etwa 41 6 grosser Auch Weibchen besitzen vergrosserte Strukturen hier FERs female enlarged regions welche jedoch durchschnittlich nur ca 17 9 grosser sind als die mannlichen Gegenstucke Durch Volumenberechnung der MERs ist es moglich lediglich anhand des Gehirns eine Aussage uber das Geschlecht der Fliege zu machen Der grosste Teil der MERs liegt im olfaktorischen Bereich des Gehirns Dies erklart das unterschiedliche Verhalten von Mannchen und Weibchen auf Geruche Setzt man beispielsweise beide Geschlechter dem mannlichen Pheromon cVA aus so wirkt dieses auf Mannchen abstossend auf Weibchen jedoch aphrodisierend 24 Ahnlich wie fur die Geschlechtsdetermination sind die beiden Gene sex lethal sxl und transformer tra fur die geschlechtsspezifischen morphologischen Unterschiede des Gehirns zustandig Sind beide aktiv stellt das Gen doublesex dsx die weibliche Variante des Proteins DsxF her welches die fur Weibchen charakteristischen Regionen vergrossert FER Sind die Gene sxl und tra jedoch inaktiv so stellt das Gen dsx die mannliche Variante DsxM her das fur die differenzielle Ausbildung der MERs zustandig ist Um aus einem einzelnen Gen zwei verschiedene Proteine zu synthetisieren ist alternatives Spleissen notwendig In diesem Fall geschieht dies durch die Regulatorgene sxl und tra Zudem ist das Gen fruitless fru an dem sexuellen Dimorphismus des zentralen Nervensystems beteiligt Im weiblichen Wildtyp stellt es das nonfunktionale Protein FruF her Im Mannchen entsteht dementsprechend das Protein FruM Dieses ist entscheidend fur das normale Balzverhalten der Mannchen In Versuchen bei denen man weibliche Mutanten herstellte welche das Protein FruM synthetisieren konnten konnte festgestellt werden dass die Regionen die normalerweise bei Mannchen vergrossert sind auch in diesen Weibchen vorhanden waren wenn auch nicht im gleichen Ausmasse 25 26 Das optische System BearbeitenEntwicklung des optischen Systems vom Embryo zur Imago Bearbeiten Von der Embryogenese zur Larve Bearbeiten nbsp Das larvale optische System Gehirn einer L3 D melanogaster Larve des Genotyps gmrGAL4xUAS 10xmyr GFP Wahrend der Embryonalentwicklung kommt es im vorderen dorsalen Blastoderm zu einer plattenartigen Verdickung welche invaginiert sich in die Tiefe absenkt und sich zu sogenannten Plakoden ausbildet die paarig vorliegen und sich lateral an die Oberflache des sich entwickelnden Hirns als optische Anlagen anheften Wahrend der Larvenstadien nehmen die optischen Anlagen an Grosse zu und transformieren sich um in der Puppe zu den adulten optischen Loben auszudifferenzieren Die optischen Anlagen spalten sich in die inneren und ausseren optischen Loben sowie in die adulte Retina Aus den Anlagen der ausseren optischen Loben entwickeln sich zwei aussere optische Neuropile die Lamina und Medulla Die Anlagen fur die inneren optischen Loben entwickeln sich in die Lobula und die Lobulaplatte Bereits im zweiten Larvenstadium haben die sich entwickelnde Lamina und Medulla den Grossteil des Volumens des Larvengehirns eingenommen Wahrend des dritten Larvenstadiums differenzieren sich die Lamina und Medulla weiter aus Ebenfalls bilden sich die Verbindungen der inneren optischen Loben zum Zentralgehirn An die Anlagen der optischen Loben angrenzend befinden sich die Augen Antennen Imaginalscheiben die sich aus undifferenzierten Stammzellen wahrend der Embryogenese entwickeln Wahrend des dritten Larvenstadiums beginnt bereits eine Ausdifferenzierung die in der Metamorphose bis zu vollstandig differenzierten Komplexaugen weiterschreitet 27 28 Das funktionelle Sehorgan der Larve ist das Bolwig Organ Es entsteht wahrend der Embryonalentwicklung aus Vorlauferzellen die sich von der optischen Invagination abspalten 27 Das Bolwig Organ besteht aus 12 Photorezeptorzellen mit den Rhodopsinen Rh5 und Rh6 29 Rh5 absorbiert Licht im kurzwelligen blauen Bereich und gewahrleistet die Lichtempfindlichkeit Rh6 hingegen absorbiert langwelliges Licht und spielt zusatzlich eine wesentliche Rolle fur die larvale innere Uhr 30 Die Axone der Photorezeptoren bundeln sich und bilden den Bolwig Nerv Dieser projiziert durch die Augen Antennen Imaginalscheiben hindurch ins larvale Gehirn in das larvale optische Neuropil Von dort aus folgen drei verschiedene Verschaltungen auf serotonerge dendritisch verzweigte Neurone SDA auf dendritisch verzweigte ventrale laterale Neurone LNvs und auf visuelle Interneurone CPLd 31 Von der Larve zur Imago Metamorphose Bearbeiten nbsp Immunfluoreszenzmarkierung gegen Fasciclin II Genotyp gmrGAL4 UAS 10xmyr GFPAus den Augen Antennen Imaginalscheiben entwickeln sich die Ommatidien des Komplexauges Die Photorezeptoraxone der Ommatidien ziehen uber den Sehnerv Nervus opticus in das Gehirn Bei der 24h alten Puppe ist das Auge ein relativ dickwandiger flacher Becher bei dem die einzelnen Ommatidien klar sichtbar sind Wahrend der Augenbecher noch mehr abflacht werden die Ommatidien dunner und kurzer Spater liegen die Ommatidien rund vor Am Ende des zweiten Tages der Puppenentwicklung beginnt die Bildung der Cornealinsen und eine erste Pigmentierung erfolgt Nach zweieinhalb Stunden schreitet die Pigmentierung in den Cornealinsen fort das Auge erhalt so eine braunliche Farbe Am Ende des Puppenstadiums nehmen die Ommatidien an Lange zu und differenzieren sich endgultig 13 Aus dem Bolwig Organ entsteht das Hofbauer Buchner Auglein welches wie das Bolwig Organ bei der circadianen Rhythmik eine wichtige Rolle spielt 32 Am Ende der Metamorphose liegt das neuronale Superpositionsauge der Imago vor Lage und Aufbau des adulten optischen Systems Bearbeiten Das Komplexauge Bearbeiten Das Komplexauge einer adulten D melanogaster besteht aus ca 800 Ommatidien wovon jede eine funktionelle Einheit der Retina darstellt 33 Die Ommatidien sind hexagonal zueinander gerichtet Jedes Ommatidium besitzt einen dioptrischen Apparat welcher sich aus einer Cornealinse und einem Kristallkegel zusammensetzt Neben dem dioptrischen Apparat besitzt ein Ommatidium 8 Photorezeptoren wovon jeder einen zur Mitte gerichteten Mikrovillisaum besitzt Diese Mikrovillifortsatze nennt man Rhabdomere Da D melanogaster ein neuronales Superpositionsauge hat sind die Rhabdomere anders als bei dem Appositionsauge und dem optischen Superpositionsauge nicht miteinander verschmolzen sondern liegen isoliert voneinander vor Bei Lichteinfall absorbiert zuerst die Cornealinse das Licht und leitet es an den Kristallkegel weiter Von dort aus wird das Licht von den Farbpigmenten den Rhodopsinen in den Rhabdomeren detektiert Die acht Rhabdomere sind unterschiedlich im Ommatidium angeordnet Es befinden sich sechs Rhabdomere R1 R6 kreisformig um das 7 und 8 Rhabdomer dabei liegt das 7 Rhabdomer uber dem 8 Besonders an dem neuronalen Superpositionsauge ist dass die Rhabdomere R1 R6 und R7 R8 eines Ommatidiums unterschiedliche Blickpunkte wahrnehmen weil die Photorezeptoren in verschiedenen Winkeln zueinander stehen wobei R7 und R8 den gleichen Blickpunkt anpeilen Bei Lichteinfall durch das 7 Rhabdomer wird das nicht absorbierte Licht an das darunter liegende 8 Rhabdomer weitergeleitet Obwohl jeder Photorezeptor eines Ommatidiums einen anderen Punkt fixiert wird jeder Blickpunkt durch sechs Photorezeptoren erfasst Dieser Punkt wird von sechs verschiedenen Photorezeptoren in sechs benachbarten Ommatidien detektiert Insgesamt kann also ein Ommatidium sieben verschiedene Punkte wahrnehmen d h einen durch die Photorezeptoren R7 R8 und die restlichen sechs durch die sechs Photorezeptoren R1 R6 Durch die retinotope Organisation der Reizverarbeitung der Photorezeptoren R1 R6 wird gewahrleistet dass die Informationen die von den sechs Photorezeptoren aufgenommen werden zusammen in einer funktionellen Einheit in der Lamina gesammelt werden Diese funktionelle Einheit nennt man Cartridge 34 Da eine Laminacartridge sechsmal die gleiche Information enthalt wird die Lichtsensitivitat um den Faktor 6 verbessert Das ermoglicht bei gleicher raumlicher Auflosung eine verbesserte Anpassung an schlechte Lichtverhaltnisse 35 Die Information der Photorezeptoren R7 8 welche essentiell fur das Farbsehen ist wird nicht in die Lamina sondern direkt in die Medulla weitergeleitet Die optischen Loben des Adultgehirns Bearbeiten Die optischen Loben bestehend aus Lamina Medulla und dem Lobulakomplex stellen Verschaltungsregionen des adulten optischen Systems dar Sie sind aus repetitiven Untereinheiten aufgebaut und zustandig fur die Interpretation der Information der Lichtsinneszellen des Komplexauges Lamina Bearbeiten Die Lamina des Komplexauges enthalt je Cartridge funf verschiedene Interneurone L1 L5 die sich in ihren Funktionen unterscheiden In der Mitte jeder Cartridge liegen die Interneurone L1 und L2 Ihre Aufgabe ist es Bewegungen wahrzunehmen Das Interneuron L3 verknupft die ausseren Photorezeptoren mit den Interneuronen der Medulla die ebenfalls mit den Photorezeptoren R7 und R8 verbunden sind Die einzelnen Cartridges werden untereinander durch L4 Neurone verbunden 36 Gliazellen sorgen fur eine chemische und elektrische Isolation der Cartridges und teilen die Lamina in sechs Schichten ein wovon jede einen charakteristischen Gliazelltyp aufweist 37 Die erste Schicht ist die fenestrierende Schicht in der die Gliazellen Bundel aus Fotorezeptoren umhullen welche aus der Retina hervorgehen Die zweite Schicht ist die Pseudocartridge Schicht da Axonbundel hier eine den Cartridges ahnliche Form ausbilden Die Gliazellen weisen eine lange horizontal ausgedehnte Struktur auf In der dritten und vierten Schicht befindet sich die Satelliten Glia Diese Schichten kennzeichnen den Beginn des Lamina Cortex mit den Somata der monopolaren Neuronen L1 L5 Die funfte Schicht stellt das Lamina Neuropil dar in der Bundel aus Rezeptorterminalen und Interneuronen direkt von Gliazellen umhullt sind Zusatzlich bilden die Gliazellen Ausstulpungen in die Axone von R1 R6 was zum einen strukturellen Halt bietet und zum anderen einen regen metabolischen Austausch zwischen Glia und Neuron bewirkt 38 Die sechste Schicht ist die proximale Grenzschicht Marginale Gliazellen bilden den Abschluss des Lamina Neuropils und markieren damit die Wachstumsgrenze fur die Axone von R1 R6 Die letzte Schicht wird nur noch von den Axonen der Fotorezeptoren R7 und R8 durchzogen die direkt in die Medulla hineinreichen 39 Medulla Bearbeiten Die Medulla besteht wie die Lamina aus Untereinheiten die aufgrund ihrer Struktur als Saulen bezeichnet werden Horizontal wird die Medulla noch einmal in 10 Schichten M1 M10 unterteilt wobei die dickste Schicht als Serpentinschicht bezeichnet wird Die Serpentinschicht unterteilt die Medulla in einen distalen und proximalen Teil Innerhalb der Serpentinschicht verlaufen Tangentialneurone die die vertikalen Saulen miteinander verbinden deren Informationen verschalten und teilweise in das Zentralgehirn weiterleiten Die Axone der L1 L5 Zellen der Lamina enden in der jeweils zugehorigen Saule in der Medulla ebenso wie die Photorezeptorzellen R7 und R8 Zwischen der Lamina und der Medulla bilden die Axone ein Chiasma opticum 40 So kommt in jeder Medullasaule die gebundelte Information von einem Punkt des Sichtfeldes an indirekt uber die monopolaren Zellen der Lamina L1 L5 und direkt uber die Rezeptorzellen R7 und R8 Ausgehend von den verschiedenen Schichten verlassen zwei Arten von Projektionsneuronen die Medulla Hierbei handelt es sich um Transmedulla Zellen des Typs Tm und TmY 41 die verschiedene Saulen der Medulla mit der Lobula Tm Typ oder mit Lobula und Lobula Platte TmY Typ verbinden und so ein zweites Chiasma opticum bilden Lobulakomplex Bearbeiten Der Lobulakomplex bestehend aus der anterior gelegenen Lobula und der posterior gelegenen Lobula Platte ist proximal zur Medulla positioniert und durch ein inneres Chiasma opticum mit ihr verbunden Der Lobulakomplex stellt eine Verbindung der Medulla mit den visuellen Zentren des Zentralhirns dar verknupft also die visuelle Wahrnehmung mit dem Flugverhalten Die Lobula leitet die erhaltene Bildinformation uber den vorderen optischen Trakt zum Zentralhirn weiter wahrend die Lobulaplatte uber Horizontal und Vertikal Zellen die jeweiligen Bewegungsinformationen weiterleitet 42 Der Lobulakomplex hat eine direkte neuronale Verschaltung zum Flugapparat und kodiert richtungsabhangig die Bewegung von Reizmustern 43 Funktion des optischen Systems Bearbeiten Die Funktion des visuellen Systems bei D melanogaster ist die Wahrnehmung und Verarbeitung visueller Information sowie die Unterscheidung von Lichtverhaltnissen bei Tag und Nacht D melanogaster kann sehr schnell fliegen Deshalb muss das visuelle System eine sehr hohe zeitliche Auflosung sowie eine gut organisierte Weiterleitung der Information leisten Ausserdem kann die Fliege auf mogliche Gefahrenquellen rechtzeitig reagieren und so ihr Uberleben sichern Das zeitliche Auflosungsvermogen liegt bei 265 Bildern pro Sekunde Die Fliege kann verschiedene Gegenstande anhand von unterschiedlichen Lichtspektren und Lichtintensitaten unterscheiden Das spektrale Wahrnehmungsvermogen des Auges liegt zwischen 300 und 650 nm Die 8 verschiedenen Photorezeptoren unterscheiden sich in den Absorptionsmaxima ihrer Photopigmente den Rhodopsinen Die in der Peripherie des Ommatidiums liegenden Photorezeptoren 1 6 R1 6 exprimieren blau grunes Rhodopsin 1 Absorptionsmaximum bei 478 nm und enthalten zusatzlich kurzwellige ultraviolett sensitive Pigmente Die Photorezeptoren 1 6 werden von schwachen Lichtintensitaten und Kontrasten aktiviert Im Photorezeptor R7 befindet sich entweder Rh3 345 nm oder Rh4 374 nm Photorezeptor R8 exprimiert Blaulicht empfindliche Rh5 437 nm oder Grunlicht empfindliche Rhodopsine Rh6 508 nm 44 Am dorsalen Rand des Auges exprimieren R7 und R8 Rhodopsin 3 das ultraviolettes Licht absorbiert Dieser Bereich der Retina dient der Detektion des e Vektors von polarisiertem Licht Mit Hilfe des e Vektors konnen die Fliegen sich an der Sonne orientieren Im restlichen Teil der Retina befinden sich zwei Typen von Ommatidien pale p und yellow y In der p Typ Ommatide exprimiert R7 Rh3 und R8 blau sensitives Rh5 Im y Typ exprimiert R7 Rh4 das langwelliges UV Licht absorbiert und R8 das grun sensitive Rh6 45 Lange wurde angenommen dass die Photorezeptoren 1 6 ausschliesslich fur das Bewegungssehen und die Rezeptoren 7 und 8 fur das Farbensehen zustandig sind Fliegen bei denen die Photorezeptoren 1 6 ausgeschaltet werden zeigen eine geringe Reaktion in Bezug auf die Bewegung Jedoch sind alle Photorezeptoren 1 8 am Bewegungssehen beteiligt 46 Im fruhen Larvenstadium ist das wichtigste Ziel der Larve das Fressen Aus diesem Grund bleiben die Fresslarven innerhalb des Futters und weisen negative Phototaxis auf Erst kurz vor der Metamorphose zeigen sie positive Phototaxis die Wanderlarve verlasst die Nahrungsquelle um sich ausserhalb einen Platz zum Verpuppen zu suchen Circadianes System BearbeitenEndogene Uhren helfen lebenden Organismen sich an tagliche Zyklen der Umgebung anzupassen D melanogaster verfugt wie viele andere Lebewesen auch uber eine solche innere Uhr Dieses sogenannte circadiane System regelt unter anderem metabolische Prozesse die Entwicklung sowie das Verhalten Lokalisation und Aufbau Bearbeiten nbsp Larvengehirn links exprimiertes PDF in den Hemispharen von D melanogaster Rechts exprimiertes PDF in den LNBei D melanogaster liegt die zentrale Uhr im Gehirn und besteht aus zwei lateralen und einer dorsalen Neuronengruppe pro Hemisphare Diese Neuronengruppen sind Teil des Protocerebrums Die erste laterale Neuronengruppe LN besteht aus 5 8 dorsal liegenden Neuronen LNd die zweite Gruppe liegt ventral LNv und wird weiter unterteilt in 4 6 grosse LNv l LNv und funf kleine LNv s LNv Die dritte Gruppe bilden die im Gehirn dorsal liegenden Neuronen DN Die dorsale Gruppe wird nach der Morphologie und Lokalisation der einzelnen Neuronen weiter unterteilt in etwa 15 DN1 und 2 DN2 die mittelgross sind und posterior im dorsalen superioren Gehirn liegen Etwa 40 kleine DN3 Zellen liegen lateral im dorsalen Gehirn In der Larve findet man vier PDF exprimierende siehe Aussere Regulation circadiane Kontrolle von Verhalten laterale Neuronen in jeder Hemisphare siehe Abb 1 die im adulten Tier den s LNv entsprechen Die l LNv LNd und DN entstehen wahrend der Metamorphose Bis auf die l LNv projizieren alle Neuronengruppen ins dorsale Protocerebrum Ausserdem senden s LNv l LNv DN1 und DN3 Projektionen an die akzessorische Medulla Die l LNv verbinden die beiden akzessorischen Medullae miteinander uber den posterioren optischen Trakt Ein Ziel der Output Bahnen der inneren Uhr konnten der Pilzkorper und der Zentralkomplex darstellen Der Pilzkorper steht vermutlich unter rhythmischer Kontrolle der s LNv Zellen die einen circadianen Einfluss auf das Lernen und Gedachtnis haben konnten Durch die LNd Zellen wird eine Innervation des Zentralkomplexes vermutet der moglicherweise eine Umschaltstation fur circadiane Signale bildet Die Bewegungsaktivitat wird ebenfalls durch circadiane Signale kontrolliert s LNv Zellen leiten die Signale an DN1 und DN2 wo sie umgeschaltet und an die Bewegungszentren weitergeleitet werden Im Gegensatz dazu werden die Signale der LNd im Zentralkomplex umgeschaltet Auch diese Signale werden weiter in den Bewegungszentren verarbeitet 47 Circadiane Kontrolle von Verhalten Bearbeiten Das Circadiane System kontrolliert unter anderem das Bewegungsverhalten das im Tagesverlauf zwei Aktivitatshohepunkte aufweist 47 48 49 Unter Licht Dunkel Bedingungen 12 Stunden Licht und 12 Stunden Dunkelheit sind bei ihr zwei lokomotorische Aktivitatshohepunkte zum Morgen ZT 0 und zum Abend ZT 12 zu verzeichnen 47 49 Diese Aktivitatshohepunkte sind auch unter konstanten Bedingungen z B Dunkel Dunkel Situation zu beobachten Der Tagesrhythmus bei Nullmutanten hingegen weist unter konstanten Bedingungen keine Rhythmik auf 47 Werden sie Hell Dunkel Zyklen ausgesetzt weisen sie jedoch eine Tagesrhythmik auf Daraus lasst sich schliessen dass die Rhythmik in der lokomotorischen Aktivitat auf die innere Uhr und auf das Tageslicht zuruckzufuhren ist 48 Die circadiane Synchronisation erfolgt uber zwei gekoppelte Oszillatoren welche aus einem Netzwerk aus LNv und LNd bestehen 47 Die LNv regulieren die Aktivitat kurz vor der Morgendammerung die LNd hingegen die Aktivitat vor der Abenddammerung Dabei spielt das Neuropeptid PDF das in den s LNv und l LNv der beiden Hemispharen exprimiert wird eine wichtige Rolle PDF ist ein Outputsignal der inneren Uhr das fur eine rhythmische Aktivitat bei einem 12 12h Licht Dunkel Zyklus notwendig ist In Abwesenheit von PDF werden D melanogaster bei dauerhafter Dunkelheit arhythmisch 50 Die Lichtsynchronisation erfolgt uber den internen Photorezeptor Cryptochrom CRY der in fast allen Schrittmacherzellen vorkommt 48 Zudem findet die Lichtperzeption auch durch die Facettenaugen das Hofbauer Buchner Auglein und die Ocellen statt 48 Neben dem Licht konnen noch andere Faktoren als aussere Zeitgeber fungieren z B Temperatur und Pheromone Molekularer Mechanismus Bearbeiten nbsp Oben Uberblick des molekularen circadianen Oszillator von D melanogaster unten expremiertes TIM in den Hemispharen von D melanogaster hier grun eingefarbt mit GFP Einen zentralen Aspekt des circadianen Systems bei D melanogaster stellt der hier kurz skizzierte Mechanismus dar Um die innere Uhr bzw den Tag Nacht Rhythmus aufrechtzuerhalten besitzt D melanogaster eine Reihe von Genen engl clock genes Uhrengene deren Expression im Tagesverlauf zyklisch schwankt Zu den Uhrengenen die in den Uhrenneuronen im Gehirn von D melanogaster exprimiert werden gehoren Cycle CYC Clock CLK Period PER und Timeless TIM 51 Die beiden Regulatorproteine Clock CLK und Cycle CYC konnen zusammen die Transkription der Gene period per und timeless tim aktivieren Da das Protein TIM sehr lichtempfindlich ist und TIM PER stabilisiert konnen diese beiden Proteine auch nur am Abend bzw in der Nacht angehauft werden 52 Die Proteine PER und TIM bilden dann ein Dimer das in den Kern wandert und daraufhin im Zellkern die Transkription der Gene Cycle und Clock hemmen kann 50 siehe Bild Es handelt sich hierbei also um einen positiven clk cyc und negativen per tim Feedback Loop wodurch eine cyclische Expression der Uhrengene gewahrleistet wird 52 Da dieser Mechanismus auf genetischer Ebene ablauft spricht man hier auch von einem endogenen molekularen Oszillator Verhalten Bearbeiten Im larvalen Stadium weist D melanogaster eine vom circadianen System regulierte negative Phototaxis auf welche sich durch eine minimale Lichtsensitivitat zu Ende des subjektiven Tages CT 12 und durch eine maximale Lichtsensitivitat gegen subjektiven Morgen CT 0 auszeichnet Evolutionsbiologisch dient dieses Verhalten der Larven wahrscheinlich dazu Fressfeinde zu vermeiden 53 Die adulte Fliege weist ebenfalls mehrere von der circadianen Uhr abhangige Verhaltensmuster auf wie z B der Adultschlupf aus der Puppe welcher zur Zeit des subjektiven Morgens CT 0 geschieht um einen schnellen Wasserverlust zu verhindern 54 Der Nahrungsaufnahmerhythmus wird sowohl durch Licht als auch durch die circadiane Uhr beeinflusst Unter Licht Dunkel Bedingungen gibt es hierbei einen Nahrungsaufnahmehohepunkt am Morgen ZT 0 2 und darauffolgend eine lange Phase stark verminderter Nahrungsaufnahme ZT 8 22 Unter Dunkel Dunkel Bedingungen kommt es zu einem Nahrungsaufnahmehohepunkt von Morgen bis zum Mittag CT 0 6 und zu einer stark verminderter Nahrungsaufnahme am spaten Tag bis fruhen Abend CT 8 14 55 Die Fahigkeit ein olfaktorisches assoziatives Kurzzeitgedachtnis auszubilden hat einen Hohepunkt zur Zeit der subjektiven fruhen Nacht CT 13 und einen weiteren Hohepunkt kurz vor Mitternacht CT 17 56 Die beste Wahrnehmung chemischer Geruchsstoffe welche sich durch Elektroantennogramme darstellen lasst findet wahrend der subjektiven Nacht CT 17 statt Allerdings ist hierbei ein Zusammenhang zu bestimmten Verhaltensmustern unklar 57 Das Immunsystem ist wahrend des subjektiven Tages Infektionszeitpunkt CT 5 anfalliger fur Bakterieninfektion durch Pseudomonas aeruginosa und Staphylococcus aureus als wahrend der subjektiven Nacht Infektionszeitpunkt CT 17 in der im Falle einer Infektion eine erhohte Expression von antimikrobiellen Peptiden AMP im Vergleich zu einer tagsuber stattfinden Infektion festzustellen ist 58 Schliesslich unterliegt das Balz und Paarungsverhalten ebenfalls rhythmischen Schwankungen Diese Schwankungen werden vor allem durch das Verhalten des Mannchens bestimmt Das Balz und Paarungsverhalten weist einen Hohepunkt zur Zeit des subjektiven Morgens CT 0 und gegen Mitternacht CT 18 sowie einen Tiefpunkt zur Zeit des subjektiven Abends CT 12 auf 59 Das neuroendokrine System BearbeitenDas neuroendokrine System dient der Zell Zell Kommunikation Es sendet Signale von Zellen des Nervensystems uber hormonahnliche Botenstoffe an Zielzellen im Gewebe verschiedener Organe 60 Das neuroendokrine System setzt sich aus neurosekretorischen Zellen zusammen die in Neurohamalorgane oder neurohamale Zonen projizieren und von dort Botenstoffe typischerweise Peptide in die Zirkulation abgeben um auf das Zielgewebe zu wirken 61 Durch diese Eigenschaft unterscheiden sich die neurosekretorischen Zellen von gewohnlichen Neuronen Die Pars intercerebralis und die Pars lateralis sind dabei wichtige Zentren im dorso medialen Protocerebrum die solche neurosekretorischen Zellen beinhalten 60 Neuroendokrines System der Larve Bearbeiten In der Larve projizieren die Axone der sekretorischen Neurone der Pars intercerebralis und der Pars lateralis uber die Nervi corporis cardiaci in die Ringdruse Im larvalen Stadium ist die Ringdruse ein Komplex aus zwei endokrinen Drusen der Prothoraxdruse sowie dem Corpus allatum und einem neurohamalen Bereich der paarigen Corpora cardiaca die mit der Aorta assoziiert sind Die Struktur der Ringdruse verandert sich wahrend der Metamorphose zum adulten Insekt siehe Metamorphose 62 Im larvalen Stadium kann man die Ringdruse gut durch ihre auffallende Struktur anterior zu den beiden Hirnhemispharen erkennen Durch die Nervi Corporis Cardiaci NCC ist die Ringdruse mit dem larvalen Gehirn verbunden Das grosste Volumen in der Ringdruse nimmt die Prothoraxdruse ein Die Zellen teilen und vergrossern sich mit fortschreitender Entwicklung der Larve Innerhalb der Ringdruse ist das Corpus Cardiacum ventral unpaarig angelegt und hat eine U formige Struktur In ihrem glandularen Bereich wird das adipokinetische Hormon AKH produziert das im Fettkorper den Abbau von Fetten und Kohlenhydraten stimuliert In der Prothoraxdruse wird die Synthese des Steroidhormons Ecdyson durch PTTH Prothorakotropisches Hormon aktiviert Ecdyson ist unter anderem fur die adulte Hautung und in Kombination mit dem Juvenilhormon fur die larvale Hautung verantwortlich Das Corpus allatum synthetisiert das Juvenilhormon 63 In jeder Gehirnhemisphare findet man funf Neurone des lateralen Protocerebrums die die beiden endokrinen Drusen innervieren Diese befinden sich in enger Nachbarschaft zu Axonen der circadianen Schrittmacherneurone Diese Verbindung ist moglicherweise fur den circadianen Rhythmus von Hautung und Metamorphose verantwortlich Ausserdem wurde ein ventromediales Neuron gefunden das die Ringdruse innerviert und fur die Produktion des Schlupfhormons Eclosionshormon verantwortlich ist 64 Perisympathische Organe Bearbeiten Die perisympathischen Organe PSO sind neurohamale Organe die als Verdickungen am medianen und transversalen Nerv auftreten In der D melanogaster Larve findet man sie assoziiert mit den drei thorakalen Neuromeren sowie den abdominalen Neuromeren A2 A4 Die thorakalen PSO werden jeweils durch ein Zellpaar von Tv Neuronen die abdominalen PSO jeweils durch ein Zellpaar von Va Neuronen im gleichen Neuromer innerviert Wahrend der Metamorphose verschwinden die PSO und die innervierenden peptidergen Neuriten werden in das ventrale Ganglion mit eingebunden Ihre Terminalen liegen nach der Metamorphose zwischen dem Zellkorpercortex und der das Nervensystem umhullenden Glia wo sie eine neurohamale Zone bilden 65 Neurochemie Bearbeiten Quelle 66 Larvale und adulte Neuropeptidhormone FreisetzungsortAdipokinetische Hormone AKH Corpus cardiacum CC Bursicon BURS neurohamale ZoneCAPA Periviscerokinin CAPA PVK abdominale PSOCAPA Pyrokinin abdominale PSO CCCorazonin CRZ CCCrustacean cardioactive Peptide CCAP neurohamale ZoneDiuretisches Hormon 31 DH31 CCEcdysis triggering Hormon ETH epitracheale ZellenFMRFamid thorakale PSOHugin Pyrokinin CCInsulin ahnliche Peptide DILP CCLeukokinin LK neurohamale ZoneMyoinhibitorisches Peptid MIP AstB neurohamale ZoneMyosuppressin DMS CCPartner of Bursicon PBURS neurohamale ZoneProthorakotropes Hormon PTTH CCSchlupfhormon Eclosion Hormone EH CCshort Neuropeptid F sNPF CCIn D melanogaster wurden mindestens 42 verschieden codierende Gene fur Vorstufen von Neuropeptiden Peptidhormonen und Proteinhormonen gefunden Die meisten Peptidhormone aktivieren G Protein gekoppelte Rezeptoren GPCRs Es wurden mind 45 Neuropeptide Peptid und Proteinhormone GPCRs identifiziert Jedes Neuropeptidgen besitzt spezifische Expressionsmuster im larvalen und adulten Nervensystem von D melanogaster Neuropeptide konnen von verschiedenen Neuronentypen produziert werden Hierzu gehoren bei D melanogaster die olfaktorischen Rezeptorneurone verschiedene Typen von Interneuronen neurosekretorische Zellen Motoneurone und sekretorische Neurone 66 DIMMED Bearbeiten Der basische Helix Loop Helix bHLH Transkriptionsfaktor DIMMED ist ein entscheidender Regulator bei der neuroendokrinen Zelldifferenzierung Er wird selektiv in den neuroendokrinen Zellen exprimiert und ist anscheinend fur die Koordination ihrer molekularen und zellularen Eigenschaften zustandig Es kommt zu einer transkriptionellen Kontrolle wobei dies zum Einschlagen des regulierten sekretorischen Weges fuhrt Der Transkriptionsfaktor versetzt die Zelle in die Lage LDCVs large dense core vesicles auszubilden und anzuhaufen Diese Vesikel konnen Neuropeptide speichern und nach Erhohung der freien Intrazellularen Calciumkonzentration sezernieren Zum anderen aktiviert DIMM den kompletten post translationalen Verarbeitungsprozess von Neuropeptiden Dadurch konnen biologisch aktive Peptide aus den Prapropeptiden hergestellt werden DIMM kann Eigenschaften von neuroendokrinen Zellen auf Neuronen ubertragen die sonst nicht diesem Typ angehoren Nicht peptiderge Neuronen haufen normalerweise keine ektopischen Neuropeptide an Nach ektopischer Expression von DIMM konnen sie dies jedoch Es gibt peptiderge Neurone die kein DIMM exprimieren dabei handelt es sich um Interneurone Bei einer Uberexpression im Wildtyp erhoht sich sowohl das Level an sekretorischen Peptiden in neuroendokrinen Zellen als auch die Anzahl an Zellen die einen neuroendokrinen Phanotyp aufweisen 67 Funktion des neuroendokrinen Systems Bearbeiten Funktionen von Neuropetiden und Peptidhormonen Neuropeptide und PeptidhormoneEntwicklung und Wachstum DILPFressverhalten Hugin PK NPF sNPFWasser und Ionenhaushalt DH44 DH31 LK CAPA PVKBalzverhalten SIFamid SP NPFAggressionsverhalten NPFBewegung AKH DTKCircadianer Outputfaktor PDFMetabolismus DILP AKH 66 Metamorphose Bearbeiten Die Metamorphose in D melanogaster wird vom Wechselspiel zwischen Ecdyson und Juvenilhormon gesteuert Ist eine hohe Konzentration an Juvenilhormon in der Larve vorhanden induzieren Ecdysteroide eine Larvenhautung Das Juvenilhormon fordert das Larvenwachstum und hemmt die Metamorphose Liegt eine niedrige Konzentration an diesem Hormon vor geht die Larve Ecdyson induziert zur Puppenhautung uber Ist kein Juvenilhormon mehr vorhanden jedoch eine hohe Konzentration von Ecdyson wird die Imaginalhautung eingeleitet Veranderungen der Ringdruse wahrend der MetamorphoseDie endokrinen Drusen der Ringdruse durchlaufen wahrend der Metamorphose drastische Veranderungen Nach dem Beginn der Verpuppung wandert die Ringdruse von ihrer Position oberhalb der Gehirnhemispharen zum Osophagus bis kurz vor den Vormagen Proventriculus Eine neue Basallamina legt sich um die einzelnen Teile der Ringdruse Die Prothoraxdruse separiert sich von dem Corpus Allatum und von dem Corpus Cardiacum Das Corpus Cardiacum verschmilzt mit dem Hypocerebralganglion zu einem Komplex Zum Ende der Metamorphose nimmt die Ecdyson Biosynthese ab da die Prothoraxdruse degeneriert 24 Stunden nach der Verpuppung fangen die Prothoraxdrusenzellen an kleiner zu werden sich voneinander zu entfernen und leiten schliesslich den Zelltod ein Nur die Zellen der Prothoraxdruse degenerieren Corpus Allatum und Corpus Cardiacum dagegen findet man auch im adulten Tier wieder 68 Alterungsprozess Bearbeiten Je nach Lebensbedingungen lebt die Taufliege 2 8 Wochen Die Lebensdauer bei Mannchen betragt allerdings nur ca 10 Tage 69 Das Altern in D melanogaster wird durch Hormone gesteuert Darunter fallen besonders Ecdyson und Juvenilhormon die die Seneszenz beeinflussen Mutationen im Insulin Signalweg verlangern die Lebensdauer in D melanogaster und beeinflussen den Hormonspiegel anderer Hormone darunter besonders Juvenilhormon und Ecdyson Entfernt man das endokrine Gewebe des JH produzierenden Corpus Allatum verlangert sich das Uberleben der Fliegen und die Sterblichkeit wird reduziert Adulte Fliegen die mit Juvenilhormon behandelt wurden weisen eine erhohte Sterblichkeit auf Daraus folgt dass das Alter zumindest zum Teil durch die neuroendokrine Kontrolle von Juvenilhormon reguliert wird Diapause in adulten Fliegen verzogert eine Seneszenz und kann die Uberlebensrate erhohen In Versuchen verlangsamten induzierte Diapausen das Altern Alter und Sterblichkeit sind von der neuronalen Regulation des Juvenilhormons abhangig Die neuroendokrine Antwort ist unter anderem abhangig von der Umwelt die wiederum das Altern beeinflusst 70 Drosophila melanogaster als Forschungsobjekt der Genetik Bearbeiten nbsp Kulturgefasse im LaborDie Fliege als Untersuchungsobjekt der klassischen Genetik Bearbeiten D melanogaster wurde in der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts durch die Forschungen des amerikanischen Zoologen und Genetikers Thomas Hunt Morgan und seiner Schule zum Versuchstier der klassischen Genetik Diese Art hat nur vier verschiedene Chromosomen die in den D melanogaster Zellen paarweise vorkommen ein Paar Geschlechtschromosomen die auch als erstes Chromosom oder X bzw Y Chromosom bezeichnet werden und drei Paar Autosomen die als zweites drittes und viertes Chromosom bezeichnet werden Das vierte Chromosom ist jedoch nur sehr klein und enthalt nur wenige Gene Ideal fur die Forschung ist auch dass die Zucht einer grossen Anzahl von Fliegen in Flaschen leicht moglich und die Generationenfolge kurz ist Eine halbe Milchtute mit einem Stuck verfaulender Banane genugte um zweihundert Taufliegen vierzehn Tage lang bei Laune zu halten schreibt Martin Brookes in seinem 2002 erschienenen Buch uber Drosophila So hat man eine sehr grosse Anzahl von Kreuzungsexperimenten mit den Taufliegen durchfuhren konnen Dabei wurden Kopplungsgruppen von Genen die auf ein und demselben Chromosom sitzen festgestellt das Phanomen des Crossing Over entdeckt und auch etliche Mutanten beschrieben und naher untersucht etwa Fliegen mit weissen statt mit roten Augen oder Exemplare mit Stummelflugeln die flugunfahig sind Hermann Muller war der erste der die mutationsauslosende Wirkung von Rontgenstrahlen auf die Erbsubstanz der Taufliege erkannte Seitdem wurden die harten Strahlen eingesetzt um bei den Fliegen eine Vielzahl von unterschiedlichen Mutationen auszulosen Die Popularitat von D melanogaster als Modellorganismus hielt zunachst bis in die 1940er Jahre an Mit Drosophila synthetica existiert eine genetisch modifizierte Variante die im Labor derartig stark verandert wurde dass sie als eigene Art angesehen werden kann Ergebnisse der Sequenzanalyse Bearbeiten Im Jahr 2000 wurde die Sequenzierung des Genoms abgeschlossen Insgesamt 139 731 881 Basenpaare und etwa 13 600 unterschiedliche Gene wurden dabei ermittelt Diese erste Schatzung muss nach zehn Jahren revidiert werden da man inzwischen 19 806 Gene kennt Viele dieser Gene haben zum Teil erstaunliche Ahnlichkeit mit den Genen des Menschen Forscher haben herausgefunden dass etwa 70 Prozent der menschlichen Gene die im Zusammenhang mit Krebs beschrieben wurden und im Verdacht stehen in mutiertem Zustand an der Krebsentstehung beteiligt zu sein auch im Erbgut der Taufliege vorkommen 71 72 73 Entwicklungsbiologische Forschungen Bearbeiten Auch im Rahmen entwicklungsbiologischer Untersuchungen hat man an den Embryonalstadien der Taufliegen zahlreiche Erkenntnisse gewinnen konnen Schon um 1900 war der Harvard Professor William Ernest Castle der erste der auf der Suche nach einem Organismus der sich als Objekt fur embryologische Studien eignete auf die Taufliege stiess Seitdem hat sich auf diesem Gebiet viel getan In den 1970er Jahren begann sich Christiane Nusslein Volhard mit den Entwicklungsgenen von D melanogaster zu beschaftigen Die Entwicklung der Fliege vom Ei bis zum Imago wird uber eine Genkaskade verschiedener Gengruppen gesteuert Dabei beeinflussen die fruher in dieser Genkaskade auftretenden Gengruppen jeweils die zeitlich nachfolgenden nicht jedoch umgekehrt An erster Stelle stehen die bereits wahrend der Oogenese in Eizelle Nahrzellen und Follikelzellen exprimierten maternalen Koordinatengene Auf diese folgen wahrend der larvalen Entwicklung zuerst die Luckengene dann die Paarregelgene und schliesslich die Segmentpolaritatsgene Die homootischen Gene sorgen zuletzt fur die Entwicklung der Organe in den entsprechenden Segmenten 1980 veroffentlichte sie ihre bahnbrechende Studie uber die Mutationen die Zahl und Polaritat der Segmente bei D melanogaster beeinflussen fur die sie 1995 zusammen mit Eric Wieschaus und Edward Lewis den Nobelpreis fur Physiologie oder Medizin erhielt Vorteile von Drosophila melanogaster als Modellorganismus Bearbeiten D melanogaster ist eine Fliegenart die sehr einfach und billig zu zuchten ist In der Genforschung wird D melanogaster bevorzugt als Forschungsobjekt verwendet weil sie eine kurze Generationsfolge etwa 9 14 Tage aufweist aus einer Generation bis zu 400 Nachkommen entspringen jedes Individuum nur vier Chromosomenpaare besitzt und weil die Art viele leicht erkennbare Genmutationen zeigt Mit dem Gal4 UAS System steht ein genetisches Werkzeug zur Verfugung welches die Expression beliebiger Gene in spezifisch ausgewahlten Zellen erlaubt Verwendung als Lebendfutter BearbeitenNeben der Verwendung in der Genetik ist D melanogaster auch als Futtertier beliebt zum Beispiel zur Futterung von Fischen oder kleinen Reptilien und Amphibien Dabei werden vor allem flugunfahige Mutanten verwendet weil sie einfacher zu handhaben sind Drosophila melanogaster Forschungsgemeinschaft BearbeitenIn den USA findet in wechselnden Stadten jahrlich die grosste internationale Drosophila Konferenz statt Sie hat etwa 2000 Teilnehmer Die europaische Drosophila Konferenz hat im Schnitt 400 bis 500 Teilnehmer und findet alle zwei Jahre in wechselnden europaischen Landern statt Eine kleine deutsche regionale Tagung gibt es jahrlich Des Weiteren ist D melanogaster als Forschungsobjekt auf vielen internationalen Life Science Entwicklungsbiologie Neurobiologie und weiteren Tagungen vertreten Mutationen BearbeitenDie Zuchtungen in den wissenschaftlichen Laboratorien haben eine Unzahl von Mutationen hervorgebracht In systematischen Screens wurde inzwischen ein Grossteil der etwa 13400 Gene mutiert Literatur BearbeitenKarl Friedrich Fischbach Funktionelle Differenzierung und Wechselwirkungen der Rezeptorsysteme im Komplexauge von Drosophila melanogaster Freiburg 1976 DNB 770769349 David B Roberts Drosophila A practical Approach IRL Press Oxford Washington DC 1986 ISBN 0 947946 45 4 Peter A Lawrence The making of a fly The genetics of animal design 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auf Alkohol liegt bei Drosophila in den Genen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Drosophila melanogaster amp oldid 238709777