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Gastrulation von griech gaster Bauch eines Gefasses 1 bezeichnet eine Phase der Embryogenese der vielzelligen Tiere zu denen auch der Mensch gehort Dabei stulpt sich die Blastula ein und es kommt zur Ausbildung der Keimblatter Vorausgegangen ist die Ausbildung des Blasenkeimes die sogenannte Blastulation Dem britischen Entwicklungsbiologen Lewis Wolpert wird folgendes Zitat uber die Gastrulation zugeschrieben Es ist nicht die Geburt die Hochzeit oder der Tod sondern die Gastrulation welche in Wirklichkeit der wichtigste Zeitpunkt in deinem Leben ist 1 Blastula 2 Gastrulaorange Ektoderm rot Entoderm Inhaltsverzeichnis 1 Grundsatzlicher Vorgang 2 Beschreibung der Gastrulation an Beispielen 2 1 Amphibien 2 2 Vogel 2 2 1 Uber die Gastrulation hinaus 2 3 Saugetiere und der Mensch 2 3 1 Verhaltnis zur Embryonalentwicklung der Vogel 2 3 2 Spate Blastozyste 2 3 3 Zweiblattrige Keimscheibe 2 3 4 Dreiblattrige Keimscheibe 3 Klinische Bezuge 4 Literatur 5 EinzelnachweiseGrundsatzlicher Vorgang BearbeitenDie Gastrulation verlauft zwar bei allen vielzelligen Tieren genauer gesagt bei den Gewebetieren Eumetazoa prinzipiell ahnlich jedoch gibt es sehr deutliche Unterschiede sowohl beim Vorgang selbst als auch beim Ergebnis der Gastrulation Im Laufe der Evolution haben sich die Vorgange neuen Erfordernissen angepasst und vom Grundmuster abgewandelt so dass sich gerade die Gastrulation der Sauger nur dann auf die gemeinsame Urform zuruckfuhren lasst wenn man die evolutionare Abstammung von eierlegenden Tieren wie Fischen und Reptilien beachtet und deren Embryologie als evolutionares Bindeglied betrachtet Bilateralsymmetrische Tiere bilden drei Keimblatter aus triploblastisch das aussere Ektoderm das innere Entoderm und das mittlere Mesoderm Die dem veralteten taxonomisch nicht korrekten Phylum der Hohltiere Radiata zugeordneten Nesseltiere Cnidaria und Rippenquallen Ctenophora bilden nur zwei Keimblatter aus diploblastisch namlich Entoderm und Ektoderm trifft nicht bei allen zu Ausgangslage ist die Blastula bei Vielzellern und niederen Saugetieren bzw die Blastocyste bei hoheren Saugetieren u a beim Menschen eine Hohlkugel aus einer Zellschicht Die Blastula bzw Blastocyste wird dabei grundsatzlich und vereinfacht gesagt zunachst in den zweischichtigen Becherkeim die Gastrula umgebildet Das Innere der beiden primaren Keimblatter ist das Entoderm das Aussere das Ektoderm Eine Offnung des Entoderms nach aussen bezeichnet man als Urmund Blastoporus das Entoderm selbst stellt den Urdarm Archenteron dar Die Entwicklung des Mesoderms erfolgt zeitgleich oder leicht zeitversetzt zur Bildung der beiden primaren Keimblatter Die weitere Entwicklung des Urmunds teilt die bilateralsymmetrischen Tiere Bilateria in zwei Stammgruppen ein Bei den Urmundern Protostomier bildet der Urmund auch tatsachlich den spateren Mund wahrend bei den Neumundern Deuterostomier zu denen die Wirbeltiere und auch der Mensch zahlen sich der Urmund mehr oder weniger deutlich zum After entwickelt wahrend der spatere Mund bei vollendeter Gastrulation auf der anderen Seite der Blastula durchbricht Der Ablauf der Gastrulation weist wie schon erwahnt deutliche Unterschiede zwischen den Spezies auf kann aber auf eine Reihe von Grundbewegungen zuruckgefuhrt werden Invagination Einstulpung des prospektiven voraussichtlichen Entoderms in den inneren flussigkeitsgefullten Hohlraum das Blastocoel der Blastula Durch Verformung von Zellen eines Poles der Blastula wird ein Teil der Aussenwand eingestulpt das Ergebnis sieht aus wie ein luftleerer auf einer Seite eingedellter Fussball Der innenliegende Anteil wird ab diesem Zeitpunkt als Entoderm der aussenliegende als Ektoderm bezeichnet Der innere Hohlraum der Blastula die primare Leibeshohle wird bei diesem Vorgang eingeengt die aus dem Entoderm bestehende Delle wird als Urdarm oder Archenteron bezeichnet Involution Einrollen des prospektiven Entoderms Ingression Immigration Einwandern von Zellen des prospektiven Entoderms Delamination Zellen der Blastula schnuren die Zellen des prospektiven Entoderms ins Blastocoel ab Epibolie im Prinzip eine Invagination Bei dotterreichen Eiern findet diese statt indem das prospektive Ektoderm das prospektive Entoderm uberwachst In der Regel uberschneiden sich Gastrulation und Beginn folgender Prozesse wie die Neurulation Beschreibung der Gastrulation an Beispielen BearbeitenAmphibien Bearbeiten Amphibien sind das klassische Beispiel fur die sehr ursprungliche Wirbeltierentwicklung An einer bestimmten Stelle der Blastula erhoht sich die Rate der Zellteilung lokal so dass sich ein Zellhaufen entwickelt der sich wie eine Delle eines luftleeren Fussballs in die primare Leibeshohle Blastocoel der Blastula einstulpt Ursache sind die erhohte Teilungsrate aber auch amoboide Bewegungen der Zellen selbst Es entsteht eine doppelwandige Hohlkugel deren innere Wand das Entoderm dort wo sie sich eingestulpt hat eine Offnung nach aussen aufweist den Urmund Die aussere Wand ist das Ektoderm Durch den Urmund ist nun das spatere hintere Korperende markiert da sich der Urmund zum After entwickelt Wahrend das Entoderm noch einwachst wachsen entlang der Mittellinie des Keims aus dem sich einstulpenden Entoderm beidseits dieser Mittellinie Zelllappen in den Raum zwischen Ento und Ektoderm Diese Lappen wachsen von der Ruckseite des Keimes zwischen den primaren Keimblattern beidseits bauchwarts um das Entoderm den Urdarm herum bis sie sich auf der Mittellinie auf der Bauchseite treffen Sie bilden das Mesoderm Im Folgenden bilden und erweitern sich auf ganzer Lange Spaltraume innerhalb des Mesoderms die die sekundare Leibeshohle Coelom bilden Zum Ende der Gastrulation hat also der Embryo eine klare Orientierung durch eine Langsachse mit einem Vorder und Hinterende transversal durch die Mittellinie zwischen den Blattern des Mesoderms und im Querschnitt durch Bauch und Ruckseite Der nachste Schritt der Wirbeltierentwicklung ist die Bildung der Chorda dorsalis als dorsaler langsgerichteter Mesodermstrang der sich aus dem Dach des Urdarms bildet wo die beiden Mesodermblatter auseinanderwuchsen Die Chorda induziert weitere grundlegende Prozesse wie die Neurulation Vogel Bearbeiten Wahrend Amphibien auf die Fortpflanzung und Entwicklung im Wasser angewiesen sind da ihre wasserdurchlassigen empfindlichen Eier an Land vertrocknen wurden haben Vogel und Reptilien sich an die Bedingungen an Land angepasst und ihre Eier durch extraembryonale Membranen widerstandsfahiger gemacht Ein bedeutender Fortschritt ist das Amnion das den Embryo umgibt weshalb Vogel und Reptilien gemeinsam mit den Saugetieren als Amnioten bezeichnet werden Das Vogelei enthalt im Unterschied zum Amphibienei eine riesige Eizelle die fast nur aus Dotter besteht bei einem unbefruchteten Huhnerei ist das Eigelb tatsachlich die Eizelle wahrend das Eiklar eine Nahrlosung fur den Embryo darstellt Dadurch dass die Zellen sich in Anwesenheit von Dotter nur eingeschrankt bzw gar nicht teilen konnen kann sich keine kugelformige Blastula entwickeln sondern nur eine flache aus meroplastischer partieller Furchung entstandene Keimscheibe die ventral offen auf dem animalen Pol der riesigen Dotterkugel sitzt und aus zwei ubereinanderliegenden Zellschichten dem Epiblast und dem Hypoblast besteht welche gemeinsam das Blastocoel einschliessen somit stellen sie die eigentliche Blastula dar Am hinteren Pol dieser Keimscheibe bildet sich eine ausgezogene lange Rinne die Primitivrinne Sie reicht ungefahr von der Mitte der halbkugelartigen Keimscheibe zum Keimende In diese Rinne wandert nun von beiden Seiten Zellmaterial aus dem Epiblast in die primare Leibeshohle ein Zunachst bilden Zellen auf dem Dottersack das Entoderm und verschieben dabei die Zellen des Hypoblasten nach unten dann stulpen sich die in die Primitivrinne einsinkenden Zellen nach beiden Seiten um und bilden das zwischen den primaren Keimblattern hangende Mesoderm Die ubrigen Zellen des Epiblast bilden das Ektoderm Der Embryo besteht somit vollstandig aus Zellen des Epiblasten Der Urdarm besteht zunachst nur aus einem kleinen Raum zwischen Entoderm und Dotter und ist zum Dotter hin offen die Darmanlage bildet sich jedoch noch wahrend der Embryo sich durch seitliche Faltung von der Dottermasse abhebt Dabei schliesst sich der Darm und reduziert seine Verbindung zum Dottersack auf einen Dotterstiel der vorwiegend aus hypoblastischen Zellen besteht und sich in der Mitte des Embryos befindet ahnlich der Nabelschnur bei Saugern Sobald alle drei Keimblatter gebildet sind beginnen sie zunachst das Ektoderm dann das Entoderm dann zwischen beiden hindurch das Mesoderm um den riesigen Dotter herumzuwachsen und werden zu extraembryonalen Membranen Die hypoblastischen Zellen die nach Abschluss dieses Vorgangs den Dotter umschliessen bilden ein vorubergehendes embryonales Hilfsorgan den Dottersack der den Embryo ernahrt Die ausseren Epiblasten bilden das Chorion welches den Embryo und die anderen Membranen im extraembryonalen Coelom einschliesst Aus weiteren Zellen entsteht die Allantois eine Ausbuchtung des Enddarms die Abfallprodukte des embryonalen Stoffwechsels aufnimmt Nur der kleine Teil oben auf dem Dotter an dem die Keimblatter sich ausbildeten wird sich als Embryo weiterentwickeln Diese Unterscheidung findet sich auch in der Entwicklung der Sauger wieder Uber die Gastrulation hinaus Bearbeiten Wahrend der Embryo die Chorda dorsalis aus dem Mesoderm und das Neuralrohr aus dem Ektoderm bildet finden noch zwei wesentliche Entwicklungen im extraembryonalen Gewebe statt Der Dotter ist jetzt vom dreischichtigen Dottersack aus allen drei Keimblattern umwachsen Zum einen falten sich Ektoderm und Mesoderm uber dem Embryo nach oben treffen sich in der Mitte verbinden sich und formen so eine schutzende Hohle uber dem Embryo die Amnionhohle die den Embryo vor Austrocknung und mechanischen Erschutterungen schutzen soll Zum anderen entsteht im Mesoderm eine Hohle so dass das Mesoderm vollstandig in zwei Blatter zerfallt zwischen denen die sekundare Leibeshohle oder Coelom entsteht Sobald an der Grenze von intra und extraembryonalen Gewebe dort wo sich die Amnionhohle aufgefaltet hat die Verbindung der intra und extraembryonalen Coelome abreisst entsteht eine Form des Embryos mit einer ausseren Hulle von aussen nach innen Ektoderm Mesoderm einer extraembryonalen Leibeshohle der Amnionhohle Mesoderm Ektoderm Amnionhohle Embryo und darunter des Dottersacks Mesoderm Entoderm nach oben offene Verbindung zum Urdarm des Embryos die man genau so in der Embryonalentwicklung der Sauger wiederfindet ohne aber direkt die Ahnlichkeit zum Grundmuster der Amphibien erkennen zu konnen Saugetiere und der Mensch Bearbeiten Verhaltnis zur Embryonalentwicklung der Vogel Bearbeiten Gerade bei der fruhen Embryonalentwicklung wird die stammesgeschichtliche Verwandtschaft der Saugetiere mit den eierlegenden Vogeln und Reptilien deutlich Zwar legen Saugetiere mit den Ursaugern als Ausnahme keine Eier Dennoch sind sowohl der Dottersack als auch Amnion Chorion und Allantois immer noch integrale Bestandteile der Embryonalentwicklung Die Evolution kann dieses Hilfsorgan nicht einfach wieder abschaffen der Dottersack beinhaltet zwar kein Dotter mehr aber dennoch laufen Prozesse wie die erste Blutbildung und das Entstehen der Urkeimzellen im Dottersack ab Das ererbte genetische Programm wird also weiterentwickelt und teilweise umgewandelt Gerade bei den hoheren Saugetieren wie den Primaten sind einige Prozesse so abgewandelt dass das Ergebnis zwar das gleiche der Weg dorthin aber wesentlich abgekurzt ist Spate Blastozyste Bearbeiten Die Blastozyste ist scheinbar im Gegensatz zu den Vogeln aber wie bei der Blastula der Amphibien eine Hohlkugel Allerdings wird sich schon bald zeigen dass sich auch die Saugetiere aus einer Keimscheibe entwickeln Die Zellen der Blastozyste haben sich zu zwei Linien differenziert zum ausseren Trophoblasten und zum Embryoblasten fur eine Erklarung siehe Blastozyste Aus dem Trophoblasten wird das fur Saugetiere typische embryonale Hilfsorgan entstehen die Plazenta wahrend aus dem Embryoblasten einem Zellhaufen an einer Stelle an der Innenseite der Hohlkugel der eigentliche Embryo entsteht Man kann sich vorstellen dass der nicht mehr vorhandene Dotter im Hohlraum der Blastozyste liegt und der darauf liegende Embryoblast der nach unten offenen Keimscheibe der Vogel entspricht Zweiblattrige Keimscheibe Bearbeiten Beim Menschen erfolgt die Ausbildung zweier Keimblatter einfach dadurch dass sich das Zellmaterial des Embryoblasten zum einen zu einem epithelartigen zylindrischen Verband differenziert das Ektoderm wahrend sich zum anderen an der Grenze der Keimscheibe gegen die Blastozystenhohle eine Schicht kleinerer vieleckiger Zellen das Entoderm ausbildet Wahrend bei einigen Saugetieren Hund und Katze die Bildung der Amnionhohle noch genau wie bei Vogeln uber die Entstehung und Verschluss von Amnionfalten geschieht ist dieser Prozess bei hoher entwickelten Saugern speziell beim Menschen abgekurzt und vereinfacht Im Ektoderm entstehen Spaltraume die konfluieren und die Amnionhohle bilden Sie ist nach oben durch eine Schicht dunner Zellen abgegrenzt die auch aus dem Embryoblasten stammen nach unten liegt das Ektoderm und somit der Rucken der Keimscheibe achter Tag beim Menschen Aus dem Entoderm wandern Zellen aus die entlang der Innenseite der Trophoblasten die Blastozystenhohle auskleiden und so den primaren Dottersack ausbilden Mensch Neunter Tag Die Implantation in der Gebarmutterschleimhaut und die weitere Entwicklung des Trophoblasten zu Zytotrophoblast und Synzytiotrophoblast auf die in diesem Artikel nicht naher eingegangen wird geschieht parallel und relativ unabhangig zur hier geschilderten Entwicklung des Embryoblasten in den ersten Tagen schreitet sie in Bezug auf die Grosse sogar wesentlich schneller voran Das bedeutet dass um den elften bis zwolften Tag Mensch herum der Trophoblast unverhaltnismassig zum Embryoblasten wachst Er reisst zunachst einen Spaltraum zwischen der entodermalen Auskleidung des primaren Dottersacks und dem Trophoblasten auf der durch ein netzartiges lockeres Gewebe gefullt wird das vom Entoderm abstammt entodermales Retikulum Am dreizehnten Tag Mensch entsteht aus der Zone zwischen den beiden Keimblattern extraembryonales Mesoderm Dieses Gewebe wachst in den oben geschilderten Spaltraum ein umkleidet zum einen von aussen das Gebilde aus Amnionhohle Dottersack und dazwischenliegender Keimscheibe bildet zum anderen eine Schicht an der Innenseite des Trophoblasten Die zwischen diesen beiden Blattern des extraembryonalen Mesoderms gebildete Hohle entspricht dem extraembryonalen Coelom und wird als Chorionhohle bezeichnet Der Embryo ist nur an einem dunnen mesodermalen Haftstiel aufgehangt Die aussere Hulle aus Trophoblast und Mesoderm aus der die Plazenta entstehen wird nennt man Chorion Die nun am Ende der zweiten Woche Mensch erreichte Form mit der Keimscheibe zwischen Amnionhohle und Dottersack einer extraembryonalen Leibeshohle und der Chorionhulle weist grosse Ahnlichkeiten mit dem Vogelembryo am Ende der Gastrulation auf wobei beim Saugerembryo jetzt noch kein intraembryonales eigentliches Mesoderm entstanden ist Zwar ist im Vergleich zum Vogel der Weg zu dieser Entwicklungsstufe was Form und Zeitpunkt der Entwicklungen betrifft in vielen Punkten unterschiedlich im Ergebnis aber sehr ahnlich So lasst sich uber die Vogel auch die Verbindung zur Entwicklung ursprunglicher Wirbeltiere wie den Amphibien erkennen Dreiblattrige Keimscheibe Bearbeiten In der dritten Woche der Embryonalentwicklung des Menschen bildet sich das intraembryonale Mesoderm die dritte Keimscheibe aus Vom hinteren Pol der Keimscheibe entwickelt sich im Ektoderm eine langliche schmale rinnenartige Verdickung der Primitivstreifen der nach vorne wachst und etwa auf der Grenze vom hinteren zum mittleren Drittel des Embryos einen rundlichen Abschluss bildet den Primitivknoten Zellen wandern vom Ektoderm nach innen auf Primitivstreifen und knoten zu steigen ab und bilden eine neue Zellschicht zwischen Ektoderm und Entoderm in der sie dann wieder zur Seite und nach vorne wandern Mit Ausnahme eines kleinen runden Areals im vorderen Bereich der Prachordalplatte dehnt sich das Mesoderm in der gesamten Keimscheibe zwischen den beiden primaren Keimblattern aus und gewinnt auch seitlich Anschluss an das schon langer bestehende extraembryonale Mesoderm Im weiteren Verlauf bildet sich aus dem Mesoderm entlang der Mittellinie die Chorda dorsalis die wiederum weitere Vorgange wie die Neurulation induziert Das Mesoderm wird unter anderem die Somiten bilden Klinische Bezuge BearbeitenDie Fruhentwicklung der ersten zwei Wochen des menschlichen Keims ist gegenuber schadigenden Einflussen relativ unempfindlich Fehlbildungen des Keims und die meisten chromosomalen Aberrationen fuhren zu einem unbemerkten Abort Ganz anders ist die Gefahrdung ab dem Beginn der dritten Woche zwei Wochen nach Befruchtung ca vier Wochen nach der letzten Regel sobald sich der Primitivstreifen s o bildet Jedes Organ hat ab dann eine spezifische Phase in der es fur Teratogene besonders empfindlich ist Speziell bei der Gastrulation gibt es zwei erwahnenswerte Krankheitsbilder Sirenomelie und Steissbeinteratome Tritt eine Storung bei der Bildung des Primitivstreifens auf und ist als Folge nicht genug Mesoderm in der hinteren Halfte des Embryos vorhanden kann das sehr seltene Syndrom der Sirenomelie auftreten Es umfasst Fehlbildungen wie das Zusammenwachsen der unteren Gliedmassen Storungen der unteren Wirbelsaule fehlende Ausbildung der Nieren und Fehlbildung der Genitalorgane Reste des Primitivknotens konnen bei Neugeborenen Tumoren bilden die Sakrokokzygealteratome oder Steissbeinteratome Dieses Teratom ist der haufigste Tumor des Neugeborenen 1 auf 37 000 Literatur BearbeitenScott F Gilbert Developmental Biology 6th edition Sinauer Associates Sunderland MA 2000 ISBN 0 87893 243 7 Scott F Gilbert Anne M Raunio Embryology Constructing the Organism Sinauer Associates Sunderland MA 1997 ISBN 0 87893 237 2 Gary C Schoenwolf Laboratory Studies of Vertebrate and Invertebrate Embryos 8th edition Prentice Hall Upper Saddle River NJ 2001 ISBN 0 13 857434 0 Lewis Wolpert et al Principles of Development Current Biology Oxford University Press London New York Tokyo 1998 ISBN 0 19 850263 X Karl Heinz Scharf Wilhelm Weber Fortpflanzung und Entwicklung Materialien fur den Sekundarbereich II Biologie Neubearbeitung Schroedel Schulbuchverlag Hannover 1990 ISBN 3 507 10521 7 Thomas W Sadler Medizinische Embryologie Die normale menschliche Entwicklung und ihre Fehlbildungen 10 korrigierte Auflage Thieme Stuttgart 2003 ISBN 3 13 446610 4 Peter Ax Das System der Metazoa ein Lehrbuch der phylogenetischen Systematik Bande 1 3 G Fischer Stuttgart 1999 Urban amp Fischer Munchen 1999 Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg 2001 ISBN 3 437 30803 3 ISBN 3 437 35528 7 ISBN 3 8274 1179 3 Einzelnachweise Bearbeiten Rolf Sauermost Projektleiter Doris Freudig Redakteurin Eintrag Gastrula In Lexikon der Biologie Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg 1999 abgerufen am 5 Februar 2017 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gastrulation amp oldid 237094855