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Eine Phasenregelschleife PLL nach englisch phase locked loop ist ein Regelkreis mit einem gesteuerten Oszillator dessen Phase der eines ausseren Signals nachgefuhrt wird Bei Phasenregelschleifen ist die Abhangigkeit der Stellgrosse von der Regelabweichung der Phasenverschiebung periodisch Die Regelung kann also auf verschiedene relative Phasenlagen einrasten die sich um ganze Vielfache von 2p 360 unterscheiden Im eingerasteten Zustand ist die Frequenz des Oszillators die des Referenzsignals Anwendungen findet die PLL in der Nachrichten Regel und Messtechnik wie beispielsweise zur Realisierung von Filtern zur Modulation und Demodulation in digitalen Kommunikationssystemen zur Taktruckgewinnung und Synchronisation Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Aufbau 2 1 Ordnung einer PLL 2 1 1 Erste Ordnung 2 1 2 Zweite Ordnung 2 1 3 Dritte Ordnung 2 2 Betriebsbereiche 2 3 Digitale PLL 3 Unterschiede gegenuber anderen Oszillatorbauweisen 3 1 Vorteile 3 2 Nachteile 4 Anwendungen 4 1 PLL als Nachlauffilter 4 2 PLL als Demodulator und Modulator 4 3 Frequenzsynthese 4 4 Nachrichtentechnik Messtechnik 4 5 Taktruckgewinnung 4 6 Taktsynchronisation 4 7 Energietechnik 5 Erweiterungen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenErste Erwahnungen von analogen Phasenregelschleifen finden sich in britischen Arbeiten aus den fruhen 1920er Jahren 1 Die Schaltungen wurden mit Elektronenrohren realisiert und dienten in Folgejahren als Schaltungsteil in der damals aufkommenden Funktechnik und wurden unter anderem in Uberlagerungsempfangern eingesetzt Ziel war dabei die Minimierung der notwendigen Abstimmkreise und deren Stabilisierung im Betrieb 2 Wichtige Arbeiten zu den Grundlagen ausgehend von der Theorie zu ruckgekoppelten Verstarkern lieferten in den 1930er Jahren die Arbeiten von Hendrik Wade Bode mit dem Bode Diagramm und Harry Nyquist mit dem Stabilitatskriterium von Nyquist 3 4 Darauf basierend wurden Phasenregelschleifen zunehmend auch in der Regelungstechnik zum Steuern von Aktoren wie Servomotoren verwendet Bereits Anfang der 1950er Jahre wurden Phasenregelkreise zur Horizontalsynchronisation von Fernsehgeraten verwendet und es wurden erste Phasenregelschleifen zum Empfang der aufkommenden UKW Radioprogramme im Rahmen der Frequenzdemodulation eingesetzt 5 Es folgten Anwendungen im Bereich der Fernsehtechnik insbesondere im Bereich des Farbfernsehens nach der NTSC Fernsehnorm nbsp ON Semiconductor HC4046AMitte der 1960er Jahre setzte eine starke Verbreitung der PLL im Bereich der Konsumelektronik wie den Radio und Fernsehgeraten ein Die in der Anfangszeit diskret realisierten analogen Regelschleifen wurden zunehmend in integrierten Schaltungen IC zusammengefasst und von Firmen wie Signetics als fertige Bauelemente angeboten 6 Daraus entwickelten sich im Elektroniksektor populare Phasenregelschleifen wie die von RCA entwickelte PLL Schaltung 74 4046 Dieser TTL Schaltkreis wird heute in CMOS Technik die schnelle TTL kompatible Variante ist der 74HCT4046 und die langsame stromsparendere ist der CD4046 7 realisiert Der IC fand grosse Verbreitung und wird auch noch im Jahr 2020 von verschiedenen Herstellern angeboten Anfang der 1980er Jahre wurden die ersten digitalen Phasenregelschleifen entwickelt die fur den Bereich der digitalen Signalverarbeitung und der damit verknupften Synchronisation von Sender und Empfangsgeraten wesentlich sind 8 Phasenregelschleifen wurden auch verschiedenartig im Aufbau modifiziert wie es beispielsweise die Costas Loop zur Demodulation von digitalen Ubertragungen darstellt Aufbau Bearbeiten nbsp Aufbau einer PhasenregelschleifeDie einfachste Form einer PLL besteht aus vier Komponenten in einem Regelkreis Einem Phasenvergleicher der auch Phasenkomparator oder Phasendetektor genannt wird Dieser vergleicht an seinen beiden Eingangen die Phasenlage des Eingangssignals Y s mit der Phasenlage des gesteuerten Oszillators die gegebenenfalls durch n geteilt ist und liefert ein Ausgangssignal E s das in der Regelungstechnik auch als Fehlersignal Error Signal bezeichnet wird Nach einer Filterung wird E s zu einem analogen Signal welches dem Phasenfehler entsprechen soll Einem Schleifenfilter mit der Ubertragungsfunktion F s dem das Fehlersignal E s zugefuhrt wird und der an seinem Ausgang das Steuersignal oder Control Signal C s liefert Das Schleifenfilter ist zusammen mit einem Faktor k der Regler Einem steuerbaren Oszillator In analogen Schaltungen meist in Form eines spannungsgesteuerten Oszillators engl voltage controlled oscillator VCO realisiert der beispielsweise durch eine Kapazitatsdiode in seiner Frequenz verandert werden kann Bezuglich der Phase die es zu regeln gilt ist ein VCO ein Integralglied Ko s denn eine Phase ist das Integral einer Frequenz Der Faktor Ko 2p Dfo DUC heisst VCO Steilheit Zur vollstandigen Modellierung liegt vor diesem Integralglied ein Addierglied an dem die erwartete Steuerspannung des VCO zu subtrahieren ist Das Schleifenfilter liefert dann die VCO Steuerspannung wahrend sich am Integralglied fur den eingeschwungenen statischen Fall die Spannung null einstellt Das muss so sein denn ein Integralglied kommt erst zur Ruhe wenn seine Eingangsgrosse null ist Bei digitalen PLLs sind numerisch gesteuerte Oszillatoren engl numerically controlled oscillator NCO ublich Dieser Oszillator kann uber das Steuersignal C s in seiner Frequenz die dem Phasendetektor entweder direkt oder uber einen zusatzlichen Frequenzteiler zugefuhrt wird in bestimmten Grenzen beeinflusst werden Einem Frequenzteiler mit dem Teilerfaktor n der die Ausgangsphase O s des Oszillators durch n teilt und so die ruckgekoppelte Phase Z s an den Phasenvergleicher fuhrt Die Ubertragungsfunktion des Frequenzteilers heisst Z s O s 1 n Alle Phasen werden aus mathematischen Grunden in der Einheit rad Radiant angegeben Im eingeschwungenen Zustand ergibt sich mit dieser Anordnung eine Nachfuhrung der Oszillatorfrequenz so dass die Phase Z s der Referenzphase Y s folgt Je nach Anwendungsfall wird als Ausgang der PLL entweder das Fehlersignal E s das Steuersignal C s oder direkt die vom gesteuerten Oszillator erzeugte Schwingung mit deren Phase O s betrachtet Die drei Grundkomponenten werden je nach Anwendung verschieden ausgewahlt und bestimmen das dynamische Betriebsverhalten des Regelkreises Als Phasendetektor kommen bei analogen PLLs Analogmultiplizierer zur Anwendung beispielsweise eine Gilbertzelle die im Bereich kleiner Fehlerwerte bei E s nahe dem Wert 0 ein angenahert lineares Ubertragungsverhalten aufweist Die Gilbertzelle ist auch bei digitaler Ubersteuerung funktional obwohl sie dadurch zum XOR Glied wird Bei digitalen PLLs kommen Exklusiv Oder Gatter oder sequentielle Logikschaltungen in Form von Flipflops zur Anwendung Sehr verbreitet besonders auch in analogen PLLs sind Vorwarts Ruckwartszahler mit 1 bit Speichertiefe die nicht nur die Phase hochlinear vergleichen sondern fur den Fall dass die PLL noch nicht eingerastet ist auch die Schlupfrichtung anzeigen Durch die Information uber die Schlupfrichtung zieht der Regler die VCO Frequenz so weit heran dass der Phasenregelkreis einrasten kann Ohne solch einen Phase Frequency Detektor PFD ist das Fangen durch langsames Sweepen des VCOs erreichbar Die Art des Phasendetektors bestimmt also das sogenannte Einrastverhalten der PLL Wenn die Eingangsfrequenz in einem unerwunschten Fall neben der durch n geteilten Frequenz des Oszillators bleibt herrscht permanenter Phasenschlupf mit unruhigem Verhalten Das PLL System ist dann nicht eingerastet Ordnung einer PLL Bearbeiten Unter dem Begriff Ordnung einer PLL behandeln einige traditionelle PLL Bucher die Frage nach dem geeigneten Regler Eine Ordnungszahl ist hier anders definiert als beim Filter Der lineare Schleifenfilter hat unter Einbeziehung des Ripple Filters auch ein Tiefpassverhalten aber die Eckfrequenz ist relativ hoch Zur besseren Ubersicht fehlt deshalb in vereinfachten Schaltungen der Kondensator des Ripple Filters und der zugehorige Pol spielt zunachst keine Rolle Auch ein Totzeitglied wie es im PFD entsteht bleibt vorerst unberucksichtigt Die Ubertragungsfunktion der offenen Schleife G s engl open loop transfer function besteht aus dem Produkt der Ubertragungsfunktionen die in der Schleife liegen G s k F s K O n s displaystyle G s frac k cdot F s cdot K O n s nbsp Speziell fur F s 1 folgt daraus G s wAs s wobei nun der Zahler wAs k Ko n einer primaren Zielvorgabe fur die 0 dB Bandbreite entspricht nach der sich k zu richten hat k ist hier in Volt rad definiert wAs s bestimmt nun die Hauptasymptote im Bodediagramm die mit 20 dB Dekade fallt Fur eine der moglichen Ubertragungsfunktion der geschlossenen Regelschleife H s O s Y s engl closed loop transfer function folgt H s O s Y s n G s 1 G s displaystyle H s frac O s Y s frac n cdot G s 1 G s nbsp Ein Stuck oberhalb von wAs behalt H s stets den Amplitudengang 20 dB Dekade unabhangig von der Wahl der folgenden Regler Erste Ordnung Bearbeiten Bei einer PLL erster Ordnung wird als Besonderheit das Fehlersignal E s direkt dem gesteuerten Oszillator zugefuhrt es gilt also E s k F s C s mit F s 1 und mit einem konstanten Faktor k der nur eine Verstarkung oder Dampfung ausdruckt So ein Proportionalregler mit dem Faktor k der nur in engen Grenzen frei wahlbar ist muss die VCO Steuerspannung erzeugen konnen Das schafft er fur den gewunschten eingeschwungenen Fall nur wenn der Phasenvergleicher einen Wert liefert der noch auf seine begrenzte Kennlinie passt Anderenfalls kann die PLL niemals einrasten Deshalb hat eine PLL erster Ordnung nur fur den Fall eine praktische Bedeutung dass ein hardwaremassig vorhandenes Addierglied einen passenden vorher bekannten Wert zu E s k hinzufugt Zweite Ordnung Bearbeiten Stehen solche Werte nicht zur Verfugung ist ein Integralregler erforderlich genauer ein Proportional Integral Regler der dafur sorgt dass der Fehler E s am Phasenvergleicher null werden kann Diesem Vorteil steht der Nachteil gegenuber dass das erste Einschwingen langsamer ist und dass bei der Integration wegen eines Kondensators mehr Chipflache benotigt wird Zur Stabilisierung der Regelschleife geht der Proportional Integralregler ab einer bestimmten Frequenz in das Verhalten eines Proportionalreglers uber Das ist der PI Regler F s 1 wPI s wie er in einer sogenannten PLL zweiter Ordnung zum Einsatz kommt wPI muss kleiner wAs sein Da F s nun fur Frequenzen grosser wPI wieder die Verstarkung 1 annimmt behalt G s seinen 0 dB Durchgang nahe der gewunschten Bandbreite wAs wobei wieder der 0 dB Schnittpunkt der Hauptasymptote im Bodediagramm Massstab ist Durch das PI Glied kommt eine nun doppelt so steile Asymptote hinzu welche die Hauptasymptote bei wPI schneidet und die 0 dB Achse bei wn wAs 2 z Hierbei sind Dampfungsfaktor z und Eigenfrequenz wn Elemente eines Polynoms zweiter Ordnung welches sich im Nenner von H s ergibt Um den primaren Entwurfsparameter wAs bei allen weiteren Betrachtungen zu bewahren und um eine Zielvorgabe nicht aus den Augen zu verlieren ist es vorteilhaft wn in weiteren Gleichungen zu eliminieren mit wn wAs 2 z Dritte Ordnung Bearbeiten Wer die Definition der Ordnungszahl einfach halten will kann sich auf die Zahl der Integralglieder beschranken die in der Schleife liegen Befindet sich beispielsweise vor dem PI Regler noch ein PI Regler resultiert eine PLL dritter Ordnung mit folgender Ubertragungsfunktion der offenen Schleife G s w A s s 1 w P I s 2 displaystyle G s frac omega As s cdot left 1 frac omega PI s right 2 nbsp Nach dem allgemeinen Nyquistkriterium ist das System stabil Der erste PI Regler nimmt im eingeschwungenen statischen Fall an Eingang und Ausgang den Wert null ein PLLs dritter Ordnung ermoglichen es Phasenfehler bei konstanter Chirprate zu verkleinern In den unten angegebenen Literaturquellen werden die verschiedenartigen Typen von PLLs je nach Ordnung und innerhalb einer Ordnung in unterschiedlichen Typen klassifiziert und tabelliert Betriebsbereiche Bearbeiten nbsp Betriebsbereiche einer PLLDie Abweichung der Eingangsfrequenz von der von dem steuerbaren Oszillator erzeugten Frequenz fc beschreibt verschiedene Betriebsbereiche einer PLL die fur das Verhalten des Regelkreises wesentlich sind Es wird dabei zwischen dem eingerasteten Betriebsbereich engl lock der PLL in dem stabiles Regelverhalten vorliegt dem Einrastverhalten wo die Regelschleife moglicherweise in den eingerasteten stabilen Betriebszustand ubergeht und dem nicht eingerasteten freilaufenden Betriebszustand unterschieden In nebenstehender Grafik sind die vier wesentlichen Betriebsbereiche angegeben wobei die Abweichung der Eingangsfrequenz durch eine horizontale symmetrische Abweichung von der zentrischen Lokalfrequenz fc symbolisiert ist Die genauen Grenzwerte hangen von der Art des Phasendetektors und des Schleifenfilters ab Die Bereiche bedeuten Haltebereich engl hold in range Ist der grosste Bereich die eingerastete Phasenregelschleife kann in diesem Bereich bei langsamer und nicht sprunghafter Anderung der Eingangsfrequenz folgen In diesem Fall liegt Regelverhalten vor Ziehbereich engl pull in range In diesem Bereich kann die PLL aus dem nicht eingerasteten Zustand nur mit Uberspringen einer oder mehrerer Perioden in den eingerasteten Zustand uberwechseln Ausrastbereich engl pull out range Bei Anlegen eines Frequenzsprunges am Eingang an die eingerastete PLL kann sie in diesem Bereich ohne Uberspringen einer Periode folgen Auch in diesem Fall liegt Regelverhalten vor Fangbereich engl lock in range In diesem Bereich kann die PLL aus dem nicht eingerasteten Zustand direkt ohne Uberspringen einer Periode in den eingerasteten Zustand uberwechseln Dieser Bereich ist der schmalste Bereich um die Oszillatorfrequenz Ausserhalb des Haltebereichs liegt der nicht stabile freilaufende Betrieb vor in dem weder ein Einrasten noch ein Halten eines zuvor erfolgten eingerasteten Betriebs moglich ist Digitale PLL Bearbeiten Phasenregelschleifen konnen im Rahmen der digitalen Signalverarbeitung auch als sogenannte digitale PLL abgekurzt DPLL realisiert werden Wesentlich dabei ist der Ubergang von einem zeitkontinuierlichen System zu einem zeitdiskreten System und an die Stelle der kontinuierlichen Laplace Transformation zur Analyse tritt die diskrete Z Transformation Ein Vorteil von DPLLs besteht in der leichteren Reproduzierbarkeit Die Klassifizierung ab welchem Umfang eine PLL als DPLL zu werten ist ist in der Literatur nicht einheitlich So kann nur ein Teil der PLL beispielsweise nur das Schleifenfilter als Digitalfilter realisiert werden Typischerweise werden dabei die Entwurfsmethoden einer analogen PLL als Grundlage fur die DPLL verwendet Bei All DPLLs wird die komplette Regelschleife inklusive NCO in digitalen Schaltungen aufgebaut Sogenannte Software PLLs die die Regelschleife als ein sequentielles Programm in einem digitalen Signalprozessor realisieren und meist bei niedrigen Frequenzen Anwendung finden zahlen ebenfalls zu dem Bereich der DPLLs Bei Software PLLs werden auch komplexe Phasendetektoren basierend auf der Hilbert Transformation eingesetzt 9 Unterschiede gegenuber anderen Oszillatorbauweisen BearbeitenVorteile Bearbeiten Obwohl die erzeugte Frequenz in Stufen variiert werden kann besitzt sie die gleiche relative Langzeit Stabilitat wie der Referenzoszillator der auf einer festen Frequenz arbeiten und daher sehr frequenzstabil sein kann Nachteile Bearbeiten Erhohter technischer Aufwand im Vergleich zu anderen Oszillatorschaltungen Anwendungen BearbeitenPLLs umfassen ein breites Anwendungsgebiet und im folgenden Abschnitt sind beispielhaft einige Anwendungsbereiche beschrieben PLL als Nachlauffilter Bearbeiten Betrachtet man Frequenz und Phase des Referenzsignals als Eingangsgrosse und das Oszillatorsignal als Ausgangsgrosse so verhalt sich die beschriebene Anordnung ahnlich wie ein elektrischer Bandpass wobei die Ubertragungseigenschaften im Wesentlichen durch die Dimensionierung des Schleifenfilters festgelegt sind Von besonderer Bedeutung bei der Anwendung der PLL als Bandpassfilter ist die Tatsache dass dabei eine automatische Nachfuhrung auf die Frequenz des Eingangssignals erfolgt Gleichzeitig besteht bei dieser Anordnung die Moglichkeit sehr kleine Nachfuhrbandbreiten zu realisieren Sie eignet sich daher in besonderem Masse zur Regeneration von verrauschten Signalen veranderlicher Frequenz PLL als Demodulator und Modulator Bearbeiten Mit dem Referenzsignal als Eingangsgrosse und der Oszillator Stellspannung als Ausgangsgrosse eignet sich die PLL zur Anwendung als FM Demodulator solange die Modulationsfrequenz kleiner als die Nachfuhrbandbreite bleibt Die oben beschriebene Filterwirkung der PLL bleibt dabei erhalten so dass auch noch extrem gestorte Signale demoduliert werden konnen Benutzt man die Ausgangsspannung des Phasendetektors als Ausgangssignal dann lasst sich die PLL als Demodulator fur phasenmodulierte Signale einsetzen In diesem Fall muss die Nachfuhrbandbreite kleiner als die niedrigste Modulationsfrequenz gewahlt werden PLL basierte Phasendemodulatoren hatten in der Ara der analogen Signalverarbeitung zeitweise Bedeutung in der Satellitenkommunikation erlangt Analog zu den Funktionen als Demodulator lasst sich die PLL als PM und FM Modulator einsetzen Ein PLL System kann mit einem wahlbaren Hub frequenzmoduliert betrieben werden Aber ohne kompensatorische Massnahmen ist die Modulation durch das System gefiltert Frequenzsynthese Bearbeiten nbsp Prinzipschaltung eines PLL Regelkreises nbsp Phasenrauschen eines PLL Oszillators im KW Bereich Bei einem Quarzoszillator ware die entsprechende Kennlinie eine fast vertikale Linie am linken Bildrand Ein Anwendungsbereich der PLL ist die Frequenzsynthese Das nebenstehende Bild zeigt ein Blockschaltbild eines PLL basierten Frequenzsynthesizers Ein VCO spannungsgesteuerter Oszillator erzeugt das Ausgangssignal Im Ruckfuhrungszweig der PLL ist ein Frequenzteiler vorgesehen der die VCO Frequenz vor dem Phasendetektor um einen einstellbaren Faktor herunterteilt Das Referenzsignal der PLL wird typischerweise von einem genauen und stabilen Quarzoszillator bereitgestellt Im eingerasteten Zustand wird der VCO auf eine Frequenz geregelt die um den Teilerfaktor grosser ist als die Frequenz des Referenzsignals Durch Andern des Teilerfaktors lasst sich somit die Frequenz des VCOs auf genau ganzzahlige Vielfache der Referenzfrequenz einstellen Ein wesentlicher Aspekt dabei ist dass die Genauigkeit und Stabilitat der festen Referenzfrequenz auch fur die einstellbare Ausgangsfrequenz gelten Die beschriebene Anordnung lasst sich mit den heute verfugbaren Bauteilen zu geringen Kosten auf kleinstem Raum aufbauen und findet beispielsweise in Mobiltelefonen Radios Fernsehtunern und Funkgeraten massenhafte Anwendung Typische Ausgangsfrequenzen liegen hier bei einigen hundert MHz typische Referenzfrequenzen bei einigen 100 kHz Frequenzteiler und Phasendetektor sind dabei meist in einer integrierten Schaltung realisiert wahrend der VCO und das Schleifenfilter oft diskret aufgebaut werden Wichtige Aspekte beim Entwurf eines PLL Frequenzsynthesizers sind die spektrale Reinheit des Ausgangssignals die Frequenzauflosung und die fur eine Frequenzanderung benotigte Einrastzeit Die spektrale Reinheit wird wesentlich von den Eigenschaften des VCOs aber auch von den Rauscheigenschaften der ubrigen Komponenten sowie von einem zweckmassigen Aufbau Abschirmung Filterung bestimmt Die Frequenzauflosung ist beim oben beschriebenen System gleich gross wie die Referenzfrequenz Die Einrastzeit hangt wesentlich von der Regelbandbreite ab die aber nicht frei wahlbar ist sondern im Hinblick auf die benutzte Referenzfrequenz und die spektrale Reinheit des Ausgangssignals optimiert werden muss Bei der Dimensionierung praktischer Systeme zeigt sich dass eine hohe Frequenzauflosung im Widerspruch zu den Forderungen nach spektraler Reinheit und kurzer Einrastzeit steht Dieser Widerspruch ist durch Verwendung eines Frequenzteilers der die VCO Frequenz durch gebrochene Faktoren dividiert auflosbar Dazu muss der Teilfaktor zeitlich so variiert werden dass sich im Mittel der gewunschte gebrochene Einstellwert ergibt 10 Am Ausgang des Phasendetektors entsteht dabei allerdings eine Storgrosse die mit geeigneten Gegenmassnahmen kompensiert oder gefiltert werden muss z B Delta Sigma Verfahren Mit derart aufgebauten PLL Synthesizern lassen sich beliebig feine Frequenzauflosungen bei gleichzeitig kurzesten Einrastzeiten und sehr hoher spektraler Reinheit realisieren Nachrichtentechnik Messtechnik Bearbeiten PLLs eignen sich zur Erzeugung von stabilen Frequenzen bis in den GHz Bereich Funktechnik Erzeugung von programmierbaren Frequenzen Erzeugung von hochfrequenten Takten fur Rechner sowie Synthesizer Tuner da mit Hilfe dieser Schaltungstechnik ein sehr exaktes Anwahlen bzw Ansteuern von Frequenzen moglich ist Einerseits ist es moglich mit einer festen Referenzfrequenz Quarz Oszillator und einem variablen Feedback Frequenzteiler eine prazise Ausgangsfrequenz zu erzeugen was dem genannten Synthesizer Prinzip entspricht Andererseits kann man eine variable Frequenz mittels fest eingestelltem Feedback Frequenzteiler mit einem fixen Faktor multiplizieren Neben der Anwendung als Frequenzerzeuger werden PLL Schaltungen vor allem zur Demodulation von frequenz oder phasenmodulierten Signalen fur Taktsynchronisation und Taktruckgewinnung eingesetzt Je nachdem fur welche Anwendung die PLL verwendet wird unterscheidet sich auch wo das Ausgangssignal abgegriffen wird Die Frequenz des Oszillators wird z B bei Frequenz Modulatoren verwendet bei der Verwendung als Demodulator eines FM Signals die Abstimmspannung des VCO Taktruckgewinnung Bearbeiten Einige Datenstrome besonders serielle synchrone Datenstrome wie z B der Datenstrom des Magnetlesekopfes einer Festplatte werden ohne getrenntes Taktsignal gesendet bzw aus dem Speichermedium ausgelesen Zur Taktruckgewinnung aus dem empfangenen Signal ist eine spezielle Leitungscodierung der zu ubertragenden Nutzdaten notwendig wie das beispielsweise der Manchester Code darstellt Taktsynchronisation Bearbeiten Wenn parallel mit dem Datenstrom ein Takt gesendet wurde muss dieser wiederaufbereitet werden bevor er zur Verarbeitung der Daten genutzt werden kann Das kostet jedoch einige Zeit so dass Takt und Daten zunachst nicht mehr synchron zueinander sind Die PLL sorgt dafur dass der wiederaufbereitete Takt und der ursprungliche Takt und somit die Daten wieder synchron sind Energietechnik Bearbeiten Eine PLL wird auch verwendet um bei aktiven Systemen zur Leistungsfaktorkorrektur die Phasenlage aus den Aussenleiterspannungen zu gewinnen Mit Hilfe des Phasenwinkels kann eine Regelung vorgenommen werden die dafur sorgt dass die Aussenleiterstrome die gleiche Phasenlage wie die Phasenspannungen haben Damit kann der Grundschwingungsleistungsfaktor auf Werte knapp unter 1 gebracht werden und das Leitungsnetz wird nicht mit Blindleistung belastet Erweiterungen BearbeitenEine Delay Locked Loop DLL ist ahnlich wie eine PLL aufgebaut weist aber keinen eigenen Oszillator auf und arbeitet stattdessen mit einem einstellbaren Laufzeitglied Im Bereich der digitalen Frequenzsynthese spielt das Element der Direct Digital Synthesis DDS eine Rolle die im Rahmen einer digitalen PLL als NCO Anwendung findet Die Frequency Locked Loop FLL weist einen modifizierten Diskriminator auf und wird in der Literatur zur Gruppe der PLLs gezahlt Literatur BearbeitenDonald R Stephens Phase Locked Loops For Wireless Communications Digital analog and optical implementations 2 Auflage Kluwer Academic Publishers 2002 ISBN 0 7923 7602 1 Roland E Best Phase Locked Loops 6 Auflage McGraw Hill 2007 ISBN 978 0 07 149375 8 Dieter Scherer Bill Chan Fred Ives William Crilly Donald Mathiesen Low Noise RF Signal Generator Design Hewlett Packard Journal Februar 1981 Bar Giora Goldberg Digital Frequency Synthesis Demystified DDS and Fractional N PLLs LLH Technology Publishing Eagle Rock 1999 ISBN 1 878707 47 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Phase locked loops Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Alles zu PLL Software Berechnungen Anwendungen Definitionen PLL Tutorial Design Loop Filters For PLL Frequency Synthesizers Berechnung des Passive Loop Filters 3 Ordnung PLL Frequenzsynthesizer mit digitalem PotentiometerEinzelnachweise Bearbeiten J H Vincent On Some Experiments in Which Two Neigboring Maintained Oscillatory Circuits Affect a Resonanting Circuit Proceedings Royal Society Bd 32 Teil 2 1920 S 84 bis 91 H de Bellescise La reception Synchrone Onde Electrique 11 Ausgabe 1932 Hendrik Wade Bode Relations Between Attenuation and Phase in Feedback Amplifier Design Bell System Technical Journal 19 Ausgabe 1940 S 421 Harry Nyquist Regeneration Theory Bell System Technical Journal 11 Ausgabe 1932 S 126 J Ruston A Simple Crystal Discriminator for FM Oscillator Stabilization Proceedings of the IRE 39 Ausgabe Nr 7 1951 S 783 bis 788 A B Grebene H R Camenzind Phase Locking As A New Approach For Tuned Integrated Circuits ISSCC Digest of Technical Papers 1969 S 100 bis 101 Datenblatt der PLL 4046 PDF 442 kB von NXP Philips Memento vom 6 Februar 2009 im Internet Archive W C Lindsey C M Chie A Survey of Digital Phase Locked Loops Proceedings of the IEEE 69 Ausgabe Nr 4 1981 S 410 bis 430 J Tierney C M Rader A Digital Frequency Synthesizer IEEE Transaction on Audio and Electromagnetics Bd AU 19 1971 S 48 bis 57 Technical Brief SWRA029 Fractional Integer N PLL Basics PDF 6 9 MB von Texas Instruments Normdaten Sachbegriff GND 4174166 3 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Phasenregelschleife amp oldid 238518430