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Spulen sind in der Elektrotechnik einerseits Wicklungen und Wickelguter die geeignet sind ein Magnetfeld zu erzeugen oder zu detektieren Sie sind elektrische Bauelemente oder sind Teile eines Gerates wie beispielsweise eines Transformators Relais Elektromotors Lautsprechers oder Elektromagneten Spulen in unterschiedlichen Formen mit und ohne Ferritkern Hochfrequenz drosseln Andererseits sind separate Spulen induktive passive Bauelemente deren wesentliche Eigenschaft eine definierte Induktivitat ist Sie werden uberwiegend im Bereich der Signalverarbeitung fur frequenzbestimmende Kreise z B in LC Schwingkreisen Tiefpassen Hochpassen Bandpassen zur Signalphasengangkorrektur zur Storungsunterdruckung zur Stromflussglattung oder als Energiespeicher in Schaltnetzteilen sowie vielen weiteren elektrischen und elektronischen Geraten eingesetzt Siehe auch Drossel Elektrotechnik Die Einsatzhaufigkeit der Spulen ist allerdings wesentlich geringer als die von Widerstanden und Kondensatoren da diese vielfach billiger und einfacher herstellbar sind und auch gunstiger in elektronischen Halbleiterschaltkreisen integrierbar sind Beim elektronischen Schaltungsentwurf wird daher haufig wenn irgend moglich die Nutzung von Spulen vermieden wenn diese mit Kondensatoren Widerstanden und aktiven Bauelementen Transistoren nachgebildet werden konnen beispielsweise mittels einer Gyrator Schaltung Die meisten Spulen bestehen aus mindestens einer Wicklung eines Stromleiters aus Draht Kupferlackdraht versilbertem Kupferdraht oder Hochfrequenzlitze der meist auf einem Spulenkorper Spulentrager gewickelt ist sowie uberwiegend mit einem weichmagnetischen Kern versehen ist Die Windungsanordnung und form der Drahtdurchmesser das Wickel und das Kernmaterial legen den Wert der Induktivitat und die Spulengute fest Daruber hinaus sind auch spiralformig angelegte Leiterbahnen auf Leiterplatten die gegebenenfalls mit umschliessenden Ferritkernen umgeben sind Spulen im Sinne eines induktiven passiven Bauelementes Die Windungen einer Spule mussen immer gegeneinander sowie gegen den haufig elektrisch leitenden Spulenkern isoliert sein um einen Windungsschluss zu verhindern der die Funktion der Spule wesentlich beeintrachtigen wurde Bei Spulen und Transformatoren mit mehreren Windungslagen bzw Wicklungen aus Kupferlackdraht sind ausserdem bei Spannungsdifferenzen ab etwa 50 Volt oft die einzelnen Windungslagen bzw Wicklungen z B durch Lackpapier gegen Spannungsdurchschlag zusatzlich isoliert Spule als Gedruckte Schaltung mit FerritkernInhaltsverzeichnis 1 Aufbau Bauteilbezeichnungen 2 Funktionsweise 3 Magnetfeld und Stromfluss 4 Spulenkerne 4 1 Spule mit Eisenkern 4 2 Kerne bei Hochfrequenzspulen 5 Hochfrequenzspulen 5 1 Spulen fur Oszillatoren 6 Wechselstromverhalten 6 1 Spulengleichung 6 2 Parasitarelemente 7 Zu und Abschaltvorgange bei Gleichspannung 8 Bedruckung Farbcodes 9 Fertigung 10 Anwendungen 10 1 Spulen mit fester Induktivitat 10 2 Veranderliche Induktivitaten 10 2 1 Variometer 10 2 2 Abgleichspule 10 2 3 Rollspule 10 2 4 Transduktoren 11 Bezeichnungen 11 1 Bauformspezifisch 11 2 Erfinder und Marken 11 3 Anwendung 11 4 Einsatzzweck 12 Siehe auch 13 Literatur 14 Weblinks 15 EinzelnachweiseAufbau Bauteilbezeichnungen Bearbeiten Schaltzeichen fur Spulen links nach IEC 617 4 1983 rechts nach IEC 617 4 1996 und DIN EN 60617 4 1997 Eine Spule ist ein aufgewickelter Draht wobei die Windungen voneinander isoliert sind Eine Windung ist ein Umlauf einschliesslich der Zuleitungen Es gibt nur ganzzahlige Windungszahlen Ein Wickelkorper Spulenkorper muss nicht zwingend vorhanden sein Fehlt der Wickelkorper oder ist er aus nichtmagnetischem Material spricht man im mechanischen bzw elektrischen Sinne von Luftspulen Der Spulenkorper dient hier meist nur der mechanischen Stabilisation des Drahtes und hat im Gegensatz zum Spulenkern keinen magnetischen Einfluss Spulen gibt es auch in flacher Spiralform und mit rechteckigem oder beliebig anders geformtem Spulenquerschnitt Sie konnen als spiralformige Leiterbahn auch direkt auf einer Leiterplatte realisiert sein Spulen besitzen eine bestimmte Induktivitat diese Induktivitat kann ihr eigentlicher Zweck z B Drosselspulen Filterspulen oder nur sekundare Eigenschaft sein z B Transformatoren Zugmagnete Relaisspulen Bei Elektromotoren werden die Spulen als Wicklung und z B bei der Pupinspule als Bespulte Leitung bezeichnet Neben dem aufgewickelten Draht und dem Spulenkorper weist die Spule im Inneren oft einen Spulen Kern s u auf um die Induktivitat zu erhohen Das Wort Spule weist auf die Bauform hin siehe Spule Rolle Die Induktivitat einer Spule wird in der Einheit Henry gemessen siehe Henry Einheit Funktionsweise BearbeitenDie Haupteigenschaft von Spulen ist ihre Induktivitat Die Induktivitat ergibt sich aus der Anzahl der Windungen der Spule dem von der Spule eingeschlossenen Material und den Abmessungen Durch die magnetische Verkettung Flussverkettung der einzelnen Windungen untereinander bedingt durch die raumlich nahe Anordnung der einzelnen Windungen steigt die Induktivitat von gewickelten Spulen theoretisch im Quadrat mit der Windungsanzahl Eine Verdoppelung der Windungszahl bei gleichen geometrischen Abmessungen bewirkt somit eine Vervierfachung der Induktivitat 1 Wird an die Anschlusse der Spule eine elektrische Spannung angelegt so andert sich der Strom welcher bei diesem Versuch durch die Spannungsquelle hindurchfliesst nicht schlagartig Bei einer idealen Spule mit der Induktivitat 1 H und einer Spannung von 1 V ist der Strom nach 1 s auf 1 A angewachsen Eine Spannung kann auch am ohmschen Widerstand Innenwiderstand einer nicht idealen Spule selbst entstehen oder an einem in den Stromkreis der Spule eingefugten Widerstand Die Anderung des Stromes durch die angelegte Spannung bzw den Spannungsabfall kommt erst zum Erliegen wenn durch den Strom am Innenwiderstand eine entsprechende Gegenspannung entsteht Eine kurzgeschlossene ideale Spule vergleiche Supraleiter entladt sich theoretisch niemals Gleichzeitig mit dem Strom durch den Spulendraht entsteht ein Magnetfeld in der Spule Ein sich andernder magnetischer Fluss eines von aussen angelegten Magnetfeldes erzeugt an einer kurzgeschlossenen Leiterschleife einen Induktionsstrom und an den Enden des offenen elektrischen Leiters entsprechend eine Selbstinduktionsspannung Diese Spannung ist dabei so gerichtet dass sie ihrer Ursache dem Strom entgegenwirkt Lenzsche Regel Eine Zunahme der Anderungsrate des magnetischen Flusses fuhrt zur Erhohung der Spannung die dem Strom entgegenwirkt Der Proportionalitatsfaktor zwischen sich zeitlich anderndem Strom durch den Leiter und der dabei entstehenden Selbstinduktionsspannung wird als Induktivitat bezeichnet Reale Spulen besitzen neben der eigentlichen gewunschten Induktivitat auch noch andere im Regelfall unerwunschte elektrische Eigenschaften wie einen elektrischen Widerstand parasitare Kapazitaten und damit mindestens eine elektrische Resonanzstelle Eigenresonanz Parallelschwingkreis oder bei einem die Induktivitat erhohenden Spulenkern eine storende Remanenz sowie Wirbelstromverluste Alle diese Parameter sind temperatur und arbeitsfrequenzabhangig Ihr Einsatz ist daher auch nur bis zu einer bauelementetypischen maximalen Grenzfrequenz sinnvoll wo noch ein ausreichender induktiver Blindwiderstand bzw Phasenwinkel in der entsprechenden Einsatzschaltung wirkt Soll ein hochwertiger Widerstand bestehend aus einem langen aufgewickelten Widerstands Draht dagegen eine besonders geringe Induktivitat haben muss der mechanische Widerstandsdrahttrager z B ein Porzellanrohr mit Kontaktschellen bifilar mit einem gegenlaufigen Draht bewickelt werden So heben sich die entgegengesetzt gerichteten magnetischen Flusse nahezu auf Dieses Verfahren wird beispielsweise fur Drahtlastwiderstande fur den hohen Niederfrequenzbereich bis etwa 100 kHz angewendet Magnetfeld und Stromfluss Bearbeiten Magnetfeld einer SpuleFolgende Merksatze konnen benutzt werden um festzustellen welches Ende einer Spule bei einem durch sie fliessenden Gleichstrom einen magnetischen Nord und welches Ende einen Sudpol bildet als Stromrichtung ist die technische Stromrichtung d h vom Plus zum Minus Pol zu benutzen Schaut man auf ein Spulenende und wird dieses im Uhrzeigersinn vom elektrischen Strom durchflossen so entsteht dort ein magnetischer Sudpol Schaut man auf ein Spulenende und wird dieses gegen den Uhrzeigersinn vom elektrischen Strom durchflossen so entsteht dort ein magnetischer Nordpol Umfasst man mit seiner rechten Hand die Windungen der Spule so dass die Finger ausser dem Daumen entlang der Windungen jeweils in die technische Stromrichtung gerichtet sind so zeigt der Daumen in die Richtung des magnetischen Nordpols der Spule Im Inneren einer schlanken Spule Lange viel grosser als Durchmesser der Lange l l mit n n Windungen in denen ein elektrischer Strom I I fliesst entsteht das Magnetfeld mit der Feldstarke H I n l H I cdot frac n l Die Flussdichte B ergibt sich mit der vom Spulenkern s u abhangigen Materialkonstanten mr und der magnetischen Feldkonstanten m0 4p 10 7 H m somit zu B m r m 0 H m r m 0 I n l B mu r cdot mu 0 cdot H mu r cdot mu 0 cdot I cdot frac n l Spulenkerne BearbeitenSpulenkerne haben die Aufgabe die Induktivitat der Spule zu verstarken oder zu verringern Die durch einen magnetischen Kern erreichte Erhohung der Induktivitat fuhrt zu einer Verringerung der fur einen bestimmten Induktivitatswert erforderlichen Windungszahl bzw Leiterlange und damit zur Verringerung des storenden elektrischen Widerstandes der Spule Kerne aus elektrischen Leitern wie Kupfer oder Aluminium die durch Feldverdrangung die Induktivitat verringern werden zur Abstimmung von Schwingkreis Spulen im Hochfrequenzbereich z B bei UKW Tunern verwendet Spule mit Eisenkern Bearbeiten Wirbelstrome im Eisenblock oben und in laminierten Blechen unten Spule mit Schalenkern Festinduktivitaten mit Farbringen Oben 6 8 µHMitte 22 µHUnten 2 2 µHWird in eine Spule ein Eisenkern eingesetzt so wird durch dessen ferromagnetische Eigenschaften die Permeabilitat und damit auch die magnetische Flussdichte in der Spule erhoht Somit kommt man mit wesentlich weniger Windungen und dadurch mit viel weniger Bauelementevolumen aus um eine benotigte Induktivitat zu erreichen Ab einer bestimmten materialabhangigen Flussdichte tritt aber eine storende Sattigungsmagnetisierung des Kerns auf Weil das Eisen des Kerns ein elektrischer Leiter ist wird darin wie in einer von Wechselstrom durchflossenen Kurzschluss Spule ein unerwunschter Wirbelstrom induziert der den Eisenkern erwarmt Diesen Wirbelstrom kann man verringern wenn der Kern nicht aus einem massiven Stuck Eisen sondern aus einem Stapel von Eisenblechen besteht Diese mussen voneinander durch Lackschichten oder fruher Papier isoliert sein um den Wirbelstrom zu unterbrechen Bei sehr hohen Frequenzen wird die Spule mit elektrisch nichtleitendem Pulver Pressstoff oder ferrimagnetischem Material wie zum Beispiel Ferrit gefullt um die Induktivitat zu erhohen Diese magnetischen Kernmaterialien weisen typischerweise einen Hysterese Effekt Remanenz auf der zu elektrischen Verlusten fuhrt weil bei jeder Periode eines Wechselstroms der Kern ummagnetisiert werden muss Ausserdem kommt dadurch eine Verformung der Stromkurve mit zusatzlichen Spitzen in jeder Periode zustande die bei manchen Anwendungen unwillkommen ist da sie den Klirrfaktor erhohen Die Verluste die durch Wirbelstrome und Hysterese auftreten nennt man Eisenverluste Auch wird das Einschaltverhalten von Spulen mit Eisenkern wesentlich komplexer weil je nach Zustand des Kerns vor dem Einschalten fast gar keine Magnetisierung besteht oder aber als Remanenz schon eine merkliche Magnetisierung wirkt die entweder der Strompolaritat entspricht oder auch entgegengesetzt sein kann und dann durch den Einschaltstrom erst ummagnetisiert werden muss Diese Effekte fuhren dazu dass im Extremfall beim Einschalten einer Spannung Sicherungen auf Grund eines moglichen Einschaltstromstosses bis zum zeitlichen Erreichen der nominellen erst spater strombegrenzenden Induktivitat vorher schon ansprechen obwohl eigentlich gar kein Uberlastfall vorliegt Bei grosseren Induktivitaten wie Transformatoren oder Drosselspulen mit Eisenkern muss in Wechselstrom Leistungsanwendungen daher haufig speziell fur den Einschaltfall besondere Vorsorge getroffen werden siehe beispielsweise bei Transformatorschaltrelais Aber auch beim Ausschalten sind auftretende Selbstinduktionsspannungen schaltungstechnisch zu beachten Bei Kleinsignalanwendungen fuhren die Hystereseeffekte lediglich zu einer verminderten Gute des Bauteils im Einschaltmoment Bei Spulen und besonders bei Transformatoren grosserer Leistung schon ab wenigen Watt beginnend tritt haufig im Niederfrequenzbereich eine storende akustische Gerauscherzeugung des Kernmaterials auf das als Netzbrummen bezeichnet wird Es hat seine Ursache in geringen mechanischen Grossenanderungen des Kerns auf Grund des wechselnden Magnetfeldes siehe Magnetostriktion Vermindert werden kann dieser Effekt durch Vakuumtrankung mit Speziallack was gleichzeitig noch die Spannungsfestigkeit zwischen verschiedenen Transformator Spulen erhoht Die Elementarmagnete im Eisenkern richten sich nach den Polen der Spule Ist der Nordpol links so sind die Nordpole der Elementarmagneten ebenfalls links Die Feldlinien treten demnach am Nordpol aus und dringen am Sudpol wieder in das Spuleninnere ein Im Spuleninneren verlaufen die Feldlinien von Sud nach Nord Bei einer langgestreckten Spule mit vielen Windungen ist das Magnetfeld im Inneren homogen es ahnelt dem Magnetfeld zwischen den Schenkeln eines Hufeisenmagneten Im Aussenraum ahnelt das Spulenfeld dem eines Stabmagneten Kerne bei Hochfrequenzspulen Bearbeiten Meist wird fur diesen Zweck ein Kern aus gepresstem magnetischem Pulver Pulverkern oder Ferrit verwendet Zur Filterung hochfrequenter Storungen werden unter anderem Toroidspulen bzw Ringkerndrosseln eingesetzt Bei abstimmbaren Spulen werden Ferritkerne mit einem Gewinde verwendet Details dazu im Abschnitt Abgleichspule Hochfrequenzspulen Bearbeiten Kreuzwickelspule aus HF Litze mit trimmbarem Eisenpulverkern fur den MittelwellenbereichMit zunehmender Frequenz werden die Strome immer mehr an die Oberflache des Drahtes verdrangt Skineffekt Die Drahtoberflache entscheidet dann zunehmend uber die Gute der Spule Ab ca 100 kHz verwendet man zur Verringerung der Verluste daher oft Hochfrequenzlitze als Wickelmaterial sie besteht aus mehreren voneinander isolierten feinen Drahten Ab etwa 50 MHz werden die Spulen meist freitragend mit dickerem Draht ausgefuhrt Eine versilberte Oberflache kann die Verluste zusatzlich vermindern Kerne fur Hochfrequenzspulen bestehen aus einem ferromagnetischen elektrisch nichtleitenden Material Damit werden Wirbelstrome im Kern verhindert Auch mit der Bauform kann man eine Spule hochfrequenztauglich machen indem man bei solchen mit hohen Windungszahlen beispielsweise fur den Mittelwellenbereich parasitare Kapazitaten durch besondere Wickelformen verringert Waben Korbboden oder Kreuzwickelspulen Spulen fur Oszillatoren Bearbeiten Spulen in Oszillatoren oder auch Bandfiltern sollen grundsatzlich ihre Induktivitat moglichst genau einhalten Ein geringer noch vorhandener Temperaturkoeffizient der hauptsachlich durch das verwendete Kernmaterial verursacht wird kann durch einen gegengerichteten Temperaturkoeffizienten der verwendeten Schwingkreiskapazitat bei entsprechender Bauelementeauswahl und Dimensionierung der Teilkondensatoren fast vollstandig kompensiert werden Luftspulen konnen bei Erschutterung durch kleinste Induktivitatsanderungen eine Frequenzmodulation verursachen Sie werden deshalb auf einen Spulenkorper gewickelt mit Lack oder Kleber fixiert oder ganz in Wachs eingebettet Wechselstromverhalten Bearbeiten Phasenverschiebung zwischen Strom und Spannung durch induktive Belastung Verbraucherzahlpfeilsystem Strom und Spannungspfeile zeigen im Bauelement in dieselbe RichtungWird eine Spule an Wechselspannung angelegt so wechseln der Strom und das Magnetfeld ebenfalls periodisch ihre Richtung Zwischen dem zeitlichen Verlauf des Spulenstromes i t und der Klemmenspannung u t besteht der Zusammenhang u t L d i t d t u t L cdot frac mathrm d i t mathrm d t wobei t die Zeit und L die Selbstinduktivitat der Spule ist Hier sind Strom und Spannung wie bei passiven Bauelementen ublich im Verbraucherzahlpfeilsystem angegeben Da der Strom wegen des Energietransports in das magnetische Feld nur allmahlich steigen bzw fallen kann folgt er dem Verlauf der Spannung stets mit zeitlicher Verzogerung er ist phasenverschoben Unter idealen Bedingungen bei vernachlassigbar kleinem ohmschen Widerstand eilt die Wechselspannung dem Strom um 90 voraus Es besteht eine Tragheit der Spule gegen Stromanderungen Merksatz Bei Induktivitaten die Strome sich verspaten Fliesst Strom durch eine Spule wird im Magnetfeld Energie gespeichert E m a g 1 2 L I 2 E mathrm mag tfrac 1 2 LI 2 Rechnerisch folgt die Phasenverschiebung aus den Ableitungsregeln fur trigonometrische Funktionen Wird beispielsweise ein sinusformiger Strom i t I 0 sin w t i t I 0 cdot sin omega t in die Spule eingepragt so ergibt sich die Spannung an der Spule durch mathematische Ableitung zu u t L d i t d t w L I 0 cos w t u t L cdot frac mathrm d i t mathrm d t omega L cdot I 0 cdot cos omega t Das Verhaltnis von maximaler Spulenspannung und maximalem Spulenstrom betragt bei sinusformiger Anregung U 0 I 0 w L frac U 0 I 0 omega L Der Spule kann so ein komplexer Wechselstromwiderstand Impedanz Z j w L underline Z mathrm j omega L zugeordnet werden der jedoch im Gegensatz zu einem ohmschen Widerstand keine Leistung in Warme Verlustleistung umsetzt Das ruhrt daher dass wahrend einer Viertelperiode von der Spule Energie aufgenommen und in der nachsten Viertelperiode wieder abgegeben wird Dadurch pendelt die Energie nur hin und her ohne Arbeit zu verrichten Man nennt diese spezielle Form von Widerstand Blindwiderstand und den Strom Blindstrom Fur eine Spule der Induktivitat L und einen Wechselstrom der Frequenz f errechnet sich der Blindwiderstand Reaktanz X ℑ Z X Im underline Z zu X 2 p f L w L X 2 pi f cdot L omega cdot L mit der Dimension V A w 2 p f omega 2 pi f nennt man die Winkelfrequenz oder auch Kreisfrequenz Der Blindwiderstand wachst mit steigender Frequenz wobei der ohmsche Drahtwiderstand gleich bleibt Daher hat eine fur Wechselspannung konzipierte Spule an einer gleich grossen Gleichspannung f 0 Hz einen sehr viel geringeren Widerstand da nur noch der Drahtwiderstand den Strom behindert Spulengleichung Bearbeiten Zusammenhang von Selbstinduktionsspannung und Klemmenspannung Flache einer Spule mit drei WindungenDie Spulengleichung u t L d i t d t u t L cdot frac mathrm d i t mathrm d t ergibt sich in der angegebenen Form ausschliesslich bei linearem Materialverhalten des Kerns mit B m 0 m r H B mu 0 mu r H und bei einer vernachlassigbar kleinen elektrischen Feldstarke im Wickeldraht Dies soll im Folgenden mithilfe von Induktions und Durchflutungsgesetz gezeigt werden Das Induktionsgesetz lautet in allgemeiner Form A E d s A B t d A oint limits partial A vec E text d vec s iint limits A frac partial vec B partial t mathrm d vec A Es soll in diesem Fall fur eine ruhende Konturlinie A partial A angewendet werden und kann daher auch in der speziellen Form A E d s d d t A B d A oint limits partial A vec E text d vec s frac text d text d t iint limits A vec B mathrm d vec A notiert werden Als Integrationsweg wahlen wir den im nebenstehenden Bild mit gestrichelten Linien eingezeichneten Weg dort r partial r statt A partial A Die zugehorige Spulenflache wird im zugehorigen Video veranschaulicht Berucksichtigt man dass die elektrische Feldstarke im Leiter naherungsweise gleich null ist so speist sich das Ringintegral uber die elektrische Feldstarke E vec E ausschliesslich aus der negativen Klemmenspannung u t u t Das negative Vorzeichen kommt daher dass der Integrationsweg entgegen der Pfeilrichtung der Klemmenspannung durchlaufen wird Somit gilt u t d d t A B d A u t frac text d text d t iint limits A vec B mathrm d vec A Bei linearem Kernverhalten sind der magnetische Fluss PS A B d A Psi iint limits A vec B mathrm d vec A durch die Gesamtspule und der Strom i t i t zueinander streng proportional so dass man einen Proportionalitatsfaktor L L die sog Induktivitat einfuhren kann Es gilt dann u t d d t L i t u t frac text d text d t left L cdot i t right Wenn das Kernmaterial sein Verhalten mit der Zeit nicht andert und seine Position relativ zu den Schleifen konstant bleibt ist L zeitunabhangig und man kann auch schreiben u t L d d t i t u t L cdot frac text d text d t left i t right Parasitarelemente Bearbeiten Zeigerdiagramm des Scheinwiderstandes Z einer SpuleReale Spulen zeigen im Wechselstromkreis ein Phanomen das mit Hilfe des topologischen Zeigerdiagramms erklart werden kann Der aquivalente ohmsche Serienwiderstand ESR der als Kupferwiderstand mit Gleichstrom bestimmt werden kann scheint im Wechselstrombetrieb hoher zu sein Grunde dafur sind bauart und materialbedingte zusatzliche Verluste Wirbelstrom und Ummagnetisierungsverluste im Kern Skineffekt und Proximity Effekt Sie fuhren dazu dass eine geringere Veranderung der Phasenlage des Stromes bzw ein hoherer Wirkanteil der elektrischen Verlustleistung auftritt als es aufgrund des Kupferwiderstandes zu erwarten ware Scheinbar andert sich demnach der ESR der Realteil von Z gegenuber dem mit Gleichstrom bestimmten Wert Diese parasitaren Komponenten konnen zum Beispiel mit einer Messbrucke nachgewiesen werden die in der Lage ist Real und Imaginarteil getrennt zu messen Ersatzschaltbild einer Spule mit magnetisierbarem KernIm Ersatzschaltbild der Spule mit der Induktivitat L kann der ESR als Serienschaltung vom Kupferwiderstand RCu und einem frequenzabhangigen Kernwiderstand RFe dargestellt werden Der Kernwiderstand setzt sich aus dem Wirbelverlust dem Hysterese und dem Nachwirkungsanteil zusammen Ein weiterer parasitarer Effekt sind die Kapazitaten zwischen den Windungen untereinander und zwischen den Windungen und Anschlussen Diese Parasitarkapazitaten der Spule werden als Wicklungskapazitat CP im Ersatzschaltbild zusammengefasst und liegen parallel zur Induktivitat Die Parasitarkapazitaten beeinflussen den Scheinwiderstand einer Spule deutlich Bei Erhohung der Frequenz von Null an steigt der Scheinwiderstand zunachst so an wie es aufgrund der Induktivitat zu erwarten ware Bei der Eigenresonanzfrequenz erlangt er dann seinen Maximalwert um anschliessend wieder zu sinken nun zeigt die Spule kapazitives Verhalten Dieses Phanomen ist nachteilig bei Filter und Entstoranwendungen wo es erforderlich ist dass auch sehr hohe Frequenzen durch die Spule noch ausreichend gedampft werden Man verringert den Effekt indem man die Spule einlagig und langgestreckt oder kreuzlagig ausfuhrt Auch das verteilte Nacheinander Bewickeln mehrerer Kammern ist ublich Oft muss man bei Filteranwendungen z B Netzfilter verschiedene Spulenbauformen kombinieren um einerseits hohe Induktivitat und andererseits eine geringe parasitare Kapazitat zu erzielen Siehe auch Blindleistungskompensation und komplexe WechselstromrechnungZu und Abschaltvorgange bei Gleichspannung Bearbeiten Zu und Abschaltvorgang an einer realen Spule RDraht 10 W mit idealer Freilaufdiode oben Selbstinduktionsspannung Mitte Strom unten Speisespannung die Zeitachse ist in auf die Zeitkonstante normierten Einheiten skaliertSchaltet man eine reale das heisst verlustbehaftete Spule an eine Gleichspannung nehmen Strom sowie Spannung folgenden zeitlichen Verlauf beim Einschaltvorgang i L t I 0 1 e t t U 0 R L 1 e t R L L i mathrm L t I 0 cdot biggl 1 mathrm e frac t tau biggr frac U 0 R mathrm L cdot biggl 1 mathrm e frac t cdot R mathrm L L biggr u L t U 0 e t t U 0 e t R L L displaystyle u mathrm L t U 0 cdot e frac t tau U 0 cdot e frac t cdot R mathrm L L beim Ausschaltvorgang i L t I 0 e t t U 0 R L e t R L L i mathrm L t I 0 cdot e frac t tau frac U 0 R mathrm L cdot e frac t cdot R mathrm L L u L t U 0 e t t U 0 e t R L L displaystyle u mathrm L t U 0 cdot e frac t tau U 0 cdot e frac t cdot R mathrm L L mit t L R L displaystyle tau tfrac L R mathrm L Zeitkonstante L L Induktivitat der Spule t t Zeit R L R mathrm L ohmscher Draht Widerstand der Spule I 0 U 0 R L I 0 tfrac U 0 R mathrm L U 0 U 0 GleichspannungDieser Zusammenhang zeigt dass sich der in einer Spule fliessende Strom nicht sprunghaft andern kann Beim Einschalten eines Gleichstromkreises mit einer Spule verhindert die der Betriebsspannung entgegenwirkende Induktionsspannung einen raschen Stromanstieg Dieser folgt den Gesetzen einer Exponentialfunktion Wenn R L R mathrm L einen hohen Wert annimmt wird t tau kleiner somit ist der Stromanstieg auf den Endwert I 0 I 0 eher abgeschlossen Ein plotzliches Abschalten des Spulenstromes d i d t tfrac mathrm d i mathrm d t to infty ist nicht moglich In der Realitat entsteht beim Versuch den Strom zu unterbrechen eine Spannungsspitze umgekehrter Polaritat deren Hohe nur von der parasitaren Kapazitat der Spule und anderen spannungsbegrenzenden Effekten elektrischer Durchbruch Uberschlage Schaltlichtbogen abhangt Sie konnen Schaden durch Uberspannung verursachen Mit Gleichstrom betriebene Spulen werden daher oft durch eine parallelgeschaltete Schutzdiode geschutzt die beim Abschalten des Speise Stroms das Weiterfliessen des Spulen Stroms ermoglicht und die in der Spule gespeicherte magnetische Energie W 1 2 L I 2 W tfrac 1 2 L I 2 grosstenteils im Spulendraht und zu einem kleinen Teil in der Diode in Warmeenergie umwandelt Die hohe Spannungsspitze an den Anschlussen der Spule wird damit verhindert allerdings dauert es langer bis der Strom auf geringe Werte abgesunken ist Fur den Abschaltvorgang mit einer idealen Freilaufdiode gilt i t I 0 e t t i t I 0 cdot mathrm e frac t tau Die Zeitkonstante t tau ist der Quotient aus Induktivitat und Drahtwiderstand L R L tfrac L R mathrm L sie kann bei grossen Induktivitaten hoher Gute einige Sekunden betragen Die Zeitkonstante gleicht derjenigen zu Beginn der Einschaltkurve und lasst sich durch eine an den Beginn des Strom Zeitverlaufs angelegte Tangente bestimmen bei der diese den Endwert I 0 I 0 schneidet Zu diesem Zeitpunkt t t t tau betragt der Wert der Stromanstiegskurve i t 0 632 1 I 0 i tau 0 6321 cdot I 0 Die Steilheit der Tangente im Nullpunkt errechnet sich aus tan a I 0 t tan alpha frac I 0 tau Diese Stromanstiegsgeschwindigkeit d i d t tfrac mathrm d i mathrm d t oft angegeben in A m s mathrm tfrac A mu s ist ein wichtiger Wert fur eine Vielzahl von Anwendungen wie Thyristorschalter Schaltnetzteile Spannungswandler Entstorglieder Hier werden uberall Spulen zur Energiespeicherung oder zur Begrenzung der Stromanstiegsgeschwindigkeit eingesetzt Der Spulenstrom steigt in der Praxis aufgrund des meist relativ kleinen Realteiles der Spulenimpedanz zu Beginn fast linear mit der Zeit an Theoretisch wurde der Strom durch eine Spule an konstanter Spannung immer weiter steigen die gespeicherte Energie wurde immer schneller proportional zum Quadrat der Zeit grosser werden In der Praxis wird die Energie die in einer Spule gespeichert werden kann aus folgenden Grunden begrenzt Das gegebenenfalls vorhandene Kernmaterial gerat ab einer bestimmten Flussdichte in Sattigung wodurch die Induktivitat stark sinkt das fuhrt zu einem schnellen und starken Stromanstieg Mit steigender Stromstarke durch die Spule fallt am elektrischen Widerstand R L R mathrm L des Spulendrahts schliesslich die gesamte Spannung ab der Strom kann sich nicht weiter erhohen Es wird immer mehr elektrische Leistung in Warmeleistung I 2 R L I 2 cdot R mathrm L umgewandelt und es droht eine Uberhitzung Aufgrund ihrer oben beschriebenen Eigenschaften konnen periodisch geschaltete Spulen zur Erzeugung von hohen Spannungen aus kleinen Spannungen benutzt werden zum Beispiel Zundspule Spannungswandler Funkeninduktor Aufwartswandler und Schaltregler Umgekehrt konnen sie zur Strombegrenzung in Wechselspannungskreisen Vorschaltdrossel Kommutatordrossel und zur verlustarmen Herabsetzung von Spannungen Abwartswandler und Glattung von Stromen Siebdrossel eingesetzt werden Bedruckung Farbcodes BearbeitenUm die Induktivitat einer Spule anzugeben werden manchmal Farbcodes nach folgenden Schemata verwendet Farbcode fur Spulen gemass IEC 62 1974 Farbe Induktivitat in µH Toleranz1 Ring 2 Ring 3 Ring Multiplikator 4 Ring keine 20 silber 1 10 2 0 01 10 gold 1 10 1 0 1 5 schwarz 0 0 1 100 1 braun 1 1 1 101 10 rot 2 2 1 102 100 orange 3 3 1 103 1 000 gelb 4 4 1 104 10 000 grun 5 5 1 105 100 000 blau 6 6 1 106 1 000 000 violett 7 7 1 107 10 000 000 grau 8 8 1 108 100 000 000 weiss 9 9 1 109 1 000 000 000 Farbcode fur Spulen gemass MIL C 15305 2 Farbe Induktivitat in µH Toleranz1 Ring breit 2 bis 4 RingZiffer 5 Ring Multiplikator 6 Ring keine 20 silber Anfang 10 gold Komma 5 schwarz 0 100 braun 1 101 1 rot 2 102 2 orange 3 103 gelb 4 104 grun 5 105 0 5 blau 6 106 violett 7 107 grau 8 108 weiss 9 109 Die 3 Ziffer ist optional Alternativ wird die Induktivitat vor allem bei hoheren Werten gemass IEC 61605 2017 durch eine dreistellige Zahl angegeben Dabei bedeuten die ersten beiden Ziffern den Wert in µH die dritte Ziffer die Anzahl der angehangten NullenBeispiel Der Aufdruck 472 bedeutet 4700 µH 4 7 mH Fertigung Bearbeiten Hauptartikel Spulenwickeltechnik In der Spulenwickeltechnik haben sich zahlreiche Methoden und Verfahren etabliert Die wichtigsten sind die Linear Flyer und Nadelwickeltechnik Die Anlagen fur die Spulenwicklungen kosten zwischen 150 000 Euro fur einfache Maschinen und gehen bis zu 4 Millionen Euro fur Anlagen der Grossserienproduktion 3 Anwendungen BearbeitenSpulen mit fester Induktivitat Bearbeiten Spulen werden u a in Transformatoren Elektromagneten Dosierpumpen Relais Schaltschutzen elektrodynamischen und elektromagnetischen Lautsprechern dynamischen Mikrofonen Tauchspule Tonabnehmern fur elektrische Gitarren oder Basse Stromwandlern als Ablenkspule an Fernsehbildrohren in Galvanometern Drehspulmesswerken Dreheisenmesswerken Elektromotoren Zundspulen und analoganzeigenden Quarzuhren eingesetzt In elektronischen Schaltungen kommen sie u a als frequenzbestimmendes Element oder als Drossel Elektrotechnik zu Siebungszwecken zum Einsatz Gewundene elektrische Leiter in Drahtwiderstanden Wendelantennen Spiralantennen Wanderfeldrohren und Gluhwendeln werden nicht als Spulen bezeichnet Im Kreis verlaufende Luftspulen werden nach dem geometrischen Korper auch als Toroid bezeichnet Veranderliche Induktivitaten Bearbeiten Variometer Bearbeiten Kugelvariometer mit FerritkernWerden zwei Spulen entweder in Reihen oder Parallelschaltung elektrisch verschaltet und durch eine mechanisch veranderbare Gegeninduktivitat magnetisch miteinander gekoppelt entsteht ein Variometer 4 Die Gesamtinduktivitat wird dabei durch die Veranderung der magnetischen Kopplung der Gegeninduktivitat zwischen den beiden im Wert fixen Spulen erzielt Es gibt verschiedene Ausfuhrungsformen vom Variometer wie das Schiebespulenvariometer das Drehspulenvariometer und das Kugelvariometer Anwendung ist unter anderem die Anpassung der Sendeendstufen hoherer Leistung an die Sendeantenne bei veranderlicher Betriebsfrequenz durch eine einstellbare Induktivitat In diesem Fall ist das Variometer ublicherweise als Luftspule ohne magnetischen Kern ausgefuhrt Eine weitere Bauform von Variometern beruht auf der Bewegung von magnetischen Kernen im Inneren von Zylinderspulen Diese Kerne konnen entweder aus hochpermeablem Material sein Induktivitat erhoht sich beim Hineinbewegen oder aus gut leitendem Metall Induktivitat verringert sich beim Hineinbewegen durch Feldverdrangung Die erste Variante wird im Lang Mittel und Kurzwellenbereich eingesetzt die zweite im UKW Bereich Die Variometerabstimmung erfolgt mit einer linearen Bewegung weshalb sie fur Senderwahltasten besser geeignet ist als die Abstimmung per Drehkondensator Daher wurde sie trotz des hoheren Aufwandes von Anfang der 1950er bis in die 1970er Jahre hinein vorwiegend in Autoradios verwendet wo sie auch eine mechanische Senderspeicherung uber mehrere Wahltasten ermoglichte Das 1952 von Blaupunkt prasentierte erste UKW Autoradio der Welt der Autosuper A 52 KU 5 hatte wie auch spatere Modelle wie die rohrenbestuckten Autoradios Schonburg und Saaleck beides DDR Fabrikate ca 1958 vier Sendervorwahltasten mit Variometerabstimmung Abgleichspule Bearbeiten Zwei Abgleichspulen in einem Fernsehgerat aus dem Jahre 1980 Die Spulen sind etwa 8 mm hochAbgleichspulen sind einstellbare Induktivitaten die zur einmaligen Einstellung Abgleich von frequenzbestimmenden Elementen z B Schwingkreisen oder Bandpassen vorgesehen sind und in dieser Funktion vergleichbar mit Trimmkondensatoren die ebenfalls nur zum einmaligen Abgleich verstellt werden Durch Hinein oder Herausdrehen des Spulen Ferritkerns mit einem amagnetischen nichtmetallischen Abgleichbesteck wird die erforderliche Induktivitat eingestellt und so die gewunschte Resonanzfrequenz des Schwingkreises bzw die Durchlassbreite Bandbreite des Bandpasses festgelegt Wenn eine HF Spule einen Kern aus Aluminium oder einem anderen elektrisch leitfahigen Material zum Abgleich hat verringert das Hineindrehen des Kerns die Induktivitat Ein tieferes Hineindrehen bewirkt eine Verdrangung des Magnetfeldes der Spule Oft erfolgt der Abgleich von Volldraht Luftspulen mit wenigen Windungen auch durch mechanisches Zusammen oder Auseinanderbiegen der Windungen Fruher wurden Abgleichspulen in allen Bereichen der professionellen Nachrichtentechnik in vielen elektrischen Messgeraten sowie der Unterhaltungselektronik verwendet Speziell in der Radio und Fernsehgeratefabrikation mit ihren grossen Stuckzahlen erforderte der Gerateabgleich einen hohen personellen und instrumentellen Aufwand in der Endfertigung Mit dem technischen Fortschritt wurden die einstellbaren Induktivitaten zunehmend von speziellen Schaltungen wie der elektronischen Phasenregelschleife PLL mit Schwingquarz oder dem spannungsgesteuerten Oszillator VCO ersetzt und waren bald auch gunstiger zu fertigen Spater erfolgte mit Trend zu immer hoheren Frequenzen eine rein digitale Signalverarbeitung Einzig ein Quarzkristall der als Referenzfrequenz dient ist abzugleichen Rollspule Bearbeiten Eine Rollspule fur Anpassung der SendeantenneEine Roll oder Rollenspule ist eine Spule mit einstellbarer Induktivitat welche insbesondere im Megahertzbereich und bei hoheren Leistungen zur Ankopplung eines Sender im Lang Mittel und Kurzwellenbereich an eine Sendeantenne Anwendung findet Es handelt sich um passive Anpassungsnetzwerke um die Impedanz des Sendeverstarkers an die der Antenne anzupassen 6 Eine Rollspule wie in nebenstehender Abbildung besteht aus einer drehbaren steifen Spule auf deren Windungen eine kontaktierende Rolle wie auf einer Schiene lauft wenn die Spule gedreht wird Ebenso kann sich die Rolle der Schleifer oder eine Kontaktzunge drehbar im Inneren der feststehenden Spule befinden Durch die Drehung verandern sich wirksame Lange und Windungszahl beziehungsweise die Lage der Anzapfung der Spule Je nach Ausfuhrung konnen Rollenspulen in Anpassgliedern im Leistungsbereich von einigen 10 W bis zu einigen 100 kW eingesetzt werden Kleinere Rollspulen welche auch im Amateurfunk fur Kurzwelle verwendet werden sind von Hand einstellbar Grossere Rollspulen oder Rollspulen welche im laufenden Betrieb ofter verandert werden mussen sind motorisch angetrieben Transduktoren Bearbeiten Transduktoren gestatten die Veranderung der Induktivitat mittels eines durch eine zweite Wicklung fliessenden Gleichstromes Sie werden auch als Magnetverstarker bezeichnet und beruhen auf der Sattigung des Kernes durch die Vormagnetisierung aufgrund des steuernden Gleichstromes Durch diese verringern sich die Permeabilitat des Kernes und damit die Induktivitat der Spule Bezeichnungen Bearbeiten Spulen unterschiedlicher BauformenWie bei vielen passiven Bauelementen tragen auch Spulen recht viele unterschiedliche Namen die historisch gewachsen sind und sich auf die Bauform den Erfinder die Anwendung oder das ist eine Besonderheit bei Spulen als Halbfabrikat auf das damit hergestellte Bauelement zuruckfuhren lassen Bauformspezifisch Bearbeiten Bifilarspule engl bifilar coil ist eine Spule mit zwei zugleich und parallel bifilar also mit zwei Drahten gewickelten Wicklungen Die beiden Wicklungen haben zueinander einen besonders hohen Koppelfaktor Chipinduktivitat SMD Spule Mikroinduktivitat Spule mit besonders kleinen Abmessungen Mehrschicht Keramikinduktivitat auch Multilayer Keramikinduktivitat SMD Spule hergestellt durch Sintern einer Schichtstruktur aus Ferriten und Leitpaste Luftspule Spule die keinen Kern enthalt und deren mechanische Stabilitat sich auch der Stabilitat des Wickeldrahtes ergibt planare Spule auch Planarspule auch Induktivitat Wicklung Eine Spule deren Windungen auf derselben Ebene liegen zum Beispiel auch als Spiralspule auf einer Leiterplatte geatzt Solenoid ist eine Zylinderspule Schwingspule und Tauchspulen sind die beweglichen Antriebseinheiten elektrodynamischer Antriebe und Lautsprecher sie werden bei Stromdurchfluss durch die Lorentzkraft ausgelenktErfinder und Marken Bearbeiten Barker Spule ist eine massive Helmholtz Spule und wird in der Kernspinresonanzspektroskopie auch NMR Spektroskopie von engl nuclear magnetic resonance verwendet Braunbekspule dient in der geomagnetischen Forschung zur Magnetfeldmessung auf Raumfahrzeugen Garrettspule in Metalldetektoren benannt nach dem Firmengrunder vermutlich Gattungsname Helmholtzspule ist eine besondere Spulenanordnung zur Erzeugung eines nahezu gleichformigen Magnetfeldes Pupinspule engl loading coil war eine bespulte Leitung im Telefonnetz bei der zur Verringerung der Dampfung der hohen NF Frequenzanteile der Telefonate Spulen eingesetzt wurden Maxwellspule ist eine Spule mit einem konstanten Feldgradienten im Innern der Spule siehe auch Helmholtzspule Oudinspule engl Oudin coil ist eine unterbrechende Entladespule zur Erzeugung von Funken mit hohen Frequenzen Rogowskispule ist eine toroidformige Luftspule und dient als Bestandteil elektrotechnischer Messgerate zur Messung von Wechselstrom Teslaspule ist die mit ihrer Resonanzfrequenz angeregte Sekundarspule eines Tesla Transformators zur Erzeugung von i d R hochfrequenten Wechselstromen mit sehr hoher Spannung Anwendung Bearbeiten Drossel ist ein induktives Bauelement welches zur Drosselung Dampfung und Funkentstorung unerwunschter Frequenzen sowie zur Strombegrenzung oder zur Energiespeicherung eingesetzt wird Entmagnetisierungsspule dient zur Entmagnetisierung magnetisierbarer Teile z B Loch bzw Schlitzmaske einer Fernseh Bildrohre Single Coil ein einspuliger Tonabnehmer fur elektrische Gitarren Zundspule oder Induktionsspule ist ein Bauteil der Zundanlage eines Ottomotors oder einer Gasfeuerungsanlage zur Erzeugung hoher Impulsspannung Steckspule ist eine Spule auf einem Stecksockel die durch einfaches Austauschen zur Frequenzbandumschaltung in Rundfunkempfangern und Frequenzmessern dientEinsatzzweck Bearbeiten Ablenkspule Lautsprecherspule Motorspule Relaisspule Transformatorspule Ubertragerspule und viele andere mehr sind Halbfabrikate Wicklungen meist auf einem Wickeltrager die geeignet sind ein Magnetfeld zu erzeugen oder zu detektieren und Teil einer technischen Induktivitat sind eines induktiven passiven Bauelementes wie z B eines Ubertragers oder Transformators Teil eines elektromechanischen Bauelementes wie zum Beispiel eines Relais Motors Lautsprechers Mikrofons oder Tonabnehmers oder Teil einer Bildrohre Ablenkspule sind Siehe auch BearbeitenGenerator Detektorempfanger Luftspule RahmenantenneLiteratur BearbeitenTadeusz Adamowicz Handbuch der Elektronik eine umfassende Darstellung fur Ingenieure in Forschung Entwicklung und Praxis Originaltitel Poradnik inzyniera ubersetzt von A Dworak Franzis Munchen 1979 ISBN 3 7723 6251 6 Der Brockhaus Naturwissenschaft Technik 2003 ISBN 3 7653 1060 3 Dieter Sautter Hans Weinerth Lexikon Elektronik und Mikroelektronik VDI Dusseldorf 1990 ISBN 3 18 400896 7 Dieter Nuhrmann Werkbuch Elektronik Franzis Munchen 1981 ISBN 3 7723 6543 4 Otto Zinke Hans Seither Widerstande Kondensatoren Spulen und ihre Werkstoffe Springer Berlin 1982 ISBN 3 540 11334 7 Martin Gerhard Wegener Moderne Rundfunk Empfangstechnik Franzis Munchen 1985 ISBN 3 7723 7911 7 Weblinks Bearbeiten Commons Spule Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wikibooks Spule als Energiespeicher einfach erklart Lern und Lehrmaterialien Wikibooks Feld einer Zylinderspule mathematisch erklart Lern und Lehrmaterialien Anleitung zur Bestimmung der Induktivitat einer Spule mit einfachem MessverfahrenEinzelnachweise Bearbeiten Spulen Memento vom 24 September 2015 im Internet Archive PDF 599 kB Ausfuhrliche Beschreibung der FH Emden Color code MIL Memento vom 4 November 2013 im Internet Archive Achim Kampker Elektromobilproduktion Springer 2014 S 149 154 Variable Induktivitat bis circa 50 µH Abgerufen am 5 Juni 2021 Autoradio Programm 1952 Memento vom 7 April 2014 im Internet Archive Wenn muntere Tone Sie begleiten Graham A Jones David H Layer Thomas G Osenkowsky National Association of Broadcasters Engineering Handbook NAB Engineering Handbook CRC Press 2013 Normdaten Sachbegriff GND 4182601 2 lobid OGND AKS LCCN sh85065808 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Spule Elektrotechnik amp oldid 232110568