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Als Massensterben englisch mass mortality wird ein aussergewohnlicher drastischer Verlust von Individuen einer oder vieler Populationen einer Art innerhalb kurzer Zeit bezeichnet Je nach auslosendem Faktor konnen auch viele Arten bis hin zu ganzen Lebensgemeinschaften betroffen sein Inhaltsverzeichnis 1 Unterschied zu Massenaussterben 2 Grunde 3 Siehe auch 4 Literatur 5 EinzelnachweiseUnterschied zu Massenaussterben BearbeitenIm Unterschied dazu bezeichnet Massenaussterben das Aussterben zahlreicher Arten in einem fur die Evolution vergleichsweise kurzen Zeitraum Ein Massensterben kann mit dem Aussterben der betroffenen Art oder im Extremfall sogar mit einem Massenaussterben einhergehen dies ist aber nicht die Regel Beide Begriffe werden gelegentlich auch synonym verwendet Grunde BearbeitenEin Massensterben kann aus zahlreichen Grunden auftreten Dokumentierte Falle umfassen u a Infektion mit Krankheitserregern z B Chytridiomykose bei zahlreichen Amphibienarten ungewohnliche klimatische Faktoren z B Absterben aller Korallen eines Riffs durch Korallenbleiche etwa durch eine zunehmende Haufigkeit und Intensitat von Hitzeereignissen Wetterereignisse z B Sterben von Zugvogeln bei ungewohnlichen Regen oder Kalteperioden 1 synthetische Umweltgifte z B Organochlor Verbindungen in Delphinen 2 Biozide z B DDT naturliche Toxine z B Fischsterben durch Rote Tide Massenvermehrungen von Dinoflagellaten in Meeresgebieten 3 sozialer Stress durch Uberbevolkerung nachgewiesen z B bei einer Inselpopulation von Sikahirschen 4 Massensterben sind ein Zeichen dafur dass zahlreiche Organismen zur gleichen Zeit okologischen Bedingungen unterliegen an die sie nicht angepasst sind Obwohl sie auch aus naturlichen Grunden auftreten sind nicht selten menschliche Eingriffe in Lebensraume verantwortlich die die Lebensbedingungen in kurzer Zeit drastisch verandern konnen Die Ursachen fur Massensterben sind nicht in jedem Fall leicht und eindeutig feststellbar Haufig gibt es einen Ausloser z B einen Krankheitserreger und eine davon verschiedene zugrunde liegende Ursache z B herabgesetzte Vitalitat durch Umweltgifte Uberbevolkerung Massensterben einer Art konnen die Okologie eines Lebensraums vollkommen umgestalten Zum Beispiel dehnten sich nach dem Massensterben einer Seegurken Art vor der kalifornischen Kuste aufgrund einer Infektionskrankheit die Seetangwalder in bisher unbesiedelte Kustenabschnitte aus 5 Grunde und Effekte konnen indirekt und dadurch schwer erkennbar sein Wasserverschmutzung durch Industrie und Landwirtschaft fuhrte zu Massensterben der Seegraswiesen in der Florida Bay 6 Durch das Seegrassterben ausgeloste Massenvermehrung von Cyanobakterien fuhrten durch freigesetzte Toxine zum Absterben zahlreicher Schwamme die wiederum entscheidender Lebensraum fur juvenile Karibik Langusten Panulirus argus sind Durch den Ruckgang der Langusten ergaben sich schwere wirtschaftliche Schaden fur die Fischerei 7 Siehe auch BearbeitenGenetischer FlaschenhalsLiteratur BearbeitenElizabeth Kolbert Das sechste Sterben Wie der Mensch Naturgeschichte schreibt Aus dem Englischen ubersetzt von Ulrike Bischoff Suhrkamp Berlin 2015 ISBN 978 3 518 42481 0 Einzelnachweise Bearbeiten I Newton 2007 Weather related mass mortality events in migrants Ibis 149 453 467 doi 10 1111 j 1474 919X 2007 00704 x Douglas W Kuehl Romona Haebler Charles Potter 1991 Chemical residues in dolphins from the U S Atlantic coast including Atlantic bottlenose obtained during the 1987 88 mass mortality Chemosphere Volume 22 Issue 11 1071 1084 doi 10 1016 0045 6535 91 90308 Z J L Maclean 1989 Indo Pacific red tides 1985 1988 Marine Pollution Bulletin Volume 20 Issue 7 304 310 doi 10 1016 0025 326X 89 90152 5 John J Christian Vagn Flyger David E Davis 1960 Factors in the mass mortality of a herd of sika deer Cervus nippon Chesapeake Science Volume 1 Number 2 79 95 doi 10 2307 1350924 J S Pearse amp A H Hines 1979 Expansion of a Central California Kelp Forest Following the Mass Mortality of Sea Urchins In Marine Biology Volume 51 Number 1 83 91 doi 10 1007 BF00389034 R J Livingston 1987 Historic trends of human impacts on seagrass meadows in Florida Proceedings of the symposium on subtropical tropical seagrasses of the southeastern United States August 12 1985 Gainesville Florida Hrsg Florida Fish and Wildlife Conservation Commission 139 151 M J Butler IV J H Hunt W F Herrnkind M J Childress R Bertelsen W C Sharp T R Matthews J M Field H G Marshall 1995 Cascading disturbances in Florida Bay USA cyanobacteria blooms sponge mortality and implications for juvenile spiny lobsters Panulirus argus Marine Ecology Progress Series 129 119 125 Normdaten Sachbegriff GND 4330377 8 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Massensterben amp oldid 225335410