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Johann Wilhelm Meigen 3 Mai 1764 in Solingen Herzogtum Berg 11 Juli 1845 in Stolberg Rhld Rheinprovinz war ein deutscher Entomologe und er beschaftigte sich auch mit Botanik sein Autorenkurzel ist Meigen Johann Wilhelm Meigen Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Familie 3 Werke 4 Literatur 5 WeblinksLeben und Wirken Bearbeiten nbsp Ehemaliges Wohnhaus in Stolberg Rhld Seine Eltern waren Johann Clemens Meigen 1732 1802 und dessen Ehefrau Sibylla Margaretha Bick 1732 1814 Diese betrieben mit bescheidenen Mitteln einen Kramerladen in Solingen Meigen wurde als funftes von acht Kindern geboren Er interessierte sich bereits in jungen Jahren fur die Natur und begann im Alter von zehn Jahren Schmetterlinge zu sammeln Eine erste Ausbildung erhielt er in Mathematik und vor allem in Franzosisch In Aachen ging er ab 1784 bei dem Handler Pelzer in die Lehre Ein Vetter von ihm der Wollhandler Johann Matthias Baumhauer 1759 1818 war leidenschaftlicher Insektenforscher und besass eine ansehnliche Sammlung insbesondere von Schmetterlingen Bald half ihm der junge Meigen bei der Betreuung seiner Sammlung die etwa 1 200 Stucke umfasste Er begann wissenschaftlicher vorzugehen und es gelang ihm fur die Bestimmung der Arten einige Entomologiewerke zu besorgen unter anderem von Johan Christian Fabricius 1745 1808 Seine ersten wissenschaftlichen Beobachtungen machte er insbesondere bei der Flugeladerung der Fliegen und stellte damit die von Linne definierten Gattungen in Frage ohne zu wissen dass Thaddeus William Harris 1795 1856 in Grossbritannien und Louis Jurine 1749 1819 in Genf zu ahnlichen Schlussfolgerungen kamen Um die Flugel der Zweiflugler besser untersuchen zu konnen erwarb er auf einer Messe in Leiden ein Mikroskop mit 20 facher Vergrosserung Im Herbst 1786 starb der Organist von Solingen Dieses Amt wurde Meigen angeboten da auch das Unterrichten der franzosischen Sprache dazugehorte Er nahm die Stellung an die neben anderen Vorteilen auch den Aufenthalt in der Nahe seiner Familie erlaubte 1792 begann er mit Zeichenstudien wahrend er weiterhin in Schulen der Aachener Umgebung Franzosisch lehrte Dabei unterrichtete Meigen vornehmlich die Kinder der zahlungskraftigen Kupfermeister in Stolberg wo er von 1796 bis zu seinem Tode tatig war Privatunterricht erteilte er in den Fachern Zeichnen Geographie Weltgeschichte und Musik Klavierspiel nbsp Titelblatt der Systematischen Beschreibung der bekannten Europaischen zweiflugeligen Insekten Band 61801 begegnete er Bernard Germain Lacepede 1756 1825 der zum Besuch der Brauereien nach Stolberg gekommen war Meigen zeigte ihm seine Zweifluglerzeichnungen 1802 wurde er von Johann Karl Wilhelm Illiger 1775 1813 und Johann Centurius von Hoffmannsegg 1766 1849 zum Besuch nach Aachen eingeladen wo sie als Kurgaste weilten Es ist Illiger zu verdanken dass die ersten Arbeiten von Meigen erscheinen konnten Im selben Jahr entdeckte Fabricius beim Besuch in Paris Meigens Arbeiten und ersuchte ihn um ein Treffen das dann in Stolberg stattfand Fabricius warf Meigen vor keine Klassifikationsmethode anzuwenden die sich nur auf einen bestimmten Korperteil grundet sondern jeweils nach den Erfordernissen wechselte Das Jahr 1808 war wegen der drastisch sinkenden Zahl von Franzosisch Schulern schwierig Meigen erhielt darauf einen Posten als Sekretar bei der Handelskammer Stolberg 1812 wurde er von der franzosischen Regierung in der Aachener Verwaltung angestellt Meigen erstellte topographische Karten fur das Departement de la Roer die Burgermeisterei Stolberg sowie eine Ubersichtskarte und elf Kreiskarten fur den Bezirk Koln Auch die Zeit von 1816 bis 1817 war fur Meigen sehr schwierig da er nach dem Verlust der meisten Unterrichtsmoglichkeiten grosse Probleme hatte seine Familie zu ernahren die sieben Kinder umfasste Die Konige Preussens Danemarks und Wurttembergs und der Kaiser Osterreichs beauftragten ihn schliesslich eine Neuauflage seiner Veroffentlichung von 1804 herauszugeben Dafur vertraute man ihm die Sammlungen der Museen Wiens und Berlins an wo die Sammlung Hoffmannseggs aufbewahrt wird sowie die von Peter Simon Pallas 1741 1811 1818 veroffentlichte er den ersten Band einer Insekten Fauna Systematische Beschreibung der bekannten Europaischen zweiflugeligen Insekten dem sechs weitere nachfolgten der letzte erschien 1838 Baumhauers Witwe beauftragte ihn 1818 dessen Sammlung von wenigstens 50 000 Stucken zu bestimmen die aus Deutschland Frankreich den Pyrenaen den Alpen und Norditalien stammten Nach dieser Arbeit wurde die Sammlung fur 1 100 hollandische Gulden an die Museen von Leiden und von Luttich verkauft Auch in die Sammlung des inzwischen verstorbenen Fabricius durfte er Ordnung bringen wofur er 1823 von Christian Rudolph Wilhelm Wiedemann 1770 1840 nach Hamburg eingeladen wurde Bei seinem anschliessenden Besuch in Schweden und Danemark entstanden mehr als 600 Naturzeichnungen 1822 23 veroffentlichte Meigen eine Serie astronomischer Karten wie Der gestirnte Himmel oder Beschreibung aller in Europa sichtbaren Sternbilder einen Himmels Atlas aus 16 Tafeln und einem Hilfsbuch Kurz vor seinem Tod wurde ihm am 3 Mai 1845 fur seine Arbeiten zu den Zweifluglern die Ehrendoktorwurde der Philosophischen Fakultat der Friedrich Wilhelm Universitat Bonn verliehen Familie BearbeitenEr heiratete 1804 Adelhaid Manss 1787 1883 die Tochter des Fassbinders Peter Manss 1752 1827 aus Wanheim heute Teil von Duisburg Das Paar hatte 8 Sohne und 5 Tochter Werke BearbeitenSystematische Beschreibung der bekannten europaischen zweiflugeligen Insekten 7 Bande Aachen Halle 1818 1873 Digitalisat in der Biodiversity Heritage Library Systematische Beschreibung der europaischen Schmetterlinge 3 Bande Aachen Leipzig 1829 1832 Literatur BearbeitenUlrich S Soenius Johann Wilhelm Meigen 1764 1845 In Rheinische und westfalische Handelskammersekretare und syndici vom 18 bis zum Anfang des 20 Jahrhunderts Aschendorff Munster 1994 Rheinisch Westfalische Wirtschaftsbiographien Bd 15 S 175 196 ISBN 3 402 06751 X Wiederabdruck in Meine Heimat Stolberger Burger von Rang und Namen anlasslich des 150 Todestages von Johann Wilhelm Meigen Hrsg Arbeitskreis Stolberger Geschichte Red Heinz Foltz Stolberg 1995 S 4 21 Herbert Weidner Meigen Johann Wilhelm In Neue Deutsche Biographie NDB Band 16 Duncker amp Humblot Berlin 1990 ISBN 3 428 00197 4 S 652 f Digitalisat Neuer Nekrolog der Deutschen Band 23 S 599ffWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Johann Wilhelm Meigen Europaischen Zweiflugeligen Insekten Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Normdaten Person GND 100307698 lobid OGND AKS LCCN n86815877 VIAF 54491160 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Meigen Johann WilhelmKURZBESCHREIBUNG deutscher Entomologe Spezialist fur ZweifluglerGEBURTSDATUM 3 Mai 1764GEBURTSORT SolingenSTERBEDATUM 11 Juli 1845STERBEORT Stolberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Wilhelm Meigen amp oldid 236877713