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Ein Magnetar ist ein Pulsar Neutronenstern mit extrem intensiven Magnetfeldern die mit 1011 bis 1012 Tesla etwa tausendmal starker sind als sonst bei Neutronensternen ublich Schatzungsweise 10 aller Neutronensterne sind Magnetare kunstlerische Darstellung eines Magnetars mit FeldlinienSie wurden 1979 durch mehrere Satelliten als die bis dahin starksten bekannten extrasolaren Gammastrahlenausbruche entdeckt bekannt als Soft Gamma Repeater SGR Die Magnetar Theorie fur SGRs wurde 1992 von Robert C Duncan und Christopher Thompson 1 2 entwickelt Die Bestatigung besonders hoher Magnetfelder kam 1998 von Chryssa Kouveliotou und Kollegen 3 4 5 2003 erhielten Duncan Thompson und Kouveliotou dafur den Bruno Rossi Preis Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung 1 1 Beispiel CXOU J164710 2 45516 2 Eigenschaften 3 Strahlungsausbruche 3 1 Mogliche Magnetare als Quelle 3 2 Andere Quellen fur Strahlungsausbruche die nicht zum Magnetar Modell passen 3 3 Kritik und alternative Modelle fur die Strahlungsausbruche 4 Magnetare in uberleuchtkraftigen Supernovae 5 Magnetare als Quelle von Gammablitzen langer Dauer 6 Mogliche Vorlaufer von Magnetaren 7 Beispiele 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseEntstehung BearbeitenNeutronensterne entstehen nach den gangigen Theorien beim Gravitationskollaps von Sternen mit einer Kernmasse von etwa 1 4 bis 3 Sonnenmassen in einer Supernova Sie haben einen typischen Radius von lediglich etwa 10 bis 15 km und ein extrem starkes Magnetfeld mit einer Flussdichte der Grossenordnung 108 Tesla T Die hohe Flussdichte ergibt sich auf Grundlage der Gesetze der Elektrodynamik wonach das Produkt aus Sternquerschnitt und Magnetfeld beim Kollaps des Vorlaufersterns konstant bleibt Unmittelbar nach dem Kollaps rotieren Neutronensterne aufgrund des Pirouetteneffekts Drehimpulserhaltung mit Perioden im Millisekundenbereich einzelne Konvektions zonen mit 10 ms Liegt die Rotationsperiode des Gesamtsterns unter 10 ms und besass bereits der Vorlauferstern ein relativ starkes Magnetfeld so entsteht ein Magnetar ein Dynamo Effekt setzt ein der die enorme kinetische Energie der Konvektionswirbel innerhalb von etwa 10 s in Magnetfeldenergie umwandelt Dabei entsteht ein Magnetfeld das mit 1011 T ca tausendmal so stark ist wie das eines gewohnlichen Neutronensterns Ist die Rotationsperiode des Gesamtsterns dagegen grosser als die der Konvektionszonen oder besass der Vorlauferstern ein schwaches Magnetfeld so entsteht ein gewohnlicher Neutronenstern bzw Pulsar Die Massendichte die einem derartigen Magnetfeld uber seine Energiedichte in Kombination mit der Aquivalenz von Masse und Energie gemass E m c 2 displaystyle E mc 2 nbsp zugeordnet werden kann liegt im Bereich einiger Dutzend Kilogramm pro Kubikmillimeter kg mm3 Ein solches Magnetfeld ist so stark dass es die Struktur des Quantenvakuums verandert so dass der materiefreie Raum doppelbrechend wird Ist die Achse des Magnetfeldes gegen die Rotationsachse geneigt so wird eine periodische Radiowelle abgestrahlt deren Leistung typischerweise 108 mal so gross ist wie die gesamte Strahlungsleistung der Sonne Die dazu erforderliche Energie wird der Rotationsenergie entnommen die dadurch innerhalb von 10 000 Jahren weitgehend aufgezehrt wird die Rotationsperiode betragt dann mehrere Sekunden Gewohnliche Pulsare werden erheblich weniger gebremst und rotieren daher deutlich schneller Moglicherweise entsteht ein Magnetar durch das Verschmelzen zweier Neutronensterne in einem engen Doppelsternsystem Der Magnetar bildet sein starkes Magnetfeld danach durch eine schnelle differentielle Rotation als Folge des Verschmelzungsprozesses 6 Beispiel CXOU J164710 2 45516 Bearbeiten Am Beispiel des 16 000 Lichtjahre entfernten Magnetars CXOU J164710 2 45516 im Sternhaufen Westerlund 1 im Sudsternbild Altar wurde deutlich wie ein Magnetar aus einem Doppelsternsystem entsteht Der Vorlauferstern besass etwa die 40 fache Sonnenmasse Anfangs umkreisten sich zwei schwere Sterne sehr eng Der schwerere Stern verbrauchte zuerst seinen Brennstoff und blahte sich auf Seine Aussenschichten gingen auf den massearmeren Stern uber der immer schneller rotierte was ihn zum Magnetar Vorlaufer machte Im Sternenhaufen Westerlund 1 fiel am Begleitstern Westerlund 1 5 neben einer relativ geringen Masse und einer hohen Leuchtkraft die hohe Geschwindigkeit auf die nach dem Ruckstoss einer Supernova zu erwarten ist Seine chemische Zusammensetzung neben Wasserstoff und Stickstoff sehr viel Kohlenstoff ist fur Sterne unublich Ist der Begleitstern gross genug gibt er Teile seiner Materie an den ersten Stern zuruck und explodiert als Supernova Der Materietransfer vor dem Ende ist die Bedingung fur die Magnetar Bildung Dadurch verliert der Vorlauferstern die Masse die ihn sonst zum Schwarzen Loch macht stattdessen wird er zum Magnetar Sein Begleiter wird wie Westerlund 1 5 durch die Wucht der Explosion weggeschleudert mit Teilen der Materie des Nachbarsterns Dies erklart seine Zusammensetzung 7 Eigenschaften BearbeitenIsolierte Neutronensterne die uber keinen Begleiter in einem Doppelsternsystem verfugen werden zu den Magnetaren gezahlt wenn wenigstens drei der folgenden Eigenschaften beobachtet werden 8 Die Rotationsperiode liegt im Bereich von 1 bis 12 Sekunden Die Abbremsrate der Rotation uberschreitet 10 12 s s 1 Eine hohe und veranderliche permanente Rontgen helligkeit in der Grossenordnung von 1025 1029 W Emission kurzer Spitzen mit einer Dauer von 0 1 bis 10 Sekunden im Bereich der Rontgen und Gammastrahlung mit 1027 1040 W Magnetare strahlen auch in ihren Ruhephasen ausserhalb von Strahlungsausbruchen Rontgenstrahlung mit einer Leuchtkraft von 1027 bis 1029 W ab Dabei handelt es sich um Warmestrahlung von der Oberflache des Neutronensterns unterhalb von 1 keV sowie eine zweite Komponente im Bereich von 10 bis 100 keV die aber noch nicht bei allen Magnetaren nachgewiesen werden konnte Die hoherenergetische harte Komponente ist aufgrund der Rotation des Neutronensterns gepulst Fur diese Komponente der Rontgenstrahlung wurden zwei Hypothesen entwickelt 9 Relativistische Partikel bewegen sich entlang der Magnetfeldlinien und schlagen an den magnetischen Polen des Neutronensterns auf Die beobachtete Rontgenstrahlung ware in diesem Fall Bremsstrahlung Elektron Positron Paare streuen in der Magnetosphare an Photonen und ubertragen ihnen ihre Energie In diesem Fall musste die meiste Rontgenstrahlung in einem Abstand von einigen Sternradien oberhalb der magnetischen Pole entstehen Strahlungsausbruche BearbeitenMan kennt mehr als ein Dutzend Rontgenquellen in unserer Milchstrasse die als Kandidaten fur Magnetare angesehen werden Diese Objekte zeigen in unregelmassigen Abstanden Gamma und Rontgen Ausbruche mit einer Dauer von wenigen Zehntel Sekunden In dieser kurzen Zeit wird typischerweise soviel hochenergetische Strahlungsenergie freigesetzt wie die Sonne in etwa 10 000 Jahren im gesamten Spektrum abstrahlt Diesem kurzen und extremen Strahlungspuls folgt eine mehrminutige Relaxationsphase in der die Strahlung abnimmt und dabei periodische Schwankungen im Bereich von mehreren Sekunden aufweist der Rotationsperiode des Magnetars Diesen grossen Ausbruchen folgen in den Stunden bis Jahren danach meist weitere kleinere Man nennt diese Strahlungsquellen daher auch Soft Gamma Repeater SGR Eine statistische Analyse dieser Ausbruche zeigt eine auffallige Verwandtschaft mit der von Erdbeben In der Tat nimmt man an dass es sich dabei um Bruche in der ausseren Kruste des Magnetars handelt die wie bei allen Neutronensternen aus einem Plasma von Elektronen und kristallin angeordneten Eisen und anderen Atomkernen besteht Als Ursache dafur werden Krafte des Magnetfeldes angesehen die auf diese feste Kruste einwirken Die grosseren Ausbruche fuhrt man auf grossraumige Umordnungsprozesse eines instabil gewordenen Magnetfeldes zuruck wie sie sich qualitativ ahnlich auch auf der Sonnenoberflache ereignen und dort die so genannten Flares erzeugen Danach wurde die beobachtete hochenergetische Strahlung von einem Feuerball aus heissem Plasma auf der Oberflache des Magnetars ausgesandt der fur einige Zehntel Sekunden durch das starke Magnetfeld lokal gebunden ist was Feldstarken uber 1010 T erfordert Die Intensitat der ausgesandten Strahlung wird auch damit in Verbindung gebracht dass die Strahlung diesen Feuerball ungehindert durchdringen kann da das starke Magnetfeld die freien Elektronen daran hindert mit der elektromagnetischen Welle zu schwingen Soft Gamma Repeater und anomale Rontgenpulsare engl anomalous X ray pulsar AXP zeigen eine konstante Rontgenstrahlung von 1026 bis 1029 W bei einer Rotationsperiode von 2 bis 12 s Ihre Rotation verlangsamt sich mit einer Rate von 10 13 bis 10 10 Sporadisch zeigen sie Ausbruche von Bruchteilen von Sekunden bis zu Minuten mit Energien von 1031 bis 1040 J Nach den Ausbruchen bleibt die konstante Rontgenhelligkeit meist fur Jahre uber dem Ruheniveau Man geht davon aus dass Magnetare nur in den ersten 10 000 Jahren nach ihrer Entstehung solche Ausbruche zeigen und danach ihre Magnetfelder stabilisiert haben Der immer noch heisse Neutronenstern strahlt noch einige tausend Jahre als anomaler Rontgenpulsar weiter bis seine Temperatur dafur nicht mehr ausreicht Moglicherweise beherbergt die Milchstrasse mehrere Millionen solcher unauffalliger Magnetare Mogliche Magnetare als Quelle Bearbeiten nbsp kunstlerische Darstellung von SGR 1806 20Am 27 Dezember 2004 um 22 30 26 MEZ wurde ein spektakularer Strahlungsausbruch Superflare des Soft Gamma Repeaters SGR 1806 20 beobachtet der sich in Richtung des galaktischen Zentrums der Milchstrasse in 50 000 Lichtjahren Abstand befindet Die auf der Erde eintreffende Leistung von harter Gammastrahlung ubertraf fur etwa 0 1 s die des Vollmondes im sichtbaren Spektralbereich Damit handelte es sich hinsichtlich der Strahlungsleistung um das hellste Objekt ausserhalb des Sonnensystems das jemals beobachtet wurde Innerhalb von 0 1 s wurde soviel Energie abgestrahlt wie die Sonne in 100 000 Jahren umsetzt Diese Energie war etwa hundertmal starker als die aller Magnetarausbruche zusammen die in der Milchstrasse jemals beobachtet wurden Nach etwa 0 2 s ging der Gamma Blitz in weiche Gamma und Rontgenstrahlung uber Hatte sich dieser Ausbruch in einem Abstand von 10 Lichtjahren ereignet hatte er auf der Erde ein Massensterben oder Massenaussterben auslosen konnen 10 Bei den grossen Eruptionen werden auch quasi periodische Oszillationen im Bereich der Rontgen und Gammastrahlung mit Frequenzen im Bereich von 10 bis 1000 Hz beobachtet Diese Oszillationen werden als seismische Schwingungen der Kruste des Neutronensterns interpretiert und konnen mit Hilfe der Asteroseismologie analysiert werden um den Aufbau von Neutronensternen zu untersuchen Damit kann die Zustandsgleichung von Materie unter den hohen Drucken im Inneren der entarteten Sterne bestimmt werden und eine verlassliche Obergrenze fur die Masse der Neutronensterne abgeleitet werden 11 Der etwa 30 000 Lichtjahre entfernte Neutronenstern SGR J1550 5418 ist mit einer Rotationsperiode von 2 07 s der am schnellsten rotierende zurzeit bekannte Magnetar Er sendet zusatzlich in rascher Folge Gammastrahlungsblitze aus es wurden mehr als einhundert Blitze in weniger als 20 Minuten registriert wie Beobachtungen mit dem Fermi Gamma ray Space Telescope zeigen Beobachtungen mit dem Rontgenteleskop des Satelliten Swift zeigen ausserdem dass der Neutronenstern von kreisformigen Strahlungsechos umgeben ist Offenbar reflektiert Staub in seiner Umgebung einen Teil der Strahlung der Gammastrahlungsblitze 12 Andere Quellen fur Strahlungsausbruche die nicht zum Magnetar Modell passen Bearbeiten Es gibt mindestens zwei Quellen mit raschen Gammastrahlen Rontgenausbruchen deren Magnetfeld zu schwach fur einen Magnetar ist SGR 0418 5729 verfugt uber ein Magnetfeld von nicht mehr als 7 108 T und zeigte wahrend eines Ausbruchs Pulsationen mit einer Periode von 9 1 s Auch die beobachtete Verlangsamung der Rotationsgeschwindigkeit von SGR 0418 5729 spricht fur eine Magnetfeldstarke weit unterhalb der 1010 bis 1011 T die bei der Definition eines Magnetars zu Grunde gelegt werden Die ungewohnliche Kombination von pulsierenden Gamma Rontgenausbruchen und einem schwachen Magnetfeld konnten die Folge einer Akkretion aus einem zirkumstellaren Ring auf einen rotierenden Quarkstern sein 13 Auch bei SWIFT J1822 3 1606 liegt ein aus der Rotationsverlangsamung abgeleitetes Dipolfeld unterhalb der kritischen Felddichte Aus der Rontgenstrahlung wahrend der Abkuhlung ist das Alter von Swift J1822 3 1606 auf 500 000 Jahre abgeschatzt worden 14 Kritik und alternative Modelle fur die Strahlungsausbruche Bearbeiten Die Interpretation des Ursprungs von SGRs und AXPs durch den Zerfall eines ultrastarken Magnetfeldes bei einem Neutronenstern einem Magnetar ist nicht ohne Kritik geblieben Wenn die Strahlungsausbruche von Magnetaren ausgehen wurden sollten folgende Beobachtungen gemacht werden 15 16 Es sollte permanente Radiostrahlung von den Soft Gamma Repeatern und AXPs nachgewiesen werden wegen der hohen Magnetfelddichte Die Beobachtungen zeigen dagegen nur temporare Ausbruche von Radiostrahlung Es sollte keine SGR mit Magnetfelddichten unterhalb von 7 108 T geben Es sollte keine Pulsare mit Magnetfelddichten vergleichbar den Magnetaren ohne Anzeichen fur die Strahlungsausbruche der SGRs und AXPs geben Genau dies ist jedoch beobachtet worden Der junge Radiopulsar PSR J1846 0258 mit einem Alter von 880 Jahren zeigt starke Ausbruche im Bereich der Rontgenstrahlung und verhalt sich wie AXP Sein Verlust an Rotationsenergie deckt den Bedarf an abgestrahlter elektromagnetischer Strahlung Es gibt alternative Hypothesen wonach die Strahlungsausbruche das Ergebnis eines Quarksterns in Kombination mit einer Akkretionsscheibe sind bzw das Drift Modell Demnach entsteht die gepulste Strahlung nahe dem Lichtzylinder durch in Magnetfeldschlingen eingeschlossenes Plasma In diesen Modellen ist kein Magnetar erforderlich sondern ein schnell rotierender Neutronenstern mit einem Magnetfeld von um die 108 T 17 Auch massereiche Weisse Zwerge mit einem starken Magnetfeld und Massen von 1 4 Sonnenmassen konnten Ausbruche die den Magnetaren zugeschrieben werden erzeugen Aufgrund des grosseren Radius der Weissen Zwerge im Vergleich zu Neutronensternen verfugen sie uber mehr Drehimpuls der aufgrund der Abkuhlung des Weissen Zwergs beim Schrumpfen freigesetzt werden kann und die erforderliche Energie fur die Strahlungsausbruche zur Verfugung stellt Magnetare zeigen im Gegensatz zu allen anderen isolierten Neutronensternen auch sprunghafte Verlangerungen der Umlaufperiode Ein solcher Periodensprung Glitch ist normalerweise eine sprunghafte Verkurzung der Rotationsdauer bei Pulsaren die auf einen Transfer von Drehmoment aus dem Inneren des Neutronenstern auf seine Kruste interpretiert werden 18 Die sprunghaften Periodenverlangerungen der Magnetare auch als Anti Glitches bezeichnet haben dagegen wahrscheinlich ihren Ursprung in der Magnetosphare oder sind eine Folge von wind braking Beide Hypothesen basieren auf der Beobachtung dass die Anti Glitches in einem zeitlichen Zusammenhang mit einem Strahlungsausbruch stehen 19 Magnetare in uberleuchtkraftigen Supernovae BearbeitenEine kleine Gruppe von Supernovae strahlt ungefahr hundertmal mehr Energie ab als eine normale Supernova vom Typ I sie erreichen sowohl eine hohere Maximalhelligkeit als auch eine breitere Lichtkurve und werden uberleuchtkraftige Supernovae genannt Fur diese uberhellen Eruptionen sind drei Hypothesen entwickelt worden Eine intensive Wechselwirkung der Supernovahulle mit der zirkumstellaren Materie die in einem vorherigen Stadium von dem Vorlauferstern abgeworfen wurde Es entsteht mehr 56Ni in einer Paarinstabilitatssupernova wobei der Zerfall dieser radioaktiven Isotope die spaten Stadien der Lichtkurve bestimmt Nach der Geburt eines Magnetars in der Supernova wird seine Rotationsgeschwindigkeit schnell abgebremst die dabei freiwerdende Energie treibt die uberleuchtkraftige Supernova Das Magnetar Modell erklart besser als die beiden anderen die haufig beobachtete asymmetrische Lichtkurve nahe dem Maximum und die Varianz der Maximalhelligkeiten 20 Magnetare als Quelle von Gammablitzen langer Dauer BearbeitenDas Millisekundenmagnetar Modell wird auch als mogliche Energiequelle fur Gammablitze langer Dauer angesehen Dabei kommt es zum gravitativen Kollaps eines massiven Sterns aus dem ein Proto Neutronenstern mit einer Rotationsdauer von ca einer Millisekunde und einem starken Magnetfeld mit einer Magnetflussdichte von uber 1011 T hervorgeht Aus diesem kann innerhalb von 100 Sekunden eine Energie von 1045 J extrahiert werden Sie tritt unter bestimmten Voraussetzungen entlang der Rotationsachse des Sterns aus und beschleunigt einen Jet auf relativistische Geschwindigkeiten Sind solche Jets auf die Erde gerichtet so werden sie hier als Gammablitze langer Dauer registriert Der Magnetar kollabiert wahrscheinlich nach dem Uberschreiten der Tolman Oppenheimer Volkoff Grenze aufgrund ruckfallender Materie innerhalb kurzer Zeit in ein Schwarzes Loch 21 Mogliche Vorlaufer von Magnetaren BearbeitenMoglicherweise entstehen Magnetare als Spatfolge eines Zusammenstosses zweier massereicher Sterne Tau Scorpii ist ein Kandidat fur einen solchen potentiellen Vorlaufer Eine Forschergruppe konnte 2019 mit einer Simulation zeigen dass die besonderen magnetischen Eigenschaften von Tau Scorpii tatsachlich auf so eine Verschmelzung zweier Sterne zuruckzufuhren sein konnten Gemass der Simulation fuhrt die Kollision der Sterne zur Entstehung einer Akkretionsscheibe welche den neu entstandenen Stern umkreist Durch die hohe Geschwindigkeit der Teilchen in Stern und Akkretionsscheibe bilden sich starke Magnetfelder aus Auf diese Art entstandene Magnetfelder konnen sich moglicherweise dermassen lange halten dass sie selbst nach einer Supernova erhalten blieben Der entstandene Neutronenstern ware dann ein Magnetar 22 23 Beispiele BearbeitenSGR 1900 14 CXOU J164710 2 45516 SGR 1806 20 SGR 1550 5418Literatur BearbeitenChryssa Kouveliotou Robert C Duncan Christopher Thompson Magnetare In Spektrum der Wissenschaft Mai 2003 S 56 63 ISSN 0170 2971 C Kouveliotou Magnetars In Proceedings of the National Academy of Sciences Band 96 Nummer 10 Mai 1999 S 5351 5352 PMID 10318885 PMC 33576 freier Volltext Cees Bassa et al 40 years of pulsars millisecond pulsars magnetars and more American Institute of Physics Melville 2008 ISBN 978 0 7354 0502 8 Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Magnetar Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen nbsp Commons Magnetar Album mit Bildern Videos und Audiodateien Was ist ein Magnetar aus der Fernseh Sendereihe alpha Centauri ca 15 Minuten Erstmals ausgestrahlt am 17 Sep 2003 Was ist der Superflare vom 27 12 2004 aus der Fernseh Sendereihe alpha Centauri ca 15 Minuten Erstmals ausgestrahlt am 27 Sep 2006 Entstehungs Ratsel fur Magnetare gelost Artikel in Scientific American englisch PDF 245 KiB Zum Ausbruch von SGR 1806 20 am 27 Dezember 2004 englisch Magnetar Liste englisch Magnetar im Wissensportal fur Astrophysik auf wissenschaft online de abgerufen 22 September 2012 Robert C Duncan Magnetars Soft Gamma Ray Repeaters and Very Strong Magnetic FieldsEinzelnachweise Bearbeiten Robert C Duncan Christopher Thompson Formation of strongly magnetized neutron stars implications for gamma ray bursts In Astrophysical Journal Letters Band 392 1992 L9 L13 Robert C Duncan Christopher Thompson The soft gamma repeaters as very strongly magnetized neutron stars I Radiative mechanism for outbursts In Monthly Notices of the Royal Astronomical Society Monthly Notices Royal Astron Soc Band 275 Nr 2 Juni 1995 S 255 300 abstract C Kouveliotou S Dieters T Strohmayer J van Paradijs G Fishman C A Meegan K Hurley J Kommerx I Smith D A Frail Nature Band 393 1998 S 235 237 Chryssa Kouveliotou Tod Strohmayer Kevin Hurley u a Discovery of a magnetar associated with the soft gamma repeater SGR 1900 14 In The Astrophysical Journal Letters Band 510 Nr 2 10 Januar 1999 L115 118 doi 10 1086 311813 Volltext als PDF C Kouveliotou Magnetars In Proceedings of the National Academy of Sciences Band 96 Nummer 10 Mai 1999 S 5351 5352 PMID 10318885 PMC 33576 freier Volltext Bruno Giacomazzo Rosalba Perna Formation of Stable Magnetars from Binary Neutron Star Mergers In Astrophysics Solar and Stellar Astrophysics 2013 arxiv 1306 1608v1 Nadja Podbregar Magnetar Ratsel gelost In Bild der Wissenschaft 2014 online R Turolla P Esposito LOW MAGNETIC FIELD MAGNETARS In Astrophysics Solar and Stellar Astrophysics 2013 arxiv 1303 6052v1 Andrei M Beloborodov On the mechanism of hard X ray emission from magnetars In Astrophysics Solar and Stellar Astrophysics 2012 arxiv 1201 0664 Robert Roy Britt Brightest Galactic Flash Ever Detected Hits Earth space com vom 18 Februar 2005 abgerufen am 8 Juli 2020 Daniela Huppenkothen et al Quasi Periodic Oscillations and broadband variability in short magnetar bursts In Astrophysics Solar and Stellar Astrophysics 2012 arxiv 1212 1011 Wissenschaft Aktuell Gamma Feuerwerk mit Rontgen Echo 11 Februar 2009 Memento vom 11 Juni 2009 im Internet Archive Rachid Ouyed Denis Leahy Brian Niebergal SGR 0418 5729 as an evolved Quark Nova compact remnant In Astrophysics Solar and Stellar Astrophysics 2011 arxiv 1012 4510v2 N Rea et al A new low magnetic field magnetar the 2011 outburst of Swift J1822 3 1606 In Astrophysics Solar and Stellar Astrophysics 2012 arxiv 1203 6449v1 H Tong and R X Xu What can Fermi tell us about magnetars In Astrophysics Solar and Stellar Astrophysics 2012 arxiv 1210 4310 H Tong and R X Xu Is magnetar a fact or fiction to us In Astrophysics Solar and Stellar Astrophysics 2012 arxiv 1210 4680 Malov I F Do magnetars really exist In Astrophysics Solar and Stellar Astrophysics 2012 arxiv 1210 7797 Maxim Lyutikov Magnetospheric anti glitches in magnetars In Astrophysics Solar and Stellar Astrophysics 2013 arxiv 1306 2264v1 H Tong Anti glitch of magnetar 1E 2259 586 in the wind braking scenario In Astrophysics Solar and Stellar Astrophysics 2013 arxiv 1306 2445v1 Luc Dessart D John Hillier Roni Waldman Eli Livne Stephane Blondin Super luminous supernovae 56Ni power versus magnetar radiation In Astrophysics Solar and Stellar Astrophysics 2012 arxiv 1208 1214 N Bucciantini Magnetars and Gamma Ray Bursts In Astrophysics Solar and Stellar Astrophysics 2012 arxiv 1204 2658 Robert Gast 70 Jahre altes Ratsel gelost Der Ursprung der Magnetare Spektrum de 11 Oktober 2019 abgerufen am 12 Oktober 2019 Fabian R N Schneider Sebastian T Ohlmann Philipp Podsiadlowski Friedrich K Ropke Steven A Balbus Rudiger Pakmor Volker Springel Stellar mergers as the origin of magnetic massive stars In Nature Nr 574 2019 S 211 214 doi 10 1038 s41586 019 1621 5 Normdaten Sachbegriff GND 1168430526 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index 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