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Die Insektenkunde uber Insekt von lateinisch insectum Insekt wortlich das Eingeschnittene von insecare einschneiden einkerben oder Entomologie von griechisch ἔntomon entomon Insekt das Eingeschnittene von ἐntemnein entemnein einschneiden ist der Zweig der Zoologie der sich mit den Insekten Insecta der artenreichsten Gruppe von Lebewesen befasst Ein Insektenforscher wird fachsprachlich als Entomologe bezeichnet Kolorierter Kupferstich von Maria Sibylla Merian aus Metamorphosis insectorum surinamensium 1705 Bildtafel LX Inhaltsverzeichnis 1 Teilgebiete 2 Volkstumliche Sicht 3 Geschichte der Entomologie 3 1 Antike 3 2 Mittelalter 3 3 16 Jahrhundert 3 4 17 Jahrhundert 3 5 18 Jahrhundert 3 6 19 Jahrhundert 3 7 20 Jahrhundert 4 Insekten im Naturschutz 5 Insektenkundler 6 Fang von Insekten 7 Literatur 8 Einzelnachweise 9 WeblinksTeilgebiete BearbeitenSystematik und Taxonomie der Insekten Angewandte Entomologie Insekten als Nutzlinge bzw Schadlinge Forstentomologie landwirtschaftliche Entomologie entomologische Parasitologie Medizinische Entomologie forensische Entomologie Nutzung von Insekten fur kriminologische Zwecke Faunistik InsektenphysiologieDisziplinen die sich bestimmten Tiergruppen innerhalb der Insekten widmen Apidologie Bienen Dipterologie Zweiflugler Koleopterologie Kafer Lepidopterologie Schmetterlinge Myrmekologie Ameisen Odonatologie Libellen Orthopterologie Heuschrecken Heteropterologie WanzenVolkstumliche Sicht BearbeitenDie Beschaftigung mit Insekten konzentrierte sich ursprunglich auf wenige Arten die fur Menschen von unmittelbarer Bedeutung sind Wichtigstes Beispiel ist die Honigbiene die bereits seit Jahrtausenden als Nutztier gehalten wird Andere Beispiele sind Insekten von religios mythologischer Bedeutung wie etwa der Skarabaus der schon im alten Agypten bildlich dargestellt wurde Daruber hinaus werden Insekten vielfach mit Misstrauen bedacht oder ignoriert ganz im Gegensatz zu Saugetieren und Vogeln Diese Haltung anderte sich nicht grundlegend weder mit dem Beginn wissenschaftlicher Beschaftigung mit Insekten in der Antike noch mit der Fulle neuer Erkenntnisse dank der Erfindung des Mikroskops oder der Einfuhrung einer allgemeinen naturwissenschaftlichen Bildung Oft werden Insekten pauschal als Schadlinge angesehen aberglaubische Vorstellungen halten sich hartnackig Insektenforschern wird mit Vorbehalten begegnet Jean Henri Fabre stellte beispielsweise fest dass einfache Bauern genaue Bezeichnungen auch fur die unscheinbarsten Krauter verwenden die riesige Zahl der Insekten dagegen nur mit wenigen allgemeinen Begriffen benennen Andererseits kommt es auch immer wieder vor dass durch aufmerksame Beobachtungen und anschauliche Schilderungen Unkenntnis in Neugier Interesse und letztlich gar Faszination gegenuber einer vorher unbekannten Welt umschlagt Zeitweise war das Sammeln von Insekten speziell Schmetterlingen ein verbreitetes und beliebtes Hobby In neuester Zeit gibt die Fotografie speziell die Makrofotografie mit Digitalkameras vielen einen Zugang zur Welt der Insekten Geschichte der Entomologie BearbeitenAntike Bearbeiten Als Ausgangspunkt der abendlandischen systematischen Beschaftigung mit der Tierwelt wird das Werk Historia animalium des Aristoteles 384 322 v Chr angesehen Es stellt den ersten bekannten Versuch einer Beschreibung und Klassifizierung der Lebewesen dar und bildete neben der Naturalis historia von Plinius dem Alteren das 11 Buch handelt von den Insekten in der Leipziger Ausgabe Band 6 bis in die Neuzeit eine wichtige Grundlage wissenschaftlicher Arbeit Aristoteles ordnete die Insekten als Gattung ein und fasste sie mit Spinnentieren Tausendfussern und Wurmern zu den blutlosen Tieren zusammen Insekten seien durch eine Korpersubstanz charakterisiert die ein Zwischending aus hartem Skelett und weichem Fleisch sei Die Metamorphose der Raupe zum Schmetterling war Aristoteles bereits bekannt andererseits lehrte er aber die Theorie der Urzeugung also dass Insekten oft aus unbelebter Materie aus faulendem Fleisch oder im Korper von Wirbeltieren entstehen Die Urzeugung blieb lange Zeit wissenschaftliche Lehrmeinung galt zeitweise sogar als charakteristisch fur die Insekten und wurde erst durch Francesco Redi experimentell widerlegt Esperienze intorno alla generazione degl insetti Florenz 1668 Bei der wissenschaftlichen Erforschung der Insekten folgte nach Plinius dem Alteren ca 23 79 n Chr eine lange Pause bis zu Ulisse Aldrovandi der das Thema erst 1602 wieder aufgriff Mittelalter Bearbeiten Im abendlandischen Mittelalter betrachtete man Naturkunde als Zweig der Philosophie Nach Uberzeugung der christlich gepragten Wissenschaft war die belebte und unbelebte Natur als Schopfung Gottes das Abbild gottlichen Willens und Wirkens Das Augenmerk der Wissenschaftler lag nicht auf der Darstellung von Naturbeobachtungen sondern im Ergrunden des Willens Gottes der sich so die allgemeine Uberzeugung auch in den kleinsten und unscheinbarsten Teilen der Natur offenbarte In diesem Sinn zu deuten ist etwa der Physiologus ein Tierbuch der fruhchristlichen Antike in dem sich Naturkunde und Mythologie vermischen und das im Mittelalter popular war Insekten spielen darin nur eine Nebenrolle wie auch in Hrabanus Maurus De rerum naturis ca 850 einer Sammlung des gesamten Wissens uber das Universum und in den spateren Natur Enzyklopadien von Thomas von Cantimpre Liber de natura rerum 1241 Albertus Magnus De animalibus Jacob von Maerlant Der naturen bloeme um 1270 und Konrad von Megenberg Buch der Natur 1348 1 Auch wenn in diesen Werken zunehmend die Ergebnisse eigener Beobachtungen eingeflossen sind stehen immer noch die daraus zu ziehenden Lehren im Vordergrund So sieht Thomas von Cantimpre im Bienenstaat das Vorbild fur die ideale menschliche Gemeinschaft Bonum universale de apibus um 1260 16 Jahrhundert Bearbeiten Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Insectorum sive minimorum animalium theatrum Mit der wesentlich verbesserten Verbreitung und Zuganglichkeit des Wissens durch den Buchdruck und einer globaleren Weltsicht durch Erkundung fremder Regionen anderte sich auch die Wissenschaft seit Beginn der Neuzeit grundlegend Naturwissenschaft wurde zunehmend als eigenstandige Disziplin gesehen Forschung zum wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn betrieben und die Werke fruherer Autoren mehr und mehr hinterfragt Die Begrundung der Zoologie als eigenstandige Wissenschaft und nicht mehr als Teil einer philosophischen Weltbeschreibung wird allgemein Conrad Gessner und seiner Historia animalium 1551 1558 zugeschrieben deren sechster Band Insectorum sive minimorum animalium theatrum sich mit Insekten befasst postum 1634 in London erschienen Dabei konnten die Herausgeber zuruckgreifen auf Ulisse Aldrovandis De animalibus insectis libri septem Bologna 1602 das Standardwerk der Entomologie seiner Zeit das alles enthielt was bis dato uber Insekten niedergelegt wurde 17 Jahrhundert Bearbeiten Nach der erstmaligen wissenschaftlichen Erforschung der Fortpflanzung der Insekten durch Francesco Redi Esperienze intorno alla generazione degl insetti Florenz 1668 ist die Entwicklung der Entomologie eng verbunden mit der Entwicklung der zur Verfugung stehenden technischen Moglichkeiten Insbesondere die Erfindung des Mikroskops hat erstmals eine nach heutigem Verstandnis wissenschaftlich betriebene Entomologie ermoglicht Wahrend die vorherigen Forschungen an Insekten nur luckenhaft sein konnten war nun ein genaueres Studium der Morphologie und eine immer bessere Unterscheidung der Arten moglich Bahnbrechende Erkenntnisse auf dem Gebiet der Insektenmorphologie gelangen durch Einsatz des Mikroskops im 17 Jahrhundert Marcello Malpighi Dissertatio de bombyce London 1669 eine Abhandlung uber den Seidenspinner und Jan Swammerdam Biblia naturae Amsterdam 1737 Erstmals wurde die Tracheenatmung und das Verdauungssystem der Insekten untersucht 18 Jahrhundert Bearbeiten Nach der Widerlegung der Urzeugungstheorie war der Weg frei fur die Formulierung eines biologischen Artbegriffs Dieser Schritt wurde von John Ray vollzogen Methodus insectorum London 1705 Historia insectorum London 1710 Auch die Insektenarten wurden jetzt als feste Arten angesehen die seit Erschaffung der Welt unverandert existieren und ihre Verschiedenheit nicht mehr als Spielarten der individuellen Entstehung interpretiert Mit der Lehre der Konstanz der Arten begann die Beschreibung immer neuer Arten und die Suche nach Moglichkeiten diese zu unterscheiden also die systematische Entomologie Ray hatte als erster Autor einen einigermassen realistischen Blick auf die Artenfulle der Insekten wenn er auch mit der Schatzung von weltweit 10 000 bis 20 000 Arten um mehrere Grossenordnungen unter den heutigen Schatzungen lag was in erster Linie der damals praktisch unbekannten tropischen Insektenfauna zuzuschreiben ist Die Beobachtung lebender Insekten war ein weiterer Zweig der Entomologie der seit dem 17 Jahrhundert starken Aufschwung nahm Wichtige Werke auf diesem Gebiet stammen von Maria Sibylla Merian Der Raupen wundersame Verwandlung und Blumennahrung Nurnberg 1 Band 1679 2 Band 1683 Metamorphosis insectorum surinamensium Amsterdam 1705 Rene Antoine Ferchault de Reaumur Memoires pour servir a l histoire des insectes Paris 1734 1742 August Johann Rosel von Rosenhof A J Rosel s Insektenbelustigungen Nurnberg 1746 1755 und vor allem Carl De Geer Memoires pour servir a l histoire des insectes Stockholm 1752 1778 Genera et species insectorum Leipzig 1783 die sich auch durch die sehr exakten und detaillierten bildlichen Darstellungen auszeichnen Der Spassvogel John Hill nutzte die neue Bilderwelt aus den mikroskopischen Untersuchungen um in seinem Werk A decade of curious insects London 1773 kurios erdichtete aus verschiedenen Individuen phantastisch zusammengesetzte Insekten darzustellen wahrscheinlich um seine Fachkollegen zu narren und auf ihre Fachkenntnis zu prufen Emport empfahl Johann Christian Fabricius in Systema eleutheratorum Kiel 1801 John Hill und seine erfundenen Insekten zu verdammen Damnandae vero memoriae John Hill at Louis Reinhard qui insecta ficta proposuere Vorwort Seite 9 Im 18 Jahrhundert erlebte die Naturwissenschaft allgemein einen bemerkenswerten Popularitatsschub Viele Adlige die heute als wissenschaftliche Pioniere bekannt sind betrieben Naturforschung als Zeitvertreib Fursten betrachteten es als Prestigefrage Gelehrte zu fordern und reichhaltige Naturalienkabinette darunter auch Insektensammlungen vorweisen zu konnen Hinzu kam der immer starkere Zustrom exotischer Anschauungsstucke aus allen Teilen der Welt Mit dem Zeitalter der Aufklarung anderte sich auch wieder das Wissenschaftsverstandnis Fur Autoren des 18 Jahrhunderts waren religiose Bezugnahmen durchaus ublich Insektenkundler deuteten die Arten und Formenvielfalt als Beweis fur die Schopfungskraft Gottes Damit war seit Ulisse Aldrovandi De animalibus insectis 1602 die Zeit der augenscheinlichen Naturbeobachtung einzelner Individuen abgeschlossen und die Menge der Arten unubersichtlich geworden so dass man versuchte durch geeignete Systematisierungen wieder einen Uberblick zu gewinnen Carl von Linne unterschied die Insekten in Systema naturae Leiden 1735 besonders nach ihren Flugeln Die Systematisierungsversuche von Carl De Geer ab 1752 stiessen auf Ablehnung und hatten keinen langen Bestand Vorerst richtete sich die Systematik lediglich nach einzelnen ausseren Korpermerkmalen Flugel Beine Mundwerkzeuge und war stets unzureichend gelost so dass sie immer wieder bemangelt und kritisiert werden konnte Johann Christian Fabricius gilt mit seinem Werk Systema entomologiae sistens insectorum classes Leipzig 1775 als Begrunder der Entomologie als eigenstandige Wissenschaft Seine Systematik beruhte vorwiegend auf den Mundwerkzeugen und hatte immerhin ein halbes Jahrhundert Bestand Insgesamt war das 18 Jahrhundert eine Zeit der sturmischen Entwicklung Die Systematik der Insekten ist bis heute noch nicht abgeschlossen 19 Jahrhundert Bearbeiten In den Arbeiten von Jean Baptiste de Lamarck Systeme des animaux sans vertebres Paris 1801 Histoire naturelle des animaux sans vertebres Paris 1815 1822 Georges Cuvier Tableau elementaire d histoire naturelle Paris 1798 Le regne animal distribue d apres son organisation Paris 1817 1818 und William Elford Leach Familles naturelles du regne animal Paris 1825 The zoological miscellany London 1814 1817 wird zum ersten Mal die Gruppe der Insekten weitgehend im heute noch geltenden Sinn verstanden also getrennt von Spinnentieren Tausendfussern und Krebstieren Trotz der Forderung des deutschen Philosophen Friedrich Wilhelm Joseph Schelling nach einer ganzheitlichen Naturbetrachtung um die Jahrhundertwende setzte sich im 19 Jahrhundert eine nuchterne naturwissenschaftliche hauptsachlich auf die evolutionare Entwicklung und Verwandtschaftsbeziehungen gerichtete Sichtweise durch die Hermann Burmeister in seinem Handbuch der Entomologie Berlin 1832 1855 erstmals konsequent verfolgte und umsetzte Dabei konnte er sich auf viele anatomische Vorarbeiten seit dem Einzug der Mikroskopie in die Entomologie stutzen und fasste wiederum alles Wissen seiner Zeit kritisch bewertend zusammen Weiteres Kennzeichen des 19 Jahrhunderts nach Burmeister ist die immer starkere Spezialisierung der Forschung Systematisch arbeitende Entomologen befassten sich jetzt meist nur noch mit einer einzigen Insektenordnung Man versuchte in kritischen Revisionen die Artbeschreibungen fruherer Autoren zu stabilisieren Synonyme zusammenzufuhren und bisher verkannte Arten zu beschreiben In der Insektenmorphologie brachte die weiterentwickelte Mikroskoptechnik viele neue Erkenntnisse hervor Erwahnenswert auf diesem Gebiet ist vor allem das umfangreiche Werk von Leon Dufour Recherches anatomiques sur les carabiques et sur plusieurs autres coleopteres Paris 1824 1826 ein Meilenstein der Kaferkunde Als neues Forschungsgebiet kam in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts die Insekten Embryologie hinzu Bedeutende Auswirkungen hatte das Werk von Charles Darwin Die Aufstellung einer Systematik hatte nun nicht mehr allein einen ordnenden Charakter sondern musste sich an dem Anspruch messen lassen durch den Vergleich aller anatomischen Merkmale die Verwandtschaften als Ergebnis der Evolution zu erklaren 20 Jahrhundert Bearbeiten Bedingt durch den technischen Fortschritt verlagerte sich im 20 Jahrhundert der Schwerpunkt der biologischen Forschung Die Beschreibung und Erforschung einzelner Arten also die klassischen Disziplinen der Biologie zu denen auch die Entomologie gehort werden am Ende des Jahrhunderts zu Randbereichen dieser Wissenschaft was die Lehrplane und Forschungsprojekte an Hochschulen angeht Dennoch konnte der Biologe Willi Hennig die noch heute anerkannte und auch in der Genetik verwendete Theorie einer phylogenetischen Systematik Kladistik durch seine entomologischen Studien entwickeln Mit seinen Arbeiten zur Evolution und Systematik revolutionierte er die Sichtweise auf die naturliche Ordnung der Lebewesen Seit den 1980er Jahren werden zusatzlich zu morphologischen und anatomischen Studien auch Verfahrenstechniken der Genetik in der Entomologie verwendet Trotz der inzwischen intensiv in allen Weltregionen betriebenen Forschung ist noch nicht einmal die Erfassung der Arten einigermassen abgeschlossen Den derzeit rund 1 5 Millionen bekannten Arten steht eine geschatzte Gesamtzahl von mehreren Millionen gegenuber Bei der bis heute fortschreitenden Vernichtung naturlicher Lebensraume ist allerdings vorauszusehen dass viele der heutigen Arten vor einer wissenschaftlichen Erfassung bereits ausgestorben sein werden Nicht allein deswegen ist ein wichtiger Trend in der Entomologie des 20 Jahrhunderts die immer starkere Berucksichtigung des Artenschutzgedankens Viele Entomologen beschaftigen sich heute mit der Erfassung des Arteninventars verschiedener Biotope etwa im Rahmen der Eingriffsregelung oder der Biotopkartierung denn die Insektenfauna spielt eine Schlusselrolle beim Erhalt der Artenvielfalt Der Begriff der Biodiversitat wurde besonders von dem Entomologen Edward O Wilson 1986 gepragt Insekten im Naturschutz BearbeitenInsekten reagieren schnell auf Veranderungen der Landschaft Deshalb ist die Anzahl der Insektenarten die auf einem Gebiet gefunden werden ein guter Indikator fur die Schutzwurdigkeit einer Landschaft Hierzu werden Insektengruppen untersucht die besonders empfindlich auf Veranderungen reagieren dies sind etwa Schmetterlinge da sie sowohl als Raupen als auch als erwachsene Tiere besondere Anspruche an die Nahrung haben Insektenkundler BearbeitenUlisse Aldrovandi 1522 1605 fasste den damaligen Kenntnisstand zusammen Maria Sibylla Merian 1647 1717 Entomologin Kunstlerin Carl von Linne 1707 1778 Systematiker Taxonom Hermann Joseph Friedrich Beuth 1734 1819 Entomologe und Sammler Johan Christian Fabricius 1745 1808 Systematiker Begrunder der Entomologie als eigenstandiger Wissenschaft Johann Wilhelm Meigen 1764 1845 Entomologe Alexander Macleay 1767 1848 schottischer Entomologe Christian Rudolph Wilhelm Wiedemann 1770 1840 Mediziner und Entomologe Johann Karl Wilhelm Illiger 1775 1813 Ernst Friedrich Germar 1786 1853 deutscher Entomologe Mineraloge und Kommunalpolitiker John Curtis 1791 1862 britischer Entomologe und Illustrator Carl Henrik Boheman 1796 1868 schwedischer Entomologe Vincenz Kollar 1797 1860 osterreichischer Dipterologe Johannes Winnertz 1800 1890 Entomologe Julius Theodor Christian Ratzeburg 1801 1871 Begrunder der Forstentomologie Phillip Adolph Schenck 1803 1878 nassauischer Entomologe Johann Heinrich Kaltenbach 1807 1876 Mitbegrunder der angewandten Entomologie Hermann Burmeister 1807 1892 Systematiker und Taxonom Carl Ludwig Kirschbaum 1812 1880 Entomologe Professor der Biologie und Museumsdirektor Jean Henri Fabre 1823 1915 Entomologe John Henry Comstock 1849 1931 Heinrich Friese 1860 1948 Peter Kempny 1862 1906 osterreichischer Insektenkundler Arzt und Komponist William Morton Wheeler 1865 1937 Taxonom Ethologe Max Bernhauer 1866 1946 Entomologe Richard Heymons 1867 1943 ehemaliger Direktor des Landwirtschaftlichen Instituts fur Zoologie Berlin 2 Karl Escherich 1871 1951 Mitbegrunder der angewandten Entomologie Erich Martini 1880 1960 Zoologe und Mediziner Adolf Horion 1888 1977 romisch katholischer Geistlicher und Entomologe Leopoldo Richter 1896 1984 Entomologe Kunstler Keramiker Hermann August Eidmann 1897 1949 Entomologe Okologe Fritz Schwerdtfeger 1905 1986 Forstentomologe Okologe Karl Gosswald 1907 1996 Myrmekologe Willi Hennig 1913 1976 Dipterologe Begrunder der phylogenetischen Systematik Wolfgang Schwenke 1921 2006 Forstentomologe Ernst Josef Fittkau 1927 2012 erforsche Zuckmucken am Amazonas Zoologe Edward O Wilson 1929 2021 Evolutionsbiologe Spezialist fur Ameisen Bert Holldobler 1936 Verhaltensforscher Soziobiologe und Evolutionsokologe Spezialist fur Ameisen Dave Goulson 1965 Biologe Spezialist fur Hummeln Fang von Insekten Bearbeiten nbsp Glasflugler an einer Pheromonfalle nbsp Nach erfolgreichem Kaschern zwecks Bestimmung zurechtgeruckte ZikadenartenInsekten werden als Schadlinge in der Landwirtschaft verfolgt und als Lastlinge vom Menschen gejagt Fruher war das Anlegen von Insektensammlungen aus asthetischen Grunden ein beliebtes Hobby In der Wissenschaft dient der Fang von Insekten der Beantwortung zahlreicher biologischer Grundlagenfragen Fur Entomologen sind Insektensammlungen ein wichtiges Arbeitsmittel als Datenbasis fur wissenschaftliche Studien beispielsweise faunistische aber auch genetische als Vergleichssammlung zum Bestimmen und als Speicher fur Typen 3 Insektenjagd erfolgt meist selektiv und die von Entomologen gesammelten Belegexemplare stellen fur die ortsansassigen Populationen keinerlei Bedrohung dar Gefahrdet sind Insekten fast ausschliesslich durch den Ruckgang geeigneter Lebensraume Dennoch bedeutet der Insektenfang einen Eingriff in den Naturhaushalt und darf daher nicht willkurlich erfolgen Die nach Artenschutzrecht besonders oder sogar streng geschutzten Insektengruppen durfen in Deutschland nur mit Sondergenehmigung der Naturschutzbehorden meist zu wissenschaftlichen Zwecken gesammelt werden Andere Insekten durfen frei gefangen werden es gibt aber Einschrankungen beim Einsatz von Fangautomaten d h im Gelande exponierten Fallen wie Bodenfallen oder Malaisefallen da ja nicht ausgeschlossen werden kann dass darin geschutzte Arten mit gefangen werden Dies dient nicht alleine dem Schutz sondern auch der Datensicherung Gemeinhin werden Insekten mit Netzen Fangkascher gefangen da die meisten sehr schnell fliegen konnen und man so auch selektiv vorgehen kann Daruber hinaus dienen dem Fang zahlreiche andere Hilfsmittel Aktive Fangmethoden bei denen der Entomologe aktiv sammelt Kaschern Suchen umfasst alle Tatigkeiten die am Boden oder an Vegetation vorgenommen werden Am Boden werden oft Steine oder Holz umgedreht oder vermoderte Holzreste zerlegt und mit den Fingern oder einem Werkzeug durchsucht An der Vegetation lassen sich Puppen und Raupen finden Auch das Ausheben von verlassenen Mause oder Vogelnestern kann uber die dort lebenden parasitischen Insekten Auskunft geben Lichtfang Hierbei wird eine Schwarzlichtlampe und ein weisses Spanntuch aufgestellt und nachts darauf gewartet dass sich Insekten einstellen So bekommt der Entomologe einen guten Uberblick welche Arten sich im Einzugsgebiet befinden Die Arten konnen ausgezahlt und einzelne Exemplare entnommen werden Fallenfang kann sehr effektiv sein und so viele Falter anziehen dass sie die Arbeit storen Lichtfang an Seen fuhrt oft zur Ansammlung von extrem vielen Mucken die mit einem Besen vom Tuch gekehrt werden mussen Der Lichtfang wird oft fur ein geselliges nachtliches Beisammensein im Schein der Lampe genutzt Abseits von Stromquellen wird oft ein Stromaggregat ausserhalb der Horweite aufgestellt Klopfen Als Klopfen bezeichnet man eine Fangmethode bei der ein aufgespanntes weisses Tuch unter einen Zweig gehalten und dann der Zweig mit einem Stock mehrmals kurz und heftig angeklopft wird Dabei fallen fast alle Arten die sich auf diesem Zweig befinden in das Tuch und konnen ausgezahlt werden Durch Klopfen kann man spezifische Baumarten absuchen Autokascher Eine weitere Form des Netzfangs wobei auf einem Fahrzeug ein Kascher platziert wird Auch hier wird nicht selektiv gesammelt Exhaustor Fang Bei dieser Fangmethode wird ein Exhaustor und der eigene Atemzug verwendet Sie eignet sich prinzipiell fur das Einsammeln kleiner Tiere Vorsicht ist bei stinkenden Tieren wie einigen Wanzen angesagt Kodern Bei dieser Methode wird ein Kodermittel an Baume gestrichen In bestimmten Intervallen wird nachgesehen welche Arten sich einfinden Fur die Zubereitung des Koders gibt es verschiedene Rezepte Oft werden Fruchtester zugesetzt Passive Fangmethoden bei denen der Entomologe eine Vorrichtung aufstellt und wartet bis sich die Insekten von allein hineinbegeben Barber Fallen Im Boden vergrabene Gefasse deren Rand mit der Umgebung auf einer Hohe liegt Gefangen werden insbesondere auf dem Boden lebende Tiere auch Wirbeltiere wie Spitzmause Diese Methode ist nicht selektiv und muss standiger Kontrolle unterstehen Malaise Fallen Lockstofffallen Beispielsweise werden zum Fang zahlreicher Insekten Sexuallockstoffe Insektenpheromone verwendet Aber auch schon ein Stuck Pflaumenkuchen kann zahlreiche Wespenarten anlocken Literatur BearbeitenMay R Berenbaum Blutsauger Staatsgrunder Seidenfabrikanten Die zwiespaltige Beziehung von Mensch und Insekt Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg 2004 ISBN 3 8274 1519 5 Holger H Dathe Hrsg Insecta Lehrbuch der speziellen Zoologie Teil 5 2 Auflage Spektrum Heidelberg 2003 ISBN 3 8274 0930 6 Konrad Dettner Hrsg Lehrbuch der Entomologie 2 Auflage Spektrum Heidelberg 2003 ISBN 3 8274 1102 5 Gerrit Friese Insekten Taschenlexikon der Entomologie unter besonderer Berucksichtigung der Fauna Mitteleuropas Leipzig 1964 Erich Martini Lehrbuch der medizinischen Entomologie 1923 3 Auflage Fischer Jena 1946 4 uberarbeitete Auflage ebenda 1952 Wolfgang Schwenke Hrsg u a Die Forstschadlinge Europas Ein Handbuch in 5 Banden Parey Hamburg Berlin 1972 bis 1986 ISBN 3 490 11016 1 Band 1 Wurmer Schnecken Spinnentiere Tausendfussler und hemimetabole Insekten unter Mitwirkung von Ludvik Hoberlandt u a 1972 ISBN 3 490 11116 8 Band 2 Kafer Hamburg und Berlin 1974 Band 3 Schmetterlinge Hamburg und Berlin 1978 Band 4 Hautflugler und Zweiflugler Hamburg 1982 Band 5 Wirbeltiere von Walter Baumler 1986 ISBN 3 490 11516 3 keine Insekten Exkursionsfauna fur die Gebiete der DDR und der BRD Band 2 1 Wirbellose Teil I Insekten Hrsg von Erwin Stresemann weitergefuhrt von Hans Joachim Hannemann Bernhard Klausnitzer und Konrad Senglaub 8 Auflage Berlin 1989 H Bellmann K Honomichl Biologie und Okologie der Insekten CD ROM Lexikon Gustav Fischer Stuttgart Jena New York 1996 ISBN 3 437 25020 5 Cedric Gillot Entomology Second Edition Plenum Press New York NY London 1995 ISBN 0 306 44967 6 englisch Einzelnachweise Bearbeiten Book of Nature In World Digital Library 20 August 1481 abgerufen am 28 August 2013 Vorlage Cite web temporar Stefan Richter Die Lehrsammlung des Zoologischen Instituts der Berliner Universitat Memento vom 13 April 2012 im Internet Archive Sitzungsberichte der Gesellschaft Naturforschender Freunde zu Berlin Band 37 1998 S 59 75 Friedrich von Hartig Uber einige praktische Sammelmethoden fur biozonotische Forschungen in der Lepidopterologie In Anzeiger fur Schadlingskunde Journal of Pest Science Jg 4 1928 Heft 5 S 67 71 ISSN 1436 5693 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Entomologie Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Entomologie Quellen und Volltexte nbsp Wiktionary Insektenkunde Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Insektenkunde amp oldid 232397106