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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Regler Begriffsklarung aufgefuhrt Der in einem Regelkreis eingebundene Regler wirkt so auf eine Regelstrecke ein dass eine zu regelnde Grosse die Regelgrosse mit Hilfe einer negativen Ruckfuhrung unabhangig von Storeinflussen sich auf das Niveau der gewahlten Fuhrungsgrosse einstellt Sprungantwort des idealen PID Reglers mit den Zeitkonstanten T und Verstarkungsfaktor KIn unserer Umwelt vorkommende zeitabhangige Prozesse konnen naherungsweise mit dem mathematischen Modell eines dynamischen Systems abgebildet werden Diesbezugliche Modelle haben mindestens einen Signaleingang und einen Signalausgang und werden mathematisch uber Laplace transformierte Differentialgleichungen als Ubertragungsfunktionen G s definiert Dies gilt auch fur die Regler wie auch Regelstrecken und Regelkreise Bekannte Effekte des Regler Verhaltens sind verstarkende P integrierende I und differenzierende D Eigenschaften Diese Regler in Kombination der dargestellten Varianten des Zeitverhaltens werden als P I PI PD PID Regler bezeichnet Es existieren aber noch viele andere spezielle Reglerausfuhrungen Beispiel eines idealen PID Reglers in der Summendarstellung der Parameter U E s K PID 1 1 T N s T V s displaystyle frac U E s K text PID cdot Big 1 frac 1 T N cdot s T V cdot s Big Anmerkung Signalflussplan im Abschnitt PID Regler entspricht der Paralleldarstellung Bei unstetigen Reglern ist die Ausgangsgrosse gestuft Darunter fallen die Zweipunktregler Mehrpunktregler und Fuzzy Regler Optimal angepasste unstetige Regler konnen ein besseres dynamisches Verhalten der Regelgrosse erzielen als die Standardregler displaystyle to Siehe auch Hauptartikel Regelungstechnik Artikel Regelkreis Artikel Regelstrecke Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte der Regler 2 Grundlagen der Regler 2 1 Einteilung der Regler 2 2 Beschreibungsfunktionen der Standardregler 3 Stetige lineare Regler 3 1 P Regler P Anteil 3 2 I Regler I Anteil 3 3 D Glied D Anteil 3 4 PI Regler 3 5 PD Regler 3 6 PD2 Glied mit konjugiert komplexen Nullstellen 3 7 PID Regler 3 8 Zustandsregler 3 8 1 Regler mit Zustandsruckfuhrung 3 8 2 Regler mit Ausgangsruckfuhrung 3 9 Regler fur Mehrgrossensysteme 3 9 1 Dezentrale Regler bei Mehrgrossen Regelstrecken 3 9 2 Mehrgrossenregler mit Entkopplung 3 9 3 Mehrgrossenregler beliebiger Strukturen 4 Nichtlineare Regler 4 1 Fuzzy Regler Ubersichtsdarstellung 4 1 1 Anwendung Fuzzy Controller 4 1 2 Fuzzy Regler in Eingrossensystemen 4 2 Adaptive Regler 4 3 Extremwertregler 5 Unstetige Regler 5 1 Zweipunktregler 5 1 1 Anwendungen des Zweipunktreglers 5 1 2 Zweipunktregler mit Hysterese 5 1 3 Schaltfrequenz im Regelkreis 5 1 4 Mathematische Behandlung des Zweipunktreglers im Regelkreis 5 1 5 Zweipunktregler mit zeitabhangiger Ruckfuhrung 5 1 6 Testsignale zur Identifizierung des Zweipunktreglers 5 2 Dreipunktregler 5 2 1 Systemgrossen des symmetrischen Dreipunktreglers 5 2 2 Numerische Beschreibung des Dreipunktreglers mit Hysterese und Totzone 5 3 Mehrpunktregler 6 Realisierung von Reglern 6 1 Analogregler und Digitalregler 6 2 Kompaktregler 6 3 Softwareregler in Prozessleitsystemen 6 4 Universalregler 6 5 Pneumatischer Regler 6 6 Regler ohne Hilfsenergie 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeschichte der Regler Bearbeiten Hauptartikel Geschichte der Regelungstechnik Die Geschichte der Regelungstechnik bzw die Beschaftigung des Menschen mit der Regelungstechnik begann zwischen dem 3 Jahrhundert v Chr und dem 1 Jahrhundert n Chr im antiken Griechenland Das einer Regelung zugrunde liegende Ruckkopplungsprinzip ist keine Erfindung des Menschen sondern ein seit je stattfindendes Naturphanomen Die moderne Regelungstechnik begann zur Zeit der industriellen Revolution unter Verwendung mechanischer Bauteile Ihr grosster Fortschritt wurde durch die Entwicklung der Elektronik und schliesslich durch die elektronische Rechentechnik ermoglicht In Bezug zur technischen Gestaltung und der zugehorigen mathematischen Werkzeuge der Regler sind folgende Ereignisse zu nennen 1788 James Watt Fliehkraftregler Zentrifugalregulator zur Drehzahlregelung von Dampfmaschinen 1868 James Clerk Maxwell Theoretische Analyse des Fliehkraftreglers 1911 Elmer Ambrose Sperry Reale PID Regler 1922 Nicolas Minorsky Herleitung der korrekten mathematischen Formulierung des PID Reglers 1 1935 Elektrischer Verstarker 1942 Ziegler Nichols Einstellregeln fur P PI PD PID Regler 1945 Bode Frequenzganganalyse 1960 Rudolf Kalman Kalman Filter Zustandsraum Zustandsregler und Zustandsbeobachter 1965 Lotfi Zadeh Fuzzy Set Theorie als Grundlage fur spatere Fuzzy Regler 1974 Gunther Schmidt Universalregler auf Mikroprozessor Basis Digitalregler mit H Birk Grundlagen der Regler BearbeitenEinteilung der Regler Bearbeiten Allgemein werden die Regler nach stetigem und unstetigem Verhalten unterschieden Zu den bekanntesten stetigen Reglern gehoren die Standardregler mit P PI PD und PID Verhalten Ferner gibt es unter den stetigen Reglern verschiedene Sonderformen mit angepasstem Verhalten um schwierige Regelstrecken regeln zu konnen Dazu gehoren beispielsweise Regelstrecken mit Totzeiten mit nichtlinearem Verhalten mit Drift der Streckenparameter und bekannten und unbekannten Storgrossen Bei unstetigen Reglern ist die Ausgangsgrosse gestuft Darunter fallen die Zweipunktregler Mehrpunktregler und Fuzzy Regler Optimal angepasste unstetige Regler konnen ein besseres dynamisches Verhalten der Regelgrosse erzielen als die Standardregler Fur komplexere Regeleinrichtungen mit nichtlinearen Regelstrecken oder mehrere miteinander verknupfte Regelgrossen und Stellgrossen sind besonders angepasste Regler meist digitale Regler erforderlich Hierbei kommen vermaschte Regelungen Mehrgrossenregelungen Regelungen im Zustandsraum modellbasierte Regelungen usw zum Einsatz Stetige Regler mit analogem oder digitalem Verhalten konnen fur lineare Regelstrecken verwendet werden Digitale Regler haben den Vorteil einer universellen Anpassung an die unterschiedlichsten Regelaufgaben jedoch verlangsamen sie den Regelprozess durch die Abtastzeit der Regelgrosse und Rechenzeit im Einsatz bei schnellen Regelstrecken Viele nicht stabile Regelstrecken die zum Beispiel durch positive Ruckkopplungseffekte Mitkopplung entstehen konnen sind ebenfalls mit klassischen linearen Reglern beherrschbar Der Entwurf der Regler ist in dem Artikel Regelkreis dargestellt Siehe auch Artikel Regelstrecke und Regelungstechnik Beschreibungsfunktionen der Standardregler Bearbeiten Die Ubertragungsfunktion G s displaystyle G s nbsp ist die haufigste mathematische Beschreibung des Verhaltens linearer Regelkreisglieder und damit die Beschreibung der Regler Sie entsteht durch die Laplace Transformation der systembeschreibenden linearen gewohnlichen Differentialgleichung und ist eine mathematische Beschreibung des Eingangs und Ausgangsverhaltens eines linearen zeitinvarianten Ubertragungssystems im Frequenzbereich s Bereich mit der komplexen Variable s displaystyle s nbsp Die unabhangige Variable s d j w Re s j Im s displaystyle s delta j omega operatorname Re s j cdot operatorname Im s nbsp ist ein Symbol fur eine vollzogene Laplace Transformation eines Differentialquotienten Die Variable s displaystyle s nbsp mit einem Exponenten fur den Grad der Ableitungen in verschiedenen Darstellungsarten der Ubertragungsfunktion kann beliebig algebraisch behandelt werden enthalt aber keinen Zahlenwert Durch die Nullstellenbestimmung lasst sich die Ubertragungsfunktion der Polynomdarstellung im Zahler und Nenner in elementare Produkte aufspalten die als Linearfaktoren bezeichnet werden Je nach Grosse der Zahlenwerte einer Ubertragungsfunktion in Polynomdarstellung konnen die Nullstellen der Polynomzerlegung als Null als eine reelle Zahl oder als eine konjugiert komplexe Zahl auftreten Der Frequenzgang G j w displaystyle G j omega nbsp fruher auch F j w displaystyle F j omega nbsp beschreibt das Verhalten eines linearen zeitinvarianten Ubertragungssystems fur sinusformige Ein und Ausgangssignale Die Ubertragungsfunktion G s displaystyle G s nbsp ist im Gegensatz zum Frequenzgang G j w displaystyle G j omega nbsp keine messbare Grosse Die Entstehungsweisen beider Beschreibungsfunktionen und auch deren Anwendung sind unterschiedlich jedoch kann jederzeit die Ubertragungsfunktion bei gleichen Koeffizienten in den Frequenzgang und umgekehrt der Frequenzgang in die Ubertragungsfunktion uberfuhrt werden indem der Realteil der komplexen Variablen s displaystyle s nbsp Null gesetzt wird Die Anwendung der Ubertragungsfunktion als gebrochen rationale Funktion ist algebraisch und damit eine grosse Vereinfachung des mathematischen Aufwandes lineare Ubertragungssysteme zu beurteilen und zu berechnen So konnen bei Kenntnis der Ubertragungsfunktionen der Regelstrecke durch den Regler Anteile der Strecke mit gleichen Zeitkonstanten kompensiert werden Dies bedeutet Linearfaktoren mit Nullstellen des Reglers kompensieren Linearfaktoren mit Polstellen der Strecke um die Ordnung des offenen Regelkreises zu reduzieren Dies ist sowohl algebraisch als auch durch Betrachtung im Bodediagramm verstandlich Die Auslegung des Regelkreises vereinfacht sich auf diese Weise Ublich sind folgende zwei Darstellungsformen der Ubertragungsfunktion in der Produktdarstellung Ubertragungsfunktion Linearfaktor in der Pol Nullstellen Darstellung G s s 3 mit s n 3 displaystyle G s s 3 quad text mit s n 3 nbsp dd Vorteil Pole und Nullstellen konnen fur die Frequenzgang Darstellung direkt abgelesen werden Ubertragungsfunktion Linearfaktor in der Zeitkonstanten Darstellung G s 3 T s 1 mit T 1 s n displaystyle G s 3 cdot T cdot s 1 quad text mit T 1 s n nbsp dd Die Zeitkonstanten errechnen sich aus den Polen und Nullstellen Die beiden Schreibweisen sind mathematisch identisch Vorteil Das Zeitverhalten des Systems kann direkt abgelesen werden Der Verstarkungsfaktor der Ubertragungsfunktion bleibt konstant bei Anderung der Zeitkonstante Die Produktdarstellung mit den Zeitkonstanten hat den hoheren Bekanntheitsgrad In der linearen Regelungstechnik und Systemtheorie ist es eine willkommene Tatsache dass praktisch alle vorkommenden regularen stabilen Ubertragungsfunktionen bzw Frequenzgange von Regelkreisgliedern auf drei Grundformen geschrieben bzw zuruckgefuhrt werden konnen Die Linearfaktoren haben eine vollig unterschiedliche Bedeutung je nachdem ob sie im Zahler oder im Nenner einer Ubertragungsfunktion stehen Stehen die Linearfaktoren im Zahler haben sie eine differenzierende Wirkung stehen sie im Nenner haben sie eine verzogernde speichernde Wirkung Typ Linearfaktor Bedeutung im Zahler Bedeutung im NennerG 1 s T s displaystyle G 1 s T cdot s nbsp Nullstelle s n 1 0 displaystyle s n1 0 mathrel hat nbsp Absolutglied fehlt Differenzierer D Glied Integrator I GliedG 2 s T s 1 displaystyle G 2 s T cdot s 1 nbsp Nullstelle s n 2 d displaystyle s n2 delta mathrel hat nbsp reelle Zahl PD1 Glied Verzogerung PT1 GliedG 3 s T 2 s 2 2 D T s 1 displaystyle G 3 s T 2 cdot s 2 2 cdot D cdot T cdot s 1 nbsp s n 3 1 d j w s n 3 2 d j w displaystyle s n3 1 delta j omega s n3 2 delta j omega nbsp PD2 Glied fur 0 lt D lt 1mit konjugiert komplexen Nullstellen Schwingungsglied PT2 Glied fur 0 lt D lt 1 mit konjugiert komplexen PolenDabei ist T die Zeitkonstante s die komplexe Frequenz D der Dampfungsgrad Ubertragungssysteme konnen definiert werden als Reihenschaltung G s G 1 s G 2 s displaystyle G s G 1 s cdot G 2 s nbsp Es gilt das Superpositionsprinzip Die Systeme in Produktdarstellung konnen in der Reihenfolge beliebig verschoben werden Systemausgange werden nicht durch nachfolgende Eingange belastet Parallelschaltung G s G 1 s G 2 s displaystyle G s G 1 s pm G 2 s nbsp Gegen und Mitkopplung G s G 1 1 G 1 G 2 displaystyle G s G 1 1 pm G 1 cdot G 2 nbsp Die linearen Standard Regler wie P Regler P Glied mit proportionalem Verhalten I Regler I Glied mit integralem Verhalten PI Regler 1 P Glied 1 I Glied mit proportionalem und integralem Verhalten PD Regler PD Glied mit proportionalem und differentialem Verhalten PID Regler 1 I Glied 2 PD Glieder mit proportionalem integralem und differentialem Verhaltenlassen sich bereits mit den ersten beiden Grundformen G 1 s displaystyle G 1 s nbsp und G 2 s displaystyle G 2 s nbsp der Ubertragungsfunktionen laut Tabelle in faktorieller Darstellung beschreiben Stetige lineare Regler BearbeitenP Regler P Anteil Bearbeiten nbsp Sprungantwort P Anteil mit KpDer P Regler besteht ausschliesslich aus einem proportionalen Anteil der Verstarkung Kp Mit seinem Ausgangssignal u ist er proportional dem Eingangssignal e Das Ubergangsverhalten lautet u t K p e t displaystyle u t K p cdot e t nbsp Die Ubertragungsfunktion lautet U E s K P displaystyle frac U E s K P nbsp Das Diagramm zeigt das Ergebnis einer Sprungantwort Der P Regler hat eine gewahlte Verstarkung von Kp Eigenschaften des P Reglers Reduzierung der Verstarkung Wegen des fehlenden Zeitverhaltens reagiert der P Regler unmittelbar jedoch ist sein Einsatz sehr begrenzt weil die Verstarkung je nach Verhalten der Regelstrecke stark reduziert werden muss Bleibende Regelabweichung Der Regelfehler einer Sprungantwort nach dem Einschwingen der Regelgrosse als bleibende Regelabweichung betragt 100 Kp wenn kein I Glied in der Strecke enthalten ist Regelstrecke als PT1 Glied Bei einer Regelstrecke mit einem PT1 Glied Verzogerungsglied 1 Ordnung kann die Verstarkung theoretisch unendlich hoch gewahlt werden weil ein Regelkreis mit einer solchen Regelstrecke nicht instabil werden kann Dies kann anhand des Stabilitatskriterium von Nyquist nachgepruft werden Die bleibende Regelabweichung ist praktisch vernachlassigbar Das Einschwingen der Regelgrosse ist aperiodisch Regelstrecke als PT2 Glied Bei einer Regelstrecke mit zwei PT1 Gliedern und zwei dominanten Zeitkonstanten sind die Grenzen dieses Reglers erreicht Zum Beispiel ergibt fur den Fall T1 T2 beliebiger Grosse und einer P Verstarkung Kp 10 eine bleibende Regelabweichung von 10 eine erste Uberschwingung von 35 bei einem Dampfungsgrad von ca D 0 31 Fur T1 T2 wird die Amplitude der Uberschwingung kleiner und die Dampfung besser Fur ein gleiches Zeitkonstantenverhaltnis beliebiger Grosse und konstanter P Verstarkung ergibt sich immer die gleiche Dampfung Mit steigender P Verstarkung wird die Regelabweichung kleiner die Uberschwingung grosser und die Dampfung schlechter Integrale Regelstrecke Die P Verstarkung kann theoretisch unendlich hoch eingestellt werden wobei es zu einem aperiodischen Einschwingen der Regelgrosse kommt Bei einer integralen Regelstrecke mit einem PT1 Glied entsteht ein gedampft schwingender Verlauf der Regelgrosse Instabilitat kann nicht entstehen I Regler I Anteil Bearbeiten nbsp Sprungantwort I AnteilEin I Regler integrierender Regler I Glied wirkt durch zeitliche Integration der Regelabweichung e t auf die Stellgrosse mit der Gewichtung durch die Nachstellzeit T N displaystyle T N nbsp Die Integralgleichung lautet u t 1 T N 0 t e t d t displaystyle u t frac 1 T N int 0 t e tau d tau nbsp Die Ubertragungsfunktion lautet U E s 1 T N s K I s displaystyle frac U E s frac 1 T N cdot s frac K I s nbsp Verstarkung K I 1 T N displaystyle K I frac 1 T N nbsp Eine konstante Regeldifferenz e t fuhrt von einem Anfangswert des Ausgangs u1 t zum linearen Anstieg des Ausgangs u2 t bis zu seiner Begrenzung Die Nachstellzeit TN bestimmt den Gradienten des Anstiegs u t K I e t t displaystyle u t K I cdot e t cdot t nbsp fur e t konstantDie Nachstellzeit zum Beispiel TN 2 s bedeutet dass zur Zeit t 0 der Ausgangswert u t nach 2 s die Grosse des konstanten Eingangswertes e t erreicht hat Das Diagramm zeigt das Ergebnis der Sprungantwort des I Gliedes Die Zeitkonstante betragt TI 1 s Der Eingangssprung hat die Grosse e t 1 Zusammenfassung der Eigenschaften des I Reglers Langsamer genauer Regler Der I Regler ist durch seine theoretisch unendliche Verstarkung ein genauer aber langsamer Regler Er hinterlasst keine bleibende Regelabweichung Weil er eine zusatzliche Polstelle in der Ubertragungsfunktion des offenen Regelkreises einfugt und laut Bodediagramm einen Phasenwinkel von 90 verursacht kann nur eine schwache Verstarkung KI bzw eine grosse Zeitkonstante TN eingestellt werden Regelstrecke als PT2 Glied Fur eine Regelstrecke mit zwei PT1 Gliedern kann bei zwei dominanten Zeitkonstanten bereits volle Instabilitat bei geringer Verstarkung KI entstehen Fur diese Art Regelstrecken ist der I Regler kein geeigneter Regler Regelstrecke mit I Glied Bei einer Regelstrecke mit I Glied im Regelkreis ohne zusatzliche Verzogerungen gilt fur alle Werte der Kreisverstarkung KI KI1 KI2 Instabilitat mit konstanter Amplitude Die Schwingfrequenz ist eine Funktion von KI fur KI gt 0 Regelstrecke mit dominanter Totzeit Der I Regler ist die erste Wahl fur eine Regelstrecke mit dominanter Totzeit Tt oder Totzeit ohne weitere PT1 Glieder Eventuell kann ein PI Regler eine minimale Verbesserung erzielen Optimale Einstellung bei vernachlassigbaren Verzogerungsgliedern Die Einstellung KI 0 5 Tt fuhrt zu einer Uberschwingung von 4 die Regelgrosse erreicht den Sollwert nach Tt 3 7 s Dampfung D 0 5 Diese Einstellungen gelten fur alle Tt Werte Wind up Effekt bei Grosssignalverhalten Wenn beim I Regler die Stellgrosse u t durch die Regelstrecke begrenzt wird tritt ein Wind up Effekt auf Dabei arbeitet die Integration des Reglers weiter ohne dass die Stellgrosse zunimmt Wird die Regelabweichung e t kleiner entsteht beim Rucklauf von u t displaystyle u t nbsp eine ungewollte Verzogerung der Stellgrosse und damit der Regelgrosse y t displaystyle y t nbsp Dem tritt man mit der Begrenzung der Integration auf die Stellgrossen Grenzen entgegen Anti wind up Als eine mogliche Anti Wind Up Massnahme wird der I Anteil bei Erreichen der Eingangsgrossenbeschrankung auf dem letzten Wert eingefroren z B durch Absperrung des I Gliedes Wie bei jedem Begrenzungseffekt innerhalb eines dynamischen Systems verhalt sich der Regler nichtlinear Das Verhalten des Regelkreises ist durch numerische Berechnung zu prufen Siehe auch Artikel Regelkreis Einfluss nichtlinearer Ubertragungssysteme auf den Regelkreis mit grafischer Darstellung des Anti Wind up Einflusses Grenzzyklen Bei nichtlinearem Streckenverhalten insbesondere Haftreibung kommt es zu sogenannten Grenzzyklen Hierbei kann das Stellglied den Sollzustand zunachst nicht exakt herstellen da eine bestimmte minimale Stellgrosse nicht zur Uberwindung einer Haftreibung ausreicht Der sich aufbauende I Anteil sorgt fur die Uberwindung der Haftreibung es findet aber unmittelbar der Ubergang zur kleineren Gleitreibung statt Bis sich der I Anteil auf einen Wert unterhalb der Gleitreibung eingestellt hat ist der Sollwert uberschritten Der gleiche Vorgang wiederholt sich dann mit umgekehrten Vorzeichen bis zur Ausgangsposition Es kommt zu einem andauernden Hin und her rucken Grenzzyklen bzw Systemunruhe bei konstantem Sollwert w t displaystyle w t nbsp konnen vermieden werden indem die Stellgrosse auf dem bestehenden Niveau gehalten wird wenn die Regelabweichung e t displaystyle e t nbsp innerhalb eines Toleranzbereiches liegt Wird dies durch eingangsseitige Absperrung des Reglers realisiert in Software setzen von e 0 oder komplettes Aussetzen der Berechnung eines neuen Wertes statt ausgangseitigem Konstanthalten wird gleichzeitig ein Kleinsignal Wind up Effekt des Integrators vermieden der sonst durch die kleinen aber u U lange andauernden Abweichungen innerhalb des Toleranzbereichs auftreten kann Siehe auch Bode Diagramm und Ortskurve des Frequenzgangs unter I Regler D Glied D Anteil Bearbeiten nbsp Sprungantwort des idealen D GliedesDas D Glied ist ein Differenzierer der nur in Verbindung zu Reglern mit P und oder I Verhalten als Regler eingesetzt wird Er reagiert nicht auf die Hohe der Regelabweichung e t displaystyle e t nbsp sondern nur auf deren Anderungsgeschwindigkeit Differentialgleichung u t T V d d t e t displaystyle u t T mathrm V frac mathrm d mathrm d t e t nbsp Ubertragungsfunktion U E s T V s displaystyle frac U E s T V cdot s nbsp mit TV Vorhaltzeit TV KD und KD Differenzierbeiwert Vorhaltzeit Begriff laut DIN 19226 Teil 2 wird umgangssprachlich falschlicherweise oft als Vorhaltezeit bezeichnet Die Sprungantwort des idealen D Gliedes wie im zugehorigen Diagramm gezeigt ist eine Stossfunktion mit theoretisch unendlicher Grosse Der Eingangssprung ist als Testsignal nicht geeignet Ein brauchbares Testsignal fur das D Glied ist die Anstiegsfunktion e t K A t displaystyle e t K mathrm A cdot t nbsp mit der Anstiegskonstante K A d e d t displaystyle K mathrm A frac mathrm d e mathrm d t nbsp Nach der Laplace Transformation wird E s K A s 2 displaystyle E s frac K mathrm A s 2 nbsp Die Anstiegsfunktion E s displaystyle E s nbsp wird in der Ubertragungsfunktion des D Gliedes eingesetzt Damit wird die Ausgangsgrosse des D Gliedes U s T V K A s s 2 T V K A 1 s displaystyle U s T mathrm V cdot K mathrm A frac s s 2 T mathrm V cdot K mathrm A frac 1 s nbsp und nach der Rucktransformation wird die Ausgangsgrosse u t T V K A K D K A displaystyle u t T mathrm V cdot K mathrm A K mathrm D cdot K mathrm A nbsp mit TV KDDaraus ist ersichtlich dass eine Anstiegsfunktion ein konstantes Ausgangssignal am D Glied hervorruft Die Grosse des Ausgangssignals ist von dem Produkt Anstiegskonstante und Differenzierbeiwert abhangig Das bisher betrachtete Verhalten gilt fur den idealen Differenzierer Allgemein gilt ein System dessen Ubertragungsfunktion im Zahler eine hohere Ordnung als im Nenner aufweist als technisch nicht realisierbar Es ist nicht moglich bei einem System mit Nullstellenuberschuss fur ein beliebig schnelles Eingangssignal z B fur einen Eingangssprung e t ein Ausgangssignal u t mit unendlich grosser Amplitude zu realisieren Durch die Umsetzung der Ubertragungsfunktion eines idealen Reglers mit D Anteil in eine Hardware entsteht automatisch eine Verzogerung Deshalb wird der Ubertragungsfunktion des idealen Differenzierers eine kleine Verzogerung PT1 Glied zugefugt deren Zeitkonstante TP auch parasitare Zeitkonstante genannt wesentlich kleiner sein muss als die Zeitkonstante TV Die Ubertragungsfunktion des realen D Gliedes lautet damit U E s T V s T P s 1 mit T V T P displaystyle frac U E s frac T mathrm V cdot s T P cdot s 1 quad text mit T mathrm V gg T P nbsp Eine Sprungantwort des realen D Gliedes verlauft mit begrenzter Grosse des Stosses asymptotisch nach Null Bei der Realisierung des realen D Gliedes PD oder PID Reglers durch analoge Technik mittels Operationsverstarker ergibt sich unvermeidbar durch Begrenzung der gegengekoppelten Strome die Verzogerung mit der sogenannten parasitaren Zeitkonstante TP weil der Verstarker innerhalb seines Arbeitsbereichs bleiben muss siehe PID Regler Zusammenfassung der Eigenschaften des D Gliedes Differenzierer Es kann nur differenzieren nicht regeln D Glied als Komponente Es wird vorzugsweise als Komponente in PD und PID Reglern eingesetzt Kompensation I Glied durch D Glied Der Differenzierer kann theoretisch als ideales D Glied ein I Glied einer Regelstrecke vollstandig bei gleichen Zeitkonstanten kompensieren Anstiegsfunktion als Eingangsgrosse Eine lineare Anstiegsfunktion am Eingang bewirkt eine konstante Ausgangsgrosse die proportional der Zeitkonstante TV ist Sprungantwort des Differenzierers Die Sprungantwort ist eine Stossfunktion die beim realen D Glied eine endliche Grosse aufweist und nach einer e Funktion auf Null abklingt Siehe auch Bode Diagramm und Ortskurve des Frequenzgangs unter D Glied PI Regler Bearbeiten nbsp Sprungantwort des PI ReglersDer PI Regler proportional integral controller besteht aus den Anteilen des P Gliedes KP und I Gliedes mit der Zeitkonstante TN Er kann sowohl aus einer Parallelstruktur oder aus einer Reihenstruktur definiert werden Der Begriff der Nachstellzeit TN stammt aus der Parallelstruktur des Reglers Integralgleichung des PI Reglers in der Parallelstruktur u t K P e t 1 T N 0 t e t d t displaystyle u t K P left e t frac 1 T N int 0 t e tau d tau right nbsp Ubertragungsfunktion der Parallelstruktur U E s K P K P T N s K P 1 1 T N s displaystyle frac U E s K P frac K P T N cdot s K P left 1 frac 1 T N cdot s right nbsp Wird der Klammerausdruck der Gleichung auf einen gemeinsamen Nenner gebracht entsteht die Produktdarstellung in der Reihenstruktur U E s K P T N s 1 T N s displaystyle frac U E s K P frac T N cdot s 1 T N cdot s nbsp KPI KP TN ist die Verstarkung des PI ReglersAus dieser Produktdarstellung der Ubertragungsfunktion ist ersichtlich dass zwei Regelsysteme als Einzelsysteme zu einer Reihenstruktur geworden sind Es handelt sich hierbei um ein PD Glied und um ein I Glied mit der Verstarkung KPI welche sich aus den Beiwerten KP und TN errechnen Signaltechnisch wirkt der PI Regler gegenuber dem I Regler so dass nach einem Eingangssprung dessen Wirkung um die Nachstellzeit TN vorverlegt ist Durch den I Anteil wird die stationare Genauigkeit gewahrleistet die Regelabweichung wird nach dem Einschwingen der Regelgrosse zu Null Zusammenfassung der Eigenschaften des PI Reglers PD Glied ohne Differenzierung Das in der Reihenstruktur entstandene PD Glied des PI Reglers ist mathematisch ohne Differenzierung entstanden Deshalb entsteht bei der Realisierung des Reglers in der Parallelstruktur auch keine parasitare unerwunschte Verzogerung Wegen eines moglichen Wind up Effektes durch Regelstreckenbegrenzung der Stellgrosse u t ist die schaltungsmassige Realisierung des PI Reglers in Parallelstruktur anzustreben Kompensation eines PT1 Gliedes der Strecke Er kann mit dem PD Glied ein PT1 Glied der Strecke kompensieren und damit den offenen Regelkreis vereinfachen Keine Regelabweichung bei konstantem Sollwert Durch das I Glied wird im stationaren Zustand bei konstantem Sollwert die Regelabweichung zu Null Langsamer Regler Der durch das I Glied erworbene Vorteil der Vermeidung einer stationaren Regelabweichung hat auch den Nachteil dass eine zusatzliche Polstelle mit 90 Phasenwinkel in den offenen Regelkreis eingefugt wird was eine Reduzierung der Kreisverstarkung KPI bedeutet Deshalb ist der PI Regler kein schneller Regler 2 Einstellparameter Der Regler enthalt nur zwei Einstellparameter KPI KP TN und TN Regelstrecke hoherer Ordnung Er kann optimal an einer Regelstrecke hoherer Ordnung eingesetzt werden von der nur die Sprungantwort bekannt ist Durch Ermittlung der Ersatztotzeit TU Verzugszeit und der Ersatzverzogerungs Zeitkonstante TG Ausgleichszeit kann das PD Glied des Reglers die Zeitkonstante TG kompensieren Fur die I Regler Einstellung der verbleibenden Regelstrecke mit Ersatztotzeit TU gelten die bekannten Einstellvorschriften Regelstrecke mit 2 dominanten Zeitkonstanten Er kann eine Regelstrecke mit zwei dominanten Zeitkonstanten von PT1 Gliedern regeln wenn die Kreisverstarkung reduziert wird und die langere Dauer des Einschwingens der Regelgrosse auf den Sollwert akzeptiert wird Dabei kann mit KPI jeder gewunschte Dampfungsgrad D eingestellt werden von aperiodisch D 1 bis schwach gedampft schwingend D gegen 0 PD Regler Bearbeiten nbsp Sprungantwort des idealen PD ReglersDer PD Regler proportional derivative controller besteht aus der Kombination eines P Gliedes KP mit einem D Glied Er kann als Parallelstruktur oder als Reihenstruktur definiert werden Die Differentialgleichung der Parallelstruktur lautet u t K P T V d d t e t e t displaystyle u t K P Big T V frac d dt e t e t Big nbsp Die Ubertragungsfunktion der Parallelstruktur kann direkt in die Reihenstruktur uberfuhrt werden und lautet fur den idealen Regler U E s K P K P T V s K P T V s 1 displaystyle frac U E s K P K P cdot T V cdot s K P T V cdot s 1 nbsp Wie beim D Glied gilt auch hier ein System dessen Ubertragungsfunktion im Zahler eine hohere Ordnung als im Nenner aufweist als technisch nicht realisierbar Es ist nicht moglich bei einem System mit Nullstellenuberschuss fur ein beliebig schnelles Eingangssignal z B fur einen Eingangssprung e t ein Ausgangssignal u t mit unendlich grosser Amplitude zu realisieren Deshalb wird der Ubertragungsfunktion des idealen Differenzierers eine kleine ungewollte aber notwendige parasitare Verzogerung PT1 Glied zugefugt deren Zeitkonstante TP wesentlich kleiner sein muss als die Zeitkonstante TV Die Ubertragungsfunktion des realen PD Reglers lautet damit U E s K P T V s 1 T P s 1 fur T V T P displaystyle frac U E s K P frac T V cdot s 1 T P cdot s 1 quad text fur quad T V gg T P nbsp Die Sprungantwort ist wie beim D Glied eine Stossfunktion die beim PD Regler dem P Anteil uberlagert ist Deshalb ist die Anstiegsfunktion fur den PD Regler das geeignete Testsignal Fur die Anstiegsfunktion definiert sich die Vorhaltzeit TV als die Zeit bei der ein reiner P Regler vor Beginn der Anstiegsfunktion beginnen musste um auf den Wert zu kommen den das D Glied bewirkt Der PD Regler ist ein sehr schneller Regler denn er fugt im Gegensatz zum PI Regler keinen zusatzlichen Pol durch Integration in den offenen Regelkreis ein Selbstverstandlich ist auch die unvermeidbare parasitare Verzogerung mit kleiner Zeitkonstante im Regelkreis nicht vernachlassigbar Zusammenfassung der Eigenschaften des PD Reglers Kompensation eines PT1 Gliedes Er kann ein PT1 Glied der Regelstrecke kompensieren und damit die Regelstrecke vereinfachen Regelstrecke mit 2 PT1 Gliedern Der ideale PD Regler kann gegenuber dem P Regler bei einer Regelstrecke mit zwei PT1 Gliedern theoretisch mit unendlich hoher Verstarkung arbeiten Die bleibende Regelabweichung ist in diesem Fall praktisch vernachlassigbar Das Einschwingen der Regelgrosse ist aperiodisch Bleibende Regelabweichung Der Regelfehler einer Sprungantwort nach dem Einschwingen der Regelgrosse als bleibende Regelabweichung betragt 100 KP KP 1 PD2 Glied mit konjugiert komplexen Nullstellen Bearbeiten PD2 Glieder mit konjugiert komplexen Nullstellen konnen Schwingungsglieder PT2 Glieder mit konjugiert komplexen Polen vollstandig kompensieren wenn die Grosse der Zeitkonstanten beider Systeme identisch ist PD2kk Glieder mit konjugiert komplexen Nullstellen erhalt man indem von der Ubertragungsfunktion eines PD2 Gliedes in Polynom Darstellung der mittlere Term der Ubertragungsfunktion durch ein bestimmtes D Glied subtrahiert wird Mit dieser Massnahme entsteht ein System mit kunjugiert komplexen Nullstellen Die Ubertragungsfunktion eines PD2 Gliedes mit gleichen Zeitkonstanten lautet G P D 2 s T V s 1 2 T V 2 s 2 2 T V s 1 displaystyle G PD2 s T V cdot s 1 2 T V 2 cdot s 2 2 cdot T V cdot s 1 nbsp Die Ubertragungsfunktion eines D Gliedes lautet G D s K V s displaystyle G D s K V cdot s nbsp PD2 Glied mit konjugiert komplexen Nullstellen durch Subtraktion mit D Glied G P D 2 k k s T V 2 s 2 2 T V s 1 K V s T V 2 s 2 2 T V K V s 1 displaystyle G PD2kk s T V 2 cdot s 2 2 cdot T V cdot s 1 K V cdot s T V 2 cdot s 2 2 cdot T V K V cdot s 1 nbsp Diese Ubertragungsfunktion kann per Hardware oder Software realisiert werden Wenn Zahlenwerte der PD2kk Ubertragungsfunktion vorliegen gilt die Normalform mit den Beiwerten a und b G P D 2 k k s a s 2 b s 1 displaystyle G PD2kk s a cdot s 2 b cdot s 1 nbsp Daraus ergeben sich die Parameter einer PD2 Ubertragungsfunktion mit konjugiert komplexen Nullstellen T V a K V 2 T V b displaystyle T V sqrt a qquad K V 2 cdot T V b nbsp Bezeichnet man bei diesem Zahlerpolynom analog zum Nennerpolynom PT2KK Schwingungsglied mit D den Dampfungsgrad D b 2 a fur 1 gt D gt 0 displaystyle D frac b 2 cdot sqrt a qquad text fur 1 gt D gt 0 nbsp Bei D 1 ergeben sich reale Nullstellen anstelle der konjugiert komplexen Nullstellen PID Regler Bearbeiten Der PID Regler proportional integral derivative controller besteht aus den Anteilen des P Gliedes des I Gliedes und des D Gliedes Er kann sowohl aus der Parallelstruktur oder der Reihenstruktur definiert werden In dem Blockdiagramm sind die Reihenstruktur Produktdarstellung und die Parallelstruktur Summendarstellung der Ubertragungsfunktionen des realen PID Reglers dargestellt Die Begriffe idealer und realer PID Regler kennzeichnen ob die durch den D Anteil notwendige unvermeidliche Verzogerung PT1 Glied berucksichtigt ist nbsp Blockdiagramm eines PID Reglers in der Reihen und Parallelstruktur nbsp Sprungantwort des idealen PID Reglers mit den Zeitkonstanten der ParallelstrukturDie Begriffe der P Verstarkung KP Vorhaltzeit TV und der Nachstellzeit TN entstammen der parallelen Reglerstruktur Sie haben einen hohen Bekanntheitsgrad in der Anwendung empirischer Regler Einstellungen bei Regelkreisen mit unbekannten Regelstrecken und geringen dynamischen Anforderungen Beide Darstellungsformen der parallel und reihenstrukturierten PID Regler die sich mathematisch vollig identisch umrechnen lassen haben unterschiedliche Vorteile in der Anwendung Die Reihenstruktur des PID Reglers und die zugehorige Ubertragungsfunktion erlauben fur den Reglerentwurf die einfache Pol Nullstellen Kompensation von Regler und Regelstrecke Ferner ist diese Darstellungsform fur Anwendungen im Bodediagramm geeignet Die Parallelstruktur des PID Reglers ermoglicht das Verhindern des Wind up Effekts Sehr haufig wird die Stellgrosse des Reglers u t in Regelkreisen durch die Regelstrecke begrenzt Dadurch entsteht das ungewollte Verhalten des I Gliedes bis zu seiner eigenen Begrenzung weiter zu integrieren Verschwindet die Stellgrossenbegrenzung weil die Regelabweichung gegen Null lauft hat das I Glied einen zu hohen Wert und verursacht eine schlechte Einschwingdynamik der Regelgrosse y t Siehe Anti Wind up Massnahme im Kapitel I Regler dieses Artikels und Artikel Regelkreis Kapitel Einfluss nichtlinearer Ubertragungssysteme auf den Regelkreis nbsp Sprungantwort des realen PID ReglersDifferenzialgleichung des idealen PID Reglers in Parallelstruktur u t K para e t 1 T N 0 t e t d t T V d d t e t displaystyle u t K text para left e t frac 1 T N int 0 t e tau d tau T V frac d dt e t right nbsp Ubertragungsfunktion des idealen PID Reglers in Parallelstruktur Summendarstellung U E s K para 1 1 T N s T V s displaystyle begin aligned frac U E s K text para cdot Big 1 frac 1 T N cdot s T V cdot s Big end aligned nbsp Wird der Klammerausdruck der Gleichung auf einen gemeinsamen Nenner gebracht entsteht die Polynomdarstellung der Parallelstruktur des PID Reglers Ubertragungsfunktion des idealen PID Reglers der Parallelstruktur in Polynomdarstellung U E s K para T N T V s 2 T N s 1 T N s displaystyle frac U E s K text para frac T N cdot T V cdot s 2 T N cdot s 1 T N cdot s nbsp Das Zahlerpolynom kann durch die Bestimmung der Nullstellen aufgelost werden Damit lautet die Ubertragungsfunktion des idealen PID Reglers in Reihenstruktur als Produktdarstellung U E s K para T 1 s 1 T 2 s 1 T N s K reihe T 1 s 1 T 2 s 1 s displaystyle frac U E s K text para frac T 1 cdot s 1 T 2 cdot s 1 T N cdot s K text reihe frac T 1 cdot s 1 T 2 cdot s 1 s nbsp mit der Reglerverstarkung K reihe K para T N displaystyle K text reihe frac K text para T N nbsp Wie beim D Glied und PD Regler gilt auch hier ein System dessen Ubertragungsfunktion im Zahler eine hohere Ordnung als im Nenner aufweist als technisch nicht realisierbar Es ist nicht moglich bei einem System mit Nullstellenuberschuss fur ein beliebig schnelles Eingangssignal z B fur einen Eingangssprung e t ein Ausgangssignal u t mit unendlich grosser Amplitude zu realisieren Wird ein PID Regler durch Beschaltung eines Operationsverstarkers realisiert so muss fur den D Anteil und die damit verwendete Kapazitat ein Widerstand den Strom im Summenpunkt begrenzen damit der Verstarker innerhalb seines Arbeitsbereichs bleibt Damit entsteht ungewollt aber unvermeidbar eine zusatzliche Verzogerung als PT1 Glied dessen Zeitkonstante gegenuber der Zeitkonstante TV wesentlich kleiner sein muss Dieses Verzogerungsglied wird auch als parasitare Verzogerung mit der Zeitkonstante TP bezeichnet Die Parameter des idealen und des realen PID Reglers konnen zwischen den parallelen und reihenformigen Strukturen beliebig umgerechnet werden Die Umrechnung des realen PID Reglers bezieht sich auf die gleiche Zeitkonstante TP in beiden Reglerstrukturen Die Umrechnungsgleichungen entstehen durch Ausmultiplizieren beider Ubertragungsfunktionen und Vergleich der Koeffizienten an den Laplace Operatoren s und s Empfehlung des PID Reglerentwurfs mit Reduzierung des Wind up Effekts Auslegung des realen PID Reglers nach der Reihenstruktur zur Kompensation der PT1 Glieder der Regelstrecke Die parasitare Zeitkonstante soll so klein wie moglich sein z B 5 von T1 2 der kleineren der beiden Zeitkonstanten Umrechnung des realen PID Reglers der Reihenstruktur in die Parallelstruktur und nachfolgende Hardware Realisierung des Reglers Wird die gleiche parasitare Zeitkonstante der Reihenstruktur verwendet haben beide Reglerstrukturen identische Eigenschaften Die mathematische Beschreibung der beiden Strukturen des idealen und realen Reglers ist in der nachfolgenden Tabelle dargestellt PID Regler Ubertragungsfunktion Parameter BemerkungIdealer PID ReglerReihenstruktur U E s K reihe T 1 s 1 T 2 s 1 s displaystyle frac U E s K text reihe frac T 1 cdot s 1 T 2 cdot s 1 s nbsp Empfohlener Reglerentwurf Pol Nullstellen KompensationIdealer PID ReglerParallelstruktur U E s K para 1 1 T N s T V s displaystyle frac U E s K text para left 1 frac 1 T N cdot s T V cdot s right nbsp K para T N T V s 2 T N s 1 T N s displaystyle qquad K text para cdot frac T N cdot T V cdot s 2 T N cdot s 1 T N cdot s nbsp PID Parallelstruktur gemeinsamer Nenner Polynom fur Faktorisierung Idealer PID ReglerUmrechnung Reihenstrukturin Parallelstruktur T N T 1 T 2 T V T 1 T 2 T N K para K reihe T N displaystyle T N T 1 T 2 quad T V frac T 1 cdot T 2 T N quad K text para K text reihe cdot T N nbsp Reglerparameter aus Zeit konstanten berechnen Idealer PID ReglerUmrechnung Parallelstruktur in Reihenstruktur Modifizierte pq Formel zur Berechnung der Zeitkonstanten T 1 2 T N T N 2 4 T V T N 2 K reihe K para T N displaystyle T 1 2 frac T N pm sqrt T N 2 4 cdot T V cdot T N 2 quad K text reihe frac K text para T N nbsp wenn T N 4 T V displaystyle T N 4 cdot T V nbsp lt 0 displaystyle lt 0 nbsp dann Polynom konjugiert komplexRealer PID ReglerReihenstruktur mit parasitarer Zeitkonstante U E s K reihe T 1 s 1 T 2 s 1 s T P s 1 displaystyle frac U E s K text reihe frac T 1 cdot s 1 T 2 cdot s 1 s cdot T P cdot s 1 nbsp Parasitare Zeitkonstante T P 0 05 T 1 2 displaystyle T P leq 0 05 cdot T 1 2 nbsp der kleineren Zeitkonst Realer PID ReglerParallelstruktur mit parasitarer Zeitkonstante U E s K para 1 1 T N s T V s T P s 1 displaystyle frac U E s K text para left 1 frac 1 T N cdot s frac T V cdot s T P cdot s 1 right nbsp Parasitare Zeitkonstante T P 0 05 T 1 2 displaystyle T P leq 0 05 cdot T 1 2 nbsp der kleineren Zeitkonst Realer PID ReglerUmrechnung Reihenstrukturin Parallelstruktur T N T 1 T 2 T P T V T 1 T 2 T N T P displaystyle T N T 1 T 2 T P quad T V frac T 1 cdot T 2 T N T P nbsp K para K reihe T N displaystyle K text para K text reihe cdot T N nbsp Umrechnung gilt fur die gleiche Zeitkonstante Tp inReihen und Parallelstruktur nbsp Parametrierung des PID Reglers in der Reihen und ParallelstrukturDas grafische Beispiel der Sprungantwort eines Regelkreises mit PID Regler Parametrierung und Pol Nullstellen Kompensation zeigt in der Bildvergrosserung die unterschiedlichen Ubertragungsfunktionen der Regler in der Reihen und Parallelstruktur mit identischen Eigenschaften Das parasitare Zeitglied des realen Reglers zum Unterschied zum idealen PID Regler verursacht im Regelkreis grossere Uberschwingungen und damit eine schlechtere Dampfung der Regelgrosse y t Zusammenfassung der Eigenschaften des PID Reglers Anpassungsfahigkeit an eine Regelstrecke Er ist von den Standard Reglern am anpassungsfahigsten verhindert bei konstantem Sollwert eine bleibende Regelabweichung bei Fuhrungs und Storgrossensprung und kann 2 Verzogerungen PT1 Glieder der Regelstrecke kompensieren und damit die Regelstrecke vereinfachen Langsamer Regler Der durch das I Glied erworbene Vorteil der Vermeidung einer stationaren Regelabweichung bei konstantem Sollwert hat auch den Nachteil dass eine zusatzliche Polstelle mit 90 Phasenwinkel in den offenen Regelkreis eingefugt wird was eine Reduzierung der Kreisverstarkung KPID bedeutet Deshalb ist der PID Regler wie auch der PI und I Regler kein schneller Regler Einstellparameter Er enthalt 3 Einstellparameter KPID T1 T2 des idealen PID Reglers in Reihenstruktur bzw KP TN TV des idealen Reglers in Parallelstruktur Die bei der Realisierung des realen Reglers verwendete parasitare Zeitkonstante TP ergibt sich aus der verwendeten Hardware TP sollte moglichst sehr klein sein gegenuber TV Regelstrecke mit 3 PT1 Gliedern Er kann eine Regelstrecke mit 3 dominanten Zeitkonstanten von PT1 Gliedern regeln wenn die Kreisverstarkung reduziert wird und die langere Dauer des Einschwingens der Regelgrosse auf den Sollwert akzeptiert wird Dabei kann mit KPID jeder gewunschte Dampfungsgrad D eingestellt werden von aperiodisch D 1 bis schwach gedampft schwingend D gegen 0 Integrale Regelstrecke mit PT1 Glied Er kann eine Regelstrecke mit I Glied und einem PT1 Glied optimal regeln Regelstrecke mit dominanter Totzeit Der PID Regler ist an einer Regelstrecke mit dominanter Totzeit ungeeignet Zustandsregler Bearbeiten Der Zustandsregler ist kein eigenstandiger Regler sondern er entspricht der mit Faktoren bewerteten Ruckfuhrung der Zustandsgrossen eines mathematischen Modells der Regelstrecke im Zustandsraum Das Grundprinzip des Zustandsreglers auch statische Zustandsruckfuhrung genannt ist die Ruckfuhrung der bewerteten inneren Systemgrossen x 1 x 2 x n displaystyle x 1 x 2 dots x n nbsp eines Ubertragungssystems zu einem Regelkreis Die einzelnen Zustandsgrossen werden mit Faktoren k 1 k 2 k n displaystyle k 1 k 2 dots k n nbsp bewertet und wirken subtraktiv auf die Fuhrungsgrosse w t Damit durchlaufen Anteile der Zustandsgrossen ein zweites Mal die Integrationskette der Rechenschaltung laut Signalflussplan der Regelungsnormalform Das Ergebnis ist ein Zustandsregler mit PD Verhalten im Zustandsregelkreis Im Gegensatz zu einem Standardregelkreis wird die Ausgangsgrosse y t des Zustandsregelkreises nicht auf den Eingang der Regelstrecke zuruckgefuhrt Der Grund liegt darin dass die Ausgangsgrosse y t eine Funktion der Zustandsgrossen ist Dennoch kann ein nicht akzeptabler proportionaler Fehler zwischen den Werten der Fuhrungsgrosse w t und der Regelgrosse y t entstehen der durch ein Vorfilter V beseitigt werden muss Eine Alternative zur Vermeidung einer Regelabweichung bietet ein uberlagerter Regelkreis des Zustandsregelkreises mit einem PI Regler mit Ruckfuhrung der Regelgrosse y t der das Vorfilter V uberflussig macht Siehe detaillierte Begriffsklarung unter Regelstrecke im Zustandsraum Regler mit Zustandsruckfuhrung Bearbeiten Indizierung Matrizen Grossbuchstaben mit Unterstrich Vektoren Kleinbuchstaben mit Unterstrich Transponierte Vektordarstellung Beispiel k T displaystyle underline k T nbsp Standardmassig liegt ein Vektor immer in Spaltenform vor Um einen Zeilenvektor zu erhalten muss ein Spaltenvektor transponiert werden Die Regler Zustandsruckfuhrung zur Unterscheidung der Ruckfuhrung der Zustandsgrossen bezieht sich auf den Zustandsvektor x t displaystyle underline x t nbsp der mittels Vektorverstarkung k T displaystyle underline k T nbsp laut dem Signalflussplan des Modells des Zustandsregelkreises auf die Eingangsgrosse V w t displaystyle V cdot w t nbsp zuruckgefuhrt wird Der lineare Zustandsregler bewertet die einzelnen Zustandsvariablen der Regelstrecke mit Faktoren und summiert die so entstandenen Zustandsprodukte zu einem Soll Istwert Vergleich 2 u t V w t x 1 k 1 x 2 k 2 x n k n V w t x t k t displaystyle u t V cdot w t x 1 cdot k 1 x 2 cdot k 2 cdots x n cdot k n V cdot w t underline x t cdot underline k t nbsp nbsp Blockschaltbild des Zustandsraummodells eines Zustandsregelkreises Die mit dem Regler zuruckgefuhrten bewerteten Zustandsgrossen k x t displaystyle underline k cdot underline x t nbsp durchlaufen noch einmal das Zustandsraum Modell der Strecke und bilden neue Kreis Zustandsgrossen wodurch differenzierendes Verhalten entsteht Deshalb entspricht die Wirkung der zuruckgefuhrten Zustandsgrossen je nach Hohe der Ordnung n der Differenzialgleichung der Strecke der eines P D n 1 displaystyle PD n 1 nbsp Reglers 3 Die nachfolgenden einfachen algebraischen Gleichungen beziehen sich auf die Zustandsdifferentialgleichung der Grosse x t displaystyle underline x t nbsp laut des um die Regler Zustandsruckfuhrung erweiterten Blockschaltbildes des Zustandsraum Modells fur eine Eingrossen Regelstrecke Gleichung der Zustandsregler Ruckfuhrung u t displaystyle underline u t nbsp u t V w t k x t displaystyle underline u t V cdot underline w t underline k cdot underline x t nbsp Die Standardform der Zustandsdifferenzialgleichung vereinfacht auch Zustandsgleichung genannt der Regelstrecke lautet x t A x t b u t displaystyle underline x t underline A cdot underline x t underline b cdot u t nbsp Wird die Gleichung der Reglerruckfuhrung fur u t displaystyle underline u t nbsp in die Zustandsgleichung eingesetzt dann ergibt sich die Gleichung des Zustandsdifferenzialgleichung des Regelkreises Fur regelungstechnische Belange hat die Regelstrecke von Ausnahmen abgesehen immer mehr Pole als Nullstellen Fur n gt m vereinfacht sich die Ausgangsgleichung weil der Durchgriff d displaystyle d nbsp bzw D displaystyle underline D nbsp gleich Null wird Ist die Regelstrecke ein lineares System so ergeben sich folgende Zustandsgleichungen des Regelkreises Gleichungen des Regelkreis Zustandsraummodells laut des dargestellten grafischen Signalflussplanes Gleichung Bei EingrossensystemenZustandsdifferenzialgleichungdes Regelkreises x t A b k x t b V w t displaystyle underline x t underline A underline b cdot underline k cdot underline x t underline b cdot V cdot w t nbsp Ausgangsgleichungdes Regelkreises y t c T x t displaystyle y t underline c T cdot underline x t nbsp d 0 fur n gt mGleichung Bei MehrgrossensystemenZustandsdifferenzialgleichungdes Regelkreises x t A B K x t B V w t displaystyle underline x t underline A underline B cdot underline K cdot underline x t underline B cdot V cdot w t nbsp Ausgangsgleichungdes Regelkreises y t C x t displaystyle y t underline C cdot underline x t nbsp D displaystyle underline D nbsp 0 fur n gt mFur Zustandsregler gibt es im Wesentlichen zwei Entwurfsverfahren Beim Reglerentwurf zur Polzuweisung engl pole placement werden fur Ein oder Mehrgrossensysteme gewunschte Eigenwerte des Regelkreises durch die Regler Ruckfuhrung festgelegt Die Guteforderungen aus dem Zeitbereich werden in die Lage der Eigenwerte ubersetzt Die Pole konnen genau dann beliebig vorgegeben werden wenn die zu regelnde Strecke vollstandig steuerbar ist Andernfalls gibt es einzelne feste Eigenwerte die nicht verandert werden konnen Auch der Entwurf eines LQ Reglers ein Verfahren zur optimalen Regelung basiert auf der Struktur der Zustandsruckfuhrung Jedes Entwurfsverfahren muss auf eine stabile Matrix A b k displaystyle underline A underline b cdot underline k nbsp oder A B K displaystyle underline A underline B cdot underline K nbsp fuhren damit der Regelkreis stabil ist Die Zustandsruckfuhrung erfordert die Kenntnis des Zustandes zu jedem Zeitpunkt Ist die Regelstrecke beobachtbar so kann der Zustandsvektor durch Einsatz eines Beobachters aus den Ausgangsgrossen rekonstruiert werden Siehe Grafikdiagramme fur ein Berechnungsbeispiel eines Zustandsreglers im Artikel Zustandsraumdarstellung Regler mit Ausgangsruckfuhrung Bearbeiten Begriffsklarung Zustandsruckfuhrung In einem Regelkreis werden uber einen Verstarkungsvektor k displaystyle underline k nbsp die so bewerteten Zustandsgrossen Zustandsvektor x t displaystyle underline x t nbsp der Regelstrecke zuruckgefuhrt zu einem Soll Istwert Vergleich mit der Fuhrungsgrosse w t Ausgangsruckfuhrung In einem Regelkreis mit einer im Zustandsraum definierten Regelstrecke wird die Regelgrosse y t zu einem Soll Istwert Vergleich zuruckgefuhrt Die Zustandsgrossen werden nicht genutzt Ein Regelkreis mit Zustandsruckfuhrung kann durch einen uberlagerten I oder PI Regelkreis mit einer Ausgangsruckfuhrung ausgestattet werden Damit wird das Vorfilter V uberflussig und die Regelabweichung theoretisch zu Null Fazit Bei Verzicht auf den Aufwand der Erfassung der Zustandsgrossen steht fur den Entwurf eines Reglers nur die Ausgangsruckfuhrung der Regelstrecke zur Verfugung Bei einer Regelstrecke als Eingrossensystem bedeutet die Ausgangsruckfuhrung fur einen Regelkreis dass es sich um einen Standardregelkreis handelt Ein Regler mit einer Ausgangsruckfuhrung kann einen optimierten Regler mit einer Zustandsruckfuhrung nicht ersetzen weil die Zustandsgrossen dynamisch schneller als die Ausgangsruckfuhrungen reagieren Bei Mehrgrossen Regelstrecken mit Ausgangsruckfuhrungen handelt es sich um Mehrgrossenregelungen Die Beschreibung derartiger Mehrgrossensysteme erfolgt ebenfalls in der Matrizen Vektor Darstellung Regler fur Mehrgrossensysteme Bearbeiten Wie auch der Zustandsregler ist der Mehrgrossenregler kein eigenstandiger Regler sondern er ist auf eine Mehrgrossen Regelstrecke angepasst Bei vielen technischen Prozessen mussen mehrere physikalische Grossen gleichzeitig geregelt werden wobei diese Grossen voneinander abhangig sind Bei Anderung einer Eingangsgrosse Stellgrosse u t wird zusatzlich eine andere Ausgangsgrosse Regelgrosse y t oder auch alle anderen Ausgangsgrossen beeinflusst nbsp Blockdiagramm eines Mehrgrossensystems in Matrix Vektor Darstellung Bei Mehrgrossen Regelstrecken sind die Eingangsgrossen und Ausgangsgrossen untereinander verkoppelt Im Regelkreis sind die r Eingangsgrossen der Regelstrecke U1 s bis Ur s die Stellgrossen des Systems die entsprechend dem Kopplungsgrad mehr oder weniger auf die verschiedene Anzahl m der Regelgrossen Y1 s bis Ym s einwirken konnen Beispiele von einfachen Mehrgrossensystemen Bei der Dampferzeugung sind Druck und Temperatur gekoppelt Bei Klimaanlagen sind Temperatur und Luftfeuchtigkeit gekoppelt Fur den einfachen Fall der Verkopplung einer Regelstrecke mit 2 Eingangen und 2 Ausgangen treten die haufigsten symmetrischen Verkopplungsarten in P und V kanonischer Struktur auf Bei der P kanonischen Struktur wirkt ein Eingang der Strecke uber ein Koppelelement auf den nicht zugehorigen Ausgang der Strecke Bei der V kanonischen Struktur wirkt ein Ausgang der Strecke uber ein Koppelelement auf den nicht zugehorigen Eingang der Strecke Je nach Art der gekoppelten Regelstrecken konnen fur den Reglerentwurf 3 Konzepte gewahlt werden Dezentrale RegelungJedem Stell und Regelgrossenpaar wird ein eigener Regler zugeordnet Die auf diesen Regelkreis durch die Kopplung einwirkenden Storungen werden durch den Regler kompensiert Dieses Verfahren ist bei schwacher Kopplung oder bei langsamen Koppelsystemen gegenuber der Hauptregelstrecke akzeptabel Regelung mit EntkopplungJedem Stell und Regelgrossenpaar wird ein Hauptregler und fur die Kopplungen zwischen den Stell und Regelgrossen je ein Entkopplungsregler zugeordnet Es ist Aufgabe der Entkopplungsregler den Einfluss der anderen Stellgrossen auf die jeweilige Regelgrosse zu eliminieren oder zumindest zu reduzieren Echte MehrgrossenregelungDer Mehrgrossenregler hat so viele Eingange wie Regelgrossen und so viele Ausgange wie Stellgrossen Die Kopplungen zwischen den Komponenten werden in einem einheitlichen Reglerkonzept berucksichtigt Der Entwurf der Mehrgrossenregler erfolgt uber die Matrizen Vektorrechnung Dezentrale Regler bei Mehrgrossen Regelstrecken Bearbeiten Bei Mehrgrossensystemen sind die Eingangsgrossen U s mit den Ausgangsgrossen Y s untereinander uber gekoppelte Ubertragungssysteme schwach bis stark gekoppelt Bei Regelstrecken mit identischer Anzahl von Ein und Ausgangen mit schwacher Kopplung werden dezentrale Regler fur jede Hauptstrecke eingesetzt und die Kopplung bleibt unberucksichtigt Die eingekoppelten Signalgrossen werden als Storgrossen betrachtet Fur den dezentralen Regler gilt der konventionelle Entwurf des Reglers mit der Beschreibung der Ubertragungsfunktion aller Komponenten unter Vernachlassigung der gegenseitigen Beeinflussung durch Koppelelemente Bei einem Einsatz von Standardreglern bietet sich als einfachste Entwurfsstrategie die Pole Nullstellenkompensation des Reglers mit der Hauptregelstrecke des offenen Regelkreises an Mit der inversen Laplace Transformation des geschlossenen Regelkreises kann fur ein Eingangs Testsignal die P Verstarkung des Regelkreises optimiert werden Die Ausgangsgrosse y t kann grafisch dargestellt werden Es ist zu beachten dass die Stellgrossen der Regler nicht durch die Regelstrecken begrenzt werden anderenfalls sind diese Berechnung und auch alle anderen Methoden der Reglerdimensionierung im komplexen Frequenzbereich nicht gultig Sind nichtlineare Elemente oder eine Systemtotzeit in der Strecke enthalten kann ein optimaler Regler durch numerische Berechnung bestimmt werden Entweder werden kommerzielle Rechenprogramme verwendet oder alle nichtlinearen Komponenten werden durch logische Gleichungen alle linearen Komponenten durch Differenzengleichungen fur diskrete Zeitintervalle Dt beschrieben Mehrgrossenregler mit Entkopplung Bearbeiten Regelstrecken mit starker Kopplung erfordern Mehrgrossenregler anderenfalls kann die gegenseitige Beeinflussung der Signalgrossen zu einem unbefriedigenden Regelverhalten des Gesamtsystems bis zum Verlust der Stabilitat fuhren Fur den einfachen Fall der Verkopplung einer Regelstrecke mit 2 Eingangen und 2 Ausgangen treten die haufigsten symmetrischen Verkopplungsarten in P und V kanonischer Struktur auf 4 5 Bei der P kanonischen Struktur wirkt ein Eingang der Strecke uber ein Koppelelement Koppelglied auf den nicht zugehorigen Ausgang der Strecke Bei der V kanonischen Struktur wirkt ein Ausgang der Strecke uber ein Koppelelement auf den nicht zugehorigen Eingang der Strecke Die Koppelelemente konnen statisches dynamisches oder beide Eigenschaften aufweisen nbsp Blockdiagramm eines Zweigrossenregelkreises mit Entkopplungsreglern Moderne regelungstechnische Methoden basieren fast alle auf der P kanonischen Struktur Liegt das Modell in der Regelstrecke als V kanonische Struktur vor kann es in die P kanonische Struktur umgerechnet werden Die Regelstrecken und die Entkopplungsregeler konnen auch in beliebiger Struktur Mischform realisiert werden Die beste Strategie der Entkopplung ist das Einfugen von Entkopplungsreglern deren Wirkung auf die Entkopplung der Regelstrecke beschrankt ist Damit kann man die 2 entkoppelten Regelkreise als unabhangige Eingrossenregelkreise betrachten und nachtragliche Parameteranderungen der Regler durchfuhren Die ursprungliche verkoppelte Regelstrecke mit den Hauptregelstrecken G11 s und G22 s andert sich wie nachfolgend dargestellt auf 2 unabhangige Regelstrecken GS1 s und GS2 s Der Entkopplungsregler wird zuerst entworfen Er ist nur abhangig von den Regelstrecken und deren Verkopplung Die Ubertragungsfunktion der Entkopplungsregler fur GR12 s und GR21 s lautet Entkopplungsregler GR12 s und GR21 s G R 12 s G 12 s G 11 s G R 21 s G 21 s G 22 s displaystyle G R12 s frac G 12 s G 11 s qquad G R21 s frac G 21 s G 22 s nbsp Ersatzregelstrecke GS1 s nbsp Blockdiagramm eines entkoppelten Zweigrossenregelkreises Die zwei offenen unabhangigen entkoppelten Regelkreise haben sich bezuglich der Regelstrecke durch die Kopplungselemente geandert Die neue Regelstrecke GS1 s besteht aus der Parallelschaltung der Zweige G11 s parallel zu 1 GR21 s G12 s Die Ubertragungsfunktion der neuen Regelstrecke GS1 s lautet G S 1 s G 11 s G R 21 s G 12 s displaystyle G S1 s G 11 s G R21 s cdot G 12 s nbsp Wird in diese Gleichung die Gleichung fur GR21 s eingesetzt dann erhalt man die neue Ubertragungsfunktion der Strecke GS1 s die in Verbindung mit dem zugehorigen Entkopplungsregler vollig unabhangig ist Sie ist nur abhangig von den Ubertragungsgliedern der ursprunglichen Strecke mit ihren Verkopplungen G S 1 s G 11 s G 22 s G 12 s G 21 s G 22 s displaystyle G S1 s frac G 11 s cdot G 22 s G 12 s cdot G 21 s G 22 s nbsp Ersatzregelstrecke GS2 s Die zwei offenen unabhangigen entkoppelten Regelkreise haben sich bezuglich der Regelstrecke durch die Kopplungselemente geandert Die neue Regelstrecke GS2 s besteht aus der Parallelschaltung der Zweige G22 s parallel zu 1 GR12 s G21 s Die Ubertragungsfunktion der neuen Regelstrecke GS2 s lautet G S 2 s G 22 s G R 12 s G 21 s displaystyle G S2 s G 22 s G R12 s cdot G 21 s nbsp Wird in diese Gleichung die Gleichung fur GR12 s eingesetzt dann erhalt man die neue Ubertragungsfunktion der Strecke GS2 s die in Verbindung mit dem zugehorigen Entkopplungsregler vollig unabhangig ist Sie ist nur abhangig von den Ubertragungsgliedern der ursprunglichen Strecke mit ihren Verkopplungen G S 2 s G 11 s G 22 s G 12 s G 21 s G 11 s displaystyle G S2 s frac G 11 s cdot G 22 s G 12 s cdot G 21 s G 11 s nbsp Der Regelentwurf kann wie in dem Kapitel Dezentrale Regler bei Mehrgrossen Regelstrecken geschildert erfolgen Mehrgrossenregler beliebiger Strukturen Bearbeiten Der echte Mehrgrossenregeler hat so viele Eingange r wie Regelgrossen wie auch Regelabweichungen und so viele Ausgange m wie Stellgrossen Die ubliche Systembeschreibung von Mehrgrossensystemen erfolgt durch die Ubertragungsfunktion aller Elemente in der Matrizen Vektor Darstellung Wie bei Eingrossensystemen ist auch bei Mehrgrossensystemen die charakteristische Gleichung des geschlossenen Regelkreises mit ihren Eigenwerten fur die Stabilitat verantwortlich 6 Bei einschleifigen Regelkreisen wird der Nenner der Ubertragungsfunktion des Regelkreises gleich Null gesetzt 1 G R s G s 1 G O s 0 displaystyle 1 G R s cdot G s 1 G O s 0 nbsp Der Regelkreis ist stabil wenn die Wurzeln der charakteristischen Gleichung sich in der linken s Halbebene befinden Siehe Bedeutung der Pole und Nullstellen der Ubertragungsfunktion Nachfolgend werden die Schritte beschrieben um die Ubertragungsfunktionsmatrix des geschlossenen Regelkreises und die zugehorige charakteristische Gleichung zu ermitteln Aufstellung der Ubertragungsmatrix der verkoppelten Regelstrecke Aufstellung des Matrix Vektor Produktes des offenen Regelkreises Aufstellung der Ubertragungsfunktionsmatrix des geschlossenen Mehrgrossenregelkreises Darstellung der charakteristischen Gleichung in Matrix Vektor Darstellung und skalarer Darstellung Um die mathematische Beschreibung einfach zu gestalten wird von Systemen mit 2 gekoppelten Ein und Ausgangsgrossen ausgegangen Eine Erweiterung auf Systeme mit mehreren Ein und Ausgangsgrossen ist moglich Aufstellung der Ubertragungsmatrix der verkoppelten Regelstrecke nbsp Umwandlung eines skalaren offenen Zweigrossenregelkreises in einen geschlossenen Regelkreis in Matrixdarstellung Laut des dargestellten Blockdiagramms eines offenen Regelkreises wirkt in einem Zweigrossensystems ein Regler GR s auf eine Regelstrecke G s Die Kopplung der Regelstrecke ist in P kanonischer Struktur ausgefuhrt Aus dem Blockschaltbild des offenen Regelkreises konnen die skalaren Gleichungen der Regelstrecke direkt abgelesen werden Y 1 s G 11 s U 1 s G 12 s U 2 s displaystyle Y 1 s G 11 s cdot U 1 s G 12 s cdot U 2 s nbsp Y 2 s G 21 s U 1 s G 22 s U 2 s displaystyle Y 2 s G 21 s cdot U 1 s G 22 s cdot U 2 s nbsp Aufstellung des Matrix Vektor Produktes des offenen RegelkreisesIn Matrix Schreibweise ergibt sich folgende Darstellung als Ubertragungsmatrix Y 1 s Y 2 s G 11 s G 12 s G 21 s G 22 s U 1 s U 2 s displaystyle begin bmatrix Y 1 s Y 2 s end bmatrix begin bmatrix G 11 s amp G 12 s G 21 s amp G 22 s end bmatrix cdot begin bmatrix U 1 s U 2 s end bmatrix nbsp Allgemein lasst sich eine Regelstrecke mit r Eingangen Stellgrossen und m Ausgangen Regelgrossen durch folgende Matrixgleichung beschreiben Y s G s U s displaystyle underline Y s underline G s cdot underline U s nbsp Die genannten Grossen haben folgende Bedeutung G s displaystyle underline G s nbsp Strecken Ubertragungsmatrix Y s displaystyle underline Y s nbsp Regelgrossenvektor U s displaystyle underline U s nbsp Stellgrossenvektor Fasst man die Strecken Ubertragungsmatrix und die Regler Ubertragungsmatrix zusammen dann ergibt sich folgende Matrixgleichung des offenen Regelkreises G O s G s G R s G 11 G 12 G 21 G 22 G R 1 0 0 G R 2 G 11 G R 1 G 12 G R 2 G 21 G R 1 G 22 G R 2 displaystyle underline G O s underline G s cdot underline G R s begin bmatrix G 11 amp G 12 G 21 amp G 22 end bmatrix cdot begin bmatrix G R1 amp 0 0 amp G R2 end bmatrix begin bmatrix G 11 G R1 amp G 12 G R2 G 21 G R1 amp G 22 G R2 end bmatrix nbsp Aufstellung der Ubertragungsfunktionsmatrix des geschlossenen MehrgrossenregelkreisesDie Ubertragungsfunktionsmatrix des offenen Regelkreises G O s displaystyle underline G O s nbsp kann mit der Schliessbedingung zu einem geschlossenen Regelkreis uberfuhrt werden Danach lautet die Matrixgleichung der Regelgrosse Y s displaystyle underline Y s nbsp laut des Blockdiagramms Y s G O s W s Y s displaystyle underline Y s underline G O s cdot underline W s underline Y s nbsp Die Schliessbedingung mit der Matrix I displaystyle underline I nbsp fur den r fachen Regelkreis ergibt Y s G O s I G O W s displaystyle underline Y s frac underline G O s underline I underline G O cdot underline W s nbsp Damit lautet die Ubertragungsfunktionsmatrix des geschlossenen Regelkreises G W s Y s W s G O s I G O displaystyle underline G W s frac underline Y s underline W s frac underline G O s underline I underline G O nbsp Darstellung der charakteristischen Gleichung in Matrix Vektor Darstellung und skalarer DarstellungDer Eigenvorgang des geschlossenen Regelkreises wird beschrieben durch I G O s Y s 0 displaystyle underline I underline G O s cdot underline Y s underline 0 nbsp In Matrizendarstellung lautet diese Gleichung 1 0 0 1 G 11 G R 1 G 12 G R 2 G 21 G R 1 G 22 G R 2 Y 1 G 11 G R 1 G 12 G R 2 G 21 G R 1 1 G 22 G R 2 Y 0 displaystyle Biggl begin bmatrix 1 amp 0 0 amp 1 end bmatrix begin bmatrix G 11 G R1 amp G 12 G R2 G 21 G R1 amp G 22 G R2 end bmatrix Biggr cdot underline Y begin bmatrix 1 G 11 G R1 amp G 12 G R2 G 21 G R1 amp 1 G 22 G R2 end bmatrix cdot underline Y underline 0 nbsp Eine Losung dieses Gleichungssystems existiert nur dann wenn die Determinante von I G O displaystyle underline I underline G O nbsp verschwindet Man erhalt die charakteristische Gleichung des Mehrfachregelkreises det I G O 1 G 11 G R 1 G 12 G R 2 G 21 G R 1 1 G 22 G R 2 1 G 11 G R 1 1 G 22 G R 2 G R 1 G R 2 G 12 G 21 0 displaystyle text det underline I underline G O begin vmatrix 1 G 11 G R1 amp G 12 G R2 G 21 G R1 amp 1 G 22 G R2 end vmatrix 1 G 11 G R1 cdot 1 G 22 G R2 G R1 cdot G R2 cdot G 12 cdot G 21 0 nbsp Damit ist gezeigt dass ein Mehrgrossensystem wie ein Eingrossensystem auch nur eine charakteristische Gleichung besitzt die das Stabilitatsverhalten bestimmt Der geschlossene Mehrgrossenregelkreis ist dann E A stabil wenn alle Pole beziehungsweise je nach Betrachtung die Wurzeln der charakteristischen Gleichung einen negativen Realteil haben Nichtlineare Regler BearbeitenBei linearen zeitinvarianten Systemen LZI System ohne Energiespeicher ist die Ausgangsgrosse proportional der Eingangsgrosse Bei linearen Systemen mit Energiespeichern ist die Ausgangsgrosse im eingeschwungenen Zustand der Eingangsgrosse proportional Bei Systemen mit integralem Verhalten I Glied ist die Ausgangsgrosse proportional des zeitlichen Integrals der Eingangsgrosse Bei Systemen mit differenzierendem Verhalten D Glied ist die Ausgangsgrosse proportional des Differentialquotienten der Eingangsgrosse Mathematische Operationen von Signalen bezogen auf die Ausgangsgrosse wie Additionen Subtraktionen Differentiationen Integrationen oder Multiplikationen mit einem konstanten Faktor von Eingangssignalen ergeben lineares Verhalten Multiplikation und Division von Eingangsgrossen ergeben nichtlineares Verhalten Bei nichtlinearen Ubertragungssystemen wirkt mindestens eine nichtlineare Funktion in Verbindung mit linearen Systemen Diese nichtlinearen Funktionen werden nach stetigen und unstetigen Nichtlinearitaten unterschieden Stetige Nichtlinearitaten weisen keine Sprunge der Ubertragungskennlinie auf wie z B bei quadratischem Verhalten Unstetige Ubertragungskennlinien wie bei Begrenzungen Hysterese Ansprechempfindlichkeit Zwei und Mehrpunkt Charakter haben keinen kontinuierlichen Verlauf Das Prinzip der Superposition gilt nicht bei nichtlinearen Ubertragungssystemen Zu den nichtlinearen Reglern gehoren auch die unstetigen Regler wie Zweipunkt Mehrpunkt und Fuzzy Regler die in einem eigenen Kapitel beschrieben sind Die Berechnung von nichtlinearen Systemen geschieht meist im Zeitbereich Die Losung von nichtlinearen Differentialgleichungen ist schwierig und aufwendig Dies bezieht sich besonders auf die Gruppe der Systeme mit unstetigem nichtlinearem Ubertragungsverhalten bzw nichtstetigen Reglern Einfacher ist die Berechnung eines Regelkreises mit schaltenden Reglern mit rechnergestutzten zeitdiskreten Verfahren Fuzzy Regler Ubersichtsdarstellung Bearbeiten Siehe Hauptartikel Fuzzy ReglerFuzzy Regler arbeiten mit sogenannten linguistischen Variablen welche sich auf unscharfe Mengenangaben beziehen wie zum Beispiel hoch mittel und niedrig Die Regelbasis verknupft die fuzzifizierten Ein und Ausgangssignale mit logischen Regeln wie WENN Teil und DANN Teil Mit der Defuzzifizierung wird die unscharfe Menge wieder in scharfe Stellbefehle gewandelt z B Ventilkombinationen fur Kraft Aufbau oder Kraft Abbau oder Kraft halten Ein grafisches Fuzzy Modell zeigt eine Fuzzy Variable als skalierte Grundmenge z B Temperaturbereich deren meist dreieckformige Teilmengen Fuzzy Sets auf der Abszisse eines Koordinatensystems meist uberlappend aufgeteilt sind Die Ordinate zeigt den Zugehorigkeitsgrad fur jeden scharfen Wert der Eingangsgrosse an Der maximale Wert des Zugehorigkeitsgrades fur jeden Fuzzy Set betragt m 1 100 Anwendung Fuzzy Controller Bearbeiten Die Hauptanwendung der Fuzzy Logik bezieht sich auf Fuzzy Controller fur Prozesse mit mehreren Ein und Ausgangsgrossen deren mathematische Modelle aufwandig oder schwierig zu beschreiben sind Dies sind meist technische Prozesse mit konventionellen Verfahren die korrigierende Eingriffe von Menschenhand Anlagenfahrer erfordern oder wenn der Prozess nur manuell gefahren werden kann Das Ziel der Anwendung der Fuzzy Logik ist solche Prozesse zu automatisieren Anwendungsbeispiele sind die Steuerung von Schienenfahrzeugen oder Regalforderanlagen bei denen Fahrzeiten Bremswege und Positionsgenauigkeiten von den Massen Forderwegen Schienenhaftwerten und Zeitplanen abhangig sind Im Allgemeinen handelt es sich bei diesen Prozessen um Mehrgrossensysteme deren Fuhrungsgrossen Programm gesteuert und geregelt werden Einfachere Anwendungen im privaten Haushalt finden sind als Wasch und Geschirrspulmaschinen Die Grundidee des Fuzzy Controllers bezieht sich auf die Anwendung des Expertenwissens mit linguistischen Begriffen durch die der Fuzzy Controller optimiert wird ohne dass ein mathematisches Modell des Prozesses vorliegt Der Fuzzy Controller hat keine dynamischen Eigenschaften Diese Anwendungen der Fuzzy Controller als Kennfeld Controller in Mehrgrossensystemen gelten als robust und arbeiten auch bei Anderung der Prozess Parameter noch relativ zuverlassig Fuzzy Regler in Eingrossensystemen Bearbeiten nbsp Blockschaltbild eines einschleifigen Regelkreises mit einem dynamischen Fuzzy Regler Die auf die Fuzzy Logik basierenden Fuzzy Regler sind statische nichtlineare Regler deren Eingangs Ausgangkennlinie in Abhangigkeit von den gewahlten Fuzzy Sets und deren Bewertung Regelbasis abhangt Die Eingangs Ausgangskennlinie kann in allen Quadranten des Koordinatensystems speziell nichtlinear durch den Ursprung im 1 und 3 Quadranten luckend Ausgangsgrosse 0 in der Nahe des Ursprungs oder nur positiv im 1 Quadranten verlaufen Sie kann als extremes Beispiel durch Wahl der Lage der Fuzzy Sets auch linear verlaufen oder ein klassisches 3 Punkt Regelverhalten zeigen Fuzzy Regler haben keine dynamischen Komponenten Als Eingrossensysteme sind sie deshalb im Verhalten mit einem Proportional Regler P Regler vergleichbar dem in Abhangigkeit von den linguistischen Variablen und deren Bewertung eine beliebige nichtlineare Kennlinie gegeben wird Deshalb sind Fuzzy Regler fur lineare Eingrossen Regelstrecken einem optimierten konventionellen Standardregler mit PI PD oder PID Verhalten hoffnungslos unterlegen Fuzzy Regler konnen durch Erweiterung der Eingangskanale mit integralem und differenziellem Anteil zu einem PID Verhalten modifiziert werden Sie haben gegenuber dem klassischen PID Regler keinen funktionellen Vorteil sind aber fahig eine nichtlineare Funktion der Regelstrecke zu kompensieren Bei zwei oder mehreren Signal Eingangen wird der Fuzzy Regler zu einem Kennfeldregler Adaptive Regler Bearbeiten Hauptartikel Adaptive RegelungAdaptive Regler sind Regler die ihre Parameter automatisch an die Regelstrecke anpassen Sie sind somit zur Regelung zeitvarianter Regelstrecken geeignet Extremwertregler Bearbeiten Hauptartikel ExtremwertregelungExtremwertregler dienen dazu den Prozess in einen aus Sicht des Anwenders optimalen Zustand zu fuhren und dort zu halten Sie werden dort verwendet wo sich aus den Messgrossen gegenuber den Stellgrossen ein Kennfeld ergibt das ein Extremum aufweist Unstetige Regler BearbeitenBei unstetigen Reglern auch nichtstetige Regler ist die Ausgangsgrosse u t gestuft Bei einem einfachen Zweipunktregler kann die Ausgangsgrosse des Reglers die Stellgrosse u t nur 2 diskrete Zustande annehmen Ist die Regelabweichung e t w t y t positiv schaltet der Zweipunktregler ein ist sie Null oder negativ schaltet der Regler aus Hat der Regler eine symmetrische Hysterese muss die Regelabweichung stets einen kleinen Betrag negativ werden damit der Regler ausschaltet und einen gleichen kleinen Betrag positiv werden damit der Regler einschaltet Unstetige Regler mit den Ausgangssignalzustanden Ein oder Aus konnen auch ein proportionales Verhalten haben wenn die Ausgangsgrosse eines klassischen Standardreglers mit einem Pulsbreiten Modulator versehen wird Die Regelstrecke wirkt dabei zur Glattung der gepulsten Signale als Tiefpass Zweck dieses Verfahrens ist die moglichst verlustfreie Steuerung grosser Energieflusse Bei der Verwendung elektrischer und elektronischer Schaltelemente wie Relais Schaltschutze Transistoren und Thyristoren ist eine moglichst niedrige Schaltfrequenz anzustreben um Bauelemente Verschleiss und Alterung gering zu halten Auch elektronische Bauelemente unterliegen einer Alterung wenn sie bei erhohter innerer Temperatur betrieben werden Andererseits bedeutet eine niedrige Schaltfrequenz eine Erhohung der Welligkeit des Signals der Regelgrosse Wegen der durch steile Impulsflanken verursachten elektromagnetischen Storungen der Schaltvorgange sind geeignete Entstormassnahmen vorzusehen Siehe Elektromagnetische Vertraglichkeit Wie auch bei linearen Ubertragungssystemen interessiert die Stabilitat eines Regelkreises mit nichtstetigen Reglern Die effektivste Berechnungsmethode fur den Entwurf die Analyse und der Optimierung eines nichtstetigen Reglers im Regelkreis Modell ist numerisch durch kommerzielle Rechenprogramme wie mit MATLAB oder Simulink zu erreichen Liegen solche Rechenprogramme nicht vor so konnen mit der Kombination logischer Gleichungen und Differenzengleichungen beliebige Systeme und Regelkreise mit stetigen unstetigen nichtlinearen und linearen Elementen relativ einfach mit beliebigen Rechenprogrammen vorzugsweise Tabellenkalkulation numerisch fur eine diskrete Zeit Dt berechnet werden Das Verhalten der relevanten Regelkreissignale fur ein Test Eingangssignal kann direkt tabellarisch und grafisch dargestellt werden Siehe Artikel Regelkreis Numerische Berechnung dynamischer Ubertragungssysteme Ubersichtsdarstellung und Regelkreis Regelkreis mit unstetigen Reglern Zweipunktregler Bearbeiten Zweipunktregler konnen nicht nur einfachste Regelaufgaben zufriedenstellend losen Sie vergleichen die Regelgrosse mit einem meist hysteresebehafteten Schaltkriterium und kennen nur zwei Zustande Ein oder Aus Diese so definierten Zweipunktregler haben theoretisch kein Zeitverhalten Darunter fallen die elektromechanischen Regler oder Schaltkomponenten wie z B Bimetall Schalter Kontaktthermometer Lichtschranken Haufig sind diese einfachen Regler nur fur einen festen Sollwert geeignet Das Hystereseverhalten des realen elektromechanischen Zweipunktreglers entsteht meist durch Reibungseffekte mechanisches Spiel zeitabhangige elastische Materialverformungen und Mitkopplung des Systemausgangs auf den Eingang Elektronische Zweipunktregler erlauben eine sehr gute Anpassung an die Regelstrecke Dafur werden 2 wichtige Eigenschaften des Reglers erforderlich Die sich automatisch einstellende Schaltfrequenz des Regelkreises muss durch einzustellende Parameter erhoht oder reduziert werden um eine gewunschte optimale Schaltfrequenz zu erzielen Dazu wird der ideale elektronische Zweipunktregler durch folgende Schaltungsmassnahmen erweitert definierte harte Hysterese durch Mitkopplung des Reglerausgangs zum Eingang additiver Einfluss Zeitverhalten durch verzogernde oder verzogernd nachgebende Ruckfuhrung auf das Eingangssignal subtraktiver Einfluss Damit kann hinsichtlich der unterschiedlichen Arten der Regelstrecken ein gewunschtes Verhalten der Regelgrosse und der Schaltfrequenz erreicht werden Fur spezielle Anwendungen der Regler und Stellglieder kann die Signalverarbeitung auch auf der Basis von pneumatischen oder hydraulischen Medien erfolgen Die Grunde dafur sind explosive Materialien in der Umgebung hohe elektromagnetische Storstrahlung keine elektrische Energie vorhanden pneumatische oder hydraulische Energieeinrichtungen sind bereits vorhanden Richtig angepasste Zweipunktregler an eine Regelstrecke konnen fur die Regelgrosse y t bessere dynamische Eigenschaften als die Anwendung eines stetigen Standardreglers bieten Anwendungen des Zweipunktreglers Bearbeiten Regelstrecken mit BeharrungsverhaltenGrundsatzlich konnen nur Regelstrecken ohne I Verhalten eingesetzt werden deren Ausgangsgrosse im stationaren Zustand einem Beharrungszustand anstrebt Wenn der Zweipunktregler einen positiven und negativen Ausgang alternativ einen aktiven 2 Ausgang hat konnen theoretisch auch I Regelstrecken und instabile PT1 Glieder geregelt werden In der Praxis kommen fur motorische Stellantriebe Dreipunktregler zum Einsatz die eine Kennlinie mit einer Totzone aufweisen und damit einen schaltfreien Ruhezustand ermoglichen Stellglieder des ReglersDie Schnittstelle Ausgang des Reglers und Eingang der Regelstrecke ist meist durch eine gegebene Regelstrecke festgelegt Fur die Anwendung des Zweipunktreglers kommen nur Regelstrecken Eingange mit Zweipunktverhalten in Frage Das sind zum Beispiel Schutze Ventile Magnete und andere elektrische Anlagen Kleine elektrische Leistungen konnen mit Relais Bimetall Schaltern und Transistoren gesteuert werden Fur die Steuerung grosser elektrischer Leistung des Stellgliedes werden Schutze Leistungstransistoren und Thyristoren eingesetzt GenauigkeitanforderungenEinfache Regelkreise mit geringen Genauigkeitsanforderungen bei denen eine bestimmte Welligkeit Oszillation um den Wert der Regelgrosse akzeptiert wird konnen mit elektromechanischen Reglern betrieben werden Dies gilt insbesondere fur Regelstrecken mit grossen Zeitkonstanten Bei grossen Genauigkeitsanforderungen an die Regelgrosse sind angepasste elektronische Zweipunktregler erforderlich Dies gilt fur schnelle Regelstrecken gewunschtem quasistetigen Verhalten der Regelgrosse und gute Storunterdruckung Zweipunktregler mit Hysterese Bearbeiten Fur die Berechnung bzw die Simulation eines Schaltregelkreises muss das Verhalten des Zweipunktreglers klar definiert sein Der ideale Zweipunktregler vergleicht ein Eingangssignal e t gt 0 und e t lt 0 und liefert ein Ausgangssignal u t UMAX oder u t u 0 Bei einer Regelstrecke 1 Ordnung wurde durch den idealen Zweipunktregler eine sehr hohe Schaltfrequenz entstehen die durch die zufallig gewahlten Schaltkomponenten und der Regelstrecke bestimmt ware Deshalb erhalt ein komfortabler realer Schaltregler eine moglichst einstellbare Hysterese zugeordnet nbsp Blockschaltbild und Diagramm eines Zweipunktreglers mit Hysterese Wichtigste Komponente dieses idealen Zweipunktreglers ist der Komparator der 2 Spannungen vergleicht Durch positive Ruckfuhrung Mitkopplung eines einstellbaren kleinen Anteil der Ausgangsgrosse wird das Hystereseverhalten erreicht Eine symmetrische Hysterese fur das Eingangssignal e t gt Null und e t lt Null entsteht wenn die Ausgangsgrosse des Komparators positive und negative Werte annehmen kann Eine Endstufe sorgt dann fur die Beziehungen e t gt Hysteresekriterium Ein U MAX e t lt Hysteresekriterium Aus 0 displaystyle begin aligned e t amp gt text Hysteresekriterium text Ein U text MAX e t amp lt text Hysteresekriterium text Aus 0 end aligned nbsp Die Grosse der Hysterese bezieht sich laut Signalflussplan auf das Ausgangssignal des idealen Zweipunktreglers u1 t U1MAX das uber den Kopplungsfaktor KH auf den Eingang des Reglers positiv zuruckgefuhrt wird Diesen Anteil muss die Regelabweichung e t als Eingangsgrosse des Reglers uberschreiten oder unterschreiten damit der Zweipunktregler reagiert Der symmetrische Bereich der Hysterese betragt U H K H U 1 MAX displaystyle pm U H K H cdot pm U1 text MAX nbsp Der Kopplungsfaktor KH kann empirisch bei der Auslegung des Reglers festgelegt werden Der symmetrische Hystereseeinfluss UH kann auch in des Reglerausgangs u1 t U1MAX definiert werden Der Kopplungsfaktor KH betragt fur UH K H U H U 1 M A X 100 displaystyle K H frac U H cdot U1 MAX 100 nbsp Schaltfrequenz im Regelkreis Bearbeiten Die Schaltfrequenz eines Regelkreises mit einem realen Zweipunktregler wird bestimmt durch die Grosse der Zeitkonstanten der Regelstrecke die Ordnung der Differenzialgleichung bzw der Ubertragungsfunktion der Regelstrecke die Grosse der Hysterese des Reglers eine evtl vorhandene Totzeit der Regelstrecke eine positive Ruckfuhrung uber ein zeitverzogerndes Element am Regler Ausgang in geringem Masse durch die Grosse des Sollwertes nbsp Darstellung der Oszillation um die Regelgrosse das Verhalten der Hysterese und der Stellgrosse an einer PT1 Regelstrecke Die Schaltfrequenz fSCHALT ergibt sich durch die Grosse der Einschaltzeit tEIN und der Ausschaltzeit tAUS im Regelkreis und bestimmt damit die Periodendauer f S C H A L T 1 t E I N t A U S displaystyle f SCHALT frac 1 t EIN t AUS nbsp Die optimale Schaltfrequenz ist erreicht wenn eine weitere Zunahme der Frequenz nur hohere Schaltverluste bringt ohne die Regelabweichung der Regelgrosse zu verbessern beziehungsweise wenn die Schaltuberlagerungen der Regelgrosse unterhalb der angezielten Genauigkeitsklasse liegen Der Einfluss der Hysterese wirkt als Verzogerung der zeitabhangigen Regelabweichung e t Die Regelabweichung muss im positiven und im negativen Bereich die Grosse der Hysterese uberwinden bis der Regler reagiert Die Grosse der Hysterese verstimmt die Regelabweichung und damit die Regelgrosse In vielen Fallen reicht eine Hysterese von 0 1 bis 1 der Stellgrosse Im Regelkreis mit einem realen Zweipunktregler mit Hysterese wird mit steigender Hysterese die Schaltfrequenz niedriger Bei einer Regelstrecke 1 Ordnung ergibt sich eine sehr hohe Schaltfrequenz die durch die Einstellung einer grosseren Hysterese reduziert wird Fur eine PT1 Regelstrecke mit einem Zweipunktregler mit Hysterese kann der Verlauf der Regelgrosse y t als Sprungantwort grafisch konstruiert werden Es handelt sich dabei um Ausschnitte des exponentiellen Anstiegs und Abfalls des Verlaufs des geschalteten PT1 Gliedes entsprechend der Zeitkonstanten Eine Regelstrecke hoherer Ordnung kann als ein System mit Ersatztotzeit aufgefasst werden und fuhrt zu einer niedrigen Schaltfrequenz Durch zusatzliche Ruckfuhrungsmassnahmen der Stellgrosse u t kann die Schaltfrequenz erhoht und eine zufriedenstellende Regeleigenschaft erreicht werden Eine echte Systemtotzeit in der Grosse von mehr als 10 der dominanten Zeitkonstante der Regelstrecke fuhrt zu einer niedrigen Schaltfrequenz und damit zu grosser Welligkeit des Signals der Regelgrosse mit annaherungsweise 10 Zusatzliche Ruckfuhrungsmassnahmen der Stellgrosse ergeben nur mit einer verzogert nachgebenden Ruckfuhrung eine Verbesserung Je grosser die dominante Zeitkonstante der Regelstrecke ist umso weniger kritisch ist die Einstellung der Reglerparameter Der Schaltregler ist je nach Anspruch an die Genauigkeit der Regelgrosse fur Regelstrecken mit Totzeit in dynamischer Hinsicht besser geeignet als ein stetiger Standardregler Mathematische Behandlung des Zweipunktreglers im Regelkreis Bearbeiten Fur die Berechnung des Regelkreises werden haufig normierte Grossen eingefuhrt Handelt es sich zum Beispiel um eine Temperaturregelung bei der die elektrische Energie uber ein Schutz oder uber eine Leistungselektronik zugefuhrt wird konnen der Sollwert w t die Stellgrosse u t und die Regelgrosse y t in der Dimension Temperatur ausgedruckt werden Die Sprungantwort der Stellgrosse u t fur den Wert UMAX stellt sich erst nach einer theoretisch unendlich langen Zeit an der Regelstrecke ein Fur die Normierung der Systemgrossen konnen die maximalen Werte der Fuhrungsgrosse w t und der Regelgrosse y t des Regelkreises mit 100 oder mit 1 dargestellt werden Die maximale Stellgrosse UMAX muss grosser als die maximale Regelgrosse sein Die Stellgrosse u1 t U1MAX kann in einem beliebigen Verhaltnis zu UMAX stehen und wird meist durch die verwendeten Elektronik Bausteine bestimmt Die Grosse der Hysterese UH ist abhangig von U1MAX und dem Kopplungsfaktor UK Es ist zu beachten dass die Aufheizzeitkonstanten der Regelstrecke nicht identisch mit den Abkuhlzeitkonstanten sein mussen Die einzig sinnvolle und relativ einfache Berechnungsmethode eines Regelkreises mit Zweipunkt und Mehrpunkt Reglern ist die Anwendung kommerzieller Rechenprogramme oder die numerische Behandlung mit der diskretisierten Zeit Dt auf der Basis logischer Gleichungen kombiniert mit den Differenzengleichungen linearer Systeme Das zeitliche Verhalten samtlicher Regelkreisgrossen wird tabellarisch und grafisch direkt dargestellt Die numerische Beschreibung des Zweipunktreglers mit Hysterese besteht aus einer einfachen linearen und 2 nichtlinearen Gleichungen Die logische Beschreibung kann mit der WENN DANN SONST Anweisung der Tabellenkalkulation laut des dargestellten Signalflussplanes erfolgen Dieser Regler hat kein Zeitverhalten aber er bewirkt an seinem Ausgang eine Phasenverschiebung zu einem zeitabhangigen Eingangssignal Die 3 folgenden numerisch zu losenden Gleichungen sind in der Reihenfolge festgelegt und werden durch Rekursion gelost Lineare numerische Gleichung der Ruckfuhrung fur das Hystereseverhalten E 1 n E n K H U 1 n 1 displaystyle E1 n E n K H cdot U1 n 1 nbsp Anmerkung U 1 n displaystyle U1 n nbsp ist laut der Gleichungsreihenfolge noch nicht bekannt Nichtlineare Gleichung des Komparators U 1 n W E N N E 1 n gt 0 D A N N U 1 M A X S O N S T U 1 M A X displaystyle U1 n WENN E1 n gt 0 DANN U1 MAX SONST U1 MAX nbsp Nichtlineare Gleichung der Stellgrosse U n W E N N U 1 n gt 0 D A N N U M A X S O N S T 0 displaystyle U n WENN U1 n gt 0 DANN U MAX SONST 0 nbsp Die Indizierungen mit n bedeuten n 0 1 2 3 Rekursionsfolge n 1 um eine Folge zuruckliegendes Ergebnis Fur die Berechnung eines Regelkreises werden fur eine Rekursionsfolge der gleichen Zahl n alle Systeme der Systemkette hintereinander mit der diskreten Zeit Dt berechnet n Dt ist die aktuelle Zeit der Folge n Die Rekursionsfolge fur eine beliebige Zahl von n lautet fur einen Regelkreis Regelabweichung E n W n Y n 1 Regler Gleichungen des Zweipunktreglers Regelstrecke mit linearen Elementen DifferenzengleichungenIm Artikel Regelkreis mit dem Kapitel Unstetige Regler wird der Entwurf mit unstetigen Reglern behandelt Zweipunktregler mit zeitabhangiger Ruckfuhrung Bearbeiten Einfachste Bimetall Regler die bei Heizanlagen meist nur auf einen festen Temperatur Schaltpunkt reagieren sind seit langem im Einsatz Um Uberschwingungen der Regelgrosse bei einem Sollwertsprung zu vermeiden und um die Schaltfrequenz zu erhohen wird durch den aktiven Einschaltvorgang des Schaltreglers gleichzeitig durch eine kleine Heizquelle der Bimetall Regler zum vorzeitigen Abschalten gefuhrt Dieses Verhalten bezeichnet man mit Thermischer Ruckfuhrung Elektronische Regler mit einer zeitabhangigen Ruckfuhrung des Ausgangssignals erlauben eine beliebige Anpassung des Reglers an die Regelstrecke Sie wirken alle subtrahierend auf die Regelabweichung und erhohen damit die Schaltfrequenz Nachteilig wirkt bei grosserem Einfluss die damit verbundene Verstimmung der Regelabweichung und damit die Abweichung der Regelgrosse vom Sollwert Eine wesentlich bessere Eigenschaft der Ruckfuhrung ergibt sich wenn die Verstimmung der Regelabweichung nur vorubergehend wirkt und dann exponentiell abnimmt Durch folgende bekannte Ruckfuhrungsmassnahmen des Zweipunktregler wird die Dynamik des Regelkreises verbessert Zweipunktregler mit nachgebender RuckfuhrungDie Stellgrosse des Reglers wirkt auf ein PT1 Glied dessen Ausgangssignal subtraktiv die Regelabweichung beeinflusst Ein Faktor KR beispielsweise im Bereich 10 Umax bestimmt den Einfluss der Ruckfuhrung Da die Ruckfuhrung entsprechend der sich einstellenden Schaltfrequenz standig das Signal der Regelabweichung in Form einer sagezahnformigen Spannung mit Gleichspannungsanteil verstimmt ist diese Art fur genaue Regelungen nicht zu empfehlen Mit steigender Zeitkonstante der Ruckfuhrung wird die Schaltfrequenz des Regelkreises niedriger Mit steigender Verstarkung mit dem Faktor KR wird die Schaltfrequenz hoher die Regelabweichung grosser und das Uberschwingverhalten der Regelgrosse geringer nbsp Blockschaltbild eines Zweipunktreglers mit nachgebender Ruckfuhrung Zweipunktregler mit nachgebender Ruckfuhrung entsprechen annahernd dem Verhalten eines PD Reglers Uberschwingungen nach einem Sollwertsprung werden reduziert Eine standige Regelabweichung im stationaren Zustand steht an Ubertragungsfunktion der Ruckfuhrung mit einem PT1 Glied lautet G RUCK s K R T R s 1 displaystyle G text RUCK s frac K R T R cdot s 1 nbsp Die mathematische Beschreibung des Zweipunktreglers mit Hysterese und der nachgebenden Ruckfuhrung besteht aus 2 einfachen linearen und 2 nichtlinearen Gleichungen Die logische Beschreibung kann mit der WENN DANN SONST Anweisung der Tabellenkalkulation laut des dargestellten Signalflussplanes erfolgen Es gilt noch die numerische Gleichung der Ruckfuhrung fur den Hysterese Effekt E 1 n E n K H U 1 n 1 displaystyle E1 n E n K H cdot U1 n 1 nbsp dd Das Hysterese Produkt wird zu u t displaystyle u t nbsp addiert die nachgebende Ruckfuhrung uR t von e t displaystyle e t nbsp subtrahiert Die zugehorige numerische Gleichung lautet E 1 n E n K H U 1 n 1 U R n 1 displaystyle E1 n E n K H cdot U1 n 1 U R n 1 nbsp dd Logische Gleichung des Zweipunktreglers U 1 n W E N N E 1 n gt 0 D A N N U 1 M A X S O N S T U 1 M A X displaystyle U1 n WENN E1 n gt 0 DANN U1 MAX SONST U1 MAX nbsp dd Logische Gleichung der Stellgrosse U n W E N N U 1 n gt 0 D A N N U 1 M A X S O N S T 0 displaystyle U n WENN U1 n gt 0 DANN U1 MAX SONST 0 nbsp dd Differenzengleichung des PT1 Gliedes der Ruckfuhrung U R n U R n 1 K P T 1 U R n U R n 1 D t T D t displaystyle U R n U R n 1 K PT1 cdot U R n U R n 1 cdot frac Delta t T Delta t nbsp dd Zweipunktregler mit verzogert nachgebender RuckfuhrungVariante 2 parallelgeschaltete PT1 Glieder in Differenzschaltung 7 nbsp Blockschaltbild eines Zweipunktreglers mit verzogerter nachgebender Ruckfuhrung Erweitert man die nachgebende Ruckfuhrung um einen Parallelzweig mit einem weiteren PT1 Glied mit grosserer Zeitkonstante das additiv die Regelabweichung beeinflusst dann verlauft die Sprungantwort dieser Ruckfuhrung nach genugend langer Zeit zu dem Wert Null Im stationaren Zustand einer beliebigen Schaltfrequenz im Regelkreis subtrahieren sich die Gleichspannungsanteile der beiden zuruckgefuhrten sagezahnformigen Signale der PT1 Glieder Aktiv bleibt die relativ kleine Differenz der beiden Welligkeiten als Wechselspannungsuberlagerung um die Regelabweichung des Niveaus Null Die Amplituden dieser Welligkeit sind durch die Grosse der Hysterese beziehungsweise durch die sich einstellende Schaltfrequenz gegeben Das Ergebnis der Sprungantwort Ubergangsfunktion dieser Ruckfuhrung in Differenzschaltung ist ein einzelner exponentiell schnell ansteigender und dann exponentiell flach gegen Null abfallender sinusahnlicher Impuls Aufgabe des Impulses ist die Verstimmung der Regelabweichung und damit die vorzeitige Abschaltung der Stellgrosse bevor die Regelgrosse den Sollwert erreicht Als Regler Entwurfsstrategie ist die Dauer des Impulses der maximalen Anstiegszeit der Regelgrosse bis zum Erreichen des Sollwertes anzupassen Bei geeigneter Auslegung der Ruckfuhrung und der Hysterese des Reglers kommt es im Regelkreis bei einem grosseren Sollwertsprung zu einer vorzeitigen Abschaltung des Stellgliedes und Reduzierung der Uberschwingung der Regelgrosse Die Regelabweichung ist im stationaren Zustand nahezu Null Ubertragungsfunktion der Ruckfuhrung G RUCK s K R 1 T 1 R s 1 1 T 2 R s 1 displaystyle G text RUCK s K R left frac 1 T1 R s 1 frac 1 T2 R s 1 right nbsp fur T2R gt T1R dd Die Interpretation des PID ahnlichen Verhaltens ist bei Zweipunktreglern so zu verstehen dass der D Anteil des Reglers dem vorzeitigen Abschalten des Reglerausgangs entspricht und das I Verhalten des Reglers durch die hohe Schaltverstarkung erreicht wird durch die kaum eine relevante Regelabweichung entsteht Vorausgesetzt ist dass der Regelkreis auf die optimale Schaltfrequenz eingestellt ist Zweipunktregler mit verzogert nachgebender RuckfuhrungVariante 2 PT1 Glieder mit einem D Glied in Produktform 8 nbsp Blockschaltbild eines Zweipunktreglers mit verzogert nachgebender Ruckfuhrung mit 2 PT1 Gliedern und D Glied Dies ist eine andere Variante eines Zweipunktreglers mit PID ahnlichem Verhalten Die Ruckfuhrung besteht aus 2 PT1 Gliedern und einem D Glied wobei das D Glied und ein PT1 Glied die gleiche Zeitkonstante aufweisen Das Ergebnis einer Sprungantwort dieser Ruckfuhrung nach einem positiven Eingangssprung ist ein einzelner gedampft ansteigender sinusahnlicher Impuls der exponentiell nach Null abfallt Die Wirkung dieser beiden Verfahren der verzogert nachgebenden Ruckfuhrungen ist praktisch identisch Lediglich die Parameter sind anders einzustellen Ubertragungsfunktion der Ruckfuhrung G R U C K s K R T 2 R s T 1 R s 1 T 2 R s 1 displaystyle G R ddot U CK s frac K R T2 R s T1 R s 1 T2 R s 1 nbsp dd Testsignale zur Identifizierung des Zweipunktreglers Bearbeiten Sprungantwort des ZweipunktreglersAnders als in der Klasse der stetigen Regler Ausnahme P Regler haben alle Formen des Zweipunktreglers laut Definition im Signalflussplan als Sprungantwort scheinbar kein Zeitverhalten Wenn ein vom negativen zum positiven Bereich kommendes Sprungsignal die eingestellte Hysterese des Reglers uberwinden kann springt das Ausgangssignal des Reglers auf den Schaltzustand UMAX Dies ist unabhangig von der Grosse einer vorhandenen zeitabhangigen Ruckfuhrung Das ubliche normierte Testsignal Einheitssprung 1 und die zugehorige Sprungantwort ist deshalb keine Massnahme zur Identifizierung des Verhaltens des Zweipunktreglers Testsignal WechselspannungDer Zweipunktregler ohne Hysterese reagiert auf die Amplituden der Wechselspannung im Nulldurchgang mit einer Rechteckspannung der Amplituden Umax gleicher Phasenlage Bekommt der Regler eine symmetrisch wirkende Hysterese zugeordnet reagiert er auf die Wechselspannung wenn deren Amplitude grosser als die Hysterese in des Ausgangssignals Umax ist Je nach Frequenz der Wechselspannung vergeht vom Nulldurchgang bis zur Uberwindung der Hysterese eine Zeit die eine nacheilende Phasenverschiebung der Rechtspannung verursacht Testsignal Wechselspannung fur Zweipunktregler mit RuckfuhrungRuckfuhrungen des Regler Ausgangssignals mit zeitabhangigen Elementen wirken subtrahierend auf das Eingangssignal um die Regelabweichung so zu verstimmen dass der Regler vorzeitig ausschaltet Damit wird im Regelkreis das Uberschwingen der Regelgrosse beim Erreichen des Sollwertes reduziert und die Schaltfrequenz erhoht Eine verzogert nachgebende Ruckfuhrung reduziert zeitabhangig den Einfluss der dauernden Verstimmung der Regelabweichung Mit einem Wechselspannungs Testsignal kann das Arbeiten eines Zweipunktreglers und die Grosse der Hysterese gepruft werden Fur die Ermittlung des Zeitverhaltens eines gegebenen Zweipunktreglers mit Ruckfuhrung mit einem symmetrischen Wechselspannungs Testsignal muss der Mittelwert der Einschalt und Ausschaltdauer wahrend einer Periodendauer gebildet werden Fur hochwertige Regelungen der Genauigkeitsklasse lt 1 ist zu beachten dass der Einfluss der Hysterese bei der Grossenordnung lt 1 und der vorubergehende Einfluss der Ruckfuhrung bei der Grossenordnung lt 5 liegt Dieser Messvorgang ist schwierig Die wirkliche qualitative Beurteilung des Verhaltens eines angepassten Zweipunktreglers und der benotigten Parameter fur eine vorhandene Regelstrecke ist am einfachsten durch eine Simulation des Regelkreises moglich Dreipunktregler Bearbeiten Dreipunktregler mit 3 Schaltzustanden haben einen Eingang und 2 Ausgange und schalten jeden der beiden Ausgange in den Zustand Ein oder Aus oder beide Aus in Abhangigkeit eines bestimmten positiven oder negativen Wertes des Eingangssignals e t Sie erlauben 2 unterschiedliche Energiearten zu schalten und haben eine meist symmetrische Totzone mit einem oberen und unteren Grenzwert der Regelabweichung e t in der um den Nullpunkt der Regelabweichung keine Schaltaktivitaten stattfinden nbsp Diagramm des Eingangs Ausgangsverhaltens eines Dreipunktreglers mit Hysterese und Totzone Anwendungen findet man haufig bei motorischen Stellantrieben fur Vor und Rucklauf und in allen Arten integral wirkenden Regelstrecken Bei proportionalen Regelstrecken mit unterschiedlichen dominanten Zeitkonstanten Beispiel schnelle Aufheizung und langsame Abkuhlung kann die Reaktionsgeschwindigkeit der Regelgrosse fur Fuhrungsgrossenanderungen verbessert werden wenn anstelle des Zweipunktreglers an einer Heizungsregelstrecke ein Kuhlaggregat uber einen Dreipunktregler eingeschaltet wird Andere Anwendungen des Dreipunktreglers mit unsymmetrischer Totzone sind bekannt zur Reduzierung der Schwankungsbreite der Regelgrosse durch Regelung einer Grundlast mit aufgesetzter Teillast Beispiel Gluhofen mit 2 Heizeinrichtungen 9 Ebenso wie bei dem Zweipunktregler kann der Dreipunktregler neben der Hysterese ein gewunschtes Zeitverhalten durch eine subtraktive Ruckfuhrung auf den Eingang des Reglers mit Verzogerungsgliedern bekommen Wie bei den Zweipunktreglern reduziert sich die Schaltfrequenz mit steigender Hysterese Die Grosse der Totzone des Dreipunktreglers kann empirisch oder durch numerische Simulation bestimmt und optimiert werden Sie ist von der Totzeit und von der Anzahl und Grosse der Zeitkonstanten bzw Integrationskonstanten der Regelstrecke abhangig Eine weitere Vergrosserung einer als optimal bestimmten Totzone ruft bei P und I Regelstrecken grossere Regelabweichungen gegenuber dem Sollwert hervor Systemgrossen des symmetrischen Dreipunktreglers Bearbeiten UMAX und UMAX entsprechen der maximalen und minimalen Stellgrosse des Reglers U1MAX und U1MAX entsprechen der maximalen und minimalen Ausgangsgrosse des Komparators Fur die Berechnung und Simulation des Regelkreises ist das Signal u1 t vorteilhaft wenn U1MAX und U1MIN der maximalen und minimalen Stellgrosse zugeordnet werden u1 t beziehungsweise u t ist die modulierte Stellgrosse des Dreipunktreglers welche die Amplituden UMAX und UMAX oder Null annehmen kann nbsp Signalflussplan eines symmetrischen Dreipunktreglers mit Hysterese und Totzone Die Hysterese in mit dem Einfluss uH t bezieht sich im positiven Bereich auf die Ausgangsgrosse des Komparators UMAX und im negativen Bereich auf UMAX Laut dargestelltem Blockschaltbild und der Grafik mit der Funktionstabelle wirkt die Hysterese jeweils am Ende des positiven und negativen Bereichs der Totzone Ist die Totzone gleich Null wirken zwei getrennte Hysteresebereiche fur positive und negative Reglerausgangsgrossen Fur die Einstellung der Hysterese muss das Verhaltnis von UMAX zu U1MAX berucksichtigt werden Der Faktor der Hysterese betragt K H n Hysterese U 1 M A X U M A X 100 displaystyle K H n frac text Hysterese U1 MAX U MAX 100 nbsp dd Totzone ETOTDie Werte von ETOT und ETOT beziehen sich auf einen Bereich des Eingangssignals e1 t bei dem das Ausgangssignal e2 t den Wert Null annimmt Die Dimensionierung der Totzone ist abhangig von der Art der Regelstrecke Die Stellgrosse eines Dreipunktreglers in Verbindung mit einer P Regelstrecke schwingt immer im positiven Bereich wenn die Totzone optimiert wurde Eine zu grosse Totzone vergrossert die stationare Regelabweichung der Regelgrosse Je hoher die Ordnung einer I Regelstrecke ist und je grosser die Totzeit umso grosser muss die Totzone gewahlt werden damit die Regelgrosse auch innerhalb des Toleranzbereichs in den stationaren schaltfreien Zustand kommt Die Totzone wirkt erst wenn UTOT gt des Anteils der Hysterese uH t ist In der Anwendung bei einem Regelkreis ist die Wirkung der Totzone erheblich grosser als die der Hysterese Die Totzone wird an das Einschwingverhalten der Regelgrosse angepasst Numerische Beschreibung des Dreipunktreglers mit Hysterese und Totzone Bearbeiten Einfluss der Hysterese uH Symmetrie der Komparatorsignale U1MAX und U1MAX vorausgesetzt E 1 n E n U H n 1 displaystyle E1 n E n U H n 1 nbsp dd Totzone 2 nichtlineare Gleichungen und deren Addition E 21 n W E N N E 1 n lt E T O T 0 E 1 n displaystyle E21 n WENN E1 n lt E TOT 0 E1 n nbsp dd E 22 n W E N N E 1 n lt E T O T E 1 n 0 displaystyle E22 n WENN E1 n lt E TOT E1 n 0 nbsp dd E 2 n E 21 n E 22 n displaystyle E2 n E21 n E22 n nbsp dd Komparator mit HystereseruckfuhrungIn der Fachliteratur ist die ubliche zeitunabhangige Darstellung des Ausgangssignals u als Funktion des Eingangssignals e des Dreipunktreglers als positives oder negatives Signal fur den aktiven Zustand gezeichnet Diese Form des Ausgangssignals mit den Amplituden U1MAX und U1MAX ist fur die Berechnung und Simulation des Regelkreises vorteilhaft Ausgangsgrosse des Komparators U 1 n W E N N E 2 n gt U H U 1 M A X W E N N E 2 n lt U H U 1 M A X 0 displaystyle U1 n WENN E2 n gt U H U1 MAX WENN E2 n lt U H U1 MAX 0 nbsp dd Hystereseanteil U H n U 1 n K H displaystyle U H n U1 n K H nbsp dd In der Realitat sind dem laut Signalflussplan dargestellten Ausgangssignal u1 t 2 unabhangige Schalter nachgeschaltet welche die Schnittstelle der Regelstrecke mit den Schaltern USCH1 und USCH2 steuern Die geschalteten Signale entsprechen U1MAX und U1MAX Mehrpunktregler Bearbeiten Bei Mehrpunktreglern zu denen auch der Dreipunktregler gehort kommen noch zusatzliche Schaltzustande hinzu Die Anwendung des Mehrpunktreglers setzt eine entsprechende Schnittstelle der Regelstrecke voraus Realisierung von Reglern BearbeitenAnalogregler und Digitalregler Bearbeiten Analogregler Analoge Regler verarbeiten kontinuierliche Signale diese konnen theoretisch beliebig fein aufgelost werden Sie werden meist mit Operationsverstarkern und einer auf die regeltechnische Aufgabe bezogenen RC Beschaltung Widerstand Kondensator Beschaltung realisiert Bei technischen Anlagen in denen elektrische Energie nicht zur Verfugung steht oder Explosionsschutz erforderlich ist werden auch pneumatische oder hydraulische Regler eingesetzt Digitalregler mit Signalquantisierung Die dem Regler zugefuhrte kontinuierliche Signalgrosse wird mittels eines Analog Digital Umsetzers digitalisiert Ein Mikrocontroller kann z B den PID Regelalgorithmus umsetzen Die digitale Ausgangsgrosse des Reglers Schnittstelle muss dem Stellglied der Regelstrecke angepasst werden Analog wirkende Stellglieder konnen mit einem Digital Analog Umsetzer angesteuert werden oder auch zunehmend mit hochfrequenter Pulsweitenmodulation Digitale Regler haben den Vorteil einer universellen Anpassung an die unterschiedlichsten Regelaufgaben jedoch verlangsamen sie den Regelungsprozess durch die Digitalisierung der Regelgrosse und die benotigte Rechenzeit bei schnellen Regelstrecken Heute verfugbare Microcontroller unterstutzen Auflosungen von 12 Bit d h 4096 Stufen oder mehr mit Abtastrasten von 1 MHz und erlauben die Berechnung eines PID Algorithmus in weniger als 100 ms 10 Sie sind damit fur die meisten technischen Regelstrecken mehr als ausreichend schnell Kompaktregler Bearbeiten Kompaktregler sind zumeist digitale Kleinrechner mit eigenen genormten elektrischen Ein und Ausgangen zur Montage auf Hut Schienen oder als Schalttafeleinbau Softwareregler in Prozessleitsystemen Bearbeiten Bei Softwarereglern wird das Computerprogramm als Soft SPS in einem hinreichend leistungsfahigen Prozessleitsystem PLS realisiert Die Ausfuhrung des Codes erfolgt in deterministischer Echtzeit Der Regler benotigt keine direkte Verdrahtung zu Sensoren und Aktoren sondern kommuniziert mit beliebigen an das PLS angeschlossenen Aktoren und Sensoren zum Beispiel uber ein Feldbussystem wie Profibus EtherCAT Interbus Foundation Fieldbus AS Interface Dieses Vorgehen vermindert den Verkabelungsaufwand und erleichtert eine ortliche Trennung von Prozess und Regler Universalregler Bearbeiten Regler werden in vielen Anwendungsbereichen eingesetzt Oft sind sie in Geraten eingebaut zum Beispiel der Zweipunktregler im elektrischen Bugeleisen oder einer Schaltung zur Spannungsstabilisierung in einem Netzteil Diese Regler sind meist speziell fur das entsprechende Gerat entwickelt und gestatten keine Parameterveranderungen In der Prozesstechnik z B in der Chemieindustrie in Kraftwerke oder in der Nahrungsmittelindustrie werden Universalregler eingesetzt mit flexibler Einstellbarkeit der Reglerparameter Proportionalbeiwert Nachstellzeit und Vorhaltzeitso dass man sie als P PI PD oder PID Regler betreiben kann Ein Universalregler hat genormte Ein und Ausgangssignale sogenannte Einheitssignale Das Eingangssignal kommt aus dem Messsystem und das Ausgangssignal wirkt auf das Stellglied So ist es moglich Gerate verschiedener Hersteller in einem Regelkreis miteinander zu betreiben Live Zero lebender Nullpunkt bzw offset zero bedeutet dass das Einheitssignal einen Wert zum Beispiel 4 mA hat wenn der Messwert 0 ist Ist das Einheitssignal 0 mA muss also ein Drahtbruch oder ein Kurzschluss vorliegen Bei elektrischen Einheitssignalen werden Stromsignale bevorzugt Sie sind bei langen Signalleitungen weniger anfallig gegen aussere Storfelder Ausserdem hat der Spannungsabfall an der Signalleitung keine Auswirkungen auf das Signal Pneumatischer Regler Bearbeiten Pneumatische Regler arbeiten mit genormten pneumatischen Ein und Ausgangen zum Beispiel 0 2 1 bar oder 3 15 psi In der Verfahrenstechnik werden sie zum Beispiel im Explosionsschutz Bereich eingesetzt Regler ohne Hilfsenergie Bearbeiten Regler ohne Hilfsenergie haufig als ROH bezeichnet ubernehmen alle zur Regelung erforderlichen Aufgaben Sie integrieren den Messaufnehmer den Regler und auch das Stellglied in ein System und nehmen die Energie zum Arbeiten aus dem zu regelnden Medium Beispiele sind der Druckregler eines Druckminderers fur Gasflaschen und der Bimetallthermostat eines Bugeleisens Siehe auch BearbeitenPortal Mess Steuerungs und Regelungstechnik nbsp Wikibooks Einfuhrung in die Systemtheorie Lern und Lehrmaterialien Systemtheorie Ingenieurwissenschaften Literatur BearbeitenM Horn N Dourdoumas Regelungstechnik Pearson Studium 2006 ISBN 3 8273 7260 7 O Follinger Regelungstechnik Einfuhrung in die Methoden und ihre Anwendung Huthig Verlag 1994 ISBN 3 7785 2336 8 G Schulz Regelungstechnik 1 Lineare und Nichtlineare Regelung Rechnergestutzter Reglerentwurf 3 Auflage Oldenbourg Munchen 2007 ISBN 978 3 486 58317 5 M Reuter S Zacher Regelungstechnik fur Ingenieure Analyse Simulation und Entwurf von Regelkreisen 12 Auflage Vieweg Teubner 2008 ISBN 978 3 8348 0018 3 J Lunze Regelungstechnik 1 Systemtheoretische Grundlagen Analyse und Entwurf einschleifiger Regelungen Springer Verlag 2006 ISBN 3 540 28326 9 H Unbehauen Regelungstechnik 1 Vieweg Verlag 2007 ISBN 978 3 528 21332 9 H Lutz W Wendt Taschenbuch der Regelungstechnik mit MATLAB und Simulink 12 Auflage Europa Verlag 2021 ISBN 978 3 8085 5870 6 H Topfer W Kriesel Kleinautomatisierung durch Gerate ohne Hilfsenergie Automatisierungstechnik Band 173 Verlag Technik Berlin 1976 2 Auflage 1978 mit Ekkehard Reimann und Mertik Quedlinburg H Topfer W Kriesel Funktionseinheiten der Automatisierungstechnik elektrisch pneumatisch hydraulisch Verlag Technik Berlin VDI Verlag Dusseldorf 1977 5 Auflage 1988 ISBN 3 341 00290 1 Erwin Samal Dirk Fabian Christian Spieker Grundriss der praktischen Regelungstechnik Oldenbourg Verlag 2013 ISBN 3 486 71290 X Weblinks BearbeitenRegelungstechnik im Roboternetz Wiki Regelungstechnisches Beispiel Toilettenspulung Einfuhrung in die ROH Technik PDF 274 kB Einzelnachweise Bearbeiten PID Control History and Advancements 2013 abgerufen im Jahr 2020 englisch Lutz Wendt Taschenbuch der Regelungstechnik Kapitel Regelung durch Zustandsruckfuhrung Oliver Nelles Vorlesungskonzept Mess und Regelungstechnik II Universitat Siegen Kapitel Beschreibung dynamischer Systeme im Zustandsraum vom 4 Mai 2010 Manfred Reuter Serge Zacher Regelungstechnik fur Ingenieure Kapitel Mehrgrossenregelung Oliver Nelles Vorlesungskonzept Mess und Regelungstechnik II Universitat Siegen Kapitel Mehrgrossenregelung vom 4 Mai 2010 H Peter Jorgl Vorlesungsmanuskript Mess und Regeltechnik VT TU Wien Institut fur Prozessautomatisierung SS 2006 Kapitel Mehrgrossenregelung Reuter Zacher Regelungstechnik fur Ingenieure Kapitel Zweipunktregler mit Ruckfuhrung Lutz Wendt Taschenbuch der Regelungstechnik Kapitel Quasistetige Standardregler mit Ruckfuhrung Gerd Schulz Regelungstechnik 1 Kapitel Dreipunktregler mit Hysterese Neue STM32 Mikrocontroller fur digitale Regler In elektroniknet de 5 Juni 2019 abgerufen am 3 August 2019 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Regler amp oldid 235602472