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Regelungstechnik ist eine Ingenieurwissenschaft welche die in der Technik vorkommenden Regelungsvorgange behandelt Struktur eines einfachen RegelkreisesEin technischer Regelvorgang ist eine gezielte Beeinflussung von physikalischen chemischen oder anderen Grossen in technischen Systemen Die sogenannten Regelgrossen sind dabei auch beim Einwirken von Storungen entweder moglichst konstant zu halten Festwertregelung oder so zu beeinflussen dass sie einer vorgegebenen zeitlichen Anderung folgen Folgeregelung Das Regelprinzip ist der Soll Istwertvergleich der Fuhrungsgrosse mit der negativ zuruckgefuhrten gemessenen Regelgrosse Der Regler bestimmt uber die Regelabweichung Regeldifferenz und den vorgegebenen Regelparametern eine Stellgrosse Diese wirkt uber die Regelstrecke so auf die Regelgrosse ein dass sie die Regelabweichung trotz vorhandener Storgrossen minimiert und die Regelgrosse je nach gewahlten Gutekriterien ein gewunschtes Zeitverhalten annimmt Bekannte Anwendungen im Haushalt sind die Konstant Temperaturregelung fur die Raumluft Heizungsregelung fur die Luft im Kuhlschrank oder fur das Bugeleisen Mit dem Tempomat wird die Fahrgeschwindigkeit im Kraftfahrzeug konstant gehalten Eine Folgeregelung ist im Allgemeinen technisch anspruchsvoller beispielsweise die Kursregelung mit einem Autopiloten in der Schifffahrt Luftfahrt oder Raumfahrt oder die Zielverfolgung eines beweglichen Objekts Die Regelungstechnik befasst sich auch mit der mathematischen Systemanalyse und Modelldefinition fur Regelkreise und ihre Komponenten um sie mit Differenzialgleichungen Ubertragungsfunktionen und Zustandsraumdarstellungen zu beschreiben Damit lasst sich das jeweilige Systemverhalten berechnen und ein optimaler Regler entwerfen Diese mathematische Systembeschreibung wird in der ubergeordneten Systemtheorie Ingenieurwissenschaften behandelt und auch auf andere dynamische Systeme wie beispielsweise Wirtschaft oder Klima angewandt Dieser Hauptartikel Regelungstechnik stellt uberschlagig das Spektrum der Regelungstechnik dar und bezieht sich dabei auf die Artikel Regelkreis Regler Regelstrecke und andere Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte der Regelungstechnik 2 Erklarung und Definition von Regelung und Steuerung 2 1 Einschlagige Normen 2 2 Definition des Begriffs Regelung 2 3 Erweiterte Erklarung des Begriffs Regelung 2 4 Prinzipien der Steuerung 2 5 Vor und Nachteile von Regelungen gegenuber Steuerungen 3 Technische Realisierung der Regelung und Steuerung 3 1 Analogtechnik 3 2 Digitaltechnik 3 3 Sonstige Realisierungen 3 4 Werkzeuge fur Rapid Prototyping in Forschung und Entwicklung 4 Technische Anwendungen 5 Regelkreis Entwurfsstrategien 5 1 Regelkreis Entwurfsstrategien fur lineare Systeme 5 2 Regelkreis Entwurfsstrategie bei gemischten linearen und nichtlinearen Systemen 5 3 Zweigrossenregelung als Beispiel fur Mehrgrossensysteme 6 Beispiel der Heizungsregelung eines Gebaudes 6 1 Dezentrale Raumtemperaturregelung 6 2 Hauptregler fur den Referenzwohnraum 6 3 Bezeichnungen fur Komponenten und Signale des Regelkreises 6 4 Definition Warmeenergie 6 5 Alternative stetige und unstetige Regelung 6 6 Unstetige Regelung 6 7 Aussengefuhrte Vorlauftemperaturbegrenzung 6 8 Storgrossen des Heizungsregelkreises 6 9 Simulation eines Heizungsregelkreises mit Teilmodellen 6 10 Grafische Darstellung der Temperaturwerte der Heizungsregelung 7 Mathematische Methoden zur Beschreibung und Berechnung eines Regelkreises 7 1 Gewohnliche Differentialgleichungen 7 2 Grundlagen der Ubertragungsfunktion als Systembeschreibung 7 2 1 Faktorisierung der Ubertragungsfunktion im s Bereich 7 2 2 Definition der Variablen s 7 2 3 Anmerkungen zur Ubertragungsfunktion 7 2 4 Ubertragungsfunktionen als Blockstruktur im Signalflussplan 7 2 5 Lineare Regelstrecken 7 2 6 Ubertragungsfunktion und Frequenzgang 7 3 Zeitinvariante und zeitvariante Regelstreckenkomponenten 7 4 Nichtlineares Ubertragungssystem 8 Grundlagen der numerischen Berechnung von dynamischen Ubertragungssystemen 8 1 Methode der numerischen Berechnung 9 Regelkreisentwurf 9 1 Haufige Anwendungen der Regelung physikalischer Grossen 9 2 Grundlagen des Regelkreises 9 3 Kenngrossen der Ubergangsfunktion des Regelkreises 9 4 Komponenten des Regelkreises 9 5 Regelkreis Entwurfsstrategien fur lineare zeitinvariante Systeme 9 6 Ubersicht Regelung mit nichtlinearen Reglern 9 7 Entwurf eines Reglers durch Polzuweisung in der s Ebene 9 8 Reglerentwurf mit der inversen Laplace Transformation 9 9 Digitale Regelung Ubersichtsdarstellung 9 10 Grundlagen Zustandsregelung 9 11 Fuzzy Regler 9 12 Unstetige Regler 10 Stabilitat 11 Mathematische Modelle der Regelstrecken 11 1 Experimentelle Identifikation einer Regelstrecke mit Hilfe einer Modellregelstrecke 11 2 Heuristische Einstellregeln fur einfache Regelungen 12 Lastenheft fur ein Regelsystem 13 Berufsverbande mit Bezug zur Regelungstechnik 14 Siehe auch 15 Literatur 16 Weblinks 17 EinzelnachweiseGeschichte der Regelungstechnik Bearbeiten Hauptartikel Geschichte der Regelungstechnik Die Beschaftigung des Menschen mit der Regelungstechnik begann zwischen dem 3 Jahrhundert v Chr und dem 1 Jahrhundert n Chr im antiken Griechenland Das einer Regelung zugrunde liegende Ruckkopplungsprinzip ist keine Erfindung des Menschen sondern ein seit je stattfindendes Naturphanomen Die moderne Regelungstechnik begann zur Zeit der industriellen Revolution unter Verwendung mechanischer Bauteile Ihr grosster Fortschritt wurde durch die Entwicklung der Elektronik und schliesslich durch die elektronische Rechentechnik ermoglicht Erklarung und Definition von Regelung und Steuerung BearbeitenEinschlagige Normen Bearbeiten In der Automatisierungstechnik spielen neben Regelungen auch Steuerungen eine sehr wichtige Rolle Zur Geschichte der Normung von Regelung und Steuerung sind im Artikel Steuerungstechnik nahere Ausfuhrungen zu finden Die Norm IEC 60050 351 Internationales Elektrotechnisches Worterbuch Teil 351 Leittechnik legt Grundbegriffe der Leittechnik fest unter anderen auch Prozess und Leiten und schliesst dabei die Regelung und die Steuerung mit ein Sie ersetzt in Deutschland die DIN Norm DIN V 19222 2001 09 Die fruher gultige Norm DIN 19226 fur die Definition regelungstechnischer und steuerungstechnischer Begriffe ist seit dem Jahre 2002 nicht mehr gultig In der englischsprachigen Fachliteratur wird undifferenziert sowohl fur Regelung als auch fur Steuerung das englische Wort control fur den Prozess bzw controller fur die hardwaremassige Implementierung verwendet Dieser Begriff wird meistens mit Steuerung ubersetzt Um richtig ubersetzen zu konnen ist daher die Kenntnis des Kontextes erforderlich Wenn control engineering verwendet wird ist eindeutig Regelungstechnik gemeint Definition des Begriffs Regelung Bearbeiten Die Norm DIN IEC 60050 351 enthalt folgende Definition des Begriffs Regelung Die Regelung bzw das Regeln ist ein Vorgang bei dem fortlaufend eine Grosse die Regelgrosse erfasst mit einer anderen Grosse der Fuhrungsgrosse verglichen und im Sinne einer Angleichung an die Fuhrungsgrosse beeinflusst wird Kennzeichen fur das Regeln ist der geschlossene Wirkungsablauf bei dem die Regelgrosse im Wirkungsweg des Regelkreises fortlaufend sich selbst beeinflusst Erweiterte Erklarung des Begriffs Regelung Bearbeiten Oben genannter Definition liegt der Wirkungsplan fur eine einschleifige Eingrossen Regelung zugrunde wie diese in der Praxis am haufigsten auftritt Darin sind die einzelnen Grossen wie die Regelgrosse die Fuhrungsgrosse sowie die nicht genannte zur Fuhrungsgrosse ruckgefuhrte Messgrosse die Stellgrosse und die Storgrosse als zeitlich veranderliche Grossen zu betrachten nbsp Blockdiagramm eines Standard Regelkreises fur eine einzige Regelgrosse y t sog Eingrossen Regelung als einschleifiger Regelkreis Die Regelgrosse y t displaystyle y t nbsp wird durch ein Messglied als Istwert gemessen und dieser y M t displaystyle y M t nbsp mit der Fuhrungsgrosse Sollwert w t displaystyle w t nbsp verglichen Die Regelabweichung e t displaystyle e t nbsp als Differenz zwischen dem Sollwert w t displaystyle w t nbsp und dem Istwert y M t displaystyle y M t nbsp wird dem Regler zugefuhrt der daraus entsprechend dem gewunschten Zeitverhalten Dynamik des Regelkreises eine Stellgrosse u t displaystyle u t nbsp bildet Das Stellglied kann Bestandteil des Reglers sein in den meisten Fallen stellt es jedoch ein separates Gerat dar Die Storgrosse d t displaystyle d t nbsp wirkt auf die Regelgrosse in der Regelstrecke oder Teilen von ihr Fur die gewollte Minimierung der Regelabweichung bzw Regeldifferenz e t displaystyle e t nbsp hangt die Polaritat der Regelabweichung nicht nur von der Fuhrungsgrosse w t displaystyle w t nbsp ab sondern auch vom Wirkungssinn der Regelstrecke direkt oder invertierend Eine positive Regelabweichung fuhrt uber die Verstarkung des Reglers nur dann zu einer positiven Zunahme der Regelgrosse wenn die Regelstrecke zur Reduzierung der Regelabweichung einen positiven Stellwert benotigt Handelt es sich bei einer Regelstrecke z B um eine Heizung so fuhrt ein positiver Stellwert zu einer steigenden Temperatur Das Offnen eines Fensters Sonneneinstrahlung oder Kuhleffekte durch Windgeschwindigkeit sind von aussen wirkende Storgrossen Handelt es sich bei der Regelstrecke z B um ein Kuhlaggregat so fuhrt ein positiver Stellwert also das Einschalten der Kompressionskaltemaschine zu einer sinkenden Temperatur Ein solcher Fall ist im Blockschaltbild des Regelkreises durch eine Vorzeichenumkehr der Stellgrosse gekennzeichnet Prinzipien der Steuerung Bearbeiten Hauptartikel Steuerungstechnik Die Norm DIN IEC 60050 351 enthalt folgende Definition des Begriffs Steuerung Das Steuern die Steuerung ist ein Vorgang in einem System bei dem eine oder mehrere Grossen als Eingangsgrossen andere Grossen als Ausgangs bzw Steuergrossen aufgrund der dem System eigentumlichen Gesetzmassigkeiten beeinflussen Kennzeichen fur das Steuern ist entweder der offene Wirkungsweg oder ein zeitweise geschlossener Wirkungsweg bei dem die durch die Eingangsgrossen beeinflussten Ausgangsgrossen nicht fortlaufend und nicht wieder uber dieselben Eingangsgrossen auf sich selbst wirken Beim Wirkungsplan von Steuerungen entfallt gegenuber dem Wirkungsplan der Regelung die uber das Messglied der Regelgrosse vollzogene Ruckfuhrung Ruckkopplung Die Fuhrungsgrosse bildet uber die Steuereinrichtung eine Stellgrosse die uber die Steuerstrecke direkt die Ausgangsgrosse bestimmt nbsp Prinzip einer Steuerung mit Kompensation des Einflusses einer Haupt Storgrosse durch StorgrossenaufschaltungBleibt die zu steuernde Grosse d t displaystyle d t nbsp von aussen ungestort arbeitet eine reine Steuerung bei gut bekannter Steuerstrecke fehlerfrei Sind die Storungen messbar konnen sie durch geeignete Massnahmen kompensiert werden Beispielsweise ist die Energiezufuhr fur eine Heizungseinrichtung bei der nur die Vorlauftemperatur w t displaystyle w t nbsp des Heizmediums gegen schwankende Aussentemperatur geregelt wird eine offene Steuerung Wird ein Fenster des Raumes zur kalten ausseren Umgebung geoffnet wirkt eine Storgrosse d t displaystyle d t nbsp auf die Raumtemperatur y t displaystyle y t nbsp und diese sinkt Fur ihre Regelung musste sie gemessen und auf eine Regeleinrichtung gegengekoppelt werden Der Wirkungsplan in der Abbildung zeigt eine Steuerung die als offene Kette aus Steuereinrichtung und Steuerstrecke dargestellt ist Wenn eine Storgrosse dominant und bekannt und messbar ist kann zusatzlich eine Storgrossenaufschaltung die einen zweiten Zweig der Steuerung darstellt angewendet werden oberer Block in der Abbildung Vor und Nachteile von Regelungen gegenuber Steuerungen Bearbeiten Vorteile von Regelungen Storungen einer Grosse in einem Prozess sind oft in Grosse und zeitlichem Auftreten nicht bekannt und deshalb nicht erfassbar Das ist im Vergleich mit einer Steuerung der grundsatzliche Vorteil einer Regelung mit der eine Grosse gegen den Einfluss beliebiger Storungen annahernd auf einen gewunschten Wert gehalten wird ohne dass die Storungen bekannt sein mussen Nachteile von Regelungen Eine Regelung ist technisch aufwandiger und teurer als eine Steuerung weil sie die Steuergrosse als Regelgrosse messen und die Stellgrosse mit einem geeigneten Regler ermitteln muss Eine Steuerung ist nur dann vorteilhaft wenn die Auswirkung von Storgrossen toleriert werden kann und an Genauigkeit und Konstanz der Steuergrosse keine hohen Anforderungen bestehen Der Regelkreis kann durch ungewollte z B durch Alterung und Verschleiss bedingte Parameteranderungen instabil werden Heuristische Optimierungsverfahren und Reparaturen nach dem Prinzip Versuch und Irrtum reichen oft nicht aus Qualifizierte Fachleute sind erforderlich Die Vor und Nachteile von Steuerungen sind im Artikel Steuerungstechnik beschrieben Technische Realisierung der Regelung und Steuerung Bearbeiten nbsp Prinzipielle Funktionen eines Steuerungsprozesses mit Darstellung der zugehorigen Schnittstellen Die Eingangs und Ausgangsgrossen sowie deren Verarbeitung in einem Steuerungs oder Regelungssystems konnen durch Analogtechnik oder Digitaltechnik realisiert werden 1 2 3 Analoge Systeme werden heute weitgehend ersetzt durch digitale Systeme die die Automatisierung durch Fernsteuerung Fernwartung und Vernetzung im Sinne von Industrie 4 0 unterstutzen und zudem meist kostengunstiger herzustellen sind In Sonderfallen werden pneumatische oder einfache mechanische Regler eingesetzt Je nach Aufbau und Einsatzzweck lassen sich unterscheiden Industrieregler Maschinennahe Einzelregler fur Kleinanlagen mit eigenem Mikroprozessor Prozessregelgerate Erweiterbare Industrieregler mit Schnittstelle zu ubergelagertem Leit System Universalregler Prozessregler in Form von Erweiterungskarten oder Software Regelbausteinen fur programmierbare Steuerungen Branchenregler Spezielle Prozessregler die fur bestimmte Anwendungsgebiete optimiert sindAnalogtechnik Bearbeiten Analogsignale sind wert und zeitkontinuierlich und weisen daher einen stufenlosen und beliebig feinen Verlauf auf Die Grenzen der Signalauflosung sind durch parasitare Signalrauschanteile gegeben Bei Anwendung von Abschirmmassnahmen und Signalfiltern lasst sich die Signalauflosung verbessern Der Steuer bzw Regeleingriff erfolgt stetig ohne Verzogerung und ist damit auch fur hoch dynamische Regelkreise geeignet Analoge Regelungssysteme basieren meist auf Analogelektronik mit Operationsverstarkern und Analogmultiplizierern fur die Grundrechenarten Die Vorgabe der Fuhrungsgrosse und die Einstellwerte fur den Regler wird meist durch Potentiometer realisiert In seltenen Fallen werden auch pneumatische Regler verwendet Digitaltechnik Bearbeiten Digitale Systeme weisen einen nichtstetigen Verlauf mit diskreten Werten fur Messwerte und Stellgrossen die mit einer vorgegebenen Abtastrate aktualisiert werden Mit heute verfugbaren Technologien ist sowohl die Auflosung der Systemgrossen als auch die verfugbare Rechenleistung so hoch dass die Leistung von analogen Systemen in fast allen Anwendungsfallen ubertroffen wird und bei komplexeren System sogar kostengunstiger umgesetzt werden kann Es bleibt jedoch das systemische Risiko von unentdeckten Softwarefehlern die unzulassige oder katastrophale Auswirkungen haben konnen Speicherprogrammierbare Steuerungen SPS verarbeiten die binaren Eingangssignale uber das digitale Rechenwerk zu binaren Ausgangssignalen Das Rechenwerk wird uber ein Programm gesteuert das in Speichern abgelegt ist Speicherprogrammierbare Steuerungen sind modular aufgebaut und werden von vielen Herstellern angeboten Sie konnen damit einfache Schaltwerke fur kombinatorisches und sequenzielles Verhalten fur aufeinander folgende Funktionsablaufe Ablaufsteuerungen realisieren Der sequentielle Ablauf kann mit einer Ruckmeldung als vollzogene Bestatigung eines Steuervorgangs verbunden sein und entspricht damit einer zeitweise geschlossenen Steuerung 4 41 43 Es konnen auch digitale oder analoge Teilsysteme eingebunden sein Analoge Messwerte werden dabei zeitdiskret abgetastet und mit Analog Digital Umsetzern in diskrete Digitalwerte umgesetzt Digitale Ausgangssignale konnen mit Digital Analog Umsetzern oder Pulsweitenmodulation fur analog arbeitende Stellglieder aufbereitet werden Schrittmotoren werden direkt angesteuert Die Steuereinrichtungen beeinflussen die Regelstrecke oder einen technischen Prozess uber Bedienelemente wie Signalgeber Schalter Taster Tastaturfeld mit Steuerfunktionen wie Schalt Zahl Zeit Vergleicher und Speichervorgangen sowie zeitliche Ablauffunktionen Soweit physikalische analoge Grossen uberwacht oder geregelt werden sind die entsprechenden Sensoren erforderlich Auch Noteingriffe fur die automatische Abschaltung des Prozesse teilweise mit geordnetem Herunterfahren konnen erforderlich werden Innerhalb der Steuerstrecke oder deren Ausgangen findet der Prozessablauf statt Stellglieder und Aktoren jeglicher Art Motoren Ventile Pumpen Forderbander Schaltschutze Hydraulik und Pneumatikelemente Stromversorgung Regler wirken auf den Prozess Ausgangssignale beziehen sich auf die Uberwachung des Prozesses und sind durch Signallampen alphanumerische Anzeigen Fehlermeldungstableaus akustische Signalgeber Protokollschreiber usw realisiert 4 35 50Anwendungen digitaler Steuerungs und Regelungstechnik sind beispielsweise Offset Rotationsmaschinen fur Druckerzeugnisse die Automatisierung chemischer Produktionsanlagen und Kernkraftwerke Digitaltechnik und Vernetzung erhohen die Risiken von katastrophalen Programmfehlern 5 sowie unbeherrschbaren Situationen wie z B im Fall der beiden Absturze der Boeing 737 Max aufgrund der Schwachen des Maneuvering Characteristics Augmentation System MCAS 6 Technische Prozesse konnen durch Cyberattacken angegriffen werden wie mit dem Stuxnet Computerwurm auf iranische Zentrifugen zur Urananreicherung Sonstige Realisierungen Bearbeiten Sehr einfache mechanische Regler benotigen keine Hilfsenergie Der Bimetallthermostat eines Bugeleisens schliesst den elektrischen Kontakt der Heizung solange die Solltemperatur nicht erreicht ist Danach ergibt sich aufgrund der Verzogerung der Messung und der Schalthysterese des Kontakts ein quasi periodisches Ein und Ausschalten bei dem die Temperatur der Bugelflache mit wenigen Kelvin Abweichung um den Sollwert pendelt Pneumatische Regler benotigen Druckluft als Hilfsenergie Sie werden vor allem in Anwendungen eingesetzt die Explosionsschutz erfordern und die Gefahr von Funkenbildung unbedingt vermieden werden muss 7 Beispiele von Steuer und Regelgeraten Zeitraum 1788 2016 nbsp Fliehkraftregler einer Boulton amp Watt Dampfmaschine 1788 nbsp Thermostat T86 von Honeywell Design von Henry Dreyfuss 1953 8 nbsp Pneumatischer PID Regler Telepneu von Siemens amp Halske ca 1960 nbsp Zeitgesteuerter Raumtemperaturregler flexostat von Sauter 1967 nbsp Hybrid aufgebautes Antiblockiersystem von Bosch 1978 nbsp Digitales Steuergerat fur die aktive Gelenksperre im Gelenkbus von MAN 1986 nbsp Kompaktregler RU 5X fur Heizungsanlagen von R S Regler ca 2005 nbsp Modulare SPS Simatic S7 1500 von Siemens 2012 nbsp Modulare SPS ControlLogix von Allen Bradley 2013 nbsp Kompakt SPS fur Kleinsteuerungen Logo von Siemens 2016 Werkzeuge fur Rapid Prototyping in Forschung und Entwicklung Bearbeiten In der Forschung und Entwicklung entsteht regelmassig das Problem neue Regelungskonzepte zu testen Die wichtigsten Software Werkzeuge fur rechnergestutzte Analyse Entwurf und Rapid Control Prototyping sowie Simulation von Regelungen sind nachfolgend aufgefuhrt GNU Octave Free Software Foundation Eine freie Software zur numerischen Losung mathematischer Probleme wie zum Beispiel Matrizenrechnung Losen von Differential Gleichungssystemen Integration Berechnungen konnen in Octave mit einer Skriptsprache durchgefuhrt werden die weitgehend zu dem proprietaren Matlab aber nicht Simulink kompatibel ist MATLAB und Simulink The MathWorks Durch zahlreiche Toolboxes ein sehr umfangreiches Softwarepaket fur numerische Mathematik fur Simulation Systemidentifikation Reglerentwurf und Rapid Control Prototyping geeignet kommerziell Scilab Institut National de Recherche en Informatique et en Automatique INRIA Ebenfalls sehr umfangreiches Softwarepaket fur numerische Mathematik mit ahnlichem Konzept und ahnlicher Syntax wie MATLAB fur Simulation Systemidentifikation und Rapid Control Prototyping geeignet frei CAMeL View TestRig Entwicklungsumgebung zur Modellbildung von physikalischen Systemen mit dem Schwerpunkt Reglerentwurf und Rapid Control Prototyping sowie zur Anbindung an Versuchsstande kommerziell Maple Computeralgebrasystem CAS beherrscht numerische und symbolische Mathematik besonders fur manche Entwurfsverfahren der nichtlinearen Regelung geeignet kommerziell Mathematica Wolfram Research Inc Umfangreiches Softwarepaket fur numerische und symbolische Mathematik kommerziell dSPACE Integrierte Hard und Software Losungen fur die Anbindung von MATLAB an Versuchsstande kommerziell LabVIEW National Instruments NI Integrierte Hard und Software Losungen fur die Rechnersteuerung von Versuchsstanden kommerziell ExpertControl Software Losungen fur vollautomatische Systemidentifikation und vollautomatische modellbasierte Reglerauslegung fur klassische Reglerstrukturen PID Regler sowie Reglerstrukturen fur Systeme hoherer Ordnung kommerziell TPT Systematisches Testwerkzeug fur Regelungssysteme das neben der Simulation auch eine Ergebnisauswertung und Analysemoglichkeit bietet Alle aufgefuhrten Werkzeuge zeigen ein hohes Mass an Flexibilitat bezuglich der Anwendung und der verwendbaren Reglerstrukturen Technische Anwendungen Bearbeiten nbsp Transrapid nbsp Verbrennungsmotor nbsp TalsperreBahntechnik In der Antriebsregelung treten vielfaltige Regelungsprobleme auf es sind beispielsweise Drehmoment und Geschwindigkeit zu regeln An der U Bahn Sendai wurde die Fuzzy Regelung erfolgreich eingesetzt Luftfahrt Regelungsprobleme treten in zahlreichen Komponenten von Flugzeugen auf etwa in den Turbinen aber auch bezogen auf die Flugdynamik Beispiele fur flugdynamische Regelungsprobleme sind die Kontrolle der Roll Gier und Nickwinkel sowie der Autopilot Siehe auch Flugsteuerung Energietechnik Stellungsregelung eines Stellventils mit Stellantrieb innerhalb einer Reglerkaskade Im Verbundnetz der Stromversorgung sind Spannung und Frequenz netzweit zu halten In jedem Kraftwerk werden Spannung und Frequenz lokal geregelt so dass die Aufgabe mit dezentralen Reglern durch Variation der Regelleistung gelost wird siehe auch Kraftwerk Global werden lediglich die Leistungssollwerte der einzelnen Kraftwerke vorgegeben Kraftfahrzeugtechnik Tempomat und Antiblockiersystem ABS aber auch elektronisches Stabilitatsprogramm ESP sind bekannte Regelungen im Fahrzeugbereich die auch als Fahrerassistenzsysteme bezeichnet werden Auch Verbrennungsmotoren beinhalten vielfaltige Regelkreise beispielsweise fur die Leerlaufdrehzahl das Luftverhaltnis siehe auch Lambdasonde die Klopfregelung siehe auch Klopfen Verbrennungsmotor Moderne automatische Schaltgetriebe benotigen Regelkreise fur die Synchronisation beim Schalten Elektroantrieb Bei Fahrzeugen mit elektrischem Antrieb werden Elektromotoren mit grosseren Leistungen eingesetzt Diese werden uber eine Drehzahl und Drehmomentregelung angesteuert bei Hybridfahrzeugen auch in Verbindung mit dem Verbrennungsmotor Pipeline In Pipelines kommen vor allem vermaschte Regelungen vor fur Durchfluss Druckregelung Vordruck Nachdruck und Stellungsregelung einschliesslich Grenzwertregelung Robotik In der Fertigungsautomatisierung sind die Achsen der Fertigungsroboter zu positionieren Hier spielen eine schnelle Beruhigungszeit und geringstes Uberschwingen eine besonders grosse Rolle Verfahrenstechnik In verfahrenstechnischen Prozessen werden chemische und physikalische Grossen geregelt die im betrachteten Prozess eine Rolle spielen Beispiele sind die Regelung von Fullstand Temperatur pH Wert und Sauerstoffgehalt eines Ruhrkessel Reaktors oder das Konstanthalten von Stoff bzw Ionenkonzentrationen mit einem Chemostat Wasserwirtschaft Zur Vermeidung von Uberschwemmungen und Sicherung der Wasserversorgung sind unterlagerte Regelungen von Ketten von Talsperren bedeutsam Der Fullstand eines einzelnen Stausees wird von einem ubergeordneten Management vorgegeben und lokal geregelt Regelkreis Entwurfsstrategien Bearbeiten Hauptartikel Regler Die Aufgabe des Reglers besteht darin die Regelgrosse der Fuhrungsgrosse moglichst gut anzunahern und den Einfluss von Storgrossen zu minimieren Die Fuhrungsgrosse w t displaystyle w t nbsp kann als fester Sollwert als programmgesteuerte Sollwertvorgabe oder als kontinuierliches zeitabhangiges Eingangssignal mit besonderen Folgeeigenschaften fur die Regelgrosse ausgelegt sein Eine der Regelstrecke nicht angepasste zu hohe Kreisverstarkung kann bei Regelstrecken mit mehreren Verzogerungsgliedern oder gar mit Totzeitverhalten zur oszillatorischen Instabilitat fuhren Bedingt durch die Zeitverzogerung in der Regelstrecke wird uber den Soll Istwert Vergleich dem Regler die Regeldifferenz verspatet zugefuhrt Diese nacheilende Verschiebung der Regelgrosse kann am Soll Istwert Vergleich anstelle einer Gegenkopplung eine Mitkopplung bewirken und der geschlossene Regelkreis wird hierdurch instabil und baut Dauerschwingungen auf Regelkreis Entwurfsstrategien fur lineare Systeme Bearbeiten Die Entwurfsstrategien fur Regelkreise beziehen sich bei linearen Systemen auf die Optimierung des statischen Verhaltens und des Zeitverhaltens des jeweiligen geschlossenen Regelkreises Je geringer beispielsweise die Zeitverzogerungen der Regelstrecke sind umso hoher kann die sog Kreisverstarkung und damit die Verstarkung des Reglers gewahlt werden was die statische Genauigkeit der Regelung verbessert Eine hohe Kreisverstarkung macht den Regelkreis auch dynamisch schnell sie kann aber praktisch nur begrenzt realisiert werden weil die Stellgrosse wegen technischer Anschlage oder aus Energiemangel nicht unbegrenzt wachsen kann Eine geringere Regler Verstarkung in Verbindung mit einer zeitlich integral wirkenden Komponente des Reglers macht den Regelkreis fur alle statischen Einflusse zwar genauer und stabiler aber eben auch langsamer Hierzu muss mittels einer geeigneten Entwurfsstrategie eine optimierte Kompromisslosung gefunden werden Zur Beurteilung wurde dazu der Begriff Regelgute definiert der es erlaubt das unvermeidliche periodisch gedampfte Einschwingverhalten der Regelgrosse in Regelkreisen mit Regelstrecken hoherer Ordnung abzuschatzen Regelkreis Entwurfsstrategie bei gemischten linearen und nichtlinearen Systemen Bearbeiten Die Entwurfsstrategie bei gemischten linearen und nichtlinearen Systemen ist komplizierter und bezieht sich auf Modelle wie z B das Hammerstein Modell bei dem eine statische Nichtlinearitat in Verbindung mit einem dynamischen linearen System zusammenwirkt Das Verhalten unstetiger nichtlinearer statischer Regler in Verbindung mit linearen Regelstrecken kann mit dem Verfahren der harmonischen Balance behandelt werden Regler in Regelkreisen mit nichtlinearen und linearen Komponenten lassen sich sinnvoll mit der numerischen Mathematik behandeln insbesondere mit modernen Simulationswerkzeugen wie diese auch fur Personalcomputer PC zur Verfugung stehen Zur Bestimmung des Systemverhaltens der Regelstrecke und des Reglers sind verschiedene theoretische und experimentelle Analysemethoden und mathematische Entwurfsverfahren ublich Die Grundlagen zur mathematischen Behandlung und die speziellen Verfahren fur die Regelungstechnik folgen in den nachstehenden Kapiteln Zweigrossenregelung als Beispiel fur Mehrgrossensysteme Bearbeiten nbsp Blockdiagramm eines Zweigrossenregelkreises mit Entkopplungsreglern Prinzipiell ist die Regelung einer Regelstrecke als Mehrgrossensystem ahnlich dem Eingrossensystem Sie erfordert die Analyse der Kopplungselemente und damit einen hoheren mathematischen Aufwand fur die Regelkreisauslegung 9 Fur eine Mehrgrossen Regelung ist kennzeichnend dass eine einzige Stellgrosse als Eingangsgrosse der Regelstrecke stets mehrere Ausgangsgrossen Regelgrossen beeinflusst hier uber die Faktoren G21 und G12 Wenn eine Klimaanlage sowohl die Temperatur als auch die relative Feuchte auf Sollwerte regeln soll dann fuhrt ein Stelleingriff u 1 displaystyle u1 nbsp in die Heizung zur Temperaturerhohung y 1 displaystyle y1 nbsp und physikalisch bedingt gleichzeitig zum Absinken der relativen Feuchte y 2 displaystyle y2 nbsp Ein Stelleingriff u 2 displaystyle u2 nbsp in die Befeuchtungseinrichtung zur Feuchteerhohung y 2 displaystyle y2 nbsp senkt zugleich die Temperatur y 1 displaystyle y1 nbsp im klimatisierten Raum Uber den Entkopplungsregler wird der Regeleingriff so optimiert dass bei einer Temperaturerhohung gleichzeitig mehr Feuchte zugefuhrt wird Faktor GR21 Beispiel der Heizungsregelung eines Gebaudes BearbeitenAls einfaches anschauliches Beispiel fur einen Standard Regelkreis soll hier die Regelung der Raumtemperatur auf Grundlage einer Warmwasser Zentralheizung und deren Geratekomponenten dienen Gasheizkessel Olheizkessel und Feststoffheizkessel gewinnen die Warmeenergie aus der Verbrennung meist fossiler Brennstoffe und transportieren die Warmeenergie uber den Warmetrager Wasser Ein uber eine Brennkammer erhitzter Heizkessel ist mit Hilfe einer Heizungspumpe an einen Warmwasserkreislauf mit Heizkorpern und oder Fussbodenheizung angeschlossen Die Warmezufuhr des Heizkorpers erwarmt die umgebende Raumluft durch Konvektion und Strahlung Die Warmeenergie mit dem Temperaturgefalle zwischen Heizkorper und Raumtemperatur fliesst je nach Grosse der Aussentemperatur uber die Fenster Turen Raumwande und Aussendammung an die Aussenwitterung ab Dezentrale Raumtemperaturregelung Bearbeiten Die an das Gebaude abgegebene Warmemenge ist durch die Differenz der Vorlauf und Rucklauftemperatur am Heizkessel und durch die Durchflussmenge des Wassers gegeben Alle Heizkorper der Raume eines Gebaudes erhalten die gleiche meist nach der Aussentemperatur gesteuerte Vorlauftemperatur Die Heizkorper samtlicher Raume sind mit Thermostatventilen ausgestattet Die Grosse der Heizkorper ist an die jeweilige Raumgrosse angepasst Die fur eine bestehende Aussentemperatur erforderliche Vorlauftemperatur wird uber einen Aussentemperatur Fuhler erfasst und gesteuert Wahlbare Heizungskennlinien aus einem Kennlinienfeld berucksichtigen die unterschiedlichen Warmeanforderungen von Gebauden und damit die Beziehung Aussentemperatur zur Vorlauftemperatur Ziel ist das selbsttatige Halten der Raumtemperatur als Regelgrosse auf einem gewunschten Sollwert mit Hilfe eines Thermostatventils Bei dem am Heizkorper befindliches Thermostatventil wird die gewunschte Solltemperatur des Raumes durch Drehen der Thermostat Kappe innerhalb des Bereiches einer Skala eingestellt Der Sensor des Thermostatventils misst die aktuelle Zimmertemperatur 8 displaystyle theta nbsp Theta und verandert uber die Ventilstellung Aktor die Durchflussmenge des Warmwassers durch den Heizkorper und damit die in den Raum zugefuhrte Warmemenge Das Thermostatventil hat ein proportionales Regelverhalten P Regler das auf Storgrossen etwas trage reagiert bei zunehmender Abweichung zwischen Soll und Istwert bei niedrigen Aussentemperaturen Gleichermassen fur die dezentrale Raumtemperaturregelung wie auch die zentrale Gebaudetemperaturregelung mit einem Referenzwohnraum gilt fur moderne Heizungsanlagen die Verwendung eines modulierbaren Brenners mit stetigem Verhalten der Warmeenergie Erzeugung Dieser Brenner kann beispielsweise im Bereich von ca 10 bis 100 je nach Anforderung seine Warmeenergie stetig verandern Den Bereich des stetigen Verhaltens des Brenners bezeichnet man heizungstechnisch als Modulationsgrad Brennwertkessel mit Gas sind in der Lage die in den Abgasen enthaltene Warme fast vollstandig zu entziehen und zu nutzen Gegenuber einer Heizungsanlage mit intermittierendem Ein Aus Betrieb sind folgende Vorteile bei einem modulierbaren Brenner verbunden Geringe thermodynamische Materialbeanspruchung im Brennerraum Reduzierung der Brennergerausche und Vermeidung von Ausdehnungs Knackgerauschen in den Rohrleitungen und Einsparung von Brennmaterial Unterhalb des nicht stetigen Bereiches des Brenners arbeitet dieser intermittierend mit erheblich reduzierter Warmeanforderung Hauptregler fur den Referenzwohnraum Bearbeiten Neben der dezentralen Temperatur Regelung der Wohnraume mit Thermostatventilen ist bei modernen Heizungsanlagen ein Referenzwohnraum auch Pilotraum Fuhrungsraum grosster Wohnraum eingerichtet bei dem ein zentraler hochwertiger Hauptregler uber einen Raumtemperatur Sollwertgeber und einen Referenzraum Temperaturfuhler die Vorlauftemperatur fur den gesamten Warmwasserkreislauf des Gebaudes zentral vorgibt und die Referenzraum Temperatur regelt Die Temperaturunterschiede zwischen den Heizkorpern und der kuhleren Raumluft erzeugen Luftbewegungen Konvektion und zum geringeren Anteil Strahlungsenergie die auf den Messfuhler einwirken Der Regler erhoht je nach Bedarf durch Einschalten des Brenners die Vorlauftemperatur oder senkt sie gegebenenfalls durch Ausschalten des Brenners Fur die Gute einer Regelung der Raumtemperatur sind auch die konstruktiven Raumbedingungen und Gerateanordnungen wie Heizkorper und Abstand des Messortes der Raumtemperatur massgebend Man kann nicht in einem langgestreckten Raum erwarten dass durch einen Heizkorper mit dem im Abstand von 10 cm befindlichen Thermostat sich eine gleichmassige Raumtemperatur uber den ganzen Raum einstellt Andererseits bedeutet ein grosser Abstand zwischen Heizkorper und Messort der Raumtemperatur dass sich eine grossere Signallaufzeit Totzeitverhalten bildet Ublich ist die Montage des Messfuhlers im Referenzwohnraum an der gegenuberliegenden Wand der Heizkorperebene Der Messfuhler misst die Lufttemperatur nicht die Innenwand Temperatur Die Heizkorper des Referenzwohnraumes erhalten keine Thermostatventile Bezeichnungen fur Komponenten und Signale des Regelkreises Bearbeiten Anmerkung In der deutschen Fachliteratur sind die regelungstechnischen Signalbezeichnungen nicht immer den gultigen DIN Normen entnommen sondern stammen teilweise vermutlich aus den Darstellungen von Signalflussplanen dynamischer Systeme des Zustandsraumes Diese aus den USA von dem Mathematiker und Stanford Universitatslehrer Rudolf Kalman stammende Theorie und die damit verbundenen Signalbezeichnungen sind seit den 1960er Jahren unverandert Einige Fachbucher der Regelungstechnik zeigen fur die Darstellung von Signaleingangen und Signalausgangen von Ubertragungssystemen auch die Bezeichnungen XA Ausgangsgrosse und XE Eingangsgrosse nbsp Vereinfachte Darstellung der Heizenergieerzeugung der Thermostatregelung der Raumtemperatur 8 displaystyle theta nbsp mittels eines Heizkorpers und Angriff von StorgrossenBezeichnung Zeichen wie bei Zustandsraum Systemen Zeichen nach DIN IEC 60050 351 Bedeutung allgemein und im Beispiel Raumtemperatur Regelung mit Thermostatventil Regelstrecke GS s Prozess dessen Ausgangsgrosse geregelt wird Heizkessel mit Warmwasserkreislauf zum Heizkorper Raumlufterwarmung mittels Heizkorper Storgrosse d z Fremdeinflusse greifen die Regelstrecke an z B Aussentemperatur Fensterstellung geschlossen bis offen Sonneneinstrahlung Wind Niederschlage Regelgrosse y x geregelte Prozess Ausgangsgrosse Raumtemperatur Istwert der aktuelle Wert der Regelgrosse z B 21 C Messglied Ausfuhrungen Thermoelement Warmewiderstand Druckmessdose Kraftmessdose Thermostat Dehnstoffelement im Thermostatventil Messgrosse yM yM Signal der Messeinrichtung beispielsweise eine elektrische Spannung Thermostat Ausdehnung des Dehnstoffelementes Fuhrungsgrosse w w Dynamisches Signal als Eingangsgrosse des Regelkreises Thermostat Einstellwert auf der Skala Sollwert der aktuelle Wert der Fuhrungsgrosse z B 20 C Regelabweichung e w y e w x Eingangsgrosse des Reglers Regler GR s Regelkreiskomponente welche das Regelungsgesetz umsetzt Thermostat Dehnstoffelement Stellglied Regelkreiskomponente die dem Regler ermoglicht auf die Regelstrecke einzuwirken Thermostat Ventil im Thermostatventil Reglerstellgrosse uR yR Ausgangsgrosse des ReglersStellgrosse u y Ausgangsgrosse des Stellglieds Thermostat Stellung des Ventils geschlossen bis offen Definition Warmeenergie Bearbeiten Umgangssprachlich wird die thermische Energie etwas ungenau als Warme oder Warmeenergie bezeichnet Die thermische Energie E t h displaystyle E mathrm th nbsp eines Stoffes ist definiert als E t h c m T displaystyle E mathrm th c cdot m cdot T nbsp wobei c displaystyle c nbsp die spezifische Warmekapazitat m displaystyle m nbsp die Masse und T displaystyle T nbsp die absolute Temperatur ist Diese Definition setzt voraus dass der Stoff sich innerhalb seines Aggregatzustandes befindet Fur Wasser gilt der flussige Zustand im Temperaturbereich von 0 C bis 100 C bei Normaldruck in Meereshohe Eine Warmezufuhr steigert die mittlere kinetische Energie der Molekule und damit die thermische Energie eines Stoffes eine Warmeabfuhr verringert sie Kommen zwei thermische Energie Systeme mit unterschiedlichen Temperaturen zusammen so gleichen sich ihre Temperaturen durch Warmeaustausch an Diese Angleichung erfolgt so lange bis keine Temperaturdifferenz zwischen den Systemen mehr auftritt Diesen Vorgang bezeichnet man als Warmeubertragung Ohne zusatzliche Hilfe Energie kann niemals thermische Energie vom System niedrigerer Temperatur in das System hoherer Temperatur uberfuhrt werden Der Warmefluss oder Warmestrom ist eine physikalische Grosse zur quantitativen Beschreibung von Warmeubertragungsvorgangen Als Grenzflache oder Phasengrenze wird in der Physik und Materialwissenschaft die Flache zwischen zwei Phasen hier Phase raumlicher Bereich der Materie Zusammensetzung wie Dichte der homogenen Materie bezeichnet Als Grenzflachen werden die Flachen zwischen flussigen und festen flussigen und flussigen festen und festen und festen zu gasformigen Phasen bezeichnet Alternative stetige und unstetige Regelung Bearbeiten Zur Regelung der Referenzraumtemperatur bieten sich zwei Wege als stetige oder nichtstetige Regelung an Die Anderung der Aussentemperatur ist in der Regel als statische Storgrosse zu betrachten weil das Zeitverhalten sehr langsam im Verhaltnis zur Anderung der Vorlauftemperatur ist Erst wenn die Anderung der Aussentemperatur sich uber die Aussendammung und uber die Masse der Gebaudewande am Messfuhler des Referenzraumes bemerkbar macht kann der Heizungsregler reagieren Die Regelung der Raumtemperatur des Referenzraumes kann konventionell meist uber digitale Regler erfolgen die an die Regelstrecke des Warmwasserkreislaufes angepasst werden mussen Haufig werden industriell gefertigte Heizungskessel mit digitalen Reglern mit Anwendung der Fuzzy Logik ausgefuhrt Die Grundidee der Fuzzy Controllers bezieht sich auf die Einbindung des Expertenwissens mit linguistischen Begriffen durch die der Fuzzy Controller mehr oder weniger mit empirischer Methodik optimal an einen nichtlinearen Prozess mit mehreren Ein und Ausgangsgrossen modelliert wird ohne dass das mathematische Modell des Prozesses Regelstrecke vorliegt Vereinfacht ausgedruckt entspricht die Anwendung der Fuzzy Logik der menschlichen Denkweise Tendenzen des Verhaltens eines unbekannten Systems zu erkennen vorauszusehen und dem ungewollten Verhalten entgegenzuwirken Diese Handlungsweise wird in sogenannten WENN DANN Steuerregeln einer Regelbasis festgelegt Verfahren der stetigen und unstetigen Regelung Die Regelung der Raumtemperatur des Referenzraumes kann uber einen stufenlosen Regler erfolgen der auf ein stetig arbeitendes Mischventil Dreiwegemischer wirkt das bei Warmebedarf auf den Heizkessel zugreift Diese Form der Regelung wird haufig in Mehrfamilien Wohnhausern eingesetzt Die Regelung der Raumtemperatur des Referenzraumes kann uber einen Zweipunktregler erfolgen Diese kostenminimale Variante eignet sich besonders fur den intermittierenden Betrieb fur das zyklische Ein Ausschalten des Brenners Unstetige Regelung Bearbeiten Ein unstetiger Zweipunktregler ohne Hysterese hat Eigenschaften die einer hohen Kreisverstarkung entsprechen Ob sie voll genutzt werden kann hangt von der Art der Regelstrecke ab Dieser Regler eignet sich besonders fur Regelstrecken die in weiten Grenzen zur kontinuierlichen Leistungsanpassung im intermittierenden Betrieb Ein und Ausschaltbetrieb gesteuert werden mussen Das Verhaltnis des maximalen zum augenblicklichen Warmeenergiebedarf ist durch das Verhaltnis der Einschalt und Ausschaltzeit gegeben Leistungsverhaltnis 100 t EIN t EIN t AUS displaystyle text Leistungsverhaltnis 100 cdot frac t text EIN t text EIN t text AUS nbsp Die Stellgrosse des Zweipunktreglers bestimmt in Abhangigkeit von der Regelabweichung das Verhaltnis der Ein zur Ausschaltzeit Die Reglerhysterese und Totzeitverhalten der Regelstrecke setzen die Schaltfrequenz herunter Spezielle Ruckfuhrungen des Zweipunktreglers und Aufschaltung eines D Anteils der Regelabweichung erhohen die Schaltfrequenz Siehe auch Zweipunktregler im Artikel Regler Berechnung der WarmeenergieflusseDas Verhalten der Warmeenergieflusse kann berechnet werden indem durch ein Blockdiagramm mit einzelnen Funktionsblocken das dynamische Zeitverhalten der Warmeenergieflusse an den sogenannten Grenzflachen z B Brenner Heizkessel Heizkorper Luft oder Innenwande Aussenwande Aussenwitterung dargestellt wird Die Funktionsblocke entsprechen geeigneten mathematischen Modellen als System Beschreibungsfunktionen Tag und Nachtabsenkung der RaumtemperaturFur die zur Energie Einsparung mit Hilfe der sogenannten Tag Nacht Absenkung der Raumtemperatur ist das Speicherverhalten der Gebaudewande und deren Dammung von entscheidender Bedeutung Bei konstanter niedriger Aussentemperatur und langerfristiger Raumtemperaturabsenkung ist das Energie Sparpotential gross Bei kurzfristiger Raumtemperaturabsenkung mussen anschliessend die Gebaudewande wieder aufgeheizt werden ohne dass sich ein stationarer Temperaturzustand der Grenzflachen im Mauerwerk mit der Dammung gebildet hat der das Energiesparen moglich macht 10 Siehe auch Gebaudeheizung Heizungsregler und Heizkessel Aussengefuhrte Vorlauftemperaturbegrenzung Bearbeiten Der Warmebedarf in Wohnraumen ist im sehr kalten Winter ein Mehrfaches hoher als in der Ubergangszeit Herbst und Fruhjahr Deshalb wird die Vorlauftemperatur des Heizkreises mittels einer Vorsteuerung uber einen Regler in Abhangigkeit von der Aussentemperatur begrenzt damit grosse Uberschwingungen der Raumtemperatur Regelgrosse aber auch Warmeverluste vermieden werden Die Heizkorpertemperatur wird gewohnlich nicht gemessen sie wird aus dem Mittelwert der Vorlauftemperatur und der Rucklauftemperatur am Heizkessel erfasst Warmeverluste der isolierten Rohrleitungen werden vernachlassigt Die Kennlinie der Begrenzung der Vorlauftemperatur des Heizkreises als Funktion der Aussentemperatur lasst sich bei kommerziellen Anlagen einstellen und ist abhangig von der Klimazone Die begrenzte Vorlauftemperatur muss jeweils etwas hoher liegen als der Wert der fur den Warmebedarf des eingestellten Referenzraum Temperatursollwertes erforderlich ist Die Begrenzungsregelung der Vorlauftemperatur als Funktion Aussentemperatur kann durch einen einfachen Zweipunktregler erfolgen Storgrossen des Heizungsregelkreises Bearbeiten Storgrossen der Raumtemperaturregelung sind Anderungen der Warmeenergieerzeugung durch intermittierenden Betrieb bei dem z B die Auswirkungen der Schwankungen des Gasdrucks Gasheizkessel oder Anderung des Brennheizwertes des Heizoles Olheizkessel vernachlassigbar sind Kurzfristig angreifende Hauptstorgrossen auf die Raumtemperatur sind offenstehende Turen oder Fenster und die Sonneneinstrahlung im Fensterbereich Die Hauptstorgrosse einer Gebaudeheizung ist der Einfluss der Aussentemperatur Die Anderung der Aussentemperatur und der Einfluss von Wind und Niederschlagen sind wegen der Warmespeicherfahigkeit der Gebaudemasse langfristig wirkende Storgrossen An Regelstrecken konnen Storgrossen an allen Teilregelstrecken angreifen Kurzfristige Storgrossen zeichnen einen geringen Einfluss auf den Istwert der Regelgrosse wenn sie am Eingang der Regelstrecke auftreten Den grossten Einfluss haben Storgrossen an Regelstrecken wenn sie am Ausgang der Regelstrecke auftreten Die Beurteilung eines linearen Regelkreises mit einem Fuhrungsgrossensprung wird durch die Fuhrungsgrossen Ubertragungsfunktion berechnet Siehe auch Fuhrungsverhalten eines Regelkreises im Artikel Regelkreis Die Beurteilung des Storverhaltens eines linearen Regelkreises an einer linearen Regelstrecke wird haufig durch einen Storsprung mit der Storgrossen Ubertragungsfunktion berechnet Siehe auch Storverhalten eines Regelkreises im Artikel Regelkreis Stationare oder sprungartige oder impulsartige Storgrossen im Regelkreis lassen sich in einem grafischen Signalflussplan durch eine Additionsstelle positiv oder negativ berucksichtigen Die dominanteste und in weiten Grenzen sich andernde Storgrosse der Regelstrecke einer Heizungsanlage ist der Warmeenergie Abfluss von der Raumtemperatur uber die Gebaudewande zur Aussenwitterung Wahrend der Einfluss einer Storgrosse an einem beliebigen Regelkreis lediglich eine technische Information oder ein gefordertes bestimmtes Verhalten der Regelgrosse anzeigt bedeutet die Storgrosse des Energieabflusses einer Gebaude Temperaturregelung an die Aussenwitterung ein Energie Kostenfaktor erheblichen Ausmasses Der Energieabfluss an die Aussenwitterung ist unter normalen Betriebszustanden d h geschlossene Fenster und Turen abhangig von der Aussenwitterung wie Aussentemperatur Sonne Wind und Regen von der Gute der Warmedammung des Gebaudes Je besser die Aussendammung umso niedriger kann die Heizkorpertemperatur fur eine gegebene Aussentemperatur sein von der Grosse der Referenzraum TemperaturJedes reduziertes Grad Celsius einer individuellen Wohlfuhl Raumtemperatur reduziert die Heizkorpertemperatur prozentual betrachtlich von der Grosse der dominanten Zeitkonstanten der drei mathematischen Teilmodelle der Heizkorpertemperatur zur Raumtemperatur zur Aussentemperatur Fur eine konstante Aussenwitterung und einen gegebenen Sollwert der Referenzraum Temperatur stellt sich nach genugend langer Zeit ein Gleichgewichtszustand zwischen der erzeugten Warmeenergie und der uber das Gebaude abfliessenden Warmeenergie ein Simulation eines Heizungsregelkreises mit Teilmodellen Bearbeiten nbsp Signalfluss Diagramm der Simulation der Referenzraum Heizungsregelung eines GebaudesAufgabenstellung Berechnung des zeitlichen Verhaltens der mittleren Heizkorpertemperatur und der Raumtemperatur eines Referenzwohnraumes fur die Raumtemperatur Sollwertvorgabe von 5 C auf 20 C bei einer stationaren Aussentemperatur von 10 C Wind und Niederschlage sollen sich fur diesen Vorgang nicht andern Der Signalflussplan der Simulation der Referenzraum Heizungsregelung zeigt die Beziehungen der Teilmodelle Datenvorgabe fur den Heizungsregelkreis Fur eine uberschlagige Berechnung des Regelvorgangs der Raumtemperatur im Referenzraum mussen Vereinfachungen und Zahlenwerte Annahmen aus Erfahrungen getroffen werden Folgende Daten werden gegeben maximale Vorlauftemperatur 80 C Sollwert Raumtemperatur 20 C stationare Aussentemperatur 10 C Abfluss der Warmeenergie in C wird empirisch gemessen Fur eine mittlere stationare Heizkorpertemperatur von 60 C und einer stationaren Aussentemperatur von 10 C stellt sich nach genugend langer Zeit eine Raumtemperatur von 20 C ein Mit diesen Angaben entspricht eine Raumtemperatur Anderung von 1 C dem Verhaltnis der Differenzwerte der Heizkorpertemperatur zur Raumtemperatur mit Bezug zur Aussentemperatur Faktor 60 C 10 C 20 C 10 C 2 33 C pro 1 C Raumtemperaturanderung Begrenzte mittlere Heizkorpertemperatur bei 10 C Aussentemperatur 70 C Gewahlter stationarer Anfangswert der Raumtemperatur im Frostschutzmodus als Sollwert 5 C Berechneter stationarer Anfangswert der mittleren Heizkorpertemperatur im Frostschutzmodus Fur eine geforderte stationare Referenzraumtemperatur von z B 5 C d h Raumtemperaturabsenkung von 15 C ergibt sich eine geforderte Heizkorpertemperatur von Heizkorpertemperatur 60 C 2 33 15 C 25 C Definition der Teilmodelle anhand der geschatzten DatenvorgabeFur den dynamischen Vorgang der Sollwert Anderungen mit Bezug zur Heizkorpertemperatur der Raumtemperatur und der Warmeenergieabflusse sind Anfangsbedingungen der Einzelsysteme zu berucksichtigen Teilmodell 1 Warmeenergieerzeugung vom Brenner zur HeizkorpertemperaturDie im Brenner und Heizkessel erzeugte Warmeenergie wird mit der Heizungspumpe als Vorlauftemperatur durch alle Rohrleitungen und Heizkorper gepumpt und erscheint wieder am Heizkessel als Rucklauftemperatur Die mittlere Heizkorpertemperatur wird als Mittelwert der Vor und Rucklauftemperatur angenommen Daten Tt 4 Minuten TE 60 Minuten bei Anstieg TE 100 Minuten bei Abfall der Heizenergie G s e 4 s T E s 1 T E 100 bei Abfall T E 60 bei Anstieg displaystyle G s left frac e 4 cdot s T E cdot s 1 right T E 100 text bei Abfall T E 60 text bei Anstieg nbsp Teilmodell 2 Heizkorpertemperatur zur RaumtemperaturDie von den Heizkorpern abgegebene Warmeenergie erwarmt die Raumluft welche zunachst an den Fenstern und dann nach oben zur Zimmerdecke steigt und abkuhlt Dies fuhrt uber Konvektion und Strahlung zu Luftverwirbelungen die auch nach einer Totzeit und Einschwingzeit den Raumtemperaturfuhler erreichen Die gemessene und geregelte Referenzraumtemperatur ist nicht identisch mit der Innenwand Temperatur des Fussbodens und Zimmerdecke des Referenzraumes uber die stellvertretend fur alle Raume die Warmeenergie zur Aussenwitterung abfliesst Daten Tt 10 Minuten TE 200 Minuten bei Anstieg TE 300 Minuten bei Abfall der Heizenergie G s e 10 s T E s 1 T E 300 bei Abfall T E 150 bei Anstieg displaystyle G s left frac e 10 cdot s T E cdot s 1 right T E 300 text bei Abfall T E 150 text bei Anstieg nbsp Teilmodell 3 Raumtemperatur zur Gebaudewand innen nach aussen zur AussenwitterungDas mathematische Modell fur die Warmeenergie Ableitung von der Raumluft uber die Fenster und uber die Gebaudewande zur Aussendammung und zur Aussenwitterung ist sehr kompliziert und wird deshalb vereinfacht Das Teilmodell 3 besteht aus einem statischen Teil der die Beziehung Heizkorper Raum und Aussentemperatur uber eine Geradengleichung wiedergibt und einem dynamischen Teil der die Speicherfahigkeit der Gebaudewande und dammung berucksichtigt Je nach Beschaffenheit der Masse der Raumwande Warmespeicherfahigkeit Warmeleitfahigkeit Innen Warmedammung Anteil Innen und Aussenwande und des Dammungsmaterials der Aussenseite kann es sich um ein kompliziertes System hoherer Ordnung mit grosser dominanter Zeitkonstante handeln Zur Vereinfachung dieses Teilmodels 3 wird als dynamisches Systemverhalten ein Verzogerungsglied 1 Ordnung PT1 Glied mit grosser Ersatzzeitkonstante gewahlt Fur die Simulation des Energieabflusses besteht mit diesen Angaben eine statische Beziehung die durch eine Geradengleichung festgelegt werden kann Vereinfachtes Modell des Zeitverhaltens G s 1 500 s 1 displaystyle G s frac 1 500 cdot s 1 nbsp Geht man von einem linearen Zusammenhang der Heizkorpertemperatur zur gewahlten Raumtemperatur bei konstanter Aussentemperatur aus so lasst sich fur verschiedene Werte der Raumtemperatur die Grosse der Heizkorpertemperatur aus Geradengleichungen errechnen Allgemeine Geradengleichung mit X als Eingangsgrosse und Y als Ausgangsgrosse Y Y 1 Y 2 Y 1 X 2 X 1 X X 1 displaystyle Y Y1 frac Y2 Y1 X2 X1 cdot X X1 nbsp Statische Beziehung von Teilmodell 3 Uber eine Geradengleichung wird bestimmt welcher Wert von der gefilterten Heizkorpertemperatur Ausgang Modell 2 als Funktion der Aussentemperatur subtrahiert werden muss damit sich die Raumtemperatur als Regelgrosse ergibt Fur die Raumtemperatur 20 C ist die zugehorige Heizkorpertemperatur mit 60 C gegeben Fur einen anderen Wert der Raumtemperatur kann die zugehorige Heizkorpertemperatur aus der Proportion der Temperaturdifferenzen zu 10 C berechnet werden 8 Heizkorpertemperatur 1 8 Raumtemperatur 1 60 10 20 10 8 Heizkorpertemperatur 2 8 Raumtemperatur 2 displaystyle frac theta text Heizkorpertemperatur 1 theta text Raumtemperatur 1 frac 60 10 20 10 frac theta text Heizkorpertemperatur 2 theta text Raumtemperatur 2 nbsp Fur das statische Modell 3 wird die Differenz Heizkorpertemperatur Raumtemperatur benotigt Dieser Wert wird von dem Ausgangssignal des Modells 2 subtrahiert 8 Heizkorpertemperatur Raumtemperatur 13 33 40 13 33 20 8 Raumtemperatur displaystyle theta text Heizkorpertemperatur Raumtemperatur 13 33 frac 40 13 33 20 cdot theta text Raumtemperatur nbsp Damit ergeben sich die statische Werte fur die Sollwertsprunge der Raumtemperatur die zugehorigen Werte der Heizkorpertemperatur und alle Zwischenwerte Sollwert Raumtemperatur 20 C Heizkorpertemperatur Heizkorpertemperatur Raumtemperatur Raumtemperatur 60 40 20 C dd Sollwert Raumtemperatur 5 C Heizkorpertemperatur Heizkorpertemperatur Raumtemperatur Raumtemperatur 25 20 5 C dd Grafische Darstellung der Temperaturwerte der Heizungsregelung Bearbeiten nbsp Darstellung des zeitlichen Verlaufes der Heizkorpertemperatur und der Raumtemperatur fur einen Sollwertsprung ohne Warmeenergiespeicherung der RaumwandeAufgabenstellung Anhand der Teilmodelle der Regelstrecke soll der grafische Verlauf der Heizkorpertemperatur und der Raumtemperatur vom Frostschutzmodus zum Betriebszustand berechnet und grafisch dargestellt werden Fur die Berechnung von Ubertragungssystemen oder die Simulation von Regelkreisen bieten sich kaufliche Rechenprogramme an Mit den bekanntesten Programmen wie MATLAB und Simulink stehen umfangreiche Befehlssatze fur die theoretische Modellierung von dynamischen Systemen und vielen speziellen regelungstechnischen Befehlen zur Verfugung Alternativ konnen lineare Systeme numerisch mit Hilfe von Differenzengleichungen berechnet werden Nichtlineare Systeme wie der Zweipunktregler lassen sich einfach mit Hilfe von WENN DANN SONST Anweisungen berechnen Eine Berechnungsfolge bezieht sich auf eine Kette von hintereinandergeschalteten Systemen beginnend mit dem Eingangssignal und endend mit dem Ausgangssignal Jede Folge k bezieht sich auf die diskrete Zeit k Dt Zum besseren Verstandnis werden zwei Diagramme mit dem statischen und dynamischen Verhalten von Teilmodell 3 dargestellt Grafische Darstellung des zeitlichen Verhaltens der Temperaturwerte ohne Warmespeicherung der Gebaudewande Teilmodell 3 mit T 0 Grafische Darstellung des zeitlichen Verhaltens der Temperaturwerte mit Warmespeicherung der Gebaudewande Teilmodell 3 mit T 500 Minuten Kritische Beurteilung der Simulationsergebnisse Prinzipiell entsprechen die berechneten Zeitverlaufe der Heizkorpertemperatur und der Raumtemperatur realistischen Heizungsregelungen Zuverlassigkeit der mathematischen ModelleDie Simulation eines dynamischen Prozesses ist so gut wie die Gute der mathematischen Modelle der Regelstrecke Modell 1 Warmeenergieerzeugung zum Heizkorper kann weitgehend der Realitat entsprechen Modell 2 Erwarmung der Raumtemperatur ist physikalisch dem Modell 1 nachgeschaltet kann aber nicht die Ruckwirkungsfreiheit auf Modell 1 durch die grosseren Zeitkonstanten garantieren Es wirkt mehr als Tiefpassfilter 1 Ordnung auf die sagezahnformige Anderung der Heizkorpertemperatur Modell 3 Abfluss der Warmeenergie an die Aussenwitterung subtrahiert von der Ausgangsgrosse des Modells 2 den Anteil der nach aussen abfliessenden Warmeenergie Obwohl es sich bei dem Modell 3 um ein System mit verteilten Energiespeichern handelt wird es aus Grunden einfacher Berechenbarkeit als ein System mit einem konzentrierten Energiespeicher behandelt Damit ergibt sich die Regelgrosse Raumtemperatur als Funktion der Heizkorpertemperatur und der Aussentemperatur Die Zeitkonstanten aller Teilmodelle sind geschatzt Grafische Darstellungen der Temperaturwerte nbsp Darstellung des Verlaufes der Heizkorpertemperatur und der Raumtemperatur fur einen Sollwertsprung mit Berucksichtigung der Warmeenergiespeicherung der RaumwandeZum besseren Verstandnis werden die Regelvorgange in 2 Diagrammen statisch ohne die gespeicherte Warmeenergie der Wande und dynamisch mit gespeicherter Energie der Wande dargestellt Es handelt sich um das dritte Teilmodell dessen Zeitkonstante einmal auf einen Wert fur T 0 und T 500 gesetzt wird Nachfolgend wird die Simulation des Modells des Regelkreises der Gebaudeheizung fur einen Sprung des Sollwertes aus dem Frostschutzmodus 5 C zum Betriebsmodus 20 C dargestellt Kommentar zur Abbildung der Simulation mit dem dritten Teilmodell ohne Speicherfahigkeit der Raumwande Die Berechnung des Abflusses der Warmeenergie von den Anfangswerten zu den Endwerten erfolgt rein statisch ohne gespeicherte Warmeenergie der Gebaudewande Der Sollwertsprung erfolgt nach 200 Minuten Das vereinfachte statische Teilmodell 3 als PT1 Glied mit dem Verhalten der Zeitkonstante T 0 zeigt die stationaren Zustande der Heizkorpertemperatur und der Raumtemperatur an die sich nach genugend langer Zeit einstellen Der Ubergang von den unteren Temperaturwerten zu den oberen Temperaturwerten ist zeitlich nicht real weil zu jedem Wert der Heizkorpertemperatur und der Raumtemperatur nicht die gespeicherte Warme der Gebaudewande berucksichtigt ist Kommentar zur Abbildung der Simulation mit dem dritten Teilmodell mit Speicherfahigkeit der Raumwande Die Berechnung des Abflusses der Warmeenergie von den Anfangswerten zu den Endwerten erfolgt mit Berucksichtigung der gespeicherten Warmeenergie der Gebaudewande Der Sollwertsprung erfolgt nach 200 Minuten Das vereinfachte statische Teilmodell 3 als PT1 Glied fur die Warmespeicherfahigkeit der Raumwande mit der Zeitkonstante T 500 Minuten zeigt das Verhalten des Anstiegs der Heizkorpertemperatur und der Raumtemperatur an Dabei wird deutlich dass die Raumtemperatur den Sollwert 20 C bereits erreicht hat wahrend die Heizkorpertemperatur wegen der gespeicherten Warmeenergie der Wande nur mit 45 C gefordert wird Erst nach ca 2000 Minuten stellt sich die Heizkorpertemperatur von 60 C als statisch ein konstante Witterungseinflusse vorausgesetzt Mathematische Methoden zur Beschreibung und Berechnung eines Regelkreises BearbeitenDieses Kapitel zeigt die Anwendung der Methoden der Regelungstechnik und der Systemtheorie fur die Berechnung von dynamischen Systemen und Regelkreisen Dabei werden die Begriffe von Verfahren der Systembeschreibungen Ubertragungsfunktionen lineare und nichtlineare Regelstrecken zeitinvariante und zeitvariante Systeme Zweipunktregler mathematische Systemmodelle und numerische Berechnungen tangiert und Hilfen auf ausfuhrliche Artikel bzw deren Kapitel gegeben Ein dynamisches System ist eine Funktionseinheit mit einem bestimmten Zeitverhalten und hat mindestens einen Signaleingang und einen Signalausgang Modelle Modellbildung eines realen dynamischen Ubertragungssystems werden mathematisch beschrieben durch Ubertragungsfunktion und Frequenzgang Zustandsraumdarstellung Differenzengleichung Differenzenverfahren Numerische Berechnung linearer dynamischer Systeme Tangiert auch nichtlinearer Systeme Logische Befehle Tabellenwerte Gewohnliche Differentialgleichungen Bearbeiten Eine Differentialgleichung kurz DGL ist eine Gleichung die eine oder mehrere Ableitungen einer unbekannten Funktion enthalt 11 Verschiedene physikalische Probleme lassen sich mit DGL en formal identisch darstellen Kommen Ableitungen nur bezuglich einer Variablen vor spricht man von einer gewohnlichen Differentialgleichung wobei der Begriff gewohnlich bedeutet dass die betrachtete Funktion nur von einer Veranderlichen abhangt Mit gewohnlichen DGL en lassen sich viele dynamische Systeme aus Technik Natur und Gesellschaft beschreiben Eine lineare DGL enthalt die gesuchte Funktion und deren Ableitungen nur in der ersten Potenz Es treten keine Produkte der gesuchten Funktion und ihrer Ableitungen auf ebenso erscheint die gesuchte Funktion nicht in Argumenten von Winkelfunktionen Logarithmen usw Entstehung einer Differentialgleichung Eine DGL ist eine Bestimmungsgleichung fur eine unbekannte Funktion Die Losung einer DGL ist keine Zahl sondern eine Funktion nbsp Signalflussplan eines elektrischen SchwingkreisesBeispiel elektrischer Schwingkreis Spannungsbilanz Nach dem 2 Kirchhoffschen Satz ist Summe aller Spannungen einer Masche gleich Null U R U L y u displaystyle U R U L y u nbsp Der Spannungsabfall am Widerstand R ergibt sich zu UR i R Nach dem Induktionsgesetz ist die Spannung an der Induktivitat UL L di dt Der Ladestrom am Kondensator ist proportional der Spannungsanderung am Kondensator i t C dy dt Die Anwendung des Maschensatzes fuhrt zunachst zu einer Differenzialgleichung 1 Ordnung R i t L d i t d t u C t u E t displaystyle R cdot i t L cdot frac di t dt u C t u E t nbsp Setzt man in die DGL fur i t i t C d u C t d t displaystyle i t C cdot frac du C t dt nbsp ein dann ergibt sich die Schwingungsgleichung L C u C t R C u C t u C t u E t displaystyle L cdot C cdot ddot u C t R cdot C cdot dot u C t u C t u E t nbsp Es konnen Zeitkonstanten wie T1 R C und T2 L C eingefuhrt werden Ersetzt man auch die in der Systembeschreibung ubliche Darstellung der Eingangsgrosse u t displaystyle u t nbsp und Ausgangsgrosse y t displaystyle y t nbsp dann lautet die bekannte DGL fur einen Reihenschwingkreis T 2 2 y t T 1 y t y t u t displaystyle T 2 2 cdot ddot y t T 1 cdot dot y t y t u t nbsp Grundlagen der Ubertragungsfunktion als Systembeschreibung Bearbeiten nbsp Blockdiagramm eines Ubertragungssystems als Ein und Mehrgrossensystem Die am haufigsten dargestellte Systembeschreibung linearer zeitinvarianter Systeme ist die Ubertragungsfunktion G s displaystyle G s nbsp mit der komplexen Frequenz s displaystyle s nbsp Sie wird erfolgreich eingesetzt fur Systemanalyse Systemsynthese Systemstabilitat und erlaubt die algebraische Behandlung von beliebig geschalteten ruckwirkungsfreien Teilsystemen Eine Ubertragungsfunktion beschreibt die Abhangigkeit des Ausgangssignals eines linearen zeitinvarianten Systems LZI System von dessen Eingangssignal im Bildbereich Frequenzbereich s Bereich Sie wird definiert als Quotient der Laplace transformierten Ausgangsgrosse Y s displaystyle Y s nbsp zur transformierten Eingangsgrosse U s displaystyle U s nbsp G s Y s U s displaystyle G s frac Y s U s nbsp Die Laplace Transformation ist eine Integraltransformation mit deren Anwendung sich eine Zeitfunktion f t displaystyle f t nbsp in eine Bildfunktion F s displaystyle F s nbsp mit der komplexen Frequenz s d j w displaystyle s delta j cdot omega nbsp ubertragen lasst Die Bildfunktion lasst sich mit verschiedenen mathematischen Methoden wieder als eine Zeitfunktion darstellen Dynamische zeitinvariante Systeme mit konzentrierten Energiespeichern z B Feder Masse Dampfer Systeme oder elektrische L C und R Glieder werden durch gewohnliche Differenzialgleichungen mit konstanten Koeffizienten beschrieben Wenn sich das System im Ruhezustand befindet haben die Energiespeicher den Wert Null Zur Vereinfachung der Berechnung und zum leichteren Verstandnis wird die Differenzialgleichung einer Laplace Transformation unterzogen Dabei wird nach dem Laplace Differentiationssatz eine Ableitung 1 Ordnung der Differenzialgleichung durch die Laplace Variable s als komplexe Frequenz ersetzt Hohere Ableitungen n ter Ordnung werden durch s n displaystyle s n nbsp ersetzt Das Ausgangs Eingangsverhalten dynamischer Systeme die durch DGL en beschrieben werden konnen ist in den meisten Fallen nichtlinear und kann daher auch nicht durch Ubertragungsfunktionen G s beschrieben werden Man beschrankt sich annaherungsweise auf den Arbeitspunkt des untersuchten Systems und gewinnt damit eine Linearisierung der DGL Damit entsteht eine lineare DGL mit konstanten Koeffizienten Beispiel einer gewohnlichen Differenzialgleichung mit konstanten Koeffizienten a n y n a 2 y a 1 y a 0 y b m u m b 2 u b 1 u b 0 u displaystyle a n y n ldots a 2 ddot y a 1 dot y a 0 y b m u m ldots b 2 ddot u b 1 dot u b 0 u nbsp Die Laplace Transformierte der Differenzialgleichung lautet Y s a n s n a 2 s 2 a 1 s a 0 U s b m s m b 2 s 2 b 1 s b 0 displaystyle Y s a n s n dotsb a 2 s 2 a 1 s a 0 U s b m s m dotsb b 2 s 2 b 1 s b 0 nbsp Die Koeffizienten a und b der Differenzialgleichung sind mit denen der Ubertragungsfunktion identisch Das Ergebnis der Transformation wird nach Ordnung der Terme des sich ergebenden Polynoms als Verhaltnis der Ausgangsgrosse zur Eingangsgrosse Y s U s displaystyle Y s U s nbsp als Ubertragungsfunktion G s displaystyle G s nbsp definiert Die Ubertragungsfunktion G s kann immer als gebrochen rationale Funktion geschrieben werden Da die Ubertragungsfunktion zur Beschreibung des Eingangs und Ausgangsverhaltens verwendet wird soll das Ubertragungssystem fur eine gegebene Eingangsgrosse zu einem betrachteten Zeitpunkt t 0 displaystyle t 0 nbsp eine Ausgangsgrosse gleich Null aufweisen Faktorisierung der Ubertragungsfunktion im s Bereich Bearbeiten Mittels der Nullstellenbestimmung konnen die Polynome der Ubertragungsfunktion G s displaystyle G s nbsp in eine Produktform Linearfaktoren im Zahler und Nenner gebracht werden Die Pole Nullstellen des Nenners s p displaystyle s p nbsp oder Nullstellen Nullstellen des Zahlers s n displaystyle s n nbsp sind entweder Null reell oder konjugiert komplex Die Produktdarstellung im Zahler und Nenner der Ubertragungsfunktion G s displaystyle G s nbsp ist mathematisch identisch mit der Polynomdarstellung Die Pole und Nullstellen der Ubertragungsfunktion sind die wichtigsten Kenngrossen des Systemverhaltens Beispiel einer Ubertragungsfunktion der Polynomdarstellung und der Zerlegung in die Pol Nullstellen Darstellung mit reellen Linearfaktoren G s Y s U s b m s m b 2 s 2 b 1 s b 0 a n s n a 2 s 2 a 1 s a 0 k s s n 1 s s n 2 s s n m s s p 1 s s p 2 s s p n displaystyle G s frac Y s U s frac b m s m ldots b 2 s 2 b 1 s b 0 a n s n ldots a 2 s 2 a 1 s a 0 k cdot frac s s n1 s s n2 dotsm s s nm s s p1 s s p2 dotsm s s pn nbsp Linearfaktoren Bei Linearfaktoren 1 Ordnung sind die Nullstellen s n displaystyle s n nbsp oder Pole s p displaystyle s p nbsp reelle Zahlenwerte Stabile Systeme enthalten negative Realteile Linearfaktoren 2 Grades mit konjugiert komplexen Nullstellen oder Polen werden zur einfacheren Berechenbarkeit zu quadratischem Termen zusammengefasst in denen nur reelle Koeffizienten auftreten Linearfaktoren werden meist in die Zeitkonstanten Darstellung durch Reziprokbildung der Nullstellen und Pole umgerechnet Produktterm in der Zeitkonstanten Darstellung mit negativem Wert der Nullstelle s n displaystyle s n nbsp s s n Produktterm s a Produktterm a 1 a s 1 a negativer Wert K T s 1 Zeitkonstanten Darstellung a negativer Nullstellenwert displaystyle underbrace s s n text Produktterm underbrace s a text Produktterm underbrace a cdot left frac 1 a cdot s 1 right a text negativer Wert quad underbrace K cdot T cdot s 1 text Zeitkonstanten Darstellung qquad bigg quad a text negativer Nullstellenwert nbsp In der linearen Regelungstechnik ist es eine willkommene Tatsache dass praktisch alle vorkommenden regularen phasenminimalen Ubertragungsfunktionen bzw Frequenzgange von Regelkreisgliedern auf folgende drei Grundformen Linearfaktoren geschrieben bzw zuruckgefuhrt werden konnen Sie haben eine vollig unterschiedliche Bedeutung je nachdem ob sie im Zahler differenzierendes Verhalten oder im Nenner verzogernd Integrierend einer Ubertragungsfunktion stehen In Abhangigkeit von den Zahlenwerten der Koeffizienten a displaystyle a nbsp und b displaystyle b nbsp der Polynom Darstellung konnen die Produkte folgende drei Formen in der Zeitkonstanten Darstellung annehmen Typ Linearfaktor Bedeutung im Zahler Bedeutung im NennerG 1 s T s displaystyle G 1 s T cdot s nbsp Nullstelle 0 Differenzierer D Glied Integrator I GliedG 2 s T s 1 displaystyle G 2 s T cdot s 1 nbsp Nullstelle reell PD Glied Verzogerung PT1 GliedG 3 s T 2 s 2 2 D T s 1 displaystyle G 3 s T 2 cdot s 2 2 cdot D cdot T cdot s 1 nbsp Nullstellen konjugiert komplex PD2 Glied fur 0 lt D lt 1 Schwingungsglied PT2 Glied fur 0 lt D lt 1Dabei ist T die Zeitkonstante s die komplexe Frequenz D der Dampfungsgrad Die Ubertragungsfunktion G s Y s U s Zahler s Nenner s displaystyle G s Y s U s text Zahler s text Nenner s nbsp eines dynamischen Ubertragungssystems kann einfache und mehrfache Linearfaktoren im Zahler und Nenner enthalten Definition der Variablen s Bearbeiten s d j w displaystyle s delta j omega nbsp ist die unabhangige Variable im komplexen Frequenzbereich Bildbereich s Bereich mit d displaystyle delta nbsp als Realteil und j w displaystyle j omega nbsp als Imaginarteil Sie erlaubt beliebige algebraische Operationen im s Bereich ist aber nur ein Symbol fur eine vollzogene Laplace Transformation und enthalt keinen Zahlenwert Exponenten von s displaystyle s nbsp entsprechen dem Grad der Ableitung der Differentiale Zahlenwerte entstehen aus den Koeffizienten a displaystyle a nbsp und b displaystyle b nbsp der Polynomdarstellung indem die Polynome der Ubertragungsfunktion durch Nullstellenzerlegung in Linearfaktoren Produkte zerlegt werden Diese Nullstellen bzw Pole konnen Null reell oder konjugiert komplex sein Die Realteile d displaystyle delta nbsp und die Imaginarteile j w displaystyle j omega nbsp der Nullstellen s n displaystyle s n nbsp oder Pole s p displaystyle s p nbsp konnen in Abhangigkeit von den Zahlenwerten der Koeffizienten a displaystyle a nbsp und b displaystyle b nbsp auch den Zahlenwert Null aufweisen Damit entstehen die drei Formen der Linearfaktoren z B im Nenner der Ubertragungsfunktion mit dem Verhalten Integration Verzogerung Verzogerung 2 Ordnung konjugiert komplex Tabelle samtlicher vorkommenden Arten der regularen Ubertragungsfunktionen in Zeitkonstanten Darstellung Benennung P Glied I Glied D Glied PD1 Glied PT1 Glied PT2 Glied Schwingungsglied PD2 Glied TotzeitgliedUbertragungsfunktion G s Y U s K displaystyle frac Y U s K nbsp Y U s K I s displaystyle frac Y U s frac K I s nbsp Y U s K D s displaystyle frac Y U s K D cdot s nbsp Y U s K P D 1 T s 1 displaystyle frac Y U s K PD1 T cdot s 1 nbsp Y U s K P T 1 T s 1 displaystyle frac Y U s frac K PT1 T cdot s 1 nbsp Y U s K P T 2 T 2 s 2 2 D T s 1 displaystyle frac Y U s frac K PT2 T 2 s 2 2DTs 1 nbsp Y U s K P D 2 T 2 s 2 2 D T s 1 displaystyle frac Y U s K PD2 cdot T 2 s 2 2DTs 1 nbsp Y U s K T t e T t s displaystyle frac Y U s K T t cdot e T t cdot s nbsp Pole und Nullstellen keine s p 0 displaystyle s p 0 nbsp s n 0 displaystyle s n 0 nbsp s n d displaystyle s n delta nbsp s p d displaystyle s p delta nbsp s p 1 2 d j w displaystyle s p1 2 delta pm j omega nbsp s n 1 2 d j w displaystyle s n1 2 delta pm j omega nbsp keineUbergangsfunktion Sprungantwort nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp grafisch nicht darstellbar nbsp Anmerkungen zur Ubertragungsfunktion Bearbeiten Der grosse Vorteil der Beschreibung linearer dynamischer Systeme als Ubertragungsfunktionen mit den Linearfaktoren besteht darin dass nur sechs leicht einzupragende Grundformen des Systemverhaltens existieren die sich zu grosseren Systemformen zusammensetzen konnen Die transzendente Form des nichtlinearen Totzeitgliedes gehort nicht dazu es sei denn es wird als gebrochen rationale Funktion dem Verhalten des Totzeitgliedes angenahert Auch im Zusammenhang mit anderen Systembeschreibungen wie die Differentialgleichung Differenzengleichung Zustandsraumdarstellung und gemischten linearen und nichtlinearen Modellen ist die Benennung von Ubertragungssystemen als Ubertragungsfunktion von Vorteil weil der Bekanntheitsgrad der Systemfunktion so hoch ist Die Ubertragungsfunktionen konnen beliebig als einzelne Ubertragungssysteme in der Reihen und Parallelschaltung eines Blockdiagramms zusammengefasst und algebraisch behandelt werden Die Verstarkungsfaktoren K displaystyle K nbsp des I displaystyle I nbsp Gliedes und des D displaystyle D nbsp Gliedes konnen auch als Zeitkonstanten geschrieben werden T I 1 K I T D K D displaystyle T I frac 1 K I quad T D K D nbsp Die dargestellten Ubertragungsfunktionen mit D displaystyle D nbsp Anteilen werden als ideal bezeichnet Diese Systeme lassen sich real nicht ohne Kombination mit einem Verzogerungsglied P T 1 displaystyle PT 1 nbsp Glied herstellen Dabei muss die Zeitkonstante des Verzogerungsgliedes wesentlich kleiner sein als die des D Anteils Beispiel reales P D 1 displaystyle PD 1 nbsp Glied mit TV T G s Y s U s K P D 1 T V s 1 T s 1 displaystyle G s frac Y s U s K PD1 cdot frac T V cdot s 1 T cdot s 1 nbsp Die numerische Berechnung von idealen D displaystyle D nbsp Anteilen funktioniert mit Hilfe der Differenzengleichungen problemlos Es konnen bei der Differentiation keine unendlich grossen Flanken entstehen weil uber die Zeit D t displaystyle Delta t nbsp gerechnet wird Fazit Bei der numerische Berechnung kompensiert ein ideales P D 1 displaystyle PD 1 nbsp Glied ein P T 1 displaystyle PT 1 nbsp Glied bei gleichen Zeitkonstanten vollstandig zum Faktor 1 displaystyle 1 nbsp Die differenzierende Form der Ubertragungsfunktion 2 Ordnung P D 2 displaystyle PD 2 nbsp Glied mit konjugiert komplexen Nullstellen erlaubt bei gleichen Zeitkonstanten und gleichem Dampfungsgrad die Kompensation des Verzogerungsgliedes 2 Ordnung mit konjugiert komplexen Polen Anwendung Vorfilter im Regelkreiseingang reduziert gedampfte Schwingungen der Regelgrosse und erlaubt damit eine hohere Kreisverstarkung Siehe auch PD2 Glied mit konjugiert komplexen Nullstellen im Artikel Regler Die Ubertragungsfunktionen G s displaystyle G s nbsp werden immer als gebrochen rationale Funktionen geschrieben Der Ubertragungsfunktion eines Systems G s displaystyle G s nbsp kann die transzendente Funktion des Totzeitgliedes G T t s e s T t displaystyle G Tt s e s T t nbsp multiplikativ angehangt werden zu G s G 1 s G T t s displaystyle G s G 1 s G Tt s nbsp Diese Form der Ubertragungsfunktion als Gesamtsystem ist nur fur Frequenzgang Analysen geeignet Beliebige algebraische Operationen mit einem Totzeitglied sind nicht erlaubt Nichtregulare Ubertragungsfunktionen G s displaystyle G s nbsp enthalten ein Minuszeichen in der Gleichung positive Nullstelle Sie konnen durch eine positive Ruckkopplung Mitkopplung entstehen und verhalten sich monoton instabil Durch eine beliebige Eingangserregung strebt die Ausgangsgrosse eines instabilen P T 1 displaystyle PT 1 nbsp Gliedes in Abhangigkeit von der Zeitkonstante T displaystyle T nbsp bis zu seiner naturlichen Begrenzung einen unendlich grossen Wert an Beispiel der Schreibweise eines Verzogerungsgliedes 1 Ordnung mit dem Verstarkungsfaktor K displaystyle K nbsp G s Y s U s K 1 T s 1 displaystyle G s frac Y s U s K cdot frac 1 T cdot s 1 nbsp Diese Art Gleichungen der Ubertragungsfunktionen lassen sich algebraisch behandeln gelten fur lineare Systeme und beziehen sich auf zeitinvariantes Verhalten Ubertragungsfunktionen konnen mit beliebigen Linearfaktoren zu Regelstrecken und Regelkreisen algebraisch zusammengesetzt werden solange kein Totzeitsystem enthalten ist Ist ein Eingangssignal U s displaystyle U s nbsp als Testsignale gegeben kann mittels Laplace Transformationstabellen das Zeitverhalten des Ausgangssignals y t displaystyle y t nbsp errechnet werden Ubertragungsfunktionen als Blockstruktur im Signalflussplan Bearbeiten Ubertragungssysteme konnen aus Teilsystemen als Blocke zusammengefasst werden Es gilt das Superpositionsprinzip Die Systeme in Produktdarstellung konnen in der Reihenfolge beliebig verschoben werden Die Systemausgange durfen nicht durch nachfolgende Systemeingange belastet werden Ruckwirkungsfreiheit Parallelschaltung nbsp Gleichung der Ubertragungsfunktion der Parallelschaltung G s G 1 s G 2 s displaystyle G left s right G 1 left s right G 2 left s right nbsp Reihenschaltung nbsp Gleichung der Ubertragungsfunktion der Reihenschaltung G s G 1 s G 2 s displaystyle G left s right G 1 left s right cdot G 2 left s right nbsp Gegenkopplung oder Ruckkopplung nbsp Gleichung der Ubertragungsfunktion der Gegenkopplung G s G 1 s 1 G 1 s G 2 s displaystyle G left s right frac G 1 left s right 1 G 1 left s right cdot G 2 left s right nbsp Bei einem Regelkreis der in dem Gegenkopplungszweig kein statisches oder dynamisches Teilsystem enthalt wird das System G2 s 1 nbsp Damit lautet die Ubertragungsfunktion des geschlossenen Regelkreises G s G 1 s 1 G 1 s displaystyle G s frac G 1 s 1 G 1 s nbsp dd Eine Mitkopplung ist eine positive additiv wirkende Ruckfuhrung des Signalausgangs auf den System Eingang Sie fuhrt je nach Grosse der Verstarkung von G1 s zur monotonen Instabilitat oder zu einem Hysterese Effekt Gleichung der Ubertragungsfunktion der Mitkopplung G s G 1 s 1 G 1 s displaystyle G s frac G 1 s 1 G 1 s nbsp dd Mit G1 s als offener Regelkreis werden beliebige algebraische Zusammenfuhrungen der Teilsysteme des Reglers und der Regelstrecke verstanden Lineare Regelstrecken Bearbeiten Lineare Systeme sind dadurch gekennzeichnet dass der sogenannte Uberlagerungssatz und der Verstarkungssatz gelten Der Uberlagerungssatz sagt aus dass wenn das System mit den Zeitfunktionen f1 t und f2 t gleichzeitig erregt wird auch die Systemantwort aus einer Uberlagerung der Systemantwort von f1 t und der Systemantwort von f2 t gebildet wird Das Verstarkungsprinzip bedeutet dass bei doppelter Amplitude der Eingangsfunktion die Systemantwort ebenso doppelt so gross ist Naturliche lineare Regelstrecken enthalten oft verzogernde integrierende und mit Totzeit behaftete Teilsysteme Ein elektrischer Widerstands Kondensator Tiefpass 1 Ordnung im ruckwirkungsfreien Zustand mit der Zeitkonstante T R C wird durch folgende Ubertragungsfunktion beschrieben Verzogerungsgliedes 1 Ordnung PT1 Glied G s Y s U s K 1 T s 1 displaystyle G s frac Y s U s K cdot frac 1 T cdot s 1 nbsp nbsp Die Sprungantworten Xas t mit 4 PT1 Gliedern mit je gleichen Zeitkonstanten mit je T 1 sFur die Berechnung des Zeitverhaltens von Ubertragungssystemen G s mit der Ubertragungsfunktion mussen die Eingangssignale Testsignale im s Bereich definiert werden Siehe auch Testsignale im Artikel Regelstrecke Fur die Berechnung der Sprungantwort eines Systems im Zeitbereich lautet der normierte Sprung 1 t als Laplace transformiertes Test Eingangssignal U s 1 s Die Gleichung zur Berechnung des Zeitverhaltens des PT1 Gliedes kann direkt aus den Laplace Transformations Tabellen abgelesen werden Gesuchte Funktion im s Bereich Y s U s K 1 T s 1 K 1 s T s 1 displaystyle Y s U s cdot K cdot frac 1 T cdot s 1 K cdot frac 1 s cdot T cdot s 1 nbsp Zugehorige Funktion im Zeitbereich y t K 1 e t T displaystyle y t K cdot 1 e t T nbsp Der Faktor K unterliegt nicht der Transformation und ist deshalb im s Bereich wie auch im Zeitbereich gultig Wird die korrespondierende Zeitfunktion einer Ubertragungsfunktion in Zeitkonstanten oder Nullstellen Darstellung in den Transformationstafeln ohne das Laplace transformierte Eingangssignal gesucht ist das Ergebnis immer die Impulsantwort des Systems Lineare RegelstreckenartenDie Zeitkonstante T besagt fur ein Verzogerungsglied 1 Ordnung dass ein Ausgangssignal nach einem Sprung eines Eingangssignals ca 63 des Wertes des Eingangssignals erreicht hat und sich der Signalverlauf asymptotisch nach ca 5 Zeitkonstanten an den Maximalwert des Eingangssignal annahert Ein Verzogerungsglied 1 Ordnung PT1 Glied verhalt sich zeitinvariant wenn fur ein ansteigendes Sprung oder abfallendes Rucksprung Eingangssignal u t das Zeitverhalten Zeitkonstante sich nicht andert Dies erklart sich aus der zugehorigen gewohnlichen Differenzialgleichung mit konstanten Koeffizienten Ein Verzogerungsglied 2 Ordnung mit konjugiert komplexen Polen z B ein gedampftes Feder Masse System wird als Schwingungsglied bezeichnet Die Sprungantwort nahert sich je nach Dampfungsgrad D mit ausklingender Schwingung dem maximalen Wert der Eingangsgrosse an Eine Regelstrecke mit mehreren PT1 Gliedern bezeichnet man als Regelstrecke mit Ausgleich auch als globales proportionales P Verhalten Eine Regelstrecke mit mehreren PT1 Gliedern und einem I Glied bezeichnet man als Regelstrecke mit globalem I Verhalten Eine totzeitbehaftete Regelstrecke mit Verzogerungsgliedern kann nicht beliebig algebraisch berechnet werden Es sei denn die Totzeit wird annaherungsweise als gebrochen rationale Funktion mit Verzogerungsgliedern definiert Vorteil der Systembeschreibung mit Ubertragungsfunktionen ohne Totzeitverhalten Einfache algebraischen Berechnung beliebiger Systemverknupfungen aller Einzelsysteme moglich Regelkreisglieder des Reglers und der Regelstrecke der offenen Kreises konnen zu einem Regelkreis geschlossen werden Die sich daraus ergebenden Polynome konnen in Pole und Nullstellen zerlegt werden und wieder als faktorielle Grundglieder Linearfaktoren meist in Zeitkonstanten Darstellung geschrieben werden Samtliche Systemeigenschaften lassen sich aus der Pol Nullstellendarstellung ablesen Mit den grafischen Methoden Ortskurve des Frequenzgangs und dem Stabilitatskriterium von Nyquist lasst die Stabilitat des geschlossenen Regelkreises anhand der Einzelsysteme G s des offenen aufgeschnittenen Regelkreises bestimmen Fur ein bekanntes Laplace transformiertes Test Eingangssignal wie die Sprung oder Stossfunktion kann uber die Anwendung von Laplace Transformationstabellen das Zeitverhalten eines Einzelsystems oder eines Regelkreises berechnet und grafisch dargestellt werden ReglerentwurfRegelstrecken konnen vereinfacht werden wenn durch PD1 Glieder des Reglers Verzogerungsglieder PT1 Glieder kompensiert werden Ubertragungsfunktion und Frequenzgang Bearbeiten Die Ubertragungsfunktion ist eine nicht messbare Funktion des Verhaltnisses der Laplace transformierten Ausgangsgrosse zur Eingangsgrosse Sie kann jederzeit in den Frequenzgang bei identischen Koeffizienten Zeitkonstanten uberfuhrt werden Der Frequenzgang ist ein Spezialfall der Ubertragungsfunktion F j w Y j w U j w displaystyle F j omega frac Y j omega U j omega nbsp Im Gegensatz zur Ubertragungsfunktion kann der Frequenzgang eines linearen Ubertragungssystems gemessen werden indem ein sinusformiges Eingangssignal konstanter Amplitude mit variabler Frequenz das unbekannte System erregt und die Ausgangsgrosse aufgezeichnet wird Die Entstehungsgeschichten des Frequenzgangs und der Ubertragungsfunktion sind unterschiedlich die Schreibweisen konnen identisch bleiben Mit den grafischen Methoden Ortskurve des Frequenzgangs und dem Stabilitatskriterium von Nyquist kann auch das Totzeitverhalten eines Teilsystems behandelt werden weil diese Verfahren sich auf den offenen Regelkreis beziehen nbsp Sprungantwort von einem Sprung und einem Rucksprung eines Systems mit Totzeit T t displaystyle T t nbsp 2 s und 4 in Reihe geschalteten zeitinvarianten Verzogerungsgliedern mit je T 1 s Zeitinvariante und zeitvariante Regelstreckenkomponenten Bearbeiten Beispiel Gebaudeheizung In einem geheizten Gebaude fliesst der erzeugte Warmestrom vom Heizkorper uber die Raumluft zu den Gebaudewanden uber die Dammungen an die Aussenwitterung Die verschiedenen Warmestrome zwischen den Massen und zugehorigen Dammungen haben je ein bestimmtes Zeitverhalten das fur eine Analyse der gesamten Regelstrecke zu definieren ist ZeitinvarianzBei den bisher dargestellten dynamischen Systemen handelt es sich um zeitinvariante Systeme mit konzentrierten Energiespeichern Ein dynamisches Ubertragungssystem ist zeitinvariant wenn es sich uber die Zeit nicht andert d h die Systemantwort y t t 0 displaystyle y t t 0 nbsp auf ein identisches Eingangssignal u t t 0 displaystyle u t t 0 nbsp ist von t 0 displaystyle t 0 nbsp unabhangig Die Koeffizienten der mathematischen Systembeschreibung sind konstant zeitlich unveranderlich invariant Ein zeitinvariantes Verzogerungsglied PT1 Glied verhalt sich fur einen Signaleingangssprung wie auch fur den Signalrucksprung identisch d h es strebt immer asymptotisch beim Ansprung den Maximalwert oder beim Rucksprung den Anfangswert mit gleicher Zeitkonstante an ZeitvarianzFur die Beschreibung eines dynamischen Systems z B bei einem Warmestrom in einem homogenen Materialstoff Wasser Luft Stein handelt es sich um ein System mit raumlich verteilten Energiespeichern Ein zeitvariantes System verhalt sich zu verschiedenen Zeitpunkten unterschiedlich Bei technischen Systemen liegt der Grund dafur meist in zeitabhangigen Parameterwerten zum Beispiel durch Anderung der Koeffizienten der Energiespeicher zeitabhangige Koeffizienten der Ableitungen y t displaystyle y t nbsp Bei vielen Prozessen sind die Auswirkungen der Zeitvarianz so klein oder langsam dass diese Systeme naherungsweise als zeitinvariant behandelt werden konnen Die den Ubertragungsfunktionen zugehorigen gewohnlichen Differenzialgleichungen haben konstante Koeffizienten Konstante Koeffizienten bedeuten dass sich das Zeitverhalten des Systems nicht andert Wird z B das Zeitverhalten einer beschleunigten Masse beschrieben und es handelt sich um eine beschleunigte Rakete die ihre Masse andert so handelt es sich um einen zeitvarianten Vorgang nbsp Messtechnische Erfassung des Warmeflusses als Sprungantwort einer Sandsteinplatte an zwei MessortenMathematisches zeitvariantes Modell des Warmeflusses in einem homogenen Medium z B LuftDas Ubertragungsverhalten eines Signalsprungs in einem raumlichen homogenen Medium Materialstoff zeigt sich in seinem zeitlichen Verhalten zwischen zwei Messpunkten angenahert als Verzogerungsglied 1 Ordnung mit einer Totzeit und unterschiedlichen Zeitkonstanten Das mathematische Modell fur den Warmefluss in einem homogenen Medium lasst sich nach der Aufzeichnung der Sprungantwort durch ein einfaches Modell mit einem PT1 Glied und einem Totzeitglied annahern Die Parameter der Ersatztotzeit T t E displaystyle T tE nbsp und der Ersatzzeitkonstanten T E displaystyle T E nbsp konnen anhand eines aufzuzeichnenden Messprotokolls experimentell bestimmt werden G s e T t E s T E s 1 T E T 2 bei Abfall T E T 1 bei Anstieg displaystyle G s left frac e T tE cdot s T E cdot s 1 right T E T 2 text bei Abfall T E T 1 text bei Anstieg nbsp Fur eine Gebaudeheizung wird berucksichtigt dass die Aufheizung des Kessels schnell und die Abkuhlung wegen der Warmedammungen langsam erfolgt Das Gleiche gilt fur den Energieabfluss vom Heizkorper an die Raumluft und uber die Wande an die Aussenwitterung Solche Systeme verhalten sich zeitvariant d h fur einen Signalsprung hat das System eine andere Zeitkonstante als fur einen Signal Rucksprung Je besser die Dammung eines aufgeheizten Mediums ist umso unterschiedlicher sind die Zeitkonstanten fur die Aufheizung klein und der Warmeabfluss gross Falls die Darstellung der Totzeit mit dem Rechenprogramm Probleme bereitet kann die dargestellte Modellgleichung auch praktisch identisch durch eine sehr gute Annaherung mit Ersatztotzeiten durch z B n 3 PT1 Glieder wie folgt dargestellt werden G s 1 T E s 1 T t n s 1 n T E T 2 bei Abfall T E T 1 bei Anstieg displaystyle G s left frac 1 T E cdot s 1 frac T t n cdot s 1 n right T E T 2 text bei Abfall T E T 1 text bei Anstieg nbsp Nichtlineares Ubertragungssystem Bearbeiten Es handelt sich bei diesem Abschnitt um nichtlineares Systemverhalten dass nicht durch DGL en beschrieben werden kann Die lineare Systemeigenschaft ist haufig nicht gegeben da viele zusammenwirkende Systeme z B in der Regelungstechnik bei Ventil Kennlinien Stellgrossenbegrenzungen oder Schaltvorgangen keine Linearitat aufweisen nbsp Beispiele nichtlinearer UbertragungssystemeEin nichtlineares System kann entweder in Form nichtlinearer statischer Kennlinien oder in Form nichtlinearer Operationen wie Multiplikation oder Division von Variablen in algebraischen Gleichungen und Differentialgleichungen auftreten Ein nichtlineares dynamisches System 2 Ordnung entsteht beispielsweise durch ein Feder Masse Dampfer System wenn das Federsystem oder der Dampfer ein nichtlineares Verhalten hat Anhand der Vielzahl der Formen nichtlinearer Systeme ist es schwierig diese in bestimmte Klassen einzuordnen Nichtlineare Systeme kann man als einzigartig einstufen Bei nichtlinearen Ubertragungssystemen wirkt mindestens eine nichtlineare Funktion in Verbindung mit linearen Systemen Diese nichtlinearen Funktionen werden nach stetigen und unstetigen Nichtlinearitaten unterschieden Stetige Nichtlinearitaten weisen keine Sprunge der Ubertragungskennlinie auf wie z B bei quadratischem Verhalten Unstetige Ubertragungskennlinien wie bei Begrenzungen Hysterese Ansprechempfindlichkeit Zwei und Mehrpunkt Charakter haben keinen kontinuierlichen Verlauf Das Prinzip der Superposition gilt nicht bei nichtlinearen Ubertragungssystemen Folgende Beziehungen ergeben sich bei nichtlinearen Systemen Wird ein nichtlineares Ubertragungssystem in einem festen Arbeitspunkt betrieben dann kann das nichtlineare Verhalten des Systems durch ein lineares Modell fur die nahere Umgebung des Arbeitspunktes ersetzt werden Jeder nichtlineare Zusammenhang kann im Kleinsignalverhalten naherungsweise linear beschrieben werden Die Naherung wird umso besser je kleiner der Differenzenquotient y t displaystyle y t nbsp zu u t displaystyle u t nbsp am Arbeitspunkt ist Ist eine nichtlineare Funktion als grafische Kennlinie gegeben dann kann durch Anlegen einer Tangente im gewunschten Arbeitspunkt die Steigung der Tangente fur die linearisierte Beziehung bestimmt werden Ein nichtlineares dynamisches System mit kontinuierlich fallender oder steigender Kennlinie kann auch durch Einbindung in einen eigenen Regelkreis linearisiert und damit auch in seinem dynamischen Verhalten verbessert werden Nichtlineare Differenzialgleichungen lassen sich meist nur numerisch losen Wenn ein Ubertragungssystem in Teilsysteme zerlegt werden kann und das nichtlineare Verhalten einzelner Systeme als analytische Gleichung oder Wertetabelle vorliegt kann relativ einfach das Verhalten eines nichtlinearen dynamischen Systems berechnet werden Das Zusammenwirken von unstetigen nichtlinearen statischen Systemen mit linearen Systemen zu Regelkreisen kann mit dem grafischen Verfahren der Harmonischen Balance optimiert werden Die Anwendung der Harmonischen Balance zur Analyse von nichtlinearen Regelkreisen mit dem anschaulichen Zwei Ortskurven Verfahren zeigt wann Dauerschwingungen auftreten und wie sich Dauerschwingungen vermeiden lassen Flachheitsbasierte SystemeFlachheit in der Systemtheorie ist eine Systemeigenschaft die den Begriff der Steuerbarkeit linearer Systeme auf nichtlineare Systeme ausweitet Ein System das die Flachheitseigenschaft besitzt heisst flaches System Die Flachheitseigenschaft ist fur die Analyse und Synthese nichtlinearer dynamischer Systeme nutzlich Sie ist besonders vorteilhaft fur die Trajektorienplanung und asymptotische Folgeregelung nichtlinearer Systeme Grundlagen der numerischen Berechnung von dynamischen Ubertragungssystemen BearbeitenRelativ einfache Ubertragungssystem Strukturen mit nichtlinearen Elementen sind durch konventionelle Rechenmethoden im kontinuierlichen Zeitbereich nicht mehr geschlossen losbar Mit handelsublichen Personal Computern kann das Verhalten beliebig vermaschter Systemstrukturen mittels numerischer Berechnung relativ einfach ermittelt werden Fur die Durchfuhrung der Berechnung von Ubertragungssystemen oder der Simulation von Regelkreisen bieten sich kaufliche Rechenprogramme an Mit den bekannten Programmen wie MATLAB und Simulink stehen umfangreiche Befehlssatze fur die theoretische Modellierung von dynamischen Systemen und vielen speziellen regelungstechnischen Befehlen zur Verfugung Alternativ konnen mit selbst erstellten beliebigen Rechenprogrammen bei Anwendung von Differenzengleichungen in Verbindung mit logischen Operatoren sehr effiziente Regelkreis Simulationen durchgefuhrt werden Dabei sind relativ geringe mathematische Kenntnisse erforderlich Treten Begrenzungseffekte im Regler oder Totzeitsysteme in der Regelstrecke auf oder der Regler hat nichtlineare Eigenschaften wie der Zweipunktregler kann das zeitliche Verhalten des Regelkreises nur numerisch mit der diskreten Zeit D t displaystyle Delta t nbsp berechnet werden Auch die Berechnung von dynamischen Systemen mit dem Verfahren der Zustandsraumdarstellung ist mit einem Totzeitsystem nicht ohne numerische Berechnung moglich 12 Die numerische Berechnung erlaubt tabellarisch und grafisch eine vollige Durchsicht des inneren Bewegungsablaufs dynamischer Ubertragungssysteme In Verbindung mit logischen Programmbefehlen und Wertetabellen lassen sich nichtlineare begrenzende und totzeitbehaftete Systeme simulieren Methode der numerischen Berechnung Bearbeiten nbsp Beispiel Sprungantworten von drei hintereinander liegenden PT1 PT1 PD1 Gliedern Das PD1 Glied kompensiert ein PT1 Glied vollstandig Werden die Differenziale der Ausgangsgrosse y t einer Differenzialgleichung durch kleine Differenzenquotienten D y D t displaystyle Delta y Delta t nbsp mit D t displaystyle Delta t nbsp als diskretisierte Zeit ersetzt entsteht eine numerisch losbare Differenzengleichung in Annaherung an die Differenzialgleichung Zweckmassig ist die Umwandlung linearer Elementarsysteme Ubertragungsfunktionen wie I PT1 D PD1 Glieder in Differenzengleichungen Diese konnen je nach Lage der Funktionsblocke im Signalflussplan mit nichtlinearen Systemen oder Systemen mit Totzeit und deren numerischen Berechnungsmethoden rekursiv behandelt werden Differenzengleichungen oder eine Kette von Differenzengleichungen die mehrere hintereinander geschaltete Elementarsysteme beschreiben lassen die Ausgangsgrosse y k displaystyle y k nbsp algebraisch fur einen kleinen Zeitschritt D t displaystyle Delta t nbsp in Abhangigkeit vom Eingangssignal u k displaystyle u k nbsp errechnen Die numerische Gesamtlosung des Systems erfolgt bei einfachen Differenzengleichungen rekursiv uber viele Berechnungsfolgen in je kleinen konstanten Zeitintervallen Die Form der Gesamtlosung ist damit tabellarisch Alle Zeilen enthalten die gleichen Differenzengleichungen der Berechnungsfolge k 1 displaystyle k 1 nbsp alle Spalten berechnen die Folgen k 0 1 2 3 k M A X displaystyle k 0 1 2 3 dots k mathrm MAX nbsp Differenzengleichungen lassen sich mit jeder Programmiersprache anwenden Empfohlen wird die Verwendung der Tabellenkalkulation weil die Anwendung einfach ist und Programmfehler damit ausgeschlossen sind displaystyle to nbsp Siehe ausfuhrliche Details mit Anwendung Differenzengleichung Differenzenverfahren Regelkreisentwurf BearbeitenDer Entwurf einer Regelung die Verbindung eines geeigneten Reglers mit der Regelstrecke zu einem geschlossenen Kreis ist die eigentliche Aufgabe der Regelungstechnik Haufige Anwendungen der Regelung physikalischer Grossen Bearbeiten Nachfolgende Auflistung nennt unabhangig von konkreten Anwendungen einige physikalische bzw chemische Grossen die typischerweise als Regelgrossen auftreten Temperaturregelung Druck und Kraftregelung Durchfluss und Mengenregelung Fullstandsregelung Lage Positions und Entfernungsregelung Geschwindigkeits und Beschleunigungsregelung Drehzahl und Drehmomentregelung Regelung chemischer Grossen wie Konzentrationen in der VerfahrenstechnikGrundlagen des Regelkreises Bearbeiten In einem einfachen Regelkreis zur Regelung beliebiger physikalischer Grossen bestimmt die Grosse des Sollwertes und das Zeitverhalten der Regelstrecke in Verbindung mit dem Zeitverhalten des angepassten Reglers den zeitlichen Verlauf der Regelgrosse Die Aufgabe des Reglers besteht gewohnlich darin die Regelgrosse der Fuhrungsgrosse moglichst gut anzunahern und den Einfluss von Storgrossen zu minimieren Ein stabiler Regelkreis kann bei Parameteranderungen des Reglers oder der Regelstrecke instabil werden selbst wenn die einzelnen Bestandteile des Regelkreises fur sich genommen stabil sind Andererseits kann sich ein Regelkreis mit einem geeigneten Regler auch stabil verhalten wenn einzelne Bestandteile der Strecke instabil sind Eine positive Ruckfuhrung eines Regelkreises fuhrt immer zur monotonen Instabilitat Die P Verstarkung eines Reglers kann in einem Regelkreis nicht beliebig hoch gewahlt werden anderenfalls fuhrt infolge der phasenverschiebenden Eigenschaften aller zeitabhangigen Komponenten des Regelkreises bedingt durch die negative Ruckfuhrung zur oszillatorischen Instabilitat Wird z B ein variables Frequenzsignal konstanter Amplitude an den Eingang einer Regelstrecke mit mindestens drei PT1 Verzogerungsgliedern eingeleitet dann fallt mit steigender Frequenz die Amplitude des Ausgangssignals und das Ausgangssignal ist gegenuber dem Eingangssignal nacheilend um lt 180 displaystyle lt 180 circ nbsp verschoben Wenn eine solche Regelstrecke in Verbindung mit einem Regler zu einem Regelkreis geschaltet wird entsteht am Soll Istwert Vergleich fur eine kritische Kreisverstarkung anstelle einer Gegenkopplung eine Mitkopplung und der Regelkreis wird oszillatorisch instabil Die Stabilitat eines Regelkreises kann nach dem vereinfachten Nyquist Kriterium durch die Darstellung des Amplitudengangs und des Phasengangs im Bode Diagramm abgeschatzt werden Ein geschlossener Regelkreis G j w displaystyle G j omega nbsp ist stabil wenn der aufgeschnittene Regelkreis G 0 j w displaystyle G 0 j omega nbsp bei der Durchtrittsfrequenz w d displaystyle omega d nbsp fur G 0 j w 1 displaystyle G 0 j omega 1 nbsp die Phasendrehung des Phasengangs f 0 w d gt 180 displaystyle varphi 0 omega d gt 180 circ nbsp ist Diese Beziehung gilt fur stabile Verzogerungsglieder negative Realteile der Pole bis zu einem Doppelpol im Ursprung und einem Totzeitglied der Regelstrecke Bei Angriff einer statischen oder fluchtigen Storgrosse zeigt die Regelgrosse zu diesem Zeitpunkt eine vorubergehende Regelgrossenanderung Eine statische Storgrosse kann eine bleibende Regelabweichung hervorrufen wenn die Kreisverstarkung z B bei Verwendung eines stetigen proportionalen Reglers P Regler nicht hoch genug ist Hat der Regler eine zeitlich integrale Komponente I Glied verschwinden statische Regelabweichungen der Regelvorgang wird aber wegen der notwendigen Reduzierung der Kreisverstarkung langsamer Es ist Aufgabe des Reglers das Zeitverhalten der Regelgrosse bezuglich des statischen und dynamischen Verhaltens gemass vorgegebenen Anforderungen festzulegen Zur Erfullung widersprechender Anforderungen wie gutes Fuhrungs und Storverhalten sind gegebenenfalls aufwandigere Regelkreisstrukturen erforderlich Die Ubergangsfunktion Sprungantwort der Regelgrosse eines Regelkreises mit einer Regelstrecke ab des zweiten Grades ohne Pol Nullstellen Kompensation verursacht je nach Hohe der Kreisverstarkung ein unvermeidbares periodisch gedampftes Einschwingverhalten Die Fuhrungsgrosse w t displaystyle w t nbsp des Regelkreises kann als fester Sollwert als programmgesteuerte Sollwertvorgabe oder als kontinuierliches zeitabhangiges Eingangssignal mit besonderen Folgeeigenschaften fur die Regelgrosse ausgelegt sein Kenngrossen der Ubergangsfunktion des Regelkreises Bearbeiten Ein Regelkreis mit linearen Komponenten der Regelstrecke hoherer Ordnung eventuell mit kleiner Totzeit und geringer Begrenzung der Stellgrosse des Reglers hat die im Grafikbild dargestellte typische Ubergangsfunktion Sprungantwort Die nachfolgenden tabellarisch aufgestellten Kenngrossen die durch Fuhrungsgrossensprunge oder Storgrossensprunge entstehen hangen von den Regel und Streckenparametern ab Mit systematischer Anderung der Regelparameter lassen sich die gewunschten Eigenschaften der Kenngrossen auch Guteforderungen Dynamikforderungen erreichen Die nachfolgenden Begriffe der Kenngrossen der Ubergangsfunktion sind in der Fachliteratur meistens einheitlich gefuhrt Die zugehorigen Abkurzungen sind es nicht 13 Tabellarische Aufstellung der Kenngrossen der Ubergangsfunktion eines Regelkreises nbsp Kenngrossen der Ubergangsfunktion eines gedampft schwingenden Systems hoherer OrdnungBezeichnung DIN IEC 60050 DIN 19226 BegriffsdefinitionVerzugszeit Te Tu Zeit vom Eingangssprung nach Abschnitt der Wendetangente der AbszisseAnstiegszeit Ausgleichszeit Tb Tg Tangente Abschnitt Abszisse nach Abschnitt SollwertAnregelzeit Einschwingzeit Tcr Zeit vom Eingangssprung bis y t das Toleranzband schneidet Kenngrosse der Reaktionsgeschwindigkeit einer Regelung Ausregelzeit Ausschwingzeit Tcs Zeit vom Eingangssprung bis die Schwingamplituden y t innerhalb des Toleranzbandes liegen Kenngrosse des Abklingens der Schwingamplituden Uberschwingweite xm Grosste Amplitude uber dem Beharrungswert der Regelgrosse Beharrungswert Istwert fur t Fuhrungsgrossensprung 1 Maximum der Regelgrosse Uberschwingweite BeharrungswertLiessen sich diese Grossen der Anregelzeit der Ausregelzeit und der Uberschwingweite gemeinsam minimieren dann ware der Regelkreis optimal dimensioniert Leider zeigen die genannten Grossen bei Anderung der Reglerparameter ein teilweise entgegengesetztes Verhalten Erhoht man beispielsweise die Kreisverstarkung verkurzt sich die Anregelzeit die Ausregelzeit und die Uberschwingweite vergrossern sich Der Regelkreis wird mit Hinblick auf das Fuhrungs Stor und Robustheitsverhalten optimiert Welche Art der oben genannten Gutekriterien berucksichtigt werden soll muss in einem Projekt Lastenheft festgelegt werden Gutekriterien Regelgute Integralkriterien Gute des Regelverhaltens Man versteht darunter ein Mass fur die zeitliche Abweichung der Sprungantwort der Regelabweichung y t zur Sprungfunktion der Fuhrungsgrosse w t uber den vollen Einschwingvorgang durch Integration Bei diesen Integralkriterien wird die Regelabweichung w t y t fur die Dauer des Einschwingvorgangs auf verschiedene Arten integriert Unterschieden wird die lineare Regelflache quadratische Regelflache Betragsregelflache Integration des Betrages der Regelabweichung ITAE Kriterium Durch Multiplikation mit der Zeit werden die kleinen Schwingamplituden starker berucksichtigt Komponenten des Regelkreises Bearbeiten nbsp Blockdiagramm eines PID Reglers in der Reihen und ParallelstrukturJe nach Anforderung der Qualitat des Regelung der Stuckzahl der Regler die Art der vorhandenen Signale der Strecke die Art der gegebenen Hilfsstromversorgung und auch ob Sicherheitsvorschriften berucksichtigt werden mussen kann entschieden werden ob ein unstetiger Regler ein analoger Regler ein digitaler Regler und evtl redundante Einrichtungen eingesetzt werden konnen Verhalten von stetigen Reglern Regler mit P oder PD Verhalten lassen einen Regelkreis schnell reagieren G R s U E s K P D T v s 1 displaystyle G R s tfrac U E s K PD T v cdot s 1 nbsp Siehe Einfluss der Stellgrossenbegrenzung im ubernachsten Abschnitt Regler mit I Anteil sind durch die theoretisch unendliche Verstarkung statisch genaue aber langsame Regler Mit dem I Anteil wird eine zusatzliche Polstelle in die Ubertragungsfunktion des offenen Regelkreises eingefugt Regler mit PI Verhalten sind auch fur Regelstrecken mit Totzeit geeignet G R s U E s K P I T N s 1 s displaystyle G R s tfrac U E s K PI tfrac T N cdot s 1 s nbsp PID Regler sind in der klassischen Form aus der Parallelschaltung der Einzelkomponenten entstanden Durch algebraische Umrechnung der zugehorigen Ubertragungsfunktion G s besteht der ideale PID Regler aus zwei PD Gliedern und einem I Glied Damit lasst sich die Parametrierung des Reglers fur eine gegebene Regelstrecke hoherer Ordnung fur zwei dominante Zeitkonstanten unmittelbar festlegen Fur den offenen Regelkreis wird eine vollstandige Kompensation der zwei Verzogerungsglieder der Regelstrecke vorgenommen Gleichzeitig wird zusatzlich ein PI Glied eingefugt Die Grosse des optimalen Verstarkungsfaktors kann empirisch oder in einer numerischen Simulation uber die gewunschte Sprungantwort des geschlossenen Regelkreises bestimmt werden Idealer PID Regler in Parallelstruktur G PARA s U E s K PARA 1 1 T N s T V s K PARA T V T N s 2 T N s 1 T N s displaystyle G text PARA s frac U E s K text PARA left 1 frac 1 T N cdot s T V cdot s right K text PARA frac T V cdot T N cdot s 2 T N cdot s 1 T N cdot s nbsp Idealer PID Regler in Reihenstruktur G REIHE s U E s K REIHE T 1 s 1 T 2 s 1 s displaystyle G text REIHE s frac U E s K text REIHE frac T 1 cdot s 1 T 2 cdot s 1 s nbsp Umrechnung PID Regler der Reihenstruktur in Parallelstruktur T N T 1 T 2 T V T 1 T 2 T N K PARA K REIHE T N displaystyle T N T 1 T 2 quad T V frac T 1 cdot T 2 T N quad K text PARA K text REIHE cdot T N nbsp Umrechnung PID Regler der Parallelstruktur in Reihenstruktur T 1 2 T N T N 2 4 T V T N 2 K REIHE K PARA T N displaystyle T 1 2 frac T N pm sqrt T N 2 4 cdot T V cdot T N 2 quad K text REIHE frac K text PARA T N nbsp Hinweis Wenn der Inhalt des Wurzelzeichens negativ wird entstehen konjugiert komplexe Nullstellen und damit entsteht ein PID Regler 2 Ordnung mit einer Resonanzstelle Dieser Regler konnte eine Regelstrecke 2 Ordnung mit konjugiert komplexen Polen vollstandig kompensieren Gleiche Zeitkonstanten vorausgesetzt Ideale Regler gelten als technisch nicht realisierbar wenn die Ubertragungsfunktion im Zahler eine hohere Ordnung als im Nenner aufweist Deshalb wird der Ubertragungsfunktion des idealen Differenzierers eine kleine ungewollte aber notwendige parasitare Verzogerung PT1 Glied zugefugt deren Zeitkonstante T P displaystyle T P nbsp wesentlich kleiner sein muss als die Zeitkonstante T V displaystyle T V nbsp des Differenzierers T P T V displaystyle T P ll T V nbsp Spezialregler bedienen zahlreiche spezielle Anwendungen wie Mehrgrossensysteme Kaskadenregelung Regelkreise mit Vorsteuerung und Vorfilter Regelkreise mit Storgrossenaufschaltung Folgeregelung nach einer Solltrajektorie Mehrpunktregelung Fuzzy Regler Zustandsregelung der Zustandsvariablen im Zustandsraum Digitalregler Gutes Fuhrungsverhalten und gute Storunterdruckung erfordern Spezialregler weil widersprechende Eigenschaften erforderlich Verhalten linearer Regelstrecken Regelstrecken zweiten Grades z B Reihenschaltung von zwei PT1 Gliedern oder PT1 Glied I Glied konnen mit beliebig hoher Kreisverstarkung im Regelkreis ohne Gefahr der Instabilitat arbeiten Regelstrecken dritten und hoheren Grades konnen im stabilen Regelkreis nur mit stark eingeschrankter Kreisverstarkung wirken Bei drei Verzogerungsgliedern mit dem ungunstigsten Fall von drei gleichen Zeitkonstanten ist der Grenzfall der Instabilitat bei einer P Verstarkung des Reglers von K 8 gegeben unabhangig von der Grosse der Zeitkonstanten Erklaren lasst sich dieses Verhalten mit dem Stabilitatskriterium von Nyquist Eine Regelstrecke beliebig hoheren Grades evtl zusatzlich mit Totzeitverhalten kann nur stabil geregelt werden wenn einige der PT1 Glieder durch PD1 Glieder des Reglers kompensiert werden Beispiel Regelstrecke 4 Grades mit Totzeitglied G S s Y U s K 1 T 1 s 1 T 2 s 1 T 3 s 1 T 4 s 1 e s T t displaystyle G S s tfrac Y U s K tfrac 1 T 1 cdot s 1 T 2 cdot s 1 T 3 cdot s 1 T 4 cdot s 1 cdot e s cdot T t nbsp Ein monoton instabiles Regelstreckenglied kann mit einem geeigneten Regler zu einem stabilen Regelkreis fuhren Beispiel eines monoton instabilen Regelstreckengliedes G S s Y U s K T 1 s 1 T 2 s 1 displaystyle G S s tfrac Y U s tfrac K T 1 cdot s 1 T 2 cdot s 1 nbsp Eine aus reiner Totzeit bestehende Regelstrecke kann nur abgesehen von Spezialreglern durch einen I Regler geregelt werden Wahlt man fur die Verstarkung des I Reglers K I 0 5 T t displaystyle K I tfrac 0 5 T t nbsp betragt fur alle Totzeiten T t displaystyle T t nbsp die Uberschwingung ca u 4 was einer Dampfung von ca D 0 7 entspricht nbsp Sprungantwort eines Regelkreises mit verschiedenen Begrenzungen des Stellgliedes bei hoher Kreisverstarkung KEinfluss der Stellgrossenbegrenzung Es ist Ermessenssache ob das Reglerausgangssignal mit der Leistungsschnittstelle als Stellgrosse Teil des Reglers der Regelstrecke oder eine unabhangige Einrichtung ist Sind differenzierende PD Glieder im Regler vorhanden wird die Verstarkung um einen dynamischen Anteil noch zusatzlich erhoht Dabei kann die Stellgrosse u t displaystyle u t nbsp sehr grosse Werte annehmen Dies ergibt sich aus der Berechnung der Schliessbedingung Signalflussalgebra des Regelkreises Eine hohe Kreisverstarkung P Verstarkung des Reglers und der Strecke macht den Regelkreis dynamisch schnell sie kann aber praktisch nur begrenzt realisiert werden weil die Stellgrosse des Reglers wegen technischer Anschlage oder aus Energiemangel nicht unbegrenzt wachsen kann Stellgrossenbegrenzungen bei Anwendung von P Reglern sind haufig gegeben sie verlangsamen das Einschwingverhalten der Regelgrosse Die Storgrosseneinflusse werden weniger reduziert Begrenzungen der Stellgrosse des Reglers fuhren zur Nichtlinearitat des Systems Eine Beschreibung des Systems mit der Ubertragungsfunktion G s Y s W s displaystyle G s tfrac Y s W s nbsp ist damit nicht gultig Man kann durchaus Signalbegrenzungen ignorieren und kommt zu einem stabilen Regelkreis Jedoch entspricht das Ubergangsverhalten der Regelgrosse y t bei Signalbegrenzungen nicht der Ubertragungsfunktion des Regelkreises Eine geringere Regler Verstarkung in Verbindung mit einer zeitlich integral wirkenden Komponente des Reglers macht den Regelkreis fur alle statischen Einflusse zwar genauer und stabiler aber deshalb auch langsamer Eine zu einer Regelstrecke umfunktionierte Steuerstrecke lasst sich ohne Energiezufuhr nicht schneller machen Regelkreis Entwurfsstrategien fur lineare zeitinvariante Systeme Bearbeiten Die Stabilitat des Regelkreises mit linearen zeitinvarianten Ubertragungssystemen hangt von der Ordnung und den Parametern der Strecke von der Struktur des Reglers und von den Parametern insbesondere von der P Verstarkung des Reglers ab nbsp Sprungantworten eines Regelkreises mit 1 Parametrierter PID Regler an Modellregelstrecke 2 Gleicher PID Regler an Original Regelstrecke 3 Mittels heuristischer Methoden parametrierter PID Regler an Original Regelstrecke nbsp Sprungantworten einer gegebenen Regelstrecke mit PID Regler bei variierenden Parametern zunachst P dann PI und zuletzt PID Verhalten Die Entwurfsstrategien fur Regelkreise beziehen sich bei linearen Systemen auf die Minimierung der statischen Regelabweichung und des Einschwingverhaltens der Regelgrosse Je geringer beispielsweise die Zahl und die Grosse der Zeitverzogerungen der Regelstrecke sind umso hoher kann die Kreisverstarkung und damit die Verstarkung des Reglers gewahlt werden was die statische und dynamische Genauigkeit der Regelgrosse verbessert Liegt die Beschreibung der Regelstrecke G S s displaystyle G S s nbsp als lineares zeitinvariantes Ubertragungssystem in Produktdarstellung vor kann relativ einfach ein geeigneter Regler G R s displaystyle G R s nbsp bestimmt werden Zur Vereinfachung des offenen Regelkreises G 0 s G R s G S s displaystyle G 0 s G R s cdot G S s nbsp werden PT1 Glieder mit dominantem Zeitkonstanten der Strecke gegen PD1 Glieder des Reglers gekurzt Pol Nullstellenkompensation d h die Regelkreisglieder des offenen Kreises mit gleichen Zahlenwerten und mit gleichen Vorzeichen der Pole und Nullstellen haben damit keine Wirkung mehr Fur die Stabilitat des Regelkreises ist jeweils 1 Pol mehr erforderlich als Nullstellen innerhalb der Ubertragungsfunktion vorhanden sind Mit Hilfe der Gleichung fur das Schliessen des Regelkreises G s G 0 s 1 G 0 s displaystyle G s tfrac G 0 s 1 G 0 s nbsp ergibt sich die Ubertragungsfunktion des geschlossenen Regelkreises in Polynomdarstellung Die Schliessbedingung gilt nicht fur Regelstrecken mit Totzeit Die Ubergangsfunktion Sprungantwort der Regelgrosse eines Regelkreises mit einem P Regler und einer Regelstrecke mit Verzogerungen ab zweiten Grades verursacht je nach Hohe der Kreisverstarkung ein unvermeidbares periodisch gedampftes Einschwingverhalten Normalform der Ubertragungsfunktion eines Schwingungsgliedes G s K T 2 s 2 2 D T s 1 displaystyle G s tfrac K T 2 cdot s 2 2 cdot D cdot T cdot s 1 nbsp Dieses periodisch gedampfte Einschwingverhalten andert sich auch nicht bei Regelstrecken hoheren Grades oder mit Totzeit bei reduzierter Kreisverstarkung lediglich die Verzugszeit und Ausregelzeit werden grosser Selbstverstandlich erfordern Regelkreise mit geringer Kreisverstarkung einen I Anteil zur Vermeidung einer grossen Regelabweichung Zur Beurteilung des Einschwingverhaltens wurde dazu der Begriff Regelgute definiert die je nach Vorgabe eines Lastenheftes die Art des Einschwingens der Regelgrosse festlegt nbsp Sprungantwort eines Regelkreises mit instabiler Regelstrecke mit 2 I Gliedern Die Sprungantwort wird mit steigender P Verstarkung schneller und schwingungsfreier Bei Regelstrecken mit nichtregularen Systemen wie das monoton instabile PT1i Glied G 0 s K T s 1 displaystyle G 0 s tfrac K T cdot s 1 nbsp oder bei instabilen Regelstrecken mit zwei I Gliedern G 0 s K s s displaystyle G 0 s tfrac K s cdot s nbsp wird der geschlossene Regelkreis mit einem geeigneten Regler mit steigender Kreisverstarkung stabil Bei solchen Systemen empfiehlt es sich die Stabilitat des Regelkreises mittels numerischer Berechnung zu prufen Weitere Entwurfskriterien Wird eine Steuerstrecke aus linearen zeitinvarianten Systemen in Verbindung mit einem Regler zu einem Regelkreis gestaltet dann werden in Bezug zum Verhalten der Steuerstrecke 2 Vorteile gewonnen Die Regelgrosse y t displaystyle y t nbsp stellt sich auf das Niveau des Sollwertes w t displaystyle w t nbsp ein Storgrossen werden minimiert Die dominante Zeitkonstante der Regelgrosse verringert sich gegenuber die der Strecke ungefahr um den Faktor der Kreisverstarkung Der Regelkreis soll sich robust verhalten Unter robust versteht man den Einfluss der schleichenden Anderungen der Parameter von Regler und Regelstrecke auf die Dynamik des Regelkreises Diese durch innere und aussere Umwelteinflusse wie z B Alterung Reibung Korrosion entstehenden Parameteranderungen mussen innerhalb eines zugelassenen Toleranzbereiches liegen Das Verhalten der Robustheit wird auch mit Einfluss der inneren Storgrossen eines Regelkreises bezeichnet Kompromiss zur Reglerparametrierung In Einzelfallen muss immer fur eine gute Dynamik des Regelkreises ein Kompromiss zwischen einer zulassigen Stellgrossenbegrenzung oder einer Reduzierung der P Verstarkung und Einfugen eines I Anteils im Regler entschieden werden Gleichzeitiges Verbessern des Einschwingverhaltens der Regelgrosse und der Storunterdruckung erfordern weitere Massnahmen wie Vorfilter oder Vorsteuerung Simulation des Regelkreises zur Reglerparametrierung Zur Simulation des Verhaltens eines Regelkreises muss das mathematische Modell der Regelstrecke ermittelt werden Dazu eignen sich experimentelle Identifizierungsmassnahmen Experimentelle Systemidentifikation mit Hilfe von Testsignalen Fur die Berechnung des zeitlichen Verhaltens von Ubertragungssystemen mit Signalbegrenzungen und Totzeitverhalten eignet sich nur die Methode der numerischen Berechnung mit der diskreten Zeit D t displaystyle Delta t nbsp Ubersicht Regelung mit nichtlinearen Reglern Bearbeiten nbsp Hammersteinmodell und Darstellung des nichtlinearen Regelkreises mit einem nichtlinearen ReglerBei linearen Systemen ohne Energiespeicher ist die Ausgangsgrosse proportional der Eingangsgrosse Bei linearen zeitinvarianten LZI System Systemen mit Energiespeichern ist die Ausgangsgrosse im eingeschwungenen Zustand der Eingangsgrosse proportional Bei Systemen mit integralem Verhalten I Glied ist die Ausgangsgrosse proportional des zeitlichen Integrals der Eingangsgrosse Bei Systemen mit differenzierendem Verhalten D Glied ist die Ausgangsgrosse proportional des Differentialquotienten der Eingangsgrosse Mathematische Operationen von Signalen bezogen auf die Ausgangsgrosse wie Additionen Subtraktionen Differentiationen Integrationen oder Multiplikationen mit einem konstanten Faktor von Eingangssignalen ergeben lineares Verhalten Multiplikation und Division von Eingangsgrossen ergeben nichtlineares Verhalten Bei nichtlinearen Ubertragungssystemen wirkt mindestens eine nichtlineare Funktion in Verbindung mit linearen Systemen Nichtlinearen Funktionen werden nach stetigen und unstetigen Nichtlinearitaten unterschieden Stetige Nichtlinearitaten weisen keine Sprunge der Ubertragungskennlinie auf wie z B bei quadratischem Verhalten Unstetige Ubertragungskennlinien wie bei Begrenzungen Hysterese Ansprechempfindlichkeit Zwei und Mehrpunkt Charakter haben keinen kontinuierlichen Verlauf Zu den nichtlinearen Reglern gehoren auch die unstetigen Regler wie Zweipunkt Mehrpunkt und Fuzzy Regler die in einem eigenen Kapitel beschrieben sind Die Berechnung von nichtlinearen Systemen geschieht meist im Zeitbereich Die Losung von nichtlinearen Differentialgleichungen ist schwierig und aufwendig Dies bezieht sich besonders auf die Gruppe der Systeme mit unstetigem nichtlinearem Ubertragungsverhalten bzw nichtstetigen Reglern Einfacher ist die Berechnung eines Regelkreises mit schaltenden Reglern mit rechnergestutzten zeitdiskreten Verfahren Siehe Kapitel Regelkreis Reglerentwurf fur lineare zeitinvariante Systeme nbsp Darstellung der zulassigen Lage der konjugiert komplexen Pole eines geschlossenen Regelkreises fur gegebene DampfungsgradeEntwurf eines Reglers durch Polzuweisung in der s Ebene Bearbeiten Das nachfolgend beschriebene Entwurfsverfahren besteht darin dass Pole und Nullstellen einer Ubertragungsfunktion eines geschlossenen Regelkreises in bestimmte Bereiche des Pol Nullstellen Diagramms siehe auch Polvorgabe im Zustandsraum zugewiesen werden um bestimmte Guteanforderungen festzulegen Dabei wird vorausgesetzt dass ein dominantes Schwingungsglied PT2 Glied vorliegt evtl vorhandene zusatzliche Pole weit genug vom dominanten Polpaar entfernt in der linken s Halbebene liegen und deshalb wenig Einfluss haben Aufgabe eines Reglers ist nun die zugewiesene Lage der Pole zu erfullen Siehe Kapitel Regelkreis Entwurf eines Reglers durch Polzuweisung in der s EbeneReglerentwurf mit der inversen Laplace Transformation Bearbeiten Ist die Ubertragungsfunktion eines linearen dynamischen Systems oder eines geschlossenen Regelkreises gegeben kann mittels der inversen Laplace Transformation mit einem definierten Eingangs Testsignal der Verlauf der Ausgangsgrosse bzw die Regelgrosse errechnet und graphisch dargestellt werden Dabei bedient man sich einer in jedem Fachbuch der Regelungstechnik vorhandenen Laplace Transformationstafel welche fur viele Formen der Produktdarstellung einer Ubertragungsfunktion im s Bereich die korrespondierende Funktion im Zeitbereich darstellt Die Ausgangsgrosse eines dynamischen Systems im s Bereich lautet Y s G s U s displaystyle Y s G s cdot U s nbsp Die Ausgangsgrosse eines dynamischen Systems y t des Zeitbereichs fur ein Ubertragungssystem im s Bereich lautet y t L 1 G s U s Suchbegriff displaystyle y t mathcal L 1 underbrace left G s cdot U s right text Suchbegriff nbsp Testsignale zur Berechnung der Systemantwort Testsignal Zeitbereich f t Testsignal im s Bereich Systemantwort f t Impulsfunktion Normierter Impuls 0 u d d t 1 displaystyle int 0 infty hat u delta cdot dt 1 nbsp U d s 1 displaystyle U delta s 1 nbsp GewichtsfunktionSprungfunktion Einheitssprung u s t 1 displaystyle u sigma t 1 nbsp fur t gt 0 displaystyle t gt 0 nbsp U s s 1 s displaystyle U sigma s frac 1 s nbsp UbergangsfunktionAnstiegsfunktion u a t c t displaystyle u a t c cdot t nbsp Gradient c D u a t D t displaystyle c frac Delta u a t Delta t nbsp U a s c s 2 displaystyle U a s frac c s 2 nbsp RampenantwortDie grafische Darstellung der Sprungantwort Ubergangsfunktion eines dynamischen Systems ist die haufigste bekannte Darstellung des System Zeitverhaltens Wird als Suchbegriff die korrespondierende Zeitfunktion in den Laplace Korrespondenztabellen gefunden kann durch Einsetzen verschiedener Werte fur t das Systemverhalten fur ein gegebenes Eingangssignal grafisch dargestellt werden Anmerkung Die Anwendung der inversen Laplace Transformation fordert bei gedampft schwingenden Systemen viel Rechenarbeit mit trigonometrischen und exponentiellen Funktionen Siehe Berechnungsbeispiel auch Regelkreis Reglerentwurf mit der inversen Laplace Transformation Digitale Regelung Ubersichtsdarstellung Bearbeiten Analoge wie digitale Regler benotigen als Eingangssignal die Regelabweichung und einen Regelalgorithmus der die gewunschte Dynamik des geschlossenen Regelkreises bestimmt Zeitdiskrete lineare dynamische Systeme sind dadurch gekennzeichnet dass die inneren Systemzustande nur zu einzelnen Zeitpunkten definiert sind und an den Ein und Ausgangen zeitdiskrete Signale auftreten Bei den meisten Regeleinrichtungen handelt es sich bei den Regelstrecken um kontinuierlich wirkende analoge Eingrossensysteme die sich linear nichtlinear und totzeitbehaftet verhalten konnen Fur diese Regelstrecken sollen bestimmte physikalische Grossen wie Temperatur Kraft Druck Geschwindigkeit Niveau usw geregelt werden Die dafur erforderlichen Regler konnen eine analoge oder digitale Systemstruktur aufweisen und enthalten am Ausgang eine analoge kontinuierlich wirkende Stellgrosse Digitale Regelung bedeutet dass das Eingangssignal eines Reglers oder eines Teilsystems zu bestimmten diskreten Zeitpunkten abgetastet zeitsynchron berechnet und als digitales Ausgangssignal ausgegeben wird Andere Begriffe bezeichnen diesen Vorgang als zeitdiskrete Regelung oder auch als Abtastregelung In der Mathematik wird eine Auflistung von endlich und unendlich vielen fortlaufend nummerierten Objekten hier abgetastete Zahlenwerte als Folge bezeichnet Die Abtastfolge k 0 1 2 3 displaystyle k 0 1 2 3 dots nbsp bedeutet eine Nummerierung der Folgeglieder der Wertefolge des Eingangssignals Eingangsfolge und des Ausgangssignals Ausgangsfolge eines Systems Eine Wertefolge besteht aus k m a x displaystyle k mathrm max nbsp oder k displaystyle k infty nbsp vielen Folgegliedern Der digitale Regler hat keine Begrenzung der Anzahl der Folgeglieder der Abtastfolge Es werden bei einer Regelung unendlich viele Folgeglieder k 0 1 2 3 displaystyle k 0 1 2 3 dots infty nbsp im realen zeitlichen Abstand der Abtastzeit T A D t displaystyle T A Delta t nbsp ausgefuhrt Der Rechenalgorithmus eines Digitalrechners erlaubt keine kontinuierliche Berechnung von analogen zeitabhangigen Signalen Deshalb werden zu bestimmten Zeitpunkten die analogen Eingangssignale z B die Regelabweichung e t w t y t displaystyle e t w t y t nbsp mit Hilfe eines idealen d displaystyle delta nbsp Abtasters und einem A D Wandlers als e k T A displaystyle e k cdot T A nbsp abgetastet Das gewunschte System Ubertragungsverhalten des digitalen Reglers wird fur die gegebene Eingangsfolge mit Differenzengleichungen berechnet und taktsynchron als digitales Ausgangssignal u k T A displaystyle u k cdot T A nbsp mit Zahlenwerten ausgegeben Ist ein analoges Ausgangssignal als Stellgrosse fur eine analoge stetig wirkende Regelstrecke erforderlich erlaubt eine spezielle Hardware mit einem D A Wandler mit einer Haltefunktion Halteglied die Umwandlung in ein gestuftes quasi stetiges Ausgangssignal u t displaystyle u t nbsp als Stellgrosse des Reglers Bei schnellen Regelstrecken spielen die Systemgeschwindigkeiten des digitalen Rechners der A D D A Wandler die Sample and Hold Schaltung wie auch die verwendeten Methoden der Differenzengleichungen beziehungsweise deren Approximations Algorithmen eine grosse Rolle Zu den technischen Vorteilen der digitalen Regler gehoren einmaliger Hardware Entwicklungsaufwand einfache parametrische System Anderungen per Software Realisierung komplexere Reglerstrukturen Multitasking Hauptartikel Digitaler Regler nbsp Blockschaltbild des Zustandsraummodells eines ZustandsregelkreisesGrundlagen Zustandsregelung Bearbeiten Der Zustandsregler ist kein eigenstandiger Regler sondern er entspricht der mit Faktoren bewerteten Ruckfuhrung der Zustandsgrossen eines mathematischen Modells der Regelstrecke im Zustandsraum Das Grundprinzip des Zustandsreglers auch statische Zustandsruckfuhrung genannt ist die Ruckfuhrung der bewerteten inneren Systemgrossen x 1 x 2 x n displaystyle x 1 x 2 dots x n nbsp eines Ubertragungssystems zu einem Regelkreis Die einzelnen Zustandsgrossen werden mit Faktoren k 1 k 2 k n displaystyle k 1 k 2 dots k n nbsp bewertet und wirken subtraktiv auf die Fuhrungsgrosse w t displaystyle w t nbsp Damit durchlaufen Anteile der Zustandsgrossen ein zweites Mal die Integrationskette der Rechenschaltung laut Signalflussplan der Regelungsnormalform Das Ergebnis ist ein Zustandsregler mit PD Verhalten im Zustandsregelkreis Im Gegensatz zu einem Standardregelkreis wird die Ausgangsgrosse y t displaystyle y t nbsp des Zustandsregelkreises nicht auf den Eingang der Regelstrecke zuruckgefuhrt Der Grund liegt darin dass die Ausgangsgrosse y t displaystyle y t nbsp eine Funktion der Zustandsgrossen ist Dennoch kann ein nicht akzeptabler proportionaler Fehler zwischen den Werten der Fuhrungsgrosse w t displaystyle w t nbsp und der Regelgrosse y t displaystyle y t nbsp entstehen der durch ein Vorfilter V beseitigt werden muss Die Regler Zustandsruckfuhrung zur Unterscheidung der Ruckfuhrung der Zustandsgrossen bezieht sich auf den Zustandsvektor x t displaystyle underline x t nbsp der mittels Vektorverstarkung k T displaystyle underline k T nbsp laut dem Signalflussplan des Modells der Zustandsregelkreises auf die Eingangsgrosse V w mo stretc