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Unter Regelgute werden in der Regelungstechnik verschiedene Gutekriterien mit deren Hilfe die Qualitat der Regelung beurteilt wird zusammenfassend bezeichnet Gebrauchlich fur die Gute sind Normen wie die L1 Norm schnelles Regelverhalten ITAE Kriterium die L2 Norm Quadratisches Gutekriterium minimale Amplituden oder die Maximumsnorm maximal mogliche Verhaltnis der Energien bzw Leistungen von Fehlergrossen zu Eingangsgrossen oder insbesondere fur periodische Signale die mittlere Leistung pow Die Normen gewichten dabei jeweils bestimmte Abweichungen besonders stark und sind deshalb nach der Aufgabenstellung auszuwahlen Inhaltsverzeichnis 1 Betragskriterium L1 Norm 2 Quadratisches Gutekriterium L2 Norm 2 1 Gutekriterium fur den LQ Regler 3 Mittlere Leistung 4 Maximumsnorm 5 Anwendung 6 Siehe auch 7 Quellen 8 LiteraturBetragskriterium L1 Norm BearbeitenEin mogliches Gutekriterium ist das Betragskriterium Es berucksichtigt positive und negative Regeldifferenzen gleichermassen J a b s 0 e t e d t displaystyle J abs int 0 infty e t e infty dt nbsp Eine Sonderform des Betragkriteriums ist das ITAE Kriterium bei dem Regelabweichungen im Zeitverlauf starker gewichtet werden J I T A E 0 e t e t d t displaystyle J ITAE int 0 infty e t e infty cdot t cdot dt nbsp Quadratisches Gutekriterium L2 Norm BearbeitenDie L2 Norm Energie ist im Gegensatz zu den anderen hier dargestellten Normen im Zeit und Frequenzbereich identisch Sie ist die zeitliche quadratische Integration der Regelabweichung e t displaystyle e t nbsp des Istwertes vom Sollwert J 0 e t 2 d t displaystyle J int 0 infty e t 2 dt nbsp mit e t x Soll t x Ist t displaystyle e t x text Soll t x text Ist t nbsp Je kleiner der Wert J displaystyle J nbsp wird desto besser ist die Regelung Da bei bleibender Regelabweichung e displaystyle e infty nbsp die resultierende Flache einen unendlich grossen Wert erhalten wurde wird haufig das Integral uber die Differenz e t e displaystyle e t e infty nbsp gebildet J s q r 0 e t e 2 d t displaystyle J sqr int 0 infty e t e infty 2 dt nbsp Gutekriterium fur den LQ Regler Bearbeiten Bei dem zuvor betrachteten Gutekriterium wird nicht die Stellgrosse u sondern lediglich die Regelgrosse y betrachtet Das Gutekriterium fur die LQ Regelung beachtet auch den Zusammenhang dieser Grossen dabei konnen die Prioritaten durch die Q y displaystyle Q y nbsp und R displaystyle R nbsp Matrix bestimmt werden J x 0 u t 0 y t Q y y t u t R u t d t displaystyle J x 0 u t int 0 infty y t Q y y t u t Ru t dt nbsp Das statische Optimierungsproblem dazu das durch die LQ Regelung gelost wird lautet min u t J x 0 u t min u t K x t J x 0 u t min K J x 0 K x t displaystyle min u t J x 0 u t min u t Kx t J x 0 u t min K J x 0 Kx t nbsp Dieses statische Optimierungsproblem wird fur den Reglerentwurf sehr haufig angewendet da die konstante Reglermatrix K nicht von x 0 displaystyle x 0 nbsp d h dem Anfangszustand abhangt Dabei muss der Gutewert J endlich sein Die Regelung dazu wird LQ Regelung genannt da das Gutefunktional quadratisch und die Strecke linear ist Dabei handelt es sich um eine Regelung durch Zustandsruckfuhrung weshalb immer auf 0 geregelt wird Eine Sollwertfolge kann nur durch einen zusatzlichen Vorfilter realisiert werden Mittlere Leistung BearbeitenFalls der Energiegehalt eines Signals L2 Norm unendlich ist kann die mittlere Leistung zur Charakterisierung genutzt werden Die mittlere Leistung ist keine Norm da sie auch bei von Null verschiedenen Signalen Null werden kann Sie wird bei periodischen Signalen eingesetzt Periode T displaystyle T nbsp da dann obige Gutewerte nicht 0 werden pow u lim T 1 2 T T T u 2 t d t displaystyle operatorname pow u sqrt lim T to infty frac 1 2T int T T u 2 t dt nbsp 1 Maximumsnorm BearbeitenFur die Maximumnorm ist nur das Maximum der Funktion im Intervall entscheidend u sup t u t displaystyle u infty sup t u t nbsp Die Maximumnorm von G G displaystyle G infty nbsp ist der grosstmogliche Faktor mit dem die Energie des Eingangssignals u auf das Ausgangssignal ubertragen wird 1 Anwendung BearbeitenMit diesen Normen lassen sich genaue Vorgaben machen die von der Regelung erfullt werden sollen Stellgrosse Regelgrosse Regeldifferenz Der Grad der Erfullung lasst sich dabei durch das Ergebnis uberprufen Wird beispielsweise eine Norm x fur eine Aufgabenstellung minimiert so spricht man von einer x Norm optimalen Regelung Vielfach wird uberpruft welchen Einfluss eine unbekannte Storgrosse auf ein geregeltes System hat Das ist moglich indem zum Beispiel vom Ubertragungsverhalten von einer Storung zu einer Regelabweichung eine Norm berechnet wird und die Storung vorher ebenso durch eine Norm charakterisiert wurde Siehe auch BearbeitenReglerQuellen Bearbeiten a b Kai Muller 1996 Literatur BearbeitenJan Lunze Regelungstechnik 2 Mehrgrossensysteme Digitale Regelung 4 neu bearb Aufl Springer Verlag Heidelberg u a 2006 Springer Lehrbuch ISBN 978 3 540 32335 8 Jurgen Muller Regeln mit SIMATIC Praxisbuch fur Regelungen mit SIMATIC S7 und SIMATIC PCS 7 Hrsg Siemens AG Berlin u Munchen 3 Aufl Publicis Corporate Publishing Erlangen 2004 ISBN 3 89578 248 3 Kai Muller Entwurf robuster Regelungen Teubner Verlag Stuttgart 1996 ISBN 3 519 06173 2 Serge Zacher Manfred Reuter Regelungstechnik fur Ingenieure Analyse Simulation und Entwurf von Regelkreisen 14 Aufl Springer Vieweg Verlag Wiesbaden 2014 Springer Fachmedien Wiesbaden ISBN 978 3 8348 1786 0 ISBN 978 3 8348 2216 1 E Book Fritz Troster Steuerungs und Regelungstechnik fur Ingenieure 2 uberarb und erw Aufl R Oldenbourg Verlag Munchen 2005 ISBN 3 486 57681 X S 268f Regelgute Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Regelgute amp oldid 239179134