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Unter dem Begriff Motoneuron oder motorisches Neuron werden die efferenten ausfuhrenden Nervenzellen zusammengefasst die die Muskulatur des Korpers innervieren und somit Grundlage aktiver Kontraktionen der Skelettmuskeln sind Man unterscheidet das obere Motoneuron engl upper motoneuron UMN oder 1 Motoneuron und das untere Motoneuron engl lower motoneuron LMN oder 2 Motoneuron Der Informationsfluss bei den meisten Bewegungen bzw der Steuerung der Muskelspannung geht dabei vom Gehirn uber die oberen Motoneuronen zu den unteren Neuronen bis zur Muskulatur Ausnahme ist beispielsweise der Reflexbogen Inhaltsverzeichnis 1 Oberes Motoneuron UMN 2 Unteres Motoneuron LMN 3 Literatur 4 Siehe auchOberes Motoneuron UMN BearbeitenDas UMN ist fur die bewusste Auslosung der Bewegung zustandig Willkurmotorik und steuert ausserdem die Korperhaltung Seine Zellkorper die Betzschen Riesenzellen liegen in der motorischen Rinde im Gehirn Die Axone bilden einen Teil der Pyramidenbahn Sie ziehen nie direkt zu den Muskeln sondern immer zum LMN die Aktionen des UMN werden also stets uber das LMN im Ruckenmark vermittelt Weiter gefasst versteht man unter dem UMN neben den beschriebenen Pyramidenbahnen auch extrapyramidalmotorische Bahnen die ihren Ausgangspunkt an anderen Stellen des Gehirns nehmen Unteres Motoneuron LMN BearbeitenDas LMN ist der eigentliche Impulsgeber fur die Muskeln Die Zellkorper der unteren Motoneuronen fur die Muskulatur des Rumpfes und der Gliedmassen sowie Teile der Halsmuskulatur liegen im Vorderhorn bei vierbeinigen Tieren besser als Ventralhorn bezeichnet der grauen Substanz des Ruckenmarks Diese motorischen Wurzelzellen bilden uber die gesamte Lange des Ruckenmarks die sogenannte motorische Kernsaule In jedem Ruckenmarkssegment verlassen Axone uber den jeweiligen Spinalnerv den Wirbelkanal Dieser zieht sich in mehrere Aste teilend zu den motorischen Endplatten der Muskeln seines Versorgungsgebietes Myotom Fur die quergestreifte Muskulatur des Kopfes liegen die Zellkorper in den motorischen Kernen Nuclei motorii der Hirnnerven Das LMN ist der efferente Schenkel aller Bewegungen und Reflexe Die Nervenfasern der LMNs lassen sich in zwei Typen unterteilen Die Aa Fasern innervieren die extrafusalen Skelettmuskelfasern und sind fur die Muskelkontraktion zustandig Die Ag Fasern innervieren die intrafusalen Skelettmuskelfasern und regulieren die Empfindlichkeit der Langenrezeptoren Eine Schadigung des LMN fuhrt zu einem Ausfall der zugehorigen Muskulatur und wenn genugend viele Motoneurone betroffen sind zu einem Verlust von Kraft Parese und Ausfall der betreffenden Reflexe Wenn nur ein einzelnes Ruckenmarkssegment betroffen ist kann es aufgrund der Plexusbildung der Spinalnerven auch zu nur partiellen Ausfallserscheinungen kommen Ein verminderter Reflex kann auch Zeichen einer Schadigung sensibler Neurone sein Literatur BearbeitenMartin Trepel Neuroanatomie Struktur und Funktion 3 neu bearbeitete Auflage Urban amp Fischer Munchen u a 2004 ISBN 3 437 41297 3 Franz Viktor Salomon Nervensystem Systema nervosum In Franz Viktor Salomon Hans Geyer Uwe Gille Hrsg Anatomie fur die Tiermedizin Enke Stuttgart 2005 ISBN 3 8304 1007 7 S 464 577 Siehe auch BearbeitenBabinski Reflex Schlaffe Lahmung spastische Lahmung Motoneuron Krankheit Motoneuron Krankheit MadrasNormdaten Sachbegriff GND 4135747 4 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Motoneuron amp oldid 235935381