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Weichmagnetische Werkstoffe sind Materialien die sich in einem Magnetfeld leicht magnetisieren lassen Diese magnetische Polarisation kann z B durch einen elektrischen Strom in einer stromdurchflossenen Spule um einen Magnetkern oder durch Anwesenheit eines Permanentmagneten erzeugt werden Die Polarisation fuhrt in allen weichmagnetischen Werkstoffen zu einer vielfach hoheren magnetischen Flussdichte als sie das von aussen wirkende magnetische Feld in Luft erzeugt Vereinfacht ausgedruckt verstarkt ein weichmagnetisches Material ein ausseres Magnetfeld um die Werkstoffpermeabilitat Weichmagnetische Werkstoffe besitzen eine Koerzitivfeldstarke von weniger als 1000 A m Wenn ein ausseres Magnetfeld die Koerzitivfeldstarke ubersteigt wird auch die Richtung des magnetischen Flusses im Werkstoff umgedreht Hysteresekurve eines weichmagnetischen Trafokerns Inhaltsverzeichnis 1 Abgrenzung 2 Stoffgruppen 3 Klassifizierung 4 Bauformen 5 Anwendungen 6 LiteraturAbgrenzung BearbeitenIm Gegensatz zu hartmagnetischen Werkstoffen dies sind beispielsweise Dauermagneten wird bei weichmagnetischen Stoffen der Hystereseverlust beim Ummagnetisieren z B in einem Transformator oder im Wechselfeld in Generatoren und Elektromotoren klein gehalten Da neben dem Hystereseverlust auch der Wirbelstromverlust verringert werden soll werden bei netztypischen Frequenzen widerstandserhohende Legierungszusatze wie Silizium und Aluminium bei Eisenlegierungen verwendet Bei hohen Frequenzen werden wenig oder nichtleitende Ferrite eingesetzt Stoffgruppen BearbeitenMan verwendet zwei weichmagnetische Stoffgruppen Zur Unterscheidung sind besonders die Permeabilitat und die Verluste von Bedeutung Metalle massiv gebundene Pulver Bleche kristalline oder amorphe Bander fruher auch Drahte keramische Werkstoffe Ferrite Die metallischen Werkstoffe basieren vor allem auf den ferromagnetischen Metallen Eisen Cobalt und Nickel Hier unterscheidet man drei Hauptgruppen kristalline Legierungen amorphe Legierungen nanokristalline Legierungen Die keramischen Werkstoffe sind vor allem Ferrite auf Basis von Metalloxiden wobei die beiden Stofffamilien Mangan Zink MnZn und Nickel Zink NiZn im Vordergrund stehen Klassifizierung BearbeitenEine Klassifizierung wird in der Norm IEC 60404 1 vorgenommen Eisen sogenanntes Weicheisen Stahle mit niedrigem Kohlenstoffanteil Stahle mit Silizium Zusatz FeSi Elektroblech und band Andere Stahlsorten Nickel Eisen Legierungen FeNi Cobalt Eisen Legierungen FeCo Andere Legierungen z B FeAl FeAlSi FerriteBauformen BearbeitenWeitverbreitete Bauformen weichmagnetischer Werkstoffe bzw die ausseren Formen in denen sie Verwendung finden sind folgende Kernbleche Ringkerne Schnittbandkerne Geklebte Blechpakete Form und Massivteile Pulverkerne Geteilte Kernformen wie UU UI EE EI EC RM Schalen Schwerpunkt Ferrite Dunne Schichten DrahteAnwendungen BearbeitenDie Hauptanwendungen fur weichmagnetische Werkstoffe liegen uberwiegend im Bereich der Elektrotechnik und sind Motoren und Generatoren Transformatoren Ubertrager Drosseln Spulen Baluns Relais und Schutze Fehlerstrom Schutzschalter FI Schutzschalter Bauteile zur Ultraschallerzeugung Magnetostriktion Mechanische Filter und Verzogerungsleitungen Magnetkopf fur die Informationsspeicherung in hartmagnetischen Stoffen Magnetband Festplatte Magnetstreifen fruher auch Drahte Diebstahlsicherung Warensicherungsetikett Induktive Sensoren Reedkontakte FerritantennenLiteratur BearbeitenGerhard M Fasching Werkstoffe fur die Elektrotechnik Mikrophysik Struktur Eigenschaften 4 Auflage Springer 2005 ISBN 978 3 211 22133 4 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Weichmagnetische Werkstoffe amp oldid 230223136